Panasonic LCD-Projektor
PT-AE 300

Großes Bild zu kleinem Preis
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Großbildprojektion im Heimkinobereich ist ein wachsender Markt. Immer mehr Leute können sich der Faszination des großen Bildes nicht entziehen. Die Hersteller haben dies erkannt und bringen immer mehr auf Heimkino optimierte Projektoren zu günstigen Preisen auf den Markt. Ein Vertreter dieser Gattung ist der PT-AE300 von Panasonic. Mit einem UVP von 2699.- Euro stellt er ein LCD-Einstiegsgerät im 16:9 Format dar. Wir haben das Gerät unter die Lupe genommen. Vorweg sei auf den "Know How" Bereich von Cine4Home hingewiesen, der ausführliche, den Test erläuternde Hintergrundinformationen in diversen Artikeln bietet. Eventuell auftretende Fragen werden dort beantwortet.

Ausstattung und Technik

Auf den ersten Blick fällt das schlichte, zeitgemäße Design in Silber kombiniert mit minimalen Abmessungen auf. Hierbei handelt es sich wirklich um einen portablen Projektor, der bei Bedarf in jeder Schrankschublade verstaut werden kann. Durch die im Lieferumfang enthaltene Tragetasche kann jeglicher Transport oder Lagerung schonend und staubgeschützt vorgenommen werden. Die Verarbeitung wirkt insgesamt sehr gut.

Technik

Der Panasonic PT-AE300E ist ein Projektor der LCD Gattung. In seinem Inneren arbeiten drei LCD Panels (für jede Grundfarbe eines). (Details zur LCD-Projektionstechnik finden Sie in unserem Know-How Special "Großbildprojektion - Eine Einführung").
Die verwendeten LCD Panels haben ein 16:9 Format und verfügen über eine "native" Auflösung von 960 x 540 Pixeln. Diese Auflösung ist annähernd ausreichend um PAL DVD Material (720x576) wiederzugeben.
Beleuchtet wird das projizierte Bild durch eine lichtstarke UHP/UHM Lampe. Sie ist hell genug, um auch Bildgrößen mit 2,7m Breite gut auszuleuchten. Die Lebensdauer der Lampe gibt Panasonic mit 2000 Stunden an. Dies ist derzeitig durchschnittlich gut und macht das Filmvergnügen zu einem bezahlbaren Vergnügen (ca. € 0,2 / Std.).
Im Sparmodus soll die Lampe sogar bis zu 5000Std. halten, wenn sich dies in der Praxis bewahrheitet, ist der PT-AE300 ein wahres Sparwunder.
Um eine ausreichende Kühlung zu gewährleisten, sollte der Luftfilter alle 50 Std. gereinigt werden. Die Prozedur ist mit wenigen Handgriffen erledigt. Auch der Lampenwechsel lässt sich problemlos durchführen.
Sehr lobenswert ist auch die leise Kühlung der Lampe. Im Sparmodus (der nur unwesentlich Helligkeit verschenkt) ist der Lüfter so leise, dass er im Filmbetrieb nicht auffällt (deutlich unter 40dB). So stört die Großbildprojektion auch in ruhigen Szenen den Zuschauer nicht.
Allerdings heizt sich das Gerät in diesem Silent-Mode sehr stark auf. Die Gehäuseoberseite ist nach einer Betriebsstunde bereits so heiß, dass es fast schon ein wenig bedenklich wirkt. Im Betrieb wirkt sich diese Erhitzung aber nicht aus, so dass diese extreme Wärmeentwicklung gerade noch im "grünen Bereich" zu sein scheint.

Aufstellung

Bei jeder Großbildprojektion spielen die individuellen Aufstellungsmerkmale eines Projektors eine große Rolle.
Wie jeder moderne Projektor ist der PT-AE300E für Boden oder Deckenmontage bzw. Rücken oder Frontprojektion geeignet. Damit ist er für jede erdenkliche Aufstellungsvariante gerüstet. Nur neigen sollte man den Projektor nicht: Die Trapezkorrektur ist nur digital möglich. Dadurch ergeben sich zwangsweise Auflösungsverluste und Skalierungsartefakte. Daher: Projektor immer möglichst waagerecht aufstellen !
Für die Tischaufstellung verfügt der Projektor über kleine, höhenverstellbare Füße. Schärfe und Zoom werden manuell am Objektiv vorgenommen. Der Aufbau ist in wenigen Minuten vollbracht.
Bei einer Deckenmontage muss man entweder eine separat erhältliche Deckenhalterung kaufen, oder man konstruiert sich selber eine günstig mit Materialen aus dem Baumarkt.

Projektionsabstand

Der Projektionsabstand des PT-AE300E zeigt sich als äußerst kurz. Damit lassen sich auch in kleinen Räumen große Bilddiagonalen realisieren. Das Zoomobjektiv gibt einen gewissen Spielraum beim Feinjustieren des Projektionsabstandes.
Berechnung des Projektionsabstandes:

- Bilddiagonale = Bildbreite / 0,872
- Minimaler Projektionsabstand = 1,229 x Bilddiagonale - 0,0381
- Maximaler Projektionsabstand = 1,481 x Bilddiagonale - 0,0381

Für eine Bilddiagonale von 3m (Bildbreite 2,61m) ergeben sich zum Beispiel ein minimaler Abstand von rund 3,6m und ein maximaler Abstand von rund 4,4m.

Die vertikale Bildposition hängt ebenfalls vom Projektionsabstand ab. Die untere Bildkante (Bodenprojektion) liegt leicht unterhalb der Mitte des Objektives.

Berechnung:
Untere Bildkante = Bildbreite / 32

In unserem Beispiel wäre die untere/obere Bildkante um rund 8cm unterhalb (Tischmontage) bzw. oberhalb (Deckenmontage) der Objektivmitte.

Für Rechenfaule gibt es bei Panasonic ein Projektionsabstand-Berechnungstool.

Anschlüsse

Mit Anschlüssen wurde beim PT-AE300E zum Glück nicht gegeizt. Sämtliche relevanten Anschlussmöglichkeiten sind an der Geräterückseite vorhanden: Composite, S-Video (Hosiden), YUV, SUB-D (VGA). Auch eine SCART Buchse findet sich hier. Durch sie können RGB Signale in das Gerät eingespeist werden. Zusätzlich, und dies ist besonders lobenswert, wurde auch an den zukunftssicheren Standard DVI gedacht. Damit ist eine Anschluss von modernen PCs jederzeit möglich.
Über all diese guten Anschlussmöglichkeiten lassen sich alle gängigen Signale einspeisen.


Gut strukturiertes Anschlusspanel

Zudem gibt es für Hobbyfotografen einen SD-Karten Slot. Mit seiner Hilfe können Bilder und Video im Jpeg oder MPEG4 Format direkt von SD-Karten angezeigt werden.
Für Audio sind zwei Cinch-Buchsen vorhanden. Doch die internen Lautsprecher mit einer Leistung von 2 W dürften in Heimkinos wohl eher selten Gerbrauch finden.

Insgesamt sind Ausstattung, Verarbeitung und technische Merkmale mit sehr gut zu bewerten.

Bedienung

Die Menüs sind äußerst übersichtlich und gut strukturiert. Sämtliche Einstellmöglichkeiten sind schnell und bequem mit den Cursortasten der Fernbedienung vorzunehmen. Letztere ist, wie bei Projektoren üblich, recht klein aber liegt gut in der Hand und ist bei Bedarf beleuchtbar.


Kleine, aber übersichtliche Fernbedienung

Der Empfängersensor reagiert aber bisweilen etwas träge. Man muss daher darauf achten, die Fernbedienung stets auf das Gerät oder direkt auf die Leinwand zu richten.
Die Einstellmöglichkeiten sind vielseitig und vorbildlich. Neben den obligatorischen Mindesteinstellmöglichkeiten (Helligkeit, Kontrast etc.) bieten die Menus auch Einstellmöglichkeiten für Schwarzpegel, Weißpegel, R-Gain, B-Gain usw.. Damit wird dem (geübten) Benutzer die Möglichkeit gegeben, die Bildeigenschaften des Gerätes weitgehendst auf seine persönlichen Bedürfnisse zu optimieren. Ein Luxus, den auch heute immer noch nicht alle Geräte bieten. Auch sehr lobenswert ist die individuelle Speicherung der Einstellungen. Für jeden Eingang und jedes Bildsignal werden die Bildeinstellungen separat abgespeichert. Damit ist es möglich, verschieden angeschlossene Geräte individuell einmalig zu kalibrieren.
Die werkskalibrierten Bildmodi (Normal, Kino, Sport etc.) sollen es zudem dem Laien ermöglichen, ohne Grundwissen das Bild auf bestimmtes Bildmaterial einzustellen. Diese Einstellungen sind aber nicht optimal und bestenfalls ein Kompromiss. Ein wenig Einarbeitungszeit in die Materie (auch durch die Hintergrundinformationen von Cine4Home) mit anschließender manueller Kalibrierung wird auf jeden Fall mit einer besseren Bildqualität belohnt.


Bildqualität

Den Bildtest unterteilen wir in alle für LCD-Projektion relevanten Bereiche:

Screendoor, Raster (Fliegengitter)

LCD-Panels haben technisch bedingt gewisse Abstände zwischen den Pixeln, die auf der Leinwand schwarz erscheinen. Durch diese schwarzen Abstände ergibt sich ein gewisser Fliegengitter (Engl: Screendoor) - Effekt. (Details zu diesem Thema im Know How Special: Großbildprojektion - Eine Einführung).
Panasonic ist es aber mit dem PT-AE300E durch die "Screen Smooth" Technologie gelungen, den Screendooreffekt soweit zu minimieren, dass er kaum noch stärker erscheint als bei DLP-Projektoren. Ein Hauptmanko, das bislang der LCD-Technik angelastet wurde, ist damit beseitigt. Das geringe Pixel-Raster gewährleistet eine Verringerung des Betrachtungsabstandes. Bei angemessenem Abstand ist die Rasterung des Bildes nicht zu erkennen. Hier punktet das Panasonic-Modell deutlich gegenüber vielen Konkurrenzprodukten.

Farbwiedergabe

Nach eingehender Kalibrierung erscheint der PT-AE300 als äußerst farbenfreudig. Die Farben sind kräftig und wirken nicht ausgewaschen wie bei vielen anderen LCD-Modellen. Die kräftigen Farben in vielen Szenen z.B. eines Filmes wie "Good Will Hunting" bringen den Panasonic Projektor nicht in Verlegenheit. Ohne Probleme gibt er die Farben auch von noch so bunten Zeichentrickfilmen wieder. Auch hier zeigt sich, wie LCD-Projektoren in letzter Zeit einen großen Schritt nach vorne gemacht haben.
Die ansonsten sehr gute Farbdarstellung wird leider jedoch durch die nicht ganz homogene Farbtemperatur über verschiedene Helligkeitsniveaus beeinträchtigt. In dunklen Helligkeitsbereichen (z.B. 0-30 IRE) ist die Farbtemperatur nicht dieselbe, wie in hohen (80-100 IRE). Eine durchgehend korrekte Farbtemperatur von 6500Kelvin ist daher leider nicht zu erreichen. Dies machte sich bei unseren Tests z.B. in dunkeln Szenen, bei denen dunkelgraue Bildelemente eine leichte Färbung aufwiesen, bemerkbar. An einem Testbild mit durchgehender Grauskala lässt sich dies verifizieren: Die Graubalken haben nicht alle dieselbe Farbtemperatur. Dies lässt sich durch die gegebenen Bildeinstellmöglichkeiten zwar nicht komplett beheben, aber zumindest relativieren.
Den in dieser Preisklasse zu stellenden Anforderungen wird der PT-AE300 auf jeden Fall gerecht.

Shading

Ein weiteres sehr verbreitetes Problem der 3-Panel LCD-Projektionstechnik ist das sogenannte "Shading". Shading umschreibt die nicht ganz gleichmäßige Farbverteilung über die komplette Fläche des projizierten Bildes: Manche Bereiche, besonders Bildränder und Ecken, haben einen leichten Farbstich (z.B. Rot oder Blau) gegenüber der Bildmitte. Diese sehr subtilen "Farbflecken" machen sich besonders in Grau und Blassblautönen bemerkbar und sind daher bei Schwarzweißfilmen oder Film-Szenen mit blaugrauem Himmel besonders gut zu beobachten.
Auch der PT-AE300 ist nicht frei von diesem Problem. Die linken und rechten Bildränder tendieren ein wenig zu rot, die Ecken zu blau.
Auch dieses technisch bedingte Phänomen lässt sich durch die Einstellmöglichkeiten zwar relativieren, aber nicht komplett beseitigen.
Das Shading des PT-AE300 ist aber überdurchschnittlich gering und fällt im Normalbetrieb nicht auf. Panasonic hat hier gute Arbeit geleistet.

Zusatzinfo: Shading Effekte können von Gerät zu Gerät unterschiedlich sein und sich sogar mit wachsendem Alter des Projektors / Lampe verändern!

Insgesamt überzeugt der PT-AE300 mit einer guten, kräftigen Farbwiedergabe, die nur durch eine nicht ganz konstante Farbtemperatur und sehr subtiles Shading beeinträchtigt wird, in dieser Preisklasse überdurchschnittlich gut.

Schwarzwert & Kontrast

Das Hauptmanko der LCD-Technik ist der relativ schlechte Schwarzwert: Schwarz erscheint auf der Leinwand nicht als schwarz, sondern als grau. Dies nimmt dunkleren Filmszenen die räumliche Tiefe.
Details finden Sie hierzu im Know How Bereich: "Kontrast bei Digitalprojektoren")

Die Helligkeit des PT-AE300 ist, wie oben bereits erwähnt, auch im leisen Lampensparmodus sehr gut und auch für große Bildbreiten geeignet. Auch in noch so hellen Szenen wirkt das Bild nicht zu dunkel, die Ausleuchtung ist gleichmäßig gut.
Diese gute Leuchtstärke macht sich leider im Schwarzwert ebenfalls bemerkbar: Auch bei kompletter Schwarzschaltung der LCD-Panels "schmuggelt" sich noch soviel Restlicht hindurch bis zur Leinwand, dass Schwarz als mittleres Grau erscheint. Die Folge: Dunkle Szenen verlieren an Bildtiefe, das Bild wirkt flau und eindimensional.
Um diesem Problem entgegenzuwirken, hat Panasonic die Gammaeinstellung angehoben, das heißt, sämtliche Bildinformationen werden relativ zum Eingangsignal in der Helligkeit angehoben. Damit wird verhindert, dass dunkle Bildpartien im Grau "verschwinden". Auch bei dunklen Szenen sind stets alle Bildelemente deutlich zu erkennen. Damit wird der Bildeindruck verbessert. Der Nachteil: Die vom Regisseur beabsichtigte Bildcharakteristik des Originals wird in dunklen Szenen verfremdet. So zeigen z.B. die anfänglichen Szenen eines Filmes wie "Panic Room" im Original die düsteren Räume eines Hauses, die eine gewisse Unheimlichkeit vermitteln. Mit angehobenem Schwarzwert und Gammaeinstellung hingegen wirken die Räume gut ausgeleuchtet. Die anfänglichen Schlachtszenen von "Gladiator" wirken weniger nach dunklem Morgengrauen als im Original, sie bekommen durch die Gammaanhebung eher den Charakter von Kunstlicht. Subtile Merkmale des Originals gehen also unter Umständen verloren.

Insgesamt ist der Schwarzwert des PTAE300 durchschnittlich aber nicht überragend. Dieses technische Problem der LCD-Technik haben manche Konkurrenzprodukte etwas besser im Griff.

Das Kontrastverhältnis (zwischen maximalem Weiß und Schwarz) ergab gemessen einen Wert von 470:1. Dieses Kontrastverhältnis ist ebenfalls durchschnittlich und ergibt eine für die meisten Filme ausreichende Helligkeitsdifferenzierung (Dynamik).
Mit Hilfe von Filtern lassen sich Kontrastverhältnis und Schwarzwert beeinflussen, mehr dazu im "Tipps & Tricks" Bereich von Cine4Home: "Kontrasterhöhung und Schwarzverbesserung bei Digitalprojektoren".

Skalierung / Schärfe

Die "native" Auflösung eines Projektors entspricht nur selten genau der Auflösung unseres PAL Signals. Die Auflösung des Eingangssignals muss dementsprechend auf die Auflösung des Projektors umgerechnet ("skaliert") werden. Dies erfordert technisch ausgefeilte Elektronik und führt zuletzt nicht selten zu digitalen Artefakten.
(Details zu diesem Thema finden Sie in unserem Know How Special: "Auflösungs- und Skalierungsanforderungen an Projektoren und Plasma TVs").

Panasonic benutzt 16:9 LCD-Panels mit vertikal / horizontal genau halbierter HDTV Auflösung. Die resultierende Auflösung von 960 x 540 Pixeln kommt der PAL Auflösung recht nahe. Vertikal sogar sehr nahe: Von den 576 Pixeln des eingehenden Signals werden jeweils rund 20 einfach oben und unten "abgeschnitten" und die Restlichen pixelgenau, ohne irgendeine Skalierung, wiedergegeben. Dies führt zu einer sehr guten vertikalen Auflösung. Bei Testbildern zeigt sich, dass auch kleinste Details des Bildsignals vertikal akkurat wiedergegeben werden.
Horizontal dagegen verfügt der Panasonic Projektor in 16:9 über eine höhere Auflösung (960 Pixel) als PAL-DVDs hergeben (720 Pixel). Die fehlenden 240 Pixel des Signals müssen von dem Projektor selber aus dem Bildsignal berechnet ("interpoliert") werden. Diese Interpolation gelingt dem PTAE-300 gut, aber nicht perfekt: Kleine Bilddetails (z.B. dünne vertikale Bildelemente wie Fensterrahmen, Stangen oder kleine Schrift) erscheinen, je nach Position im Bild, unterschiedlich dick. Besonders gut ist dieser Effekt bei kleinen Laufschriften zu erkennen, die Buchstaben werden mal "dicker", mal "dünner". Im "normalen" Filmbetrieb fällt dies Phänomen nicht häufig auf.
Die Skalierung ist insgesamt, auch durch die perfekte vertikale Darstellung, mit "gut" zu bewerten. Die sich ergebende Bildschärfe und Detailwiedergabe ist ebenfalls gut und entspricht weitgehendst dem Eingangssignal.
Im Filmbetrieb wirkt das Bild durchgehend scharf und detailliert.

Anmerkungen
4:3 Material
Die drei 16:9 LCD Panels mit einer Auflösung von 960x540 Pixeln sind gut auf das PAL Signal abgestimmt, auch im 4:3 Format! Bei 4:3 Material bleibt links und rechts ein Teil der Auflösung ungenutzt. Von den 960 Pixeln der horizontalen Auflösung werden im 4:3 Modus immerhin noch 720 Pixel genutzt. Dies ist nahezu perfekt sowohl für DVD-Material in 4:3 (Bonusmaterial, Konzerte etc.) als auch Sportübertragungen im Fernsehen. Damit ist der Projektor auch uneingeschränkt denjenigen zu empfehlen, die ihn öfter einmal für interessante Sportereignesse nutzen wollen. In 4:3 muss der Projektor auch kaum die Auflösung skalieren, was zu weniger Artefakten führt. Auf formatverfremdende Bildmodi, wie sie jeder 16:9 Fernseher und auch der PT-AE300 bieten, kann grundsätzlich verzichtet werden. Bei ihnen überwiegen die Nachteile (falsche Proportionen, abgeschnittenes Bild, Skalierungsartefakte) gegenüber einer "normalen" 4:3 Darstellung. Um mangelnde Bildgröße muss man sich bei einem Projektor ja auch in 4:3 keine Gedanken machen.

NTSC Material
NTSC-Signale, mit einer geringeren vertikalen Auflösung von 525/480 Zeilen, müssen von dem Projektor auf 540 Zeilen umskaliert werden. Dies macht der Projektor angemessen, mit oben bereits erläuterten Einschränkungen.

De-Interlacing

Unser Videosignal arbeitet auch heute immer noch im "Halbbildverfahren", das heißt, das Bild wird abwechselnd durch gerade und ungerade Bildzeilen dargestellt.
Da LCD-Projektoren aber progressiv (im "Vollbildverfahren") stets alle Bildzeilen auf einmal anzeigen, muss aus dem Halbbild-Eingangssignal ein Vollbild berechnet werden, 50 mal pro Sekunde. (Eine sehr ausführliche Erklärung dieses Vorgangs finden Sie im "Know How" Bereich unserer Webseite: "Progressive Scan: Die Arbeitsweise, die Probleme".)


Videomodus

Bei TV und Videomaterial beinhaltet jedes Halbbild verschiedene Bildinformationen. Der Projektor muss hier die Auflösung vertikal verdoppeln, interpolieren.
Hier zeigt der Panasonic Projektor nur wenig Schwächen. Auch extrem schnelle Bewegungen werden gut wiedergeben, ohne störende Kammeffekte oder Artefakte. Bessere Ergebnisse könne nur durch die DCDi Technik von Faroudja erzielt werden, die aber in diese Preisklasse nur selten zu finden ist.


Filmmodus

Bei Filmmaterial werden je zwei aufeinanderfolgende Halbbilder aus ein und dem selben Filmbild gewonnen. Der Projektor muss daher diese zwei zusammengehörende Halbbilder wieder zu einem Vollbild zusammenflechten (Details siehe "Know How" Bereich: "Progressive Scan: Die Arbeitsweise, die Probleme"). Dieser Vorgang heißt "Weaving" oder "Filmmode".
Der Filmmode des PT-AE300 arbeitet wiederum gut, aber nicht perfekt. Bei vertikalen Bewegungen zeigen sich oftmals leichte Unruhen in kleinen Bilddetails. Kleine Elemente wie z.B. Schmuck, Halsketten oder Zierleisten an Autos zeigen leichtes "Zittern" bei vertikalen Bewegungen.
Offensichtlich gibt es leichte Schwächen bei der Bewegungserkennung. Testsequenzen wie z.B. der drehende Propeller der Heimkino Referenz DVD belegen dies: Bei bestimmten Geschwindigkeiten wirken runde Bildelemente teils eckig.

Insgesamt sind die De-Interlacing Eigenschaften für die Preisklasse gut.
Um eine bessere Darstellung zu erzielen, empfiehlt sich der Anschluss eines hochwertigen PAL-Progressive Players, wie sie am Ende dieses Jahres zahlreich erhältlich sein werden. Sie übernehmen das De-Interlacing intern und liefern dem Projektor bereits ein progressives Bildsignal, das nicht mehr "nachbehandelt" werden muss.
Obwohl nicht explizit in den technischen Daten angegeben, verarbeitet der PT-AE300 Progressive Bildsignale über den YUV Eingang problemlos sowohl in NTSC als auch in PAL (576p)!


Overscan

Overscan umschreibt den Bereich des Bildsignals, den ein Projektor / Fernseher oben, unten, links und rechts "abschneidet" also nicht darstellt. Dieser Bereich sollte nicht zu groß sein, um möglichst viel Bildinhalt darzustellen.
Der Panasonic PT-AE300 schneidet, vertikal oben und unten, wie oben bereits erwähnt, je 19 Zeilen ab, um 540 Zeilen perfekt ohne Interpolation darzustellen. Links und Rechts werden mehr, je 30 Bildzeilen, abgeschnitten.
Insgesamt ist dieser Overscan Bereich sehr gut. Es gehen keine wesentlichen Bildinformationen verloren. Zudem lässt sich der Bildausschnitt durch die Einstellmenüs perfekt horizontal und vertikal auf die Leinwand anpassen.

Bewertung Bild

Bewertung Bild gesamt : 2,12( Gut )

Schwarzwert & Kontrast

2,8 ( befriedigend +)

Schärfe & Interpolation

2 ( gut )

Farbwiedergabe

2,3 (gut - )

De-Interlacing

2,5 ( gut - )

Pixelabstand

1 ( Sehr Gut)

 

PC Anschluss / HTPC Tauglichkeit

Der PTAE-300 verfügt über zwei PC Anschlussmöglichkeiten (Sub-D und DVI). Die relevanten Einstellmöglichkeiten zur Anpassung des PC-Signals sind alle vorhanden: Tracking, Phase, Bildlage, etc.. Sogar an einen RGB-Weißabgleich zur Farbkalibrierung wurde gedacht. All dies macht den Projektor zu einem überdimensional großen PC-Monitor.
Mit seiner Auflösung von 960x540 Pixeln im 16:9 Format entspricht er allerdings keinem PC Standard. Das heißt, er muss die gängigen Auflösungen (VGA,SVGA,XGA) umskalieren.
VGA (640x480) entspricht der kleinsten Auflösung, die heutzutage kaum noch gebraucht wird. XGA (1024 x 768) liegt deutlich über der nativen Auflösung des Projektors. Zwar kann XGA dargestellt werden, doch muss die Auflösung heruntergerechnet werden, was unweigerlich zu Informationsverlusten im Bild führt.
Ein guter Kompromiss stellen Auflösungen um SVGA (800 x 600) dar. Sie liegen recht nahe an der nativen Auflösung und werden adäquat umgerechnet, ohne allzu große Artefakte.

Normalerweise empfiehlt sich die Anpassung der PC Auflösung an einen Projektor, hier 960x540. Mit Programmen wie Power Strip lässt sich dies meist leicht bewerkstelligen. Der Vorteil liegt in der pixelgenauen Ansteuerung des Projektors, was eine nachträglich Umskalierung überflüssig macht, das Bild ist nahezu perfekt.
Auch der PT-AE300 kann in seiner nativen Auflösung über PC angesprochen werden, allerdings beeinträchtigt ein kleiner "Bug" in der Firmware die Bildqualität: Bei 960x540 Pixeln interpretiert der Projektor das Signal als "HDTV 60" Signal und schaltet die notwendigen PC-Kalibrierungsfunktionen "Tracking" und "Phase", die für die pixelgenaue Abstimmung notwendig sind, ab. Als Ergebnis ist keine pixelgenaue Justage möglich.
HeimkinoPCs (HTPCs), die die Bildqualität von DVDs durch bessere Skalierung und besseres De-Interlacing erheblich aufwerten können, lassen sich daher nicht sinnvoll in Verbindung mit dem PTAE-300 nutzen, zumal der Projektor die Auflösung 960x540 in 50Hz nicht richtig darstellen kann: Er interpretiert sie als "HDTV 50" Signal und schneidet einen riesigen Bildteil rechts ab.

Insgesamt reicht die PC-Darstellung des PT-AE300 für den gelegentlichen PC Anschluss (z.B. zum Spielen) aus, doch eine unflexible Signalerkennung beinträchtigen die Möglichkeiten deutlich.

HDTV Wiedergabe

Der Projektor ist ebenfalls in der Lage, HDTV Signal bis zu einer Auflösung von 1920 x 1080i zu verarbeiten und darzustellen. Diese lobenswerte Kompatibilität bietet in der Praxis jedoch wenig Vorteile. Die native Auflösung von 960x540 Pixeln entspricht horizontal und vertikal genau der Hälfte von HDTV1080i, insgesamt also ein Viertel.
Diese genaue Halbierung hilft dem Projektor bei dem Herunterrechnen von HDTV-Signalen. Tatsächlich macht er dies sehr gut: Digitale Artefakte werden auf ein Minimum reduziert. Dennoch ist die gegebene Auflösung kaum ausreichend, um die Detailvorzüge von HDTV sinnvoll zu nutzen. Das Bild profitiert lediglich durch die bessere Farbauflösung und die reduzierten Artefakte von HDTV Material wie z.B. D-Theater Kassetten. Für eine sinnvolle HDTV Nutzung sollte man auf Projektoren mit einer Auflösung nicht unter XGA (mit PanamorphLinse) zurückgreifen. Sie sind in diese Preisklasse jedoch kaum zu haben.

Fazit

Der Panasonic PT-AE300 ist ein rundum gelungener Einstiegsprojektor. Er bietet gute Verarbeitung, kompakte und praktische Abmessungen, zahlreiche Eingänge, eine gute Bedienung und gute Bildeigenschaften. Im Test aufgetretene Einschränkungen fallen in dieser Preisklasse nicht stark ins Gewicht. Er ist für jedermann zu empfehlen, der gerne Filmabende oder Sportereignisse im Großbildformat erleben möchte.
Wer bedeutend höhere Ansprüche an Bildqualität, Auflösung und Signalverarbeitung stellt, muss wesentlich tiefer in die Tasche greifen.

Bewertung

+ PAL-taugliche Auflösung
+ Vielseitige Anschlussmöglichkeiten
+ Sehr leise
+ Reduzierter "Fliegengitter-Effekt"
+ kräftige Farben

- Schwarzwert nur durchschnittlich
- leichte Defizite im Skalieren / De-Interlacen
- nicht ganz homogene Farbtemperatur
- PC-Betrieb nicht flexibel

Bewertung gesamt : 1,7 ( Sehr gut / Gut )

Ausstattung

1 ( Sehr gut )

Bedienung

1,5 ( Sehr gut - )

Technik

2,2 (Gut -)

Bild

2,1 ( Gut )

Preis Leistung

1,4 ( Sehr Gut - )

Technische Daten (Herstellerangaben!):

Modell: PT-AE300E

BILDSCHIRMART
- LCDs: 0,7 Typ (17,78mm) x 3
- LCD-Format: 16:9
- Sichtbare Diagonale in 1,0 bis 5,0 m Abstand zur Leinwand: 1,2m bis 7,4m
- Lampe: UHM 120 Watt

BILD
- Format-Darstellung: 16:9/4:3
- ANSI-Lumen: 800
- Kontrast-Verhältnis: 800:1
- Auflösung (HxV): 960 x 540
- Pixel (3x TFT-LCD): 3x 518400
- Digital Cinema Reality (DCR)
- Smooth Screen Technologie
- Bildmodi: Normal, Sports, Dynamic, Music, Cinema1, Cinema 2
- Frequenzgang: 30kHz - 70 kHz (Horizontal), 50Hz - 87 Hz (Vertikal)

SOUND
- Ausgangsleistung Watt, MPO=Impulsleistung: 2(Mono)

BEDIENUNG
- SD-Card (JPEG, MPEG4) SD card
- Trapezkorrektur
- Standbild/Digital Zoom
- Front-/Rück-/Tisch-/Deckenprojektion
- Individuelle Benutzereinstellungen: 3
- Bildschirm-Menü (OSD-Sprachen): 7

SIGNALARTEN
- PAL, PAL-M, PAL-N, SECAM, NTSC, NTSC (4,43)
- YUV: 525i (480i), 625i, 525p (480p), 750 (720p), 1125i (1080i)

UMWELT
- Stromverbrauch Betrieb: 180W
- Stromverbrauch Standby (Watt): 1,5
- Lüftergeräusch im Normalmodus: 28 db

ANSCHLÜSSE
- SD-Karten-Slot
- S-Video-Eingang (Hosiden)
- Video-Eingang (RCA)
- Audio L+R Eingang
- RGB-IN (15polig)
- YUV-Komponenteneingang
- DVI-Eingang
- Scart

MITGELIEFERTES ZUBEHÖR
- Infrarotfernbedienung Beleuchtet

OPTIONALES ZUBEHÖR
- Ersatzlampe ET-LAE100
- Deckenhalterung ET-PKE300
- Projektionsleinwand Max. 1,83 x 1,9 m ET-SR90CT
- Projektionsleinwand Max. 1,43 x 1,5 m ET-SR70CT

ABMESSUNGEN/GEWICHT
- Breite x Höhe x Tiefe in cm (ca.) 28,0 x 8,0 x 27,2
- Gewicht: 2,9 kg

- Preisempfehlung(inkl. MwSt.) 2.699,00 €

E. Schmitt

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