Test: LCD Projektor Panasonic PT-AE 700 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Das LCD Kontrastwunder | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Das Testmuster wurde zur Verfügung gestellt von: www.dvdplayer.de |
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Auch nach unserer Ankündigung riss die Nachfrage nach unserem PT-AE700 Test nicht ab. Kaum ein anderer Projektor wurde bisher mit soviel Spannung erwartet, wie der neue Panasonic. Grund dafür sind der geringe Kaufpreis sowie die vielversprechenden technischen Angaben des Herstellers. In unserem Tuning-Special haben wir uns bereits mit Farbgenauigkeit und Kontrastniveau beschäftigt. In diesem ausführlichen Test wollen wir nun alle relevanten Aspekte detailliert behandeln.
1. Ausstattung und Technik (Know
How Link hier) Die letzten Panasonic Projektoren benutzten stets das gleiche Chassis. Daher waren sie äußerlich kaum voneinander zu unterscheiden. Der PT-AE700 kommt nun in einem komplett neuem Design, ein in unseren Augen sehr gelungenes obendrein. Der Projektor ist komplett in silberner Farbe gehalten und mit Abmessungen von 335mm x 270mm x 104mm deutlich größer als seine Vorgänger. Dennoch macht er einen kompakten und portablen Eindruck, allerdings ist er mit 3,6kg auch kein Leichtgewicht. Auffällig ist die große Optik, die zusätzlich mit einem
Lens-Shift ausgestattet wurde.
Die verwendetet Materialien wirken durchweg hochwertig und vermitteln einen für diese Preisklasse überdurchschnittlichen Eindruck.
1.1 Technik (Know
How Link hier) Das eigentliche "Herz" des Projektors, die drei LCD-Panels (für jede Grundfarbe eines) hat sich gegenüber dem Vorgänger nicht verändert.
Sie kommen aus dem Hause Epson und bieten mit 1280x720 Bildpunkten eine sehr hohe Auflösung, die zu kommenden HDTV-Quellen kompatibel ist. Für unser "bescheidenes" PAL Signal (720x576) erscheint dies zunächst überproportioniert, doch wird der PTAE700 damit auf Jahre zukunftssicher, ein bei einer so teuren Anschaffung wie einem Videoprojektor wesentlicher Pluspunkt.
Für die notwendige Beleuchtung der LCD Panels kommt eine 130 Watt UHM-Lampe zum Einsatz, die mit einer Lebensdauer von 2000 bis 3000 Stunden ein sehr gutes Preis-/Stundenverhältnis bietet. Der irgendwann unvermeidbare Austausch gestaltet sich gewohnt einfach: Auf der Unterseite des Projektors kann der Lampenschacht mit einem herkömmlichen Schraubenzieher problemlos geöffnet und das Lampenmodul getauscht werden. Im Bild oben ist der Lampenschacht mit der ersten Integrator-Optik zu erkennen, der Beginn des Lichtweges. So leistungsfähige Lampen brauchen auch eine ausgesprochen leistungsfähige Belüftung. Aufgrund des ständig wachsenden Anspruchs des Kunden muss diese allerdings möglichst "unhörbar" arbeiten. Panasonic hat sich dieser Aufgabe gestellt und in dem größeren Chassis auch größere Lüfter eingebaut. Sie ermöglichen eine geringer Drehzahl und damit weniger Lautstärke. Das Konzept funktioniert: Der PTAE700 gehört zu den leisesten Projektoren, die wir jemals in unseres Testräumen hatten: Schon im normalen Lampenmodus arbeitet die Belüftung leise genug, um im normalen Filmbetrieb nicht zu stören. Schaltet man aber in den Lampensparmodus, so wird die Lautstärke noch einmal gedrosselt und der Panasonic Projektor wird derart leise, dass er auch in ruhigen Filmszenen absolut nicht mehr stört. Leiser muss ein Heimkinoprojektor wirklich nicht sein. Doch eines gilt zu beachten: Bei Deckenmontage arbeitet die Lüftung stärker und damit lauter als bei der Tischaufstellung. Dieses zunächst überraschende Detail lässt sich leicht erklären: Heiße Luft steigt nach oben, bei der Tischaufstellung besteht nicht die Gefahr, dass der Projektor seine eigene warme Abluft wieder ansaugt. Ist der Projektor jedoch an der Decke montiert, so kann die heiße Abluft nicht mehr nach oben "ausweichen", es wird unvermeidbar, dass der Projektor seine eigene warme Abluft abbekommt. Um dies auszugleichen, muss die Lüftung gesteigert werden.
Die notwendige Kühlluft wird an der linken Gehäuseseite angesaugt. Damit kein störender Staub in den Lichtweg gerät, befindet sich hier ein Luftfilter, der von Zeit zu Zeit gereinigt werden sollte.
Der Filter besteht aus zwei Schichten (1x Mikrofaser, 1x Schaumstoff) und obwohl unser Test natürlich keine Langzeitstudie darstellt sind wir sehr zuversichtlich, dass das Risiko von störenden Staubpartikeln hier minimiert wurde.
Öffnet man den Gehäusedeckel, so kommt das Geräteinnere zum Vorschein:
Der Innere Aufbau wirkt aufgeräumt. Die Hauptplatine mit der kompletten Signalelektronik verbirgt den optischen Aufbau. Nimmt man sie ab, erhält man einen interessanten Überblick
über den Lichtweg, von der Projektionslampe bis hin zur Optik. Der Lichtweg Im Bild oben ist der komplette Lichtkanal, verkapselt in einem schwarzen Plastikgehäuse, zu sehen. Die drei LCD-Panels, erkennbar an den Flachbandkabeln, befinden sich kurz vor der Optik. Wir sind einen Schritt weitergegangen und haben auch den Lichtweg geöffnet
und so "ans Tageslicht" gebracht. Im obigen Bild lässt sich die Funktionsweise des Projektors anschaulich erläutern. Das Licht der Lampe wird zunächst durch eine Konstellation durch Integratorlinsen "homogenisiert" (unten rechts). Danach spaltet ein erster halbdurchlässige Spiegel das blaue Lampenspektrum ab, das über einen weiteren Spiegel auf das blaue LCD Panel gelenkt wird (blauer Pfeil). Das restliche Farbspektrum passiert den Spiegel wie eine Glasscheibe (gelber Pfeil). Der zweite halbdurchlässige Spiegel spaltet nun den Grünanteil ab, während das restliche Rotlicht über weitere Spiegel auf das dritte Panel geleitet wird (roter Pfeil). Dazwischen befinden sich mehrere Optiken.
Im Bild oben sind die Antriebszahnräder zu erkennen. Im offenen Lichtkanal sieht man, dass sie zwischen der ersten und zweiten Linse liegt (lila Pfeil).
Im oberen Bild erkennt man die Funktionsweise sehr deutlich: Zwei Aluminiumflügel sind über zwei Zahnräder direkt mit einem Induktionsmotor gekoppelt. Der Vorteil dieses Motors ist, dass er absolut lautlos arbeitet und eine schnelle Reaktionszeit ermöglicht, schneller als unser Auge. Soll die Blende geschlossen werden (bei dunklem Bildinhalt), drehen sich die Flügel um ihre Längsachse und schmälern den Lichtweg wie zwei sich schließende Türen:
Hier sieht man die Blende in "geschlossenem" Zustand. Durch den Spalt gelangt wesentlich weniger Licht in den Kanal und der Schwarzwert wird deutlich verbessert. Mit dieser simplen Methode soll der PT-AE700 ein Kontrastverhältnis von 2000:1 erreichen, ein im LCD Segment einzigartiger Wert.
1.2 Anschlüsse / Bildsignale (Know
How Link hier) Die Bildanschlüsse des PT700 befinden sich an der Geräterückseite. Hier wird alles geboten, was das Heimkinoherz begehrt. Zur Einspeisung von hochwertigen Signalen finden sich hier ein YUV-Komponenten-Eingang (3x Cinch), ein RGB H/V Eingang (Sub-D) und ein digitaler HDMI Eingang mit HDCP Kopierschutzunterstützung, für herkömmliche Bildsignale ein Composite- (Cinch) und ein S-Video Eingang (Hosiden). Immer noch einmalig und absolut lobenswert ist der Euro-Scart Eingang. Er ermöglicht den qualitativ hochwertigen RGB S Anschluss von Satellitenboxen, denn nur wenige Receiver unterstützen YUV.
1.4 Aufstellung (Know
How Link hier) Ein großes Manko des Vorgängers PT-AE500 war seine recht unflexible Aufstellungs-Charakteristik. Auch hier hat Panasonic das Nachfolge-Modell deutlich verbessert. Hauptmerkmal ist der einzigartige Zoombereich. Er erlaubt eine ungeheuren großen Abstandsspielraum bei fester Bildgröße. Damit ist der Projektor für nahezu jeden Raum hervorragend geeignet. In kleinen Räumen kann der Projektionsabstand auch bei größeren Bilddiagonalen kurz gehalten werden, in großen Räumen entsprechend verlängert werden. Damit lässt sich praktisch immer die gewünschte Bildgröße erzielen.
Projektionsabstandstabelle "PT-AE 700"
Die Panasonic Variante arbeitet nicht mit Zahnrädern wie z.B. beim Hitachi TX100, sondern mit Hilfe eines "Joysticks", der direkt mit der Optik gekoppelt ist. Er kann in alle Richtungen bewegt werden.
Ist die passende Einstellung gefunden, kann der Joystick durch eine Rechtsdrehung arretiert werden, um ein ungewolltes Verstellen der Optik zu verhindern. Dieses Verfahren wirkt zunächst ungemein flexibel, doch in der Praxis zeigen sich Limitationen: So schrumpft mit wachsendem vertikalen Ausgleich der horizontale Spielraum. Da die Optik bei neutraler Lens-Position genau im Zentrum des Bildes liegen muss, muss der Joystick bei Tischmontage bis zum Anschlag hochgestellt werden, damit der Projektor die untere Bildkante knapp über Objektiv-Mitte projiziert. Zusätzlich zum eingeschränkten Spielraum ist uns eine weitere
Einschränkung aufgefallen: Je mehr man den Lens-Shift ausreizt, desto
deutlicher werden leichte Konvergenz-Verschiebungen im Bild. So zeigen
sich an Rändern von z.B. weißer Schrift rote Farbsäume,
die den Schärfeeindruck leicht vermindern. Nur bei neutraler Einstellung
sind keine Farbsäume zu erkennen. Hier hätte Panasonic ein wenig
mehr Sorgfalt walten lassen, vielleicht in der nächsten Geräte-Generation? Etwas "optimistische" Aufstellungsskizze des Herstellers Doch angesichts des immens großen Zoombereichs verliert der Lensshift an Wichtigkeit, da es generell in jedem Raum möglich sein sollte, den Projektor über bzw. hinter der Sitzposition fest an der Decke oder in einem Regal zu montieren.
2. Bedienung (Know
How Link hier) In der Bedienung hat Panasonic das Rad nicht neu erfunden, sondern das
Konzept des Vorgängermodells nahezu unverändert übernommen
und lediglich um einige Optionen erweitert. Dies ist durchaus positiv,
denn schon beim PT-AE500 war das Konzept ausgereift: 2.1 Fernbedienung
Die Reichweite ist absolut vorbildlich und funktioniert auch auf große Entfernungen und reflektiv über die Leinwand. Damit wird eine zügige und Frust-freie Bedienung ermöglicht. In dunklen Heimkinoräumen kann zudem eine elektrische Beleuchtung
hinzugeschaltet werden, bei der alle Tasten in Orange erscheinen. Wer genau hingesehen hat, wird erkennen dass die Fernbedienung eine neue Taste bietet: "Color Management". Auf die Funktion, die sich hierhinter verbirgt, gehen wir im Laufe unseres Bildtests noch genauer ein.
Alle wichtigen Funktionen sind hier vertreten. Die Tasten werten zudem
das Design des Gerätes deutlich auf, da sie aus hochwertigem Aluminium
bestehen.
2.2 Menus Sie ist zwar grafisch schlicht, aber ungemein gut in ihrer Struktur durchdacht. Auf verwirrende Verschachtelungen wird verzichtet, alle Parameter einer Gruppe sind übersichtlich übereinander aufgeführt. Die Reaktionszeit ist absolut verzögerungsfrei und ermöglicht so eine schnelle, unkomplizierte Bedienung.
Bis jetzt macht der PT-AE700 einen fortschrittlichen Eindruck. Doch wie
sieht es mit dem wichtigsten Aspekt, der Bildqualität aus? Kann Panasonic
tatsächlich die hohen Erwartungen der Interessenten erfüllen?
3.1 Screendoor / Raster (Know
How Link hier) Um die Lücke zur DLP Technik oder gar LCOS zu verringern, wendet
Panasonic seit zwei Geräte-Generationen die selbstentwickelte "Screen
Smooth" Technologie an. Hierbei werden die einzelne Pixel durch eine
spezielle Optik leicht defokussiert, so dass keine sichtbaren Trennlinien
mehr im Bild erscheinen. Verringerung der Pixelstruktur Diese Technik funktioniert, auch bei näherer Betrachtung ist die Pixelstruktur nicht mehr auszumachen.
Die Bildschärfe wird durch diesen Trick übrigens nicht negativ beeinflusst, Konturen bleiben weiterhin klar voneinander getrennt. Doch durch dieses "Ausschalten" eines LCD Artefakts wird ein anderes umso deutlicher. Das sind die sogenannten "Scanlines": Da die Epson LCD Panels zeilenweise angesteuert werden, wird bei vertikalen Bewegungen bei genauer Betrachtung eine gewisse Zeilenstruktur sichtbar, ähnlich wie bei der Röhrentechnologie. Allerdings ist dieser Effekt bei angemessenem Betrachtungsabstand kaum noch auszumachen.
3.2 Farbumfang (Know
How Link hier) Im obigen Diagramm ist der gute Farbumfang des PT-AE700 zu erkennen (weißes Dreieck), der die gesamte Dynamik des HDTV Standards angemessen ausnutzt (schwarzes Dreieck). Dadurch wird die Farbdarstellung kräftig und zeigt auch bei farbintensiven Animations- und CGI-Filmen keinerlei Schwächen.
Panasonic ist aber in Hinblick auf eine akkurate Farbdarstellung noch einen Schritt weitergegangen: In den Bildoptionen wurde erstmals die Funktion "Color Management" integriert. Dahinter verbirgt sich ein gleichermaßen ausgeklügeltes wie praktisches System: Mit einem Zielkreuz kann man eine beliebige Farbe im Bild ausgewählen. Für die ausgewählte Farbe können dann weiterführende Einstellungen wie Farbton, Sättigung etc. durchgeführt werden.
Die veränderten Farbdaten werden anschließend in einem ausführlichen Profil abgespeichert. Hier werden alle Veränderungen übersichtlich aufgelistet. Diese komplizierte Option kann von "videophilen Extremisten"
dazu verwendet werden, alle Primär- und Sekundärfarben perfekt
auf die Videonormen abzustimmen, denn alle Veränderungen bzgl. einer
Grundfarbe beeinflussen auch die resultierenden Mischfarben. In Verbindung
mit einem genauen Weißabgleich sind hier der Präzision keine
Grenzen gesetzt. Wie akkurat die Kinofarben beim PT-AE700 im Videobild
rekonstruiert werden, hängt allein von dem Geschick des Anwenders
ab. Wir halten solche detaillierten Einstellmöglichkeiten für
hervorragend. Hier hat Panasonic gezeigt, dass sie den wachsenden Anspruch
der Heimkinofreunde nicht aus den Augen verloren haben.
Leider hat Panasonic keine direkte Farbtemperaturanwahl im Bildmenü integriert, sondern die verschiedenen Presets mit abstrakten Namen wie "Natural", "Dynamic", "Video", "Cinema 1-3" etc. versehen. Wir haben alle Modi durchgemessen, um den mit der akkuratesten Farbdarstellung
zu finden:
Hinter Normal, Video, Dynamic und Cinema2 verbergen sich die lichtstärksten Modi des PT-AE700. Hier werden alle Reserven der Projektionslampe ungefiltert ausgenutzt, um ein möglichst hohes Kontrastniveau zu erreichen. Leider geraten hier die Farben aufgrund des UHP-Lampenspektrums derart außer Kontrolle, dass diese Modi für eine akkurate Filmreproduktion nicht geeignet sind.
"Natural", "Cinema 1 / 3" Der "Cinema 3" sowie der "Natural" Modus sind hingegen auf eine genauere Farbreproduktion optimiert. Es zeigt sich eine gewisse, wenn auch keine perfekte, Annäherung an die D65 Norm.
Im Cinema1 Modus ist die Grundfarbenmischung genau so, wie es der Videostandard verlangt. Die Farbtemperatur entspricht über alle Helligkeiten hinweg 6500Kelvin:
Da die Vorkalibrierung des Herstellers unter ganz anderen Bedingungen
erstellt wird, als von uns gemessen (andere Signalquelle, andere Räumlichkeiten,
andere Leinwand etc.) wird hier einmal wieder anschaulich deutlich, wie
gering die Einflüsse der "sonstigen" Kette tatsächlich
auf die Messergebnisse sind. Mehr dazu auch in unserem Know-How Special:
"Die
verschiedenen Glieder der Heimkino-Kette und ihre Auswirkungen auf Messungen"
Wer noch mehr Präzision wünscht, der kann mit Hilfe der RGB Gain & Bias Regler im Bildmenü den Weißabgleich weiter perfektionieren. Auch hier gilt, der Genauigkeit werden nur durch das eigene Geschick Grenzen gesetzt.
Obiges Diagramm zeigt die erreichbare Farbgenauigkeit des PT-AE700 im "Natural" Modus. Hier erscheinen im laufenden Filmbild alle Farben hochgenau so, wie sie auf der DVD aufgezeichnet wurden. Selbst High-End Projektoren liefern hier kaum bessere Ergebnisse.
3.4 Schwarzwert, Kontrast, Helligkeit
(Know
How Link hier) Dank der variablen Licht-Blende gibt Panasonic in den technischen Daten an, ein Kontrastverhältnis von 2000:1 zu erreichen, ein in der LCD Projektion bisher einmaliger Wert. Dieses hohe Kontrastverhältnis wird auch in der Praxis tatsächlich erreicht. Bei maximaler Kontrastausnutzung ist der PTAE700 tatsächlich zu einem Kontrastverhältnis von ca. 2100:1 in der Lage. Doch diese Traumwerte haben einen entscheidenden Nachteil: Sie werden nur in den Bildmodi "Normal", "Video" oder "Dynamik" erreicht. Wie wir im letzten Kapitel aber festgestellt haben, sind diese Modi zu keiner akkuraten Farbdarstellung in der Lage. Ohne ein zusätzliches Projektor-Tuning muss sich der Anwender zwischen natürlichen Farben und Spitzen-Kontrast entscheiden. Doch auch bei optimierter Farbdarstellung bleibt ein sehr gutes Kontrastpotenzial erhalten. Bei perfekten Farben erreicht der PTAE700 immerhin noch ein Kontrastverhältnis von ca. 950:1. Dieser Wert liegt ebenfalls noch deutlich über dem bisherigen LCD-Standard und ermöglicht eine gute Bilddynamik: Das gute Kontrastverhältnis setzt sich zusammen aus einem beindruckenden Schwarzwert und einer dennoch sehr guten Maximalhelligkeit, die auch große Bildbreiten über 2,5m ohne Probleme ermöglicht. Hier zeigen sich die Vorteile der dynamischen Licht-Blende: Der Projektor ermittelt elektronisch anhand des Videosignals, ob der
darzustellende Bildinhalt überwiegen dunkle oder helle Bildelemente
enthält. Dementsprechend passt sich die adaptive Blende an: In dunklen
Szenen schließt sie sich und verringert so die Lichtmenge und verbessert
den Schwarzwert. Damit das Bild aber nicht insgesamt an Durchzeichnung
verliert, werden die Gammawerte des Bildes entsprechend angehoben.
Durch diese einfache wie geniale Technik können alle Vorteile einer Iris-Blende genutzt werden, ohne Kompromisse in der Maximalhelligkeit einzugehen. In der Praxis ist Panasonic dieses Technik so gut gelungen, dass das Auge im normalen Filmbetrieb von dieser ständigen Helligkeitsanpassung nichts bemerkt. Nur wenn man sich genau z.B. auf die Letterbox-Streifen eines Cinemascope (21:9) Filmes konzentriert, kann man die Anpassung eventuell beobachten. Zeitgleich mit der adaptiven Licht-Blende wird auch die Lampenhelligkeit stufenlos gesteuert. Diese von dem PTAE500 übernommene Technik hebt das erreichbare Kontrastverhältnis noch einmal deutlich an, allerdings nur im Lampenmodus "Hoch". Insgesamt waren wir von der neuen Technologie angenehm überrascht und hoffen, dass auch andere Hersteller das Potenzial dieser Technik erkennen und anwenden. Im Ergebnis ist der PTAE700 ein LCD Projektor mit vorbildlichem Schwarzwert und hoher Maximalhelligkeit, und das gleichzeitig.
Blauüberschuss in Schwarz Wir werden beobachten, ob sich dieses Manko mit der nächsten LCD
Generation verbessern wird.
Von besonderem Interesse ist der Cinema1-Modus, da er, wie in den vorangegangen Kapiteln erläutert, eine absolut perfekte Farbdarstellung gewährleistet.
Im obigen Diagramm ist zu erkennen, dass die Helligkeitskurve mit einem Anstieg von nur 2,03 deutlich zu flach ist. Durch diesen falschen Gammawert erscheint das Bild leicht ausgewaschen und nutzt das hohe Kontrastverhältnis des Projektors nicht perfekt aus. Mit Hilfe der Gamma-Parameter im Bildmenü kann dieser Anstieg zwar leicht erhöht werden, verfehlt aber mit einem maximal möglichen Wert von 2,15 immer noch die Videonorm knapp. Besser sieht es da im "Natural" Modus aus. Dieser Modus, der
wie bereits erläutert auch auf eine perfekte Farbverteilung von 6500K
eingestellt werden kann, zeigt einen homogenen und akkuraten Anstieg von
2,2: Natural: Gamma von 2,23 Dies ist eine sehr gute Ausgangsbasis. Mit Hilfe der Gamma-Funktionen des Bildmenüs kann der Anstieg bei Bedarf auf bis zu knapp unter 2,4 gesteigert werden. Wer also auf perfekte Farben und eine akkurate Helligkeitsverteilung Wert legt, der ist mit einer Optimierung des Natural Modus auf D65 am besten beraten, da der Cinema1 Modus leider zu wenig Gamma-Flexibilität bietet.
Cinema3: 2,06 Normal: 2,13 Dynamic: 1,94 (S-Kurve) Video: 2,26
3.6 Schärfe / Ausleuchtung /
Konvergenz (Know
How Link hier) Der PTAE700 verfügt gegenüber seinem Vorgängermodell über eine deutlich vergrößerte Optik, die intuitiv eine höhere Bildqualität verspricht. Leider zeigt die "Wirklichkeit" hier etwas anderes: Die Ausleuchtung des Bildes ist homogen und auch zu den Ecken hin ohne sichtbaren Helligkeitsabfall. Das "Hotspot"-Verhalten vergangener Gerätgenerationen gehört klar der Vergangenheit an. Auch die Bildschärfe ist selbst bei starker Ausnutzung des Lens-Shifts gleichmäßig über das gesamte Bild, bei unserem Testgerät waren keine unscharfen Ecken auszumachen. Soweit so gut, doch in Sachen Konvergenz sind deutlich Defizite erkennbar. Je stärker man den Lens-Shift ausnutzt, desto deutlicher werden leichte Konvergenzverschiebungen an kleinen Details. Sie erhalten einen leichten rötlichen Rand bis hin zu einem Pixel Versatz. Nur in neutraler Lensshift-Position ist kein Farbversatz auszumachen. Zusätzlich hat auch der Zoom einen gewissen Einfluss auf die Konvergenz. Diese Einbußen ist Panasonic anscheinend zu Gunsten der Flexibilität
dank großen Zoombereichs eingegangen. Zwar ist die Pixelverschiebung
im normalen Filmbetrieb nicht wirklich gravierend, doch manche Konkurrenz-Projektoren,
wie z.B. der Hitachi PJ-TX100, zeigen hier Vorteile.
3.7 Overscan (Know
How Link hier) Während andere Hersteller hier gelernt haben und mittlerweile einen variablen Overscan als Menüpunkt anbieten, hat Panasonic nichts verändert: Bei analoger oder digitaler 576p Zuspielung schneidet der PT-AE 700 links und rechts rund 30 Pixel, oben und unten rund 10 Pixel des Bildsignals ab. Dies entspricht einem Bildverlust von über 8%, ein gerade noch tolerabler Wert, der aber in unseren Augen nicht mehr ganz zeitgemäß ist. Zum Glück kann eine native Zuspielung (720p) über DVI Abhilfe
schaffen. Hier zeigt der Projektor den gesamten Bildinhalt ohne Overscan
an. Wer also keinen Overscan haben möchte, muss auf einen DVI bzw.
HDMI DVD Player mit variabler Ausgangsauflösung ausweichen.
3.8 De-Interlacing (Know
How Link hier) Bisher hatte noch kein LCD-Projektor unter €2000.- einen wirklich
zuverlässigen De-Interlacer, der Video- und Filmmaterial gleichermaßen
gut aufbereitet. Wir waren gespannt, ob Panasonic mit dem neuen Modell
hier Abhilfe geschaffen hat.
Bei Kino-Material, sprich Spielfilmen, die mit einer Frequenz von 24 Bildern pro Sekunde aufgenommen werden, sollte für eine höchstmögliche Bildqualität aus je zwei aufeinander folgenden Halbbildern ein Vollbild durch Verflechten zusammengefügt werden. Dieses Verfahren wird oft als "Filmmode" bezeichnet. Der PTAE500 hat in dieser Disziplin bei unserem damaligen Test versagt, ein Filmmodus war nicht zu erkennen. Panasonic hat aber auch hier das neue Modell auf Vordermann gebracht und so hat der PT-AE700 nun einen Filmmodus, der auch mit unserem PAL-Material zurecht kommt. Die Kinobilder werden weitgehendst akkurat rekonstruiert und ein Auflösungsverlust
in Details sowie Zeilenflimmern wird vermieden. Hin und wieder fällt
der De-Interlacer aber während eines Filmes aus dem Film-Modus und
behandelt das Filmmaterial wie Videomaterial. Dadurch kann kurzzeitig
die Detaildarstellung beeinträchtigt werden. Wer hier noch mehr Präzision
will, kommt nicht darum herum, einen hochwertigen Progressive Scan DVD-Player
zu benutzen. Alles in allem ist die De-Interlacing Elektronik im PTAE700 aber angemessen
und lässt auch bei Halbbildzuspielung keinen großen Frust aufkommen.
Für den gelegentlichen Fernseh-Einsatz ist der Projektor auf jeden
Fall gut geeignet. 3.9 Detailtreue / Skalierung / Schärfe
(Know
How Link hier) Allerdings kann dieses Potenzial nur dann ausgenutzt werden, wenn die
interne Signalverarbeitung in Zusammenarbeit mit der Skalierungselektronik
eine adäquate Bildaufbereitung bewerkstelligt 3.9.1 Signalverarbeitung
Bei analoger Zuspielung hat die Signalverarbeitung einen deutlichen Hang zu Doppelkonturen.
An starken Kontrastübergängen sind leichte "Geisterränder" zu beobachten, die dem Bild einen störenden Video-Flair verleihen. Mit Hilfe der Schärfefunktion kann dieser Effekt auf ein akzeptables Maß heruntergeregelt werden, ohne dass die Detaildarstellung ernsthaft leidet. Dennoch bieten hier viele andere Projektoren ein besseres Ergebnis.
Digital Was bei der analogen Zuspielung tolerabel ist, sollte bei einer digitalen Verbindung nicht auftauchen. Umso (negativ) überrascht waren wir, als wir beim PTAE700 auch bei digitaler Signaleinspeisung deutliche Doppelkonturen wahrnehmen konnten. Bei 576p Zuspielung konnte dieses Phänomen reduziert werden. Bei nativer 720p Zuspielung allerdings hat die Schärfeeinstellung kaum einen Einfluss auf die Doppelkonturen.
Besitzer eines PTAE700 müssen also auch bei hochwertigster Zuspielung mit diesem unerwünschten Video-Artefakt leben.
Die DVD-Auflösung liegt mit 720x576 Pixeln weit unter der nativen Auflösung des Projektors. Deshalb muss sie von der internen Skalierungs-Elektronik umgerechnet werden, in der Horizontalen von 720 auf 1280 Pixel.
Bei analoger Zuspielung wird bis zu einer Auflösung von 6MHz das eingehende PAL-Signal angemessen umgerechnet. Es sind kaum Linearitätsschwankungen zu erkennen.
In der höchsten DVD-Auflösung von 6,75MHz sind in unserem Testbild oben allerdings sichtbare Skalierungsartefakte zu erkennen. Es erscheinen nicht alle Linien gleich dick und hell. Im Bild bedeutet dies, das kleine Details und Strukturen bei Bewegungen leicht verfremdet werden. Zudem zeigen die höheren Auflösungen einen deutlichen Pegelabfall, die Helligkeit von kleinen Details wird dabei sichtbar reduziert, hier geht ein Teil der Dynamik verloren. Gerade in der höchsten Auflösung von 6,75MHz (Bild rechts) nimmt die Schärfe sichtbar ab. Hier bieten viele andere Projektoren eine deutlich bessere Leistung, der Vorgänger PT-AE500 eingeschlossen! In der Farbauflösung sind kaum Skalierungsartefakte zu erkennen,
allerdings verliert die Darstellung im Bereich von 3MHz bis 3,375 MHz
deutlich an Farbdynamik. In unserem Testbild (rechts) verwischen die Magenta-
und Grünfarbenen Balken zu einem Grau:
Bei digitaler Zuspielung ergeben sich vor allem Vorteile in der Helligkeitsdynamik von kleinen Details. Auch in der höchsten DVD-Auflösung bleibt der Kontrastumfang voll erhalten.
Im Bereich von 6MHz zeigt die Skalierung leichte Ungenauigkeiten (manche Linien sind in ihrer Helligkeit reduziert). Im Bereich von 6,75MHz sind die Ungenauigkeiten wieder geringer, die Linien zeigen keine Schwankungen. Im Film-Bild wirkt sich das durch eine schärfere Detaildarstellung positiv aus.
Vertikal muss die DVD Auflösung von 576 Pixeln auf 720 Pixel erhöht werden, eine Umrechung die sich als äußerst schwierig darstellt und kaum ganz perfekt durchgeführt werden kann.
Die Darstellung verhält sich hier bei analoger und digitaler Zuspielung
nahezu gleich. Im unteren Testbild mit einzeiligen weißen Linien
zeigt die Skalierung leichte Linearitätsschwankungen, jede zweite
Zeile wirkt dunkler.
Leichte "Farbwolken"-Bildung ist besonders in Graubildern bei genauer Betrachtung auszumachen. Hier zeigt sich, dass auch der PT-AE700 noch mit einer nicht ganz homogenen Farbtemperatur zu kämpfen hat. Bei unserem Testgerät tendierte die rechte Bildhälfte zu einer leicht rötlichen Verfärbung in Graustufen. Das Shading-Verhalten des Projektors liegt aber in einem so guten Rahmen,
dass es bei normalen Farbfilmen kaum auffallen dürfte. Nur Schwarz/Weiß
Filme wirken rechts ein wenig rötlich eingefärbt. Anmerkung:
Viele Heimkinofreunde stören sich in letzter Zeit vermehrt an dem sogenannten "Vertical Banding": Der Begriff umschreibt eine vertikale Streifenbildung, die besonders in homogenen Farbflächen (grau oder blau z.B.) und horizontalen Kameraschwenks auffällt. Die Ansteuerung der Epson Panels hat sich auch mit der neuen Projektoren-Generation nicht wesentlich geändert. Dementsprechend weist auch der PT-AE700 noch eine leichte Streifenbildung auf. Allerdings ist dieses LCD-Artefakt auf ein annehmbares Maß verbessert worden, so dass nur noch sehr anspruchsvolle Augen den Filmbetrieb beeinträchtigt sehen. Findige Nutzer haben auch bereits herausbekommen, dass sich durch das "Flicker"-Service Menü der Effekt unter Umständen weiter reduzieren lässt. Fragen Sie bei Ihrem Händler, ob er Projektoren darauf hin optimiert.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Gutes Quellmaterial vorausgesetzt, zaubert der neue Panasonic Beamer eine ungemein ansprechende Bildqualität mit leuchtenden und zugleich natürlichen Farben auf die Leinwand. Die Tiefenwirkung ist dank des hohen Kontrastes und der optimierten Helligkeitsverteilung fast schon auf DLP Niveau. Der Schwarzwert ist so gut, dass auch dunkle Szenen nicht übermäßig milchig wirken und so den Betrachter stören. Gleichzeitig bietet sich in hellen Szenen eine Lichtstärke, die auch große Bilddiagonalen ohne Probleme erlaubt. Doch auch der PT-AE700 ist noch kein perfektes Gerät. In unserem Test führen vor allem der Overscan bei 576p Zuspielung und die Defizite in der Signalverarbeitung, die sich durch Doppelkonturen und Schärfeverlust bei analoger Zuspielung äußern, zu Punktabzug in der Bildbewertung. Obwohl der Projektor einen guten De-Interlacer sein Eigen nennt, das
sowohl mit Video- als auch Filmmaterial in PAL keine Probleme hat, empfehlen
wir für eine maximale Bildqualität die digitale Zuspielung im
720p Standard, wie sie immer mehr aktuelle DVD-Player möglich machen.
In dieser Kombination werden die leichten Defizite (Overscan, Skalierung,
Pegelabfall) des Projektors nahezu vollständig umgangen und der Nutzer
kommt in einen Bildgenuss, wie er vor wenigen Wochen im LCD Segment noch
kaum denkbar war.
Zu Hochform läuft der PT-AE700 auf, wenn man seine native Auflösung ausreizt, sprich ihn mit HDTV 720p / 1080i "füttert". Wir haben dies getan und waren von dem Ergebnis begeistert. Bei 720p zeigt der Projektor pixelgenau das eingehende HDTV Material an. Das Ergebnis überzeugt mit einer fantastischen Detailtreue und Schärfedarstellung, die den bisherigen PAL-DVD Standard weit in den Schatten stellt. Auch der höchste HDTV Standard,1920 x 1080i, wird dank des guten De-Interlacers akkurat ohne störendes Zeilenflimmern dargestellt, nur beim genauen Betrachten kann man hier und da leichte Skalierungsartefakte durch die erforderliche Auflösungsreduzierung auf 1280x720 Pixel erkennen. HDTV ist in jeder Beziehung überlegen, nicht nur in der Auflösung,
sondern auch in der Farbdynamik. Ferner existieren (ausreichende Datenrate
vorausgesetzt) so gut wie kein Kompressions-Artefakte mehr im Bild. Wer
HDTV einmal mit dem PTAE700 gesehen hat, kann es kaum noch erwarten, bis
die ersten Fernsehsender den zukunftsweisenden Standard in ihr Repertoire
aufnehmen.
Der neue Projektor bietet dank seines enormen Zoombereichs und des Lensshifts weitaus mehr Aufstellungsflexibilität. Die Belüftung wurde durch das neue Chassis in ihrer Lautstärke weiter gedrosselt auf einen nahezu unmerklichen Pegel. Das erzielbare Kontrastverhältnis wurde durch eine adaptive Lichtblende erhöht. Die erzielbare Farbgenauigkeit wurde durch neue Farb-Parameter auf ein noch höheres Niveau angehoben. Der neue De-Interlacer sorgt nun auch bei Filmmaterial aus dem Fernsehen für mehr Detailtreue und ein ruhigeres Bild. Die Merkmale, die schon beim Vorgänger vorbildlich waren, werden beibehalten. So ist das Menü übersichtlich und schnell zu bedienen. Die umfangreichen Eingänge, inklusive der Scart-Buchse, sind ebenso erhalten geblieben, wie die praktische Fernbedienung. Nur in der Signalverarbeitung und Skalierung ist ein leichter "Rückschritt" zu erkennen. Hier hätte Panasonic mehr Sorgfalt walten lassen können. Gleiches gilt für den Lens-Shift, dessen Vorteile mit einer leichten Konvergenzverschiebung "bezahlt" werden.
6. Bewertung + Sehr hoher Kontrast
Anmerkung:
7. Technische Details (Herstellerangaben!):
- Stromverbrauch (Standby): 3 Watt
Weitere Merkmale |
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