Test: LCD Projektor Hitachi Illumina PJ-TX 100
Das Optimum im HDTV-Einstiegssegment?
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Selten haben wir vorab von unseren Lesern so viele Nachfragen nach einem Test erhalten wie bei dem aktuellen PJ-TX 100 der Firma Hitachi. Kaum ein anderer Projektor hat durch seine technischen Daten so viele Erwartungen geweckt. Jetzt ist er auf dem Markt (UVP: €1999.-) und die ersten Käufer sind durchweg begeistert.

In zahlreichen Foren wird er bereits als "Überflieger" gehandelt. Da subjektive und ungeprüfte Äußerungen unserer Meinung nach teilweise mit Vorsicht zu genießen sind, haben wir mit unseren objektiven Messmethoden untersucht, ob das fertige Produkt die Vorab-Erwartungen erfüllt und der derzeitigen LCD-HTDV Konkurrenz (Sanyo PLV-Z2 und Panasonic PT-AE 500) tatsächlich überlegen ist.

Wir verweisen im voraus auf unsere Testkriterien, die ausführlich in unserem Know How Special: "Projektoren / PlasmaTVs - Qualitätsmerkmale - Die Testkriterien von Cine4Home" beschrieben werden.


1. Ausstattung und Technik (Know How Link hier)

Das Design des PJ-TX100 erscheint bereits auf den ersten Blick außergewöhnlich und liegt auf dem selben Niveau wie ausgefallene High-End-Projektoren.

Die geschwungenen Linien und silberne Farbe des Gehäuses vermitteln einen ungemein hochwertigen Eindruck. Besonders markant ist die im Vergleich zu anderen Projektoren ungemein große Optik, sie lässt auf eine hochwertige optische Projektion schließen.


Aufbau der Optik

Die Abmessungen von 34cm x 28cm x 14,5cm sind zwar nicht so kompakt wie z.B. bei einem PT-500, doch ist das Gerät durchaus noch für den portablen Einsatz gut geeignet.

In Sachen Design und Verarbeitung liegt das Gerät überdurchschnittlich über dem Niveau seiner Preisklasse.


Außergewöhnliches Design und Verarbeitung


1.1 Technik (Know How Link hier)

Auch im PJ-TX100 arbeiten, wie in den Konkurrenzprodukten, drei LCD Panels (für die Grundfarben Rot, Grün und Blau) mit einer nativen Auflösung von 1280x720 Pixeln im 16:9 Format.

Eine derart hohe Auflösung bietet genug Potenzial für eine höchstwertige Wiedergabe von DVD- oder HDTV Material. Damit ist das Gerät auch für kommende High-End Standards gerüstet und es besteht nicht die Gefahr, dass es bereits in ein oder zwei Jahren "veraltet" erscheint. Nur z.B. ein Sony VPL-HS20 bietet noch mehr Pixel (1386 x 788).

Für das notwendige Licht sorgt eine 150 Watt UHB Lampe. Mit einer Lebensdauer von 2000 Stunden und einem Ersatzteil-Preis von nur ca. € 280.- sorgt sie für ein unschlagbar gutes Preis / Stunden Verhältnis von 14 Cent, günstiger waren laufende Kosten im Heimkino noch nie.

Wird ein Austausch notwendig, ist der Lampenschacht sehr gut auf der Unterseite des Projektors zu erreichen. Nach Lösen weniger Schrauben kann das Lampenmodul leicht vom Anwender gewechselt werden.


Der Lampenschacht mit der ersten Diffusor-Linse (oben im Bild)

Zur Kontraststeigerung befindet sich im Zentrum (Brennpunkt) der Optik eine Iris-Blende, die in 10 Schritten elektrisch per Fernbedienung geöffnet bzw. geschlossen werden kann. Ein derartiger Luxus ist ein Novum in der Einsteiger-Preisklasse.

Obwohl der Projektor nicht über einen adaptiven Lampenmodus wie die Konkurrenz-Modelle verfügt, soll die Iris ein maximales Kontrastverhältnis von 1200:1 ermöglichen. Bewahrheitet sich diese Angabe in unserem Test, wäre der PJ-TX100 neuer Spitzenreiter in Sachen LCD-Kontrast, zusammen mit dem Sony VPL-HS20.

Die Belüftung arbeitet angenehm leise (Herstellerangabe: 25db!) und ist im "Stillmodus" vergleichbar mit der eines Sanyo PLV-Z2. Selbst geräuschempfindliche Kino-Fans werden nicht durch den Projektor gestört. Die Kühlluft wird an der linken Projektor Seite angesaugt:

Hier befindet sich auch der Luftfilter, der zum Reinigen mit nur zwei Handgriffen praktisch herausgenommen werden kann.

An der Gerätefront und rechten Seite wird die durch die Lampe aufgeheizte Abluft wieder aus dem Gerät herausgeführt.

Im Bild ist dennoch kein Hitzeflimmern erkennbar, da die Lamellen schräg von der Optik weggerichtet sind (vgl. Bild oben).Durch dieses ausgeklügelte und leise System ist auch eine Regalaufstellung in der Nähe der Rückwand kein Problem.


Warmluft geht nach vorne


1.2 Anschlüsse / Bildsignale (Know How Link hier)

Das Anschlussboard des PJ-TX 100 ist auf der Geräterückseite. Auch hier merkt man dem Gerät seine günstige Preisklasse nicht an: Für alle erdenklichen Verwendungsmöglichkeiten ist ein entsprechender Eingang vorhanden:


Für den (progressiven) Anschluss eines DVD-Players ein Komponenten-YUV Eingang (3xCinch), für einen analogen RGB-Anschluss (Computer oder Scart RGB) eine SUB-D Buchse, für S-Video VHS- oder DVD- Rekorder ein S-Video Eingang (Hosiden) und für "Standard-Quellen" ein Composite (Cinch) Eingang. Zudem bietet der Projektor einen zukunfts-weisenden DVI Eingang mit HDCP Kopierschutz-Unterstützung. In unserem Test "vertrug" sich der Projektor mit den gängigen DVI Standalone Playern wie z.B. ein Denon DVD A11. Damit ist die qualitativ höchstwertige Verbindungsart auch mit zukünftigen HDTV-Standards möglich.

Dementsprechend vielfältig ist auch die Signalverarbeitung des PJ-TX100: Alle relevanten Signalarten, NTSC 480i/480p, PAL 576i/576p, HDTV60 720p/1080i und HDTV50 720p/1080i sowie zahlreiche PC-Auflösungen (VGA,XGA,WXGA etc.) können sowohl digital als auch analog eingespeist werden. Der Hitachi Projektor ist zu praktisch allen Quellen, die man sich vorstellen kann, kompatibel.


1.3 Aufstellung (Know How Link hier)

Einzigartig sind die flexiblen Aufstellungs-Möglichkeiten des PJ-TX100. Die überdimensional groß erscheinende Optik bietet einen ebenso beeindruckend großen Zoombereich. Sehr kurze Projektions-Abstände bis hin zu weiten Abständen lassen sich ohne Schärfeverlust realisieren.


Bei 2,54m Diagonale: 2,8m bis 4,6m variabler Zoombereich

Damit sind große Bilddiagonalen in kleinen Räumen genauso möglich wie eine Tischaufstellung vor dem Betrachter oder Deckenprojektion über bzw. hinter der Sitzposition. Die Füße sind für eine waagerechte Aufstellung Höhen-verstellbar.


Einstellfuß mit Schraubgewinde

Projektionsabstandstabelle

Bilddiagonale Projektionsabstand Min. Pro-Abstand Max.
30" (0,76m) 0,8 m 1,3 m
60" (1,52m) 1,7 m 2,7 m
100" (2,54m) 2,8 m 4,6 m
150" (3,81m) 4,3 m 6,9 m
200" (5,08m) 5,7 m 9,2 m


Die Schärfe- und Zoomabstimmung erfolgt manuell an der Optik. Durch den großen Durchmesser ist sie sehr präzise an den handlichen Drehringen durchführbar.

Noch flexibler wird die Aufstellung durch den vertikalen und horizontalen Lensshift. Durch Drehräder neben der Optik kann das Bild ohne Bildverzerrung sowohl nach oben-unten um ¾ der Bildhöhe oder links-rechts um ¼ der Bildbreite verschoben werden.

Die Einstellräder arbeiten zwar nicht äußerst präzise, erlauben aber mit etwas Geduld eine feine Positionsanpassung, einfacher als bei der Sanyo-Variante.


Die Lens-Shift Räder

Durch die Kombination aus großem Zoombereich und Lens-Shift in x- und y-Richtung nimmt der Hitachi PJ-TX100 die derzeitige Spitzenposition in Aufstellungsflexibilität ein.


Beispiele zur Projektor-Positionierung

Er schlägt hier sogar das bisherige "Aufstellungswunder" Sanyo PLV-Z2. Einen Raum, in dem der Projektor nicht sinnvoll aufgestellt werden kann, gibt es nicht.


2. Bedienung (Know How Link hier)

Ein gutes Bedienkonzept bietet zahlreiche Einstellmöglichkeiten, ist schnell und intuitiv zu bedienen und soll im Alltag guten Komfort bieten.


2.1 Fernbedienung

Als Fernbedienung liegt ein aktuelles "Standard-Modell" bei: Sie ist praktisch baugleich zu der Fernbedienung des PT-AE500 oder Nec HT-1100. Dies ist aber durchaus ein Vorteil, hat sich die Fernbedienung doch schon in den anderen Tests bewährt:

Sie ist zwar klein in den Abmessungen, aber liegt gut in der Hand. Für alle wesentlichen Funktionen ist eine direkte Anwahl-Taste vorhanden, so auch für die einzelnen Eingangsquellen (DVI, Komponente etc.). In abgedunkelten Räumen ist eine elektrische Beleuchtung aller Tasten aktivierbar.


Die Orange-farbene Beleuchtung

Die Reichweite des Infrarot-Senders ist ausgesprochen gut und funktioniert über größere Entfernungen, auch reflektiv über die Leinwand.


Alternativ zur Fernbedienung kann der Projektor auch direkt am Gerät bedient werden. Dies ist z.B. bei einer Tischaufstellung vor dem Betrachter in der Praxis durchaus nützlich. Die wichtigsten Funktionstasten befinden sich auf der Oberseite.


2.2 On Screen Menüs

Ebenfalls gelungen sind die On-Screen Menüs des neuen Hitachi Beamers. Sie sind grafisch schlicht ohne verwirrende Symbole, alle Funktionen werden übersichtlich aufgeführt.

Besonders lobenswert sind die vielen Bildparameter, auf die wir im Laufe des Bildtests noch weiter eingehen werden. Ein wenig umständlich ist hierbei übrigens die Einteilung in "Picture", "Screen", und "Image", logischer und übersichtlicher wäre es, alle Bildparameter in einem Bildmenü zu vereinen.


Für Anfänger wurde aber auch gesorgt: In dem "einfachen Menü" sind viele wesentliche Funktionen zusammengefasst und verständlich umschrieben.

Alles in allem ist die Bedienung des Hitachi PJ-TX100 als sehr funktionell und vielseitig zu bewerten. Sie ist umfangreich und detailliert übersichtlich und schlägt in den gebotenen Funktionen sowohl den (zu einfach gehaltenen) Sanyo Z2 als auch den (umfangreichen) Panasonic PT-AE 500.



3. Bildtest

Die interessanteste Frage ist, ob der neue Hitachi Projektor mit seinen nahezu identischen technischen Daten "sehenswerte" Verbesserungen gegenüber seinen Konkurrenzmodellen vorweisen kann. Wie ist es Hitachi gelungen, die identischen LCD-Panels für eine perfektionierte Bilddarstellung zu nutzen?


3.1 Screendoor / Raster (Know How Link hier)

Ein oft erwähnter Störfaktor bei der LCD-Großbildprojektion ist die relativ geringe Füllrate der Pixel und der damit verbundene Fliegengitter (engl. "Screendoor") Effekt. Aus naher Betrachtung sind die Abstände der Pixel zueinander sichtbar und eine Rasterung wird deutlich. Die hohe native Auflösung der im Hitachi verwendeten Panel wirkt diesem Effekt gut entgegen: Die Pixel sind einfach so klein, dass man sie aus sinnvollen Betrachtungsabständen nicht mehr per Auge ausmachen kann. Gerade bei größeren Bilddiagonalen kann die Pixelstruktur aber für Betrachter mit perfekter Sehschärfe durchaus noch wahrgenommen werden.


Pixelstruktur aus der Nähe

Hier zieht der Hitachi Beamer mit dem Sanyo Z2 gleich, wobei der Panasonic PT-AE500 durch seine Screen-Smooth Technologie überlegen bleibt.


3.2 Farbumfang (Know How Link hier)

Die bisherigen Projektoren der HDTV-LCD Gattung zeigen durchweg einen sehr guten Farbumfang. Die Hitachi-Variante macht zum Glück keine Ausnahme. Auch hier zeigt sich eine ungemein kräftige Darstellung der Grundfarben ohne nennenswerte Mängel.

Lediglich in Grün wird das HDTV Maximum knapp verfehlt. Der Projektor bietet mit diesen Ergebnissen einen sehr großen Farbraum (weißes Dreieck), der (theoretisch) unzählige Farbnuancen darstellen kann und auch von noch so farbenkräftigen Filmen (z.B. CGI-Animationen oder Zeichentrick / Mangas) nicht in Verlegenheit gebracht wird. Kräftige Farben sind für den PJ-TX100 kein Problem.

Die Spektralanalysen der Grundfarben zeigen ein sauberes "Peak-Verhalten", ohne dass Licht anderer Wellenlängen "dazwischenfunkt".





3.3 Farbtemperatur (Know How Link hier)

Die in der Digitalprojektion schwierigste (und oft vernachlässigte) Disziplin ist eine absolut akkurate Farbdarstellung. Die farblich genaue Kino-Reproduktion gelingt nur, wenn der Projektor in seiner Farbtemperatur präzise auf 6500K in allen Graustufen abgestimmt ist.

Im Bild-Menü des PJ-TX 100 gibt es zahlreiche werks-eingestellte Farbtemperaturen zur Auswahl: Dynamisch, 6500K, 7500K, 8000K, 8500K und 9300K.

Wie gerade erwähnt ist die für Video- und Filmdarstellung passende Einstellung die 6500K Option. Wie genau ist die "Werks-Kalibrierung"?

Das RGB Diagramm zeigt einen deutlichen Blauüberschuss in allen Helligkeitsleveln. Dadurch wird die Bilddarstellung zu kühl, Gesichtsfarben zu blass und Außenaufnahmen unnatürlich steril.


Durchschnittliche Farbtemperatur: 7200K

Die Farbtemperatur ist allerdings homogen und somit nicht von der Bildhelligkeit abhängig. Dadurch erhalten dunkle Szenen die selbe Farbdarstellung wie helle.

Im Rahmen unseres Tests ist uns ein interessantes Phänomen aufgefallen, das bereits bei dem bekannten NEC HT-1100 aufgefallen ist: Die Iris-Blende wirkt sich auf die Farbtemperatur aus, bei dem Hitachi TX100 sogar in so großem Maße, dass dies direkt im Bild mit bloßem Auge erkannt werden kann. Obige Messungen ergaben sich bei komplett geöffneter Iris. Schließt man sie, verändert sich der Blauüberschuss in einen Grünmangel.


Dies passiert, weil in der Optik des Projektors hauptsächlich grünes und blaues Streulicht entsteht. Die Blende filtert dieses Grün/Blau-Licht, Rot erscheint verstärkt.

Die 6500K Vorkalibrierung ist insgesamt, je nach Iris-Öffnung, zwar eine gute Annäherung, gewährleistet aber keine durchweg perfekte Farbdarstellung, dennoch ist sie z.B. wesentlich genauer als die eines Sanyo PLV-Z2.

Als zusätzliche Option bietet das Farbtemperatur-Menü einen "Custom"- Modus. Hier kann der Anwender die Farbtemperatur "per Hand" auf die richtigen Werte abstimmen.

Die dafür gebotenen Möglichkeiten (Bias & Gain für jede Grundfarbe einzeln) entsprechen dem derzeitigen Standard und bieten eine hohe Präzision. Dementsprechend perfekt lässt sich die Farbtemperatur auf die 6500K Norm abgleichen:

Über alle Helligkeitslevel hinweg kann die RGB Verteilung nahezu auf 100% abgestimmt werden (Diagramme oben). Damit ist eine genaue und zugleich homogene Farbreproduktion aller Bildbereiche (hell sowie dunkel) möglich. Zu beachten ist allerdings, dass aus oben genannten Gründen für jede Iris-Einstellung ein anderer Farbabgleich notwendig ist! Zum Glück bietet der Projektor vier verschiedene Speicherbänke, in denen verschiedene, individuelle Optimal-Einstellungen abgelegt werden können.



3.4 Schwarzwert, Kontrast, Helligkeit (Know How Link hier)

Ein sehr bekanntes "Problem" der LCD-Projektion sind der Schwarzwert und das damit in direkter Abhängigkeit verbundene Kontrastverhältnis. Die bekannten Modelle Z2, PT-AE500 und VPL-HS20 zeigen aber, dass die LCD-Technik hier deutliche Fortschritte gemacht hat.

Eines der verwendeten Verfahren ist hierbei ein adaptiver Lampenmodus (Z2 & PT-AE500), der in dunklen Szenen die Lampenhelligkeit reduziert und somit für einen verbesserten Schwarzwert sorgt. Der ANSI-Kontrast wird durch diese Methode übrigens nicht verbessert.

Ein anderes Verfahren ist eine sogenannte Streulichtblende oder Iris, die das im Lichtweg und in der Optik durch Reflektionen entstehende Streulicht aus dem Bild filtert und so den Kontrast und die Farbreinheit erhöht. Hitachi baut mit dem PJ-TX100 ganz auf diese Methode. Die integrierte Iris Blende ist motorisch betrieben und in zehn Stufen per Fernbedienung regelbar. Auch ohne adaptiven Lampenmodus verspricht Hitachi in den technischen Daten ein An/Aus Kontrastverhältnis von bis zu 1200:1 (bei geschlossener Iris).

In der Praxis zeigt sich, dass der Schwarzwert bei geschlossener Iris-Blende und im Lampen-Spar-Modus verblüffend gut ist. Es gelangt derart wenig Restlicht an die Leinwand, dass auch dunkle Szenen dynamisch tief wirken und nicht "milchig", wie bei so manch anderem Digital-Projektor. In Schwarz ist ein gewisser Blau-Farbstich vorhanden, der aber durch die Ungenauigkeit des menschlichen Auges in dunklen Bereichen kaum wahrgenommen werden kann.


Projektor-Schwarz: Hoher Blauanteil

Die Maximal-Helligkeit ist auch bei großen Bildbreiten (bis 2,7m) dabei noch hoch genug, um zumindest in optimierten dunklen Heimkinoräumen Außenszenen natürlich hell erscheinen zu lassen, und eine subjektiv kräftige Farbdarstellung zu ermöglichen. Die geschlossene Iris bietet damit den höchsten Kontrast.

Unsere Messungen ergeben, dass der Projektor hier tatsächlich das angegebene Kontrastverhältnis von bis zu 1200:1 erreicht. Hierbei ist aber leider die korrekte Farbabstimmung auf 6500K nicht berücksichtigt.


"Dynamik" Modus: Echte 1200:1, aber inhomogene Farbtemperatur

Bei optimierten Farben bleibt immerhin ein Kontrastverhältnis von 600:1 (Iris auf) bis 800:1 (Iris zu) übrig. Dieser Wert ist im Vergleich zu den anderen LCD Projektoren hervorragend, die diese Größenordnungen nur durch adaptiven Lampen-Trick erreichen. Zum Vergleich: Ein Sanyo PLV-Z2 ist ohne externe Farbfilterung gar nicht zu einer korrekten 6500K Darstellung in der Lage, der Panasonic PT-AE500 erreicht bei "out-of the box" 6500k Farbdarstellung einen Kontrast von 400:1 ohne AI-Modus, 650:1 mit.

Insgesamt war Hitachi mit den Werksangaben in Sachen Kontrastangabe vorbildlich ehrlich, doch der Anwender muss sich hier entscheiden zwischen maximalem Kontrast und korrekter Farbdarstellung.


Anmerkung: Viele Leser interessiert die Höhe des Schwarzwertes im Vergleich zu den Konkurrenzmodellen. Um einen vergleichbaren Schwarzwert zu den Modellen PT-AE500 oder Sanyo Z2 zu erzielen, muss die Iris Blende der Hitachi-Variante halb geschlossen, auf "4" gestellt werden. Schließt man die Blende weiter ("1" - "3"), so erreicht der PJ-TX100 einen deutlich besseren Schwarzwert als die Konkurrenz, verliert aber ebenso sichtbar an Maximalhelligkeit, da er über keinen adaptiven Lampenmodus verfügt.



3.5 Gammaverteilung / Homogenität (Know How Link hier)

Wie gut nutzt der Hitachi PJ-TX100 das gute Kontrastverhältnis aus? Um eine optimal Helligkeitskomposition im Bild zu erreichen, sollte der Helligkeitsanstieg eine Kurve mit 2.2 Steigung (NTSC) bis 2.5 (PAL) aufweisen, wobei ersterer Wert für LCD Projektion in Verbindung mit Filmmaterial erstrebenswert ist.

Der Projektor stellt, wie für die Farbtemperatur, auch hier mehrere verschiedene voreingestellte Optionen zur Verfügung (Default 1 - 4). Da diese Bezeichnungen wenig aussagekräftig sind, haben wir alle Modi durchgemessen, um den "idealen" zu ermitteln.


Default 2 -4

Die Default Einstellungen "2", "3" und "4" zeigen alle ein deutliches S-Kurven-Verhalten auf. Diese inhomogenen Helligkeitsverteilungen bewirken ein Verschlucken von hellen und dunklen Bilddetails ("Clipping"), sie sind daher nicht zu empfehlen.


Vorgabe 2,3 und 4: Inakkurate Helligkeitsverteilung

Der für die Filmdarstellung optimale Modus ist "Default 1". Hier wird die Helligkeitsverteilung des Originals am besten reproduziert.

Der Helligkeits-Anstieg beschreibt sehr genau die erforderliche 2,2 Kurve. Es sind keine Helligkeitssprünge vorhanden. Dieses sehr gute Messergebnis macht sich im Bild positiv bemerkbar: Die Durchzeichnung ist auch in den dunkelsten Bereichen gut differenziert und verschwindet nicht im Schwarzwert. Gleiches gilt für helle Bildelemente: Weiße Wolken zeigen ihre natürliche Strukturen und wirken nicht überstrahlt. Insgesamt hat jedes Bilddetail genau die Helligkeit, die bei dem Video-Mastering beabsichtigt wurde.

Wer absolute Perfektion erreichen möchte, der kann wiederum im "Custom" Modus die Helligkeitsverteilung selbst abstimmen. In einem Equalizer mit 8 Stufen lassen sich hier die verschiedenen IRE Level unabhängig voneinander in der entsprechenden Lichtausgabe beeinflussen.


Der Gamma-Equalizer des Hitachi PJ-TX100

Dieses zugleich einfache wie geniale Verfahren wird von kaum einem anderen Projektor, selbst in der High-End Klasse, angeboten. Das erzielbare Ergebnis ist nicht anders als "perfekt" zu bezeichnen.

Der Anstieg kann gleichsam bis auf die zweite Kommastelle genau auf die eigenen Bedürfnisse abgestimmt werden. Gleichzeitig können ungewollte Helligkeitssprünge oder Durchzeichnungsprobleme in hellen ("Clipping") bzw. dunklen Bildbereichen beseitigt werden. Dies ist aber durch den guten "Default 1" Modus kaum notwendig.



3.6 Schärfe / Ausleuchtung / Konvergenz (Know How Link hier)

Hitachi betont in den technischen Beschreibungen, dass bei der Optik auf eine hochwertige Vergütung wert gelegt wurde. Dies soll sich besonders in einer minimalen Farbverschiebung und maximalen Bildschärfe bis zu den Bildrändern hin zeigen. Tatsächlich zeigt der PJ-TX100 bis in die Ecken eine sehr gute Bildschärfe.

Eventuelle Farbverschiebungen sind allein auf die Konvergenz der Panel und nicht auf die Optik zurückzuführen. Unser Testgerät hatte eine derart perfekte Konvergenz, dass keinerlei Farbverschiebungen auszumachen waren.

Die Ausleuchtung des Bildes ist ebenfalls, wie bei modernen Projektoren weitgehendst Standard, gleichmäßig, zeigt aber bei genauem Hingucken einen leichten Helligkeitsabfall zu den Rändern/Ecken, im Filmbetrieb ist dieses leichte Defizit allerdings kaum auszumachen.



3.7 Overscan (Know How Link hier)

Auch in Sachen Overscan setzt Hitachi auf individuelle Einstellmöglichkeiten. Im "Image" Menü kann der Overscan von 90% bis 100% verstellt werden. Für Heimkino-"Freaks" ist natürlich eine vollständige Bilddarstellung erstrebenswert. In der 100% Einstellung wird auch in der Praxis kaum Bildmaterial an den Rändern unterschlagen, weder bei analoger noch digitaler Zuspielung (Overscan: Oben/Unten:2 Pixel, Links/Rechts: 3 Pixel). Auch in diesem Aspekt punktet der Hitachi Projektor gegenüber seinen Mitbewerbern.



3.8 De-Interlacing (Know How Link hier)

Bis zu diesem Punkt unseres Test zeigte der Hitachi Illumina nur wenig Schwächen. Doch ein wesentlicher Aspekt, bei dem im LCD Bereich alle Einsteigerprojektoren Schwächen zeigen, ist die Verarbeitung von herkömmlichem "interlaced" (Halbbild) Videomaterial. Es muss auf die progressive Darstellungsweise des Projektors "umgerechnet" werden. Diese Vorgang heißt "De-Interlacing".

Das Menu erweckt den Anschein, dass für jede Signalart der passende De-Interlace-Algorithmus vorhanden ist:


Videomaterial

Für Videomaterial, wie Fernsehshows, Sportübertragungen oder eigene Videoaufnahmen, stellt der Projektor den "Fernseh-" Modus zur Verfügung. Er zeigte in unseren Bildtests durchweg gute Ergebnisse. Nach dem sogenannten "Motion Adaptive" Verfahren werden stehende Bildelemente aus zwei aufeinander folgenden Halbbildern zusammengefügt, während bewegte Elemente von der internen Skalierungselektronik "hochinterpoliert" werden. Das Verfahren ist bei dem Hitachi Projektor vorbildlich umgesetzt worden. Videobilder (z.B. von einem Satelliten Receiver) werden mit sehr guter Schärfe ohne Bewegungsartefakte oder Ausfransungen auf die progressive Darstellung umgerechnet. Zum gelegentlichen Fernsehen ist der PJ-TX100 damit hervorragend geeignet.



Filmmaterial

Nicht ganz so gut sieht der Projektor bei der Zuspielung von Filmmaterial aus. Hierfür bietet das Einstellmenü einen speziellen "Filmmodus", der im Idealfall aus jeweils zwei aufeinanderfolgenden Halbbildern das original Kino-Vollbild rekonstruiert und mit voller Detailauflösung auf die Leinwand bringt. Die "Film"-Option des PJ-TX100 vollbrachte diese Aufgabe leider nur zufriedenstellend. Bei zahlreichem Bildmaterial war der De-Interlacer nicht in der Lage, die Kinobilder akkurat wieder herzustellen. Detailverlust, flimmernde Kanten und Interferenzerscheinungen in kleinen Details sind die Folge. Bei der Zuspielung von Filmmaterial sollte daher möglichst eine Progressive Zuspielung von DVD-Player oder Scaler verwendet werden.


Im De-Interlacing bietet der Hitachi Projektor ähnliche Ergebnisse wie ein Sanyo Z2 oder Panasonic PT 500. Besser ist hier nur der Sony Beamer, der mit einem besseren Film-De-Interlacer aufwarten kann.


3.9 Detailtreue / Skalierung / Schärfe (Know How Link hier)

Eine hohe native Auflösung, wie sie der Hitachi-Projektor bietet, ist noch kein Garant für eine perfekte Detaildarstellung und maximale Schärfe. Sie kann erst durch ein harmonisches Zusammenspiel von Signalverarbeitung und Skalierung erreicht werden:


3.9.1 Signalverarbeitung

Eine gute Signalverarbeitung zeigt sich durch eine detailreiche Umsetzung des eingehenden Bildsignals in Bildinformationen aus. Sie kann durch die "Schärfe" Funktion des Projektors beeinflusst werden. Die analoge Werks-Voreinstellung von "Schärfe: 3" zeigte sich bei unserem Test optimal auf die progressive Zuspielung des DVD-Players (Denon DVD-A11) angepasst. Auch kontrastreiche Übergänge haben kaum störende Doppelkonturen, der Detailreichtum der DVD wird kaum beeinträchtigt.


YUV-Zuspielung: Kaum Doppelkonturen

Noch besser sieht es bei der digitalen DVI-Zuspielung aus. Hier verschwinden auch die letzten Doppelkonturen bei perfekter Schärfe-Erhaltung:


Noch bessere Qualität über DVI


3.9.2 Skalierung Horizontal

Die DVD-Auflösung liegt deutlich unter der nativen Auflösung des Projektors. Daher muss sie von der internen Skalierungs-Elektronik umgerechnet werden, in der Horizontalen von 720 auf 1280 Pixel.


Analog
Bei analoger Signaleinspeisung sorgt der Projektor für schlichtweg beeindruckende Ergebnisse. Kaum ein anderer Projektor, den wir bisher zu Gesicht bekommen haben, hat die Auflösungsanpassung derart "unsichtbar" vorgenommen.


Selbst den sonst so kritischen Auflösungsbereich um 6MHz skaliert der Projektor ohne Veränderungen in der Linearität um. Im Testbild oben erscheinen alle Linien gleich dick mit gleicher Intensität, besser geht es kaum noch. Nur ein minimaler Pegelabfall in der Helligkeit ist in den höchsten Auflösungen zu bemerken. Im Bild macht sich dies durch einen leichten Dynamikverlust in feinen Strukturen bemerkbar, sie erscheinen nicht ganz so hell.

Bei der Farbauflösung ist die sehr gute Skalierung ebenfalls zu beobachten. Allerdings beeinträchtigt hier die Signalverarbeitung die Farbdarstellung sichtbar, in der höchsten DVD-Farbauflösung von 3 MHz bis 3,375 MHz verliert die Bilddarstellung an Farbdynamik. Im Testbild verwischen die Magenta- und Grünfarbenen Balken zu einem Grau:


Feine Strukturen und kleine Bildelemente sind im Bild in ihrer Farbintensität leicht beeinträchtigt.


Digital
Die digitale Zuspielung liefert vor allem Vorteile in der Helligkeitsdynamik von kleinen Details. Auch in der höchsten DVD-Auflösung bleibt der Kontrastumfang voll erhalten.

Allerdings zeigt die Skalierung, wie im Testbild oben zu erkennen, im Bereich von 6MHz eine gewisse Ungenauigkeit, manche Linien sind dunkler als andere. Im Bild kann dies zu leichten Interferenzerscheinungen führen.

Ebenfalls verbessert ist die Farb-Dynamik über DVI-Zuspielung. Bis zur höchsten DVD Auflösung bleiben die Farbinformationen bei der Projektion auf die Leinwand erhalten:

Aber auch hier fällt die etwas ungleichmäßige Skalierung im 3MHz Bereich auf.


3.9.3 Skalierung - Vertikal

In vertikaler Richtung muss die DVD Auflösung von 576 Pixeln auf 720 Pixel erhöht werden. Diese Umrechung gestaltet sich als äußerst schwierig und kann nicht ganz perfekt durchgeführt werden.

Die Darstellung verhält sich hier bei analoger und digitaler Zuspielung gleich. Obiges Testbild mit einzeiligen weißen Linien zeigt die leichten Linearitätsschwankungen, jede zweite Zeile wirkt dunkler.

Insgesamt ist die Skalierung des Hitachi Projektors mit gut zu bezeichnen: Bei analoger Zuspielung ergibt sich eine absolut gleichmäßige Skalierung mit leichten Defiziten in der Helligkeits- und Farbdynamik in hohen Auflösungsbereichen, die DVI Zuspielung liefert eine sehr gute Farbdynamik, bringt aber eine paar Skalierungsungenauigkeiten mit sich.


Anmerkung:
Bei Bildmaterial im 4:3 "Fernsehformat" bleibt ein Teil der horizontalen Auflösung ungenutzt. Wie bei einem herkömmlichen 16:9 Fernseher erscheinen links und rechts vom Bild schwarze Balken. Die "übriggebliebene" Auflösung von 960x720 Pixeln liegt aber immer noch deutlich über unserem PAL Standard, auch bei 4:3 Material ergibt sich daher kein Defizit in der Detaildarstellung.


3.10 Shading (Know How Link hier)

Bis dato erreicht praktisch kein LCD Projektor eine absolut gleichmäßige Farbtemperatur über die gesamte Projektionsfläche hinweg. Leichte "Farbwolken"-Bildung ist besonders in Graubildern bei genauer Betrachtung auszumachen. Auch beim Hitachi PJ-TX100 ist dies zu beobachten. Unser Testgerät zeigte am linken und rechten Bildrand eine leichte Verschiebung ins Rötliche. Dieses sogenannte Shading liegt auf dem Niveau eines Sanyo Z2 und ist bei der Darstellung von Farb-Bildmaterial kaum im Bild auszumachen. Dennoch: Ein Panasonic PT-AE500 zeigt hier leicht bessere Ergebnisse.


Anmerkung
Durch Serienstreuung kann das Shading von Gerät zu Gerät unterschiedlich ausfallen. Dies ist kein Defekt sondern durch die LCD Technologie bedingt.


3.11 Vertikal Banding

Ein weiteres Merkmal hochauflösender LCD Projektoren ist das sogenannte "Vertical Banding". Der Begriff umschreibt eine vertikale Streifenbildung, die besonders in homogenen Farbflächen (grau oder blau z.B.) und horizontalen Kameraschwenks auffällt. In allen drei Einsteigermodellen finden die selben LCD-Panels der Firma Epson Einsatz. Dementsprechend gleich erscheint das Vertical Banding des Hitachi zu den Modellen Z2 und PT-500. Bei genauem Betrachten ist in Kameraschwenks die leichte Streifenbildung zu erkennen, stört aber den Filmgenuss nicht wesentlich.

 


3.12 Fazit Bild

Der Hitachi PJ-TX100 ist, richtig eingestellt, zu einer außergewöhnlichen Bilddarstellung in der Lage. Die große Optik ist von guter Qualität, und gewährleistet eine sehr gute Bildschärfe in Kombination mit einem guten Kontrast. Die variable Iris-Blende erlaubt eine Optimierung auf die heimischen Bedingungen. Durch die zahlreichen und detaillierten Menü-Optionen ist eine Kalibrierung auf den Video-Standard (Farbtemperatur 6500K, Gamma 2.2 etc.) des Projektors möglich, die kaum Wünsche offen lässt. Im Ergebnis zeigt sich eine kräftige und zugleich akkurate Farbreproduktion, die dem Kino-Original hervorragend nahe kommt. Sowohl in dunklen als auch hellen Szenen sorgen das sehr gute Kontrastverhältnis und die gleichmäßig perfekte Helligkeitsverteilung für eine saubere Durchzeichnung, bei der keine Details verborgen bleiben. Die hohe native Auflösung kombiniert mit einer sehr guten Signalverarbeitung und Skalierung erhöhen den Schärfeeindruck ungemein. Perfektionisten werden sich über den minimalen Overscan von nur wenigen Pixeln freuen.
Negativ fallen lediglich LCD-typische Merkmale, wie Shading, Pixelstruktur und Vertical Banding auf, sowie der nur mäßige Film-Deinterlacer bei Halbbild-Zuspielung.

Insgesamt erzeugt der Projektor durch seine überwiegend sehr guten Bildmerkmale eine angenehmes "Kino"-Feeling, das nur wenig Wünsche offen lässt.


Anmerkung: Um in den optimalen Bildgenuss bei dem PJ-TX100 zu kommen, sollte man sich einige Zeit bei der "Kalibrierung" nehmen: Denn so gut die erzielbaren Ergebnisse sind, so schlecht ist die Werks-Voreinstellung (Farbtemperatur: 9300K, Gamma: Default 4, Iris auf etc.).


Bewertung Bild gesamt : 1,8 (Gut +)

Schwarzwert & Kontrast

1,5 (Gut +)

Schärfe & Interpolation

1,4 (Sehr Gut -)

Farbumfang / Temperatur

1,6 / 2,2

De-Interlacing

2,8 (Befr. +)

Sonstige Aspekte

1,6 (Gut. +)



4. PC Anschluss / HTPC Tauglichkeit (Know How Link hier)

Heimkino-Perfektionisten, die keine Kosten und Mühen scheuen, setzen in vielen Fällen gerne Heimkino PCs (HTPCs) für die Signalzuspielung ein. Sie überzeugen, je nach Fähigkeiten des Erbauers, durch Erweiterbarkeit, noch bessere Detailauflösung und Kompatibilität zu vielen Formaten bis hin zu HDTV. In den sinnvollen Genuss eines HTPCs kann man aber nur dann gelangen, wenn der Projektor über eine hochwertige PC-Signalverarbeitung verfügt. In unseren Tests machte der Hitachi Projektor eine gute Figur: Er lässt sich auch in der für PAL notwendigen Bildwiederholfrequenz von 50Hz ohne Probleme ansteuern, die Signalverarbeitung erkennt die eingehenden Signale akkurat. Lediglich sehr dezente Mini-Ruckler fallen bei genauer Überprüfung auf, die aber bei Filmmatarial, mit einer Bildrate von nur 25 verschiedenen Bildern pro Sekunde, so gut wie nicht zu erkennen sind.


Anmerkung:
Durch die vielen Auflösungen und Konfigurationsmöglichkeiten mag es vielleicht einem HTPC-Experten gelingen, noch perfektere Ergebnisse zu erzielen. In diesem Fall einfach email an uns, und wir werden eine Ergänzung veröffentlichen.


5. HDTV Wiedergabe

Die bestmögliche Bildqualität erzielt man mit einem hochauflösendem Projektor wie dem PJ-TX100 bei der Zuspielung von "echtem" HDTV Material, z.B. von einem digitalen Videorekorder. D-VHS Filme gibt es sowohl in 1280x720p als auch 1920x1080i Auflösung. Erstere entspricht pixelgenau der Projektorenauflösung und wird dementsprechend perfekt dargestellt. Hier läuft der Projektor zur Hochform auf: Die Detaildarstellung ist gleichsam surreal scharf, zudem stören keine Bildartefakte das Qualitätsempfinden. HDTV ist in jeder Beziehung überlegen, so auch in der Farbdynamik. Je öfter man diese Qualität zu Gesicht bekommt, desto verärgerter wird man, dass Europa in Sachen HDTV fast weltweites Schlusslicht ist.

Der zweiterwähnte HDTV-Standard, 1080-interlaced, wird in der Praxis öfter verwendet, so auch von dem belgischen HDTV Sender Euro 1080. Auch hier zeigt der Hitachi Projektor gute Ergebnisse, die Bildqualität leidet aber stellenweise unter dem nur mäßigen De-Interlacer, der bei horizontalen Linien ein leichtes Flimmern verursacht.


6. Fazit

Selten waren wir von einem Einsteigerprojektor so beeindruckt, wie von dem Hitachi PJ-TX100. In keiner unseren vielen Test-Disziplinen, zeigt er große Mängel: Er überrascht mit seinem äußerst hochwertigen und ausgefallenen Erscheinungsbild, bietet angemessen viele Anschlussmöglichkeiten, ist sehr gut und einfach in der Bedienung ohne auf detaillierte Einstellmöglichkeiten zu verzichten, ist unschlagbar flexibel in der Aufstellung und zeigt eine Bildqualität, die sich bei korrekter Einstellung auch vor weitaus teureren Projektoren nicht verstecken muss. In vielen Details (z.B. Gamma-Equalizer, motorbetriebene Iris-Blende, großer Zoom etc.) merkt man, dass die Konstrukteure sehr gut die individuellen und oft unterschiedlichen Bedürfnisse der Kunden erkannt haben. Daher ist der Hitachi PJ-TX100 für Einsteiger sowie fortgeschrittene Heimkino-Fans gleichermaßen uneingeschränkt zu empfehlen.

Es scheint, dass das Angebot an leistungsfähigen LCD-Projektoren zu fairem Preis mit jedem neu erscheinenden Modell wächst. In Kürze werden wir ein ausführliches Vergleichs-Special der gängigsten Modelle, Panasonic PT-AE500, Sanyo PLV-Z2, Sony VPL-HS20 und des hier getesteten Hitachi PJ-TX100 veröffentlichen, um Ihnen in übersichtlicher Weise eine Entscheidungshilfe bei der Wahl des für Sie am besten geeigneten Modell zu geben.


7. Bewertung

+ HDTV Auflösung
+ DVI Eingang mit HDCP
+ Motorbetriebene Streulicht-Blende
+ Sehr leise Belüftung
+ Hoher Kontrast auch ohne Lampenmodulation
+ Flexible Aufstellung
+ Vielseitige Einstellmöglichkeiten
+ Kaum Overscan

- Kein gutes Film-De-Interlacing
- Sichtbare LCD-Artefakte

Bewertung gesamt : 1,5 (Sehr Gut / Gut)

Ausstattung

1,3 (Sehr Gut -)

Bedienung

2 (Gut)

Technik

1,5 (Gut +)

Bild

1,8 (Gut +)

Preis Leistung

1,0 (Sehr Gut)


7. Jun, 2004, Ekkehart Schmitt

Anmerkung:

Dieser Test zeigt die Eigenschaften des Projektors in seiner Werks-Ausführung. Durch bestimmte Tuning-Maßnahmen kann das Leistungspotenzial sichtbar erhöht werden. Details >hier<.



8. Technische Details (Herstellerangaben!):

- Type: PJ-TX100 J
- Display type: 3 primary color transmitted type liquid crystal shutter systems
- Panel size: 0.7 Type ×3
- Drive system: Polysilicon TFT active matrix
- Number of pixels: 921,600 pixels (horizontal 1,280× verticality 720)
- Projection lens: F1.7 - F2.4 f = 20 - 32mm
- Illuminant (UHB) lamp: 150W
- Brightness max: 1200lm
- Contrast ratio max: 1200:1
- Zoom: Manual zoom (1: 1.6)
- Focusing: Manual focusing
- Input corresponding signal: VGA, S-VGA, XGA and S-XGA, NTSC, NTSC4.43, PAL, PAL60, SECAM, PAL-M and PAL-N, 525i (480i), 525p (480p), 625i (575i), 750p (720p), 1125i (1080i)
RGB input terminal
- Digital signal: DVI-D (digital RGB) terminal (HDCP correspondence)
- Analog signal: D-Sub15 pin terminal

- Video input terminal:
Component: RCA terminal (1 system)
S image: Mini- DIN4 pin terminal
Composite: RCA terminal (1 system)

- Control signal terminal: RS-232C (D-Sub9 pin)

- Power source: AC220V
- Electric power consumption: 220W
- External size:Width 340× height 110× depth 280mm
- Mass: 4.4kg
- Accessory: Power cord/code/power source plug adapter /AV cable (3m)/remote control/dry cell battery (2)/instruction manual

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