Test: DLP Projektor MetaVision NHT-576
Nahezu perfekte Matterhorn-Projektion zum fairen Preis
Zur Hauptseite von www.Cine4Home.de


Mit freundlicher Unterstützung von:

MetaVision Vertragshändler

Cine4Home Shopping Mall - Fachhändler



Bisher galt die hochwertige DLP-Projektion als ein überdurchschnittlich teures Vergnügen. Zwar sehen viele Heimkino-Freunde die Vorteile dieser Projektions-Variante, sind aber nicht bereit, diese mit deutlich höheren Preisen gegenüber der LCD-Konkurrenz zu bezahlen.

Doch gerade in den letzten Monaten hat sich im „bezahlbaren“ DLP-Bereich einiges getan. Gerade die in ihrer Auflösung auf unseren PAL-Standard optimierten Projektoren kamen zu attraktiven Preisen verstärkt auf den Markt. Gleichzeitig wurde die Bildqualität gerade in Sachen Kontrast und Farbwiedergabe sichtlich verbessert.

Viele der bekannten und gängigen Varianten kommen von den renommierten japanischen Herstellern. Im Projektorenmarkt zeigt sich aber immer wieder, dass auch noch unbekannte Marken mit technischen Innovationen und guter Qualität überzeugen und sich gegenüber den „Etablierten“ nicht verstecken müssen, z.B. die mittlerweile immer beliebter werdende taiwanesische Marke „Optoma“.


Seit wenigen Wochen ist nun ein neuer Name im Munde aller Heimkinofreunde in Deutschland: „MetaVision“. Hinter diesem Namen verbirgt sich eine neue Heimkinomarke eines großen taiwanesischen Misch-Konzerns.

Erstes MetaVision Produkt ist ein für Europa geradezu optimal zugeschnittener Projektor, der NHT-576.

Mit einem sehr attraktiven UVP von € 2499.- liegt dieses Modell auch für viele Neueinsteiger in einem bezahlbaren Rahmen.

Immer mehr Fachhändler haben das Gerät kurzfristig in ihr Sortiment aufgenommen und berichten von der durchweg beeindruckenden Bildqualität. Aus aktuellem Anlass haben wir daher dieses „Wundergerät“ einmal genauer unter die Lupe genommen, kommen wir zu ähnlichen Ergebnissen?


Wir verweisen im voraus auf unsere Testkriterien, die ausführlich in unserem Know How Special: "Projektoren / PlasmaTVs - Qualitätsmerkmale - Die Testkriterien von Cine4Home" beschrieben werden.





1. Ausstattung und Technik (Know How Link hier)

Auffällig bei dem NHT576 ist das äußere Design, das durchweg durch runde geschwungene Formen geprägt ist. Auf Ecken und Kanten wurde weitgehend verzichtet.

Das Gehäuse ist mit Abmessungen von 34,2cm x 30,7cm x 14,4cm ungemein kompakt, dabei aber relativ hoch. Das weit verbreitete Image mäßiger Verarbeitungsqualität taiwanesischer Produkte wird dabei auf beeindruckende Weise widerlegt. In jeder Hinsicht erscheint der NHT576 hochwertig verarbeitet und damit so stabil, wie kaum ein anderer Projektor dieser Preisklasse. Das außergewöhnlich hohe Gewicht von ca. 7 kg belegt dies zusätzlich.

Die Optik ist tief in das Gehäuse integriert und so vor gefährlichen Stößen geschützt. Alles in allem weiß der Projektor auf den ersten Blick zu gefallen.

 



1.1 Technik (Know How Link hier)

Was viele nicht wissen: Nicht in allen PAL-optimierten Projektoren mit 1024 x 576 Pixel Auflösung kommt derselbe DMD-Chip von Texas Instruments zum Einsatz. Hiervon gibt es zwei verschiedene Ausführungen, die originale „Matterhorn“ Variante und die kleinere „576p“-Variante. In den neuesten Modellen wird vornehmlich Letztere verwendet, die aber technisch auf eine 4-fache Geschwindigkeit des Farbrades limitiert ist.


Im Metavision NHT-576 wurde kein Kompromiss eingegangen, hier findet noch der originale „Matterhorn“-Chip Verwendung, der zwar in der Herstellung teurer ist, dafür aber bis zu 6-fache Farbradgeschwindigkeiten erlaubt. Diesen Vorteil hat der Hersteller konsequent ausgenutzt, sowohl bei NTSC- als auch PAL-Videomaterial erfolgt die sequentielle Farbdarstellung mit 300Hz. Das heißt, dass pro Videobild die Rot -> Grün -> Blau Sequenz fünf- bis sechsmal durchlaufen wird. Mehr bietet derzeit kein DLP-Projektor auf dem Markt, selbst teuerste High-End-Projektoren jenseits der € 10,000.- nicht.


Um dem weiteren technischen Entwicklungsstand auf den Grund zu gehen, haben wir wie immer unser Testexemplar bis aufs Kleinste für unsere Leser zerlegt. Wir bedanken uns an dieser Stelle ausdrücklich bei Karsten Becker von www.dvdplayer.de, einem unserer Cine4Home-Shopping Mall-Fachhändler, der als langjähriger Elektronik-Spezialist uns hierbei stets technisch zur Seite steht und Ihnen somit diese aufschlussreichen Einsichten ermöglicht.


Der NHT576 in seinen Einzelteilen.
Ja, der Projektor hat nach dem Zusammenbauen weiterhin optimal funktioniert ;-)


Das gerade erwähnte besonders schnelle Farbrad befindet sich am Anfang des Lichtweges, direkt hinter der Projektionslampe.

Im Bild oben ist das rote Segment des Farbrades zu erkennen. Es erscheint in Zyan-Farbe, da nur die roten Frequenzen des Blitzlichtes hindurch gelassen werden, während die blauen und grünen Anteile (zusammen Zyan) reflektiert werden. Bei genauem Betrachten wird eine weitere Besonderheit auffällig: Die roten Segmente sind im Farbrad besonders groß gestaltet, um den Rotmangel im Lampenspektrum auszugleichen und so bei höherem Kontrast genauere Farben zu gewährleisten, mehr dazu in unserem Bildteil.

 

Für das notwendige Licht sorgt eine 250W UHP-Lampe, die im Sparmodus mit 200W betrieben wird. Auch hier waren wir von der Qualität der ausgewählten Komponenten überrascht.


Das Lampenmodul des NHT576

Es handelt sich um eine Marken-Lampe aus deutschen Landen: Hersteller ist der bekannte Osram-Konzern, der jedem unserer Leser bekannt sein dürfte. Dass diese Qualität nicht durch einen Aufpreis bezahlt werden muss, ist dabei umso erfreulicher: Mit einer Lampenlebensdauer von 2000 Stunden und einem fairen Ersatzpreis liegen die laufenden Kosten des Projektors auf einem ökonomischen und bezahlbarem Niveau.


Wichtig für eine lange Lebensdauer der Lampe ist eine ausreichend hohe Kühlleistung. Um diese zu gewährleisten, finden sich auf nahezu allen Seiten des Projektors Luftschlitze. Angesaugt wir die Kühlluft auf der linken und der Geräteunterseite.


Die Ansaugschlitze des NHT576

Interessant ist die Tatsache, dass auf Luftfilter verzichtet wurde, was die Wartung wesentlich erleichtert. Laut Anleitung reicht es, den Projektor alle hundert Stunden mit einem Staubsauger kurz abzusaugen.


Einfache Reinigung alle hundert Stunden

Die „verbrauchte“ Luft wird an der rechten und vorderen Seite wieder aus dem Gerät herausgeführt. Die Abluft-Lamellen wurden dabei leicht schräg gestellt, um störendes Hitzeflimmern im Bild zu vermeiden.


Abluft-Schlitze des Metavision



Ein besonders positiver Umstand ist die Tatsache, dass auf der Geräterückseite keine Luftschlitze vorhanden sind. Damit kann der Projektor auch nah an der Raum-Rückwand platziert werden, zumal der Projektor sich im Betrieb kaum aufwärmt!


Insgesamt entspricht die Lautstärke des Belüftungssystems einem für DLP-Projektoren typischen Level. Zwar ist der Projektor auch im Lampensparmodus nicht unhörbar, doch liegt der Frequenzbereich auf einem angenehm niedrigen Niveau, das als nicht störend empfunden wird und bei normaler Film-Lautstärke nicht groß ins Gewicht fällt. Die niedrige Lautstärke eine Optoma H57 wird allerdings nicht erreicht.



Neben all den positiven Design-Merkmalen ist uns aber auch ein nicht so gelungenes Detail aufgefallen. Dies betrifft den Lampentausch: Wird die Lampe gewechselt, so muss die gesamte rechte Gehäuseabdeckung abmontiert werden. Da diese aber durch versteckte Halte-Clips verankert ist, ist dies für einen technisch nicht versierten Anwender nicht leicht machbar, schnell können ungewollte Kratzer im Gehäuse entstehen.


Sieht in der Anleitung leichter aus als es ist: Der Lampenwechsel

Wenn man sich hier keine unnötigen Umstände machen will, sollte man den Lampentausch vom kompetenten Fachhändler durchführen lassen. Diesen Service bieten selbstverständlich alle unsere Shopping Mall Händler an.


Der leere Lampenschacht mit Ausblick auf das Farbrad



Wie sieht es mit dem sonstigen technischen Aufbau des NHT-576 aus? Zunächst fällt die kompakte Bauweise des Lichtweges auf, der komplett in einem schweren Metallgehäuse verkapselt wurde (roter Pfeil).


Der kompakte und staubdichte Lichtweg

Durch diese Verkapselung sind Staubprobleme auf ein Minimum reduziert, hier kann kein LCD-Projektor mithalten.


Vor dem DMD Chip befindet sich die Projektionsoptik, die ebenfalls sehr hochwertig und solide von einem Metallmantel umgeben ist.

In der Optik ist eine Blende integriert, die störendes und Kontrast-minderndes Streulicht aus dem Lichtweg filtert und so für einen verbesserten Schwarzwert und kräftigere Farben sorgt.


Grüner Pfeil: Streulichtblende innerhalb der Optik



Um einen Einblick auf das Herz des Projektors, den Matterhorn-DMD-Chip, zu gewinnen, haben wir die Optik abmontiert. Dabei kam ein besonderer Projektions-Aufbau ans Tageslicht:


In den meisten Projektoren wird das Licht durch Spiegel und Fokussier-Linse auf den DMD-Spiegel gerichtet, und von dort direkt in die Optik reflektiert. Bei dem Metavision NHT576 ist man einen anderen Weg gegangen: Er verfügt über eine so genannte „Telezentrische Architektur“, ein von Texas Instruments vorgeschlagenes Referenz-Design für DLP Projektionen.

Bei diesem Design befindet sich direkt zwischen Optik und DMD ein Glasprisma, das so genannte „Total Internal Reflectance“, kurz „TIR“-Prisma.


Das TIR-Prisma vor dem DMD-Chip, teils mit schwarzer Farbe lackiert, um unnötiges Streulicht zu vermindern


Der Weg des Lichtes ist daher ein wenig anders und wie folgt aufgebaut:

Unterhalb der Optik gelangt das Licht nach Passieren des Farbrades und verschiedener Integrator-Linsen in den „DMD-Raum“ (1). Von hier wird es über einen Spiegel in eine spezielle Optik reflektiert (2), die gleichzeitig als halbdurchlässiger Spiegel das Licht direkt auf den DMD-Chip leitet (3). Der DMD-Chip erzeugt hier nun das eigentliche Bild, das anschließend senkrecht durch das Prisma in die Optik gelangt (4).


Schematische Darstellung der Telezentrischen Architektur


Diese ungewöhnliche und nicht ganz günstige Methode bietet in der Praxis wesentliche Vorteile:


- Durch die direkte Einstrahlung auf den DMD Chip und dem damit verbundenen fast senkrechten Ausfallswinkel ist es möglich, sowohl einen vertikalen wie auch horizontalen Lens-Shift zu integrieren, Details hierzu weiter unten.


- Da das Glasprisma direkt mit dem DMD Chip eine Einheit bildet, kann sich kein Staub auf dem DMD-Chip und damit im fokussierten Bereich absetzen. Selbst wenn sich einmal ein Staubkorn in die gut abgedichtete Projektionskammer „verirren“ sollte, so kann es sich höchstens auf dem Glasprisma absetzen, wo es sich aber nicht im Fokus befindet und so im Bild unsichtbar bleibt (ähnlich wie ein Staubkorn außen auf der Projektionsoptik).


- Kürzere Lichtwege und Projektionsabstände.


- Gleichmäßige Ausleuchtung, besonders in Schwarz.

 


Die telezentrische Architektur findet relativ selten Anwendung in Heimkino-Projektoren, da sie für Heimkinoansprüche (Hoher Kontrast und Schwarzwert) schwer zu optimieren ist, hier kommt es auf viel Know-How in der Oberflächenbeschichtung des TIR-Prismas an.


Es zeigt sich, dass die Ingenieure nicht nur ihr Handwerk verstehen, sondern auch keinen Aufwand gescheut haben, ein möglichst hochwertiges Konzept in die Tat umzusetzen. Neben der hervorragenden Lichtwegverkapselung sorgt der spezielle optische Aufbau mit Glasprisma für einen weiteren Fortschritt in Hinblick auf geringe Staubanfälligkeit und Aufstellungskomfort.

 



1.2 Anschlüsse / Bildsignale (Know How Link hier)

Je weiter sich die Heimkinotechnik entwickelt, umso mehr Signal- und Übertragungsstandards kommen hinzu. Angefangen hat alles mit dem herkömmlichen Compositesignal, das über ein einfaches Koaxialkabel übertragen wird. Eine Weiterentwicklung, S-Video, trennt die Farbinformationen von den Helligkeitsinformationen und braucht daher bereits zwei getrennte Verbindungswege. Es folgen die Komponentenstandards YUV und RGBS, die gleich drei bzw. vier getrennte Datenleitungen erforderlich machen. Und seit letztem Jahr ist nun der digitale DVI- bzw. HDMI-Standard auf dem Vormarsch, der alle Bildinformationen ohne jegliche Analog-Wandlung direkt „nativ“ übertragen kann.

Um zu all diesen verschiedenen Standards kompatibel zu bleiben, müssen moderne Projektoren immer mehr Eingänge aufweisen. Schließlich ist noch keines der oben genannter Bildsignale offiziell eingestellt worden.


Der Metavision verfügt über ein solch vielseitiges Eingangsboard, bei dem keine Signalart zu kurz kommt.


Das Eingangsboard des NHT576

Übersichtlich nebeneinander finden sich hier in aufsteigender Reihenfolge: 1x Composite (RCA), 1x SVideo (Hosiden), 2x YUV (RCA), 1x RGB H/V (SubD) und 1x DVI-D. Hinzu kommt noch eine RS232 Schnittstelle, die zur Gerätesteuerung und für Software-Updates einfach genutzt werden kann.

Mit all diesen Anschlüssen ist der Projektor universell für alle Einsatzbereiche geeignet. Besonders lobenswert ist die doppelte Ausführung der YUV-Eingänge, da diese Signalart derzeit im Heimkinobereich besonders häufig vorkommt. Auch die hochwertige und verschraubbare DVI-Buchse statt der der wackeligen HDMI-Verbindung gehört in dieser Preisklasse nicht (mehr) zum Standard.


Dem vielseitigen Anschluss-Panel entsprechend verarbeitet der NHT576 alle aktuellen Signalarten: 480i/p (NTSC / Progressive), 576i/p (PAL / Progressive) sowie diverse PC Auflösungen (VGA, SVGA, XGA etc.) können ebenso dargestellt werden, wie die zukünftigen HDTV Auflösungen 720p und 1080i. Der digitale Bildeingang unterstützt zudem die HDCP Kopierschutzvariante, die für alle DVD-Player mit digitaler DVI / HDMI Schnittstelle obligatorisch ist.





1.4 Aufstellung (Know How Link hier)

Wie bereits im Kapitel 1.1 erwähnt, ermöglicht das Glasprisma im Lichtweg einen doppelten Lens-Shift zur vertikalen und horizontalen Bildverschiebung. Tatsächlich handelt es sich bei dem Metavision NHT576 um den ersten DLP-Projektor, der einen solchen doppelten Lens-Shift aufweist. Damit wird in Sachen Aufstellungskomfort eine große Lücke gegenüber der LCD-Projektion geschlossen.


Lenshift-Einstellräder auf der Oberseite

Mit Hilfe der Drehräder kann die Bildlage auf die Leinwand ausgerichtet werden. Zwar ist der Spielraum nicht so groß wie bei den modernsten LCD-Projektoren, dennoch wird dem Anwender in der Aufstellung wesentlich mehr Spielraum gegeben, als bei den meisten anderen DLP-Projektoren. Eine Millimeter-genaue Montage wird zudem überflüssig, was Frustrationen bei der Installation vorbeugt.


Horizontaler und vertikaler Lens-Shift Spielraum des NHT576


Die mechanische Realisierung des Lens-Shifts ist dabei vorbildlich präzise, das Bild kann geradezu perfekt ausgerichtet werden, ohne das irgendetwas hängt oder hakelt.

Im Bild oben ist zu erkennen, wir die großen Schnecken der Lens-Shift-Räder den Fassungs-Rahmen der Optik als Einheit verschieben.


Sollte es bei der Tischaufstellung dennoch einmal notwendig sein, den Projektor schräg auszurichten, so bieten die verstellbaren Füße ebenfalls viel Spielraum.


Verstellbare Füße zur Anpassung auf jeden Untergrund


Die Telezentrische Architektur bietet neben dem Lens-Shift auch für DLP-Projektoren untypisch kurze Projektionsabstände. Damit lassen sich auch in kleinen Räumen große Bildbreiten realisieren.

 

Projektionsabstandstabelle "NHT-576"

Bildbreite Projektionsabstand Min. Pro-Abstand Max.
1,6 m 2,2 m 2,7 m
1,85 m 2,5 m 3,2 m
2,03 m 2,8 m 3,5 m
2,21 m 3,0 m 3,8 m
2,33 m 3,2 m 4,0 m
2,95 m 4,0 m 5,0 m
2,32 m 4,5 m 5,7 m


Nach erfolgreicher Positionierung des Projektors müssen nur noch der Zoom und Fokus optimal abgeglichen werden. Dies erfolgt manuell auf der Oberseite des NHT576.


Zoom & Fokus Regler

Durch die hochwertige Verarbeitung der Optik ist die Mechanik angenehm schwergängig und damit sehr präzise in der Justage. Sind die optimalen Positionen gefunden, kann zudem eine schützende Kappe aufgesetzt werden, die ein versehentliches Verstellen der Regler verhindert:


Schutzkappe für Fokusregler



In der technischen Rubrik unseres großen Tests hat der Metavision NHT576 uns sehr beeindruckt. Er zeigt eine hervorragende Verarbeitung, für einen DLP-Projektor eine ungewohnt hohe Flexibilität und einen durchdachten inneren Aufbau von qualitativ hohem Niveau, der in dieser Preisklasse nur äußerst selten zu finden ist. All dies verspricht einen langen fehlerfreien Betrieb ohne zu erwartende Staubprobleme.





2. Bedienung (Know How Link hier)

Für eine präzise Bilddarstellung sind umfangreiche Einflussmöglichkeiten, sprich Bildparameter, notwendig, für den täglichen Gebrauch hingegen darf das Bedienkonzept nicht unnötig kompliziert oder verschachtelt sein. Wie gelingt dem NHT576 die Mischung aus Vielseitigkeit und Übersichtlichkeit?

 


2.1 Fernbedienung

Die Fernbedienung des NHT576 ist dieselbe, die auch beim großen Bruder, dem NHT720, zum Einsatz kommt. Dies finden wir überaus positiv, denn die Fernbedienung ist ein Paradebeispiel für eine gelungene Kombination aus Design und Funktionalität.

Durch ihre eigenwillige Tastenanordnung und Form wirkt sie futuristisch, gleichsam wie aus einem Star-Trek Film entliehen. Ihre wenigen Tasten beschränken sich auf das wirklich Wesentliche, dazu gehören direkte Eingangswahltasten, ein Steuerkreuz mit Enter-Taste, Menüfunktion, eine Formatumschaltung und natürlich eine Power/Standby Taste. Tatsächlich ermöglicht diese intelligente Auswahl eine unkomplizierte und schnelle Bedienung des Matterhorn Projektors.


Zu einem echten Hingucker wird die Fernbedienung, wenn man im abgedunkelten Raum ihre elektrische Beleuchtung aktiviert: Durch unterschiedliche Farben werden die Funktionsrubriken optisch markiert:


Dreifarbig beleuchtete Tasten

Ebenfalls vorbildlich ist die Reichweite des Infrarotgebers. Seine Leistung ist stark genug, um auch über große Distanzen hinweg oder reflektiv über die Leinwand zu funktionieren. Um noch mehr Zuverlässigkeit zu erzielen, befinden sich zudem zwei Infrarotempfänger am Projektor, einer vorn, einer hinten.


Sollte die Fernbedienung nicht zur Hand sein oder ihre Batterien leer, so kann der NHT-576 auch direkt auf der Geräteoberseite bedient werden.

Hier finden sich die wichtigsten Bedientasten, wie Steuerkreuz oder Menütaste, wieder.

 

 

2.2 Menüs

Eine Fernbedienung kann immer nur so gut funktionieren, wie es die zugehörigen On-Screen-Menüs erlauben. Nur wenn das Konzept schnell, vielseitig und dennoch intuitiv zu bedienen ist, wird der Anwender nicht unnötig „beschäftigt“.


Das Hauptmenü des Metavision Beamers ist in sechs Rubriken unterteilt, denen klar verständliche Überschriften gegeben wurden.

Die Kombination aus Symbolen und Schrift wirkt äußerst übersichtlich und einfach verständlich. Die Rubriken im Einzelnen:




"Picture"

In der ersten Rubrik befinden sich, wie der Name schon sagt, die wesentlichen Parameter zur Justage der Bildausgabe. Auch ihr Aufbau ist vorbildlich übersichtlich ausgefallen:

Die ersten vier Parameter umfassen die gängigen und jedem bekannten Funktionen „Brightness“, „Contrast“, „Color“ und „Tint“. Mit ihnen werden Weiß- und Schwarzpegel sowie die Farbsättigung beeinflusst. Auch die „Sharpness“-Funktion ist selbsterklärend.

Die nächsten drei Funktionen umfassen die fortgeschrittenen Bildparameter wie „Gamma“, „Color Temp“ und „Color Type“. Auf sie gehen wir im Laufe unsers Bildtests noch genauer ein.

Um Anfängern einen einfachen Zugang zu der für die jeweilige Anwendung beste Einstellung zu gewähren, stellt der Projektor mit der Funktion „Picture Setting“, drei verschiedene Werks-Einstellungen zur Auswahl, „Normal“, „Bright“ und „Movie“. Zudem stehen zwei Speicherbänke zur Verfügung, die das direkte Abspeichern eigener Einstellungen erlauben.

Sollte man bei der Kalibrierung den Faden verloren haben, so kann der Werks-Ursprungs-Zustand jederzeit mit der „Factory Reset“ Funktion wiederhergestellt werden.

 



„Fine Sync“

Die zweite Rubrik des Hauptmenüs ist vornehmlich für die Bildausgabe in Verbindung mit einem PC gedacht.

In ihr können sowohl „Takt“ als auch „Phase“ auf analoge RGB H/V Quellen abgestimmt werden, um eine scharfe und pixelgenaue Darstellung des Computerbildes zu erzielen. Für mehr Komfort kann auch ein automatischer Abgleich („Auto Tune“) aufgerufen werden.

 

 

„Layout“

Die „Layout“-Rubrik befasst sich mit Einstellparametern für die Bildgeometrie und Bildlage.

Die „Aspect Ratio“ Funktion bietet selbsterklärend verschiedene Bildformate zur Auswahl, sie ist auch direkt per Fernbedienung anwählbar. Mit „H und V-Position“ kann ferner der Bildausschnitt verschoben werden. Obwohl der Projektor einen doppelten Lensshift hat, bietet er in diesem Menü noch eine doppelte digitale Trapezkorrektur ("Keystone"). Spätestens mit dieser Funktion lässt sich nahezu jede Projektorenposition realisieren.

 

 

„Options“

Neben dem Picture-Menü ist das Options-Menü die umfangreichste Rubrik des NHT576. Hier finden sich neben diversen Funktionen zu Bedienungsgestaltung auch für die Bildqualität wesentliche Parameter wieder.

Die „White Enhance“ Option ist die für DLP nahezu obligatorische Weißbetonung. Wird sie aktiviert, so erscheinen helle Bildbereiche noch einmal deutlich verstärkt, der On / Off Kontrast wird erhöht.

Der „Eco-Modus“ beeinflusst die Lampenhelligkeit und die damit verbundene Lüfterlautstärke. Auch mit aktiviertem Economy Modus erzeugt der NHT-576 genügend Bildhelligkeit für Bildbreiten bis 3m.

Eine praktische Funktion ist der automatische „Source Select“, durch den der Projektor selbsttätig erkennt, an welchem seiner Eingänge ein Bildsignal anliegt und diesen dann direkt auswählt. Bei Bedarf kann diese Funktion deaktiviert werden.

Die nächsten drei Funktionen, „OSD-Timeout“, „Background“ und „OSD-Blending“ erlauben es, die grafische Bedienoberfläche auf den persönlichen Geschmack abzustimmen.

PRJ-Modus“ dient zur Auswahl der verwendeten Projektoren-Installation, Decken- bzw. Tischmontage. Auch Rückprojektion ist möglich.

Eine besonders wichtige Funktion ist die „Deinterlace“-Rubrik. Sie dient zur Konfiguration eingehende Halbbild-Signale. Auf sie gehen wir im Laufe des Bildtests noch genauer ein.

Als letzte und besonders praktische Funktion bleibt der „Status“. Hier kann abgelesen werden, was für ein Eingangssignal anliegt.


Alle wichtigen Daten im Überblick




„Input Source“

Die Input-Rubrik dient zur Auswahl des gewünschten Bildeingangs. In der Praxis wird man sie kaum gebrauchen, da alle Eingangsquellen auch direkt per Fernbedienung direkt angewählt werden können.

 


Alle vorgestellten Menüs können in verschiedenen Sprachen aufgerufen werden, acht stehen hier zur Auswahl.

Die deutsche Version ist dabei gut gelungen, alle Funktionen sind verständlich und weitgehend frei von Übersetzungsfehlern.

 

 

2.3 Fazit - Bedienung


Das Menükonzept des Metavision NHT576 ist insgesamt als äußerst vorbildlich zu bezeichnen. In übersichtlicher Art und Weise werden dem Anwender zahlreiche Funktionen zur Bild- und Gerätekonfiguration zur Verfügung gestellt. Ohne große Einarbeitungszeit findet man sich schnell intuitiv zurecht und findet ohne große Umwege die Funktion, die man braucht. Der Umfang bleibt dabei nicht auf der Strecke, der NHT-576 bietet ausnahmslos alle relevanten Funktionen. Auf unpraktische Verschachtelungen wurde dabei komplett verzichtet. Die Zusammenarbeit mit der ergonomischen und zugleich eleganten Fernbedienung funktioniert tadellos.

Auch in der Bedienung zeigt der Projektor, dass seine Konstrukteure sich viel Mühe gegeben haben, ein optimales Produkt ohne Kompromisse zu realisieren.

 




3. Bildtest

Bisher hat die Firma Metavision mit dem NHT576 einen sehr guten Einstieg in die Heimkino-Technik gefunden, das Gerät zeigt so gut wie keine Schwächen. Doch wie sieht es bei der Bildqualität aus? Kann hier der Projektor ebenfalls neue Maßstäbe setzen? Unsere Ergebnisse im Einzelnen:

 


3.1 Screendoor / Raster (Know How Link hier)

Die Pixelstruktur des NHT576 zeigt sich auf der Leinwand wie bei jedem anderen Matterhorn Projektor. Dies ist auch nicht verwunderlich, da hier derselbe Chip zum Einsatz kommt. DLP Projektoren profitieren durch ihre Technik von sehr geringen Abständen zwischen den Pixeln, was die Füllrate erhöht und den störenden Fliegengittereffekt vermindert. Dem entgegen wirkt bei einem Matterhorn-Projektor die gegenüber HDTV geringere Auflösung.


Pixelstruktur aus nächster Nähe betrachtet

Insgesamt sind die Pixelabstände aber aus normalen Betrachtungsabständen nicht auszumachen (ca. 2-fache Bildbreite). Der NHT576 zeigt z.B. weniger Screendoor, als ein HDTV (1280x720) LCD Projektor.

 

 


3.2 Farbumfang (Know How Link hier)

Sehr gespannt waren wir auf den Farbumfang des NHT576. Auch heute noch zeigen viele DLP Projektoren hier sichtbare Schwächen in der Abstimmung der Primär- und Sekundärfarben. Grund sind hauptsächlich nicht perfekt entwickelte Filter in dem Farbrad.

Der NHT576 hat aber in dieser Domäne nur wenige Defizite. Alle Grundfarben sind kräftig und liegen nah an ihren Sollwerten. Nur bei maximalem Grün wurde ein Kompromiss zu Gunsten der Bildhelligkeit eingegangen, der aber bei DLP-Projektoren üblich ist.


Der Farbumfang des NHT576


Sehr lobenswert ist auch die Tatsache, dass die Sekundärfarben (Mischfarben aus jeweils zwei Grundfarben) sehr gut abgestimmt sind. So entsteht im Filmbetrieb keine ungewollte Farbverschiebung, das Bild wirkt kräftig und zugleich natürlich.


Spektranalysen von Rot, Grün, Blau und Weiß

Trotz der sehr guten Out-of-the-Box Ergebnisse hat der Hersteller aber auch die hohen Ansprüche mancher Heimkinofans berücksichtigt und ein umfangreiches Farbmanagement in das Bildmenü integriert.


Detalliertes und grafisch anschauliches Farbmanagement

Tatsächlich können hier alle Primär- und Sekundärfarben völlig unabhängig voneinander in ihren Eigenschaften vom Nutzer beeinflusst werden. Die grafische Darstellung als Farbsegel ist dabei zweckmäßig und zugleich sehr anschaulich. Besser geht es kaum. Ein ähnlich aufgebautes Farbmenü ist uns derzeit nur von den Yamaha DPX1000/1100 Geräten bekannt, die aber preislich in einer anderen Liga spielen.

Mit Hilfe dieses speziellen Farbmanagements kann der versierte Anwender die Farbparameter optimal auf jede Anwendung oder Videonorm anpassen. Die erzielbaren Ergebnisse sprechen hier für sich:


Feingetunter Farbraum

 

Die obigen technischen Ergebnisse zeigen sich auch im normalen Filmbetrieb. Die Farben des NHT576 sind in allen Bereichen so kräftig oder natürlich, wie sie sein müssen. Die perfekte Abstimmung aller Farbbereiche auf die Videonorm sorgt dafür, dass der Standard optimal ausgenutzt wird. Derart gute Ergebnisse zeigen selbst viele High-End Geräte nicht ohne weiteres.

 

 


3.3 Farbtemperatur (Know How Link hier)

Um eine adäquate Farbreproduktion des Filmoriginals auf der Leinwand zu gewährleisten, muss der Projektor den Weißabgleich aufweisen, der bei dem Video-Mastering zu Grunde lag: 6500K (D65). Neutrale Graustufen müssen also stets der recht warmen Farbtemperatur von 6500K entsprechen.

Das Bildmenü des NHT576 ist dabei lobenswert „technisch“: Statt nichts-sagende Umschreibungen wie „natürlich“ oder „warm“ kann der Anwender hier die gewünschte Farbtemperatur direkt auswählen, darunter auch die erforderlichen 6500K.


Die ausgewählte Farbtemperatur wird im Farbsegel markiert


Wie genau ist die Farbtemperatur, wenn man die 6500K-Option auswählt? Wir haben die Farbgenauigkeit mit Colorfacts nachgemessen und waren verblüfft:

Wie im Diagramm oben zu erkennen, ist der Projektor in nahezu allen Helligkeitsbereichen perfekt auf die D65-Norm abgestimmt. Das Bild zeigt weder zuviel Grün, Rot oder Blau. Unsere Messung ist zudem wiederholt ein Beweis dafür, dass bei hochwertigen Komponenten die übrige „Kette“ einen geringen Einfluss auf die Messergebnisse hat.


Perfekte 6500K Abstimmung, obwohl „Fabrik-Fern-Kalibriert“

Durch dieses perfekte Ergebnis muss der Projektor in Sachen Farbtemperatur nicht nachjustiert werden, hier gilt: Gerät einschalten und Spaß haben. Lediglich die Farbsättigung sollte per Blaufilter überprüft werden, was aber mir der Peter-Finzel-Test-DVD von jedem Laien in 5 Minuten selbst durchgeführt werden kann.

Videophile Extremisten können die ohnehin schon sehr gute Werksabstimmung im Service Menü noch weiter perfektionieren. Die leichten Farbungenauigkeiten in dunklen Bereichen können so vollständig beseitigt werden:


Weiter verfeinerter Weißabgleich

Die Kombination aus gutem Farbraum und perfektem Weißabgleich erlaubt dem NHT576 eine in jedem Bereich beeindruckende und überzeugende Farbdarstellung und das ohne dass der Anwender selbst Hand anlegen muss. Die Farben erscheinen stets so, wie es von den Filmemachern beabsichtigt wurde (gute DVD vorausgesetzt).

 

Eine derart perfekte Werksabstimmung ist auch bei weitaus teureren Modellen immer noch eine Seltenheit und verdient an dieser Stelle ausdrückliches Lob. Auch in der Rubrik Farbdarstellung zeigt der Neueinsteiger Metavision der Konkurrenz, dass Präzision bezahlbar möglich ist.

 

 


3.4 Schwarzwert, Kontrast, Helligkeit (Know How Link hier)

Mit der beeindruckenden Farbdarstellung hat der NHT576 bereits viele Punkte in Sachen Bildqualität gesammelt. Kommen wir nun zu einer für viele Heimkinofans sehr wichtigen Domäne, dem Kontrastverhältnis. Gerade in Sachen Kontrast hat die DLP-Technologie bekanntermaßen deutliche Stärken gegenüber anderen Projektionsarten. Kann der NHT576 mit seiner speziellen telezentrischen Architektur ebenfalls überzeugen?

Der Schwarzwert des Projektors zeigte sich bei unseren Tests ausgesprochen gut. Schwarz ist hier dunkel genug, um auch in für Digital-Projektoren schwierigen Szenen, wie z.B. Nachtaufnahmen, keinen störenden „Nebelschleier“ über das Bild zu legen. Das erzielte Ergebnis liegt für aktuelle Projektoren damit auf sehr gutem Niveau und entspricht dem derzeitigen Stand der Technik. Nur High-End Projektoren wie z.B. ein Sharp XV-Z12000 bieten noch bessere Ergebnisse.

Positiv ist ebenfalls, dass der gute Schwarzwert nicht mit einem großen Helligkeitsverlust bezahlt werden muss. Die Maximal-Helligkeit des NHT576 ist derart hoch, dass sie selbst im ECO-Modus für Bildbreiten bis zu 3m uneingeschränkt ausreichend ist. Helle Tageslichtaufnahmen wirken natürlich lichtstark, die Farben profitieren hiervon mit einer außergewöhnlichen Brillanz.

Die Kombination aus sehr gutem Schwarzwert und hoher Maximalhelligkeit führt folgerichtig zu einem hohen Kontrastverhältnis des Projektors. Bei perfekter Farbdarstellung, wie oben beschrieben, erreicht der NHT576 ein Kontrastverhältnis von rund 1900:1. Dieser Wert erlaubt eine sehr gute Tiefendynamik und damit Plastizität im Bild. Weiter verbessert wird das Ergebnis durch den ungemein hohen In-Bild Kontrast. Der Metavision erreicht durch seinen hochwertigen optischen Aufbau somit eine beeindruckend räumliche Bilddarstellung, die so manch teureren Projektor in die Tasche steckt.

 

Anmerkung:
Mit Hilfe der „Weißbetonung“ und der Farbtemperatur „Nativ“ erreicht der Projektor seine Kontrast-Werksangabe von 2500:1. Dieser hohe Kontrast geht allerdings auf Kosten der Farbgenauigkeit und ist somit nicht zu empfehlen.

 

 


3.5 Gammaverteilung / Homogenität (Know How Link hier)

Für eine korrekte Helligkeitskomposition im Filmbild ist die Gamma-Verteilung mindestens ebenso wichtig wie ein hohes Kontrastverhältnis . Nur wenn der Helligkeitsanstieg genau auf die Videonorm angepasst ist, erscheinen im Bild alle Elemente genau so hell zueinander, wie es bei der Aufnahme der Fall war.

Für die Filmwiedergabe von DVDs ist der „vorgeschriebene“ Helligkeitsanstieg eine Kurve mit einem Wert zwischen 2,2 und 2,5. Innerhalb dieses Spielraums kann der Anwender das Bild auf seinen persönlichen Geschmack und die Raumbedingungen anpassen: Je dunkler der Raum und je weniger Streulicht, desto höher der machbare Gammaanstieg.

Wie schon bei der Farbtemperatur ist das Bildmenü des NHT576 in seinen Angaben erfreulich technisch präzise: Der gewünschte Gammaanstieg kann direkt als Zahlenwert ausgesucht werden. Zur Auswahl stehen gleich sieben verschiedene Gammakurven von „1.0“, „1.5“, „1.8“, „2.0“, „2.2“, „2.35“, „2.5“ und „2,8“. Wie genau die angegebenen Werte erreicht werden, haben wir wieder messtechnisch erfasst und waren erneut von der Genauigkeit der Werksabstimmungen überrascht:

Bei der Gammaeinstellung „2,2“ entspricht der Helligkeitsanstieg auf der Leinwand tatsächlich genau einem Wert von 2,21. Auch die anderen für Heimkinos relevanten Werte von 2.35, 2.5 und 2.8 werden genau so eingehalten, wie es das Bildmenü verspricht.

 


Verschieden wählbare Gammaverteilungen: 2,35; 2,5 und 2,8
Alle Presets stimmen haargenau!

 

In allen Diagrammen fällt zudem auf, dass der Helligkeitsanstieg absolut gleichmäßig ausfällt, besser geht es kaum. Im Bild wird dies belohnt durch eine außergewöhnlich ausgewogene und plastische Bilddarstellung des Filmbildes. Alles wirkt im Bild genau so hell zueinander, wie es sein soll. Keine Szenen wirken unnatürlich über- bzw. unterbelichtet. Details werden weder in dunklen Szenen „verschluckt“, noch in hellen Szenen überstrahlt, auch in Sachen Gammaverteilung zeigt der NHT576 keinerlei Schwächen.



Anmerkung:
Oben dargestellte perfekte Ergebnisse beruhen auf einer genauen Anpassung des Schwarz- und Weißpegels auf die Signalquelle. Mit Hilfe der Peter-Finzel-Test-DVD ist dies auch für einen Laien in wenigen Minuten durchführbar.

 

 



3.6 Schärfe, Ausleuchtung, Konvergenz (Know How Link hier)

In Zeiten des großen Preisdrucks auf die Hersteller wird nicht selten an den optischen Komponenten eines Projektors gespart. Doch nur eine hochwertige Optik erlaubt eine hohe Bildschärfe, gleichmäßige Ausleuchtung und perfekte Konvergenz. Alle drei Aspekte haben einen wesentlichen Einfluss auf die Bildqualität eines Digitalprojektors.

Bei der Beurteilung der optischen Schärfe half uns ein sehr sinnvolles internes Testbild des Projektor-Service-Menüs. Auf Knopfdruck kann hier ein Linienmuster aufgerufen werden, das genau auf die Auflösung des DMD-Panels angepasst ist und somit in seiner Schärfe allein der Optik unterliegt:



Eingebautes Schärfe-Testbild des Service-Menüs


Und wieder waren wir von der gebotenen Qualität schlichtweg beeindruckt: Über die gesamte Bildfläche hinweg zeigt der NHT576 eine außergewöhnlich hohe Bildschärfe. In keiner Ecke wirkt das Bild unscharf oder verschwommen.


Mit dem gleichen Testbild kann ebenfalls die Konvergenz des Projektors überprüft werden. Und auch hier zeigen sich keine Schwächen, alle weißen Linien sind absolut frei von störenden Farbsäumen, wie sie eine billigere Optik oft hervorruft.


Perfekte Konvergenz

 

Bleibt in dieser Rubrik noch die Gleichmäßigkeit der Ausleuchtung zu bewerten. Sie kann mit Hilfe von Bild-füllenden Graustufen analysiert werden. Die Ausleuchtung des NHT576 zeigte sich bei unseren Tests homogen bis hin zu den Ecken. Der unvermeidbare Helligkeitsverlust zu den Ecken ist derart gering, dass er mit bloßem Auge nicht wahrgenommen werden kann. Hier profitiert der Projektor deutlich von seinem optischen Aufbau mit Glasprisma.

 

 

3.7 Overscan (Know How Link hier)

Ein nicht enden wollendes Kapitel der Großbildprojektion ist der viel-bekannte „Overscan“. Der Begriff umschreibt einen gewissen „Sicherheitsbereich“ des Bildes, der bei normalen Fernsehübertragungen eingehalten werden sollte, um störende Bildartefakte außerhalb des Bildes zu vermeiden (z.B. Videotextsignale). In der DVD-Heimkino-Projektion ist dieser Overscan aber unerwünscht, da hierdurch nicht selten die Bildränder abgeschnitten werden und somit nicht der gesamte Bildinhalt auf der Leinwand erscheint. Gerade ein in seiner Auflösung auf PAL optimierter Projektor wie der Matterhorn NHT576 sollte daher keinen Overscan aufweisen, um ein vertikal Skalierungsfreies Bild auf der Leinwand zu ermöglichen.



- 576p - Zuspielung

Bei progressiver (576p) Zuspielung überzeugt der NHT576 erneut. Hier zeigt er keinerlei Overscan, das Bild erscheint in seiner vollen Größe auf der Leinwand, ohne abgeschnittene Ränder.


Kompletter Bildinhalt auf der Leinwand

Metavision hat offensichtlich verstanden, worauf anspruchsvolle Homecineasten Wert legen.

 


- 576i - Zuspielung

Bei Interlaced-Signalen fällt der Overscan leider nicht so erfreulich aus: Hier werden links und rechts jeweils rund 40 Pixel, oben und unten ca. 12 Pixel abgeschnitten.

Der Bildverlust von über 12% ist für unsere Kriterien zu hoch.

 



Anmerkung:
Wie haben den Hersteller bzgl. des Overscans bei der Halbbild-Zuspielung kontaktiert und eine interessante Neuigkeit erhalten: Um eine perfekte Anpassung auf jede Signalquelle zu ermöglichen, soll eine variable Overscan-Regelung in das Bildmenü integriert werden. Mit ihr wird der Nutzer in der Lage sein, selbst zu bestimmen, wie groß der Overscan ausfallen soll (0% bis 10%). Hierfür wird ein Software-Update zur Verfügung gestellt werden, das jeder NHT576-Besitzer mit Hilfe eines seriellen Kabels leicht und ohne Computer-Fachkentnisse selbst einspielen kann. Auf Wunsch führt aber auch jeder Metavision-Vertrags-Händler das Softwareupdate kostenfrei durch.





3.8 Bildrauschen / False Contour / Dithering (Know How Link hier)

Bis heute unvermeidbar bei der DLP-Projektion sind Bildartefakte wie Rauschen oder False-Contour. Auch der NHT-576 ist nicht frei von ihnen.



3.8.1 Bildrauschen

Verschiedene Helligkeitsstufen werden bei einem DLP Projektor ausschließlich digital erzeugt: Je höher die gewünschte Helligkeit, desto schneller die Kippfrequenz der Spiegel. Umgekehrt bedeutet dies, dass dunkle Bildelemente eine langsamere Kippfrequenz erfordern. In sehr dunklen Bereichen (unter 10% Helligkeit), sind die Frequenzen der Kippspiegel noch im wahrnehmbaren Bereich und äußern sich in einem sichtbaren Bildrauschen. Der NHT576 zeigt hierbei für DLP-Projektoren typische Ergebnisse: Sehr dunkle Bereiche unterliegen noch einem gewissen Bildrauschen und erzeugen so eine leichte Unruhe im Bild.

 

3.8.2 False Contour

Die digitale Helligkeitserzeugung ist auch für den DLP-typischen „False-Contour“ Effekt verantwortlich: Er zeigt sich durch einen gewissen Dynamikverlust bei fließenden Helligkeits- bzw. Farbverläufen, der durch gröbere Abstufungen (Quantisierungssprünge / "Banding") im Bild zu erkennen ist. Besonders bei Bewegungen von dunklen Bildbereichen erscheinen die Abstufungen deutlich, bis hin zu Doppelstrukturen.

False Contour ist bei bewegten dunklen Szenen auch beim NHT576 erkennbar, liegt aber, wie das Bildrauschen, in einem für die DLP-Projektion typischen und akzeptablen Bereich.






3.9 De-Interlacing (Know How Link hier)

So paradox es klingt, aber die gängigsten in ihrer Auflösung auf PAL optimierten (Matterhorn) Projektoren verfügen über keinen auf PAL zugeschnittenen De-Interlacer. Hierdurch wird ein großer Vorteil der nativen Auflösung zunichte gemacht. Einzige Ausnahme war bisher der Infocus 5700 mit eingebautem Faroudja-De-Interlacer.

Im Metavision NHT576 ist kein Faroudja-Chip eingebaut, stattdessen die aktuelle Variante der Firma PixelWorks. Sie kommt vornehmlich in aktuellen LCD-Projektoren, wie z.B. dem Sanyo PLV-Z3, zum Einsatz. Die Ergebnisse unseres De-Interlacing Tests fallen daher entsprechend ähnlich aus:




"Videomaterial"

Videomaterial, das von Fernsehkameras aufgenommen wird, verfügt tatsächlich nur über die halbe vertikale PAL-Auflösung. Um diese Reduzierung für das Auge zu kaschieren, werden abwechselnd die geraden und ungeraden Bildzeilen des Fernsehers angesteuert. Dieses so genannte „Zeilensprungverfahren“ ist für die Großbildprojektion jedoch nicht geeignet. Digital-Projektoren arbeiten stets progressiv, das heißt ohne Zeilensprung. Aus diesem Grund müssen aus den eingehenden Halbbildern komplette Vollbilder errechnet, „de-interlaced“, werden.

Der aktuelle Pixelworks übernimmt diese Aufgabe zuverlässig. Mit Hilfe des „Motion Apdaptive De-Interlacings“ erkennt er automatisch, welche Bildelemente sich bewegen und welche nicht. Die bewegten Bildelemente werden durch Interpolation hochgerechnet, die stehenden aus zwei aufeinander folgenden Hallbildern zusammen geflochten. Diese Methode führte bei unseren Sehtests zu überdurchschnittlich guten Ergebnissen: Gerade bei Sportübertragungen wie Fußball wirkt das Bild ruhig ohne störendes Kantenflimmern an Spielfeldmarkierungen oder Spielern. Nur bei vertikalen Kameraschwenks kann hier und da die Halbbild-Natur des Ausgangsmaterials noch ausgemacht werden. Für den gelegentlichen Fernsehgenuss ist der NHT576 daher auch ohne externen De-Interlacer uneingeschränkt zu empfehlen.





„Filmmaterial“

Auf Film basierendes Material wird ebenfalls mit halbierter Vertikal-Auflösung nach dem Zeilensprungverfahren übertragen. Allerdings gibt es hier einen gravierenden Unterschied: Jeweils zwei aufeinander folgende Halbbilder werden aus ein und dem selben Filmbild gewonnen. Daher ist es für die Bildausgabe theoretisch möglich, genau diese zwei Halbbilder zu einem einzigen Vollbild zu verflechten und dieses progressiv als Rekonstruktion des originalen Filmbildes auf die Leinwand zu projizieren. Dieser so genannte „Filmmode“ ist aber für PAL-Material nicht so einfach, wie es in der Theorie klingt, denn der genaue Rhythmus des Filmmaterials muss in Echtzeit stets gefunden werden. Werden zwei falsche Halbbilder zu einem Vollbild verflochten, sind störende Kammartefakte unweigerlich die Folge. Zudem erhält der Projektor keinerlei Zusatzinformationen, ob es sich beim eingehenden Bildmaterial tatsächlich um Filmmaterial handelt. Alles in Allem ist PAL-Film-De-Interlacing (2:2 Pulldown) deutlich schwieriger als NTSC-De-Interlacing (3:2 Pulldown).

Wie schon im Sanyo Z3 zeigt der Pixelworks-De-Interlacer im NHT576 auch bei PAL-Filmmaterial sehr gute Ergebnisse. In dem umfangreichen Bildmenü kann der Projektor auf den für PAL notwendigen 2:2 Pulldown konfiguriert werden.

Er erkennt größtenteils den passenden Rhythmus und rekonstruiert die originalen Filmbilder Detailreich ohne störende Artefakte oder Kantenflimmern. Hin und wieder kommt es aber vor, dass er kurzzeitig zurück in den Videomodus fällt, was an kurzem Detailverlust für das geübte Auge zu erkennen ist. Aus diesem Grund ist weiterhin ein guter DVD-Player mit Progressive-Scan Ausgang als Zuspieler zu empfehlen. Die Leistung des NHT576 ist aber dennoch zu loben und reicht für den gelegentlichen Filmgenuss aus Premiere&Co vollkommen aus.



Insgesamt gehört das De-Interlacing des NHT576 dank der neuen Pixelworks Generation zu den besseren Varianten, die in aktuellen Digital-Projektoren verbaut werden und ist für den Fernseheinsatz zu empfehlen. Die Anschaffung teurer externer Scaler kann zwar zu Verbesserungen führen, ist aber keinesfalls zwingend notwendig.

 


Anmerkung:
Im De-Interlace Menü kann mit Hilfe der „Video on Film“ Funktion der Projektor auf den Filmmodus „gezwungen“ werden. So wird ein Zurückfallen in den Videomodus verhindert. In unseren Tests zeigte diese Funktion aber keinen praktischen Nutzen.






3.10 Detailtreue / Skalierung / Schärfe (Know How Link hier)

In neun Disziplinen unseres Bildtests hat der neue Metavision Projektor bereits eine sehr gute Figur abgegeben. In diesem zehnten Abschnitt befassen wir uns mit der Signalverarbeitung des Projektors. Sie gehört mit zu den wichtigsten Aspekten eines jeden Tests, denn von ihrer Qualität hängt die Detaildarstellung nicht unmaßgeblich ab:




3.10.1 Signalverarbeitung

Die Signalverarbeitung ist dafür zuständig, die eingehenden analogen und digitalen Bildsignale in für den Projektor verständliche Bilddaten umzuwandeln. Bei analogen Signalen ist dafür eine so genannte A/D Wandlung notwendig, häufig entstehen dabei ungewollte Doppelkonturen oder Unschärfen.

Der NHT576 bietet in seinem Bildmenü einen Regler für die Einstellung der Bildschärfe, fünf Presets stehen zur Auswahl: „Softest“, „Soft“, „Normal“, „Sharp“ und „Sharpest“. Wir wollten bei unserem Test bis ans Limit gehen und haben daher die „Sharpest“ Konfiguration verwendet:

Wie im Bild oben zu erkennen, provoziert der NHT576 auch bei der schärfsten Konfiguration keinerlei Doppelkonturen, weder analog noch digital. Die schwarzen Linien sind sauber und klar von dem grauen Hintergrund getrennt, besser geht es nicht. Hierdurch gewinnt das Bild an Natürlichkeit, ohne „Tricks“ gelangt die tatsächliche Bildauflösung der DVD an die Leinwand.

 

 

3.10.2 Skalierung horizontal

Der Matterhorn Chip verfügt über eine horizontale Auflösung von 1024 Bildpunkten. Zwar bietet unser PAL-Standard tatsächlich nur eine maximale Auflösung von 720 Bildpunkten, um aber als 16:9 Projektor auch für das schmalere 4:3 Bildformat genügend horizontale Auflösung bieten zu können, war die erhöhte Auflösung unumgänglich. Aus diesem Grund muss bei 16:9 Bildsignalen die horizontale Pixelanzahl des Eingangssignals um gut 40% auf 1024 erhöht, interpoliert werden. Diese Umrechnung nennt sich „Skalierung“. Nur eine hochwertige Skalierung beeinträchtigt die Detaildarstellung nicht.




Analog

Veranschaulichen lässt sich die Qualität der Skalierung durch ein bekanntes Video-Testbild, dem Multiburst. Das Multiburst Testbild zeigt verschiedene Auflösungsbereiche der DVD, von grob bis fein, anhand von vertikalen grauen Balken. Bei einer akkuraten Skalierung erfolgt die Auflösungs-Umrechnung dieses Testbildes ohne störende Interferenz-Erscheinungen.

Der obige Screenshot zeigt die Skalierungseigenschaften des NHT576 bei analoger Zuspielung. Man erkennt, dass es dem Projektor gelingt, die Auflösung weitgehend akkurat umzurechnen. Nur im Auflösungsbereich um 6MHz sind Linearitätsschwankungen auszumachen, die sich durch die ungleichmäßige Liniendicken in diesem Bereich zeigen. Durch dieses gute Ergebnis erfolgt die Detaildarstellung im Filmbetrieb hochwertig, auch kleine Strukturen werden nicht verfremdet. Der Helligkeitspegel fällt zu den höchsten Auflösungen ein wenig ab, was in kleinen Details zu einem gewissen Dynamikverlust führt. Dies ist aber für eine analoge Zuspielung ein normales Verhalten.

 

Auch bei dem Farbburst zeigen sich die guten Skalierungseigenschaften:

Es fällt allerdings des Farbverlust in der höchsten DVD-Auflösung (rechts im Bild) auf. Hier verlieren kleine Details an Farbintensität und erscheinen eher Schwarz/Weiß als bunt.





Digital

Noch bessere Ergebnisse liefert die digitale Zuspielung per DVI. Die Helligkeitsdynamik bleibt bis zur höchsten Auflösung voll erhalten.

Im Film behalten kleine Details ihre komplette Leuchtkraft, der Schärfeeindruck wird gegenüber der analogen Zuspielung noch einmal sichtbar erhöht.

 

Gleiches gilt für die Farbauflösung. Bis hin zur höchsten Frequenz bleiben die Farbsignale unseres Testbildes klar voneinander getrennt (Magenta und Grüne Streifen).

Alles in allem erreicht der NHT576 bei digitaler Zuspielung gleichsam das höchste Bildpotenzial, das die DVD zu bieten hat.

 

 

3.10.3 Skalierung Vertikal

 
Analog / Digital

Die native vertikale Auflösung des NHT-576 entspricht mit 576 Pixeln genau der unseres PAL-Standards. Dies bedeutet, dass der Projektor theoretisch in der Lage ist, unser PAL-Bild ohne irgendeine Skalierung pixelgenau auf die Leinwand zu bringen. In der Praxis bestätigt sich dies auch, wie unsere Testbilder zeigen:


Vertikale Skalierung: Pixelgenau ohne Verfremdungen

Sämtliche Auflösungsbereiche werden ohne Interferenzen genau dargestellt. Selbst einzeilige weiße und graue Linien erscheinen perfekt genau so, wie sie auf der DVD aufgezeichnet sind. Der NHT 576 nutzt hier die PAL-Optimierung seines Matterhorn-DMD-Chips konsequent aus.

 

 

Auch bei der Detaildarstellung sind die Ergebnisse des Metavision NHT576 gut bis sehr gut. Besonders die Signalverarbeitung, die auch bei höchster Schärfeeinstellung keine Doppelkonturen provoziert, ist hier lobend hervorzuheben. Dadurch wir die Detaildarstellung sichtbar unterstützt. Bei digitaler Zuspielung bleiben kleine Details bis hin zur höchsten DVD-Auflösung in ihrer Helligkeits- und Farbdynamik vollständig erhalten. Der hervorragende Eindruck wird nur durch leichte Linearitätsschwankungen im 6MHz Bereich geschmälert, die aber in der normalen Filmpraxis keine großen Defizite verursachen.

 

 


3.11 Rainbow Effekt (Know How Link hier)

Der wohl bekannteste und am meisten diskutierte Nebeneffekt der Single-Chip-DLP-Projektion ist der so genannte „Regenbogeneffekt“: Bei starken Kontrasten und schnellen Bewegungen erscheinen Bildelemente für das Auge kurz in die drei Grundfarben zerlegt, ähnlich einem kurzen Regenbogen. Diese Art Farbblitzen kann für empfindliche Augen ermüdend wirken oder Kopfschmerzen verursachen.

Der Grund für den Regenbogeneffekt liegt in der sequentiellen Farbdarstellung: Die Grundfarben werden zeitlich hintereinander auf die Leinwand projiziert, erst durch die Trägheit des Auges verschmelzen sie im Gehirn zu den „eigentlichen“ Farben. Leider ist die Geschwindigkeit dieser sequentiellen Darstellung oft noch nicht hoch genug, um von empfindlichen Augen gar nicht mehr wahrgenommen zu werden.

Um diesem störenden Effekt entgegenzuwirken, erhöhen die Konstrukteure die Frequenz der Farbdarstellung von Generation zu Generation. Der derzeitige Stand der Technik ist eine fünffache Geschwindigkeit. Diese Geschwindigkeitsangabe ist für viele Laien leider sehr verwirrend und nichts sagend, zumal sie sich auf den amerikanischen NTSC (60Hz) Standard bezieht. „Fünffache“ Geschwindigkeit bedeutet, dass für jedes Videobild die Rot->Grün->Blau Sequenz fünfmal durchlaufen wird. Bei einer Bildwiederholfrequenz von 60Hz entspricht dies also 5 x 60Hz = 300Hz. Diese hohe Farbfrequenz ist schnell genug, um auch bei empfindlichen Augen keinen störenden Regenbogeneffekt mehr zu provozieren. Was für herkömmliche Röhrenfernseher also die 100Hz Technologie ist, um ein flimmerfreies Bild zu erzeugen, ist für die DLP Projektion die 300Hz Technologie.

Wie sieht es bei der PAL(50Hz)-Zuspielung aus? Viele aktuelle Projektoren verringern die Farbradgeschwindigkeit bei PAL-Zuspielung auf 250Hz, was in Bezug auf PAL immer noch einer fünffachen Geschwindigkeit entspricht (5x50Hz = 250Hz). Durch diese geringere Geschwindigkeit wird der Regenbogeneffekt wieder sichtbar. Nicht so beim Metavision NHT576, er behält auch bei PAL die Farbfrequenz von 300Hz bei und verfügt so über eine Sechsfache Farbradgeschwindigkeit: Für jedes Videobild wird die Rot-Grün-Blau Sequenz sechsmal durchlaufen (6x50Hz = 300Hz). Dadurch gehört der Metavision zu einem der Regenbogen-ärmsten DLP Projektoren überhaupt. Nur sehr empfindliche Augen werden bei starken Kontrasten das Farbblitzen noch vereinzelt wahrnehmen. Ein Ermüdungseffekt tritt aber so gut wie nicht auf.




Anmerkungen:

- Eine sechsfache (300Hz) Farbradgeschwindigkeit lässt sich nur mit dem orginalen „Matterhorn“-Chip realisieren. Leider wird er aus Kostengründen in vielen aktuellen PAL-optimierten Modellen nicht mehr eingesetzt. Der offizielle Nachfolger, der „576p“-Chip, unterstützt nur noch eine maximale Farbfrequenz von 200MHz (4fach) bei PAL. Es ist dem Hersteller Metavision hoch anzurechnen, dass hier Qualität vor Kosteneinsparung geht und der NHT576 noch das „Original“ verwendet.

- Der Regenbogeneffekt unterliegt stark dem persönlichen Empfinden. Deshalb gilt: Die eigene Empfindlichkeit gegenüber dem Rainbow-Effekt vor dem Kauf bei der Vorführung selber testen! Unsere Shopping-Mall-Partner beraten Sie gerne…



 

3.12 Fazit Bild

Der NHT576 hat uns bei unserem Bildtest beeindruckt, wie kein anderer Matterhorn-Projektor zuvor. In allen unseren Testkriterien macht er eine gute bis sehr gute Figur:

Dies beginnt mit dem gut auf die Videodarstellung abgestimmten Farbraum, der zudem durch ein ausgeklügeltes Bildmenü weiter optimiert werden kann. Der Weißabgleich ist ab Werk geradezu perfekt auf die erforderliche D65-Norm abgestimmt. Diese beiden Faktoren erlauben dem Projektor ohne aufwändige Kalibrierung einer perfekte Farbreproduktion des Kino-Originals, die keine Wünsche mehr offen lässt. Dies ist selbst in höheren Preissegmenten eine absolute Ausnahme, die wir an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich lobend hervorheben wollen.

Genauso wie die Farbdarstellung hält sich auch die Helligkeitsverteilung genau an die Videonorm. Der Nutzer kann zwischen verschiedenen Gammakurven von 1.0 bis 2.8 wählen und so unter allen räumlichen Bedingungen eine optimale Tiefendarstellung erreichen. Kombiniert mit dem sehr hohen Kontrast von 1900:1 (bei optimalen Farben!) und dem hohen In-Bild-Kontrast erreicht der NHT-576 eine Plastizität sowohl in hellen als auch dunklen Szenen, die sich auch vor weitaus höherpreisigen DLP-Projektoren nicht verstecken muss.

Eine hervorragende Signalverarbeitung und die ungemein hohe Qualität der Optik erlauben zudem eine außergewöhnlich gute Detaildarstellung. Auf „Tricks“ wie Doppelkonturen wurde dabei verzichtet, das Bild auf der Leinwand entspricht genau der Schärfe, die die verwendete DVD zulässt. Ohne große Linearitätsschwankungen oder Interferenzen werden auch feinste Strukturen oder kleine Schriften adäquat wiedergegeben. Der eingebaute De-Interlacer sorgt auch bei Halbbild-Zuspielung für gute Ergebnisse.

Auf der „Negativ-Seite“ verbleiben nur die DLP-typischen Artefakte wie Rauschen, False Contour und Regenbogeneffekt. Aber auch hier spielt der NHT-576 in einer hohen Liga, besonders der Regenbogeneffekt wurde dank 300Hz-Technik auf ein sehr angenehmes Maß reduziert.

Alles in allem zeigte der Metavision NHT576 bei unserem Bildtest in jeder Beziehung vorbildliche Ergebnisse und erreicht ein durchweg beeindruckendes Niveau.


Bewertung Bild gesamt : 1,7 (Gut +)

Schwarzwert & Kontrast

1,3 (Sehr Gut -)

Schärfe & Interpolation

2,2 (Gut -)

Farbumfang / -temperatur

1,8 / 1,2

De-Interlacing

2,2 (Gut -)

Sonstige Aspekte

1,4 (Sehr Gut -)


(Alle Bewertungen beziehen sich auf die jeweilige Projektionsart und den aktuellen Stand der Technik. Ein direkter systemübergreifender Vergleich ist daher nur bedingt möglich!)

 

 


4. PC Anschluss / HTPC Tauglichkeit (Know How Link hier)

Heimkino-PCs (HTPCs) werden immer öfter als Multimediazentrale im Heimkinosystem integriert. Mit ihnen lassen sich nicht nur Videoformate jeder Herkunft dekodieren, durch intelligente Software eignen sie sich mittlerweile auch als flexible Festplattenrekorder. Neben all dem Komfort können sie auch als exzellenter externer Scaler agieren, hochwertige Grafikkarte vorausgesetzt.

All dies kann man aber nur nutzen, wenn der Projektor eingehende PC-Signale perfekt verarbeiten kann. Im Idealfall lässt er sich in seiner nativen Auflösung (in diesem Fall 1024x576 Pixel) ohne störendes Bildruckeln ansteuern. Und hier sind wir bei unserem Test letztendlich doch noch auf ein Defizit des NHT576 gestoßen: Bei unseren Versuchen ließ sich der Projektor weder in 50Hz noch in 60Hz ruckelfrei und nativ ansteuern. Damit ist er leider in der jetzigen Version nicht HTPC-tauglich! Für die herkömmliche PC-Nutzung ist der Projektor aber ohne weiteres einsetzbar.



Anmerkung:
Auch bzgl. der HTPC-Tauglichkeit haben wir den Hersteller kontaktiert. Man möchte sich dem Problem annehmen und mit dem nächsten Softwareupdate eine Kompatibilität realisieren.






5. HDTV Wiedergabe

Dass Matterhorn Projektoren nicht sinnvoll für die HDTV Wiedergabe einsetzbar sind, ist ein weit verbreitetes Vorurteil, das der NHT576 beeindruckend widerlegt. Durch die höhere Auflösung des HDTV-Standards werden nun die vollen 1024x576 Pixel individuell genutzt. Dies entspricht immerhin einem Auflösungsgewinn von 40% gegenüber herkömmlichem PAL-Material!

Dieser Auflösungsgewinn zeigt sich in einer noch weiter verbesserten Detaildarstellung, die dank einer guten Skalierung und fehlender Doppelkonturen sehr präzise wirkt. Weniger Komprimierungsartefakte und mehr Farbdynamik heben die gesamte Bilddarstellung auf ein Niveau, das von herkömmlichen DVDs nicht erreicht werden kann. Zwar erreicht der Metavision NHT576 mit HDTV nicht dasselbe Niveau wie ein nativer HDTV-Projektor, für den berühmten „WOW“-Effekt ist aber dennoch gesorgt.

 




6. Fazit

Mit dem NHT-576 ist dem „neuen“ Hersteller Metavision der perfekte Einstieg in die Großbildprojektion gelungen:

Der Projektor ist ungewöhnlich hochwertig verarbeitet, bietet mit seinen zahlreichen Eingängen viel Anschlussflexibilität und ist der erste DLP-Projektor mit doppeltem Lens-Shift überhaupt. Ermöglicht wird dies durch die aufwändige telezentrische Architektur, bei der ein Glasprisma vor dem DMD Chip platziert ist. Der gesamte Aufbau setzt auf Qualität, die Markenlichtquelle ist dabei nur eines von vielen Merkmalen.

Die Bedienung ist sachlich genau, grafisch übersichtlich und dank der guten Fernbedienung schnell und intuitiv durchführbar. Alle für die Installation relevanten Parameter sind vorhanden.

Dass man dennoch nicht allzu viel an den Werks-Einstellungen verändern muss, ist auf die hervorragende Werksabstimmung des Projektors zurückzuführen. Es reicht, den Projektor auf „6500K“ zu stellen, z.B. die „2.2“ Gammakurve aufzurufen und Farbsättigung, Schwarz- und Weißpegel auf die Zuspielung anzupassen. Diese ganze Prozedur dauert maximal fünf Minuten. Damit ist der NHT576 ein wahres „Plug&Play“-Wunder.

Insgesamt leistet sich der Projektor in fast keinem Bereich nennenswerte Schwächen. Deutlich zu bemängeln sind lediglich der große Overscan bei Halbbild-Zuspielung und die mangelnde HTPC-Kompatibilität. Doch beide Defizite sollen laut Hersteller mit einem kommenden Software-Update behoben werden. Sollte dies gelingen, ist der NHT576, abgesehen von der hörbaren Belüftung, sehr nahe an der Perfektion. Man merkt, dass sich die Ingenieure viel Mühe gegeben haben, alle Wünsche der Heimkinofans zu berücksichtigen und auch nach der Veröffentlichung um eine stetige Weiterentwicklung bemüht sind.

Dieses überzeugende Gesamtpaket wird dem Kunden zu einem fairen Preis von €2499.- angeboten. Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass der neue Metavision-Projektor jeden Cent davon wert ist.




7. Bewertung

+ Gute Verarbeitung
+ Doppelter Lens-Shift
+ Hohe Staubsicherheit
+ Einfache und umfangreiche Bedienung
+ Erstklassige Werksabstimmung
+ Hohe Bildplastizität
+ Viele Eingänge
+ Wenig DLP-Artefakte (Regenbogen)


- Overscan bei interlaced-Zuspielung (Update geplant)
- Keine HTPC-Kompatibilität (Update geplant)
- Hörbare Belüftung
- Umständlicher Lampentausch

 

Bewertung gesamt : 1,5 (Sehr Gut / Gut)

Ausstattung

1,6 (Gut +)

Bedienung

1,7 (Gut +)

Technik

1,5 (Sehr Gut / Gut)

Bild

1,7 (Gut +)

Preis Leistung

1,0 (Sehr Gut)

(Alle Bewertungen beziehen sich auf die jeweilige Projektionsart und den aktuellen Stand der Technik. Ein direkter systemübergreifender Vergleich ist daher nur bedingt möglich!)




Der Metavision NHT-576 wird ausschließlich über den Fachhandel vertrieben. Die meisten unserer Shopping-Mall-Partner sind zertifizierte Metavision-Vertragshändler und haben das Gerät für Sie in der Vorführung! Schauen Sie einfach in unsere Shopping-Mall, um einen kompetenten Fachhändler in Ihrer Nähe zu finden.

Unser besonderer Dank geht an diese Stelle noch einmal an Karsten Becker von www.dvdplayer.de für die tatkräftige Unterstützung bei dem technischen Teil dieses Tests.



MetaVision Vertragshändler

Cine4Home Shopping Mall - Fachhändler

 

15. April, 2004, Ekkehart Schmitt, www.Cine4Home.de

 


8. Die wichtigsten technischen Daten im Überblick (Herstellerangaben):

- Model: Matterhorn DLP Front Projector NHT576

- Panel size: 0.63'' W-PAL

- Display method: DMD by Texas Instruments

- Device method: Digital Light Processing (DLPTM)

- Display Type: DLP Chip, RGB optical shutter method

- Resolution: 1024 x 576 pixels

- Lens: 1-1.25 x zoom lens, F2.4~2.5, f= 19.1~23.9 mm

- Projection Lamp: 250 W / 200 W switchable UHP lamp

- Input Sources: VideoVGA, YCbCr, YPbPr, CVBS (Composite Video),S-Video, DVI-D, Control RS-232 (For computer)

- Computer Compatibility: VGA,SVGA, XGA

- 2D Lens Shift Ability: Up/Down: ± 100%; Left/Right: ± 15%

- Brightness: 800 ANSI Lumen - Bright Mode

- Digital Keystone Correction: ± 15° Vertical / Horizontal correction (Estimated)

- Projection Lens: Zoom lens with manual focus and manual zoom adjust

- Contrast Ratio: 2500:1

- Uniformity: 90%

- Screen Size: 30 ~ 300 inches

- Throw Ratio: (16:9) 1.34:1 ~ 1.68:1

- Aspect Ratio: 16:9 native

- Projection Distance; in 100”: 3 m ~ 3.72 m

- Video Enhance: 4-Line Y/C separation(2D); DLTi, DCTi

- Projection Method: Front / Rear, Desktop / Ceiling

- OSD Control: Projector keypad; IR remote control

- Video system: NTSC 3.58 / NTSC 4.43 / PAL / PAL-M / PAL-N / PAL 60 / SECAM / EDTV480P /EDTV576P/HDTV720P /HDTV1080I

- Dimensions: 342 mm x 307 mm x 144 mm (13.5" x 12" x 5.6")(W x L x H)

- Weight: 14 lbs

- Power Supply: 100 ~ 240 V at 50 ~ 60 Hz

- Power Consumption: 370 W (Standby mode < 5W)

- Operating Temperature: 5°C to 35°C

- Audible Noise: 32 dba (ECO mode)

- Lamp Warranty: 90 days or 500 hours

- Product Warranty: 2 years


Zur Hauptseite von www.Cine4Home.de