Test: DLP Projektor Mitsubishi HC-2000 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
HD-DLP Projektion wird endlich leise |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Wir bedanken uns für die Bereitstellung des Testexemplares bei:
Mitsubishi Heimkino-Distributor Deutschand |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Doch neben dem herkömmlichen PAL-Standard gewinnt das hoch auflösende „HDTV“ (High Definition TV) auch hierzulande mehr und mehr an Bedeutung. Immer mehr Fernsehanbieter erkennen das Potenzial des neuen Videostandards und noch dieses Jahr wird der Startschuss für eine breite Ausstrahlung gegeben. Um aber die ungemein hohe Detailauflösung des HDTV-Videosignals angemessen auf die Leinwand zu bannen, braucht man leistungsfähige Projektoren, die eine genügend hohe native Auflösung aufweisen. Aus diesem Grund befindet sich neben dem HC-900 auch ein HDTV-DLP-Projektor im Programm von Mitsubishi, der HC2000. DLP Projektoren mit HDTV-Auflösung waren bislang ein nahezu unerschwingliches Vergnügen. Mit dem HC2000 erreicht nun die High-End DLP Projektion ein bezahlbares Preisniveau, das die DMD-Technik nicht zuletzt durch gewisse Vorteile in der Bildqualität zu einer Alternative gegenüber der LCD-Technik macht. Der HC2000 kostet mit einem UVP von € 5499.- immer noch eine stattliche Summe, doch sind die gängigen Straßenpreise weit darunter. Wir haben überprüft, wie viel Projektor und vor allem Bildqualität man für sein Geld geboten bekommt.
1. Ausstattung und Technik (Know How Link hier) Wie viele HD-DLP-Projektoren zeigt auch der HC2000 eine stattliche Größe. Mit 43,0 cm (Breite) x 15,0cm (Höhe) x 30,7cm (Tiefe) und einem Gewicht von 7,8kg gehört er klar nicht zu den portablen Projektoren, sondern ist für eine Fest-Installation vorgesehen. Das kantige Design ist ein wenig eigenwillig und nicht unbedingt jedermanns Geschmack, doch wirken die Auswahl der Materialien und die Verarbeitung ungemein hochwertig, das Gerät vermittelt an jeder Stelle höchste Qualität.
Selbst in höhern Preisklassen findet man selten einen derart konsequent umgesetzten Qualitätsanspruch.
Ihr eventueller Austausch gestaltet sich als ein wenig umständlich: Ein Teil des Gehäusedeckels muss nach Lösen einer Schraube abgenommen werden, darunter kommt der großzügige Lampenschacht zum Vorschein.
Nach Lösen zweier weiterer Schrauben kann das Lampenmodul bequem per Drahtgriff gewechselt werden. Ein großer Vorteil dieser oberseitigen Platzierung des Schachtes ist, dass hierfür der Projektor nicht aus seiner Deckenhalterung genommen werden muss. Nach dem Herausnehmen der Lampe erhält man auch einen kleinen Einblick auf den Beginn des Lichtweges des HC2000. Wie bei jedem DLP Projektor steht auch hier das Farbrad am Anfang in direkter Nähe zur Lichtquelle.
Zum einen erlauben die großzügigen Abmessungen des Gehäuses, dass auch große Lüfter verbaut werden konnten. Große Lüfter können aufgrund ihrer Flügelgröße mit weniger Umdrehungen die gleiche Luftmenge fördern, wie kleine, schnellere und lautere Lüfter. Dadurch ist schon einmal ein großer Schritt in Richtung leise Belüftung getan. Doch damit nicht genug: Um die Menge der notwendigen Kühlluft weiter zu reduzieren, haben die Mitsubishi-Ingenieure die gesamte Bodenpartie des Projektors aus Metall konstruiert.
Dadurch entsteht eine großflächige Wärmeabfuhr auf der Unterseite. Diese passive Kühlung ist eine einfache wie geniale Methode einen Projektor leise zu bekommen. Nur sollte man im Betrieb die Finger von der Bodenplatte lassen:
Es verbleibt nur ein kleiner Wehrmutstropfen: Ausgerechnet der Luftfilter, der von Zeit zu Zeit gereinigt werden sollte, befindet sich auf der Unterseite des Projektors. Dadurch ist bei Deckenbetrieb stets eine Demontage von der Halterung unumgänglich. In Anbetracht des ansonst hervorragenden Kühlsystems sei dies den Konstrukteuren aber verziehen. Um den weiteren Aufbau des Projektors näher zu untersuchen, haben wir wie immer einen Blick in das Geräteinnere geworfen. Auch hier waren wir im höchsten Maße beeindruckt:
Wie schon der kleine Bruder HC900 ist auch der HC2000 von innen geradezu perfekt verarbeitet. Der Aufbau ist modular, alle Komponenten sind klar voneinander getrennt und durch dicke Schutzbleche zusätzlich abgeschirmt, besser geht es kaum. Im Bild oben ist deutlich zu erkennen, wie übersichtlich und aufgeräumt der HC2000 wirkt. Auch der Lichtweg des Projektors ist mehr als vorbildlich konstruiert. Die gesamte Einheit inklusive Farbrad und DMD-Chip ist komplett verkapselt. Somit ist maximaler Staubschutz gewährleistet.
Die dafür notwendigen Motoren sind stabil und gut verarbeitet an der optischen Einheit angebracht.
Insgesamt überzeugt die Verarbeitung des Projektors auf der ganzen Linie. Man merkt dem Gerät seine gehobene Preisklasse in vielen Details an.
1.2 Anschlüsse / Bildsignale (Know
How Link hier) Für alle relevanten Anschlussarten sind die passenden Eingänge vorhanden: Composite, S-Video, YUV, RGB H/V und DVI. Besonders lobenswert sind die vergoldeten BNC-Ausführungen der RGB bzw. YUV Eingänge. BNC ist mit Abstand die hochwertigste und zugleich stabilste Verbindungsart für analoge Bildsignale. Leider findet man diese Eingänge sonst nur bei absoluten High-End Projektoren.
1.3 Aufstellung (Know
How Link hier)
Die sehr gute Verarbeitung des Projektors macht sich auch beim Lensshift bemerkbar. Dieser lässt sich sehr feinfühlig und Zentimeter genau auf die Leinwand ausrichten.
Positiv ist wiederum der relativ große Zoombereich. Das Verhältnis zwischen Projektionsabstand und Bildbreite variiert zwischen 1,5 und 1,9:
Projektionsabstandstabelle "HC-2000"
Überraschenderweise vernachlässigen immernoch viele Hersteller den Bedienungskomfort ihrer Heimkino-Modelle. Nicht selten sind Menüs unnötig verschachtelt oder die Fernbedienung unpraktisch mit zu wenig Funktionen oder Reichweite. Wie sieht es beim HC2000 aus?
Die Fernbedienung des HC2000 kommt auf den ersten Blick bekannt vor. Tatsächlich handelt es sich bei dem Befehlsgeber um dasselbe Modell, das auch beim Einstiegsprojektor Optoma H30 zum Einsatz kommt. Zwar vermittelt die Fernbedienung nicht denselben High-End-Eindruck wie der Projektor selbst, doch liegt sie gut in der Hand, bietet viele Funktionen und ist sehr zweckmäßig. Gegenüber der H30 Fernbedienung wurde die Beleuchtung farblich geändert: Sie ist nun strahlend blau, damit bleiben alle Tasten auch im dunklen Kinoraum perfekt ablesbar.
Aber auch ohne Fernbedienung kann der Projektor komplett bedient werden. Auf der Geräteoberseite finden sich zahlreiche Funktionstasten wieder:
Selten und zugleich lobenswert ist dabei die Tatsache, dass auch am Projektor die meisten Tasten elektrisch beleuchtet und damit auch in dunklen Räumen gut zu finden sind.
Der Menüaufbau des HC2000 ist sehr ähnlich gestaltet wie beim kleinen Bruder HC900. Grafisch schlicht sind die Funktionen in vier Hauptkategorien aufgeteilt: „Bildeinstellung“, „Pro Bildabgleich“, „Option“ und „Installation“. Die Funktionen im Einzelnen:
In der ersten Menürubrik finden sich die wesentlichen Bildparameter wieder. Sie wurden allerdings auf das wirklich Nötigste beschränkt.
Die ersten drei Funktionen sind bekannt und nahezu selbsterklärend: „Kontrast“ und „Helligkeit“ dienen zum Abgleich des Weiß- bzw. Schwarzpegels, „Schärfe“ zur Signalanpassung an die Videoquelle. Für DLP-Projektoren typisch ist die „White-Enhance“ Funktion: Durch das zusätzliche Nutzen der Übergänge zwischen den einzelnen Farbsegmenten des Farbrades für die Bilddarstellung, kann die Maximal-Helligkeit und damit der Kontrast des Projektors deutlich gesteigert werden. Bei analoger Zuspielung kommen zu obigen Funktionen noch „Farbe“ (Farbsättigung) und „Tint“ (für NTSC) hinzu.
Im weiterführenden Bildmenü (Rubrik2) lassen sich speziellere Bildparameter beeinflussen, die für eine Original-getreue Kinoreproduktion unerlässlich sind: Besonders wichtig ist dabei die Funktion „Farbtemperatur“. Mit ihr lassen sich die Farben auf die erforderliche Videonorm anpassen. Verschiedene Presets stehen dabei zur Auswahl:
„6500K“ ist dabei der für die Filmwiedergabe relevante Modus. Inwieweit diese Werksabstimmung der Videonorm entspricht, werden wir im Laufe des Bildtests (Teil3) untersuchen. Für eigene Bildeinstellungen stehen zudem zwei Speicherbänke zur Verfügung: „Nutzer1 / 2“. Wählt man sie aus, so erscheinen im Menü die für den Weißabgleich typischen RGB-Einstellfunktionen, „Gain“ und „Bias“, jeweils regelbar in hundert Stufen.
Ebenfalls wichtig für eine plastische Bilddarstellung ist der Gamma-Verlauf. Er lässt sich beim HC2000 nur durch Presets beeinflussen: „Theater 1 / 2“ und „Standard“ stehen zur Auswahl. Zu welchen Ergebnissen sie führen, werden wir ebenfalls im Bildtest weiter zeigen.
Die dritte Rubrik bietet diverse Funktionen, um die Bedienung auf den persönlichen Geschmack abzustimmen: Unter „Speicher sichern“ lassen sich alle vorgenommenen Einstellungen dauerhaft in drei verschiedenen Speicherbänken absichern. Der einzige für die Bilddarstellung relevante Parameter dieses Menüs ist der „Lampenmodus“: Hier kann die Lampenhelligkeit auf die Raumbedingungen und Leinwandgröße angepasst werden („Normal“ / „Tief“).
Als letzte Rubrik verbleibt das Installations-Menü des HC2000. Hier werden weiterführende Signal- und Bildparameter zur Verfügung gestellt: Praktisch ist das eingebaute „Testbild“, das bei der Justage der optischen Bildschärfe behilflich ist. Mit „Komponente“ können die BNC-Eingänge des Projektors auf eine bestimmte Signalart festgelegt werden (YUV bzw. RGB H/V). Die Funktionen „Spiegeln“ und „Trapez“ dienen zur Auswahl und Anpassung der verwendeten Aufstellungsart. Für den täglichen Gebrauch wichtig ist die Funktion „Bildformat“, fünf verschiedene Varianten stehen dabei zur Auswahl: - „16:9“: Für die Bildfüllende Darstellung von anamorph aufgezeichnetem Bildmaterial (meist von DVDs). - „Zoom 1 / 2 / 3“: Zur Anpassung verschiedener Kinoformate (CinemaScope / Vista-Vision) - „Real“: Zur originalgetreuen Bilddarstellung herkömmlicher Signale.
Neben der selbsterklärenden „Sprache“-Funktion (neun-sprachig) verbleibt „Expand“, mit dem man in das Bild hineinzoomen kann.
In diesem dritten und letzten Teil unseres großen HC2000 Tests analysieren wir die Bildeigenschaften des Mitsubishi Projektors. Wie immer gilt: Je genauer die Videonormen eingehalten werden können, umso besser ist die Kinoreproduktion und damit die Bildqualität!
3.1 Screendoor / Raster (Know How Link hier)
Hier zeigt der HC2000 deutliche Vorteile gegenüber seinen HDTV-Konkurrenten aus dem LCD-Lager. Nur LCOS (D-ILA) Projektoren bieten noch bessere Ergebnisse.
In Sachen Farbumfang haben DLP-Projektoren bis heute noch leichte Schwächen: Zu Gunsten der Bildhelligkeit nehmen die Hersteller nicht selten sichtbare Kompromisse bei der maximalen Farbsättigung, besonders bei Grün, in Kauf. Umso überraschter waren wir von den Ergebnissen des HC2000. Der Farbumfang des Projektors (weißes Dreieck) liegt nah bei dem HDTV-Standard. In der Praxis bedeutet dies, dass der Projektor nahezu alle Farben darstellen kann, die der Videostandard zulässt. Alle Farben wirken kräftig und ausgewogen, dennoch nicht übersättigt der unnatürlich (richtige Einstellungen vorausgesetzt). Damit ist der Projektor für nahezu jede Art von Filmmaterial bestens gewappnet.
Im Bildmenü befinden sich verschiedene Farbtemperaturen zur Auswahl. Die für die DVD-Wiedergabe relevante Temperatur ist „6500K“, da sie der Videonorm entspricht.
Wie genau wird hier die D65-Norm eingehalten? Unser Messprotokoll gibt objektiv Aufschluss über die „out of the Box“-Farbgenauigkeit des Projektors. Über alle Helligkeiten (von Schwarz bis Weiß) ist die Farbtemperatur zwar homogen, doch zeigt sich ein deutlicher Rotmangel. Die Farbtemperatur beträgt nicht die erforderlichen 6500K, sondern 7900K:
Dadurch wird die Farbdarstellung zu kühl, dem Kinobild geht Natürlichkeit, vor allem bei Gesichtern und Tageslichtaufnahmen, verloren. Hier wäre ein wenig mehr Genauigkeit in der Werksabstimmung wünschenswert. Auch hier ist die Bilddarstellung deutlich zu kühl. Bei dem dritten und letzten Preset „Spezial“ handelt es sich wohl um einen auf nüchterne Computerdarstellung optimierten Modus. Hier wird der Rotmangel durch einen großen Blauüberschuss ersetzt, der die Bilddarstellung noch kühler wirken lässt, als bei den anderen Modi. Mit ein wenig Erfahrung und Geduld lässt sich die Farbtemperatur des HC2000 erstaunlich genau auf die erforderliche 6500K-Norm unseres Videostandards abgleichen.
Die Abweichungen von der Norm bleiben innerhalb eines minimalen Rahmens, somit ist eine nahezu perfekte Farbreproduktion des Kino-Originals mit dem HC2000 kein Problem.
Richtig kalibriert zeigt der HC2000 einen außergewöhnlich großen Farbraum mit kräftigen Farben, die zugleich eine sehr natürliche und homogen wirkende Bilddarstellung erlauben. Besonders die kräftige Darstellung der Primärfarbe Grün, was bei DLP-Projektoren keine Selbstverständlichkeit ist, ist hier lobend zu erwähnen. Dennoch müssen wir dem HC2000 in unserer Bewertung bei der Farbdarstellung Punkte abziehen. Der Grund hierfür liegt in einem bekannten DLP-Artefakt, dem so genannten „Banding“ oder „Solarisations-Effekt“. Er bewirkt eine Farbreduzierung bei fließenden Übergängen. Dieses Phänomen ist bei dem HC2000 stärker ausgeprägt, als bei vielen anderen aktuellen DLP-Projektoren. Wir gehen dazu in der Testrubrik „DLP-Artefakte“ noch genauer ein.
Mitsubishi gibt in den technischen Daten einen maximalen Kontrast von 3600:1 an. Dies ist ein für den derzeitigen Stand der Technik hervorragender Wert. Unter Ausnutzung aller „Lichtreserven“ (RGB-Gains auf Maximum, Weißbetonung an, etc), haben wir diesen Wert überprüft. Und tatsächlich, unsere Messungen ergaben einen absoluten Maximalkontrast von 3350:1. Allerdings lässt sich dieser hohe Wert nicht mit einer akkuraten Bilddarstellung kombinieren. Bei obig perfektem Weißabgleich bleibt ein Netto-Kontrast von ca. 2000:1 übrig. Dies ist aber dennoch ein hervorragender Wert, der eine sehr hohe Bildplastizität erlaubt. Der Schwarzwert ist dabei dank einer sehr guten Streulichtoptimierung im Inneren des Projektors ebenfalls sehr gut und erlaubt auch eine ansprechende Darstellung von sehr dunklen Filmszenen ohne störenden Grauschleier. Die Bildhelligkeit ist für Bildbreiten bis 3m hoch genug.
Anmerkung: Zu bemerken ist, dass der digitale DVI-Bildeingang nur den DVI-PC-Standard unterstützt. Daher muss der DVD-Player im „Enhanced-Modus“ betrieben bzw. die Helligkeit des Bildmenüs angepasst werden, um den besten Schwarzwert zu erhalten.
Voreingestellt ist „Standard“, unsere Messungen zeigen aber, dass der zugehörige Gammaanstieg von 1,86 deutlich zu niedrig ist und daher für ein etwas ausgewaschenes Bild sorgt.
Der Standard-Modus ist daher nur für nicht komplett abgedunkelte Räume mit Restlicht zu empfehlen.
Eine große Nachkorrektur wie bei der Farbtemperatur ist damit nicht notwendig. Wer dennoch eine andere Gammacharakteristik erreichen möchte, dem stehen mit der „Schwarzausdehnungs“-Funktion und den bekannten Helligkeits- und Kontrastreglern diverse Möglichkeiten zur Verfügung. Gammaanstiege von bis zu 2,4 sind so realisierbar.
Die Ausleuchtung des HC2000 ist durchweg mit hervorragend zu bewerten. Das Licht ist selbst bei schwierigen Testbildern gleichmäßig über die gesamte Leinwand verteilt, ohne erkennbaren Helligkeitsabfall zu den Ecken hin. Ebenfalls gut ist die Schärfe des projizierten Bildes. Die Optik gewährleistet eine homogene und zugleich hohe Bildschärfe, nur in den äußersten Ecken ist ein leichter Schärfeabfall zu beobachten, der im normalen Filmbetrieb aber nicht sichtbar ist. Bleibt die Konvergenz: Zwar haben Single-Chip-DLP-Projektoren keine Konvergenzverschiebungen wie 3-Chip-Projektoren, jedoch können durch die Optik Farbverschiebungen durch Lichtbrechung am Glas entstehen. Aber auch hier macht die hochwertige Mitsubishi-Optik eine gute Figur, nur minimale Farbsäume sind an den Bildrändern aus nächster Nähe zu erkennen.
3.7 Overscan (Know How Link hier) Ein störend großer Overscan (abgeschnittene Bildränder) macht bis heute nicht selten auch vor teuersten High-End-Projektoren nicht Halt. Viele Entwickler haben noch nicht erkannt, dass der anspruchsvolle Heimkino-Enthusiast den gesamten Bildinhalt auf der Leinwand sehen möchte. Eine perfekte Lösung ist stets ein variabel einstellbarer Overscanbereich, wie ihn immer mehr Projektoren anbieten. Bei analoger Zuspielung werden oben, links und rechts jeweils 10 Pixel des Bildsignals, unten 5 Pixel abgeschnitten. Noch besser sieht es bei der digitalen Zuspielung aus, hier hat der Projektor praktisch keinen Overscan! Dies sind vorbildliche Werte, an der sich so manch anderer Hersteller (Gruß an Sony) ein Beispiel nehmen sollte.
Wie schon im ersten Kapitel, „Technik & Ausstattung“, beschrieben, kommt im HC2000 erstmals ein 8-Segment Farbrad zum Einsatz. Dieses Farbrad verfügt neben den Standard-Grundfarben noch über zwei zusätzliche, dunkelgrüne Segmente, die das Bildrauschen der DLP-Projektion deutlich verringern sollen. Die Technik funktioniert: Der HC2000 zeigte in unseren Tests ein sehr geringes Rauschverhalten, auch in dunklen Bildpartien. Nur in ganz dunklen Bereichen (zwischen 0 und 8% Helligkeit) war noch aus der Nähe ein Rauschen wahrnehmbar.
Der False Contour Effekt profitiert ebenfalls von dem neuen Farbrad. Auch bei schwierigen Kameraschwenks von dunklen Bildszenen halten sich die störenden „Geisterbilder“ und Doppel-Darstellungen in einem gesunden unauffälligen Rahmen.
3.8.3 Banding / Solarisation Wo Licht ist, ist auch Schatten: Zwar verringert das neuartige Farbrad oben beschriebene DLP-Artefakte, ein anderes Artefakt wird aber durch die Technik sichtbar verstärkt, der so genannte „Banding-„ oder „Solarisations-„ Effekt. Die Begriffe umschreiben eine leichte Farbreduktion in fließenden Übergängen. Zu beobachten ist dieser Effekt bei einem Farbschattierungs-Testbild. Im Bild sieht man, dass manche Farben zu einem „Band“ zusammengefasst werden, ähnlich wie bei einem komprimierten Computer-Bild wird die Farbdynamik reduziert (zu erkennen an der leichten Streifenstruktur).
Zitat: „ Farbrad Geschwindigkeit (Farbradsteuerung): Die Umdrehungsgeschwindigkeit des Farbrades erhöht sich und verringert die Farbdarstellung.“ Reproduzierbarkeit der Farbtonzunahmen. • Das projizierte Bild wird kurzzeitig verzerrt, wenn Sie den Einstellenwert ändern. Dieses Symptom tritt wegen der Veränderung der Umdrehungsgeschwindigkeit des Farbrades auf und ist keine Fehlfunktion.“
Laut Anleitung verbessert sich die Farbauflösung durch ein Zurückschalten des Farbrades auf 4-fache Geschwindigkeit. Wir haben dies ausprobiert und eine gewisse Verbesserung der Darstellung war tatsächlich auszumachen: Gerade in mittleren Helligkeiten sind die Banding-Effekte vermindert. Allerdings muss auch bei der 4-fach-Variante erwähnt werden, dass die Farbreduktion im Film nicht komplett beseitigt wird, sondern immer noch wahrnehmbar ist.
Videomaterial ist die im Fernsehen am häufigsten auftretende Variante: Hier werden pro Sekunde 50 vollkommen verschiedene Bilder mit jeweils halbierter Auflösung übertragen. Durch das Abwechseln der geraden und ungeraden Zeilen wird dem Augen eine höhere Auflösung vorgetäuscht. Die Signalverarbeitung des Projektors muss aus jedem dieser Halbbilder ein Vollbild mit verdoppelter vertikaler Auflösung errechnen. Diese Aufgabe gelingt dem HC2000 vorbildlich gut. Nach „Bob & Weave“ Methode, auch „Motion Adaptive De-Interlacing“ genannt, verflechtet der Projektor unbewegte Bildelemente aus zwei aufeinander folgenden Halbbildern, während er bewegte Bildelemente hoch-interpoliert. Das Ergebnis ist dabei angemessen gut. Ohne auffälliges Zeilenflimmern oder Bewegungsunschärfen wird das Fernsehmaterial adäquat aufbereitet. Als große Fernseh-Alternative ist der HC2000 damit gut geeignet.
Wird Spielfilmmaterial von Zelluloid per PAL-Signal übertragen, so werden aus einem Kinobild zwei Halbbilder gewonnen. Jeweils zwei aufeinander folgende Halbbilder stammen also aus derselben Momentaufnahme. Für eine perfekte Bildrekonstruktion muss der Projektor diese zwei Halbbilder wieder zu einem Vollbild verflechten. Notwendig für diese komplexe Aufgabe ist ein so genannter „Filmmode“. Besonders für PAL-Material sind funktionierende Filmmodi bei Projektoren noch nicht selbstverständlich. Entgegen diverser „Gerüchte“ im Netz verfügte unser Testgerät (normales Serienmodell) durchaus über einen solchen PAL-tauglichen Filmmodus. Zuverlässig rekonstruierte der De-Interlacer auch schwierige Filmszenen, wie den bekannten Kameraschwenk aus Gladiator oder die sich nahenden Raumschiffe aus „Mission to Mars“, ohne große Schnitzer. Allerdings wird das Niveau hochwertiger DVD-Player hier nicht erreicht, da der Filmmodus stellenweise verlassen wird, was zu einem kurzen Detailverlust führt. Für den gelegentlichen Filmgenuss aus Funk & Fernsehen ist der De-Interlacer des HC2000 aber durchaus zu empfehlen.
Die Signalverarbeitung wandelt die eingehenden Bildsignale in für den Projektor verständliche digitale Daten um. Besonders bei analogen Signalen ist diese Aufgabe sehr aufwändig und damit anfällig für störende Artefakte, meist Doppelkonturen.
Analog Auf analoger Ebene verrichtet die Signalverarbeitung des HC2000 ihre Arbeit gut. Nur bei starken Kontrastübergängen sind leichte Doppelkonturen bei genauem Hinsehen auszumachen.
Mit Hilfe des Bildmenüs lassen sich diese Doppelkonturen zudem vermindern, so dass sie im Filmbetrieb nicht mehr auffallen.
Noch bessere Ergebnisse liefert die digitale Zuspielung per DVI: Hier halten sich eventuelle Doppelkonturen auf einem kaum sichtbaren Minimum.
In der Horizontalen müssen aus den maximal 720 Pixeln unseres PAL-Standards 1280 Pixel (native Auflösung des HC2000) gemacht werden. Diese Umrechnung provoziert im Idealfall keine störenden Interferenz-Erscheinungen. Mit Hilfe von Burst-Testbildern lässt sich die Skalierung veranschaulichen:
Analog Bei analogen Eingangssignalen vollzieht der HC2000 die Skalierung mit guten Ergebnissen. Auch im kritischen Bereich von 6MHz sind keine Linearitätsschwankungen zu erkennen. Allerdings sind die Bildschärfe und Helligkeit in den hohen Auflösungen (rechts im Bild) leicht reduziert und führen so zu einem leichten Dynamikverlust in kleinen Details, wie z.B. feine Strukturen oder Schriften in einem Film. Im Testbild oben ist dieser Verlust in der höchsten Auflösung rechts zu erkennen: Die farbigen Linien sind nicht mehr klar voneinander getrennt, sondern erscheinen grau. Im analogen Bereich ist die Detaildarstellung des HC2000 damit gut aber ohne das letzte „Quentchen“ Schärfe.
Besser sind wieder die Ergebnisse bei der digitalen Zuspielung. Hier wird die sehr gute Skalierung kombiniert mit einer hohen Bildschärfe, auch in kleinen Details. Bis zu den höchsten Auflösungen (6,75MHz) ist kein nennenswerter Pegelabfall auszumachen. Dadurch gewinnen kleine Bildelemente an Schärfe und Plastizität. Gleiches gilt für die Farbauflösung: Selbst in der höchsten DVD-Auflösung bleiben Details farbig und sauber voneinander getrennt. Die digitale Zuspielung ist daher Perfektionisten besonders zu empfehlen. Mit ihr erreicht der HC2000 eine hervorragende und zugleich natürliche Bildschärfe und spielt auf höchstem Niveau. Im Film wird dies durch die saubere Darstellung auch feinster Details belohnt.
3.10.3 Skalierung Vertikal In der Vertikalen muss die Auflösung des Eingangssignals ebenfalls angepasst werden, aus 576 Zeilen müssen 720 Zeilen gewonnen werden.
Analog Auf analoger Ebene rechnet der Projektor die Auflösung ansprechend um, aber wieder ist ein gewisser Helligkeitsverlust in kleinen Details nicht zu übersehen.
Digital Bei digitaler Zuspielung zeigt sich, wie bei der horizontalen Skalierung, kein Pegelabfall. Egal wie klein die Bildelemente sind, sie erscheinen mit voller Helligkeit scharf auf der Leinwand.
Durch die gute Signalverarbeitung und hochwertige Skalierung erreicht der HC2000 eine sehr gute Detaildarstellung. Feine Strukturen werden ohne Interferenzmuster scharf und dennoch ohne störende Doppelkonturen abgebildet. Das gute Ergebnis der analogen Zuspielung kann durch eine digitale DVI-Verbindung noch einmal gesteigert werden. Über DVI ist die Detaildarstellung des Projektors im höchsten Maße vorbildlich.
Um diesen Effekt zu verringern, verfügen hochwertige Projektoren über eine hohe RGB-Frequenz, denn wie bereits von herkömmlichen Fernsehern her bekannt ist: Je höher die Frequenz, desto geringer der „Flimmereffekt“. 300Hz sind schnell genug, um von den meisten Zuschauern nicht mehr bewusst wahrgenommen zu werden. Dementsprechend frei von Regenbogeneffekten ist die Bildqualität des HC2000. Nur bei sehr kontraststarken Szenen (z.B. „Underworld“) ist der Regenbogeneffekt stellenweise wahrnehmbar.
- Der Regenbogeneffekt unterliegt stark dem persönlichen Empfinden. Deshalb gilt: Die eigene Empfindlichkeit gegenüber dem Rainbow-Effekt vor dem Kauf bei der Vorführung selber testen! Gelegenheit hierfür bietet sich beim Besuch unserer kompetenten Cine4Home - Shopping Mall - Fachhändler. Diese werden Sie gerne ausführlich beraten. - Wie bereits in Kapitel 3.8.3 erläutert, kann die Farbradgeschwindigkeit zu Gunsten der Farbdynamik auf vierfache Geschwindigkeit reduziert werden. Bei der resultierenden Farbfrequenz von 200Hz kann der Regenbogeneffekt aber deutlicher wahrgenommen werden.
3.12 Fazit Bild Auf der positiven Seite ist weiter eine sehr gute Detaildarstellung zu verzeichnen, die durch ein gutes Zusammenspiel zwischen Signalverarbeitung und Skalierung ermöglicht wird. Weiter begünstigt wird dies durch die hochwertige Optik, die ohne störende Farbsäume eine weitgehend gleich bleibende optische Schärfe über die gesamte Projektionsfläche gewährleistet. Für den Fernsehbetrieb ist der Mitsubishi ebenfalls ohne teure Zusatzgeräte (wie z.B. externe Scaler) problemlos einsetzbar, da der interne De-Interlacer sowohl Video- als auch Filmmaterial angemessen für die progressive Darstellung aufbereitet. All dies, in Verbindung mit den geringen typischen DLP Artefakten (Rauschen, Regenbogen, False Contour), ermöglicht eine ansprechende und zugleich in vielen Belangen beeindruckende Bildqualität des HC2000.
(Alle Bewertungen beziehen sich auf die jeweilige Projektionsart und den aktuellen Stand der Technik. Ein direkter systemübergreifender Vergleich ist daher nur bedingt möglich!)
Adäquat nutzen kann man einen HTPC aber nur, wenn der Projektor in der Lage ist, sich in alle für die Videowiedergabe relevanten Bildwiederholfrequenzen ansteuern zu lassen. Dies ist aber im DLP-Bereich alles andere als selbstverständlich. Mit gutem Beispiel voran geht hier allerdings der Mitsubishi HC2000: Bei unseren Tests ließ er sich sowohl in 48Hz, 50Hz und 60Hz absolut ruckelfrei und ohne „Tearing“ (horizontales Bildzereißen) ansteuern. Damit ist er sowohl für deutsches PAL- als auch amerikanisches oder japanisches NTSC- Material einsetzbar. Sogar die Möglichkeit eines HTPCs, den störenden 3:2 Pulldown herauszufiltern, kann genutzt werden. Die hohe native Auflösung des HD2+ DMD Chips kann von unserem herkömmlichen PAL Material auf DVDs nicht annähernd ausgenutzt werden. Daher zeigt sich die „eigentliche“ Bildqualität des Mitsubishi Projektors erst bei Zuspielung von HDTV-Aufzeichnungen. Da hierzulande der Startschuss für HDTV noch nicht offiziell gefallen ist, haben wir auf amerikanische HDTV-D-VHS Aufnahmen zurückgegriffen, um die HDTV Qualität zu überprüfen. Das Ergebnis war wie zu erwarten beeindruckend. Durch die hohe Auflösung des Ausgangsmaterials steigert sich die Bildqualität des Projektors noch einmal in der Bildschärfe. Auch hier arbeitet die interne Skalierungselektronik, die in diesem Falle die Auflösung auf die nativen 1280 x 720 Pixel herunterrechnen muss, ausgesprochen gut, ohne störende Artefakte zu produzieren. Das Bild auf der Leinwand lässt kaum noch Wünsche offen: Die Artefakte herkömmlicher DVDs sind nicht existent, und die Detaildarstellung derart präzise, dass sogar viele öffentliche Kinos hier nicht mithalten können. Mit dem HC2000 ist man für das hoffentlich bald beginnende HDTV-Zeitalter bestens gerüstet.
6. Fazit Der Mitsubishi HC2000 ist ein konsequent hochwertiger Projektor, der seiner Preisklasse stets gerecht wird. Schon die hervorragende Verarbeitung, sowohl innen als außen, und die zahlreichen vergoldeten Anschlüsse vermitteln ein richtiges High-End Gefühl. Auf Aufstellungsflexibilität und Komfort wurde dabei Wert gelegt, wie der präzise Lens-Shift und die elektrisch gesteuerten Schärfe- und Zoomeinstellungen verdeutlichen. Damit kann der Projektor auf die verschiedensten Raumbedingungen bequem angepasst werden. Das Bedienkonzept aus Fernbedienung und On-Screen Menüs ist zwar schlicht aber funktionell und bietet ausreichend viele Funktionen, um den Projektor auf eine adäquate Bildqualität zu trimmen. Einmal justiert bietet sich dem Zuschauer ein ansprechendes Bild, das mit kräftigen Farben und viel räumlicher Tiefe zu beeindrucken weiß. Viele DLP-Artefakte sind dabei auf ein Minimum reduziert, nur die sichtbaren stellenweisen Farbreduktionen schmälern den ansonsten durchweg hervorragenden Bildeindruck. Immerhin können sie unter dem Kompromiss einer niedrigeren Farbradfrequenz verbessert werden. Besondere Freude kommt bei einer HDTV-Zuspielung auf, hier kann der Mitsubishi Projektor seine gesamten Stärken ausspielen. Hochwertige Verarbeitung, flexibles Design, HDTV-Bildqualität und vor allem die ungemein niedrige Geräuschentwicklung dank der passiven Kühlung machen den Projektor in Anbetracht des günstigen Preises zu einem Tipp für alle, die einen zukunftssicheren Allrounder in ihrem Heimkino integrieren möchten. Ein Probesehen bei einem Fachhändler in Ihrer Nähe lohnt sich auf jeden Fall!
7. Bewertung
(Alle Bewertungen beziehen sich auf die jeweilige Projektionsart und den aktuellen Stand der Technik. Ein direkter systemübergreifender Vergleich ist daher nur bedingt möglich!)
- Modell: HC2000 - Projektions – System: DLP™(Einchip DMD™) system - Optisches System: Spiegelreflexions System - Spiegelreflexion: 0,8" (Aspect ratio16:9) - Auflösung: 921600 dots (1280 x 720) - Objektiv/ Brennweite: f= 28,3 - 38,2mm - Projektionslampe: 250W lamp - Bildgrösse (Projektionsdistanz): 50" min. to 250" max. (Projektionsdistanz 1,75 to 8,75 m:) - Maximal darstellbare Farben: 16770000(full-color display) - Maximale Auflösung: - Computer Signal: 1600 x 1200 dots (Analog) / komprimiert, Auflösung : 1280 x 720 dots - Video Signal: PAL / NTSC - Komponenten Signal: 480i, 480p, 576i, 576p, 720p, 1080i; 16:9 Auflösung: 1280 x 720 dots
- Computer Eingang: Analog RGB DVI, Digital RGB DVI (Der DVI-Anschluß wird für analogen RGB und digitalen RGB benutzt.), 5-line RGB BNC - Videoeingang: RCA, S-Video, Komponentenanschluß - Steuerungsanschlüsse/Andere: RRS-232C (D-SUB 9P) : Für Servicezwecke - Betriebstemperatur: +5°C - +35°C - Spannung: AC100 - 240V, 50/60Hz - Spannungsverbrauch: 4A 350W - Maße: 430mm (W) x 150mm (V) x 307 mm (D) - Gewicht: 7,8 kg
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||