Tuning-Vergleich: Hitachi PJ-TX100, Panasonic PT-AE500, Sanyo PLV-Z2, Sony VPL-HS20
Was ist möglich bei maximaler "Performance" ?
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Wie in unserem großen Vergleichs-Special angekündigt, wollen wir einmal vergleichen, zu welcher Leistung oben genannte Projektor-Typen in der Lage sind, wenn man versucht, ihr volles Leistungspotenzial auszunutzen. Welchen Projektor kann man am besten optimieren? Dieses Special ist als Ergänzung zu unserem großen LCD Vergleich zu verstehen.



1. Farb- und Helligkeitswiedergabe bei maximalem Kontrast

Fast jeder Digital-Projektor bietet bei maximaler Lichtausbeute nicht mehr die erforderliche Farbtemperatur von 6500K in "Neutral"-Grau und Weiß. Grund dafür ist das Farbspektrum der Lampe, das unkorrigiert ein zu kühles Licht produziert. Trotz der unterschiedlichen verwendeten Lampen haben sie alle ein sehr ähnliches Defizit: Ein deutlicher Rotmangel. Gleicht man diesen Rotmangel digital im Weißabgleich des Projektors aus (RGB-Gain), so geht zwangsweise Kontrast verloren. Wie sieht die Farbverteilung bei maximiertem Kontrast aus?



1.1 Hitachi PJ-TX100

Erhöht man die Farbpegel des TX100 auf ein Maximum, so zeigt sich oben beschriebener Effekt deutlich.

Bis zu einer Helligkeit von 90% (Hellgrau), bleiben die Farblevel homogen, wenn auch nicht der 6500K Norm entsprechend (zuviel Blau und zuwenig Rot). In sehr hellen Bereichen (rechts im Diagramm), zeigt sich dann, wo die Lampe ihr Defizit hat: Rot und Blau fallen in ihrem Pegel um rund 20% ab. Im maximalen Weiß liegt Blau ungefähr auf einer Höhe mit Grün, Rot ist 40% zu schwach.

Die resultierende Farbtemperatur von ca. 8400K ist gut 2000K zu hoch. Eine adäquate Farbreproduktion ist damit nicht mehr gewährleistet.

Auch die Helligkeits-Verteilung leidet unter der Maximierung des Kontrastes: Mit einem Anstieg von ca. 2.7 erscheinen viele Bildpartien in der Bildkomposition zu dunkel. Der tatsächliche Kontrastgewinn beschränkt sich daher fast ausschließlich auf die hellen Partien.

Auch dieses Phänomen schränkt eine akkurate Bildreproduktion sichtbar ein. Bei maximalem Kontrast stimmen sowohl Farb- als auch Helligkeitsverteilung nicht mehr.



1.2 Panasonic PT-AE500

Der Panasonic Projektor produziert schon bei seiner "Normal"-Einstellung ein sehr hohes Kontrastverhältnis von bis zu 1000:1. Dieser hohe Kontrast geht aber auch beim PT500 auf Kosten der Farbgenauigkeit.

Die Farbverteilung ist verblüffend ähnlich zu der des TX100. Bis zu 90% Helligkeit ist ein deutlicher Blauüberschuss mit einem Rotmangel kombiniert. In noch helleren Bereichen fallen Blau und Rot ab. Im Weiß bleibt ein Rotmangel von ca. 30%.

Die Farbtemperatur in Weiß ist mit ca. 8500 - 9000K ebenfalls deutlich zu kühl. Eine hohe Kontrastausnutzung ist auch beim Panasonic Projektor nicht ohne weiteres mit einer akkuraten Farbdarstellung kombinierbar.

Besser sieht es aus bei der Helligkeitsverteilung. Auch bei hohem Kontrast ist sie homogen mit einem Anstieg von 2,12 bis 2,18. Dieser Wert liegt aber ebenfalls außerhalb des Toleranzbereichs von 2,2 - 2,5.

Im Gegensatz zu dem TX100 erscheint das Bild durch den zu niedrigen Anstieg eher zu hell und verliert in vielen Bereichen an Dynamik und räumlicher Tiefe.



1.3 Sony VPL-HS20

Ein ähnliches Bild zeigt sich beim Sony VPL-HS20. Erhöht man bei ihm den Kontrast auf ein Maximum, so leidet die Farbtemperatur deutlich.

Zwar sind auch hier alle Farben weiterhin homogen und es existiert kein so hoher Blauüberschuss, aber in Weiß fallen ebenfalls die Blau und Rotpegel ab mit einem Rotmangel von 40%.

Die resultierende Farbtemperatur um 8000K sorgt ebenfalls für eine deutlich zu kühle Farbdarstellung:

Auch die Helligkeitsverteilung wird beeinträchtig. Sie zeigt ein deutliches Verschlucken heller Bildinhalte von 94% bis 100% Helligkeit ("Clipping"). Damit erscheint das Bild grundsätzlich "überstrahlt", ähnlich wie bei einer Digitalkamera mit falscher Belichtungszeit.


Helle Elemente (oben) verschwinden bei angehobener Kontrasteinstellung (unten)



1.4 Sanyo PLV-Z2

Eine Sonderstellung nimmt der Z2 von Sanyo ein. Wie bereits in unserem Vergleich erläutert, bietet der Projektor außer der Irisblende keinerlei Einstellmöglichkeiten zur Erhöhung des R-,G- und B-Kontrastes. Nur die Brightness kann mit den entsprechenden Reglern beeinflusst werden.

In seiner Einstellung bietet er leider kein homogenes Farbverhalten:

Besonders Rot zeigt oft ein deutliches Kurvenverhalten, das zu einem sichtbaren Rotmangel in dunklen und hellen Bildszenen führt. Im "konstanten" Weiß ist dann auch hier das typische Digital-Projektoren Problem zu erkennen: Rund 20%-30% zu wenig Rot sorgen für einen zu kühlen Weißabgleich:

Die resultierende Farbtemperatur ist durchweg zu kühl und wird mit wachsender Helligkeit immer kühler. Bei unserem Beispiel-Z2 hat Weiß dann eine Farbtemperatur von ca. 9400K, rund 3000K über der Norm! Diese Ausgangssituation kombiniert mit mangelnden Einstellmöglichkeiten macht ein Tuning des Z2 besonders schwer.

Aussichtsreicher sieht die Grundeinstellung der Gammakurve aus. Sie liegt meist bei dem Wert 2.2, wenn auch mit einem leichten Kurvenverhalten, das die Dynamik in hellen Bereichen ein wenig einschränkt.




2. Tuning: Korrektur der Farb- und Helligkeitsverteilung bei maximalem Kontrast


Im ersten Kapitel haben wir gezeigt, wie die Einhaltung der Videonormen bei maximierter Lichtausbeute aus dem Ruder gerät. In diesem Abschnitt wollen wir nun zeigen, inwiefern sich die erforderliche Genauigkeit wieder herstellen lässt und wie leicht und präzise das für jedes Modell möglich ist.



2.1 Hitachi PJ-TX100

In unserem Test glänzte der PJ-TX100 vor allem durch seine sehr durchdachten und vielseitigen Einstellmöglichkeiten. Dies macht sich beim Tuning bezahlt, je genauer die Einstellmöglichkeiten, desto genauer das Endergebnis auf der Leinwand.
Wie oben bereits erläutert, zeigt der Projektor bei maximaler Lichtausbeute einen deutlichen Rotmangel. Diesen gleichen wir mit dem entsprechenden Filter aus. Dadurch bleibt die Maximalhelligkeit auf dem Niveau der 6500K Einstellung, während der Schwarzwert deutlich verbessert wird.

Die resultierende Farbtemperatur entspricht sehr genau der 6500K Norm.

Der verbesserte Schwarzwert sorgt für eine gute räumliche Tiefe in dunklen Szenen, vorausgesetzt, die Helligkeitsverteilung ist richtig eingestellt. Durch die Erhöhung des Kontrastes ist sie zunächst deutlich zu steil, was zu einer unnatürlich dunklen Darstellung mittlerer Helligkeitsbereiche führt (vgl. oben).

Dank des detaillierten Gamma-Equalizers lässt sich der Gammaanstieg aber nahezu perfekt auf Werte zwischen 2.2 und 2.4 anpassen, ohne dass dunkle Bereiche verschluckt bzw. künstlich aufgehellt wirken.


Der praktische Gammaequalizer

Nach der Anpassung ergibt sich ein absolut homogener und akkurater Helligkeitsanstieg, der eine lineare Rekonstruktion der Kino-Helligkeit erlaubt:

Insgesamt lässt sich der Hitachi PJ-TX100 sehr gut auf seine maximale Leistung trimmen. Mit ein wenig Arbeit erzielt man eine akkurate Farbtemperatur von 6500K, kombiniert mit maximalem Kontrast und akkurater Helligkeitsverteilung. Dadurch bietet sich dem Betrachter eine Bildqualität, wie sie vor einem Jahr im LCD Bereich noch nicht vorstellbar war.
Hinzu kommt, dass der Schwarzwert & Kontrast vom Benutzer dank der 10-Stufigen Iris-Blende selbst festgelegt werden kann, hier können persönliche Präferenzen sehr gut einfließen.


Nach all der Einmessung und Anpassung auf die richtige Farbnorm per Filter, bleibt ein praktisches Problem: Wie montiert man den Filter optimal auf der enorm großen Optik des PJ-TX100? Hierzu haben wir uns eine spezielle Lösung einfallen lassen: Aus Aluminium drehen wir einen Ring, der einen exakt auf die Optik angepassten Durchmesser hat.


Der speziell angefertigte Filterring

Der Filter wird eingepasst und der Ring einfach auf die Optik gesteckt. Damit die Staubschutzkappe weiter verwendet werden kann, hat der Ring vorne einen vergrößerten Durchmesser.

Im Ergebnis wirkt der zugesetzte Filter nicht nur so perfekt, als wäre er von Anfang an dabei gewesen, er fügt dem Projektor sogar noch ein gewisses hochwertiges "Designelement" zu. Die Bilder sprechen hier für sich.


Vorraussetzung ist natürlich ein Filter-Material, das eine entsprechende Größe mit sich bringt.


Anmerkung: Der "maßgeschneiderte" Aluminium-Filterring wird von www.projektor-tuning.de handgefertigt und ist im Preis des Tuning-Services inbegriffen.



2.2 Sony VPL-HS20

Auch der Sony Projektor weicht von den Videonormen ab, wenn man seinen Kontrast auf ein Maximum erhöhen möchte. Das zu kühle Lampenspektrum sorgt für einen deutlichen Rotmangel in hellen Bildbereichen (vgl. oben). Auch hier gleichen wir diesen Mangel durch einen Farbfilter aus. Findet man den auf das Gerät individuell passenden genauen Filterwert, wird das Maximal-Weiß rein optisch abgestimmt und gleichzeitig der Schwarzwert sichtbar erhöht. Das größte Manko, der "milchig" wirkende Eindruck bei dunklen Filmszenen, wird somit wirkungsvoll behoben. Auch dunkle Szenen erhalten mehr Glaubwürdigkeit durch bessere Durchzeichnung.

Natürlich reicht der 6500K Abgleich für Weiß alleine nicht aus, in möglichst allen Helligkeitsstufen sollte die Farbtemperatur konstant eingehalten werden. Um dies zu erreichen, sollte neben den zahlreichen On-Screen Optionen die von uns mehrfach erwähnte Kalibrierungs-Software, Image Director2, benutzt werden.

Die Farbtemperatur lässt sich mit den gegebenen Möglichkeiten perfekt auf die 6500K Norm abstimmen:


Schon nach wenigen Minuten des Kalibrierens erhält man eine akkurate Farbverteilung

Der erreichbaren Perfektion in der Farbverteilung sind allein durch persönliches Geschick und Geduld Grenzen gesetzt. Die technischen Voraussetzungen sind jedenfalls gegeben.

Auch die Helligkeitsverteilung lässt sich durch die Software perfekt beeinflussen. Mit ein paar Handgriffen kann das oben erwähnte "Clipping" behoben und sowohl in dunklen als auch hellen Bereichen eine ansprechende Durchzeichnung erzielt werden.

Der Graph oben zeigt bereits eine gleichmäßig vorbildliche Helligkeitsverteilung. Auch für die Helligkeitsverteilung gilt: Das erzielbare Ergebnis hängt allein vom Nutzer ab, der Sony Projektor bietet Spielraum bis hin zur Perfektion.


Der Sony VPL-HS20 bietet dank seiner speziellen PC Software noch mehr Genauigkeit in den gebotenen Einstellfunktionen. Gibt sich der Anwender genügend Mühe, kann er (Messinstrumente vorausgesetzt) eine nahezu absolute Perfektion in Sachen Farb- und Helligkeitsverteilung erzielen. Hier wird noch mehr Präzision als bei der Hitachi-Variante geboten. Der erzielbare Schwarzwert ist ebenfalls gut, lässt sich aber nicht so universell anpassen wir bei dem Hitachi, da die Streulicht-Blende hier nur an- und ausgeschaltet werden kann, nicht aber in mehreren Stufen. Das erzielbare Kontrastverhältnis liegt mit 1100:1 auf dem Niveau des PJ-TX100.

Die Filtermontage gestaltet sich bei dem HS-20 wesentlich einfacher als beim TX100, wenn auch nicht so elegant. Die staubschützende Glasfront wird hierzu aus der Halterung herausgelöst, der Filter zurechtgeschnitten und zwischen Glas und Optik beim Wieder-Einsetzen geklemmt.


Filter "hinter Glas"

Man benötigt außer einer Schere und Handschuhen kein weiteres Werkzeug.



2.3 Panasonic PT-AE500

Die Vorgehensweise zur Kontrastoptimierung des PT-AE500 gestaltet sich ähnlich wie bei dem PJ-TX100. Wie oben gezeigt, hat er bei Maximierung der Helligkeit einen deutlichen Rotmangel. Dazu kommt aber in der Regel ein Blauüberschuss. Als perfekte Lösung benutzt man hier einen Filter, der mehr Blau als Grün filtert. Mit einem speziellen Rot/Orange Filter lässt sich dies tatsächlich realisieren. Ist das Weiß per Filter auf 6500K abgeglichen, bleibt die Justage der anderen Helligkeitslevel per Bildmenu. Hier ist der Projektor mit getrennten Gain- & Biasparametern für jede Grundfarbe vorbildlich.

Mit entsprechenden Testbildern lässt sich eine homogene Farbtemperatur problemlos realisieren:


Vorbildliche Einhaltung der 6500K Norm:

Das erzielbare Optimum liegt in etwa auf dem Niveau des PJ-TX100, knapp hinter dem HS20. Nach der Farbeinstellung muss lediglich die Sättigung noch richtig abgestimmt werden.

Anders verhält es sich bei der Helligkeitsverteilung, sie lässt sich im Bildmenü nicht ganz so präzise einstellen wie bei der Hitachi oder Sony Variante. Statt acht Angriffspunkte liefert der PT500 nur drei (Gamma Low, Gamma Mid und Gamma-High).
Zum Glück ist die Ausgangsbasis bereits gut (vgl. oben), so dass nur kleine Korrekturen notwendig sind. Im Ergebnis lässt sich eine gute Helligkeitsverteilung erreichen.

Ein Anstieg von 2,2 bis 2,4 ist realisierbar. Im Diagramm oben ist aber zu erkennen, dass ein kleiner "Schlenker" in den höchsten IRE Leveln nicht behoben werden kann. Dieses Phänomen zeigen viele PT-AE500. Dazu muss aber gesagt werden, dass derart minimale Abweichungen von der Optimal-Linie zwar im Diagramm, aber nicht im Kino-Bild erkennbar sind. Im Falle des PT-AE500 geht keine Durchzeichnung verloren.


Alles in allem liegen die Einstellmöglichkeiten und die damit verbundenen erzielbaren Ergebnisse auf einem überraschend hohen Niveau. Im Ergebnis erzielt der PTAE500 ebenfalls eine sehr gute Farbdarstellung mit einer akkuraten und gleichmäßigen Helligkeitsverteilung. Der Schwarzwert liegt auf dem Niveau des HS-20 (entspricht in etwa der Iris "4" Einstellung + Filter bei dem TX100), kann aber vom Anwender nicht beeinflusst werden, da der Projektor über keine Blende verfügt. Das sich ergebende Kontrastverhältnis liegt dank adaptiver Lampenregelung bei ca. 1000:1, nur knapp weniger als bei der Sony & Hitachi Konkurrenz.

Für die Halterung des Filters haben wir uns wieder Gedanken gemacht und eine optimale Lösung gefunden. Ein Aluminium-Ring, wesentlich kleiner als beim TX100, wird in seinen Maßen so abgestimmt, dass er sich passgenau in die Optik des PTAE500 stecken lässt.


Der eingesetzte Filter

Die Staubschutzkappe kann weiterhin verwendet werden und der Projektor wird optisch aufgewertet.


Anmerkung: Der speziell angefertigte Filterring ist bei dem Service von www.projektor-tuning.de inbegriffen.




2.4 Sanyo PLV-Z2

Am schwierigsten gestaltet sich die Farboptimierung des PLV-Z2. Ohne Modifikation ist hier der Weißpegel grundsätzlich zu kühl mit einem deutlichen Rotmangel. Er kann auch nicht im Bildmenü ausgeglichen werden. Nicht einmal das Service Menu des Projektors bietet hier "brauchbare" Einstellmöglichkeiten, die maximalen R,G und B Werte sind Fixpunkte. Es bleibt also nichts anderes übrig, als den absolut genauen Filter zu finden. Da durch Serienstreuung die Farbtemperatur von Modell zu Modell schwankt, gibt es leider keinen Einheitswert.

Ist der passende Filter (per Messinstrument) gefunden, gilt es die restlichen Helligkeitslevel auf 6500K anzupassen. Durch die begrenzten Einstellmöglichkeiten erfordert dies ein gehöriges Maß an Geduld.

Aber auch mit dem Z2 lässt sich eine überraschend gute Genauigkeit in der Farbdarstellung erreichen:


Gute Farbdarstellung bei Verwendung des optimalen Filters

Bei jedem Z2 ist eine gute Annäherung an die 6500K Norm ähnlich wie oben möglich, hat man Glück, sogar noch genauer.


Auch für die Helligkeitsverteilung sind die Einstellmöglichkeiten stark eingegrenzt. Die Gammakurve kann nur in ihrer Gesamtheit verändert werden, nicht in Teilbereichen wie bei den anderen drei Geräten.

Mit entsprechender Geduld lässt sich auch hier ein guter Gamma-Anstieg zwischen 2.2 und 2.3 realisieren.

Auch hier zeigt sich bei den meisten Z2 ein leichtes Kurvenverhalten im oberen Helligkeitsbereich, das aber zu keinen großen Einbußen im Bild führt.


Beim Z2 lässt sich ebenfalls eine gute und weitgehendst akkurate Bilddarstellung erreichen. Das Bild ist farbenfroh und gewährleistet eine adäquate Film-Reproduktion. Nur in der letzten Genauigkeit muss sich der Sanyo Beamer hinter seinen Konkurrenten einreihen, wenn auch auf hohem Niveau. Durch die Farbfilterung wird der Schwarzwert sichtbar verbessert, auch bei einem getunten Z2 sind dunkle Szenen kein wirkliches Problem mehr. Der Schwarzwert ist nur minimal heller als bei einem PTAE500. Durch die nicht weiter erhöhbare Maximal-Helligkeit bleibt das maximale Kontrastverhältnis auch bei geschlossener Iris begrenzt: Maximal 760:1 im adaptiven Lampenmodus haben wir bisher gemessen.


Sehr einfach und zugleich optisch perfekt lässt sich der Farbfilter beim Z2 befestigen. Der äußere Plastikring der Optik ist nur mit drei kleinen Schrauben befestigt. Löst man diese, so lässt er sich abnehmen.


Der silberne Ring kann abgenommen werden

Der Filter muss jetzt nur noch auf den Durchmesser des Ringes passend rund zurecht geschnitten und der Ring samt Filter wieder festgeschraubt werden. Dem Projektor merkt man außer der leicht rötlichen Tönung der Optik das Tuning nicht weiter äußerlich an:


Der Filter wird unscheinbar integriert

Neben einer Schere für die spezielle Filterfolie wird ein sehr feiner und zugleich stabiler Kreuz-Schraubenzieher benötigt. Achtung: Bei unsachgemäßer Montage können die Schrauben ausdrehen und unbrauchbar werden!

 

3. Fazit / Punkteverteilung

Dass günstiger Einstiegsprojektor und akkurate Bilddarstellung keine unvereinbaren Gegensätze mehr sein müssen, zeigen alle vier getunten LCD-Projektoren eindrucksvoll. Bei allen ist ein guter Schwarzwert, ein gutes Kontrastverhältnis und akkurate Farbdarstellung sowie Helligkeitsverteilung möglich. Sie alle liefern dementsprechend ansprechende Großbilder, von denen man zu diesen Preisen noch vor wenigen Monaten nur träumen konnte. Daher gibt es in diesem Special keinen wahren Verlierer. Doch bei genauerem Hinsehen können durchaus leichte Unterschiede in der maximal möglichen Leistung beobachtet werden. Es zeigt sich, dass, je vielfältiger die individuellen Einstellmöglichkeiten, desto besser die erzielbaren Ergebnisse. Unter diesem Aspekt besonders positiv fallen der Hitachi PJTX100 und der Sony HS20 auf.

Hier nun die Tuning-Punktevergabe, übersichtlich in einer Tabelle:


Tuning: Punktetabelle

 
Hitachi
PJ-TX100
Panasonic
PT-AE500
Sanyo
PLV-Z2
Sony
VPL-HS20
Farbgenauigkeit:
3
3
2
4
Helligkeitsverteilung:
4
3
2
4
Kontrast:
4
3
2
4
Schwarzwert:
4
2
1
3
 
Gesamt:
15
11
7
15


In unserem großen LCD-Vergleichsspecial haben wir die übrigen Bildaspekte bereits bewertet. Bei den getunten Geräten ergibt sich folgendes Endergebnis:

 

Punkteverteilung:
Gesamt

 
Hitachi
PJ-TX100
Panasonic
PT-AE500
Sanyo
PLV-Z2
Sony
VPL-HS20
Austattung & Technik
LCD-Panels:
3
3
3
4
Belüftung:
4
3
3
1
Anschlüsse:
2
3
1
4
Bildsignale:
3
4
2
2
Aufstellung:
4
1
3
2
 
Gesamt:
16
14
12
13
Bedienung / gebotene Optionen
Fernbedienung:
4
4
1
2
Menüs:
3
2
1
4
 
Gesamt:
7
6
2
6
Bildvergleich
Screendoor:
2
4
2
3
Farbumfang:
4
4
4
4
Farbtemperatur:
3
3
2
4
Kontrast:
4
3
2
4
Gamma:
4
3
2
4
Schwarzwert:
4
2
1
3
Overscan:
4
2
3
1
De-Interlacer:
3
3
3
4
Detail/Skalierung:
3
2
2
4
Shading:
3
4
3
1
Vertical Banding:
3
3
3
4
Konvergenz:
4
3
3
1
 
Gesamt:
41
36
30
37
 
Preis / Leistung:
4
4
3
2
 
Gesamtpunktzahl:
68
60
47
58
 
Hitachi
PJ-TX100
Panasonic
PT-AE500
Sanyo
PLV-Z2
Sony
VPL-HS20




Wer noch einmal die Tuning-Vorgehensweise bzgl. eines Modells detailliert nachlesen möchte, der sollte einen Blick in unsere Einzel-Tunings werfen:

Tuning: Hitachi PJ-TX100
Tuning: Panasonic PT-AE500
Tuning: Sanyo PLV-Z2
Tuning: Sony VPL-HS20

Dieses Special hat gezeigt, wie mit ein wenig Geduld und Mühe das großartige Potenzial aller Projektoren voll ausgenutzt werden kann. Was die Hersteller aus Kostengründen bei Einstiegsprojektoren werksseitig nicht realisieren können, wird durch vielfältige Einstellmöglichkeiten ausgeglichen, durch die der Endanwender "per Hand" nachhelfen kann. Auf der Leinwand zeigt sich eine beindruckende Reproduktion des Zelluloid-Originals, manchmal sogar besser als im öffentlichen Kino in der Innenstadt.

Die aktuelle Produktreihe beweist, mit wie großen Schritten sich die bezahlbare Großbildprojektion in Richtung Perfektion bewegt. Wir bleiben gespannt, was die Zukunft bringt.



4. Anmerkungen

Alle hier beschriebenen Tuning-Beispiele und Messungen geben nur die prinzipielle Vorgehensweise wieder. Durch Serienstreuung zwischen Geräten der selben Modellreihe ist eine individuelle Abstimmung eines jeden Projektors notwendig. Details hierzu in unserem großen Tuning Special.
Die erzielbaren End-Ergebnisse liegen allerdings trotz Serienstreuung immer auf dem hier beschriebenen Niveau, so dass unser Ergebnis-Vergleich als allgemeingültig angesehen werden kann.


Die vorgestellten Tunings sind nur mit entsprechenden Messinstrumenten genau durchführbar. Erkundigen Sie sich daher in Ihrem Freundes / Händlerkreis, ob jemand über die entsprechenden Messverfahren verfügt.

Nachträglich durchgeführt werden kann jedes Tuning durch www.projektor-tuning.de. Vorgetunte Neugeräte können bezogen werden bei www.dvdplayer.de (Köln / Bonn), www.pipro.de (Koblenz / Simmern) und www.benedictus.de (Großraum Essen). Mehr dazu auf den entsprechenden Webseiten.


24. Juni 2004, Ekkehart Schmitt

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