Die Bildeigenschaften von Digitalprojektoren verbessern sich von Generation
zu Generation deutlich. Sowohl Kontrast als auch Farbtreue entsprechen
immer mehr dem Kino-Original. Gleichzeitig sinken die Preise für
Einsteiger und High-End Geräte. Ein neues Gerät der oberen Klasse
stellt der Optoma ThemeScene H56 dar. Der Hersteller bewirbt das Gerät
als Heimkino- und PAL- optimiertes Gerät der Oberklasse. Wie viel
aktuelles Technik-Know How der Käufer für die stolze Summe von
rund € 4699.- bekommt, haben wir in unserem Test untersucht.
Ausstattung und Technik
Großes Bild bedeutet nicht gleich großer Projektor. Dies
beweist auch der Optoma H56. Mit Ausmaßen von nur 27,7 x 8,5 x 22,5
cm und einem Gewicht von nur 2,9kg zeigt er sich als äußerst
kompakter und damit portabler Projektor. Dies kommt all denjenigen zu
gute, die einen Videoprojektor nicht dauerhaft an der Decke installieren
wollen. Der Optoma H56 ist schnell nach dem Filmvergnügen im Schrank
verstaut. Das durchaus gelungene Design machen ein Verstecken aber nicht
notwendig.
Die Verarbeitung wirkt durchweg hochwertig, das Gerät vermittelt
einen soliden Eindruck.
Technik
Das Gerät gehört zu der Gattung der DLP Projektoren. Im Inneren
arbeitet ein DMD Chip mit einer nativen Auflösung von 1024 x 768
Pixeln (XGA Auflösung) im 4:3 Format. Diese Auflösung ist auch
für anamorph aufgezeichnete DVDs im 16:9 Format sehr gut geeignet.
Für das notwendige Licht sorgt eine 200W UHP Birne. Ihre Lebensdauer
ist mit 2000 Stunden in den technischen Daten angegeben. Eine solche Länge
ist der derzeitige Durchschnitt und sorgt für akzeptable laufende
Kosten. Ersatz wird erst nach ca. 1200 Spielfilmen notwendig.
An der Gerätevorderseite befinden sich zwei große Lüfter.
Der erste saugt die Luft an, der zweite bläst sie wieder aus dem
Gerät. Beide Lüfter sind leise genug um während des Filmbetriebes
nicht störend aufzufallen. Der Hersteller gibt die Lautstärke
mit 32dB an.
Bildsignale
Die Signalverarbeitung lässt kaum Wünsche offen: All gängigen
und nicht gängigen Bildsignaltypen werden unterstützt. Von NTSC
und PAL interlaced über PAL Progressive (576p) bis hin zu HDTV (720p
/ 1080i) kann praktisch jedes nur erdenkliche Bildausgabegerät angeschlossen
werden. Auch die verwendbaren Signalarten sind vielseitig: Composite,
S-Video, RGB, YUV und sogar DVI.
Anschlüsse
Die Anschlussseite des Optoma ThemeScene H56 zeigt sich angesichts der
zahlreichen Signalarten ein wenig enttäuschend: 1x S-Video, 1 x Composite,
1 x VGA (SUBD), 1 x DVI.
Die "sparsame" Anschlussseite
Ausgerechnet die für High-End Projektion am weitesten verbreitete
Signalart, YUV, erhielt keine eigenen Anschlussbuchsen. Sie muss wahlweise
durch die DVI oder die SUBD Schnittstelle in den Projektor eingespeist
werden. Dies wiederum erfordert die Verwendung von umständlichen
Adaptern / Adapterkabeln. Wenigstens liegen besagte Adapter dem Gerät
als Grundausstattung bei
.
YUV - Adapter
Billigere Konkurrenzprodukte bieten hier teilweise wesentlich mehr Anschlüsse.
Der DVI Anschluss unterstützt leider noch nicht den neuen HDCP Standard,
wie er von kommenden Digitale-DVD-Playern wie z.B. Marantz 8400 ausgegeben
wird. Somit ist der DVI Anschluss wirklich nur für die PC-Darstellung
sinnvoll nutzbar.
Aufstellung
Wie viele moderne Digitalprojektoren glänzt auch der Optoma H56 mit
einem guten Abstands- / Bildgrößenverhältnis. Schon in
Räumen mit durchschnittlicher Länge lassen sich große
Bilddiagonalen realisieren. Auf eine waagerechte Aufstellung des Projektors
sollte jedoch grundsätzlich geachtet werden, da eine Trapezkorrektur
nur Digital (nicht optisch) vorgenommen werden kann. Digitale Trapezkorrekturen
führen zwangsweise zu Auflösungsverlust und ungewollten Skalierungsartefakten.
Das Gerät ist durch seine kompakten Ausmaße schnell aufgestellt.
Die Bildgröße kann manuell an der Optik durch ein Zoomobjektiv
angepasst werden. Die Bildschärfe erfolgt ebenfalls manuell an der
Projektionslinse. Wer das Gerät lieber dauerhaft an der Decke montieren
möchte, benötigt eine separat erhältliche Deckenhalterung.
Das geringe Gewicht des Projektors erleichtert die Deckenmontage ungemein.
Projektionsabstand
Die projizierbaren Bildgrößen reichen von 0,6m bis 6,4m. Der
Projektionsabstand variiert hierbei zwischen 1.14 und 10m.
Bedienung
Die Bedienung erfolgt per On-Screen Menu mit Hilfe der wirklich gut gelungenen
Fernbedienung. Sie liegt gut in der Hand und hat eine zuschaltbare Beleuchtung
für dunkle Räume.
Die Menus sind übersichtlich gegliedert. In vier verschiedenen Rubriken
(Picture, Image, System, Display) können sämtliche Einstellungen
bequem mit den Steuertasten der Fernbedienung vorgenommen werden. Auch
direkt am Gerät sind alle wesentlichen Bedientasten vorhanden:
Je nach projiziertem Hintergrund kann die Menuoberfläche, bedingt
durch ihre Halbtransparenz und die recht kleine Schrift, teilweise unleserlich
werden.
Übersichtliche Menüführung
Für die Bildkalibrierung sind ausreichend Einstellmöglichkeiten
vorhanden: Neben den Standardeinstellungen (Kontrast, Farbe, Schärfe,
Helligkeit...) bietet das Menu auch separate Gain und Bias Einstellungen
für die einzelnen Grundfarben (Rot, Grün und Blau). Mit ihrer
Hilfe ist es möglich, Farbtemperatur und Kontrast genau zu kalibrieren.
Dies ist auch notwendig, da die werks-voreingestellten Bildmodi (Cinema,
Video, PC ...) nicht perfekt auf die Filmwiedergabe optimiert sind und
somit nicht das volle Bildpotenzial ausnutzen. Der Anwender sollte sich
daher vor der Nutzung ein wenig Zeit zur manuellen Kalibrierung nehmen
bzw. sie von dem Händler vornehmen lassen. Für jedes Bildsignal
sind die vorgenommenen Einstellungen separat speicherbar.
Bild
Nach eingehender Justage bietet sich eine beeindruckende Bildqualität.
Wir haben den Bildtest in die für DLP-Projektion relevanten Teilaspekte
aufgeteilt:
Screendoor Raster (Fliegengitter)
Digitale Projektoren haben technisch bedingt kleine Abstände zwischen
den einzelnen Bildpunkten (Pixeln). Durch diese Abstände ergibt sich
ein gewisser Fliegengitter (Engl: Screendoor) - Effekt. (Details
zu diesem Thema im Know How Special: Großbildprojektion - Eine Einführung).
Hier profitiert der Optoma H56 von der verwendeten DLP Technologie: Die
Abstände zwischen den Pixeln sind wesentlich geringer im Vergleich
zu LCD Projektoren. Mit einer Füllrate von 90% (d.h. nur 10% des
Bildes sind Abstände) ist die Pixelstruktur auch bei großen
Bilddiagonalen kaum auszumachen. Zudem sind die einzelnen DMD Spiegel
an den Rändern "geschwärzt" um Streulicht der Spiegel
zu verringern und die Kontrasteigenschaften zu steigern. Bessere Ergebnisse
liefern hier nur die weitaus teureren DILA Projektoren.
Farbumfang
Ein Videoprojektor muss in der Lage sein, unzählige Farbnuancen zu
unterscheiden und darzustellen. Erst durch ein umfangreiches Farbvolumen
ist eine akkurate und detaillierte Farbwiedergabe des Filmoriginals möglich.
Der ThemeScene H56 zeigt sich hier als äußerst farbenfreudig.
Der Farbumfang erfüllt sogar weitgehendst HDTV Standards. Nur im
Blaubereich zeigen sich leichte Schwächen: Tiefe Blautöne werden
ein wenig zu hell dargestellt.
Weißes Dreick: Farbumfang des Optoma
Farbtemperatur
Die Farbtemperaturen der werksseitigen Bildmodi entsprachen in unseren
Test nur unzurreichend den für Filmwiedergabe erforderlichen 6500
Kelvin. Eine manuelle Anpassung durch Gain & Bias Einstellungen ist
daher unabdingbar. Eingestellt ergibt sich aber eine mit sehr gut zu bewertende
Farbtemperatur. Sämtliche Graustufen der Helligkeitsniveaus von 20
bis 100IRE lassen sich fast punktgenau auf 6500 Kelvin einstellen.
Weitgehend sehr gute Farbtemperatur
Im Bereich von 10 bis 20 IRE (dunkle Grautöne) zeigen sich leichte
"Ausreißer". Blau und Rot weichen von der Ideallinie ab.
Da das menschliche Auge aber in dunklen Helligkeitsbereichen weniger empfindlich
auf Farbverschiebungen reagiert, fallen dies Ungenauigkeiten in der Praxis
nicht stark auf.
Farbausreißer in dunklen Grautönen
Schwarzwert, Kontrast, Helligkeit
Auch modernste DLP Projektoren sind nicht in der Lage, Schwarz akkurat
wiederzugeben. Ein wenig Restlicht der Projektionslampe gelangt immer
an die Leinwand, schwarz erscheint als dunkles Grau. Von der Projektorqualität
hängt es ab, wie viel (bzw. wenig) Restlicht das Schwarz aufhellt.
Der Optoma ThemeScene H56 arbeitet hier ordentlich. Der Schwarzwert ist
gut genug, um auch in dunklen Filmszenen für genügend Durchzeichnung
zu sorgen. Dunkle Bildpartien werden nicht verschluckt und Farbnuancen
werden sichtbar getrennt. In direkter Abhängigkeit zum Schwarzwert
steht der Kontrast. Der Hersteller gibt den Kontrast (Verhältnis
zwischen Weiß und Schwarz) mit 2000:1 an. Diesen hohen Wert erreicht
der Projektor allerdings nur bei überzogener Kontrasteinstellung
mit falscher Farbtemperatur. Bei korrigierter Farbkalibrierung bleibt
ein gemessener Kontrast von ca. 1100:1 übrig. Dieser Kontrastwert
ist aber immer noch überdurchschnittlich und groß genug, um
eine sehr gute Bildtiefe und Plastizität zu gewährleisten. Billigere
Konkurrenzprodukte, besonders aus dem LCD Bereich, sind hier deutlich
unterlegen.
Durch einen externen Farbfilter kann der Kontrastwert eventuell noch einmal
gesteigert werden. Mehr dazu im Anhang.
Die Bildhelligkeit ist durchweg mit gut zu bewerten. Das Bild wirkt stets
hell genug um einen natürlichen Helligkeitseindruck von Außenaufnahmen
zu gewährleisten.
Homogenität
Neben einer durchgehenden Farbtemperatur der verschiedenen Graustufen
müssen auch die Helligkeitsniveaus homogen ansteigen, d.h. die Helligkeitsunterschiede
zwischen den IRE Levels sollten möglicht gleichmäßig erscheinen.
Ist dies nicht der Fall, wird das Bild unter umständen verfälscht,
da gewisse Helligkeitsniveaus zu stark bzw. zu dunkel dargestellt werden.
Die Zuordnung zwischen Helligkeitsleveln und tatsächlich dargestellter
Helligkeit wird durch die Gammakurve dargestellt. Die Gammakurve des Optoma
ThemeScene ist vorbildlich homogen. Helligkeitsabweichungen sind praktisch
nicht vorhanden.
Akkurate Gammakurve
Dies wirkt sich im Bild durch eine akkurate Helligkeitsdarstellung aus.
Das Bild wirkt auch bei Ein- bzw. Ausblendungen stets homogen und natürlich.
Ausleuchtung
Die Ausleuchtung des Bildes ist über die gesamte Bildfläche
gleichmäßig. Nur in den äußersten Ecken des 4:3
Bereiches ist ein minimaler Helligkeitsabfall auszumachen.
Overscan
Der Overscanbereich des Optoma Themescene H56 ist erfreulich gering. Oben,
unten und rechts wird der volle Bildinhalt wiedergegeben. Nur links werden
rund 25 Pixel "abgeschnitten". Dadurch ergibt sich eine minimale
Bildverschiebung nach links. Die horizontale Bildlageneinstellung schafft
hier leider keine Abhilfe.
Bildrauschen / False Contour
Bei der DLP Technologie werden Helligkeitsabstufungen durch schnelles
An- und Ausschalten der Kippspiegel erzeugt. Je dunkler der Farbton, desto
"langsamer" die Kippintervalle. In dunklen Farb- bzw. Grautönen
kann hierdurch ein sichtbares Bildrauschen entstehen.
Noch schwieriger ist für DLP Projektoren die Darstellung von bewegten
Graubalken. Die Graustufen verlieren an Genauigkeit und an den Rändern
sind Bildunruhen / Rauschen zu erkennen. Der Optoma ThemeScene H56 ist
nicht frei von diesen DLP Artefakten. In schwierigen Farbtönen ist
das Bildrauschen deutlich wahrnehmbar, an Rändern von bewegten Grauflächen
ist der sogenannte "False Contour Effekt" ebenfalls sichtbar.
De-Interlacing
Im Inneren des Optoma Projektors arbeitet ein bewährter Videochip
des Typs Silicon Image 504. Er ist für seine guten De-Interlacing
Eigenschaften bekannt. Auch im ThemeScene H56 zeigt sich dies durch ein
sehr gutes Deinterlacing:
Videomaterial
Interlaced Videomaterial wird sehr detailliert und akkurat auf die progressive
Auflösung umgerechnet. Auch schnelle Bildbewegungen (z.B. Kameraschwenks
und Laufschriften) werden frei von Artefakten wiedergegeben. Der ungewollte
Kammeffekt wird ebenfalls vermieden.
Filmmaterial
Bei Spielfilmen müssen je zwei aufeinanderfolgende Halbbilder zu
einem Vollbild verflochten werden. Auch hier arbeitet der Silicon Image
504 sehr akkurat. Die ursprünglichen Kinobilder werden korrekt verflochten
was zu einer sehr guten Rekonstruktion führt. Kleine Details zeigen
kaum Unruhen bzw. Zittern bei vertikalen Bewegungen.
Nur sehr wenige "Problem-DVDs" mit inkorrektem Mastering können
den De-Interlacer "aus dem Tritt" bringen. Hier bleibt er im
Videomodus mit entsprechenden Detailverlusten und Unruhen.
Insgesamt zeigt sich das De-Interlacing des Optoma ThemeScne H56 derart
gut, dass der Anschluss eines Progressive-DVD Players nicht zwingend notwendig
ist. Nur sehr teure High-End Modelle bieten hier eine sichtbare Verbesserung
gegenüber dem Projektor internen De-Interlacer. Gute Nachrichten
für Interessenten, die bereits über einen sehr guten "interlaced
only" DVD Player verfügen, den sie nur ungern ersetzen möchten.
Detailtreue / Skalierung
Auch in der Detailtreue und Skalierung zeigt sich die gute Signalverarbeitung
des Optoma H56. Die Schärfeauflösung ist hoch genug um das DVD
Potenzial voll auszunutzen. Dabei wirkt das Bild jedoch nicht künstlich
überschärft sondern sehr "Filmlike". Dies gewährleistet
eine sehr gute Kinobildcharakteristik.
Da der Projektor intern mit einer 4:3 Auflösung von 1024x768 (1024x576
in 16:9) arbeitet, muss die Auflösung des Videosignals (720x576)
horizontal erhöht, skaliert werden. Dadurch entstehen oft ungewollte
Linearitätsprobleme. Die horizontale Skalierung des Optoma Themescene
H56 zeigt sich als außergewöhnlich. Auch kleine und dünne
Bilddetails (Fensterrahmen, Stangen etc.) werden akkurat umgerechnet,
selbst bei Bewegungen verändert sich ihre Dicke kaum. Nur bei sehr
kleinen Details (z.B. sehr kleine Laufschrift) sind eventuell kleine Skalierungs-Ungenauigkeiten
zu erkennen.
Vertikal muss die Auflösung von 16:9 enhanced DVDs nicht skaliert
werden. Dementsprechend perfekt ist die vertikale Auflösungsdarstellung.
Horizontale Linien werden absolut akkurat gezeigt.
Insgesamt arbeitet die interne Skalierung des Optoma ThemeScene H56 sehr
gut. Auch weitaus teurere High-End Geräte zeigen in vielen Fällen
keine bessere Umrechnung.
Rainbow-Effekt
Single Chip DLP Projektoren benutzen einen einzigen DMD Chip für
alle drei Grundfarben. Sie werden nacheinander (sequentiell) mit Hilfe
eines Farbrades an die Leinwand projiziert. Erst durch die Trägheit
des menschlichen Auges verschmelzen die drei monochromen Bilder im Gehirn
zu einem Farbbild. Doch bei schnellen Bewegungen mit starken Kontrasten
sind unter Umständen die Grundfarben doch noch separat wahrnehmbar,
es entsteht ein "Regenbogeneffekt". Durch schnellere Farbräder
kann dieser Effekt reduziert werden. Der Optoma ThemeScene H56 arbeitet
hier vorbildlich. Auch bei sehr starken Kontrasten und schnellen Bewegungen
ist der Effekt nur leicht auszumachen.
Übrigens: Jeder Mensch reagiert unterschiedlich empfindlich auf den
Rainboweffekt. Manche sehen ihn kaum, andere ermüden sehr schnell.
Weitere
Informationen finden Sie im Know-How Bereich: Großbildprojektion
- Eine Einführung.
Fazit Bild
Obige Teilaspekte der Bildeigenschaften des Optoma ThemeScene H56 führen
im alltäglichen Filmbetrieb zu einem sehr ausgewogenen Bild. Der
gute Schwarzwert kombiniert mit dem hohen Kontrast sorgen für eine
sehr gute Dynamik. Das Bild zeigt Tiefe und räumliche Plastizität.
Die Farbdarstellung ist nach einer Kalibrierung nahezu perfekt und gewährleistet
die natürliche Reproduktion der Kinofarben. Die sehr gute Detailauflösung
kombiniert mit der guten Bildschärfe runden den guten Gesamteindruck
ab. Beeinträchtigt wird der Bildgenuss durch DLP-typische Probleme
(Rauschen, False Contour, Rainbow).
Bewertung
Bild gesamt : 1,74 (Gut +)
|
Schwarzwert & Kontrast
|
1,8 ( Gut +)
|
Schärfe & Interpolation
|
1,4 (Sehr gut -)
|
Farbwiedergabe
|
1,8 (gut +)
|
De-Interlacing
|
1,4 (Sehr gut -)
|
Sonstige Aspekte
|
2,3 (Gut -)
|
PC Anschluss / HTPC Tauglichkeit
Der Optoma ThemeScene H56 bietet gleich zwei Anschlussbuchen für
PC Signale: DVI und SubD (RGB H/V), gute Vorrausetzungen für die
"PC-Projektion". Die native 4:3 XGA Auflösung (1024 x 768
Pixel) entspricht ebenfalls gängigen PC-Standards und kann von jeder
Grafikkarte dargestellt werden. Grundsätzlich sollte ein Digitalprojektor
in seiner "nativen" Auflösung (hier XGA) angesteuert werden,
um Skalierungsartefakte zu vermeiden. Die Darstellung der XGA Auflösung
zeigt sich auf dem Optoma ThemeScene H56 pixelgenau und vollkommen frei
von Skalierung. Alle für die PC-Darstellung relevanten Einstellparameter
(Horizontale und vertikale Bildlage, Tracking, Phase) sind im Setup-Menu
vorhanden.
Sogenannte HTPCs (Home Theater PCs) können durch bessere Skalierungs
und De-Interlace Eigenschaften die Bildqualität der Projektion unter
Umständen noch einmal steigern. Voraussetzung hierfür ist eine
flüssige Signalverarbeitung von PC Signalen in den für PAL bzw.
NTSC relevanten Bildwiederholfrequenzen: 50Hz, 75 Hz, 48 Hz, 60HZ, 72Hz.
Der Optoma ThemeScene H56 synchronisiert bei XGA Auflösung all diese
Frequenzen. Doch bei gleichmäßigen Bewegungen zeigen sich wesentliche
Einschränkungen. Die Bewegungen scheinen nicht flüssig, sondern
zeigen ein deutliches Bildruckeln. Zusätzlich leidet die Bewegungsdarstellung
unter dem sogenannten "Tearing" Phänomen: Der Bildinhalt
wird bei schnellen Bewegungen horizontal in zwei Bildteile "gerissen",
da die Bildausgabe <-> Signal nicht richtig synchronisiert sind.
Beschriebene Probleme schränken die HTPC-Kompatibilität Optoma
ThemeScene H56 deutlich ein. Für die Filmwiedergabe ist ein hochwertiger
Progressive DVD-Player daher die erste Wahl. In dieser Kombination liefert
der Projektor Bilder, die auch sehr guten HTPCs in Nichts nachstehen.
HDTV Wiedergabe
Auch hochwertige HDTV Signale (720p und 1080i) können vom Projektor
dargestellt werden. Die native XGA Auflösung ist zwar nicht annähernd
so hoch, doch reicht sie aus, um die Auflösungsvorzüge von High
Definition TV sichtbar zu machen. Die horizontale Auflösung steigert
sich um rund 40% von 720 auf 1024 Bildpunkte. Zusammen mit der verbesserten
Farbauflösung ist die HDTV Darstellung durchaus beeindruckend. Noch
einmal deutlich gesteigert werden kann die Auflösung durch externe
Anamorphlinsen (z.B. ISCO II oder Prismasonic). Durch ihre Anwendung kann
die volle vertikale Auflösung des Projektors genutzt werden. Ergänzende
Informationen finden sie im Know
How Bereich: Externe Bildverbesserung durch Anamorph-Optik.
Fazit
Der Optoma ThemeScene H56 ist ein Projektor von besonderer Qualität.
Er verbindet sehr gute Farbeigenschaften, einen guten Kontrast und überdurchschnittliche
Schärfe und Detaildarstellung mit sehr guter Verarbeitung und kompakten
Ausmaßen. Den gehobenen Ansprüchen der € 4000.- - €
5000.- Klasse wird er in fast allen Disziplinen gerecht. Zu Punktabzug
führen die wenigen Eingänge sowie die unflexible PC-Darstellung.
Bewertung
+ gute Bildeigenschaften
+ leise
+ gute Verarbeitung
+ sehr gutes De-Interlacing / Interpolation
- wenige Anschlüsse
- DLP Artefakte
- nicht perfekte PC Signalverarbeitung
Bewertung
gesamt : 1,9 (Gut +)
|
Ausstattung
|
2,2 (gut )
|
Bedienung
|
2 (gut)
|
Technik
|
1,6 (Gut +)
|
Bild
|
1,74 (Gut +)
|
Preis Leistung
|
2 (Gut)
|
Anhang
Der Lichtweg des Optoma H56 produziert zu viele Grün und Blauteile
im Verhältnis zu den Rotanteilen. Dieser "Rotmangel" kann
nur durch ein Herunterregeln von Blau und Grün ausgeglichen werden.
Der Projektor verliert an Maximalhelligkeit und Kontrast. Bei korrigierter
Farbkalibrierung bleibt ein gemessener Kontrast von ca. 1100:1 übrig.
Anstatt des digitalen Farbausgleiches ist auch eine externe Korrektur
durch Farbfilter möglich, hier ein Rotfilter. Mit seiner Hilfe lässt
sich der Schwarzwert und damit der Kontrast nocheinmal steigern. Eine
komplette Neukalibrieung ist allerdings bei Verwendung von Farbfiltern
grundsätzlich notwendig. Mehr Informationen zu diesem Thema finden
Sie im Tipps&Tricks Bereich der Webseite: Kontrasterhöhung
und Schwarzverbesserung bei Digitalprojektoren.
Anmerkung:
Dieser Test zeigt die Eigenschaften des Projektors in seiner Werks-Ausführung.
Durch bestimmte Tuning-Maßnahmen kann das Leistungspotenzial sichtbar
erhöht werden. Details >hier<.
Technische Daten (Herstellerangaben!):
- Projection System: DLP by Texas Instruments
- DMD Type: 12o DDR
- Resolution Native: 1024 x 768 XGA (1024 x 567 WSVGA), Compressed: 1280
x 1024 SXGA
- Brightness: 1000 ANSI Lumens (Typical)
- Contrast: 2000:1
- Lamp Type: 200 watt UHP
- Lamp Life: 2000 Hours
- Throw Ratio: 2.0-2.4 (Projection Distance/Image Width)
- Projection Screen Size: 0.6- 6.24m (23 -246") Diagonal
- Projection Distance: 1.14m to 10m
- Zoom Type: Manual. Zoom Factor 1.2x
- Keystone Correction: Vertical ±16 degrees
Video
- Aspect Ratio: 16:9/4:3
- Vertical Refresh Rate: 43~120Hz
- Horizontal Scan Rate: 15~100kHz
- Pixel Frequency: 140MHz
- Video Compatibility: Euro 576p/i, PAL (B,D,G,H,I,M,N), SECAM (B,D,G,K,K1,L),
NTSC (M, 4.43/3.58 MHz) 480p/i, HDTV 720p, 1080i
- On-Screen Display
- Intelligent Aspect Ratio
- Adjustment: 16:9 Screen Modes:
- Native, 16:9, 4:3, Letterbox
- 4:3 Screen Modes: Native, 4:3, 16:9
On Screen Display Menu:
- 10 Languages including English, French, Italian, German,
Spanish and Portuguese
Mechanical
- I/O Connectors: Video Input: S-Video - Mini DIN Connector, Composite
- RCA Connector, Component- I /HD/RGB Computer, 15-Pin D-Sub Connector,
Component- P /Computer/DVI, DVI-I, +12V Relay screen output, RS232 Control
- Weight: 2.9 kg (6.4lbs)
- Dimensions : 277 x 225 x 85mm (10.9"x 8.9"x 3.3")
Environmental
- Humidity: 80% maximum
- Storage Temperature: -10oC~60oC (14oF~140oF)
- Operational Noise: 32dB
- Power Consumption: 320W. Standby mode < 5W
Accessories
- Remote Control (with batteries)
- CD User Manual
- Lens cover
- AC Power Cord
- S-Video Cable
- Component DVI Cable
- 15 Pin D-Sub to Component RCA Adapter
Options
- Ceiling Mount Kit
E. Schmitt
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