Test: DLP Projektor Toshiba MT-700 | ||||||||||||||||||||||||||
Einer der günstigsten HD2+ Projektoren, aber wirklich auch „preiswert“? |
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Die offiziellen technischen Daten lesen sich vielversprechend und lassen auf eine hohe Leistungsfähigkeit zu kleinem Preis hoffen. Doch die Bildqualität lässt sich meist nicht auf die verwendete Projektionstechnik oder technischen Daten zurückführen. Wir haben überprüft, was man von Toshiba für sein Geld geboten bekommt.
1. Ausstattung und Technik (Know How Link hier) Äußerlich fallen beim MT700 zunächst die relativ großen Abmessungen auf, hier handelt es sich nicht um eine kompakte Designer-Studie, sondern um ein zweckmäßig orientiertes Chassis. Das kantige weiße Gehäuse mit den silbernen Seitenpartien mag nicht jedermanns Geschmack entsprechen, wirkt aber in der Verarbeitung solide und langlebig. Ein gewisser „Plastiklook“ ist dem Gerät aber nicht abzusprechen, wodurch es nicht so einen edlen Charakter vermittelt, wie viele andere HD-DLP-Projektoren. Die weiße Farbe macht es aber zu jeder Wohnzimmerdecke kompatibel und dürfte daher auch den höheren ästhetischen Ansprüchen des weiblichen Geschlechts entgegen kommen.
Besonders auffällig sind die beiden großen Lüfter an der Gerätevorderseite, die für eine starke aber leise Gerätekühlung sorgen sollen. Zur weiteren Untersuchung haben wir die Elektronik aus ihrer „Metallfassung“ genommen und waren von den Hersteller-Logos sehr überrascht.
Bei dem Projektor handelt es sich offensichtlich um eine OEM-Version des parallel erschienen BenqPE7700. Daher gibt dieser Test auch einen gewissen Aufschluss über das „Partnermodell“.
Lediglich die Rückseite des DMD-Chips mit dem großen Kühlkörper ist zu erkennen.
Eine weitere Option der Telezentrischen Architektur mit Prisma wurde von dem Hersteller leider nicht genutzt: Auf einen Lens-Shift wurde sowohl vertikal als auch horizontal verzichtet. Dies ist schade, da der telezentrische Aufbau des Lichtweges einen Lens-Shift ohne großen technischen Aufwand ermöglicht.
Für die notwendige Beleuchtung des DMD-Chips sorgt im MT700 eine 250W UHP Lampe. Mit einer zu erwartenden Lebensdauer von 2000 Stunden entspricht sie dem aktuellen Stand der Technik und sorgt für ein angemessenes Preis- / Leistungsverhältnis.
Der früher oder später notwendige Austausch des Lampenmoduls gestaltet sich als äußerst einfach. Auf der rechten Seite wird der Lampenschacht mit Hilfe eines Schraubenziehers geöffnet, ohne dass der Projektor aus einer Deckenhalterung gelöst werden muss.
Bei dem Farbrad handelt es sich um ein 6-Segment Farbrad mit jeweils doppelter Grundfarbdarstellung (RGBRGB). Bei genauer Untersuchung ist uns aufgefallen, dass es sich nicht um ein auf die Videonorm optimiertes Farbrad mit vergrößerten Rotsegmenten handelt (mehr Informationen zum Thema Farbrad finden Sie in unserem DLP-Know-How-Special). Über die Drehgeschwindigkeit des Rades herrscht Verwirrung, da hier unterschiedliche Angaben in Produktbeschreibungen zu finden sind, mehr dazu in unserem Bildtest.
Unabdingbar für jeden Digital-Projektor ist eine ausreichende Kühlung der Lichtquelle, sie erfordert eine starke Luftzirkulation. Zu diesem Zweck befinden sich auf der linken und vorderen Seite des Projektors zahlreiche Luftschlitze.
Wie bereits erläutert sorgen große Lüfter für die nötige Luftbewegung. Durch die Größe der Ventilatoren kann die Drehzahl auf einem geringen Level gehalten werden, was der Lautstärke der Lüftung zugute kommt.
Das Konzept dieses Belüftungssystems geht auf, der Projektor arbeitet ohne große Lärmentwicklung und stört so auch ruhigere Filmszenen nicht maßgeblich. Ein Leisewunder wie ein Optoma H57 oder Mitsubishi HC2000 ist der MT700 allerdings nicht, vor allem das Farbrad ist bei der Toshiba / BenQ Variante noch deutlich zu vernehmen.
1.2 Anschlüsse / Bildsignale (Know
How Link hier) Die Anschlussseite des MT700 ist sehr vorbildlich und vergleichbar mit der mancher High-End Projektoren. Übersichtlich voneinander getrennt finden sich hier: 1x Composite (Cinch), 1x S-Video (Hosiden), 1x YUV (3xCinch), 1x HDMI und 1x Komponenten (5xBNC). Besonders letzterer Anschluss ist lobenswert, da hier wahlweise YUV oder RGB H/V über die zuverlässige BNC-Verkabelung eingespeist werden kann. Alle Eingänge des Projektors sind vergoldet und gewährleisten somit eine hohe Kontakt-Zuverlässigkeit.
1.4 Aufstellung (Know
How Link hier)
Ein anderen Vorteil der telezentrischen Architektur kann der MT700 hingegen ausnutzen: Für große Bilddiagonalen braucht der Projektor keine allzu großen Abstände, er erlaubt auch in kleinen Räumen angemessen große Kinobilder.
Projektionsabstandstabelle "MT-700"
2.1 Fernbedienung
Als eine der wenigen Fernbedienungen am Markt ist sie klar in Rubriken eingeteilt: Eingangsauswahl, Bildformate, Bild-Presets, Navigation, Bildparameter und Sonderfunktionen. Alle diese Rubriken sind optisch voneinander getrennt und bieten für jede relevante Funktion eine eigene Taste. Das Steuerkreuz liegt in der Mitte und ist gut mit dem Daumen zu bedienen. Und für abgedunkelte Räume ist eine elektrische Beleuchtung zuschaltbar. Der Infrarotsender der Bedienung ist auch für große Distanzen kräftig genug und funktioniert reflektiv über die Leinwand. Besser kann man eine Projektoren-Fernbedienung kaum gestalten.
2.2 Menüs Das Hauptmenü ist in fünf Kategorien unterteilt, die sowohl grafisch als auch vom Titel her voneinander zu unterscheiden sind:
Leider geben die einzelnen Überschriften nicht wirklich Aufschluss über die sich dahinter versteckenden Optionen. So kommt der Nutzer nicht darum herum, alle Rubriken der Reihe nach zu „erlernen“:
Bild-Menü Die Kategorie „Bild“ ist klar und selbsterklärend in ihren Funktionen. Hier finden sich die obligatorischen Parameter wie Kontrast, Helligkeit, Farbe etc.:
Neben diesen „Basics“ gibt es in der Rubrik „Erweiterte Bildeinstellungen“ noch zusätzliche und weiterführende Parameter zur Bildbeeinflussung. Zu der Auswahl verschiedener Farbtemperatur Presets kann man hier die einzelnen Primär- und Sekundärfarben in ihrer Farbsättigung abstimmen und die gewünschte Weißbetonung festlegen. Nachdem der Nutzer die für seine Quelle optimalen Einstellwerte gefunden hat, kann er diese unter „Einstellungen speichern“ in einer Bank ablegen und bei Bedarf jederzeit wieder aufrufen.
Das Bildmenü ist zweckmäßig und vielseitig, aber umfasst nicht alle gebotenen Bildparameter. Aus unverständlichen Gründen heraus wurde nämlich ein Teil der Bildfunktionen ausgelagert und in der Hauptrubrik „Erweitert“ versteckt. Gerade bei einer durchzuführenden Bildkalibrierung macht diese Zweiteilung die Arbeit unnötig umständlich, da ständig zwischen verschiedenen Hauptkategorien umher gesprungen werden muss.
Erweitert-Menü Im Erweitert-Menü findet der fortgeschrittene Heimkinonutzer Bildparameter, die er im Bild-Menü vermisst hat. Besonders für den erforderlichen Weißabgleich des Projektors auf 6500K (D65) stehen hier jede Menge Parameter zur Verfügung. Neben den obligatorischen Gain- und Bias- Reglern ist besonders die für R,G und B getrennt durchführbare Gammakorrektur lobend hervorzuheben. Unglücklich sind aber viele der Übersetzungen (Kurve, Zuwachs, Offset), die technisch unverständlich erscheinen und eher auf eine Babelfish-Übersetzung denn auf ein professionelles Übersetzungsbüro rückschließen lassen. Auch die Trennung von Gain und Bias in unterschiedliche Kategorien machen die Kalibrierungsprozedur unnötig umständlich. Wie im Bildmenü kann der Anwender nach erfolgreicher Arbeit seine Ergebnisse in zwei verschiedenen Speicherbänken ablegen und bei Bedarf abrufen. Neben den wichtigen Bildparametern seien noch die zusätzlichen Faroudja-Optionen für eingehende Halbbildsignale zu erwähnen.
Im Display Menü finden sich letztendlich die restlichen Bildparameter, wie Bildformat, PC-Signalanpassung und PIP-Funktionen.
Hinter dem Namen „Optionen“ verstecken sich überwiegend kosmetische Funktionen zur Anpassung der On-Screen Menüs, wichtige Optionen sucht man hier vergeblich.
„Last but not Least“ bleibt das Einrichtungs-Menü. Hier sind alle Parameter zur Projektoren-Installation vorhanden.
Unverständlicherweise wurden hier weiterführende Signalanpassungen untergebracht, die ebenfalls besser in einem Bildmenü aufgehoben gewesen wären.
2.3 Bedienung Fazit Insgesamt glänzt das Bediensystem des Toshiba MT700 durch die hervorragende Fernbedienung und die zahlreichen gebotenen Funktionen der OSD-Menüs. Sie erlauben eine gute Anpassung auf die individuellen Bedürfnisse. Nicht ganz so gut gelungen ist leider die Menüstruktur. Zwar ist ihre Gestaltung mit Symbolen und Text schlicht und verständlich, aber zahlreiche Verschachtelungen und vor allem das Verteilen wichtiger Bildparameter auf unterschiedliche und unpassend betitelte Rubriken machen eine Bildkalibrierung unnötig umständlich. Hat man sich einmal an die Struktur gewöhnt, lässt sich der Projektor sehr gut bedienen, zumal die Fernbedienung für nahezu alle Funktionen „Shortcuts“ bietet.
3. Bildtest Kommen wir nun zum Bildteil, es ist nach wie vor sehr spannend, inwieweit die neuen günstigen DLP-Projektoren mit der Bildqualität weitaus teurerer Varianten mithalten können. Wo sind die Einsparungen im Bild zu erkennen ?
3.1 Screendoor / Raster (Know
How Link hier)
In der geringen Pixelstruktur liegt nach wie vor einer der größten Vorteile der DLP Technik gegenüber LCD. Bessere Ergebnisse liefern nur LCOS Projektoren und die aktuelle HD2+ Variante „DC3“, die derzeit allerdings nur in High-End Projektoren zum Einsatz kommt.
Kommen wir von einem großen Vorteil der DLP Projektion zu einem potenziellen Nachteil: Durch die Farberzeugung per Farbrad entstehen oft leichte Schwächen in der Farbintensität der Grundfarben. Oft werden zu Gunsten der Maximalhelligkeit Kompromisse bei den eingesetzten Farbfiltern im Rad eingegangen. Wie im Mess-Diagramm oben zu erkennen ist, zeigt er Toshiba MT700 nur eine leichte Schwäche in seinem Farbraum (weißes Dreieck). Zu Gunsten der Helligkeit haben hier die Ingenieure die Grundfarbe Grün ein wenig ins Gelbe verschoben. Dies ist eine für DLP-Projektoren typische Vorgehensweise, die in einem leicht zu wenig gesättigtem Grün resultiert. Im Filmbild ist dies bei entsprechend kräftigen Inhalten und genauem Hinsehen zu erkennen, manch grüne Naturaufnahme wirkt nicht ganz perfekt natürlich. Allerdings sind die Abweichungen des MT700 gering genug, um in 90% aller Filminhalte nicht aufzufallen. Zudem werten eine sehr kräftige Darstellung von Blau und Rot das Bild deutlich auf. Die Abstimmung der Sekundärfarben (Gelb, Zyan und Magenta) ist ab Werk ebenfalls gut, nur Magenta tendiert ein wenig zu sehr ins Bläuliche. Alles in allem ist die Farbdarstellung des MT700 mit gut zu bewerten und für alle Arten von Bildmaterial gleichermaßen geeignet.
Durch diese ungenaue Werksabstimmung verliert das Filmbild deutlich an Natürlichkeit. Gesichtsfarben wirken zu blass, Tageslicht künstlich. Immerhin ist die Farbverteilung über alle Helligkeiten hinweg gleichmäßig, so dass keine weiteren Helligkeitsabhängigen Farbverfälschungen auftreten.
Gleichzeitig wird der zu hohe Blauanteil (+20%) nicht korrigiert. Durch diese Einstellung ist durchweg zu wenig Grün im Bild, wodurch die Farbdarstellung unnatürlich in Magenta-Töne abdriftet. Keiner der beiden gebotenen Werkspresets führt daher zu einer akkuraten Farbdarstellung. Eine Kalibrierung lohnt sich auf jeden Fall, denn durch die zahlreichen Einstellparameter, lässt sich mit dem MT700 ein perfekter Weißabgleich erzielen.
Wie im Diagramm oben zu erkennen ist, lässt sich durch Geduld und Erfahrung ein in allen Helligkeiten perfekter Abgleich auf die D65 Norm erreichen. Keine Farbe wird über- bzw. unterbetont. Besonders vorbildlich ist auch das lineare Verhalten unter 30% Helligkeit, nur wenig Digital-Projektoren lassen sich in dunklen Bereichen so gut in den Griff bekommen. In Verbindung mit dem guten Farbraum des Projektors ist so eine adäquate Farbreproduktion des Kino-Originals möglich, die keine Wünsche mehr offen lässt.
Nichtsdestotrotz handelt es sich bei dem erreichten Kontrastverhältnis um einen guten Wert, der eine ansprechende Bilddynamik gewährleistet. In Verbindung mit dem DLP-typischen hohen In-Bild Kontrast wirkt das Filmbild in den meisten Szenen räumlich tief und glaubwürdig.
' Wer sich das Diagramm oben genau ansieht, wird bemerken, dass vor allem die dunklen Bereiche (links) deutlich zu flach ausfallen, zwischen Schwarz und 10% Helligkeit ist praktisch kein Unterschied auszumachen (grüner Pfeil). Grund hierfür ist ein falscher Schwarzpegel des Projektors. Und tatsächlich, in dunklen Filmsequenzen, werden nahezu alle Details im Bild unterschlagen, umgangssprachlich „versumpft“ das Bild. Wie bei der Farbdarstellung kommt man um eine manuelle Korrektur nicht herum: Ausgangspunkt und unbedingt notwendig ist hier eine digitale Zuspielung nach „DVI-Video“ Standard. Bei DVI-Video wird der Schwarzpegel angehoben. Doch dies alleine reichte bei unseren Tests nicht, zusätzlich muss der Helligkeits-Regler bis ins obere Drittel angehoben werden. Dies ist sehr ungewöhnlich und lässt auf einen Programmier-Bug in der Firmware schließen. Hat man den Schwarzpegel mit Hilfe der passenden Testbilder optimiert, so zeigt sich ohne weitere Korrekturen ein angemessener Helligkeits-Anstieg von 2,21.
Mit dieser Helligkeitsverteilung wird in nahezu jedem abgedunkelten Raum eine sehr gute Bilddynamik und Plastizität erreicht. Keine Details verschwinden im Dunkeln oder werden im Hellen überstrahlt.
Somit kann, wenig Streulicht vorausgesetzt, die Bildplastizität für das menschliche Auge noch einmal gesteigert werden, vor allem in mittelhellen bis dunklen Szenen.
Bei progressiver Analog-Zuspielung per YUV sieht die Situation leider nicht so gut aus, denn auch hier ist der Schwarzwert des Projektors auf den NTSC typischen Offset von 7,5IRE festgelegt. Doch die meisten aktuellen DVD-Player bieten keine Schwarzpegelanhebung für die analogen Ausgänge, so dass das Verschlucken dunkler Bildinhalte nicht ausgeglichen werden kann. Im Ergebnis verschwinden zahlreiche Bildinhalte (alle unter 8% Helligkeit) im Dunkeln, das Bild wirkt stark unterbelichtet.
Mit diesen Ergebnissen ist der MT700 bei progressiver YUV-Zuspielung nicht zu unserem PAL-Material kompatibel. Aus diesem Grund müssen wir dem Projektor in dieser Testkategorie einen deutlichen Punktabzug geben. Dem Hersteller sei ein Firmwareupdate zwecks Korrektur dieses Missstands dringend nahe gelegt.
Anmerkung:
Die verwendete Optik des MT700 zeigte bei unseren Tests durchweg gute Ergebnisse: Sie gewährleistet eine über die gesamte Bildfläche gleich bleibende Schärfe. Auch in den äußersten Ecken erscheinen Schriften und Details daher genau so scharf, wie es das Bildsignal zulässt.
Die Farbsäume sind allerdings so gering, dass sie im Filmbetrieb und aus normalen Betrachtungsabständen niemandem auffallen dürften. Lediglich bei der PC-Anwendung können sie bei kleinen Schriften ins Auge fallen.
3.7 Overscan (Know
How Link hier)
576i/p Bei Verwendung herkömmlicher PAL-Auflösung fällt der Overscan störend groß aus. Je nach Variante werden hier zwischen 30 und 40 Pixel an den Seiten und 15 bis 30 Pixel oben und unten abgeschnitten. Dies ist für einen modernen Digital-Projektor definitiv zu viel.
Vorbildlich hingegen ist der nicht existierende Overscan bei der Zuspielung von HDTV Material mit 720p bzw. 1080i Auflösung. Wie im Screenshot oben zu erkennen, werden in beiden Fällen keinerlei Bildinformationen an den Rändern unterschlagen, bei der 720p Variante erscheint das Bild pixelgenau auf der Leinwand. Wer sich demnach an einem Overscan stört, der sollte den Projektor möglichst mit seiner nativen Auflösung „füttern“.
3.8.1 Bildrauschen Die jeweiligen Helligkeitsstufen werden durch unterschiedliche Kippintervalle der DMD-Spiegel erzeugt, je heller der Bildinhalt, desto schneller die „An“-Kippfrequenz. Betroffen sind vornehmlich die dunklen Bildbereiche: Bei ihnen ist die „Aus“-Zeit der Spiegel länger und die Frequenzen reichen nicht aus, um vom Auge unbemerkt zu bleiben. Im Ergebnis erscheinen dunkle Partien im Bild leicht verrauscht, ähnlich dem typischen Filmrauschen. Wie bei fast allen DLP-Projektoren ist dieses Rauschen auch beim MT700 in dunklen Bereichen deutlich sichtbar, ja sogar durch zusätzliches Dithering verhältnismäßig stark ausgeprägt. Bis zu einer Helligkeit von 15% ist eine deutliche Unruhe im Bild zu erkennen. Manch anderer HD2+ Projektor bietet da bessere Ergebnisse.
Auch der False Contour Effekt erscheint bei dem Toshiba-Projektor deutlich ausgeprägt. Der Effekt provoziert einen Dynamikverlust in dunklen bewegten Elementen bis hin zu Doppelkonturen in Kameraschwenks. So erscheint die Schlachtszene im Prolog zu „Herr der Ringe“ bei Bewegungen nahezu doppelt und verschwommen auf der Leinwand. Derartige Bewegungsunschärfen trüben den Seheindruck manch dunkler Szene deutlich. Hinzu kommen Farbreduktionen, die einen digitalen Look mit zu hoher Kompressionsrate erwecken. Auch dies ist vor allem in dunklen Szenen zu beobachten.
Insgesamt bleiben die typischen DLP-Artefakte bei dem MT700 in einem akzeptablen Rahmen, sind aber deutlich ausgeprägter als bei vielen anderen Projektoren der neuesten Generation.
Videomaterial: Nach dem "Motion-Adaptive"-Verfahren wird der Bildinhalt stets auf statische und bewegte Inhalte überprüft. Die unbewegten Bildinhalte werden aus zwei aufeinander folgenden Halbbildern zusammen geflochten. Bei bewegten Bildinhalten hingegen muss der Algorithmus die fehlenden Bildzeilen selbst interpolieren. Die DCDi Technik wertet hier die Details durch geometrische Erkennung von diagonalen Bildelementen auf. Das Ergebnis ist eine hervorragende Detaildarstellung ohne störendes Kantenflimmern oder Unschärfen. Eindrucksvoll lässt sich dies mit der beliebten DCDi-Demosequenz, einer im Wind wehenden Flagge, aufzeigen.
Besonders bei Sportübertragungen wie Fußball oder Tennis sind die Vorteile des Faroudja-De-Interlacers gegenüber vieler anderer Varianten zu erkennen. Der MT700 ist somit sehr gut als Großbild-Fernseher einsetzbar.
In Sachen De-Interlacing liegt der Toshiba MT700 auf einem sehr hohen Niveau und erfüllt den aktuellen Stand der Technik. Trotz seines günstigen Preises wurde nicht an der Signalverarbeitung gespart.
3.10.1 Signalverarbeitung Für die Detaildarstellung besonders entscheidend ist die Signalverarbeitung eines Projektors. Sie muss die eingehenden Signale, seien es digitale oder analoge, in für den Projektor verwendbare Daten umwandeln, ohne dass störende Doppelkonturen entstehen. Bei Einspeisung progressiver analoger Bildsignale verhält sich der MT700 wieder ein wenig eigenwillig. Wie ein VGA-Signal eines PCs muss die Signalverarbeitung im PC-Bildmenü des Projektors per Tracking & Phase an das Signal angepasst werden. Hat man diese Aufgabe mit ein wenig Geduld und Erfahrung erfolgreich durchgeführt, zeigt sich dann aber auch eine sehr gute Detaildarstellung ohne ausgeprägte Doppelkonturen.
Durch eine direkte digitale Zuspielung über HDMI / DVI entfällt eine Analog-Wandlung. Im besten Fall profitiert hier die Bilddarstellung in Details, Doppelkonturen verschwinden. Wie im Screenshot oben zu erkennen ist, zeigt der MT700 bei digitaler Zuspielung keinerlei Doppelkonturen. Die Bildschärfe entspricht so genau dem, was auf der DVD gespeichert ist und künstlich wirkende Überschärfungen entfallen. Besser geht es nicht, auch nicht bei teureren Projektoren.
Die 720 Pixel unseres PAL-Standards müssen auf die nativen 1280 Bildpunkte des MT700 von dem internen Scaler angehoben werden, ohne dass die Auflösungsumwandlung zu Nachteilen in der Bilddarstellung führt. In Anbetracht der Faroudja-Signalverarbeitung waren wir von dem Ergebnis sichtlich enttäuscht.
Analog Wie man im Bild unten leicht beobachten kann, provoziert der Scaler schon in relativ geringen Auflösungsbereichen von 4MHz bis 5MHz sichtbare Linearitätsschwankungen im Videobild. Durch diese ungenaue Umrechnung entstehen in kleinen Details deutliche Detailverluste und Interferenzen in feinen Strukturen. Besonders in bewegten Mustern sind die Skalierungsschwankungen klar zu beobachten. Sehr positiv in der Skalierung fällt auf der anderen Seite auf, dass auch in hohen Auflösungsbereichen von 6MHz bis 6,75MHz kein großer Pegelabfall zu beobachten ist, wobei kleine Details in ihrer Helligkeit und Dynamik kaum beeinträchtigt werden. Bei der Farbauflösung sind ebenfalls gute Ergebnisse zu verzeichnen, lediglich im höchsten DVD-Auflösungsbereich verliert das Bild an Farbdynamik. Im Filmbild erscheinen kleine Details demnach nicht so bunt, wie es der Aufzeichnungsstandard erlaubt.
Auch bei einer digitalen Zuspielung werden die Skalierungseigenschaften des MT700 nicht sichtlich verbessert, Nach wie vor zeigen sich deutliche Ungenauigkeiten schon in unteren Auflösungsfrequenzen.
Für einen HD2+ Projektor mit nativer HDTV-Auflösung ist eine derartige Skalierung nicht mehr zeitgemäß, schon weitaus günstigere Modelle zeigen bessere Ergebnisse. Für eine adäquate Detaildarstellung sei daher ein DVD-Player mit digitaler 720p Ausgabe deutlich zu empfehlen.
Gegenüber der analogen Zuspielung verbessert sich die Detaildarstellung aber sichtbar in Helligkeit, Farbauflösung und Dynamik. Über HDMI ist hier keinerlei Abfall mehr in den höchsten Auflösungen zu beobachten.
Im Ergebnis wirkt das Filmbild bei digitaler Zuspielung noch einmal sichtbar in der Schärfe gesteigert.
In der Vertikalen muss die Auflösung des Eingangssignals ebenfalls angepasst werden, von 576 Zeilen (PAL) auf 720 Zeilen (Projektor nativ).
Analog / Digital Wie in der Horizontalen zeigt der interne Scaler des MT700 auch in der Vertikalen sichtbare Schwächen. Besonders in den gängigsten DVD-Auflösungen von 340 und 425TVL sind sichtbare Linearitätsunterschiede und Helligkeitsschwankungen zu beobachten. Genau wie in der Horizontalen werden hier Details und feine Strukturen digital verfremdet, was bei bewegten Elementen besonders sichtbar wird. Die Detaildarstellung des MT700 ist bei Einspeisung von 576-PAL-Material insgesamt nicht frei von Defiziten. Trotz einer sehr guten Signalverarbeitung, die kaum bis gar keine Doppelkonturen provoziert und einer guten Detailauflösung ohne Pegelabfall verursacht hier hauptsächlich der interne Scaler deutliche Ungenauigkeiten in der Auflösungsanpassung, die bei bewegten Strukturen und kleinen Elementen auch im Filmbild auffallen. Aus diesem Grund ist es Perfektionisten zu empfehlen, die Skalierung auf einen DVD-Player oder externen Scaler auszulagern.
Im Internet sind derzeit unterschiedlich technische Angaben über die Farbradgeschwindigkeit des MT700 zu finden. In manchen Prospekten ist „4-fach“ (200MHz bei PAL) vermerkt, in anderen „5-fach“ (250Hz). Unser Messsensor bringt Licht ins Dunkle: Der Projektor erreicht bei NTSC eine Farbfrequenz von 300Hz, bei PAL 250Hz, seine Farbradgeschwindigkeit beträgt also stets „5-fach“. Diese recht hohe Frequenz erlaubt dem Projektor eine ruhige Bilddarstellung ohne störendes Farbflimmern, auch in kontrastreichen Szenen. Allerdings wird bei PAL ein gewisses Potenzial verschenkt, da auch hier technisch eine 300Hz Frequenz möglich gewesen wäre, wie es aktuelle DLP-Projektoren wie der Sharp XV-Z2000 und der Metavision NHT576 beweisen. Die Regenbogeneigenschaften des MT-700 sind damit gut, aber nicht so wie bei eben genannten Modellen.
Anmerkung:
Wer sich einen „HD-ready“ Projektor wie den Toshiba MT700 zulegt, der tut dies vor allem aus einem Grund: Er erwartet eine lange Zukunftssicherheit gerade in der kommenden Übergangsphase von PAL zu HDTV. Daher ist die Bildqualität des Projektors bei eingespeistem HDTV-Material von besonderem Interesse. Wir haben dem Gerät das Bildmaterial der Zukunft (720p und 1080i) mittels eines D-VHS Recorders zugeführt und waren sehr positiv überrascht, die Ergebnisse waren rundum überzeugend: Die hohe Bildschärfe des MT700 gewährleistet eine akkurate Detaildarstellung der um 75% horizontal und 25% vertikal gesteigerten Signalauflösung. Dank des kräftigen Farbumfangs stellt der Projektor die noch lebhafteren Farben der HDTV-Bänder überzeugend dar, DVD-typische Farbreduktionen gehören der Vergangenheit an. Zusätzlich werten die praktisch nicht mehr existierenden Bildartefakte und ein stets guter Kontrast den Filmgenuss auf. HDTV in Verbindung mit dem Toshiba MT700 bietet ein Luxus, an den man sich schnell gewöhnen kann.
Unser Test hat gezeigt, dass der neue Toshiba MT700 über ein großes Potenzial verfügt, eine gute Bildqualität auf die Leinwand zu zaubern. Allerdings werden dem Nutzer einige Hürden in den Weg gestellt, um auch wirklich dieses volle Potenzial in der Praxis auszureizen: Neben den DLP-Stärken zeigen sich aber auch leider die typischen DLP-Scwächen, zu deren Reduzierung leider nicht viel unternommen wurde. Dazu gehören vor allem ein sichtbares Rauschen in dunklen Sequenzen, der False-Contour Effekt und leichte Banding-Solarisations Artefakte, ebenfalls in dunklen Bereichen. Mit gut hingegen ist die hohe Farbwiederholfrequenz von 250Hz zu bewerten, auch wenn sie nicht das derzeit technisch machbare Maximum darstellt.
(Alle Bewertungen beziehen sich auf die jeweilige Projektionsart und den aktuellen Stand der Technik. Ein direkter systemübergreifender Vergleich ist daher nur bedingt möglich!)
Um die Frage des Titels zu beantworten: Der Toshiba MT-700 ist ein günstiger und zukunftssicherer DLP-Einstiegsprojektor, der auf jeden Fall auch seinen Preis wert ist. Er ist daher jedem preisbewussten Interessenten zu empfehlen, dem die DLP-Bildcharakteristika deutlich ansprechender erscheinen als die der LCD-Konkurrenten. In jedem Fall sollte der Projektor aber einer angemessen genauen Bildkalibrierung unterzogen werden, die ein gewisses Maß an Erfahrung voraussetzt. Doch bei vielen Fachhändlern gehört dies mittlerweile zum selbstverständlichen Zusatz-Service am Kunden, so dass keine unnötigen Mühen entstehen. Unsere Shopping-Mall-Partner beraten Sie gerne…
5. Bewertung + Gute Verarbeitung
(Alle Bewertungen beziehen sich auf die jeweilige Projektionsart und den aktuellen Stand der Technik. Ein direkter systemübergreifender Vergleich ist daher nur bedingt möglich!)
6. Die wichtigsten technischen
Daten im Überblick (Herstellerangaben): - Technik: 0,8" DLP Chip™ (HD2+) - Auflösung: W-XGA (16 : 9) 1.280 x 720 Bildpunkte - Helligkeit: 1.000 ANSI-Lumen - Kontrast: 2.500 : 1 - Lampe: 250/200 W Lampe - Videokompatibilität: NTSC/PAL/SECAM; 480i; 480p; 576i; 576p; 1080i; 720p; VGA/SVGA; XGA (Compr.) - Objektiv: F = 2,4 - 2,8, f = 24,0 - 32,4 mm, Manueller Zoom und Fokus, Zoom 1,35x - Digitale Trapezentzerrung: vertikal +/- 12° - Bildgröße (Diagonale): 0,94 - 7,62 m - Projektionsabstand: 1,08 - 11,91 m - Eingänge: Composite Video; S-Video; Component Video; RGB (5BNC common w/component); BNC; HDMI - Serielle Schnittstelle: RS-232C - Integrierter Lautsprecher - Abmessungen (B x H x T): 380 x 115 x 300 mm - Gewicht: 5,7 Kilogramm - Extras: ECO Mode; Faroudja™Chip; HDMI - digitale Lösung; Backlight Fernbedienung; HD ready - Zubehör: Backlight Fernbedienung mit Batterien; Bedienungsanleitung; Stromkabel; Objektivkappe - Optionales Zubehör: Deckenhalterung; Trolley; Ersatzlampe |
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