Test: DLP Projektor Infocus ScreenPlay 4805 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Optimale Werks-Kalibrierung zum fairen Preis | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Das Testmuster wurde zur Verfügung gestellt von: www.Projektor-Deluxe.de |
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Schon mit dem Vorgängermodell, X1, ist es Infocus gelungen, einen günstigen Projektor auf den Markt zu bringen, der den Heimkinomarkt im Sturm erobert hat. Der 4805 baut auf dem bewährten Projektor auf, soll aber mit einer noch besseren Abstimmung auf die Filmwiedergabe, 16:9 Auflösung und erhöhtem Kontrast das Kinovergnügen weiter steigern. Wie gut das gelungen ist, haben wir in unserem Test untersucht.
1. Ausstattung und Technik (Know How Link hier) Äußerlich hat sich bei dem neuen Modell gegenüber den Vorgängern nichts getan. Der Projektor ist äußerst kompakt in seiner Bauweise und optisch schlicht in silberner Farbe. Er ist eines der wenigen aktuellen Geräte, die noch länger als breit sind, was aber keine Aufstellungsnachteile mit sich bringt. Die Verarbeitung wirkt solide und vermittelt das Gefühl von Qualität. Auch die Materialgüte wird der Preisklasse gerecht. Durch die kompakten Abmessungen ist das Gerät auch sehr gut für den mobilen Einsatz geeignet.
Da im Projektor ein einziges Panel für die komplette Bilddarstellung
zuständig ist, muss die Farberzeugung sequentiell, also zeitlich
nacheinander, erfolgen. Dafür wird ein Farbrad eingesetzt, dass in
verschiedenen Segmenten die Grundfarben R,G und B aus dem Lampenspektrum
filtert. Mit dieser Technik verbunden ist eine störende Nebenwirkung,
der sogenannte Regenbogeneffekt. Zuschauer mit empfindlichen Augen sehen
eine Farbaufteilung bei starken Kontrasten im Bild, eine Art Farbblitzen.
Um dieses Problem zu minimieren, hat Infocus im 4805 ein modernes 6-Segment
Farbrad integriert, dass sich mit 4-facher Geschwindigkeit dreht. Das 4805 Farbrad: Sechs Farbsegmente Dadurch wird die sequentielle Farbdarstellung in ihrer Frequenz erhöht und ist somit für unser träges Auge nur noch kaum als solche wahrnehmbar. Besonders interessant ist die unterschiedliche Größe der Farbsegmente:
Die roten Elemente sind deutlich größer als die blauen oder
grünen. Dies bedeutet, dass die rote Grundfarbe länger auf der
Leinwand erscheint als die anderen. Die roten Partien sind deutlich länger als die grünen oder blauen Mit dieser trickreichen Methode gelang es den Ingenieuren, den Rotmangel, unter dem die derzeit verwendete Lampentechnik immer noch leidet, im Lichtweg auszugleichen. Diese Methode verringert jedoch die Lichtstärke. Um hier keinen
großen Kompromiss einzugehen hat Infocus im 4805 eine 200 Watt SHP-Lampe
mit stärkerer Leistung eingesetzt. Sie soll bei der für Heimkino
notwendigen Farbtemperatur von 6500K in Weiß eine Lichtausbeute
von 750 Lumen liefern. Dieser Wert ist mehr als ausreichend, selbst bei
größeren Bildbreiten. Das Lampenmodul Die Lampe hat eine durchschnittliche Lebensdauer von bis zu 4000 Stunden (Herstellerangabe)! Damit liegen die laufenden Betriebskosten auf sehr gutem Niveau und erlauben eine ökonomische Nutzung. Interessant an dem Lampenmodul ist das sehr kleine Lichtaustrittsfenster,
das aus hochwertig vergütetem Glas besteht. Hier wird direkt an der Quelle störendes und Kontrast-minderndes Streulicht aus dem Lichtweg herausgehalten. Der Lichtaustritt ist nur so groß, wie es der weitere Lichtverlauf erfordert (wenige Zentimeter). Bei einem notwendigen Austausch der Lampe befindet sich der entsprechende
Schacht sehr gut zugänglich auf der rechten Projektorenseite Öffnet man ihn und entfernt das Lampenmodul (drei Handgriffe), erhält man einen guten Einblick auf den Beginn des Lichtweges mit dem Farbrad:
Von der anderen Seite sieht die Konstruktion des Farbrades mit dem Antriebsmotor so aus: Schaut man sich den Lichtweg des Infocus ScreenPlay in seiner Gesamtheit an, so fällt die enorm kompakte Bauweise, quer im Gerät, auf. Das Licht der Lampe (oben im Bild schwarz) wird durch das Farbrad in seine Grundfarben aufgeteilt, gelangt durch ein optisches System aus Linsen und Spiegeln, wird auf den DMD Chip gelenkt und von diesem direkt in die Projektionsoptik reflektiert:
Der ganze Lichtweg ist im Gerät sehr gut zwecks Staubschutz verkapselt, so dass auch bei längerem Betrieb keine großen Staubprobleme zu erwarten sind.
Wie man im Bild oben erkennen kann, ist auch der sonstige Aufbau des Geräteinneren gut und übersichtlich strukturiert. Die Stromplatine ist deutlich getrennt von der Steuerelektronik. Insgesamt macht der gesamte innere Aufbau einen sehr durchdachten Eindruck. Bei dem Vorgang der Bilderzeugung entsteht viel Wärme, insbesondere
hervorgerufen von der starken Lampe. Um das Gerät angemessen zu kühlen,
muss ständig kalte Luft angesaugt werden. Die Ansaugschlitze befinden
sich auf der Rück- und linken Seite des Projektors.
Die erwärmte Luft wird ausschließlich an der Gerätevorderseite wieder aus dem Gerät herausgeblasen. Die dabei entstehende Geräuschentwicklung ist dabei angemessen gering, um den Filmgenuss nicht zu stören, zu den leisesten Projektoren gehört der 4805 aber nicht. Durch die direkte Nachbarschaft zur Optik und weil die Konstrukteure
leider vergessen haben, die Abluftlamellen schräg zu stellen, ist
bei genauem Betrachten ein deutliches Hitzeflimmern im Bild zu erkennen.
Hier muss der Anwender im Bedarfsfall zu Selbstbau-Lösungen greifen,
wie z.B. eine dünne Trennwand zwischen Luftablass und Optik. 1.2 Anschlüsse / Bildsignale
(Know
How Link hier) Für Standardquellen steht ein Composite (Cinch) und ein S-Video (Hosiden) Eingang zur Verfügung, für qualitativ hochwertige Quellen (HDTV Receiver, DVD Player) kann der Anwender auf einen Y,Pb,Pr Eingang (3 x Cinch) und einen digitalen Eingang (DVI / HDMI) zurückgreifen. Die Steckerausführung des letzteren gibt allerdings Anlass zur Kritik, denn immer noch verwendet Infocus statt der gängigen DVI oder HDMI Schnittstellen einen im Heimkino-Bereich unüblichen M1-DA Eingang, der spezielle Stecker Adapter unverzichtbar macht. Leider liegen diese Adapter nicht bei, so dass der Kunde hier rund € 30.- Zusatzkosten mit einplanen sollte.
1.3 Aufstellung (Know
How Link hier) Aufgrund ihrer geringeren Aufstellungsflexibilität erfordern die günstigen DLP Projektoren eine gründlichere Raumplanung als LCD Projektoren. Besonders der Mangel eines horizontalen und vertikalen Lens-Shifts (zur Bildverschiebung) schränken den Aufstellungsbereich des Projektors deutlich ein. Er sollte möglichst waagerecht und horizontal in der Bildmitte positioniert werden. Eine leichte Schrägstellung kann zwar durch eine digitale Trapezkorrektur ausgeglichen werden, auf sie sollte aber aufgrund des Nebeneffektes von Auflösungsverlust und eventuellen Interferenzerscheinungen in kleinen Details verzichtet werden. Optimal ist sicherlich eine Deckenmontage über bzw. hinter der Sitzposition. Zur Befestigung des Deckenhalters befinden sich auf der Geräteunterseite diverse Schraubgewinde. Doch auch eine Tischaufstellung ist kein Problem, solange der nötige Projektionsabstand eingehalten werden kann. Zu diesem Zweck befinden sich am Gerät zwei in ihrer Höhe verstellbare Füße, die stets eine waagerechte Ausrichtung gewährleisten. Besonders der vordere Fuß ist ungemein praktisch, da er einfach per Knopfdruck "herausgefahren" werden kann.
Wer große Bildbreiten realisieren möchte, der sollte in seinem Raum schon genügend Platz mitbringen. Der relativ kleine Zoombereich macht große Projektionsabstände für große Bilddiagonalen erforderlich:
Projektionsabstandstabelle "Infocus 4805"
In den meisten Fällen kann durch eine Deckenmontage mehr Platz geschaffen werden, da hier der Projektor auch hinter bzw. über dem Betrachter platziert werden kann. Zu beachten ist allerdings, dass zur Rückwand für die hinteren Belüftungsschlitze genug Platz gelassen werden muss.
Die griffigen Drehräder erlauben eine präzise Justage in wenigen
Sekunden. Unpraktisch ist die beiliegende Staubschutzkappe, da sie schwer
in die im Gehäuse tief eingelassene Optik einsetzbar ist und man
zwangsläufig die Schärfe ein wenig verstellt.
2.1 On Screen Menüs Die Bildmenüs haben sich bei dem neuen ScreenPlay 4805 kaum gegenüber den Vorgänger-Modellen geändert. Dies war auch nicht notwendig, denn das vorhandene System überzeugt durch seinen optisch schlichten Stil, der einen übersichtlichen und logischen Aufbau zeigt. Die Bildparameter befinden sich, so wie es sein sollte, alle in der Oberrubrik
"Bild". Das Bildmenü ist in zwei Bereiche aufgeteilt. Im
ersten Bereich befinden sich alle gängigen Bildparameter, die man
eventuell öfter zur Bildanpassung verwendet. Hier finden sich Kontrast, Helligkeit, Bildformat aber auch die Gamma-Einstellung. Die Wunsch-Konfigurationen kann man dabei unter "Presets" jederzeit abrufen. Das "Advanced" Bild-Menü bietet zudem detaillierte Einstellmöglichkeiten,
die fortgeschrittenen Nutzern eine perfekte Bildanpassung auf jede gegebene
Situation erlaubt. Vom Farbraum, über die Farbtemperatur und Overscan bis hin zum Weißabgleich per Bias & Gain ist hier alles wiederzufinden, was das Heimkino-Herz begehrt. Mehr Funktionen braucht man nicht. Auch die übrigen Rubriken "Settings" und "System"
lassen kaum Wünsche offen. Viele Parameter zur Projektoren-Installation
Auch die Fernbedienung wurde von bisherigen Infocus Modellen einfach übernommen. Ihre ovale Form und mausgraue Farbe lässt sie keinen Designer-Preis gewinnen. Sie bietet allerdings zahlreiche Funktionen. Besonders die direkte Quellen-Anwahl sowie Funktionstasten für die wichtigsten Bildparameter sind lobend zu erwähnen. Ein wenig unpraktisch sind allerdings die Menü-Navigationstasten platziert, schnell hat man sich hier einmal "verdrückt". Die Reichweite der Fernbedienung ist gut und funktioniert auch reflektiv über die Leinwand, doch hin und wieder kann es vorkommen, dass der Projektor nicht auf Anhieb reagiert. Um auch im dunklen Raum ablesbar zu bleiben, sind alle Tasten auf Knopfdruck elektrisch beleuchtbar. Auch ohne Fernbedienung lässt sich der Infocus 4805 komplett bedienen.
Auf der Geräteoberseite befinden sich zu diesem Zweck die wichtigsten
Bedienknöpfe gut erreichbar. Nur ein Aus-Schalter wurde unverständlicherweise
vergessen.
3.1 Screendoor / Raster (Know
How Link hier)
Wie schon im Kapitel "Technik" erläutert, wurden die Farbsegmente des Farbrades so gestaltet, dass der Rotmangel der Lichtquelle ausgeglichen wird. Doch neben der richtigen Mischung der Farben sind auch die maximalen Pegel einer jeden Grundfarbe für die Bildqualität entscheidend. Nur bei kräftigen Grundfarben kann das Bild die erforderliche Dynamik aufweisen. Obiges "CIE"-Diagramm zeigt den gesamten Wahrnehmungsbereich des menschlichen Auges (buntes Segel), den möglichen Darstellungsbereich des Videostandards (dunkles Dreieck) und den Farbumfang des Infocus Projektors (weißes Dreieck). Im Idealfall sind das dunkle und weiße Dreieck deckungsgleich, dann würde der Farbraum des Projektors genau dem des Videostandards entsprechen. Man sieht aber, dass das weiße Dreieck in seiner grünen Ecke eingeschränkt ist. Das tiefste Grün, dass der Infocus 4805 darstellen kann, ist nicht ganz so kräftig, wie es der Videostandard erlauben würde. Es wirkt ein wenig blass im Vergleich zu den sonst kräftigen Farben Rot und Blau. Die Spektralanalyse zeigt warum: Neben den Farbspektren im Wellenlängenbereich von Grün mischen sicht auch ungewollte Farbspektren aus Blau und Rot dazu. Dadurch wird die Farbreinheit von Grün leicht beeinträchtigt. Sehr gut sind dagegen die Grundfarben Rot und Blau. Beide sind ausgewogen
im Spektrum und entsprechen fast punktgenau der Videonorm: Spektralanalysen von Blau und Rot
Nicht so beim Infocus 4805: Ohne die Werks-Voreinstellung zu verändern
haben wir die Farbverteilung des Infocus mit unseren Messinstrumenten
gemessen. Die Ergebnisse sind absolut verblüffend: Die Out-Of the Box Farbverteilung stimmt nahezu auf den Punkt. Die 6500K werden ohne nennenswerte Abweichungen eingehalten. Hier zeigt sich deutlich, dass die Ingenieure den Projektor nicht nur auf die reinen technischen und zugleich sehr nichtssagenden Daten der Produktbeschreibungen (Kontrast, Lumen etc.) hin optimiert haben, sondern auch auf die ebenso wichtigen Parameter, wie akkurate Farben, die leider aufgrund von einseitigem Marketing vieler Hersteller und Händler nur allzu oft unter den Tisch fallen. Wir möchten an dieser Stelle diese Sorgfältigkeit in der Geräteabstimmung ausdrücklich loben und die anderen Hersteller dazu aufrufen, sich hieran ein Beispiel zu nehmen. Wer mehr Informationen zu den technischen Angaben der Hersteller und
ihrer rein theoretischen Natur sucht, dem sei die Lektüre unseres
Know-How Specials "Kontrastangaben
bei Projektoren und Plasmadisplays - Nützliche Informationen oder
Irreführung?" empfohlen.
Voreingestellt ist die Gamma-Option "Film". Sie ergibt einen Helligkeitsanstieg mit einer Steigung von 2,3.
Dieser Wert liefert in faktisch allen Raumbedingungen eine sehr gute
Bilddarstellung. Besonders positiv fällt der absolut homogene Anstieg
der Kurve auf. Dadurch ist gewährleistet, dass das Kontrastvolumen
gleichmäßig ausgenutzt wird und alle Bildelemente genau die
Helligkeit erhalten, die vom Regisseur beabsichtigt wurde.
Dadurch werden dunkle Details ein wenig aufgehellt und die Durchzeichnung
in dunklen Filmszenen verbessert. Auch hier ist der Anstieg absolut homogen.
Der Video Modus ist allen zu empfehlen, deren Raumkonditionen nicht perfekt
sind (z.B. durch helle Wände / helle Möbel), da hier das Überstrahlen
dunkler Bildpartien durch Streulicht im Raum vermindert wird.
Das subjektive Kontrastempfinden wird dadurch verbessert, das Bild wirkt
noch ein wenig plastischer. Da hier dunklen und mittleren Filmhelligkeiten
weniger Licht zugewiesen wird, ist die Gefahr des Überstrahlens durch
Streulicht aber deutlich höher. Daher ist dieser Modus nur für
Räume mit wenig Streulichtbildung zu empfehlen. Bleiben noch die "Bright Room 1 / 2"-Modi. Beide Gammaeinstellungen sind für nicht komplett abgedunkelte Räume gedacht. Hier werden besonders dunklen Bildelementen höhere Helligkeiten zugewiesen, so dass sie sich gegen das Restlicht (Lampen oder Tageslicht) noch "durchsetzen" können. Dadurch fallen die Gammakurven ausgesprochen flach aus (2,09 bzw. 1,94).
Insgesamt überzeugen die gebotenen Gamma-Vorgaben durch absolut
gleichmäßige und akkurate Umsetzung. Dabei wird für praktisch
jede Raumbedingung und für jede Anwendung die optimale Helligkeitsverteilung
zur Verfügung gestellt. Dies ist besonders wichtig bei einem Heimkino-Projektor,
da die Helligkeitsverteilung ohne Messinstrumente vom Anwender praktisch
nicht akkurat eingestellt werden kann. Das Bild wirkt stets ausgewogen und zeigt sowohl in dunklen als auch
hellen Bildpartien eine sehr gute Durchzeichnung. Ferner ist es in Verbindung
mit dem hohen Kontrast räumlich tief und dreidimensional. Besonders
gute Ergebnisse zeigen sich in Heimkino-optimierten Räumen, da hier
der Projektor auch seinen hohen ANSI-Kontrast voll ausspielen kann.
Ebenfalls durch die Optik bedingt sind leichte Farbsäume in den
Randbereichen. Besonders in der rechten Bildhälfte ist ein leichter
Rotversatz zu erkennen. Das Gerücht, dass nur 3-Chip-Projektoren
Konvergenzverschiebungen haben, wird einmal wieder deutlich widerlegt,
wenn auch die Ursache hier eine andere ist. 3.7 Overscan (Know
How Link hier)
3.9 De-Interlacing (Know
How Link hier)
Besonders gut ist das am obigen Testbild nachzuvollziehen. An den schwarzen
Linien sind praktisch keine störenden Doppelkanten zu erkennen.
Manche Linien unseres Testbildes erscheinen verschwommen. Im Filmbetrieb
können sich diese Ungenauigkeiten in kleinen Bilddetails und feinen
Strukturen zeigen, besonders bei bewegten Elementen sind ein leichter
Dynamikverlust und Linearitätsschwankungen auszumachen. Mehr Präzision
ist erst ab "Matterhorn-Niveau" zu verzeichnen. Selbst in der höchsten DVD Farbauflösung sind die Farbinformationen klar voneinander getrennt, und das auch bei analoger Zuspielung! Gerade bei YUV-Quellen liefert so mancher HDTV-Projektor schlechtere Ergebnisse. Durch eine DVI Zuspielung kann das Ergebnis noch einmal leicht gesteigert werden. Wie bei den Doppelkonturen sehen die Ergebnisse bei interlaced-Zuspielung
nicht ganz so gut aus. Hier ist ein deutlicher Dynamik und Detailverlust
in höheren Auflösungsstufen zu erkennen: Kaum noch Details und Farbe in hohen Auflösungen
3.10.3 Skalierung Vertikal Das Testbild zeigt, dass der Scaler des 4805 diese Aufgabe gut meistert.
Zwar sind leichte Linearitäts-Schwankungen in den einzeiligen horizontalen
Linien des Testbildes zu erkennen, aber in Anbetracht der Tatsache, dass
eh nur die wenigsten Film-DVDs die volle vertikale PAL-Auflösung
konsequent ausnutzen, sind die Einbußen als gering einzustufen. Insgesamt ist die Detail- und Auflösungsdarstellung des Infocus
4805 mit gut zu bewerten. Die technischen Limitationen des DMD Chips werden
durch eine gute Signalelektronik und Skalierung so gering wie möglich
gehalten. Während des Filmbetriebs wirkt das Bild daher sehr gut
in der Auflösung ohne große digitale Artefakte wie Ausfransungen
oder Treppenstufen. Anmerkung:
3.12 Fazit Bild Der Projektor überzeugt trotz seiner limitierten Pixelzahl vor allem mit seinem sehr hohen Kontrast: Der Schwarzpegel wirkt angenehm dunkel und beeinträchtigt auch dunkle Szenen in ihrer räumlichen Tiefe kaum. Dabei bietet der Projektor mit über 600Lumen noch genügend Lichtstärke, um auch große Bilddiagonalen mehr als ausreichend hell zu beleuchten. Als besonderen Bonus verknüpft der 4805 diese leistungsstarken Daten auch noch ab Werk mit einer perfekten 6500K-Kalibrierung: Die spezielle Vergrößerung der Rotsegmente im Farbrad sorgt sozusagen für ein internes "Projektor-Tuning" per Farbfilterung. Dadurch wirkt die Bilddarstellung in jeder Hinsicht natürlich in den Farben und entspricht so gut es geht dem Kino-Original. Dies ist in dieser Preisklasse nahezu einmalig und verdient besonderes Lob. Zu leichten Abzügen führen in Bezug auf Farbdarstellung die leicht eingeschränkten Intensitäten der Grundfarben, besonders in Grün. Sehr farbintensive Filme, wie nachcolorierte Szenen oder Animationsfilme, leiden daher ein wenig in ihrer Leuchtkraft. Die Detaildarstellung liegt auf dem Niveau, das für einen NTSC-optimierten DLP Projektor zu erwarten ist: Zwar müssen gewisse Defizite in der Abbildung von kleinen Details in Kauf genommen werden, doch sind diese nicht so augenfällig, dass sie für eine "wirkliche" Beeinträchtigung des Filmgenusses sorgen. Dies gilt auch für die Darstellung von interlaced-TV Material, dass durch den Faroudja De-Interlacer in guter Qualität aufbereitet wird. In Sachen typische DLP-Artefakte zeigt die neue DLP Generation ebenfalls
überzeugend, dass die Ingenieure an ihrer Verbesserung konsequent
arbeiten. Der 4805 hat nur noch in sehr dunklen Bildpartien ein sichtbares
Rauschen, der "False Countour Effekt" ist auf ein gutes Maß
reduziert und auch der "Rainbow-Effekt" lässt die Augen
nicht mehr so leicht ermüden, wie es bei den Modellen älterer
Generationen der Fall war.
Gerade DLP Projektoren zeigen hier immer noch oft Schwächen. Der
Infocus 4805 gibt sich aber auch hier kaum eine Blöße. In unseren
Tests gelang es uns bereits nach kurzer Zeit, ein nahezu pixelgenaue Ansteuerung
sowohl in 50Hz als auch 48Hz zu realisieren, und beides frei von Bildruckeln
oder Tearing (horizonatles Zerreisen des Bildes). Dem Bild-Verbesserungs-Eifer
der HTPC Fans steht damit in Verbindung mit dem kleinen ScreenPlay Projektor
nichts im Wege. In seiner Ausstattung gibt das kleine Kontrastwunder ebenfalls ein rundes Bild ab. Er bietet alle nötigen Eingänge, darunter auch einen digitalen Bildeingang, der zu HDMI bzw. DVI mit HDCP Kopierschutz voll kompatibel ist. Nur die M1 Steckerausführung, die umständliche Adapter notwendig macht, die wiederum im Lieferumfang nicht enthalten sind, führt zu Punktabzug. Auch in der Aufstellung macht der ScreenPlay 4805 mehr Raumplanung vorneweg
nötig, denn der eingeschränkte Zoombereich mit relativ großen
Projektionsabständen und der mangelnde Lens-Shift bieten deutlich
weniger Flexibilität als die LCD Konkurrenten. Alles in allem zeigt der Infocus 4805 aber nur wenige Schwächen
und bietet für seinen kleinen Preis eine hervorragende Bild-Gegenleistung,
die sich bis auf die Auflösung vor manch teurerem DLP Projektor der
Matterhorn Kategorie nicht verstecken muss. Wir empfehlen den ScreenPlay 4805 allen Heimkino-Freunden, die zu diesem
Zeitpunkt noch nicht auf den HDTV Standard warten, dessen breite Markteinführung
in Deutschland immer noch als unklar bezeichnet werden muss. Für
das jetzige Programm-Angebot auf DVD und aus dem Fernsehen ist der Projektor
jedenfalls hervorragend geeignet.
6. Bewertung + Kompakte und stabile Bauweise
7.
Die wichtigsten technischen Daten im Überblick (Herstellerangaben): KOMPATIBILITÄT -Video: Component und RGB HDTV (720p, 1035i, 1080i). DVI mit HDCP für digitales Video und verschlüsseltes digitales Video. Component EDTV (480p, 576p Progressive Scan), Component, Composite und S-Video-Standard-TV-Video (480i, 576i, Composite SCART mit Adapter, NTSC, NTSC M 4.43, PAL: B, G, H, I, M, N; SECAM: M). -Computer: Digital und analog: PC, Macintosh®, 1280 x 1024 Auflösung mittels intelligenter Größenanpassung -Kommunikation: USB
1 - Component (RCA): HDTV, EDTV (progressiv) und Standard-TV-Component-
*InFocus behält sich das Recht vor, das Produktangebot und |
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