Kontrast bei Digitalprojektoren, wie wichtig ist er wirklich? |
Ein wichtiges Merkmal der Bildqualität |
Digitalprojektion wird heute immer besser! Der grösste Schwachpunkt im Vergleich zur Röhrenprojektion ist neben Bildhomogenität und Durchzeichnung der Kontrastwert. Dieser definiert das Verhältnis vom dunkelsten bis zum hellsten Signalpegel, den ein Projektor darstellen kann. Wenn bei 800 Lumen Lichtleistung zwei Lumen Restlicht bei Schwarzdarstellung projiziert werden, liegt der Kontrast bei 800/2 , also 400:1. Um zu verdeutlichen, wie sich der Kontrastwert auf das Bild auswirken kann, hier ein schönes Beispiel: (Bei einem Vergleich der Bilder ist der Einfluss des aktuell verwendete Ausgabemediums -Bildschirm oder Ausdruck- zu beachten!) Das Original, ein Sonnenuntergang unter Bäumen. Das Bild hat räumliche Tiefe, es wirkt natürlich.
Die selbe Szene dargestellt in einem Kontrastverhältnis von 100:1. Die dunklen Partien (Bäume im Vordergrund) wirken grau und ausgewaschen. Das Bild wirkt insgesamt flau, wie ein schlecht belichtetes Foto. Bei einem Kontrastverhältnis von 300:1 erscheinen die Bäume schon etwas dunkler. Das Bild gewinnt ein wenig an Tiefe und Natürlichkeit. Allerdings ist die Qualität gegenüber dem Original noch deutlich eingeschränkt. Kontrast 1000:1, hier sind die dunklen Partien
fast schwarz. Das Bild wirkt sehr natürlich und plastisch. Ein Unterschied
zum Original ist nur noch schwach wahrnehmbar. Feld "A" im hellen Bereich des Bildes wirkt deutlich dunkler als Feld "B" im Schatten der Säule. Doch tatsächlich haben die beiden grauen Felder (A/B) genau die gleiche Helligkeit, die selbe Farbe, es sieht nur so aus als sei Feld A viel dunkler als Feld B. Hier der Beweis:
Klare Antwort: Soviel wie möglich. Aber in
Verbindung mit korrekter Gammaabbildung und guter Zeichnung. Sehr gute
Röhrengeräte können Kontrastwerte von 15000:1 erreichen, allerdings "on/off"
- Kontrast. Dies bedeutet komplettes Schwarzbild gegenüber komplettem
Weißbild. Im realen Videobild bleiben dann aber 3500-500:1 je nach Helligkeit
des Bildes übrig.
Den Effekt sieht man schon im obigen Beispielbild
recht deutlich. Bei 300:1 und mittelmässiger Zeichnung sehen kontrastreiche
Außenszenen schon ordentlich aus.
Der heute machbare Bereich liegt bei ca. 1500:1
wenn die Grauskala neutral bleiben soll. Bei sehr guter Zeichnung gefällt
der komplette Film, egal ob dunkel oder hell. In vielen Szenen sieht man
im Kontrastumfang den Unterschied zu Highend Röhren nicht mehr. Der Szenenkontrast
bei hellen Bildern kann durchaus schon über Röhrenniveau liegen. Bei Schwarzblenden
im Film kann für eine Sekunde schon mal für das Auge ein "Licht aus" Effekt
entstehen. Bei langen dunklen Filmpassagen in denen das Auge empfindlicher
für Restlicht wird, sieht man jedoch noch den Unterschied zur guten Röhrentechnik.
Die Röhre fängt bauartbedingt bei "null Licht" an und skaliert bis zum
Spitzenweiß. Der Lampenbasierende Projektor muss dagegen versuchen den
maximalen Lichtstrom zu blocken, was bei heutigem Stand der Technik einfach
noch nicht komplett möglich ist.
Alles in allem ist der Kontrast ein wichtiges Merkmal zur Qualitätsbeurteilung von Digitalprojektoren. Allerdings reicht er nicht alleine aus, um eine sehr gute Bildqualität zu gewährleisten. Hier müssen auch andere (teils oben beschriebene) Details in Betracht gezogen werden. Cine4Home wir nach und nach weiteres Basiswissen darüber vermitteln, welche Faktoren entscheidende Rollen spielen und wie man die Bildqualität von Projektoren / TVs objektiv beurteilt. T. Grueneberg, E. Schmitt |
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