Das große HDTV-LCD Vergleichs-Special:
Hitachi PJ-TX100, Panasonic PT-AE 500, Sanyo PLV-Z2 und Sony VPL-HS20
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Wie in unserem letzten Projektoren-Test angekündigt, wollen wir die derzeit erfolgreichen HDTV LCD Projektoren von Hitachi, Panasonic, Sanyo und Sony einmal übersichtlich miteinander vergleichen, um die Vorzüge und Nachteile eines jeden Gerätes im Verhältnis zu den anderen aufzuzeigen.


Die vier Konkurrenten im Überblick

Wie bei unseren individuellen Tests werden unsere üblichen Testkriterien einzeln aufgeführt. Anstelle absoluter Noten vergeben wir aber in diesem Special Punkte: Pro "Disziplin" erhält das jeweils beste Gerät 4 Punkte, das zweitplatzierte 3 Punkte, das dritte 2 Punkte und der "Verlierer" 1 Punkt. In der Zusammenfassung kann der Leser dann anhand einer übersichtlichen Wertetabelle ablesen, welches Gerät in den von ihm favorisierten Aspekten "punktet" und welche Geräte die beste Gesamtleistung bieten. Somit ergibt sich eine praktische Entscheidungshilfe, die ein wenig Ordnung in das Daten-Chaos moderner Heimkino-Projektoren bringt.

Wir verweisen im voraus auf unsere Testkriterien, die ausführlich in unserem Know How Special: "Projektoren / PlasmaTVs - Qualitätsmerkmale - Die Testkriterien von Cine4Home" beschrieben werden.


1. Ausstattung und Technik (Know How Link hier)

Obwohl es sich bei allen vier Modellen um LCD-Projektoren handelt, so gibt es doch zahlreiche Unterschiede im Aufbau, in der Technik und den gebotenen Features. Wir haben in diesem Abschnitt die wichtigsten Details aufgeführt:


1.1 LCD Panels

Die drei "Herzen" eines jeden LCD-Projektors sind die Liquid Crystal Displays (LCDs), für jede Grundfarbe eines.


4 Punkte: Sony VPL-HS20
Sony kauft für die Projektoren keine LCD-Panels von Drittherstellern, sondern verwendet eine eigene Entwicklung.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Mit 1386 x 788 Bildpunkten ist die Dichte und Auflösung deutlich höher, als bei der Konkurrenz, im HS20 arbeiten rund 1,1 Millionen Pixel, deutlich mehr als bei den anderen.


3 Punkte: Hitachi PJ-TX100, Panasonic PT-AE500, Sanyo PLV-Z2
In allen anderen Projektoren dieser Testreihe stecken die selben LCD Panels aus dem Hause Epson. Daher sind hier keine Unterschiede zu bewerten.

Sie haben eine HDTV-Auflösung von 1280 x 720 Pixeln.



1.2 Belüftung

Viele Heimkino-Freunde sind besonders Geräusch-empfindlich. Daher kann die Belüftung im Projektor gar nicht leise genug sein. Doch dies ist nur ein Aspekt einer gut realisierten Belüftung. Auch sollten die möglichen Aufstellungs-Orte möglichst nicht durch ungünstig positionierte Luft-Ein- und Auslässe beeinträchtigt werden. Und schließlich soll Staub ferngehalten werden, wofür Luftfilter notwendig sind. Wir haben all diese Kriterien in unsere Bewertung einfließen lassen.


4 Punkte: Hitachi-PJ-TX100
Die Hitachi-Variante überzeugte uns in ihrer Gesamtheit am meisten. Sie ist im Eco-Mode, der keine Defizite im Bild erzeugt, angenehm leise und stört den Filmbetrieb nicht. Das Ansaug- und Abluftsystem ist sehr durchdacht, die erhitzte Luft wird nach vorne aus dem Gerät geblasen.


Dadurch ist eine enge Regalaufstellung möglich.


Durch die schrägen Lamellen entsteht aber kein störendes "Hitzeflimmern" im Bild.
Der Staubfilter ist gut an der Seite zu erreichen und kann unkompliziert gereinigt werden.


3 Punkte: Panasonic PT-AE500, Sanyo PLV-Z2
Die Panasonic und Sanyo Varianten sind ebenfalls vorbildlich leise. Im Lampensparmodus sind sie derart still, dass man sie im Film überhaupt nicht mehr wahrnimmt. Allerdings geht der Lampensparmodus auf Kosten des Bildkontrastes, da der Adaptive Lampenmodus in beiden Modellen dann abgeschaltet ist. Der Anwender muss also einen Kompromiss zwischen leiser Belüftung und optimaler Bildperformance eingehen.

Ansaug- und Abluftschlitze befinden sich bei beiden Geräten sowohl an der Projektoren-Seite als auch an der Rückseite.


PT-AE500 Belüftung

Dadurch wird die Aufstellung leicht beeinträchtig, man muss für genügend Platz um das Gerät herum sorgen, damit ein Hitzestau vermieden wird.


PLV-Z2 Belüftung

Das Auswechseln des Luftfilters ist bei beiden Modellen recht einfach und schnell durchzuführen.


1 Punkt: Sony VPL-HS20
Aufgrund des extravaganten Designs ist bei Sony die Belüftung etwas zu kurz gekommen. Zwar ist auch sie angenehm leise, erreicht aber nicht die guten Spitzenwerte der Konkurrenz. Die Abluft wird auch hier, ähnlich wie bei dem Hitachi, nach vorne abgegeben, aber Sony hat nicht berücksichtigt, dass so die warme Luft in den Lichtweg gelangen kann und bei genauem Betrachten ein Hitzeflimmern im Bild erkennbar ist. Hier muss der Anwender selbst nachbessern und durch eine Trennwand aus Plexiglas oder ähnlichem, die Abluft von der Optik fernhalten.


Abluft neben der Optik

Ebenfalls unpraktisch ist der Einsatz eines Papierfilters, der, wenn verdreckt, komplett ausgewechselt werden und das Gerät geöffnet werden muss.

Ein Ersatz-Filter liegt bei, für jeden weiteren Austausch ist ein Neukauf dieses Ersatzteils notwendig. Insgesamt ein wenig überzeugendes Konzept.



1.3 Anschlüsse (Know How Link hier)


4 Punkte: Sony VPL-HS20
Die Anschlussseite der Sony Variante glänzt durch Zukunfts-Sicherheit. Für die digitale Einspeisung von Bildsignalen, die in der Zukunft immer häufiger vorkommen werden, bietet das Gerät gleich zwei separate Eingänge, 1x DVI und 1x HDMI, natürlich unterstützen beide die Kopierschutzvariante HDCP. Hinzu kommt ein YUV Eingang und der Sony-eigene "PJ-Multi"-Anschluss, über den vom Anwender ein weiteres Signal seiner Wahl (z.B. YUV) eingespeist werden kann.


Es zeigt sich, dass Sony den Schwerpunkt klar auf eine hochwertige Signaleinspeisung gelegt hat. Zu den vier (!) hochwertigen Eingängen gesellen sich die typischen Standard-Eingänge Composite (Cinch) und S-Video (Hosiden). Einziger Wehrmutstropfen: Für einen analogen VGA Anschluss muss ein separates PJ-Multi Kabel erworben werden.


3 Punkte: Panasonic PT-AE500
Auch das Panasonic-Gerät bietet eine überzeugende Vielfalt in den Anschlüssen. Hier wurde der Schwerpunkt auf eine direkte Kompatibilität mit allen möglichen "Alltagsgeräten" gelegt. Für jede Variante steht ein Anschluss bereit.

1x DVI (HDCP), 1x YUV (Cinch), 1x VGA, 1x Composite (Cinch), 1 x S-Video (Hosiden) und überraschenderweise auch eine Scart Buchse sind am Anschlussboard zu finden. Letztere macht bei einer Tischaufstellung durchaus Sinn.


2 Punkte: Hitachi PJ-TX100
Der Illumina Projektor bietet nahezu die selben Anschlüsse, wie der Panasonic Konkurrent, abzüglich der Scart Buchse. Daher verliert er hier einen Punkt in der Vergleichswertung.

1x DVI (HDCP), 1x YUV (Cinch), 1x VGA (SubD), 1x Composite (Cinch), 1x SVideo (Hosiden).


1 Punkt: Sanyo PLV-Z2
Der Sanyo Beamer zeigt das sparsamste Anschlussboard: Hier wurde auf das notwendigste Minimum reduziert: 1x DVI (HDCP), 1x YUV (Cinch), 1x Composite (Cinch) und 1x S-Video (Hosiden).





1.4 Bildsignale (Know How Link hier)

Alle Modelle unterstützen die gängigen Videostandards PAL, NTSC, Progressive und HDTV. Doch bei genauerer Untersuchung ergeben sich hier und da leichte Schwächen, die zu Punktabzug führen.


4 Punkte: Panasonic PT-AE500
Der Panasonic Beamer zeigt sich als das flexibelste Modell in Sachen Signalverarbeitung. Neben dem üblichen PAL (576i/p), NTSC (480 i/p), HDTV (720p,1080i), die er problemlos analog oder digital annimmt, lässt er sich als einziger auch mit einem HTPC perfekt nativ ansteuern, ohne Ruckler oder Tearing (wie bereits in unserem aller ersten Test beschrieben, entgegen mancher anfänglichen HTPC-Laien-Meinung. Gruß an unsere "Kritiker", die unsere Ergebnisse ohne Details nachzufragen in Frage stellen, und nicht genügend Ahnung von der Materie haben ;-) ). Hier wird der Käufer keine bösen Überraschungen erleben.


3 Punkte: Hitachi PJ-TX100
Dicht hinter dem Panasonic rangiert der TX100: Auch er verträgt alle Standards analog oder digital, lässt sich aber bei dem Anschluss eines HTPCs nicht ganz so perfekt konfigurieren wie der AE500, bei unseren Tests gelang es uns nicht, die Mini-Ruckler ganz zu beseitigen. Dennoch, die Unterschiede sind hier marginal.


2 Punkte: Sanyo PLVZ2 / Sony VPL HS20
Sanyo und Sony bilden in Sachen Bildsignale das gemeinsame Schlusslicht. Beide haben, je nach Eingang, stellenweise Probleme mit bestimmten Auflösungen (z.B. 720p/50 über DVI, Sanyo) und beide lassen sich über einen PC nicht perfekt nutzen..

Der HS20 hat zwar KEINE Probleme mit einer Ruckel- und Tearingfreien PC Darstellung von 50Hz, lässt sich aber nicht direkt in seiner nativen Auflösung ansteuern (wurde auch nie beHAUPTet von uns, wieder ein Gruß an unsere Kritiker, die unsere Tests nicht genau lesen und voreilige Schlüsse ziehen ;-) ) . Dies ist allerdings kein Beinbruch, denn die interne Skalierung des Projektors ist vorbildlich (vgl. unten). Damit ist er sehr gut HTPC tauglich, jedoch nicht ganz so perfekt wie ein PT-AE500.


1.5 Aufstellung (Know How Link hier)

Jedes Gerät hat seine eigenen Aufstellungs-Merkmale. Wir haben in unserer Bewertung den Schwerpunkt auf Flexibilität und Komfort gesetzt.


4 Punkte: Hitachi PJ-TX100
In Sachen Aufstellungs-Variabilität ist der neue Hitachi Projektor nahezu unschlagbar. Sein enormer Zoom-Bereich und der gute Lens-Shift machen ihn zu jedem Raum, egal ob groß oder klein, Decken- oder Bodenmontage, kompatibel.




3 Punkte: Sanyo PLV Z2
Auch der Sanyo Projektor zeigt eine außergewöhnliche Flexibilität in der Aufstellung. Mit Hilfe der Lens-Shift Funktion kann das Bild auch hier sowohl seitlich als auch in der Höhe verschoben werden.


Bei starker Ausnutzung dieses Features leidet aber die Randschärfe ein wenig. Auch bietet er keinen so großen Zoombereich, wie der TX100.


2 Punkte: Sony VPL-HS20

Leider keinen Lens-Shift kann der HS20 aufweisen. Hier wurde ganz auf digitalen Trapezausgleich gesetzt ("Sideshot"). Durch seine hohe native Auflösung ist diese auch gut einsetzbar, aber die Qualität wie bei einer optischen Bildverschiebung wird nicht erreicht. Immerhin sind der Zoom und Fokus elektrisch per Fernbedienung durchführbar, was ihn auf den dritten Platz hebt.




1 Punkt: Panasonic PT-AE500
In Sachen Aufstellung war Panasonic am sparsamsten. Auch hier findet man keinerlei Lens-Shift und muss das Bild bei Schrägstellung digital anpassen. Da er auch nicht den elektrischen Luxus des Sony bietet, nur ein Punkt.



Zwischenergebnis: Ausstattung und Technik


Schon in diesem ersten Abschnitt waren große Unterschiede zwischen den Modellen auszumachen. Hier eine Übersicht:

Punkteverteilung:
Austattung & Technik

 
Hitachi
PJ-TX100
Panasonic
PT-AE500
Sanyo
PLV-Z2
Sony
VPL-HS20
 
LCD-Panels:
3
3
3
4
Belüftung:
4
3
3
1
Anschlüsse:
2
3
1
4
Bildsignale:
3
4
2
2
Aufstellung:
4
1
3
2
 
Gesamt
16
14
12
13


Insgesamt liegt der Hitachi knapp in Führung, wir sehen wie es weitergeht:



2. Bedienung (Know How Link hier)

Auch die Bedienkonzepte sind unterschiedlich. In unserem Vergleich legen wir Wert auf Funktionalität, Übersichtlichkeit, Komfort und vor allem Einstellvielfalt.


2.1 Fernbedienung


4 Punkte: Hitachi PJ-TX100, Panasonic PT-AE500

Beide Geräte haben nahezu die gleiche Fernbedienung, beide rangieren daher auf dem selben ersten Platz. Die Fernbedienung, die auch beim NEC-HT1100 in einer Variante Verwendung findet, ist klein aber handlich, bietet eine sehr große Reichweite, hat direkte Input-Anwahltasten und ist komplett elektrisch beleuchtbar.


Links: Hitachi, rechts: Panasonic

Hier bleiben kaum Wünsche offen.


2 Punkte: Sony VPL-HS20
Der Sony Infrarotgeber ist zwar größer, aber nicht so gut durchdacht wie die Hitachi/Panasonic Variante. So fehlen direkte Signal-Anwahltasten und das Steuerkreuz ist nicht so ergonomisch zu bedienen. Der Schwerpunkt wurde zu sehr auf die "Gimmick"-Funktionen wie z.B. Sideshot gelegt. Die Reichweite ist aber auch bei der Sony-Bedienung ausgesprochen gut.


 

1 Punkt: Sanyo PLV-Z2
Die Sanyo Remote liegt zwar gut in der Hand, bietet zahlreiche Tasten und ist teilweise elektrisch beleuchtet, doch in der Praxis werden ein paar Mängel auffällig, die sich im täglichen Gebrauch störend bemerkbar machen.


So ist das Steuerkreuz sehr "schwammig", der Anwender landet nicht immer im beabsichtigten Menu. Die "Enter"-Taste befindet sich nicht in der Mitte wie bei den anderen Fernbedienungen. Vor allem stört aber die nur mäßige Reichweite und die teilweise sehr träge Reaktionszeit des Projektors.



2.2 Menus / gebotene Optionen

Wie oben erwähnt bewerten wir in diesem Abschnitt nicht nur die Übersichtlichkeit der Menüs, sondern das Gesamtkonzept und die gebotenen Beeinflussungs-Möglichkeiten, der Schwerpunkt ist gegenüber unseren separaten Tests verlagert.


4 Punkte: Sony VPL-HS20
"Four points go to Sony", diese Entscheidung mag zunächst ein wenig verwundern, bietet doch der TX100 sehr viele Einstellmöglichkeiten. Insgesamt hat der Sony aber doch die Nase ein wenig vorn. Auf der einen Seite bietet er bereits in den Standard Menüs sehr viele Optionen, von der Einrichtung über Bildgeometrie bis hin zur Farbabstimmung.


Die Übersichtlichkeit und leichte Bedienung bleibt dennoch bewahrt. Auf der anderen Seite, und deshalb hat der Sony in dieser Disziplin gewonnen, bietet Sony für den HS20 kostenlos eine spezielle PC-Software zum download an, mit der der Projektor sowohl in seiner Gamma- als auch Farbverteilung perfekt kalibriert werden kann.


Image Director2 Software

Der PC muss dafür nur per USB mit dem Projektor verbunden werden. Hier zeigt Sony Innovation im Projektor-Einstiegssegment, die man sonst nur von High-End Projektoren (z.B. Sony Z10000/12000) geboten bekommt. Es zeigt sich auch, dass dem "Consumer" genügend Kompetenz zugeschrieben wird, seinen Projektor "auf eigene Faust" zu optimieren. Wir begrüßen diesen Ansatz und fordern alle Firmen auf, dem guten Beispiel zu folgen.



3 Punkte: Hitachi PJ-TX100
Auch Hitachi legt viel Einstellungsmöglichkeiten in die Hände des Käufers. Die Menüs bieten sehr viele Optionen, sind in ihrer Struktur sehr ähnlich zu dem Sony Gerät und lassen kaum Wünsche offen.


Besonderes Novum: Der 8-stufige Gammaequalizer, der die Helligkeitsverteilung sehr gut abstimmen lässt.

Auch er bietet eine hohe Präzision. Insgesamt sind die Einstellmöglichkeiten des Sony dank der Image Director Software allerdings noch genauer und perfekter, da dort mehr "Angriffspunkte" für Einstellungen, und das auch noch für jede Farbe separat, geboten werden.



2 Punkte: Panasonic PT-AE 500
Panasonic hat ebenfalls ein sehr gutes Bedienkonzept mit zahlreichen Einstelloptionen entwickelt. Dass er dennoch "nur" auf Platz drei landet, zeigt wie hoch das Niveau mittlerweile bei den Projektoren geworden ist. Die Bedienstruktur ist ausgesprochen übersichtlich und durch die sinnvolle Gliederung im Gebrauch sogar praktischer als bei Sony oder Hitachi. Auf verwirrende Verschachtelungen wurde sehr gut verzichtet.


Auch hier werden genaue Bildparameter angeboten. Der einzige Grund, warum der Panasonic gegenüber dem Hitachi knapp verliert, ist die nicht so genau Gamma-Einstellung. Sie ist nur dreistufig und bietet nicht so eine Variabilität wie der Gamma-Equalizer des TX100.



1 Punkt: Sanyo PLV-Z2
Zwar ist auch das Bedienkonzept des Z2 gut und bietet einiges, aber in Anbetracht der hochkarätigen Konkurrenz, muss sich der LCD-HDTV Pionier geschlagen geben. Die Menüs sind durch ihr relativ träges Verhalten, bei denen manche Optionen erst durch "Scrollen" an den unteren Rand zum Vorschein gebracht werden können, ein wenig umständlich in der Bedienung.


In den Einstellmöglichkeiten sind zudem die relativ wenigen Parameter für den Bildabgleich zu bemängeln. Für die Grundfarben steht nur eine Bias und keine Gain-Einstellung zur Verfügung und die Gammaverteilung lässt sich nur absolut verändern, nicht aber in verschiedenen Helligkeits-Bereichen wie bei den anderen Projektoren.



Zwischenergebnis: Bedienung / gebotene Optionen

In Sachen Bedienung und gebotene Optionen zieht der Sony HS20 gleich mit dem Panasonic PTAE500, beide hinter dem Hitachi TX100. Der Sanyo PLVZ2 landet auf dem vierten Platz.

Punkteverteilung:
Bedienung / gebotene Optionen

 
Hitachi
PJ-TX100
Panasonic
PT-AE500
Sanyo
PLV-Z2
Sony
VPL-HS20
 
Fernbedienung:
4
4
1
2
Menüs:
3
2
1
4
 
Gesamt
7
6
2
6


Kommen wir nun zum interessantesten Teil, der Bildqualität.



3. Bildvergleich

Auch im Vergleich der Bildqualität setzen wir unsere vielseits bekannten, LCD-relevanten Testkriterien ein. In jeder einzelnen Rubrik werden Punkte verteilt.


3.1 Screendoor / Raster (Know How Link hier)

Gerade in Sachen "Fliegengitter" Effekt werden LCD Projektoren kritisch beäugt, gibt es hier überhaupt Unterschiede?


4 Punkte: Panasonic PT-AE500
Als einzige Firma hat Panasonic sich dem Problem des Screendoor-Effektes angenommen und eine überzeugende Lösung gefunden. Die sogenannte "Screen-Smooth" Technologie macht die Ränder der winzigen LCD-Pixel leicht unscharf und verdeckt somit die störenden schwarzen "Leiterbahnen" im Bild. In der Bildgesamtheit ist dennoch kein Schärfeverlust auszumachen.


Hierdurch wird zwar der Kontrast nicht erhöht, aber der Nachteil der Pixelbildung ist damit gelöst und kürzere Betrachtungsabstande oder größere Bilddiagonalen werden kein Problem.



3 Punkte: Sony VPL-HS20

Obwohl Sony keine vergleichbare Screen-Smooth Technologie einsetzt, erreicht der HS-20 den zweiten Platz noch vor der Konkurrenz von Hitachi und Sanyo. Während die drei anderen Projektoren dieselben LCD-Panels aus dem Hause Epson verwenden, hat Sony in dem HS20 eine Eigenentwicklung verbaut. Und diese verfügt über eine höhere native Auflösung (1386 x 788). Dies bedeutet, dass sage und schreibe rund 170000(!) Pixel mehr auf der Leinwand erscheinen als bei der Epson Variante.


Fast 1,1 Millionen Pixel auf der Leinwand

Dadurch sind die Abmessungen und Abstände der Pixel noch geringer und der Screen-Door Effekt vermindert.



2 Punkte Sanyo PLV-Z2 und Hitachi PJ-TX100
Sanyo und Hitachi verwenden ebenfalls keine Screen-Smooth Technologie und die Panels haben eine etwas gröbere Auflösung als bei Sony. Daher landen sie gemeinsam auf dem dritten Platz.


Oben Sanyo, unten Hitachi

Dazu muss gesagt werden, dass keiner der 4 Konkurrenten ein wirklich störendes Fliegengitter-Muster aufweist, dafür ist die native Auflösung hoch genug.



3.2 Farbumfang (Know How Link hier)

Die Grundfarbenerzeugung erfolgt in LCD Projektoren nicht durch optische Filterung, sondern durch Aufspaltung des Lampenspektrums in seine Grundfarben.

Dies gelingt allen 4 Geräten in einer so guten und ähnlichen Weise, dass man hier kaum von Qualitätsunterschieden reden kann. Deshalb geben wir allen Projektoren hier die Maximal-Punktzahl von 4 Punkten.




3.3 Farbtemperatur (Know How Link hier)

Die Grundlage für eine akkurate Farbdarstellung ist die Kalibrierung der Graustufen auf die Farbtemperatur von 6500K. Alle Projektoren bieten sowohl direkt abrufbare Werks-Einstellungen sowie Einstell-Optionen für einen manuellen Weißabgleich. In unserem Vergleich wird daher die Genauigkeit der Werks-Modi und das maximal Erreichbare durch eigene Justage bewertet.



4 Punkte: Panasonic PT-AE500
In unseren Tests erreichte die Werks-Einstellung des PTAE500 von allen vier Projektoren die genauesten Werte. Die 6500K Norm wird im Modus "Kino1" nahezu perfekt erreicht.


Perfekte RGB-Verteilung


Genaue Farbtemperatur von 6500K in Grau

Wer möchte, kann die Farben und den Kontrast im detaillierten RGB Menu noch weiter optimieren. Die genaue Farbreproduktion ist damit schon fast gewährleistet, es muss nur die zu hohe Werks-Farbsättigung im "Color" Menü heruntergeregelt werden.



3 Punkte: Hitachi PJ-TX100 / Sony VPL HS20

Die Werkseinstellungen der Hitachi und Sony Beamer erscheinen sehr ähnlich. Sie zeigen beide einen gewissen Blau-Überschuss, der die Bilddarstellung zu kühl erscheinen lässt.


Oben Hitachi (Iris offen), unten Sony

Und noch einmal Hitachi mit geschlossener Iris:

Beim TX100 ist zu berücksichtigen, dass sich die Iris-Blende auf die Farben auswirkt, beim HS20 ist dies nicht der Fall.

Die Werks-Einstellungen sind zwar nicht perfekt aber eine gewisse Annäherung und vor allem homogen in ihrem Verlauf: Alle Bilder, egal welche Helligkeit, zeigen die selbe Farbtemperatur auf.

Kalibriert man die Graustufen mit Hilfe der gebotenen Parameter im Bildmenü, lassen sich beide Projektoren geradezu perfekt auf die 6500K Norm optimieren. Perfektion ist also mit ein wenig Mühe möglich:


Oben: Mögliche RGB Verteilung und Temperatur Hitachi, unten Sony

Eine große Anpassung der Sättigung ist übrigens nicht nötig, die Werkseinstellung der Projektoren zeigt akkurate Ergebnisse.



1 Punkt: Sanyo PLV-Z2
Die Werkseinstellung des Sanyo Z2 ist leider weit von der Norm entfernt.

Nicht nur, dass die erforderliche Farbtemperatur an keiner Stelle erreicht wird, sie ist zudem auch noch inhomogen in Bezug auf die Helligkeitslevel. Dies bedeutet, dass dunkle Bildelemente eine andere Farbtemperatur als helle aufweisen.

Das Bildmenü bietet leider nicht genügend Optionen, um diesen Mangel ohne weiteres auszugleichen. Nur der "Bias" (Brightness) lässt sich beeinflussen, nicht aber der "Gain". So kann man zwar eine halbwegs homogenere Farbverteilung erzeugen (konstante Farbtemperatur), nicht aber die 6500K Norm.


Gleichmäßigere Farbeinstellung

Ohne externe Farbfilterung ist eine akkurate Farbreproduktion des Kino-Originals leider nicht möglich.


3.4 Schwarzwert, Kontrast, Helligkeit (Know How Link hier)

Zu einem Schlagwort der Heimkino-Projektion hat sich das Kontrastverhältnis entwickelt. Je höher der Kontrast und je besser der Schwarzwert, umso räumlich tiefer und dynamischer wirkt das projizierte Videobild. Der Kontrast eines Digital-Projektors hängt direkt von der eingestellten Farbtemperatur ab. Je näher die Farbtemperatur an der nativen Farbe der Lampe, desto höher der Kontrast. In unserem Vergleich haben wir neben dem Schwarzwert daher auch den maximal möglichen Kontrast (bei unkorrekter Farbeinstellung) und den Kontrast bei richtiger Farbtemperatur berücksichtigt.



4 Punkte: Hitachi PJ-TX100
Der Hitachi glänzt durch seine aufwändige Iris-Konstruktion. Sie ist in 10 Stufen verstellbar und bietet daher eine optimale Anpassung des Schwarzwertes und des Kontrastes an den persönlichen Geschmack.

Bei komplett geschlossener Iris erzielt der Projektor einen hervorragenden Schwarzwert, der von keinem der Konkurrenzprodukte erreicht wird. Hier setzt Hitachi neue Maßstäbe. Ebenfalls maximal ist der Kontrast bei geschlossener Iris, er erreicht tatsächlich die Werksangabe von 1200:1, allerdings nicht bei der korrekten Farbtemperatur von 6500K. Richtig kalibriert bleibt ein Kontrast von 800:1 übrig, immer noch ein sehr guter Wert.
Die Maximal-Helligkeit bei geschlossener Iris ist bis zu einer Bildbreite von 2,5m hoch genug um auch Außenszenen natürlich hell wirken zu lassen. Wer mehr Helligkeit möchte, kann die Iris-Blende nach persönlichem Geschmack öffnen.



3 Punkte: Sony VPL-HS20
Auch der Sony bietet eine per Fernbedienung zuschaltbare Blende, allerdings kennt sie nur "An"/ "Aus", keine Zwischenstufen. Für den Heimkinobetrieb sollte sie in jedem Fall aktiviert werden. Mit ihrer Hilfe erreicht der Sony-Projektor ebenfalls ein vorbildliches Kontrastverhältnis: Fast identisch zum Hitachi ist der Maximal-Kontrast, rund 1200:1. Aber auch hier gilt: Korrekte Farben vermindern den Kontrast. Bei perfekt eingestellten Farben bleibt immerhin ein Kontrast von rund 800:1 übrig, ebenfalls genau wie beim TX100. Wo der Sony Beamer knapp verliert ist der Schwarzwert. Er ist nicht so dunkel wie bei dem Illumina und lässt sich auch nicht weiter auf den Raum anpassen.

 

2 Punkte: Panasonic PT-AE500
Panasonic bietet keine zuschaltbare Blende im Lichtweg. Damit ist der Schwarzwert grundsätzlich festgelegt, eine Beeinflussung ist nicht möglich. Das Kontrastverhältnis wird durch einen geschickten Trick, einem adaptiven Lampenmodus, erhöht: Je nach Helligkeit des zu zeigenden Bildinhaltes, wird die Lampenhelligkeit analog angepasst, je heller der Bildinhalt, desto heller die Lampe. Durch diese Methode erhöht sich zwar die Maximale Helligkeit und damit der On/off Kontrast, nicht aber das Kontrastverhältnis in einem Bild (Schachbrett-Kontrast). Bei absoluter Maximierung ist immerhin ein On/Off Kontrast von bis zu 1300:1 möglich (Dynamik), wiederum aber nur bei Vernachlässigung aller anderen Bildparameter. Richtig kalibriert bleibt im "AI"Modus ein Kontrastverhältnis von 630:1 übrig. Der Schwarzwert des PT-AE liegt ungefähr auf dem Niveau eines HS20.

 

1 Punkt: Sanyo PLV-Z2
Sanyo bietet als einziges Modell sowohl einen adaptiven Lampenmodus als auch eine manuell regelbare Iris-Blende. Dies lässt eigentlich auf optimale Ergebnisse schließen. Leider hat Sanyo die Iris-Blende aber nicht genug optimiert, so dass sie keine große Kontraststeigerung bringt. Sie sollte im Filmbetrieb ganz geschlossen werden. Der Projektor erreicht im adaptiven Lampenmodus einen Kontrast von 700:1. Dieser Kontrast bleibt unabhängig von der Farbeinstellung erhalten, da der Projektor keinen einstellbaren Gain hat. Der Schwarzwert zeigt ein wenig mehr Restlicht als der eines PT-AE500.

 


3.5 Gammaverteilung / Homogenität (Know How Link hier)

Sehr wichtig für eine akkurate Bilddarstellung ist eine homogene und korrekte Helligkeitsverteilung. Wir haben die vor-eingestellten Optionen und möglichen Einstellparameter berücksichtigt.



4 Punkte: Hitachi PJTX100, Sony VPL-HS20

Beide Projektoren bieten eine Gamma-Werkseinstellung, die nahezu auf den Punkt genau ist. Bei dem TX100 ist es die "Default 1" Einstellung, bei dem HS20 "Gammakorrektur: Aus".


Wer die Gammakurve auf seine eigenen Wünsche anpassen möchte, der hat bei beiden Projektoren dazu hervorragende Möglichkeiten. Bei Hitachi mit Hilfe des bereits erwähnten Gamma-Equalizers, bei Sony mit der sehr guten Image-Director2 Software.



2 Punkte: Panasonic PTAE500 / Sanyo PLV-Z2
Durch Gerätestreuung fällt die Gammakurve bei den Modellen von Panasonic und Sanyo nicht ganz so genau aus. In vielen Fällen fällt sie unter die 2.2 Norm oder zeigt ein leichtes S-Verhalten. Mit Hilfe der Gamma-Einstell-Funktionen lässt sie sich aber in den meisten Fällen gut optimieren.


Typische Z2 / PT500 Gammakurve



3.6 Overscan (Know How Link hier)


4 Punkte: Hitachi PJ-TX100
Der Hitachi ist in Bezug auf den Overscan in jeder Hinsicht vorbildlich. Sein Overscan ist variabel zwischen 90% und 100% Bildinhalt einstellbar. In der 100% Einstellung zeigt er auch tatsächlich das gesamte Bild an und verschluckt nichts an den Rändern. Dies gilt sowohl für analoge als auch digitale Zuspielung.


3 Punkte: Sanyo PLV-Z2
Der Z2 zeigt ein unterschiedliches Overscanverhalten bei analoger bzw. digitaler Zuspielung: Analog werden links und rechts jeweils ca. 30 Zeilen unterschlagen, dieses Ergebnis ist gerade noch akzeptabel. Über DVI sieht die Sache da besser aus, hier zeigt der Projektor den gesamten Bildinhalt ohne Verlust an.


2 Punkte: Panasonic PTAE500
Der Panasonic Beamer schneidet ungeachtet analoger oder Zuspielung links und rechts jeweils 25, oben und unten jeweils 15 Pixel ab. Auch diese Werte sind noch tolerabel. Ganz ohne Overscan wird 720p über DVI angezeigt, hier bleiben aber allerdings ein paar Pixel des Panels ungenutzt.


1 Punkt: Sony VPLHS20
Bei analoger Zuspielung lässt sich der Overscan des HS20 anpassen. Aber auch bei bestmöglicher Einstellung bleibt ein Overscan von jeweils 20 Pixeln rechts und links. Über DVI Zuspielung fällt der Overscan leider größer aus, hier werden links und rechts jeweils 40, oben und unten 20 Pixel unterschlagen, definitiv zu viel.



3.7 De-Interlacing (Know How Link hier)

Gespart wird in der LCD Einstiegsklasse immer noch an den De-Interlacern. Besonders der sogenannte "Film-Mode" für Spielfilm-Material wird meistens seinem Namen nicht gerecht.


4 Punkte: Sony VPL-HS20
Der Sony Projektor zeigt von allen vier Projektoren das beste De-Interlacing. Videomaterial wird nach dem bewährten Motion Adaptive Verfahren ins Progressive umgewandelt. Als einziger Projektor verfügt der HS20 über einen Filmmode, der auch bei PAL-Material funktioniert und damit seinen Namen verdient. Allerdings fällt der De-Interlacer hin und wieder aus dem Filmmode.



3 Punkte Hitachi PJ-TX100, Sanyo PLV-Z2, Panasonic PT-AE500
Die restlichen drei Projektoren zeigen verblüffend ähnliche Ergebnis im De-Interlacing. Für Videomaterial bieten sie alle den Adaptive Motion Modus, der auch zufriedenstellend funktioniert. Mit Film-PAL Material kommen sie alle drei nicht wirklich zu recht, es ist kein "Filmmode" erkennbar, auch wenn er im Menü aktiviert ist. Daher sollte man unbedingt einen Progressive Scan DVD Player benutzen.



3.8 Detailtreue / Skalierung / Schärfe (Know How Link hier)

HDTV Projektoren bieten genügend native Auflösung um eine sehr gute Detaildarstellung gewährleisten zu können. Gleichzeitig stellt die zur PAL-Norm unterschiedliche Auflösung ein "Problem" dar, sie muss umgerechnet, "skaliert" werden. Welcher Projektor schafft dies am besten?



4 Punkte: Sony VPLHS20
Der Sony VPL-HS20 bietet eine ausgesprochen gute Detaildarstellung, die Schärfe lässt sich auch bei analogen Signalen sehr gut auf die Quelle anpassen, um störende Doppelkonturen zu vermeiden. Hinzu kommt eine sehr gute Skalierung, die aufgrund der höheren nativen Auflösung noch genauer ausfallen kann.


Skalierung horizontal (oben) und vertikal (unten)

Der Grund, warum sich der Sony bei der Detaildarstellung an die Spitze setzt, ist die ebenfalls sehr gute Darstellung von feinen Farbsignalen im analogen Bereich. Der Sony bietet bereits bei YUV Zuspielung derart gute Ergebnisse, dass eine DVI Zuspielung keine allzu großen Vorteile mehr bringt.


Auch analog sehr gute Farbauflösung bis zu 3,375 MHz



3 Punkte: Hitachi PJ-TX100
Auch der Hitachi Projektor bietet eine außergewöhnliche Skalierung. Bei analoger Zuspielung sind fast keine Skalierungsartefakte zu erkennen.

Allerdings ist hier dir Farbauflösung nicht ganz so gut wie bei der Sony Konkurrenz. In den höheren DVD-Auflösungen geht Farbdynamik verloren.


Ab 3MHz: Wenig Farbe im Spiel

Besser sieht es über DVI aus: Hier ist die Farbauflösung nahezu maximal, allerdings zeigt der Projektor hier mehr Ungenauigkeiten in der Skalierungs-Linearität:


Mehr Farbe, dafür Skalierungsungenauigkeiten



2 Punkte: Panasonic PT-AE500, Sanyo PLV-Z2
Ebenfalls gute Skalierungsmerkmale und Detailschärfe zeigen die Panasonic und Sanyo Modelle. Sie verlieren nur knapp gegen den Hitachi: In höheren Auflösungen sind etwas ausgeprägter Linearitätsschwankungen zu erkennen, die Linien haben nicht alle die gleiche Helligkeit, weder über YUV noch DVI.

Auch fällt der Helligkeitsabfall (Bild oben, rechts) noch stärker ins Gewicht. Die Farbauflösung verschwimmt in kleinen Details über YUV, ist dagegen bei digitaler Zuspielung ebenfalls vorzüglich.


YUV: Grau statt Magenta/Grün
DVI: Gute Farbtrennung




3.9 Shading (Know How Link hier)

Bisher ist kein LCD Projektor frei von dem bekannten "Shading"-Effekt: Leichte Farbwolken beeinträchtigen die homogene Farbtemperatur in gewissen Partien des Bildes, besonders sichtbar wird dies in Grau-Tönen. Da das Shading von Gerät zu Gerät unterschiedlich ausfallen kann (auch innerhalb einer Baureihe!), legen wir für unsere Punktevergabe das "durchschnittliche" Shading-Verhalten, aller von uns gesichteten Projektoren aller Modelltypen (jeweils 30 - 60 für PT-AE500, Z2 und HS20) zugrunde. Für Hitachi liegen uns noch keine "empirischen" Eindrücke vor.



4 Punkte: Panasonic PT-AE500
Die Panasonic Geräte verfügen insgesamt über die geringsten Shading-Toleranzen aller vier Modelle. Bei über 80% aller von uns gesichteten PTAE500 war das Shading zwar vorhanden, aber selbst in Graustufen nicht störend übertrieben. Besser zeigt sich bislang kaum ein anderer LCD Projektor am Markt.



3 Punkte: Hitachi PJ-TX100, Sanyo PLV-Z2
Die Hitachi und Sanyo Modelle liegen im guten Mittelbereich. Bei fast allen Geräten sind zwar Farbwolken in Graustufen deutlich sichtbar, sie fallen aber im normalen Farb-Film-Betrieb nur dem geübten Auge auf (meist in den Ecken).



1 Punkt: Sony VPLHS20
Die Sony Variante mit eigenen Panels fällt in der Shading-Disziplin leider auf den letzten Platz. Bei vielen Geräten ist eine deutliche rötliche Verfärbung von Grau in der linken bzw. rechten Bildhälfte erkennbar. Hier könnte der Hersteller nachbessern.



3.10 Vertical Banding

Ebenfalls ein in vielen Foren als sehr störend angeprangertes LCD-"Problem" ist das sogenannte Vertical Banding: Der Begriff umschreibt eine vertikale Streifenbildung, die besonders in homogenen Farbflächen (grau oder blau z.B.) und horizontalen Kameraschwenks auffällt. Auch Vertical Banding kann von Gerät zu Gerät unterschiedlich ausfallen. Daher bewerten wir wieder das "durchschnittliche" Banding-Verhalten, aller von uns gesichteten Projektoren:


4 Punkte: Sony VPL HS20
Im Gegensatz zum Shading schneiden die Sony-eigenen LCD-Panels in Sachen Vertical Banding am besten ab. Bei keinem von uns gesehenen HS20 erschien das Vertical Banding störend im Filmbetrieb, man muss es schon "suchen".


3 Punkte: Hitachi PJ-TX100, Panasonic PT-AE500, Sanyo PLV-Z2
Alle drei Modelle verwenden die selben Panels der Marke Epson. Entsprechend ähnlich ist das Vertical Banding - Verhalten: Es ist in homogenen Grau- und Farbflächen erkennbar und kann, unter Umständen, besonders bei horizontalen Schwenks auffallen (die Linienstruktur bleibt trotz der Bewegung im Bild statisch).



3.11 Konvergenz

Im Inneren von LCD Projektoren arbeitet nicht nur ein Panel, sondern gleich drei an der Zahl, für jede Grundfarbe eines. Bevor das "bunte" Bild den Projektor aus einer einzigen Optik verlässt, müssen die drei Grundfarb-Bilder wieder passgenau aufeinander abgestimmt werden. Wird hier bei der Herstellung Nachlässigkeit gezeigt, so entstehen im Bild leichte Farbsäume, besonders gut an feinen weißen Details zu erkennen. Auch durch nicht sehr gut vergütete Optiken kann ein Farbsaum entstehen, hierfür sind unterschiedliche Brechungswinkel der Farben verantwortlich.



4 Punkte: Hitachi PJ-TX100
Hitachi legt in seinen Produktbeschreibungen wert auf die hochwertige und beeindruckend große Optik. Sie soll beschriebene Farbsäume verhindern. In der Praxis tut sie das auch: In Kombination mit der perfekten Konvergenz der LCD-Panels, zeigen sich tatsächlich keine Farbsäume auf der Leinwand. Besser geht es bei einem LCD Projektor kaum.


3 Punkte: Panasonic PT-AE500, Sanyo PLV-Z2
Die beiden günstigsten LCD-Varianten bieten ebenfalls eine sehr gute Konvergenz und wenig Farbverschiebungen. Sie sind derart gering, das sie im Bild nur bei genauestem Hinsehen an kleinen Bilddetails am Bildrand zu erkennen.



1 Punkt: Sony VPL-HS20
Ganz klares Schlusslicht in Sachen Konvergenz ist der Sony VPL-HS20. Am rechten Bildrand ist eine deutlich sichtbare Grün-Verschiebung von bis zu 3 Pixeln Breite zu erkennen. Dies kann sich unter Umständen störend im Bild bemerkbar machen.


Farbverschiebung am Bildrand



3.12 Fazit Bild

Alle vier Projektoren zeigen, dass sich die LCD Technologie in den letzten 18 Monaten rasend schnell weiterentwickelt hat. Dem Kunden wird hierdurch in der Einsteigerklasse eine ganz neue Bildqualität geliefert, ohne dass die Preise übertrieben hoch wären.

Die meisten Pluspunkte zeigt der Hitachi PJ-TX100, der sich aufgrund seiner guten Vorraussetzungen und vielen Einstellmöglichkeiten sehr gut auf die Videonormen anpassen lässt. Hinzu kommen gute Leistungsmerkmale in "unbeeinflussbaren" Aspekten.

Dicht dahinter rangiert der Panasonic PT-AE500, der ebenfalls eine sehr gute Basis in seinen Grundeigenschaften und Einstellmöglichkeiten bietet. Die vorbildlichen Werks-Einstellungen erlauben auch ohne aufwändige Kalibrierung schnell gute Bildresultate. Nur in Sachen "echter" Kontrast und einigen kleinen Details ist er dem Hitachi knapp unterlegen.

Der Sony VPL-HS20 ist für jeden interessant, der eine noch höhere Auflösung und gute Skalierung sowie Detailauflösung zu schätzen weiß. Er verliert hauptsächlich in kleinen Details, mit "unnötigen" Defiziten wie Overscan, Konvergenz und Shading.

Auch der Sanyo PLV-Z2 bietet ansprechende Bildergebnisse. Allerdings zeigen die Werks-Einstellungen teilweise sichtbare Defizite, die sich durch die gebotenen Bild-Optionen kaum verbessern lassen. Auch im Kontrast ist er den anderen Geräten unterlegen. In allen anderen Aspekten wird guter Durchschnitt geboten.


Zwischenergebnis: Bildvergleich

Hier die Bildergebnisse im Überblick:

Punkteverteilung:
Bildvergleich

 
Hitachi
PJ-TX100
Panasonic
PT-AE500
Sanyo
PLV-Z2
Sony
VPL-HS20
 
Screendoor:
2
4
2
3
Farbumfang:
4
4
4
4
Farbtemperatur:
3
4
1
3
Kontrast:
4
2
1
3
Gamma:
4
2
2
4
Overscan:
4
2
3
1
De-Interlacer:
3
3
3
4
Detail/Skalierung:
3
2
2
4
Shading:
3
4
3
1
Vertical Banding:
3
3
3
4
Konvergenz:
4
3
3
1
 
Gesamt:
37
33
27
32



4. Fazit

Eines haben alle hier vorgestellten Projektoren gemeinsam: Sie bieten für ihr Geld eine ausgesprochen gute Leistung und genügend Ausstattung, die von anderen Projektions-Techniken derzeit zu diesem Preis nicht erreicht werden. Empfehlenswert sind sie daher alle. Doch viele unserer Leser sind anspruchsvoll, und möchten sicher gehen, das "Optimum" für ihr Geld zu bekommen. Hier noch einmal eine kurze Gesamt-Zusammenfassung:


Hitachi PJ-TX100
Der jüngste im Bunde, der Hitachi PJ-TX100, hat am meisten Punkte gesammelt. Hitachi hat hier die technische Perfektion vor ein zu schnelles Erscheinungs-Datum gesetzt. Die Mühe und Zeit haben sich gelohnt, das Gerät vereint in vielen Bereichen die speziell sehr guten Features aller drei Konkurrenten: In der Ausstattung eine sehr gute Verarbeitung und ein ansprechendes Design, eine leise Belüftung und niedrige Lampenkosten, sowie viele Anschlussmöglichkeiten.

Die Aufstellung ist an Flexibilität dank des Lens-Shifts und großen Zoombereichs nicht zu schlagen.

Im Bild überzeugen ein hoher Kontrast und sehr gute Einstellmöglichkeiten, nur die Werkseinstellung liegt ziemlich "daneben". Mit ein wenig Geduld lässt sich eine wirklich beeindruckende Film-Reproduktion realisieren, die bei dem Nutzer Freude aufkommen lässt, ohne das kleine Unzulänglichkeiten den Eindruck stören.
Der Preis von maximal € 1990.- ist in jeder Beziehung gerechtfertigt.


Panasonic PT-AE500
Ebenfalls einen beeindruckenden Gesamteindruck vermittelt der Panasonic PT-AE500. Seine kompakten Abmessungen und die hochwertige Materialgüte bei schlichtem aber gefälligem Design zeichnen seine Ausstattung ebenso aus, wie das umfangreiche Anschlussboard.

Mangels Lens-Shift ist er leider in der Aufstellung nicht so flexibel wie ein Hitachi oder Sanyo. Daher muss der Interessent sich vor dem Kauf vergewissern, ob seine Raumbedingungen eine optimale Aufstellung zulassen.

Einmal installiert bietet der "Kleine" eine durchweg beeindruckende Bildqualität mit hervorragenden Farben, gutem Kontrast und wenig LCD-Artefakten. Auch die Werkseinstellungen sind gut nutzbar. Besonderes Feature: Die Screen Smooth Technologie die ein für alle mal das "Fliegengitter"-Problem von LCD Projektoren beseitigt. Für einen ungemein niedrigen Straßenpreis stellt er für viele Heimkino-Fans eine optimale und zugleich günstige Lösung dar.


Sony VPL-HS20
Der Sony VPL-HS20 zeigt ein typisches Phänomen des Herstellers: Außergewöhnlich in seiner Konzeption, sind es überwiegend kleine Details, die ihn knapp gegenüber der Konkurrenz zurücktreten lässt. Seine Verarbeitung ist gut, aber vermittelt nicht ganz so ein hohes Niveau wie ein Hitachi oder Panasonic. Die Anschlussmöglichkeiten hingegen sind absolut vorbildlich, da hier der Schwerpunkt auf hochwertige Zuspielung gelegt wurde. Zwei Digitaleingänge bietet sonst so gut wie kein anderer Projektor am Markt, nicht einmal in der High-End Klasse.

Die Aufstellung ist durch das unkonventionelle Gehäuse ein wenig beeinträchtigt. Auch wurde der Schwerpunkt zu sehr auf zwar praktische "Gimmicks", wie automatische Trapezkorrektur und motorisierten Focus/Zoom, die aber in der Praxis kaum Vorteile bringen, gelegt. Dabei wurden wirklich nützliche Features, wie z.B. ein Lensshift, vergessen. Daher gilt es auch hier vor dem Kauf die Raumbedingungen zu berücksichtigen.

In seiner Bildcharakteristik unterscheidet er sich ein wenig von den anderen, da Sony seine eigen entwickelten LCD-Panels verwendet, die besonders in Auflösung, Vertical Banding und Kontrast Stärken aufweisen. Diese Vorteile gleicht er leider durch Defizite in Shading, Overscan und Konvergenz nach unten wieder aus.

Insgesamt sollte aber jeder Heimkino-Interessent sich den HS20 durchaus einmal ansehen und mit in eine erste Vorauswahl nehmen. Es sei denn, der höhere Straßenpreis "schreckt" von vornherein ab.


Sanyo PLV-Z2
"Last but not least" bleibt der Sanyo PLV-Z2: Zwar verliert er in unserem Vergleich gegenüber seinen Konkurrenten in manchen Aspekten, doch muss man sich vor Augen führen, dass die Unterschiede oft nur gering sind. Er war der erste HDTV-LCD Projektor zu kleinem Preis und belegt sozusagen die "Pionier"-Rolle. In der Ausstattung bietet er ebenfalls einen guten Gegenwert, besonders seine zuklappbare Front sorgt für einen guten Staubschutz bei Nichtgebrauch. Bei den Anschlüssen wurde hingegen unserer Meinung nach ein wenig zu sehr gegeizt: Wenigstens ein analoger RGB-SubD Eingang hätte hier noch zur Grundausstattung gehört.

In Sachen Aufstellungs-Flexibilität hat Sanyo hingegen seine Hausaufgaben gemacht: Der Projektor lässt sich in fast jedem Raum sehr gut integrieren. Hier ist er besser als Panasonic und Sony, verliert nur knapp gegen Hitachi.

Die Bilddarstellung gefällt ebenfalls durch kräftige Farben und gutem Kontrast. Hauptdefizit sind hier die zu geringen Einstellmöglichkeiten und die nicht akkurate Farbtemperatur. In letzter Zeit ist der Straßenpreis des Sanyo auf ein sehr niedriges Niveau gefallen, so dass er für den Preis-bewußten Interessenten durchaus attraktiv wird und ein gutes Preis/Leistungsverhältnis bietet.

Hier nun die gesamte Punkte-Liste aus allen vorangegangenen Bereichen. Wir wollen an dieser Stelle bemerken, dass wir bewusst keinerlei Gewichtung in den einzelnen Kriterien vorgenommen haben. Damit ist der Leser in der Lage, sich selbst, entsprechend seinen Präferenzen, ein Bild davon zu machen, welcher Projektor in seinen selbstgewählten Schwerpunkten am meisten Punkte gesammelt hat.

Punkteverteilung:
Gesamt

 
Hitachi
PJ-TX100
Panasonic
PT-AE500
Sanyo
PLV-Z2
Sony
VPL-HS20
Austattung & Technik
LCD-Panels:
3
3
3
4
Belüftung:
4
3
3
1
Anschlüsse:
2
3
1
4
Bildsignale:
3
4
2
2
Aufstellung:
4
1
3
2
 
Gesamt:
16
14
12
13
Bedienung / gebotene Optionen
Fernbedienung:
4
4
1
2
Menüs:
3
2
1
4
 
Gesamt:
7
6
2
6
Bildvergleich
Screendoor:
2
4
2
3
Farbumfang:
4
4
4
4
Farbtemperatur:
3
4
1
3
Kontrast:
4
2
1
3
Gamma:
4
2
2
4
Overscan:
4
2
3
1
De-Interlacer:
3
3
3
4
Detail/Skalierung:
3
2
2
4
Shading:
3
4
3
1
Vertical Banding:
3
3
3
4
Konvergenz:
4
3
3
1
 
Gesamt:
37
33
27
32
 
Preis / Leistung:
4
4
3
2
 
Gesamtpunktzahl:
64
57
44
53
 
Hitachi
PJ-TX100
Panasonic
PT-AE500
Sanyo
PLV-Z2
Sony
VPL-HS20



Wir hoffen, Ihnen einen übersichtlichen und objektiven Gesamtüberblick über die Leistungsfähigkeiten der neuen "HDTV-Einstiegs"-Generation gegeben zu haben. Markt-informierte Leser werden bemerkt haben, dass ein weiteres Gerät dieser Klasse, der Epson EMP-TW200, in diesem Vergleich fehlt. Leider hat uns kein Testgerät rechtzeitig erreicht. Wir werden aber auch dieses Gerät in Zukunft auf seine technische Leistungsfähigkeit überprüfen und ein "Update" machen.

Wer noch mehr Details zu den einzelnen Projektoren erfahren möchte, der sollte unsere Einzel-Tests lesen:

Test: Hitachi PJ-TX100
Test: Panasonic PT-AE500
Test. Sanyo PLV-Z2
Test: Sony VPL-HS20


Ausblick: Tuning-Vergleich

Unsere Projektor-Tuning Artikel stoßen allgemein auf sehr großes Interesse. Viele interessiert es daher, wie ein direkter Vergleich ausfällt, wenn alle Projektoren auf maximale Leistungsfähigkeit getunt sind. Aus diesem Grunde werden wir in den nächsten Tagen ein Vergleichs-Update mit vier getunten Projektoren veröffentlichen.

15. Juni, 2004, Ekkehart Schmitt

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