Pioneer Plasma PDP-503HDE | ||||||||||||||||||||||||
127cm Großbild in HDTV Qualität | ||||||||||||||||||||||||
In den letzten Jahren hat sich die Plasmatechnologie stetig weiterentwickelt. Bislang in der Heimkinobranche oft belächelt, sind Plasmafernseher den Kinderschuhen und den damit verbundenen Problemen weitgehendst entwachsen und stellen heute eine ernstzunehmende Alternative zu Projektor oder Röhrenfernseher dar. Sie verbinden elegantes Design mit immer besser werdender Leistungsfähigkeit. Eine Kombination, die mehr und mehr Freunde findet und daher mit steigenden Absatzzahlen auf sich aufmerksam macht. Allerdings ist sie noch immer recht teuer. Trotz fallender Preise sind Einstiegsmodelle erst ab rund € 4000.- zu haben. Das neue Modell PDP-503HDE aus dem Hause Pioneer gehört preislich mit € 11999.- der High End Klasse der Plasmadisplays an. Ob die technische Qualität diesen hohen Preis rechtfertigt, untersuchen wir in diesem Test. Ausstattung und Technik Das PDP-503HDE zeigt sich im zeitgemäß schlichten
Stil in silber. Plasmatypisch ist das Gerät enorm flach und kann dank
seines im Verhältnis zur Größe geringen Gewichts gut an Wänden montiert
werden. Die Lautsprecher mit einer Leistung von 12 Watt sind direkt an
den Seiten montiert, können aber bei Bedarf abgenommen werden. Die Verarbeitung
ist insgesamt außerordentlich hochwertig und stabil. Schon äußerlich merkt
man auf den ersten Blick, dass es sich hier um ein High-End Gerät handelt.
An Anschlussmöglichkeiten wurde nicht gespart. Über vier verschieden Inputs können sämtliche Bildsignale, seien es RGB, S-Video, Composite oder YUV, eingespeist werden. Sogar der Anschluss eines Computers ist über die separate VGA Sub-D Buchse möglich (unterstützte Auflösungen siehe technische Daten). Der ebenfalls integrierte Tuner, der das Plasmadisplay erst zu einem vollwertigen Fernseher macht, ist von sehr gute Qualität und erzeugt auch bei mäßigem Kabelempfang noch ein gutes Bild. Bedienung Die On Screen Menuführung ist vorbildlich. Sämtliche Menüpunkte sind logisch gegliedert und bequem per Fernbedienung anwählbar. Die Fernbedienung liegt gut in der Hand und ist ebenfalls übersichtlich gegliedert.
Die Bildeinstellmöglichkeiten sind vielfältig, Sie reichen von Standardeinstellungen wie Farbe, Kontrast, Helligkeit etc. über BlackLevelExpander bis hin zur horizontalen und vertikalen Bildposition. Profis werden allerdings separate Einstellmöglichkeiten für Rot,Grün und Blau sowie Bildgrößenanpassung vermissen. Hier hätte man der High-End Klasse ein wenig mehr Rechnung tragen können. Ton Die Tonqualität der Lautsprecher ist für den Alltags TV Betrieb durchaus gut. Auch für Spielfilme ist sie geeignet. Die OSD-Menus bieten die notwenigen Einstellmöglichkeiten. Wer allerdings auf eine starke Basswiedergabe und räumliche Tonwiedergabe wert legt, sollte auf eine externe Surround Anlage nicht verzichten. Bildqualität Den Bildtest unterteilen wir in alle für die Plasmatechnolgie relevanten Bereiche Schwarzwert & Kontrast Bedingt durch die Technologie verfügen Plasmadisplays
über kein absolutes Schwarz als dunkelste "Farbe". Auch das PDP-503HDE
macht hier keine Ausnahme. Schwarz erscheint hier als dunkles Grau mit
einem subtilen Grünstich. Pioneer ist es jedoch gelungen, den Schwarzwert
so zu senken, dass sich das Grau nur in dunklen Szenen nachteilig bemerkbar
macht. Sobald auch helle Partien im Bild vorkommen, erscheint durch den
hohen Kontrast der Schwarzwert als Tiefschwarz (vgl.
Artikel in Know How: "Kontrast von Projektoren und Plasma TVs"). Schärfe, Detailtreue & Interpolation Der große Vorteil von Plasmadisplays liegt
in der überdurchschnittlichen Bildschärfe durch Digitaltechnik. Gerade
das PDP-503HDE bietet hierfür mit seiner hohen Auflösung die idealen Voraussetzungen.
Doch auch die Signalverarbeitung muss entsprechend hochwertig sein. Farbwiedergabe Die natürliche Farbwiedergabe war bei Plasma TVs bislang ein Schwachpunkt: Der Phosphor, der zum Leuchten angeregt wird, produziert oft keine perfekten Farben. Doch auch hier hat sich Pioneers Entwicklungsarbeit bezahlt gemacht. Durch sogenannte "Pure Color Filters" wirkt die Farbwiedergabe kräftig und ausgewogen. Das Bild erscheint auch bei schwierigen Hauttönen stets natürlich. Buntes Bildmaterial, wie künstlich colorierte Szenen oder Trickfilmmaterial, bringen das PDP 503HDE ebenfalls nicht in Verlegenheit. Wie selbstverständlich wird eine prächtige Farbvielfalt dargestellt. Beeinträchtigt wird die Farbwiedergabe lediglich durch leichtes "Shading". Shading umschreibt die nicht ganz homogene Farbverteilung über den ganzen Schirm, besonders deutlich in mittleren Grautönen. Die Bildmitte tendiert hier ein wenig zu Grün während die Ränder leicht rötlich erscheinen. Diese "Farbverläufe" sind jedoch äußerst subtil und nur, wenn überhaupt, in einfarbigen grauen oder weißen Flächen zu erkennen. De-Interlacing Plasma Displays arbeiten grundsätzlich progressiv, im Kontrast zu unserem PAL System, das auf das Halbbildverfahren zurückgreift. Daher muss die Signalverarbeitung stets aus Halbbildern mit verringerter Auflösung ein komplettes Progressiv Bild "zaubern". Dieses Verfahren heißt "De-Interlacing". Eine genaue Erklärung finden Sie im Bereich Know How unter "Progressive Scan - Einführung in ein komplexes Thema".. De-Interlacing ist für Video und Filmmaterial unterschiedlich: De-Interlacing von Videomaterial Videomaterial de-interlaced das PDP-503HDE ordentlich, jedoch nicht frei von Mängeln. Bei langsamen und mittelschnellen Bewegungen errechnet er aus jedem Halbbild ein adäquates Vollbild. Doch bei sehr schnellen Bewegungen, wie z.B. schnelle Laufbänder, stößt die verwendete Elektronik an ihre Grenzen: Es entstehen ungewollte Kammeffekte und Bildverzerrungen / Artefakte . Hier gibt es deutlichen Raum für Verbesserungen. De-Interlacing von Filmmaterial Filmmaterial wird im Idealfall so in Vollbilder
de-interlaced, dass zwei aufeinanderfolgende, zusammengehörenden Halbbilder
zu einem Vollbild zusammengesetzt, "verflochten" werden. Diese Technik
wird oft als "Filmmode" oder "24p Erkennung" integriert. Leider ist beim
PDP-503HDE kein perfektes De-interlaing von Filmmaterial zu erkennen.
Die Halbbilder werden nicht zuverlässig zu Vollbildern zusammengesetzt
was zu Ausfransungen und Treppenstufen bei Bewegungen führt. Die interne
Signalverarbeitung bietet auch hier Raum für Verbesserungen. Progressive Scan & HDTV Wie oben erläutert sind progressive Bildausgabegeräte
zu empfehlen, um die maximale Bildqualität aus dem Plasmadisplay "herauszukitzeln".
In NTSC stellt dies kein Problem dar: Die Mediabox verabeitet YUV Signale
auch in 480p in perfekter Qualität. Der Anschluss von PAL Progressive
DVD Playern über YUV ist jedoch nicht möglich. Anscheinend hat Pioneer
hierauf leider verzichtet, da PAL Progressive bei DVD Playern noch kein
offizieller Standard ist, in unseren Augen ein deutliches Manko. Für PAL
progressive Material muss auf den VGA Eingang ausgewichen werden. Overscan "Overscan" bezeichnet den Bereich,
den ein Bildausgabegerät nicht darstellt. Von einem übertragenen Videobild
muss laut Standard nur ein gewisser Bildteil angezeigt werden. Der "überschüssige"
Rahmen muss nicht angezeigt werden, aber gerade bei der DVD Wiedergabe
finden sich hier oft auch Bildinformationen. Computersignal-Darstellung Als Front-Eingang befindet sich an der Mediabox
ein spezieller VGA Eingang. Hier können Computer oder externe Linedoubler
bzw. Scaler mit RGB Ausgang angeschlossen werden, um die mangelnde YUV
PAL Progressive Unterstützung auszugleichen. Die Bildqualität ist auch
hier vorzüglich, Auflösungen werden von VGA bis hin zu WXGA unterstützt.
Bildeinstellungen können, wie bei einem handelsüblichen VGA Monitor, perfekt
vorgenommen werden. Sonstige Besonderheiten Neben oben beschriebenen Vorteilen ist es
Pioneer gelungen, den Betrachtungswinkel auf 160° zu steigern. Kombiniert
mit der entspiegelten Display-Oberfläche sind somit Betrachtungswinkel
aus dem ganzen Raum heraus kein Problem, ideal für gemeinschaftliche Filmabende
mit Freunden. Ferner wurde die Leuchttrennung der einzelnen Pixel durch
speziell getrennte Leuchtkammern, für jedes einzelne Pixel, verbessert
("Deep Waffle Rib"). Dies schränkt das ungewünschte Überstrahlen bei starken
Kontrasten stark ein, ein bislang weit verbreitetes Problem der Plasmatechnologie
wurde damit behoben. An dieser Stelle sei noch auf zwei derzeit Plasmaspezifische
Eigenheiten hingewiesen, die auch auf das PDP-03HDE zutreffen:
Fazit Das Pioneer Plasma Display PDP-503HDE zeigt
beeindruckende Qualitätseigenschaften. Es verbindet sehr gute Verarbeitung
mit einer für Plasma vorbildlichen Bildqualität. Bildschärfe und Detailwiedergabe
sind ebenso hervorragend wie die Farbwiedergabe Der Kontrast ist überdurchschnittlich
und der Schwarzwert gut. Die Interpolation tadellos. Neben kleineren Mankos
(siehe oben) sind nur das mäßige De-Interlacing, gerade von Filmmaterial,
sowie die mangelnde Unterstützung des PAL Progressive Standards wirklich
zu bemängeln. Bewertung + Guter Kontrast
Technische Daten Lieferumfang UVP Preis 11999,- EUR E. Schmitt |
||||||||||||||||||||||||