Test: DLP Projektor Optoma ThemeScene H30 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
DLP-Zwerg mit Riesen-Kontrast? | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Das Testmuster
wurde zur Verfügung gestellt von:
Benedictus Hifi & Heimkino |
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Einer dieser neuen Mini-Kontrast-Wunder mit SVGA Auflösung ist der neue H30 aus dem Hause Optoma, zu einem Preis von ca. € 1699.-. Stolze 2000:1 gibt der Hersteller in den technischen Daten an. Ob ein derart hoher Kontrastwert sich in der Praxis bewahrheitet, zeigt unser Test.
1. Ausstattung und Technik (Know How Link hier) Auf den ersten Blick fällt eines direkt auf: DLP Projektoren der Einstiegs- und Mittelklasse sind in ihren Abmessungen kompakter als die LCD Konkurrenz. So auch der Optoma H30: Mit 271 x 87 x 212 mm ist er derart klein, dass man ihn leicht für einen reinen Präsentationsprojektor halten könnte. Das Gerät ist Matt-Weiß mit einer silbernen Front und Bodenhälfte. Durch die geringen Abmessungen ist der Projektor zwar recht unscheinbar, wird aber in Verarbeitung und Materialgüte seine Preisklasse ganz und gar gerecht.
Keinesfalls antiquiert ist das Farbrad, das mit 6 Segmenten und 4-facher
Geschwindigkeit für einen deutlich reduzierten Rainbow-Effekt sorgen
soll. Einen guten Einblick auf das Farbrad erhält man, wenn man die
Projektionslampe aus ihrem Lampenschacht herausnimmt. Er befindet sich
auf der Geräteunterseite, was eine Demontage des Projektors von der
Deckenhalterung im Falle eines notwendigen Lampenaustauschs erforderlich
macht: Der Lampenschacht des H30 Oben im Bild ist das kleine Lichteintrittsfenster zur weiteren Bildbearbeitung rötlich zu erkennen. Hier entdeckt man bei genauerer Betrachtung auch das kleine Farbrad:
Bei der Projektionslampe handelt es sich um eine 180 Watt P-VIP Lampe, die mit einer angegebenen Lebensdauer von ca. 2000 - 3000 Stunden auf gängigem Niveau liegt und mit einem Ersatzpreis von €300.- - €400.- akzeptable Laufzeitkosten bietet.
Wie immer waren wir neugierig und haben auch einen Blick in das Innenleben des kleinen Optoma Projektors geworfen. Nach Abnehmen des Gehäusedeckels kommt die Steuerelektronik zum Vorschein: Auch im Inneren zeigt sich das Gerät solide verarbeitet. Es ist beeindruckend, wie die Optoma Ingenieure die gesamte Optik und Steuerplatinen auf so kleinem Raum untergebracht haben, ohne dass das Gerät verwinkelt und unübersichtlich erscheint. Die Belüftung des Optoma H30 ist zwar nicht ganz so leise wie bei den aktuellen LCD Projektoren Sanyo Z2 oder Panasonic PTAE500, doch ist sie durchaus unauffällig und im Filmbetrieb nicht störend. Ein wenig Auffällig war eine Art Knistergeräusch unseres Testmodells in der ersten Minute des Betriebs, was aber als normal anzusehen ist und im weiteren Filmbetrieb nicht mehr vorkommt. Angesaugt wird die zur Kühlung benutzte Raumluft an der linken Geräteseite: Luftschlitze neben dem Stromeingang Einmal erhitzt, wird die Luft an der Gerätevorderseite wieder nach außen in den Kinoraum geführt:
Zu beobachten ist hier, dass die Lamellen des Luftauslasses schräg gestellt sind, so dass möglichst keine heiße Luft in den Lichtweg kommt und so störendes Bildflimmern verursacht.
1.2 Anschlüsse / Bildsignale
(Know
How Link hier) Daneben befindet sich ein "VGA out" Ausgang, der ebenfalls im normalen Heimkinobetrieb selten bis gar nicht gebraucht wird. Immerhin verarbeitet der Projektor über seinen Computer-Eingang nicht nur RGB H/V Signale, sondern auch den gängigen YPbPr-Standard, der zur progressiven Zuspielung geeignet ist. Dazu liegt dem Projektor ein spezieller YUV->VGA Adapter bei, der hinten an das Gerät geschraubt werden muss:
Nicht nur dass diese Lösung einen wenig professionellen Eindruck macht, sie erschwert auch die Montage des Projektors deutlich, mit eingesteckten Kabeln ergibt sich ein viel zu langer Kabelbaum der aufgrund der Hebelwirkung wenig stabil ist.
Der RGB H/V bzw. YUV Anschluss ist der einzige Eingang, der eine hochwertige Signalart unterstützt. Wer also mehr als ein Gerät anspruchsvoll verkabeln will, muss auf umständliche Switcher zurückgreifen. Ebenso fehlt ein digitaler DVI bzw. HDMI Eingang, wie er immer öfter im Heimkino zu finden ist und sich in Zukunft bestimmt als Standard durchsetzen wird. Ein so sparsames Anschlussboard ist definitiv nicht mehr zeitgemäß und sollte auch bei einem günstigen Einstiegsprojektor nicht vorkommen. Hier zeigt das LCD-Lager eindrucksvoller, dass man auch für wenig Geld mehr Eingänge bieten kann.
1.3 Aufstellung (Know
How Link hier) Auch in Sachen Aufstellung wird leider nicht der Komfort geboten wie im LCD Bereich. Bisher bietet noch praktisch kein DLP Projektor einen horizontalen und vertikalen Lens-Shift, wie er bei LCD bereits fast schon Standard ist. Ohne Lensshift muss bei dem H30 darauf geachtet werden, dass die Optik horizontal genau zentriert vor der Leinwand platziert werden muss. Als Aufstellung ist demnach eine Deckenmontage empfehlenswert. Aber auch eine Tischaufstellung, z.B. auf einem Couchtisch vor den "Zuschauerplätzen", ist durch die kompakten Abmessungen und den praktischen Aufstellfüßen denkbar. Hinten lässt sich die waagerechte Aufstellung durch den rechten Fuß per Drehgewinde ermöglichen (Bild oben). Der Neigungswinkel kann mit dem variablen Frontfuß per Knopfdruck bestimmt werden:
Man sollte aber auf eine schräge Aufstellung soweit es geht verzichten, denn der entstehende Trapez-Effekt kann nur digital ausgeglichen werden, was zwangsläufig zu einem sichtbaren Auflösungsverlust führt.
Projektionsabstandstabelle "H-30"
So wird für die meisten Anwendungen eine Deckenmontage über den Betrachter-Plätzen die beste Lösung sein. Die Schärfe und der Zoomfaktor werden manuell direkt an der Optik
bzw. an dem Drehrad oberhalb der Optik justiert: Optik und Zoom-Rad Insgesamt ist der Optoma H30 in seiner Aufstellung ähnlich wie viele andere Projektoren am Markt und kann, entsprechende Raumplanung vorausgesetzt, in vielen Räumen sinnvoll eingesetzt werden.
2.1 On Screen Menüs Vor allem die On Screen Menüs wurden praktisch identisch z.B. vom H56 übernommen. In vier Rubriken, "Picture", "Image", "System" und "Display" sind alle Bild- und Aufstellungsparameter eingeteilt. Zwar sind die gebotenen Optionen umfangreich, aber die Strukturierung ist nicht mehr ganz zeitgemäß und trägt nicht gerade zu einer guten Übersichtlichkeit bei. So ist es zum Beispiel sehr umständlich und auch nicht verständlich, warum die Bildparameter über zwei Rubriken verteilt wurden. Auch beeinflussen verschiedene Parameter die selben Bildeigenschaften, allein die Farbtemperatur wird sowohl durch "Color Temp", "Image Mode" und "Advanced Adjustment" verändert. Hier gilt leider nicht "je mehr Parameter desto besser", denn durch eine schwer zu verstehende Interaktion all dieser Funktionen wird eine Bildkalibrierung sichtlich erschwert. Eine Beschränkung auf die üblichen Gain- und Bias- Parameter bzgl. des Weißabgleichs (Bild oben) wäre hier praktischer gewesen. Trotzdem, besser zu viele Parameter als zu wenig und auch für die sonstigen Aufstellungsparameter hat der H30 viel zu bieten.
Wichtigen Bildparametern wie z.B. "Brightness" und Bildformat wurden ebenso eigene Tasten spendiert wie den verschiedenen Eingangsquellen. Damit auch im abgedunkelten Raum alles klar ablesbar bleibt, sind alle Tasten elektrisch durch ein auffälliges rotes Licht beleuchtbar. Die Reichweite des Infrarotsenders ist ausreichend doch nicht immer ganz zuverlässig. Während unserer Testphase kam es immer wieder vor, dass die Signale erst beim Projektor ankamen, wenn man die Fernbedienung direkt auf den Empfänger gerichtet hat. Sollten die Batterien der Fernbedienung einmal überraschend versagen, so kann das Gerät auch bequem über direkte Tasten auf der Gehäuseoberseite bedient werden.
Insgesamt ist die Bedienstruktur des H30 zwar vielseitig, doch nicht
mehr ganz zeitgemäß. Die unübersichtlichen Menüs
mit interagierenden Funktionen und die etwas träge Reaktion auf die
Fernbedienung schränken eine praktische und intuitive Bedienung etwas
ein. 3.1 Screendoor / Raster (Know
How Link hier)
Single Chip DLP Projektoren wie der H30 erzeugen die zur Bilddarstellung notwendigen Grundfarben (Primaries) allein durch Lichtfilterung im Farbrad. Die Segmente des Farbrades müssen so akkurat gefertigt sein, dass wirklich nur das Licht des gewünschten Spektrums hindurch gelassen wird. Da dies eine äußerst schwierige Aufgabe ist, zeigen DLP Projektoren nicht selten gewisse Defizite in der Farbdarstellung. Das obige Diagramm zeigt den Farbumfang des Optoma H30: Das weiße Dreieck zäumt alle für den Projektor theoretisch darstellbaren Farbnuancen an. Das größere schwarze Dreieck zeigt alle Farben des Videostandards. Das Segel ist eine zwei dimensionale Darstellung unseres gesamten Sehbereichs. Im Idealfall decken sich das weiße Dreieck (Projektor) und das schwarze (Signal) Dreieck. Es wird deutlich, dass der H30 leichte Defizite in der Grundfarbendarstellung hat. Blau und Rot verfehlen knapp den Optimalwert, sind also nicht ganz so kräftig, wie es der Signalstandard erfordert. Besonders Grün (obere Ecke) verfehlt das Soll sichtbar. In der Spektralanalyse der Grundfarben wird dies ebenfalls deutlich:
In "reinem" Rot und Blau des Projektors "funken" Lichtwellen
anderer Farbwellenlängen ein wenig dazwischen, was die Farben ein
wenig ausgewaschen erscheinen lässt. Im Grünspektrum wird dies besonders deutlich: Der "Peak" liegt nicht im tiefgrünen Bereich, sondern leicht daneben. Doch was besagen all diese Messungen bezüglich des Bildeindrucks im normalen Filmbetrieb? Zum Glück sind all die gemessenen Defizite in der Praxis geringer, als sie zunächst erscheinen. Die Farbdarstellung des Optoma H30 wirkt dennoch äußerst kräftig und wird auch bunten Filmen gerecht. Colorierte Szenen wie z.B. in Star Wars oder 5th Element werden ansprechend aufbereitet. Man muss sich daher keine Sorgen um eine zu blasse Farbdarstellung machen, nur die letzte Genauigkeit lässt der H30 fehlen.
Diese Farbverteilung lässt das Bild in allen Helligkeitsstufen deutlich zu "kühl" erscheinen. Die dargestellten Farben wirken wenig natürlich sondern verleihen dem Bild einen sterilen, leicht künstlichen Charakter, als ob bei den Aufnahmen immer Kunstlicht verwendet wurde. Die durchschnittliche Farbtemperatur in neutralen Graustufen liegt mit
ca. 9600K rund 3000K über dem Sollwert, eine sehr hohe Abweichung. Derartige Abweichungen sind zuviel. Auch die anderen voreingestellten Bildmodi, "Normal" und "Vivid" zeigen keine Verbesserung in der Farbdarstellung.
Um mit dem H30 eine natürliche Farbdarstellung auf die Leinwand zu bannen, ist man demnach leider auf eine eigenhändige Kalibrierung angewiesen. Dies ist ohne entsprechende Übung oder Messinstrumente bereits sehr schwierig. Unnötig weiter erschwert wird der Farbabgleich durch die interagierenden Einstell-Parameter, die man alle in den Griff bekommen muss. Bei unserem Test war es derart schwierig, einen akkuraten Farbabgleich zu erzielen, dass wir trotz Messinstrumente einige Stunden gebraucht haben, bis wir akzeptable Ergebnisse erzielt haben.
Das obige Diagramm zeigt, eine akkurate Farbverteilung ist möglich, wenn auch nicht in absoluter Perfektion. Dennoch: Einmal kalibriert erzeugt der Optoma H30 ein sehr natürlich wirkendes Bild, das auch den subtilen Farbkompositionen mancher Regisseure gerecht wird. Schade nur, dass dieses Ergebnis nicht ab Werk gewährleistet wird, sondern eine Selbst-Justage fast unumgänglich ist.
Überraschend gering war aber das von uns gemessene Kontrastverhältnis der Werks-Einstellung: Nur 600:1 betrug es im Werks-Modus, ein Wert, der selbst für einen LCD Projektor der aktuellen Einstiegsklasse um € 1000.- nur als mäßig anzusehen wäre. Allerdings nutzt diese Werkeinstellung das wirkliche Kontrastverhältnis nicht einmal annähernd aus. Ein einfaches Umschalten auf den "Normal" Modus verdoppelt den Kontrast schon fast auf rund 1100:1. Mit Hilfe des "White Peak" Modus (regelbar von 1 -10) kann das Kontrastverhältnis dann noch einmal deutlich gesteigert werden: Rund 1900:1, also fast die Werksangabe, können erreicht werden. Wie bei den Farben zeigt sich auch hier: Der Kontrast sollte vom Anwender selbstständig auf optimale Leistung getrimmt werden. Schwer ist es oft, ein gutes Kontrastverhältnis bei akkuraten Farben
zu erreichen. Mit unserer optimierten Farbverteilung (vgl. oben) erreicht
der H30 ein Kontrastverhältnis von ca. 900:1, ein guter Wert, der
allerdings auch von LCD Projektoren mittlerweile erreicht werden kann.
Dennoch erscheint das projizierte Bild des H30 im Vergleich zu einem LCD
Projektor räumlich tiefer mit mehr Plastizität. Dies hat vor
allem zwei Gründe: Erstens ist der Schwarzwert des Optoma H30 mit
sehr gut zu bezeichnen, besonders im Lampensparmodus. Schwarz erscheint
wirklich dunkel und beeinträchtigt auch dunkle Szenen in Filmen nicht,
das Bild wirkt an keiner Stelle ausgewaschen oder milchig. Als zweiter
Vorteil von DLP Projektoren zeigt sich der höhere In-Bild-Kontrast
(oft mit ANSI Kontrast angegeben): Er beschreibt den Kontrast im Bild,
wenn helle und dunkle Partien gleichzeitig im Bild erscheinen (zum Beispiel
bei dem bekannten Schachbrett-Testbild). Hier schneidet der Optoma hervorragend
ab. Durch diesen hohen Kontrast wirken gerade Bilder mittlerer Helligkeit
ungemein plastisch und natürlich tief. Dem H30 gelingt es insgesamt,
seine DLP Stärken in Kontrast und Schwarzwert gegenüber der
LCD-Konkurrenz deutlich auszuspielen, auch ohne 2000:1 Werksangabe.
Das Messdiagramm zeigt, dass der Helligkeitsverlauf ab 90% Helligkeit einen deutlichen Knick macht. Dies bedeutet im Bild, dass helle Bildelemente kaum Dynamik aufweisen. Helle Bildpartien, wie z.B. Wolken, zeigen kaum Struktur sondern wirken geradezu zweidimensional ohne Schattierungen. Fachbegriff für dieses Verschlucken heller Bildinhalte ist "Clipping". Andere Ergebnisse zeigen die beiden Bildmodi Vivid und Kino: Hier ist der Anstieg zwar gleichmäßig und frei von Clipping, allerdings ist der Anstieg mit 2.01 bzw. 2.08 deutlich zu "flach". Dadurch wirkt das Bild zu sehr aufgehellt und verliert an Tiefenwirkung. Besonders dunkle Szenen verlieren so an natürlicher "Dunkelheit". Wie bei den anderen Bildaspekten gilt auch für die Helligkeitsverteilung:
Selbst einstellen führt zu besseren Ergebnissen. Der Helligkeitsverlauf
kann durch die Brightness-, Contrast- und Gamma-Option des umfangreichen
Bildmenüs beeinflusst werden. Und siehe da, mit ein wenig Geduld
lässt sich ein nahezu perfekter Helligkeitsanstieg erzielen: Mit einem Anstieg von 2.22 ist in praktisch allen Raumverhältnissen
eine adäquate Helligkeitsreproduktion des Kino-Originals möglich.
Entgegen einer weit verbreiteten Meinung kann ein DLP-Projektor durchaus Farbverschiebungen an den Bildrändern aufweisen. Grund hierfür ist allerdings keine Konvergenz-Ungenauigkeiten verschiedener Panels, sondern leichte Brechungsunterschiede der Optik bzgl. den verschiedenen Farbspektren. Gut zu beobachten ist dieser Effekt beim H30: An den Bildrändern unseres Testgerätes zeigt sich eine leichte Verschiebung von Rot, so dass leichte Farbsäume entstehen. Dieser Effekt führt aber im normalen Filmbetrieb und bei angemessenem Betrachtungsabstand zu keiner erkennbaren Beeinträchtigung des Bildeindrucks. Vorbildlich ist die Ausleuchtung des Bildes. Der Helligkeitsabfall zu
den Ecken ist derart gering, dass auch einfarbige Vollbildflächen
gleichmäßig ausgeleuchtet wirken.
3.7 Overscan (Know
How Link hier)
DLP Projektoren erzeugen Farbe und Helligkeiten vollständig digital durch Lichtimpulse. Je heller das darzustellende Bildelement, desto schneller die Frequenz der Kippspiegel. Da bei dunklen Bildelementen die "langsamsten" Kippfrequenzen benutzt werden, entsteht ein sichtbares Rauschen in dunklen Bildpartien, hier sind die Spiegelfrequenzen noch im wahrnehmbarem Bereich. Der Optoma H30 zeigt bei Helligkeiten von 0% (Schwarz) bis ca. 20% (Dunkelgrau) ein deutlich sichtbares Bildrauschen, erst darüber wirkt das Bild ruhig ausgeleuchtet. Aus angemessenen Betrachtungsabständen ist dieses Rauschen aber keine große Beeinträchtigung.
Das Verfahren der Lichtimpulse zur Helligkeitsregulierung birgt noch
einen weiteren Nachteil, den sogenannten "False Contour" Effekt.
Der Begriff umschreibt einen Dynamikverlust bei bewegten Bildelementen.
Besonders gut ist der Effekt bei dunklen Szenen mit horizontalen Kameraschwenks
zu erkennen: Das Bild verliert an Helligkeits- bzw. Farbabstufungen und
in besonders schwierigen Szenen sind Doppelkonturen bei den bewegten Bildpartien
zu erkennen. Bis heute, nicht einmal bei den teuersten 3-Chip DLP Projektoren,
konnte dieses Problem behoben werden. Allerdings gilt hier ähnliches
wie bei dem Bildrauschen: In den meisten Bildszenen ist dieses Problem
keine große Beeinträchtigung.
3.9 De-Interlacing (Know
How Link hier) Unterschieden wird zwischen Filmmaterial, dem Zelluloid mit 24 Bildern pro Sekunde zugrunde liegt, und Videomaterial, wie es von Fernsehkameras der TV-Sender erzeugt wird:
Videomaterial von TV-Sendern (Sport, Shows, Dokumentationen etc.) wird
vom Optoma H30 per Motion Adaptive Verfahren in die progressive Darstellung
umgerechnet. Hierbei erzeugt der De-Interlacer das Vollbild bei unbewegten
Elementen durch Zusammenflechten zweier aufeinanderfolgender Halbbilder,
während bewegte Elemente durch Interpolation bzw. "Bobbing"
hochgerechnet werden. Die Ergebnisse des H30 sind vorbildlich: Das Bild
wirkt detailliert und zeigt kaum störend flimmernde Kanten an scharfen
Kontrasten. Fernsehen wird so zu einem ansprechenden Großbildvergnügen.
Filmmaterial benötigt einen speziellen Filmmodus des Projektors:
Der De-Interlacer muss herausfinden, welche zwei Halbbilder aus ein und
dem selben Kinobild stammen und sie anschließend wieder zu einem
progressiven Vollbild zusammenfügen. Dem H30 fehlt leider ein guter
Filmmodus. Dies bedeutet in der Praxis, dass Filmmaterial genauso wie
Videomaterial behandelt wird, was zu Detailverlust vor allem in bewegten
Elementen führt. Deshalb ist für die Filmwiedergabe ein guter
Progressive Scan DVD Player dringend zu empfehlen.
Die Signalverarbeitung des Optoma H30 arbeitet sehr akkurat und vorbildlich. Sie stellt das Videobild mit sehr hoher Bildschärfe und zugleich ohne störende Doppelkonturen dar.
Selbst bei schwierigen Testbildern (Bild oben) sind kaum Doppelkonturen zu erkennen.
Horizontal stellt die native Auflösung des Projektors um 800 Pixel
zur Verfügung, rund 80 mehr als der DVD Standard (720). Die Skalierungselektronik
muss die Signal-Auflösung demnach um ca. 80 Pixel durch Interpolation
erweitern. Anhand von Burst-Testbildern kann man sehr gut erkennen, wie
der Projektor diese nicht ganz einfache Aufgabe meistert.
Das Testbild oben zeigt, dass bereits im Bereich von 4MHz Dynamikschwankungen in der Helligkeit zu erkennen sind: Rund jede zweite Linie erscheint dunkler. In den höheren DVD-Auflösungen (5MHz, 6MHz und 6,75MHz) sind diese Schwankungen noch deutlicher zu erkennen. Im Filmbild bedeutet dies, dass feine Strukturen und kleine Details sichtbare Interferenzerscheinungen aufweisen können und auch in ihrer Helligkeit nicht immer voll dargestellt werden. Dadurch leidet die Detailauflösung. Die Farbdarstellung zeigt in höchsten DVD-Auflösungen ebenfalls
leichte Defizite. Im Bereich ab 3MHz geht Farbdynamik verloren. Im Testbild verwischen die Magenta- und Grünfarbenen Balken zu einem Grau (im Bild rechts). Feine Strukturen und kleine Bildelemente sind im Bild in ihrer Farbintensität beeinträchtigt.
Die native vertikale Auflösung des Projektors beträgt 600 Pixel im 4:3 Format. Für das bei Filmen gebräuchliche 16:9 Format bleiben von den 600 nur 450 Pixel übrig, rund 120 zuwenig für die Darstellung anamorph aufgezeichneter PAL-DVDs. Die Skalierungselektronik muss also das Bild vertikal in seiner Auflösung vermindern, ohne dabei sichtbare Verluste zu erzeugen.
Der Ausschnitt oben aus einem Testbild zeigt, dass der H30 diese Aufgabe gut erfüllt. Auch bei einzeiligen Details liegen die Linearitätsschwankungen in einem akzeptablen Bereich. In Anbetracht der Tatsache, dass die meisten DVDs vertikal gefiltert werden und ihre tatsächlich mögliche Maximalauflösung nicht erreichen, sind bei den meisten Film-DVDs keine großen Defizite in der Detaildarstellung auszumachen.
3.12 Fazit Bild Auch die Farbdarstellung erscheint kräftig und zugleich natürlich. Wer allerdings den Anspruch präziser Farben, die weitgehendst dem Kino-Original entsprechen, erhebt, der muss vor dem ersten Filmgenuss erst ein gehöriges Stück Arbeit in die Abstimmung legen. Denn die Werks-voreingestellten Bildcharakteristika sind leider weit vom Optimum entfernt. Dabei sind die gebotenen Einstell-Parameter umfangreich, aber sehr schwierig zu koordinieren, so dass eine gute Abstimmung für Anfänger, aber auch für Fortgeschrittene, sehr erschwert wird. Einmal justiert zeigt das Bild aber auch in Sachen Farben kaum Schwächen, dies wird jedoch mit deutlichen Einbußen in dem Kontrast bezahlt. Die Detailauflösung ist aufgrund der nativen Auflösung, die im 16:9 Bereich deutlich unter dem PAL-Standard liegt, nicht so hoch wie bei einem hochauflösenden HDTV Projektor, doch ist sie immer noch hoch genug, um ein detailliert wirkendes Bild bei DVD-Zuspielung auf die Leinwand zu bringen. Deutliche Abzüge in der Bewertung handelt sich der Optoma H30 durch sein mäßiges De-Interlacing ohne erkennbaren Filmmode für PAL-DVDs ein. Für eine höchstwertige Filmwiedergabe muss der Anwender zwangsläufig einen Progressive Scan Player oder im Falle von Satelliten- oder Kabel- Empfang einen externen Scaler einsetzen. Gerade Letzteres bedeutet unter Umständen erhebliche Zusatzkosten. DLP-typische Artefakte sind gegenüber den Vorgänger-Modellen
reduziert, allerdings noch nicht bis in den unbemerkbaren Bereich. Hier
sind die DLP-High-End Modelle etwas weiter.
Leider hat der H30 eine Kombination aller dieser möglichen Probleme: In der PAL-Frequenz von 50Hz lässt er sich nicht nativ ansteuern, der Projektor erkennt das eingehende Signal nicht richtig und stellt nur einen Teil des Bildinhaltes dar. Erhöht man die Frequenz des HTPCs auf 75Hz, was ebenfalls PAL-kompatibel wäre, lässt sich der Projektor tatsächlich in seiner nativen Auflösung ansteuern, doch Bewegungen im Bild sind durch ein sehr starkes Ruckeln erheblich beeinträchtigt. Sendet man dem Projektor eine XGA Auflösung mit 50Hz, so erkennt er das Signal richtig und skaliert auch angemessen um, allerdings wieder nur mit erheblichem Bildruckeln. Perfekt ansteuern ließ sich der H30 bei unseren Tests nur bei 60Hz Bildwiederholfrequenz. Dies macht ihn zumindest zu NTSC-DVDs kompatibel, doch hilft das hierzulande wenig. Insgesamt muss man den Projektor als Nicht-HTPC-kompatibel einstufen.
Anmerkung:
5. HDTV Wiedergabe
Deutliche Abzüge müssen DLP-Fans in dieser Preisklasse allerdings in der Ausstattung hinnehmen. Wie die meisten anderen DLP Projektoren bietet auch der H30 keinen Lensshift, und damit keine besonders gute Aufstellungsflexibilität. Gerade bei der begrenzten nativen Auflösung ist ein digitaler Trapezausgleich keine Alternative, daher muss der Interessent vor dem Kauf genau den Kinoraum vermessen, um späteren Enttäuschungen vorzubeugen. Ebenfalls zu sparsam sind die gebotenen Eingänge des Projektors. Mit nur einer einzigen VGA Buchse für Komponenten-Signale, auf die für eine YUV Zuspielung ein wackeliger Adapterstecker aufgeschraubt werden muss, ist eindeutig zu wenig für einen Heimkinoprojektor. Die Anschlussseite erinnert viel mehr an einen Präsentationsprojektor. Doch von diesen ärgerlichen Sparmaßnahmen abgesehen ist der
Optoma H30 ein sehr gelungener Projektor, der seinem Besitzer bestimmt
viele vergnügliche Filmabende bietet, ohne dass er sich über
große Bilddefizite ärgern muss.
7. Bewertung + Kompakte Abmessungen - Zu wenig Eingänge
Dieser Test zeigt die Eigenschaften des Projektors in seiner Werks-Ausführung. Durch bestimmte Tuning-Maßnahmen kann das Leistungspotenzial sichtbar erhöht werden. Details >hier<.
8.
Die wichtigsten technischen Daten im Überblick (Herstellerangaben): - Display: Single 0.55-inch 12-degree Double Data Rate DLPTM technology from Texas Instruments - Native Resolution: SVGA (800 x 600) native - Maximum Resolution: SXGA (1,280 x 1024) compressed - Brightness (Typical): 800 lumens - Contrast Ratio(Full On/ Full Off): 2000:1 - Weight: 4.6 pounds (2.1 kg) - Dimensions (W x H x D : 10.7 x 3.4 x 8.3 inches (271 x 87 x 212 mm) - Operational Noise: 32 dB standard (30 dB economy) - Lamp Life: (typical: 2,000 hours (standard) 3,000 hours (economy) - Lamp Typ: 180-watt P-VIP lamp - Aspect Ratio: 4:3 native at 800 x 600, 16:9 compatible - Input / Output Connections: VGA input (analog RGB/component/HDTV), S-Video, composite video (RCA) / VGA output - Computer Compatibility: SXGA, XGA, SVGA, VGA compression, VESA standards, PC & compatibles - Video Compatibility: NTSC (M, 3.58/4.43 MHz), PAL (B, D, G, K, I, M, N), SECAM (B, D, G, K, K1, L), HDTV (720p, 1080i), EDTV (480p, 576i/p), SDTV (480i) - Throw Ratio: 1.75:1 to 2.12:1 - Keystone Correction: +/- 16 degrees - Screen Size (diagonal): 29 to 260 inches (0.7 to 6.6 meters) - Projection Distance: 4.1 to 32.8 feet (1.25 to 10 meters) - Projection Lens: f = 19.7 - 23.6 mm, F/2.4 - 2.7, manual focus and zoom - Horizontal Scan Rate: 15.75 to 68.70 kHz - Vertical Refresh Rate: 43 to 85 Hz - Operation Temperature: 41 - 95° F (5 - 35 °C) (80% humidity) - Power Supply: 100-240 volts, 50/60 Hz - Power Consumption: 270 watts (maximum) - Standard Accessories: AC power cord, composite video cable, VGA to component adapter, S-Video cable, remote control, two batteries, lens cap, user manual, warranty card - Optional Accessories: Ceiling mount kit |
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