Test: LCD Projektor Panasonic PT-AE 700
Das LCD Kontrastwunder
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Das Testmuster wurde zur Verfügung gestellt von:

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Auch nach unserer Ankündigung riss die Nachfrage nach unserem PT-AE700 Test nicht ab. Kaum ein anderer Projektor wurde bisher mit soviel Spannung erwartet, wie der neue Panasonic. Grund dafür sind der geringe Kaufpreis sowie die vielversprechenden technischen Angaben des Herstellers.

In unserem Tuning-Special haben wir uns bereits mit Farbgenauigkeit und Kontrastniveau beschäftigt. In diesem ausführlichen Test wollen wir nun alle relevanten Aspekte detailliert behandeln.


Wir verweisen im voraus auf unsere Testkriterien, die ausführlich in unserem Know How Special: "Projektoren / PlasmaTVs - Qualitätsmerkmale - Die Testkriterien von Cine4Home" beschrieben werden.




1. Ausstattung und Technik (Know How Link hier)

Die letzten Panasonic Projektoren benutzten stets das gleiche Chassis. Daher waren sie äußerlich kaum voneinander zu unterscheiden. Der PT-AE700 kommt nun in einem komplett neuem Design, ein in unseren Augen sehr gelungenes obendrein.

Der Projektor ist komplett in silberner Farbe gehalten und mit Abmessungen von 335mm x 270mm x 104mm deutlich größer als seine Vorgänger. Dennoch macht er einen kompakten und portablen Eindruck, allerdings ist er mit 3,6kg auch kein Leichtgewicht.

Auffällig ist die große Optik, die zusätzlich mit einem Lens-Shift ausgestattet wurde.

 

Die verwendetet Materialien wirken durchweg hochwertig und vermitteln einen für diese Preisklasse überdurchschnittlichen Eindruck.






1.1 Technik (Know How Link hier)

Das eigentliche "Herz" des Projektors, die drei LCD-Panels (für jede Grundfarbe eines) hat sich gegenüber dem Vorgänger nicht verändert.


Bild oben: Die LCD-Panels, fest montiert an einem Prismenblock, der die Grundfarben wieder zu einem Bild "vereint"

Sie kommen aus dem Hause Epson und bieten mit 1280x720 Bildpunkten eine sehr hohe Auflösung, die zu kommenden HDTV-Quellen kompatibel ist. Für unser "bescheidenes" PAL Signal (720x576) erscheint dies zunächst überproportioniert, doch wird der PTAE700 damit auf Jahre zukunftssicher, ein bei einer so teuren Anschaffung wie einem Videoprojektor wesentlicher Pluspunkt.

 

Für die notwendige Beleuchtung der LCD Panels kommt eine 130 Watt UHM-Lampe zum Einsatz, die mit einer Lebensdauer von 2000 bis 3000 Stunden ein sehr gutes Preis-/Stundenverhältnis bietet.

Der irgendwann unvermeidbare Austausch gestaltet sich gewohnt einfach: Auf der Unterseite des Projektors kann der Lampenschacht mit einem herkömmlichen Schraubenzieher problemlos geöffnet und das Lampenmodul getauscht werden.

Im Bild oben ist der Lampenschacht mit der ersten Integrator-Optik zu erkennen, der Beginn des Lichtweges.

So leistungsfähige Lampen brauchen auch eine ausgesprochen leistungsfähige Belüftung. Aufgrund des ständig wachsenden Anspruchs des Kunden muss diese allerdings möglichst "unhörbar" arbeiten. Panasonic hat sich dieser Aufgabe gestellt und in dem größeren Chassis auch größere Lüfter eingebaut. Sie ermöglichen eine geringer Drehzahl und damit weniger Lautstärke. Das Konzept funktioniert: Der PTAE700 gehört zu den leisesten Projektoren, die wir jemals in unseres Testräumen hatten: Schon im normalen Lampenmodus arbeitet die Belüftung leise genug, um im normalen Filmbetrieb nicht zu stören. Schaltet man aber in den Lampensparmodus, so wird die Lautstärke noch einmal gedrosselt und der Panasonic Projektor wird derart leise, dass er auch in ruhigen Filmszenen absolut nicht mehr stört. Leiser muss ein Heimkinoprojektor wirklich nicht sein.

Doch eines gilt zu beachten: Bei Deckenmontage arbeitet die Lüftung stärker und damit lauter als bei der Tischaufstellung. Dieses zunächst überraschende Detail lässt sich leicht erklären: Heiße Luft steigt nach oben, bei der Tischaufstellung besteht nicht die Gefahr, dass der Projektor seine eigene warme Abluft wieder ansaugt. Ist der Projektor jedoch an der Decke montiert, so kann die heiße Abluft nicht mehr nach oben "ausweichen", es wird unvermeidbar, dass der Projektor seine eigene warme Abluft abbekommt. Um dies auszugleichen, muss die Lüftung gesteigert werden.

 

Die notwendige Kühlluft wird an der linken Gehäuseseite angesaugt. Damit kein störender Staub in den Lichtweg gerät, befindet sich hier ein Luftfilter, der von Zeit zu Zeit gereinigt werden sollte.


Lufteinlass und Filter

Der Filter besteht aus zwei Schichten (1x Mikrofaser, 1x Schaumstoff) und obwohl unser Test natürlich keine Langzeitstudie darstellt sind wir sehr zuversichtlich, dass das Risiko von störenden Staubpartikeln hier minimiert wurde.


Abgelassen wird die aufgewärmte Luft an der Gerätevorderseite, direkt neben der Optik. Dies birgt immer das Risiko in sich, dass im Bild störendes Hitzeflimmern entsteht (z.B. beim Sony VPL-HS20). Panasonic hat diesen Aspekt aber berücksichtig und die Abluftlamellen schräg von der Optik weggerichtet, so dass die heiße Abluft nicht in den Lichtweg gelangt.


Abluftschlitze des PT700



Der Panasonic PT-AE700 bietet ein technisches Novum: Erstmals kommt in einem Heimkino-Projektor eine variable Lichtblende zum Einsatz, die sich automatisch auf den anzuzeigenden Bildinhalt anpasst und so eine deutliche Kontraststeigerung durch Schwarzwertverbesserung ermöglicht. Wir waren neugierig und wollten dieser technischen Besonderheit auf den Grund gehen. Dafür haben wir unser Testexemplar "demontiert":

Öffnet man den Gehäusedeckel, so kommt das Geräteinnere zum Vorschein:

Der Innere Aufbau wirkt aufgeräumt. Die Hauptplatine mit der kompletten Signalelektronik verbirgt den optischen Aufbau.

Nimmt man sie ab, erhält man einen interessanten Überblick über den Lichtweg, von der Projektionslampe bis hin zur Optik.


Der Lichtweg

Im Bild oben ist der komplette Lichtkanal, verkapselt in einem schwarzen Plastikgehäuse, zu sehen. Die drei LCD-Panels, erkennbar an den Flachbandkabeln, befinden sich kurz vor der Optik.

Wir sind einen Schritt weitergegangen und haben auch den Lichtweg geöffnet und so "ans Tageslicht" gebracht.

Im obigen Bild lässt sich die Funktionsweise des Projektors anschaulich erläutern. Das Licht der Lampe wird zunächst durch eine Konstellation durch Integratorlinsen "homogenisiert" (unten rechts). Danach spaltet ein erster halbdurchlässige Spiegel das blaue Lampenspektrum ab, das über einen weiteren Spiegel auf das blaue LCD Panel gelenkt wird (blauer Pfeil). Das restliche Farbspektrum passiert den Spiegel wie eine Glasscheibe (gelber Pfeil). Der zweite halbdurchlässige Spiegel spaltet nun den Grünanteil ab, während das restliche Rotlicht über weitere Spiegel auf das dritte Panel geleitet wird (roter Pfeil). Dazwischen befinden sich mehrere Optiken.


Doch wir wollen ja der automatischen Blende auf die Spur kommen. Sie ist kaum sichtbar im optischen Weg in unmittelbarer Nähe zur Lampe platziert:

Im Bild oben sind die Antriebszahnräder zu erkennen. Im offenen Lichtkanal sieht man, dass sie zwischen der ersten und zweiten Linse liegt (lila Pfeil).


Um die Funktionsweise zu erläutern, haben wir die Blende komplett ausgebaut:


Im oberen Bild erkennt man die Funktionsweise sehr deutlich: Zwei Aluminiumflügel sind über zwei Zahnräder direkt mit einem Induktionsmotor gekoppelt. Der Vorteil dieses Motors ist, dass er absolut lautlos arbeitet und eine schnelle Reaktionszeit ermöglicht, schneller als unser Auge.

Soll die Blende geschlossen werden (bei dunklem Bildinhalt), drehen sich die Flügel um ihre Längsachse und schmälern den Lichtweg wie zwei sich schließende Türen:


Hier sieht man die Blende in "geschlossenem" Zustand. Durch den Spalt gelangt wesentlich weniger Licht in den Kanal und der Schwarzwert wird deutlich verbessert.

Mit dieser simplen Methode soll der PT-AE700 ein Kontrastverhältnis von 2000:1 erreichen, ein im LCD Segment einzigartiger Wert.



Alles in allem ist der technische Aufbau des Panasonic PT-AE 700 sehr vorbildlich in seiner Konzeption und Funktionsweise.




1.2 Anschlüsse / Bildsignale (Know How Link hier)

Die Bildanschlüsse des PT700 befinden sich an der Geräterückseite. Hier wird alles geboten, was das Heimkinoherz begehrt.

Zur Einspeisung von hochwertigen Signalen finden sich hier ein YUV-Komponenten-Eingang (3x Cinch), ein RGB H/V Eingang (Sub-D) und ein digitaler HDMI Eingang mit HDCP Kopierschutzunterstützung, für herkömmliche Bildsignale ein Composite- (Cinch) und ein S-Video Eingang (Hosiden). Immer noch einmalig und absolut lobenswert ist der Euro-Scart Eingang. Er ermöglicht den qualitativ hochwertigen RGB S Anschluss von Satellitenboxen, denn nur wenige Receiver unterstützen YUV.


Die Signalverarbeitung des PT-AE700 ist entsprechen vielseitig: Alle relevanten Signalarten, NTSC 480i/480p, PAL 576i/576p, HDTV60 720p/1080i und HDTV50 720p/1080i sowie zahlreiche PC-Auflösungen (VGA,XGA,WXGA etc.) können sowohl digital als auch analog eingespeist werden. Der Panasonic Projektor ist nahezu zu allen Quellen, die man sich vorstellen kann, kompatibel.




1.4 Aufstellung (Know How Link hier)

Ein großes Manko des Vorgängers PT-AE500 war seine recht unflexible Aufstellungs-Charakteristik. Auch hier hat Panasonic das Nachfolge-Modell deutlich verbessert.

Hauptmerkmal ist der einzigartige Zoombereich. Er erlaubt eine ungeheuren großen Abstandsspielraum bei fester Bildgröße. Damit ist der Projektor für nahezu jeden Raum hervorragend geeignet. In kleinen Räumen kann der Projektionsabstand auch bei größeren Bilddiagonalen kurz gehalten werden, in großen Räumen entsprechend verlängert werden. Damit lässt sich praktisch immer die gewünschte Bildgröße erzielen.


Projektionsabstandstabelle "PT-AE 700"

Bildbreite Projektionsabstand Min. Pro-Abstand Max.
1,55 m 2,1 m 4,3 m
1,99 m 2,7 m 5,5 m
2,21 m 3,1 m 6,2 m
2,66 m 3,7 m 7,4 m
3,32 m 4,6 m 9,3 m



Zusätzlich zu dem großen Zoombereich bietet der neue Panasonic Beamer einen Lens-Shift, der sich im LCD Bereich fast schon als Standard etabliert hat.

Die Panasonic Variante arbeitet nicht mit Zahnrädern wie z.B. beim Hitachi TX100, sondern mit Hilfe eines "Joysticks", der direkt mit der Optik gekoppelt ist. Er kann in alle Richtungen bewegt werden.


Ist die passende Einstellung gefunden, kann der Joystick durch eine Rechtsdrehung arretiert werden, um ein ungewolltes Verstellen der Optik zu verhindern.

Dieses Verfahren wirkt zunächst ungemein flexibel, doch in der Praxis zeigen sich Limitationen: So schrumpft mit wachsendem vertikalen Ausgleich der horizontale Spielraum. Da die Optik bei neutraler Lens-Position genau im Zentrum des Bildes liegen muss, muss der Joystick bei Tischmontage bis zum Anschlag hochgestellt werden, damit der Projektor die untere Bildkante knapp über Objektiv-Mitte projiziert.

Zusätzlich zum eingeschränkten Spielraum ist uns eine weitere Einschränkung aufgefallen: Je mehr man den Lens-Shift ausreizt, desto deutlicher werden leichte Konvergenz-Verschiebungen im Bild. So zeigen sich an Rändern von z.B. weißer Schrift rote Farbsäume, die den Schärfeeindruck leicht vermindern. Nur bei neutraler Einstellung sind keine Farbsäume zu erkennen. Hier hätte Panasonic ein wenig mehr Sorgfalt walten lassen, vielleicht in der nächsten Geräte-Generation?


Etwas "optimistische" Aufstellungsskizze des Herstellers

Doch angesichts des immens großen Zoombereichs verliert der Lensshift an Wichtigkeit, da es generell in jedem Raum möglich sein sollte, den Projektor über bzw. hinter der Sitzposition fest an der Decke oder in einem Regal zu montieren.




2. Bedienung (Know How Link hier)

In der Bedienung hat Panasonic das Rad nicht neu erfunden, sondern das Konzept des Vorgängermodells nahezu unverändert übernommen und lediglich um einige Optionen erweitert. Dies ist durchaus positiv, denn schon beim PT-AE500 war das Konzept ausgereift:



2.1 Fernbedienung

Die Fernbedienung unterscheidet sich praktisch nicht von der des Vorgängers. Sie ist zwar recht klein, liegt aber ausgesprochen gut in der Hand. Die Tastenstruktur ist durchdacht und bequem mit dem Daumen zu bedienen.

Die Reichweite ist absolut vorbildlich und funktioniert auch auf große Entfernungen und reflektiv über die Leinwand. Damit wird eine zügige und Frust-freie Bedienung ermöglicht.

In dunklen Heimkinoräumen kann zudem eine elektrische Beleuchtung hinzugeschaltet werden, bei der alle Tasten in Orange erscheinen.

Wer genau hingesehen hat, wird erkennen dass die Fernbedienung eine neue Taste bietet: "Color Management". Auf die Funktion, die sich hierhinter verbirgt, gehen wir im Laufe unseres Bildtests noch genauer ein.


Sollte die Fernbedienung nicht zur Hand sein, oder die Batterien leer, kann die komplette Bedienung auch mit Hilfe der Tasten auf der Geräteoberseite erfolgen.

Alle wichtigen Funktionen sind hier vertreten. Die Tasten werten zudem das Design des Gerätes deutlich auf, da sie aus hochwertigem Aluminium bestehen.




2.2 Menus

Wie bereits eingangs erwähnt, wurde die Menüstruktur vom PT500 übernommen.

Sie ist zwar grafisch schlicht, aber ungemein gut in ihrer Struktur durchdacht. Auf verwirrende Verschachtelungen wird verzichtet, alle Parameter einer Gruppe sind übersichtlich übereinander aufgeführt.


Die Reaktionszeit ist absolut verzögerungsfrei und ermöglicht so eine schnelle, unkomplizierte Bedienung.


Besonders wichtig für einen Projektor sind die gebotenen Bildoptionen. Bis auf erwähntes "Color Management" hat Panasonic keine neuen Funktionen eingebracht. Für die RGB Farbdarstellung sind die üblichen Gain & Bias Parameter vorhanden, für die Gammakorrektur eine dreistufige Funktion (Low,Mid,High). Letztere ist zwar praktisch, aber im Vergleich zu anderen aktuellen Heimkinoprojektoren leider nicht besonders akkurat.


Alles in allem wird das Bedienkonzept einem Heimkinoprojektor absolut gerecht und lässt kaum Wünsche offen. Es kann von Anfängern wie Fortgeschrittenen gleichermaßen gut und intuitiv benutzt werden.






3. Bildtest

Bis jetzt macht der PT-AE700 einen fortschrittlichen Eindruck. Doch wie sieht es mit dem wichtigsten Aspekt, der Bildqualität aus? Kann Panasonic tatsächlich die hohen Erwartungen der Interessenten erfüllen?



3.1 Screendoor / Raster (Know How Link hier)

Hauptkritikpunkt vieler "LCD-Gegner" ist der große Abstand zwischen den einzelnen Pixeln: Jeder Bildpunkt muss von der Signalelektronik einzeln angesteuert werden können, dafür sind Leiterbahnen notwendig. Da die LCD Panels wie kleine Dias durchleuchtet werden, sind diese Leiterbahnen zwangsläufig im Lichtweg. Und hier machen sie sich durch schwarze Trennlinien zwischen den Pixeln, wie Rechenpapier, störend bemerkbar.

Um die Lücke zur DLP Technik oder gar LCOS zu verringern, wendet Panasonic seit zwei Geräte-Generationen die selbstentwickelte "Screen Smooth" Technologie an. Hierbei werden die einzelne Pixel durch eine spezielle Optik leicht defokussiert, so dass keine sichtbaren Trennlinien mehr im Bild erscheinen.


Verringerung der Pixelstruktur

Diese Technik funktioniert, auch bei näherer Betrachtung ist die Pixelstruktur nicht mehr auszumachen.


Kaum erkennbare Pixelstruktur

Die Bildschärfe wird durch diesen Trick übrigens nicht negativ beeinflusst, Konturen bleiben weiterhin klar voneinander getrennt. Doch durch dieses "Ausschalten" eines LCD Artefakts wird ein anderes umso deutlicher. Das sind die sogenannten "Scanlines": Da die Epson LCD Panels zeilenweise angesteuert werden, wird bei vertikalen Bewegungen bei genauer Betrachtung eine gewisse Zeilenstruktur sichtbar, ähnlich wie bei der Röhrentechnologie. Allerdings ist dieser Effekt bei angemessenem Betrachtungsabstand kaum noch auszumachen.





3.2 Farbumfang (Know How Link hier)

Bei LCD Projektoren werden die drei Grundfarben des Lichtspektrums durch spezielle halbdurchlässige Spiegel erzeugt (vgl. Kapitel "Technik"). Da keine Filter zum Einsatz kommen, fällt die Grundfarbendarstellung ausgesprochen kräftig aus.

Im obigen Diagramm ist der gute Farbumfang des PT-AE700 zu erkennen (weißes Dreieck), der die gesamte Dynamik des HDTV Standards angemessen ausnutzt (schwarzes Dreieck). Dadurch wird die Farbdarstellung kräftig und zeigt auch bei farbintensiven Animations- und CGI-Filmen keinerlei Schwächen.


Die Spektralanalysen von Rot, Grün und Blau

 

Panasonic ist aber in Hinblick auf eine akkurate Farbdarstellung noch einen Schritt weitergegangen: In den Bildoptionen wurde erstmals die Funktion "Color Management" integriert. Dahinter verbirgt sich ein gleichermaßen ausgeklügeltes wie praktisches System:

Mit einem Zielkreuz kann man eine beliebige Farbe im Bild ausgewählen. Für die ausgewählte Farbe können dann weiterführende Einstellungen wie Farbton, Sättigung etc. durchgeführt werden.

Die veränderten Farbdaten werden anschließend in einem ausführlichen Profil abgespeichert. Hier werden alle Veränderungen übersichtlich aufgelistet.

Diese komplizierte Option kann von "videophilen Extremisten" dazu verwendet werden, alle Primär- und Sekundärfarben perfekt auf die Videonormen abzustimmen, denn alle Veränderungen bzgl. einer Grundfarbe beeinflussen auch die resultierenden Mischfarben. In Verbindung mit einem genauen Weißabgleich sind hier der Präzision keine Grenzen gesetzt. Wie akkurat die Kinofarben beim PT-AE700 im Videobild rekonstruiert werden, hängt allein von dem Geschick des Anwenders ab. Wir halten solche detaillierten Einstellmöglichkeiten für hervorragend. Hier hat Panasonic gezeigt, dass sie den wachsenden Anspruch der Heimkinofreunde nicht aus den Augen verloren haben.





3.3 Farbtemperatur (Know How Link hier)

Wie gerade erwähnt entsteht eine akkurate Farbdarstellung durch einen genauen Abgleich der Grundfarben, der Sättigung und der Farbtemperatur in neutralen Grautönen. Sie beträgt nach unserem derzeitigen Videostandard 6500K in allen Helligkeitsbereichen.

Leider hat Panasonic keine direkte Farbtemperaturanwahl im Bildmenü integriert, sondern die verschiedenen Presets mit abstrakten Namen wie "Natural", "Dynamic", "Video", "Cinema 1-3" etc. versehen.

Wir haben alle Modi durchgemessen, um den mit der akkuratesten Farbdarstellung zu finden:



"Normal", "Video", "Dynamic", "Cinema2"

Hinter Normal, Video, Dynamic und Cinema2 verbergen sich die lichtstärksten Modi des PT-AE700. Hier werden alle Reserven der Projektionslampe ungefiltert ausgenutzt, um ein möglichst hohes Kontrastniveau zu erreichen. Leider geraten hier die Farben aufgrund des UHP-Lampenspektrums derart außer Kontrolle, dass diese Modi für eine akkurate Filmreproduktion nicht geeignet sind.


Farb-Diagramme: Normal, Video, Dynamik und Cinema2


In allen Modi ist ein deutlicher Blauüberschuss gepaart mit einem hohen Rotmangel zu erkennen. Dadurch wird die Farbdarstellung zu kühl und damit unnatürlich. Außenaufnahmen und Gesichtsfarben wirken verfremdet, als seien die Filmszenen stets mit Kunstlicht ausgeleuchtet worden. Zudem ändert sich die Farbtemperatur zwischen niedrigen und hohen Helligkeiten. Damit erscheinen dunkle Bilder stets farblich unterschiedlich abgestimmt als helle.




"Natural", "Cinema 1 / 3"

Der "Cinema 3" sowie der "Natural" Modus sind hingegen auf eine genauere Farbreproduktion optimiert. Es zeigt sich eine gewisse, wenn auch keine perfekte, Annäherung an die D65 Norm.


Diagramme Natural und Cinema3


Geradezu perfekte Ergebnisse bietet der Cinema1 Modus, genauso wie beim Vorgänger PTAE500:


Der Cinema1 Modus, perfekter Weißabgleich

Im Cinema1 Modus ist die Grundfarbenmischung genau so, wie es der Videostandard verlangt. Die Farbtemperatur entspricht über alle Helligkeiten hinweg 6500Kelvin:

 

Da die Vorkalibrierung des Herstellers unter ganz anderen Bedingungen erstellt wird, als von uns gemessen (andere Signalquelle, andere Räumlichkeiten, andere Leinwand etc.) wird hier einmal wieder anschaulich deutlich, wie gering die Einflüsse der "sonstigen" Kette tatsächlich auf die Messergebnisse sind. Mehr dazu auch in unserem Know-How Special: "Die verschiedenen Glieder der Heimkino-Kette und ihre Auswirkungen auf Messungen"



Aber auch andere Bildmodi wie z.B. "Natural" können durch weitere Bildparameter, z.B. "Farbtemperatur", regelbar von -2 bis +2, auf D65 optimiert werden.

Wer noch mehr Präzision wünscht, der kann mit Hilfe der RGB Gain & Bias Regler im Bildmenü den Weißabgleich weiter perfektionieren. Auch hier gilt, der Genauigkeit werden nur durch das eigene Geschick Grenzen gesetzt.


Optimierter Natural Modus

Obiges Diagramm zeigt die erreichbare Farbgenauigkeit des PT-AE700 im "Natural" Modus. Hier erscheinen im laufenden Filmbild alle Farben hochgenau so, wie sie auf der DVD aufgezeichnet wurden. Selbst High-End Projektoren liefern hier kaum bessere Ergebnisse.




3.4 Schwarzwert, Kontrast, Helligkeit (Know How Link hier)

Bisherige Bilduntersuchungen haben ergeben, dass der neue Panasonic Projektor zu einer sehr guten Farbdarstellung in der Lage ist. Weitere wesentliche Aspekte der Bilddarstellung sind Schwarzwert, Helligkeit und der daraus resultierende Kontrast. Hier zeigt sich, dass die Farbpräzision im direkten Verhältnis zum erzielbaren Kontrastverhältnis steht.

Dank der variablen Licht-Blende gibt Panasonic in den technischen Daten an, ein Kontrastverhältnis von 2000:1 zu erreichen, ein in der LCD Projektion bisher einmaliger Wert. Dieses hohe Kontrastverhältnis wird auch in der Praxis tatsächlich erreicht. Bei maximaler Kontrastausnutzung ist der PTAE700 tatsächlich zu einem Kontrastverhältnis von ca. 2100:1 in der Lage. Doch diese Traumwerte haben einen entscheidenden Nachteil: Sie werden nur in den Bildmodi "Normal", "Video" oder "Dynamik" erreicht. Wie wir im letzten Kapitel aber festgestellt haben, sind diese Modi zu keiner akkuraten Farbdarstellung in der Lage. Ohne ein zusätzliches Projektor-Tuning muss sich der Anwender zwischen natürlichen Farben und Spitzen-Kontrast entscheiden.

Doch auch bei optimierter Farbdarstellung bleibt ein sehr gutes Kontrastpotenzial erhalten. Bei perfekten Farben erreicht der PTAE700 immerhin noch ein Kontrastverhältnis von ca. 950:1. Dieser Wert liegt ebenfalls noch deutlich über dem bisherigen LCD-Standard und ermöglicht eine gute Bilddynamik:

Das gute Kontrastverhältnis setzt sich zusammen aus einem beindruckenden Schwarzwert und einer dennoch sehr guten Maximalhelligkeit, die auch große Bildbreiten über 2,5m ohne Probleme ermöglicht. Hier zeigen sich die Vorteile der dynamischen Licht-Blende:

Der Projektor ermittelt elektronisch anhand des Videosignals, ob der darzustellende Bildinhalt überwiegen dunkle oder helle Bildelemente enthält. Dementsprechend passt sich die adaptive Blende an: In dunklen Szenen schließt sie sich und verringert so die Lichtmenge und verbessert den Schwarzwert. Damit das Bild aber nicht insgesamt an Durchzeichnung verliert, werden die Gammawerte des Bildes entsprechend angehoben.
Ist die Filmszene dagegen hell, so öffnet sich die Blende und erlaubt so eine vollständige Lichtausnutzung der Projektionslampe.


Durch diese einfache wie geniale Technik können alle Vorteile einer Iris-Blende genutzt werden, ohne Kompromisse in der Maximalhelligkeit einzugehen. In der Praxis ist Panasonic dieses Technik so gut gelungen, dass das Auge im normalen Filmbetrieb von dieser ständigen Helligkeitsanpassung nichts bemerkt. Nur wenn man sich genau z.B. auf die Letterbox-Streifen eines Cinemascope (21:9) Filmes konzentriert, kann man die Anpassung eventuell beobachten.

Zeitgleich mit der adaptiven Licht-Blende wird auch die Lampenhelligkeit stufenlos gesteuert. Diese von dem PTAE500 übernommene Technik hebt das erreichbare Kontrastverhältnis noch einmal deutlich an, allerdings nur im Lampenmodus "Hoch".

Insgesamt waren wir von der neuen Technologie angenehm überrascht und hoffen, dass auch andere Hersteller das Potenzial dieser Technik erkennen und anwenden. Im Ergebnis ist der PTAE700 ein LCD Projektor mit vorbildlichem Schwarzwert und hoher Maximalhelligkeit, und das gleichzeitig.


Nur ein Kritikpunkt bleibt. Wie bei allen Epson-LCD Projektoren zeigt auch der PT-AE 700 einen deutlichen Blaustich in Schwarz. Dieser Blaustich nimmt in dunklen Szenen ein wenig Natürlichkeit.


Blauüberschuss in Schwarz

Wir werden beobachten, ob sich dieses Manko mit der nächsten LCD Generation verbessern wird.




3.5 Gammaverteilung / Homogenität (Know How Link hier)

Ein hohes Kontrastverhältnis ist nur dann im Bild wirklich nützlich, wenn der Dynamikbereich gleichmäßig und akkurat ausgenutzt wird. Hierfür ist die sogenannte Gammaverteilung zuständig. Sie weist bestimmten Eingangs-Helligkeitspegeln eine gewisse Lichtausgabe auf der Leinwand zu. Aktuelle DVD-Masterings sind so ausgelegt, dass für eine akkurate Helligkeitsreproduktion ein Wert von 2,2 bis 2,5 als optimal anzusehen ist (je nach Raumbedingungen). Wir haben die Gammaverteilung der verschiedenen Bildmodi durchgemessen.




"Cinema1"

Von besonderem Interesse ist der Cinema1-Modus, da er, wie in den vorangegangen Kapiteln erläutert, eine absolut perfekte Farbdarstellung gewährleistet.


Gammakurve des Cinema1 Modus

Im obigen Diagramm ist zu erkennen, dass die Helligkeitskurve mit einem Anstieg von nur 2,03 deutlich zu flach ist. Durch diesen falschen Gammawert erscheint das Bild leicht ausgewaschen und nutzt das hohe Kontrastverhältnis des Projektors nicht perfekt aus. Mit Hilfe der Gamma-Parameter im Bildmenü kann dieser Anstieg zwar leicht erhöht werden, verfehlt aber mit einem maximal möglichen Wert von 2,15 immer noch die Videonorm knapp.

Besser sieht es da im "Natural" Modus aus. Dieser Modus, der wie bereits erläutert auch auf eine perfekte Farbverteilung von 6500K eingestellt werden kann, zeigt einen homogenen und akkuraten Anstieg von 2,2:


Natural: Gamma von 2,23

Dies ist eine sehr gute Ausgangsbasis. Mit Hilfe der Gamma-Funktionen des Bildmenüs kann der Anstieg bei Bedarf auf bis zu knapp unter 2,4 gesteigert werden.

Wer also auf perfekte Farben und eine akkurate Helligkeitsverteilung Wert legt, der ist mit einer Optimierung des Natural Modus auf D65 am besten beraten, da der Cinema1 Modus leider zu wenig Gamma-Flexibilität bietet.


Alle anderen Bildmodi scheiden in Sachen Farbdarstellung, wie bereits erläutert, aus, doch der Vollständigkeit wegen führen wir auch hier die gemessenen Gammawerte auf:

Cinema2: 2,24
Cinema3: 2,06
Normal: 2,13
Dynamic: 1,94 (S-Kurve)
Video: 2,26



Bei richtig eingestellter Gammakurve weiß der PTAE700 dann aber zu beeindrucken, wie kaum ein anderer LCD Projektor vor ihm. Die Helligkeitsverteilung ist akkurat und vermittelt einen räumlich tiefen Eindruck mit ausgewogener Dynamikausnutzung. Besonders beeindruckend ist die Durchzeichnung in dunklen Bereichen. Hier hat Panasonic ein typisches LCD Manko erfolgreich behoben, auch dunkelste Bildinhalte werden sauber herausgearbeitet und verschwinden nicht im Schwarz. Gleiches gilt für die höchsten Helligkeitsstufen knapp unter Weiß. Es ist kein befürchtetes "Clipping" auszumachen. Auch im Bereich der Durchzeichnung scheint sich die variable Lichtblende positiv auszuwirken.




3.6 Schärfe / Ausleuchtung / Konvergenz (Know How Link hier)

Von der Güte der Optik ist es abhängig, wie hoch bzw. homogen die Schärfe und die Ausleuchtung im projizierten Bild erscheinen.

Der PTAE700 verfügt gegenüber seinem Vorgängermodell über eine deutlich vergrößerte Optik, die intuitiv eine höhere Bildqualität verspricht. Leider zeigt die "Wirklichkeit" hier etwas anderes:

Die Ausleuchtung des Bildes ist homogen und auch zu den Ecken hin ohne sichtbaren Helligkeitsabfall. Das "Hotspot"-Verhalten vergangener Gerätgenerationen gehört klar der Vergangenheit an.

Auch die Bildschärfe ist selbst bei starker Ausnutzung des Lens-Shifts gleichmäßig über das gesamte Bild, bei unserem Testgerät waren keine unscharfen Ecken auszumachen.

Soweit so gut, doch in Sachen Konvergenz sind deutlich Defizite erkennbar. Je stärker man den Lens-Shift ausnutzt, desto deutlicher werden leichte Konvergenzverschiebungen an kleinen Details. Sie erhalten einen leichten rötlichen Rand bis hin zu einem Pixel Versatz. Nur in neutraler Lensshift-Position ist kein Farbversatz auszumachen. Zusätzlich hat auch der Zoom einen gewissen Einfluss auf die Konvergenz.

Diese Einbußen ist Panasonic anscheinend zu Gunsten der Flexibilität dank großen Zoombereichs eingegangen. Zwar ist die Pixelverschiebung im normalen Filmbetrieb nicht wirklich gravierend, doch manche Konkurrenz-Projektoren, wie z.B. der Hitachi PJ-TX100, zeigen hier Vorteile.





3.7 Overscan (Know How Link hier)

Einer unserer Kritikpunkte beim PT-AE500 war der sichtbare Overscan, d.h. die Bildränder wurden leicht abgeschnitten und so keine komplette Darstellung des Bildes möglich.

Während andere Hersteller hier gelernt haben und mittlerweile einen variablen Overscan als Menüpunkt anbieten, hat Panasonic nichts verändert:

Bei analoger oder digitaler 576p Zuspielung schneidet der PT-AE 700 links und rechts rund 30 Pixel, oben und unten rund 10 Pixel des Bildsignals ab. Dies entspricht einem Bildverlust von über 8%, ein gerade noch tolerabler Wert, der aber in unseren Augen nicht mehr ganz zeitgemäß ist.

Zum Glück kann eine native Zuspielung (720p) über DVI Abhilfe schaffen. Hier zeigt der Projektor den gesamten Bildinhalt ohne Overscan an. Wer also keinen Overscan haben möchte, muss auf einen DVI bzw. HDMI DVD Player mit variabler Ausgangsauflösung ausweichen.





3.8 De-Interlacing (Know How Link hier)

Die Bilddarstellung von Digital-Projektoren erfolgt im Vollbildverfahren. Viele unserer Signalquellen, vor allem Fernsehen, übertragen allerdings das Videosignal noch in Halbbildern, also "interlaced". Aufgabe des internen "De-Interlacers" ist es, die eingehenden Halbbilder in ein progressives Vollbild umzuwandeln.

Bisher hatte noch kein LCD-Projektor unter €2000.- einen wirklich zuverlässigen De-Interlacer, der Video- und Filmmaterial gleichermaßen gut aufbereitet. Wir waren gespannt, ob Panasonic mit dem neuen Modell hier Abhilfe geschaffen hat.



Videomaterial

Videomaterial, wie Fernsehshows, Sportübertragungen oder eigene Videoaufnahmen, werden mit 50 verschiedenen Bildern pro Sekunde aufgezeichnet. Obwohl jedes Hallbild hier nur die halbe Auflösung bietet, stellt es eine eigene Momentaufnahme dar. Bei diesem Videomaterial zeigte der PTAE700 in unseren Bildtests durchweg gute Ergebnisse. Nach dem sogenannten "Motion Adaptive" Verfahren werden stehende Bildelemente aus zwei aufeinander folgenden Halbbildern zusammengefügt, während bewegte Elemente von der internen Skalierungselektronik "hochinterpoliert" werden. Das Verfahren ist gut umgesetzt worden. Videobilder (z.B. von einem Satelliten Receiver) werden mit sehr guter Schärfe ohne Bewegungsartefakte oder Ausfransungen auf die progressive Darstellung umgerechnet. Zum Fernsehen ist der PT-AE700 damit hervorragend geeignet




Filmmaterial

Bei Kino-Material, sprich Spielfilmen, die mit einer Frequenz von 24 Bildern pro Sekunde aufgenommen werden, sollte für eine höchstmögliche Bildqualität aus je zwei aufeinander folgenden Halbbildern ein Vollbild durch Verflechten zusammengefügt werden. Dieses Verfahren wird oft als "Filmmode" bezeichnet.

Der PTAE500 hat in dieser Disziplin bei unserem damaligen Test versagt, ein Filmmodus war nicht zu erkennen. Panasonic hat aber auch hier das neue Modell auf Vordermann gebracht und so hat der PT-AE700 nun einen Filmmodus, der auch mit unserem PAL-Material zurecht kommt.

Die Kinobilder werden weitgehendst akkurat rekonstruiert und ein Auflösungsverlust in Details sowie Zeilenflimmern wird vermieden. Hin und wieder fällt der De-Interlacer aber während eines Filmes aus dem Film-Modus und behandelt das Filmmaterial wie Videomaterial. Dadurch kann kurzzeitig die Detaildarstellung beeinträchtigt werden. Wer hier noch mehr Präzision will, kommt nicht darum herum, einen hochwertigen Progressive Scan DVD-Player zu benutzen.


Alles in allem ist die De-Interlacing Elektronik im PTAE700 aber angemessen und lässt auch bei Halbbildzuspielung keinen großen Frust aufkommen. Für den gelegentlichen Fernseh-Einsatz ist der Projektor auf jeden Fall gut geeignet.





3.9 Detailtreue / Skalierung / Schärfe (Know How Link hier)

Mit seiner hohen nativen HDTV Auflösung bietet der Projektor viel Potenzial zu einer detaillierten und scharfen Darstellung auch von herkömmlichem PAL-Material.

Allerdings kann dieses Potenzial nur dann ausgenutzt werden, wenn die interne Signalverarbeitung in Zusammenarbeit mit der Skalierungselektronik eine adäquate Bildaufbereitung bewerkstelligt




3.9.1 Signalverarbeitung


Analog

Bei analoger Zuspielung hat die Signalverarbeitung einen deutlichen Hang zu Doppelkonturen.


An starken Kontrastübergängen sind leichte "Geisterränder" zu beobachten, die dem Bild einen störenden Video-Flair verleihen. Mit Hilfe der Schärfefunktion kann dieser Effekt auf ein akzeptables Maß heruntergeregelt werden, ohne dass die Detaildarstellung ernsthaft leidet. Dennoch bieten hier viele andere Projektoren ein besseres Ergebnis.



Digital

Was bei der analogen Zuspielung tolerabel ist, sollte bei einer digitalen Verbindung nicht auftauchen. Umso (negativ) überrascht waren wir, als wir beim PTAE700 auch bei digitaler Signaleinspeisung deutliche Doppelkonturen wahrnehmen konnten. Bei 576p Zuspielung konnte dieses Phänomen reduziert werden. Bei nativer 720p Zuspielung allerdings hat die Schärfeeinstellung kaum einen Einfluss auf die Doppelkonturen.


Doppelkonturen auch bei 720p Zuspielung über DVI/HDMI

Besitzer eines PTAE700 müssen also auch bei hochwertigster Zuspielung mit diesem unerwünschten Video-Artefakt leben.





3.9.2 Skalierung Horizontal

Die DVD-Auflösung liegt mit 720x576 Pixeln weit unter der nativen Auflösung des Projektors. Deshalb muss sie von der internen Skalierungs-Elektronik umgerechnet werden, in der Horizontalen von 720 auf 1280 Pixel.




Analog

Bei analoger Zuspielung wird bis zu einer Auflösung von 6MHz das eingehende PAL-Signal angemessen umgerechnet. Es sind kaum Linearitätsschwankungen zu erkennen.


In der höchsten DVD-Auflösung von 6,75MHz sind in unserem Testbild oben allerdings sichtbare Skalierungsartefakte zu erkennen. Es erscheinen nicht alle Linien gleich dick und hell. Im Bild bedeutet dies, das kleine Details und Strukturen bei Bewegungen leicht verfremdet werden. Zudem zeigen die höheren Auflösungen einen deutlichen Pegelabfall, die Helligkeit von kleinen Details wird dabei sichtbar reduziert, hier geht ein Teil der Dynamik verloren.

Gerade in der höchsten Auflösung von 6,75MHz (Bild rechts) nimmt die Schärfe sichtbar ab. Hier bieten viele andere Projektoren eine deutlich bessere Leistung, der Vorgänger PT-AE500 eingeschlossen!

In der Farbauflösung sind kaum Skalierungsartefakte zu erkennen, allerdings verliert die Darstellung im Bereich von 3MHz bis 3,375 MHz deutlich an Farbdynamik. In unserem Testbild (rechts) verwischen die Magenta- und Grünfarbenen Balken zu einem Grau:




Digital

Bei digitaler Zuspielung ergeben sich vor allem Vorteile in der Helligkeitsdynamik von kleinen Details. Auch in der höchsten DVD-Auflösung bleibt der Kontrastumfang voll erhalten.


Im Bereich von 6MHz zeigt die Skalierung leichte Ungenauigkeiten (manche Linien sind in ihrer Helligkeit reduziert). Im Bereich von 6,75MHz sind die Ungenauigkeiten wieder geringer, die Linien zeigen keine Schwankungen. Im Film-Bild wirkt sich das durch eine schärfere Detaildarstellung positiv aus.


Ebenfalls genauer ist die Farb-Dynamik über DVI-Zuspielung. Bis zur höchsten DVD Auflösung (3,375MHz) bleiben die Farbinformationen bei der Projektion auf die Leinwand erhalten:





3.9.3 Skalierung - Vertikal

Vertikal muss die DVD Auflösung von 576 Pixeln auf 720 Pixel erhöht werden, eine Umrechung die sich als äußerst schwierig darstellt und kaum ganz perfekt durchgeführt werden kann.


Vertikale Skalierung unterschiedlicher Liniendicken
(unten einzeilig)


Die Darstellung verhält sich hier bei analoger und digitaler Zuspielung nahezu gleich. Im unteren Testbild mit einzeiligen weißen Linien zeigt die Skalierung leichte Linearitätsschwankungen, jede zweite Zeile wirkt dunkler.



Insgesamt ist die Detaildarstellung des PTAE700 gut bis befriedigend. Besonders die Doppelkonturen bei analoger sowie digitaler Zuspielung führen zu Punktabzug. Hier hat das Vorgängermodell eine bessere Figur gemacht. Die Skalierung liegt auf gutem Niveau, zumindest bei digitaler Zuspielung.



Anmerkung:
Bei Bildmaterial im 4:3 "Fernsehformat" bleibt ein Teil der horizontalen Auflösung ungenutzt. Wie bei einem herkömmlichen 16:9 Fernseher erscheinen links und rechts vom Bild schwarze Balken. Die "übriggebliebene" Auflösung von 960x720 Pixeln liegt aber immer noch deutlich über unserem PAL Standard, auch bei 4:3 Material ergibt sich daher kein Defizit in der Detaildarstellung.





3.10 Shading (Know How Link hier)

Die interne Aufsplittung des Farbspektrums in seine Grundfarben und das anschließendes Wiederzusammenführen in einem Prisma führen bei jedem 3-Chip Projektor unweigerlich zu störender Farbwolkenbildung, "Shading".
Dieses kann nur durch eine digitale Bildkorrektur verbessert werden.

Leichte "Farbwolken"-Bildung ist besonders in Graubildern bei genauer Betrachtung auszumachen. Hier zeigt sich, dass auch der PT-AE700 noch mit einer nicht ganz homogenen Farbtemperatur zu kämpfen hat. Bei unserem Testgerät tendierte die rechte Bildhälfte zu einer leicht rötlichen Verfärbung in Graustufen.

Das Shading-Verhalten des Projektors liegt aber in einem so guten Rahmen, dass es bei normalen Farbfilmen kaum auffallen dürfte. Nur Schwarz/Weiß Filme wirken rechts ein wenig rötlich eingefärbt.


Anmerkung:
Durch Serienstreuung kann das Shading von Gerät zu Gerät unterschiedlich ausfallen. Dies ist kein Defekt sondern durch die LCD Technologie bedingt.




3.11 Vertical Banding

Viele Heimkinofreunde stören sich in letzter Zeit vermehrt an dem sogenannten "Vertical Banding": Der Begriff umschreibt eine vertikale Streifenbildung, die besonders in homogenen Farbflächen (grau oder blau z.B.) und horizontalen Kameraschwenks auffällt.

Die Ansteuerung der Epson Panels hat sich auch mit der neuen Projektoren-Generation nicht wesentlich geändert. Dementsprechend weist auch der PT-AE700 noch eine leichte Streifenbildung auf. Allerdings ist dieses LCD-Artefakt auf ein annehmbares Maß verbessert worden, so dass nur noch sehr anspruchsvolle Augen den Filmbetrieb beeinträchtigt sehen. Findige Nutzer haben auch bereits herausbekommen, dass sich durch das "Flicker"-Service Menü der Effekt unter Umständen weiter reduzieren lässt. Fragen Sie bei Ihrem Händler, ob er Projektoren darauf hin optimiert.



Anmerkung:
Auch für Vertical Banding gilt, dass es aufgrund der Serienstreuung von Gerät zu Gerät unterschiedlich ausfallen kann.




3.12 Fazit Bild

Die Bildqualität des PT-AE700 ist rundum mit "beindruckend" zu bezeichnen. Dank seiner adaptiven Streulicht-Blende gelingt es ihm, einen für LCD-Projektoren einzigartig hohen Kontrast mit absolut akkuraten Farben zu kombinieren. Letztere werden durch eine genaue Werksabstimmung und ein durchdachtes Color-Management gewährleistet, das der Perfektion kaum Grenzen setzt. Insgesamt werden dem Anwender zahlreiche Optionen geboten, mit denen eine genaue Abstimmung auf den persönlichen Anspruch mit ein wenig Geduld und Know-How möglich ist.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Gutes Quellmaterial vorausgesetzt, zaubert der neue Panasonic Beamer eine ungemein ansprechende Bildqualität mit leuchtenden und zugleich natürlichen Farben auf die Leinwand. Die Tiefenwirkung ist dank des hohen Kontrastes und der optimierten Helligkeitsverteilung fast schon auf DLP Niveau. Der Schwarzwert ist so gut, dass auch dunkle Szenen nicht übermäßig milchig wirken und so den Betrachter stören. Gleichzeitig bietet sich in hellen Szenen eine Lichtstärke, die auch große Bilddiagonalen ohne Probleme erlaubt.

Doch auch der PT-AE700 ist noch kein perfektes Gerät. In unserem Test führen vor allem der Overscan bei 576p Zuspielung und die Defizite in der Signalverarbeitung, die sich durch Doppelkonturen und Schärfeverlust bei analoger Zuspielung äußern, zu Punktabzug in der Bildbewertung.

Obwohl der Projektor einen guten De-Interlacer sein Eigen nennt, das sowohl mit Video- als auch Filmmaterial in PAL keine Probleme hat, empfehlen wir für eine maximale Bildqualität die digitale Zuspielung im 720p Standard, wie sie immer mehr aktuelle DVD-Player möglich machen. In dieser Kombination werden die leichten Defizite (Overscan, Skalierung, Pegelabfall) des Projektors nahezu vollständig umgangen und der Nutzer kommt in einen Bildgenuss, wie er vor wenigen Wochen im LCD Segment noch kaum denkbar war.


Bewertung Bild gesamt : 1,75 (Gut +)

Schwarzwert & Kontrast

1,3 (Sehr Gut -)

Schärfe & Interpolation

2 (Gut)

Farbumfang / Temperatur

1,4 / 1,8

De-Interlacing

2,2 (Gut -)

Sonstige Aspekte

1,9 (Gut +)





4. HDTV Wiedergabe

Zu Hochform läuft der PT-AE700 auf, wenn man seine native Auflösung ausreizt, sprich ihn mit HDTV 720p / 1080i "füttert". Wir haben dies getan und waren von dem Ergebnis begeistert.

Bei 720p zeigt der Projektor pixelgenau das eingehende HDTV Material an. Das Ergebnis überzeugt mit einer fantastischen Detailtreue und Schärfedarstellung, die den bisherigen PAL-DVD Standard weit in den Schatten stellt. Auch der höchste HDTV Standard,1920 x 1080i, wird dank des guten De-Interlacers akkurat ohne störendes Zeilenflimmern dargestellt, nur beim genauen Betrachten kann man hier und da leichte Skalierungsartefakte durch die erforderliche Auflösungsreduzierung auf 1280x720 Pixel erkennen.

HDTV ist in jeder Beziehung überlegen, nicht nur in der Auflösung, sondern auch in der Farbdynamik. Ferner existieren (ausreichende Datenrate vorausgesetzt) so gut wie kein Kompressions-Artefakte mehr im Bild. Wer HDTV einmal mit dem PTAE700 gesehen hat, kann es kaum noch erwarten, bis die ersten Fernsehsender den zukunftsweisenden Standard in ihr Repertoire aufnehmen.





5. Fazit

Der neue Panasonic PT-AE700 ist eine konsequente Weiterentwicklung seines Vorgängers. Die Ingenieure haben versucht, alle Merkmale des PT-AE500 weiter zu steigern, ohne den Preis in die Höhe schnellen zu lassen. Dies ist ihnen in vielen Bereichen gelungen:

Der neue Projektor bietet dank seines enormen Zoombereichs und des Lensshifts weitaus mehr Aufstellungsflexibilität. Die Belüftung wurde durch das neue Chassis in ihrer Lautstärke weiter gedrosselt auf einen nahezu unmerklichen Pegel. Das erzielbare Kontrastverhältnis wurde durch eine adaptive Lichtblende erhöht. Die erzielbare Farbgenauigkeit wurde durch neue Farb-Parameter auf ein noch höheres Niveau angehoben. Der neue De-Interlacer sorgt nun auch bei Filmmaterial aus dem Fernsehen für mehr Detailtreue und ein ruhigeres Bild.

Die Merkmale, die schon beim Vorgänger vorbildlich waren, werden beibehalten. So ist das Menü übersichtlich und schnell zu bedienen. Die umfangreichen Eingänge, inklusive der Scart-Buchse, sind ebenso erhalten geblieben, wie die praktische Fernbedienung.

Nur in der Signalverarbeitung und Skalierung ist ein leichter "Rückschritt" zu erkennen. Hier hätte Panasonic mehr Sorgfalt walten lassen können. Gleiches gilt für den Lens-Shift, dessen Vorteile mit einer leichten Konvergenzverschiebung "bezahlt" werden.



Alles in allem bietet der Panasonic PT-AE700 ein für seine Preisklasse nahezu unglaubliches Bildpotenzial, dass die kleine Mängel schnell vergessen lässt. Schließlich muss für kommende Gerätegenerationen noch "Luft" für Verbesserungen da sein. Und dass die Hersteller immer mehr bemüht sind, für einen bezahlbaren Preis eine deutliche Leistungssteigerung zu ermöglichen, zeigt die Heimkinoentwicklung der letzten Monate deutlich. Für einen Preis, für den man vor noch wenigen Jahren "nur" einen guten Röhren-16:9-Fernsher bekam, erhält man mittlerweile ein Großbilderlebnis per Projektor, das so manches öffentliche Kino in den Schatten stellt. Wir sind gespannt, was die Zukunft bringt.



6. Bewertung

+ Sehr hoher Kontrast
+ Perfekte Werksfarben, viele Bildparameter
+ Großer Zoombereich
+ Lens-Shift
+ Leise Belüftung
+ Guter De-Interlacer
+ Keine Pixelstruktur


- Lenshift verursacht Konvergenzverschiebung
- Doppelkonturen durch Signalverarbeitung
- Overscan bei 576p Zuspielung
- LCD Artefakte (Vertical Banding, Shading)


 

Bewertung gesamt : 1,5 (Sehr Gut / Gut)

Ausstattung

1,4 (Sehr Gut -)

Bedienung

1,9 (Gut +)

Technik

1,5 (Gut +)

Bild

1,75 (Gut +)

Preis Leistung

1,0 (Sehr Gut)



15. Oktober 2004, Ekkehart Schmitt

 

Anmerkung:

Dieser Test zeigt die Eigenschaften des Projektors in seiner Werks-Ausführung. Durch bestimmte Tuning-Maßnahmen kann das Leistungspotenzial sichtbar erhöht werden. Details >hier<.




7. Technische Details (Herstellerangaben!):



Bildschirmart

- 16:9 Format
- Bild Formate: 16:9/ 4:3
- Lichtstärke: 1.000 ANSI-Lumen
- Kontrastverhältnis: 2000 : 1
- Auflösung: 1280 x 720 Pixel
- Smooth Screen Technologie
- Progressive Cinema Scan



Bedienerfreundlichkeit

- Trapez-Korrektur
- Frontprojektion
- Rückprojektion
- Deckenprojektion
- Tischprojektion
- Fernbedienung
- hoher Bedienkomfort



Umwelt

- Stromverbrauch (Standby): 3 Watt
- Lampensparmodus



Anschlüsse

- HDMI-Schnittstelle
- YUV-Komponenteneingang (Cinch)
- PC-Eingang (VGA)
- Scart
- S-Video Eingang (Hosiden)
- Video-Eingang (RCA)


Weitere Merkmale

- Kompaktes Gehäuse
- Geringes Gewicht
- Lampen Lebensdauer: 3.000 Std.
- Bildformat: 16:9
- sichtbare Diagonale: 1,0 bis 5,0 (m)
- Abstand zur Leinwand: 1,2 bis 7,4 (m)
- Geräuschniveau: 26 (db im Normalmodus)
- Abmessungen: 33,5x10,4x27 (cm)
- Gewicht: 3,6 (kg)
- Farbe: silber-anthrazit

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