Test: DLP Projektor Optoma ThemeScene H30
DLP-Zwerg mit Riesen-Kontrast?
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Das Testmuster wurde zur Verfügung gestellt von:


Benedictus Hifi & Heimkino


Trotz all unseren LCD-Projektoren Tests und Specials haben wir die DLP Technik nicht aus den Augen verloren. Auch hier hat sich im Einstiegssegment unter € 2000.- einiges getan, allerdings wird hier der Schwerpunkt anders gesetzt: Statt hoher HDTV-Auflösungen, wie sie im LCD Lager derzeit geboten werden, sollen die günstigen DLP Projektoren hauptsächlich mit Kontrast überzeugen. Ihre Auflösung liegt mit SVGA (800x600) leider immer noch unter unserem PAL-Standard.

Einer dieser neuen Mini-Kontrast-Wunder mit SVGA Auflösung ist der neue H30 aus dem Hause Optoma, zu einem Preis von ca. € 1699.-. Stolze 2000:1 gibt der Hersteller in den technischen Daten an. Ob ein derart hoher Kontrastwert sich in der Praxis bewahrheitet, zeigt unser Test.



Wir verweisen im voraus auf unsere Testkriterien, die ausführlich in unserem Know How Special: "Projektoren / PlasmaTVs - Qualitätsmerkmale - Die Testkriterien von Cine4Home" beschrieben werden.


1. Ausstattung und Technik (Know How Link hier)

Auf den ersten Blick fällt eines direkt auf: DLP Projektoren der Einstiegs- und Mittelklasse sind in ihren Abmessungen kompakter als die LCD Konkurrenz. So auch der Optoma H30: Mit 271 x 87 x 212 mm ist er derart klein, dass man ihn leicht für einen reinen Präsentationsprojektor halten könnte.

Das Gerät ist Matt-Weiß mit einer silbernen Front und Bodenhälfte. Durch die geringen Abmessungen ist der Projektor zwar recht unscheinbar, wird aber in Verarbeitung und Materialgüte seine Preisklasse ganz und gar gerecht.


Funktionelles Design


1.1 Technik (Know How Link hier)

In diesem Single Chip DLP Projektor sorgt ein einziges DMD Panel, wie immer von der Firma Texas Instruments, in Kombination mit einem Farbrad für die Bilderzeugung. Die Auflösung des DMDs entspricht dem Computer-SVGA Standard mit 800x600 Pixeln im 4:3 Format. Dies klingt zunächst technisch etwas veraltet im Vergleich zu den aktuellen 16:9 Beamern, doch ob es sich tatsächlich negativ auf die Bildqualität auswirkt, wird unser Bildtest aufzeigen.

Keinesfalls antiquiert ist das Farbrad, das mit 6 Segmenten und 4-facher Geschwindigkeit für einen deutlich reduzierten Rainbow-Effekt sorgen soll. Einen guten Einblick auf das Farbrad erhält man, wenn man die Projektionslampe aus ihrem Lampenschacht herausnimmt. Er befindet sich auf der Geräteunterseite, was eine Demontage des Projektors von der Deckenhalterung im Falle eines notwendigen Lampenaustauschs erforderlich macht:


Der Lampenschacht des H30

Oben im Bild ist das kleine Lichteintrittsfenster zur weiteren Bildbearbeitung rötlich zu erkennen. Hier entdeckt man bei genauerer Betrachtung auch das kleine Farbrad:


Farbrad - Bildmitte

Bei der Projektionslampe handelt es sich um eine 180 Watt P-VIP Lampe, die mit einer angegebenen Lebensdauer von ca. 2000 - 3000 Stunden auf gängigem Niveau liegt und mit einem Ersatzpreis von €300.- - €400.- akzeptable Laufzeitkosten bietet.


Projektionslampe des H30

Wie immer waren wir neugierig und haben auch einen Blick in das Innenleben des kleinen Optoma Projektors geworfen. Nach Abnehmen des Gehäusedeckels kommt die Steuerelektronik zum Vorschein:

Auch im Inneren zeigt sich das Gerät solide verarbeitet. Es ist beeindruckend, wie die Optoma Ingenieure die gesamte Optik und Steuerplatinen auf so kleinem Raum untergebracht haben, ohne dass das Gerät verwinkelt und unübersichtlich erscheint.

Die Belüftung des Optoma H30 ist zwar nicht ganz so leise wie bei den aktuellen LCD Projektoren Sanyo Z2 oder Panasonic PTAE500, doch ist sie durchaus unauffällig und im Filmbetrieb nicht störend. Ein wenig Auffällig war eine Art Knistergeräusch unseres Testmodells in der ersten Minute des Betriebs, was aber als normal anzusehen ist und im weiteren Filmbetrieb nicht mehr vorkommt.

Angesaugt wird die zur Kühlung benutzte Raumluft an der linken Geräteseite:


Luftschlitze neben dem Stromeingang

Einmal erhitzt, wird die Luft an der Gerätevorderseite wieder nach außen in den Kinoraum geführt:


Luftablass an der Gerätefront

Zu beobachten ist hier, dass die Lamellen des Luftauslasses schräg gestellt sind, so dass möglichst keine heiße Luft in den Lichtweg kommt und so störendes Bildflimmern verursacht.

 


1.2 Anschlüsse / Bildsignale (Know How Link hier)

Leider erinnert die Anschlussseite des H30 auch nur an die eines reinen Präsentationsprojektors: Neben der üblichen, aber qualitativ nicht höchstwertigen Standardbuchsen für Composite (Cinch) und S-Video (Hosiden) ist nur ein einziger weiterer Eingang, eine Standard Sub-D Buchse für den Anschluss von VGA Kabeln, zu erblicken:


Spärliches Anschlussboard

Daneben befindet sich ein "VGA out" Ausgang, der ebenfalls im normalen Heimkinobetrieb selten bis gar nicht gebraucht wird. Immerhin verarbeitet der Projektor über seinen Computer-Eingang nicht nur RGB H/V Signale, sondern auch den gängigen YPbPr-Standard, der zur progressiven Zuspielung geeignet ist. Dazu liegt dem Projektor ein spezieller YUV->VGA Adapter bei, der hinten an das Gerät geschraubt werden muss:


Aufgesetzter YCbCr Adapter

Nicht nur dass diese Lösung einen wenig professionellen Eindruck macht, sie erschwert auch die Montage des Projektors deutlich, mit eingesteckten Kabeln ergibt sich ein viel zu langer Kabelbaum der aufgrund der Hebelwirkung wenig stabil ist.


Merkwürdige Anschlusskonstruktion

Der RGB H/V bzw. YUV Anschluss ist der einzige Eingang, der eine hochwertige Signalart unterstützt. Wer also mehr als ein Gerät anspruchsvoll verkabeln will, muss auf umständliche Switcher zurückgreifen. Ebenso fehlt ein digitaler DVI bzw. HDMI Eingang, wie er immer öfter im Heimkino zu finden ist und sich in Zukunft bestimmt als Standard durchsetzen wird. Ein so sparsames Anschlussboard ist definitiv nicht mehr zeitgemäß und sollte auch bei einem günstigen Einstiegsprojektor nicht vorkommen. Hier zeigt das LCD-Lager eindrucksvoller, dass man auch für wenig Geld mehr Eingänge bieten kann.


Anmerkung:
Der beliegende Komponenten Adapter kann durch ein spezielles YUV->Sub D Kabel umgangen werden. Führende Kabel-Shops bieten solche Kabel im Internet an.


Die Signalelektronik des H30 verarbeitet hingegen alle gängigen Standards: 480i/p (NTSC / Progressive), 576i/p (PAL / Progressive) sowie diverse PC Auflösungen (VGA,SVGA,XGA etc.) können dargestellt werden. Auch HDTV gehört dazu, obwohl die native Auflösung des Projektors keine sinnvolle Nutzung von HDTV-Signalen gewährleistet.



1.3 Aufstellung (Know How Link hier)

Auch in Sachen Aufstellung wird leider nicht der Komfort geboten wie im LCD Bereich. Bisher bietet noch praktisch kein DLP Projektor einen horizontalen und vertikalen Lens-Shift, wie er bei LCD bereits fast schon Standard ist. Ohne Lensshift muss bei dem H30 darauf geachtet werden, dass die Optik horizontal genau zentriert vor der Leinwand platziert werden muss. Als Aufstellung ist demnach eine Deckenmontage empfehlenswert. Aber auch eine Tischaufstellung, z.B. auf einem Couchtisch vor den "Zuschauerplätzen", ist durch die kompakten Abmessungen und den praktischen Aufstellfüßen denkbar.

Hinten lässt sich die waagerechte Aufstellung durch den rechten Fuß per Drehgewinde ermöglichen (Bild oben). Der Neigungswinkel kann mit dem variablen Frontfuß per Knopfdruck bestimmt werden:


Variabler Front-Fuß

Man sollte aber auf eine schräge Aufstellung soweit es geht verzichten, denn der entstehende Trapez-Effekt kann nur digital ausgeglichen werden, was zwangsläufig zu einem sichtbaren Auflösungsverlust führt.


Die Projektions-Abstände sind relativ groß für einen Heimkinoprojektor und erfordern zumindest für größere Bildbreiten relativ viel Platz.

 

Projektionsabstandstabelle "H-30"

Bildbreite Projektionsabstand Min. Pro-Abstand Max.
1,5 m 2,63 m 3,19 m
2,0 m 3,5 m 4,25 m
2,2 m 3,85 m 4,67 m
2,5 m 4,37 m 5,31 m
3,0 m 5,24 m 6,37 m

 

So wird für die meisten Anwendungen eine Deckenmontage über den Betrachter-Plätzen die beste Lösung sein.

Die Schärfe und der Zoomfaktor werden manuell direkt an der Optik bzw. an dem Drehrad oberhalb der Optik justiert:


Optik und Zoom-Rad

Insgesamt ist der Optoma H30 in seiner Aufstellung ähnlich wie viele andere Projektoren am Markt und kann, entsprechende Raumplanung vorausgesetzt, in vielen Räumen sinnvoll eingesetzt werden.




2. Bedienung (Know How Link hier)

Die Bedienung hat sich auch bei dem Gerät neuester Generation, H30, zu den anderen Optoma Projektoren kaum verändert:


2.1 On Screen Menüs

Vor allem die On Screen Menüs wurden praktisch identisch z.B. vom H56 übernommen. In vier Rubriken, "Picture", "Image", "System" und "Display" sind alle Bild- und Aufstellungsparameter eingeteilt.

Zwar sind die gebotenen Optionen umfangreich, aber die Strukturierung ist nicht mehr ganz zeitgemäß und trägt nicht gerade zu einer guten Übersichtlichkeit bei.

So ist es zum Beispiel sehr umständlich und auch nicht verständlich, warum die Bildparameter über zwei Rubriken verteilt wurden. Auch beeinflussen verschiedene Parameter die selben Bildeigenschaften, allein die Farbtemperatur wird sowohl durch "Color Temp", "Image Mode" und "Advanced Adjustment" verändert. Hier gilt leider nicht "je mehr Parameter desto besser", denn durch eine schwer zu verstehende Interaktion all dieser Funktionen wird eine Bildkalibrierung sichtlich erschwert.

Eine Beschränkung auf die üblichen Gain- und Bias- Parameter bzgl. des Weißabgleichs (Bild oben) wäre hier praktischer gewesen. Trotzdem, besser zu viele Parameter als zu wenig und auch für die sonstigen Aufstellungsparameter hat der H30 viel zu bieten.


System Menü



2.2 Fernbedienung

Neu hingegen ist die Fernbedienung des H30. Trotz ihres ungewöhnlichen Designs liegt sie gut in der Hand und bietet eine sinnvolle Tastenanordnung.

Wichtigen Bildparametern wie z.B. "Brightness" und Bildformat wurden ebenso eigene Tasten spendiert wie den verschiedenen Eingangsquellen. Damit auch im abgedunkelten Raum alles klar ablesbar bleibt, sind alle Tasten elektrisch durch ein auffälliges rotes Licht beleuchtbar.

Die Reichweite des Infrarotsenders ist ausreichend doch nicht immer ganz zuverlässig. Während unserer Testphase kam es immer wieder vor, dass die Signale erst beim Projektor ankamen, wenn man die Fernbedienung direkt auf den Empfänger gerichtet hat.

Sollten die Batterien der Fernbedienung einmal überraschend versagen, so kann das Gerät auch bequem über direkte Tasten auf der Gehäuseoberseite bedient werden.


Insgesamt ist die Bedienstruktur des H30 zwar vielseitig, doch nicht mehr ganz zeitgemäß. Die unübersichtlichen Menüs mit interagierenden Funktionen und die etwas träge Reaktion auf die Fernbedienung schränken eine praktische und intuitive Bedienung etwas ein.




3. Bildtest

In der Ausstattung und Aufstellung zeigt sich, dass die derzeitigen Einstiegs-DLP Projektoren wie ein H30 deutlich weniger Komfort aufweisen als bei den Konkurrenz-Technologien. Kann der Projektor diese Defizite durch eine außergewöhnliche Bildqualität ausgleichen?



3.1 Screendoor / Raster (Know How Link hier)

Ein sichtbarer Vorteil der DLP Projektion ist eindeutig die höhere Füllrate, die zu einer weniger auffälligen Pixelstruktur als bei den meisten LCD Projektoren führt.
Davon profitiert auch der H30 deutlich. Dem entgegen wirkt aber die relativ geringe native Auflösung. Deshalb gilt: Trotz DLP sollte man auf einen angemessenen Sichtabstand achten, damit der homogene Bildeindruck nicht durch sichtbare Pixelstruktur beeinträchtigt wird.


Pixelstruktur des Optoma H30
.


3.2 Farbumfang (Know How Link hier)

Single Chip DLP Projektoren wie der H30 erzeugen die zur Bilddarstellung notwendigen Grundfarben (Primaries) allein durch Lichtfilterung im Farbrad. Die Segmente des Farbrades müssen so akkurat gefertigt sein, dass wirklich nur das Licht des gewünschten Spektrums hindurch gelassen wird. Da dies eine äußerst schwierige Aufgabe ist, zeigen DLP Projektoren nicht selten gewisse Defizite in der Farbdarstellung.

Das obige Diagramm zeigt den Farbumfang des Optoma H30: Das weiße Dreieck zäumt alle für den Projektor theoretisch darstellbaren Farbnuancen an. Das größere schwarze Dreieck zeigt alle Farben des Videostandards. Das Segel ist eine zwei dimensionale Darstellung unseres gesamten Sehbereichs. Im Idealfall decken sich das weiße Dreieck (Projektor) und das schwarze (Signal) Dreieck. Es wird deutlich, dass der H30 leichte Defizite in der Grundfarbendarstellung hat. Blau und Rot verfehlen knapp den Optimalwert, sind also nicht ganz so kräftig, wie es der Signalstandard erfordert. Besonders Grün (obere Ecke) verfehlt das Soll sichtbar.

In der Spektralanalyse der Grundfarben wird dies ebenfalls deutlich: In "reinem" Rot und Blau des Projektors "funken" Lichtwellen anderer Farbwellenlängen ein wenig dazwischen, was die Farben ein wenig ausgewaschen erscheinen lässt.


Spektraldarstellungen von Rot und Grün des H30

Im Grünspektrum wird dies besonders deutlich: Der "Peak" liegt nicht im tiefgrünen Bereich, sondern leicht daneben.

Doch was besagen all diese Messungen bezüglich des Bildeindrucks im normalen Filmbetrieb? Zum Glück sind all die gemessenen Defizite in der Praxis geringer, als sie zunächst erscheinen. Die Farbdarstellung des Optoma H30 wirkt dennoch äußerst kräftig und wird auch bunten Filmen gerecht. Colorierte Szenen wie z.B. in Star Wars oder 5th Element werden ansprechend aufbereitet. Man muss sich daher keine Sorgen um eine zu blasse Farbdarstellung machen, nur die letzte Genauigkeit lässt der H30 fehlen.

 


3.3 Farbtemperatur (Know How Link hier)

Etwas problematischer sieht es da schon bei der akkuraten Farbmischung, sprich Farbtemperatur aus. Im Werks-voreingestellten Cinemamodus zeigt der Projektor einen deutlichen Blauüberschuss von ca. 50%.


Werksfarben des H30

Diese Farbverteilung lässt das Bild in allen Helligkeitsstufen deutlich zu "kühl" erscheinen. Die dargestellten Farben wirken wenig natürlich sondern verleihen dem Bild einen sterilen, leicht künstlichen Charakter, als ob bei den Aufnahmen immer Kunstlicht verwendet wurde.

Die durchschnittliche Farbtemperatur in neutralen Graustufen liegt mit ca. 9600K rund 3000K über dem Sollwert, eine sehr hohe Abweichung.

Derartige Abweichungen sind zuviel. Auch die anderen voreingestellten Bildmodi, "Normal" und "Vivid" zeigen keine Verbesserung in der Farbdarstellung.


Farbverteilung der Modi "Normal" und "Vivid"

Um mit dem H30 eine natürliche Farbdarstellung auf die Leinwand zu bannen, ist man demnach leider auf eine eigenhändige Kalibrierung angewiesen. Dies ist ohne entsprechende Übung oder Messinstrumente bereits sehr schwierig. Unnötig weiter erschwert wird der Farbabgleich durch die interagierenden Einstell-Parameter, die man alle in den Griff bekommen muss. Bei unserem Test war es derart schwierig, einen akkuraten Farbabgleich zu erzielen, dass wir trotz Messinstrumente einige Stunden gebraucht haben, bis wir akzeptable Ergebnisse erzielt haben.


Eingestellte Farbtemperatur

Das obige Diagramm zeigt, eine akkurate Farbverteilung ist möglich, wenn auch nicht in absoluter Perfektion. Dennoch: Einmal kalibriert erzeugt der Optoma H30 ein sehr natürlich wirkendes Bild, das auch den subtilen Farbkompositionen mancher Regisseure gerecht wird. Schade nur, dass dieses Ergebnis nicht ab Werk gewährleistet wird, sondern eine Selbst-Justage fast unumgänglich ist.

 


3.4 Schwarzwert, Kontrast, Helligkeit (Know How Link hier)

Optoma gibt in den technischen Daten ein maximales Kontrastverhältnis von 2000:1 an. Diese Angabe lässt auf einen hervorragenden Schwarzwert und große Maximalhelligkeit schließen. Keine Überraschung, soll doch das hohe Kontrastverhältnis ein Kaufargument gegenüber der Auflösungs-überlegenen LCD Projektoren sein.

Überraschend gering war aber das von uns gemessene Kontrastverhältnis der Werks-Einstellung: Nur 600:1 betrug es im Werks-Modus, ein Wert, der selbst für einen LCD Projektor der aktuellen Einstiegsklasse um € 1000.- nur als mäßig anzusehen wäre. Allerdings nutzt diese Werkeinstellung das wirkliche Kontrastverhältnis nicht einmal annähernd aus. Ein einfaches Umschalten auf den "Normal" Modus verdoppelt den Kontrast schon fast auf rund 1100:1. Mit Hilfe des "White Peak" Modus (regelbar von 1 -10) kann das Kontrastverhältnis dann noch einmal deutlich gesteigert werden: Rund 1900:1, also fast die Werksangabe, können erreicht werden. Wie bei den Farben zeigt sich auch hier: Der Kontrast sollte vom Anwender selbstständig auf optimale Leistung getrimmt werden.

Schwer ist es oft, ein gutes Kontrastverhältnis bei akkuraten Farben zu erreichen. Mit unserer optimierten Farbverteilung (vgl. oben) erreicht der H30 ein Kontrastverhältnis von ca. 900:1, ein guter Wert, der allerdings auch von LCD Projektoren mittlerweile erreicht werden kann. Dennoch erscheint das projizierte Bild des H30 im Vergleich zu einem LCD Projektor räumlich tiefer mit mehr Plastizität. Dies hat vor allem zwei Gründe: Erstens ist der Schwarzwert des Optoma H30 mit sehr gut zu bezeichnen, besonders im Lampensparmodus. Schwarz erscheint wirklich dunkel und beeinträchtigt auch dunkle Szenen in Filmen nicht, das Bild wirkt an keiner Stelle ausgewaschen oder milchig. Als zweiter Vorteil von DLP Projektoren zeigt sich der höhere In-Bild-Kontrast (oft mit ANSI Kontrast angegeben): Er beschreibt den Kontrast im Bild, wenn helle und dunkle Partien gleichzeitig im Bild erscheinen (zum Beispiel bei dem bekannten Schachbrett-Testbild). Hier schneidet der Optoma hervorragend ab. Durch diesen hohen Kontrast wirken gerade Bilder mittlerer Helligkeit ungemein plastisch und natürlich tief. Dem H30 gelingt es insgesamt, seine DLP Stärken in Kontrast und Schwarzwert gegenüber der LCD-Konkurrenz deutlich auszuspielen, auch ohne 2000:1 Werksangabe.




3.5 Gammaverteilung / Homogenität (Know How Link hier)

Ein hohes Kontrastverhältnis ist nur dann wirklich nützlich, wenn es gleichmäßig von dem Projektor ausgenutzt wird, sprich wenn jedem Bildelement seine akkurate Helligkeit zugeordnet wird. Um dies zu gewährleisten, sollte der gängige DVD-Standard, ein Kurvenanstieg von 2.2 zwischen Schwarz und Weiß, eingehalten werden. Im vorangegangenem Kapitel haben wir aufgezeigt, dass der "Normal" Modus das höchste Kontrastverhältnis bietet. Leider zeigt unsere Gammamessung, dass dieses Kontrastverhältnis nicht homogen ausgenutzt wird:

Das Messdiagramm zeigt, dass der Helligkeitsverlauf ab 90% Helligkeit einen deutlichen Knick macht. Dies bedeutet im Bild, dass helle Bildelemente kaum Dynamik aufweisen. Helle Bildpartien, wie z.B. Wolken, zeigen kaum Struktur sondern wirken geradezu zweidimensional ohne Schattierungen. Fachbegriff für dieses Verschlucken heller Bildinhalte ist "Clipping".

Andere Ergebnisse zeigen die beiden Bildmodi Vivid und Kino: Hier ist der Anstieg zwar gleichmäßig und frei von Clipping, allerdings ist der Anstieg mit 2.01 bzw. 2.08 deutlich zu "flach". Dadurch wirkt das Bild zu sehr aufgehellt und verliert an Tiefenwirkung. Besonders dunkle Szenen verlieren so an natürlicher "Dunkelheit".

Wie bei den anderen Bildaspekten gilt auch für die Helligkeitsverteilung: Selbst einstellen führt zu besseren Ergebnissen. Der Helligkeitsverlauf kann durch die Brightness-, Contrast- und Gamma-Option des umfangreichen Bildmenüs beeinflusst werden. Und siehe da, mit ein wenig Geduld lässt sich ein nahezu perfekter Helligkeitsanstieg erzielen:

Mit einem Anstieg von 2.22 ist in praktisch allen Raumverhältnissen eine adäquate Helligkeitsreproduktion des Kino-Originals möglich.




3.6 Schärfe / Ausleuchtung / Konvergenz (Know How Link hier)

Die Qualität der Optik ist entscheidend für eine gleichmäßig über das Bild verteilte Bildschärfe, Ausleuchtung und Farbdeckung. Trotz ihrer kleinen Abmessungen sorgt die Optik des H30 für gute Ergebnisse, wenn auch nicht frei von Mängeln. Zu den Rändern hin ist ein leichter Schärfeabfall des Bildes auszumachen, man sollte sich daher bei der Aufstellung Zeit nehmen, den besten Kompromiss zu finden.

Entgegen einer weit verbreiteten Meinung kann ein DLP-Projektor durchaus Farbverschiebungen an den Bildrändern aufweisen. Grund hierfür ist allerdings keine Konvergenz-Ungenauigkeiten verschiedener Panels, sondern leichte Brechungsunterschiede der Optik bzgl. den verschiedenen Farbspektren. Gut zu beobachten ist dieser Effekt beim H30: An den Bildrändern unseres Testgerätes zeigt sich eine leichte Verschiebung von Rot, so dass leichte Farbsäume entstehen. Dieser Effekt führt aber im normalen Filmbetrieb und bei angemessenem Betrachtungsabstand zu keiner erkennbaren Beeinträchtigung des Bildeindrucks.

Vorbildlich ist die Ausleuchtung des Bildes. Der Helligkeitsabfall zu den Ecken ist derart gering, dass auch einfarbige Vollbildflächen gleichmäßig ausgeleuchtet wirken.



3.7 Overscan (Know How Link hier)

Aktuelle Großbildprojektoren sollten keinen sichtbaren Overscan mehr aufweisen, d.h. das Video-Bild sollte möglichst unbeschnitten an den Rändern auf der Leinwand erscheinen. Leider zeigen hier immer noch viele Projektoren unnötige Defizite. Nicht so der Optoma H30: Er unterschlägt oben und unten jeweils nur 2 Pixel, rechts und links 3 Pixel. Dieser minimale Overscan gewährleistet die volle Bilddarstellung ohne Verluste.



3.8 Bildrauschen / False Contour (Know How Link hier)


3.8.1 Bildrauschen

DLP Projektoren erzeugen Farbe und Helligkeiten vollständig digital durch Lichtimpulse. Je heller das darzustellende Bildelement, desto schneller die Frequenz der Kippspiegel. Da bei dunklen Bildelementen die "langsamsten" Kippfrequenzen benutzt werden, entsteht ein sichtbares Rauschen in dunklen Bildpartien, hier sind die Spiegelfrequenzen noch im wahrnehmbarem Bereich. Der Optoma H30 zeigt bei Helligkeiten von 0% (Schwarz) bis ca. 20% (Dunkelgrau) ein deutlich sichtbares Bildrauschen, erst darüber wirkt das Bild ruhig ausgeleuchtet. Aus angemessenen Betrachtungsabständen ist dieses Rauschen aber keine große Beeinträchtigung.



3.8.2 False Contour

Das Verfahren der Lichtimpulse zur Helligkeitsregulierung birgt noch einen weiteren Nachteil, den sogenannten "False Contour" Effekt. Der Begriff umschreibt einen Dynamikverlust bei bewegten Bildelementen. Besonders gut ist der Effekt bei dunklen Szenen mit horizontalen Kameraschwenks zu erkennen: Das Bild verliert an Helligkeits- bzw. Farbabstufungen und in besonders schwierigen Szenen sind Doppelkonturen bei den bewegten Bildpartien zu erkennen. Bis heute, nicht einmal bei den teuersten 3-Chip DLP Projektoren, konnte dieses Problem behoben werden. Allerdings gilt hier ähnliches wie bei dem Bildrauschen: In den meisten Bildszenen ist dieses Problem keine große Beeinträchtigung.




3.9 De-Interlacing (Know How Link hier)

Immernoch gehört das interne De-Interlacing zu den größten Schwachpunkten vieler Projektoren, egal welcher Preisklasse. Im Einstiegssegment ist kaum ein Gerät zu einer hochwertigen Vollbild-Umwandlung aller herkömmlichen interlaced-Signale in der Lage.

Unterschieden wird zwischen Filmmaterial, dem Zelluloid mit 24 Bildern pro Sekunde zugrunde liegt, und Videomaterial, wie es von Fernsehkameras der TV-Sender erzeugt wird:


Videomaterial

Videomaterial von TV-Sendern (Sport, Shows, Dokumentationen etc.) wird vom Optoma H30 per Motion Adaptive Verfahren in die progressive Darstellung umgerechnet. Hierbei erzeugt der De-Interlacer das Vollbild bei unbewegten Elementen durch Zusammenflechten zweier aufeinanderfolgender Halbbilder, während bewegte Elemente durch Interpolation bzw. "Bobbing" hochgerechnet werden. Die Ergebnisse des H30 sind vorbildlich: Das Bild wirkt detailliert und zeigt kaum störend flimmernde Kanten an scharfen Kontrasten. Fernsehen wird so zu einem ansprechenden Großbildvergnügen.



Filmmaterial

Filmmaterial benötigt einen speziellen Filmmodus des Projektors: Der De-Interlacer muss herausfinden, welche zwei Halbbilder aus ein und dem selben Kinobild stammen und sie anschließend wieder zu einem progressiven Vollbild zusammenfügen. Dem H30 fehlt leider ein guter Filmmodus. Dies bedeutet in der Praxis, dass Filmmaterial genauso wie Videomaterial behandelt wird, was zu Detailverlust vor allem in bewegten Elementen führt. Deshalb ist für die Filmwiedergabe ein guter Progressive Scan DVD Player dringend zu empfehlen.




3.10 Detailtreue / Skalierung / Schärfe (Know How Link hier)

Entscheidend für die Detailzeichnung ist eine hochwertige Signalverarbeitung des Projektors. Dabei muss die Signalverarbeitung das analoge Bildsignal qualitativ möglichst hochwertig ins Digitale umwandeln und die Skalierungselektronik die eingehende Auflösung auf die native Auflösung des Projektors anpassen, möglicht ohne Artefakte zu provozieren:


3.10.1 Signalverarbeitung

Die Signalverarbeitung des Optoma H30 arbeitet sehr akkurat und vorbildlich. Sie stellt das Videobild mit sehr hoher Bildschärfe und zugleich ohne störende Doppelkonturen dar.


Selbst bei schwierigen Testbildern (Bild oben) sind kaum Doppelkonturen zu erkennen.


3.10.2 Skalierung horizontal

Horizontal stellt die native Auflösung des Projektors um 800 Pixel zur Verfügung, rund 80 mehr als der DVD Standard (720). Die Skalierungselektronik muss die Signal-Auflösung demnach um ca. 80 Pixel durch Interpolation erweitern. Anhand von Burst-Testbildern kann man sehr gut erkennen, wie der Projektor diese nicht ganz einfache Aufgabe meistert.

Das Testbild oben zeigt, dass bereits im Bereich von 4MHz Dynamikschwankungen in der Helligkeit zu erkennen sind: Rund jede zweite Linie erscheint dunkler. In den höheren DVD-Auflösungen (5MHz, 6MHz und 6,75MHz) sind diese Schwankungen noch deutlicher zu erkennen. Im Filmbild bedeutet dies, dass feine Strukturen und kleine Details sichtbare Interferenzerscheinungen aufweisen können und auch in ihrer Helligkeit nicht immer voll dargestellt werden. Dadurch leidet die Detailauflösung.

Die Farbdarstellung zeigt in höchsten DVD-Auflösungen ebenfalls leichte Defizite. Im Bereich ab 3MHz geht Farbdynamik verloren.

Im Testbild verwischen die Magenta- und Grünfarbenen Balken zu einem Grau (im Bild rechts). Feine Strukturen und kleine Bildelemente sind im Bild in ihrer Farbintensität beeinträchtigt.



3.10.3 Skalierung Vertikal

Die native vertikale Auflösung des Projektors beträgt 600 Pixel im 4:3 Format. Für das bei Filmen gebräuchliche 16:9 Format bleiben von den 600 nur 450 Pixel übrig, rund 120 zuwenig für die Darstellung anamorph aufgezeichneter PAL-DVDs. Die Skalierungselektronik muss also das Bild vertikal in seiner Auflösung vermindern, ohne dabei sichtbare Verluste zu erzeugen.


Der Ausschnitt oben aus einem Testbild zeigt, dass der H30 diese Aufgabe gut erfüllt. Auch bei einzeiligen Details liegen die Linearitätsschwankungen in einem akzeptablen Bereich. In Anbetracht der Tatsache, dass die meisten DVDs vertikal gefiltert werden und ihre tatsächlich mögliche Maximalauflösung nicht erreichen, sind bei den meisten Film-DVDs keine großen Defizite in der Detaildarstellung auszumachen.


Die Signalelektronik und Skalierung ermöglichen trotz der begrenzten nativen Auflösung des Projektors eine ansprechende Detail- und Schärfedarstellung. Besonders die gute Signalverarbeitung ohne Doppelkonturen trägt hierzu positiv bei. Kleine Konturen sind gut zu erkennen und nur sehr feine Details können im Filmbetrieb Interferenzerscheinungen aufweisen und verlieren an Dynamik und Farbe.


Anmerkung:
Bei Bildmaterial im 4:3 "Fernsehformat" kann die volle vertikale Auflösung des Projektors (600 Zeilen) genutzt werden. Bei 4:3 Material ergibt sich daher kein Detailverlust in der vertikalen Skalierung.



3.11 Rainbow Effekt (Know How Link hier)

Single Chip DLP Projektoren zeigen bis heute das Problem des Regenbogeneffektes: An starken und bewegten Kontrasten sieht man, je nach Empfindlichkeit, ein sogenanntes "Farbblitzen". Allerdings arbeiten die Firmen kontinuierlich daran, dieses Problem zu minimieren. Im H30 befindet sich ein 6-Segment Farbrad mit je zwei Filtern für Rot, Grün und Blau (RGBRGB), das sich mit vierfacher Geschwindigkeit dreht. Dadurch wird der Regenbogeneffekt deutlich vermindert, er ist allerdings aber noch hier und da zu erkennen, zumindest für Zuschauer mit empfindlichen Augen. Deshalb gilt: Die eigene Empfindlichkeit gegenüber dem Rainbow-Effekt vor dem Kauf bei der Vorführung selber testen!



3.12 Fazit Bild

Der Optoma H30 zeigt eindrucksvoll, dass die DLP Technologie sich auch im Einstiegssegment von Generation zu Generation verbessert. Dabei werden die DLP-Stärken, guter Schwarzwert, hoher In-Bild-Kontrast und sehr gute Maximalhelligkeit sehr gut ausgenutzt und bewirken einen ansprechenden Bildeindruck, der eine sehr gute Alternative zur LCD Technik darstellt. Das Bild wirkt ungemein plastisch, Schwarz wirkt auch wirklich Schwarz und eine sehr gute Tiefendynamik ist an jeder Stelle gegeben.

Auch die Farbdarstellung erscheint kräftig und zugleich natürlich. Wer allerdings den Anspruch präziser Farben, die weitgehendst dem Kino-Original entsprechen, erhebt, der muss vor dem ersten Filmgenuss erst ein gehöriges Stück Arbeit in die Abstimmung legen. Denn die Werks-voreingestellten Bildcharakteristika sind leider weit vom Optimum entfernt. Dabei sind die gebotenen Einstell-Parameter umfangreich, aber sehr schwierig zu koordinieren, so dass eine gute Abstimmung für Anfänger, aber auch für Fortgeschrittene, sehr erschwert wird. Einmal justiert zeigt das Bild aber auch in Sachen Farben kaum Schwächen, dies wird jedoch mit deutlichen Einbußen in dem Kontrast bezahlt.

Die Detailauflösung ist aufgrund der nativen Auflösung, die im 16:9 Bereich deutlich unter dem PAL-Standard liegt, nicht so hoch wie bei einem hochauflösenden HDTV Projektor, doch ist sie immer noch hoch genug, um ein detailliert wirkendes Bild bei DVD-Zuspielung auf die Leinwand zu bringen.

Deutliche Abzüge in der Bewertung handelt sich der Optoma H30 durch sein mäßiges De-Interlacing ohne erkennbaren Filmmode für PAL-DVDs ein. Für eine höchstwertige Filmwiedergabe muss der Anwender zwangsläufig einen Progressive Scan Player oder im Falle von Satelliten- oder Kabel- Empfang einen externen Scaler einsetzen. Gerade Letzteres bedeutet unter Umständen erhebliche Zusatzkosten.

DLP-typische Artefakte sind gegenüber den Vorgänger-Modellen reduziert, allerdings noch nicht bis in den unbemerkbaren Bereich. Hier sind die DLP-High-End Modelle etwas weiter.



Bewertung Bild gesamt : 2,2 (Gut -)

Schwarzwert & Kontrast

1,4 (Sehr Gut -)

Schärfe & Interpolation

2,2 (Gut -)

Farbumfang / -temperatur

2,1 / 2,4

De-Interlacing

2,8 (Befr. +)

Sonstige Aspekte

2 (Gut )




4. PC Anschluss / HTPC Tauglichkeit (Know How Link hier)

Viele DLP Projektoren zeigen leider bis heute noch diverse Kompatibilitätsprobleme zu Home Theater PCs, kurz HTPCs. Entweder lassen sie sich nicht in ihrer nativen Auflösung ansteuern oder sie unterstützen im PC Modus keine 50Hz oder 75Hz, oder sie zeigen deutliches Bildruckeln oder horizontales Bildzerreißen (Tearing).

Leider hat der H30 eine Kombination aller dieser möglichen Probleme: In der PAL-Frequenz von 50Hz lässt er sich nicht nativ ansteuern, der Projektor erkennt das eingehende Signal nicht richtig und stellt nur einen Teil des Bildinhaltes dar. Erhöht man die Frequenz des HTPCs auf 75Hz, was ebenfalls PAL-kompatibel wäre, lässt sich der Projektor tatsächlich in seiner nativen Auflösung ansteuern, doch Bewegungen im Bild sind durch ein sehr starkes Ruckeln erheblich beeinträchtigt. Sendet man dem Projektor eine XGA Auflösung mit 50Hz, so erkennt er das Signal richtig und skaliert auch angemessen um, allerdings wieder nur mit erheblichem Bildruckeln.

Perfekt ansteuern ließ sich der H30 bei unseren Tests nur bei 60Hz Bildwiederholfrequenz. Dies macht ihn zumindest zu NTSC-DVDs kompatibel, doch hilft das hierzulande wenig. Insgesamt muss man den Projektor als Nicht-HTPC-kompatibel einstufen.


Anmerkung:
Durch die vielen Auflösungen und Konfigurationsmöglichkeiten mag es vielleicht einem HTPC-Experten gelingen, die 50Hz-Probleme zu "bezwingen". In diesem Fall einfach email an uns, und wir werden ein Update veröffentlichen.



5. HDTV Wiedergabe

Auch in Europa wächst die Nachfrage nach dem qualitativ fantastischem HDTV-Standard. Mit einer Auflösung von 1280 x 720 bzw. 1920 x 1080 Bildpunkten ist die Detaildarstellung deutlich höher als die unseres bisherigen PAL-Standards.
Kann man einen Projektor wie den H30 sinnvoll für HDTV nutzen? Ja und nein, denn neben der erhöhten Auflösung bietet HDTV auch eine bessere Farbdarstellung, und weniger Komprimierungsartefakte. Aber der größte Vorteil, die Detailsteigerung durch mehr Auflösung, kann mit der begrenzten Auflösung des H30 nicht einmal ansatzweise genutzt werden. Wer wirklich von HDTV in Zukunft profitieren möchte, sollte auf einen Projektor mit einer Auflösung nicht unter 1280x720 zurückgreifen.




6. Fazit

Nach wie vor konkurrieren mit DLP und LCD zwei Technologien, von der jede ihre Vor- und Nachteile hat. Im Einstiegssegment unter € 2000.- hat der Kunde derzeit die Wahl zwischen zukunftssicherer HDTV Auflösung mit hervorragender Detaildarstellung, oder sichtbar höherem Kontrast. Wer Letzteres bevorzugt und für wen Auflösung eine untergeordnete Rolle spielt, ist mit dem Optoma H30 gut bedient. Das Gerät macht, wie unter Kapitel 3 deutlich erläutert, ein sehr gutes Bild, dass die Qualität gut gemasterter DVDs ansprechend verdeutlicht. Bis auf die schwierige Abstimmung zeigt der Projektor kaum Schwächen.


Deutliche Abzüge müssen DLP-Fans in dieser Preisklasse allerdings in der Ausstattung hinnehmen. Wie die meisten anderen DLP Projektoren bietet auch der H30 keinen Lensshift, und damit keine besonders gute Aufstellungsflexibilität. Gerade bei der begrenzten nativen Auflösung ist ein digitaler Trapezausgleich keine Alternative, daher muss der Interessent vor dem Kauf genau den Kinoraum vermessen, um späteren Enttäuschungen vorzubeugen.

Ebenfalls zu sparsam sind die gebotenen Eingänge des Projektors. Mit nur einer einzigen VGA Buchse für Komponenten-Signale, auf die für eine YUV Zuspielung ein wackeliger Adapterstecker aufgeschraubt werden muss, ist eindeutig zu wenig für einen Heimkinoprojektor. Die Anschlussseite erinnert viel mehr an einen Präsentationsprojektor.

Doch von diesen ärgerlichen Sparmaßnahmen abgesehen ist der Optoma H30 ein sehr gelungener Projektor, der seinem Besitzer bestimmt viele vergnügliche Filmabende bietet, ohne dass er sich über große Bilddefizite ärgern muss.


7. Bewertung

+ Kompakte Abmessungen
+ Gute Bildeigenschaften
+ Leise Belüftung

- Zu wenig Eingänge
- Schwierig zu bedienende Bildparameter
- Keine volle PAL Auflösung bei 16:9 Bildformat
- DLP Artefakte
- Mäßiger De-Interlacer

Bewertung gesamt : 2,2 (Gut)

Ausstattung

2,9 (Befr. +)

Bedienung

2,1 (Gut)

Technik

2,1 (Gut)

Bild

2,2 (Gut -)

Preis Leistung

1,5 (Sehr gut / Gut)


26. Juli, 2004, Ekkehart Schmitt


Anmerkung:

Dieser Test zeigt die Eigenschaften des Projektors in seiner Werks-Ausführung. Durch bestimmte Tuning-Maßnahmen kann das Leistungspotenzial sichtbar erhöht werden. Details >hier<.


8. Die wichtigsten technischen Daten im Überblick (Herstellerangaben):

- Display: Single 0.55-inch 12-degree Double Data Rate DLPTM technology from Texas Instruments

- Native Resolution: SVGA (800 x 600) native

- Maximum Resolution: SXGA (1,280 x 1024) compressed

- Brightness (Typical): 800 lumens

- Contrast Ratio(Full On/ Full Off): 2000:1

- Weight: 4.6 pounds (2.1 kg)

- Dimensions (W x H x D : 10.7 x 3.4 x 8.3 inches (271 x 87 x 212 mm)

- Operational Noise: 32 dB standard (30 dB economy)

- Lamp Life: (typical: 2,000 hours (standard) 3,000 hours (economy)

- Lamp Typ: 180-watt P-VIP lamp

- Aspect Ratio: 4:3 native at 800 x 600, 16:9 compatible

- Input / Output Connections: VGA input (analog RGB/component/HDTV), S-Video, composite video (RCA) / VGA output

- Computer Compatibility: SXGA, XGA, SVGA, VGA compression, VESA standards, PC & compatibles

- Video Compatibility: NTSC (M, 3.58/4.43 MHz), PAL (B, D, G, K, I, M, N), SECAM (B, D, G, K, K1, L), HDTV (720p, 1080i), EDTV (480p, 576i/p), SDTV (480i)

- Throw Ratio: 1.75:1 to 2.12:1

- Keystone Correction: +/- 16 degrees

- Screen Size (diagonal): 29 to 260 inches (0.7 to 6.6 meters)

- Projection Distance: 4.1 to 32.8 feet (1.25 to 10 meters)

- Projection Lens: f = 19.7 - 23.6 mm, F/2.4 - 2.7, manual focus and zoom

- Horizontal Scan Rate: 15.75 to 68.70 kHz

- Vertical Refresh Rate: 43 to 85 Hz

- Operation Temperature: 41 - 95° F (5 - 35 °C) (80% humidity)

- Power Supply: 100-240 volts, 50/60 Hz

- Power Consumption: 270 watts (maximum)

- Standard Accessories: AC power cord, composite video cable, VGA to component adapter, S-Video cable, remote control, two batteries, lens cap, user manual, warranty card

- Optional Accessories: Ceiling mount kit

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