Test: DLP Projektor Infocus ScreenPlay 4805
Optimale Werks-Kalibrierung zum fairen Preis
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Auch Heimkino-Fans, die sich ein Limit von €2000.- für die Neuanschaffung eines Projektors gesetzt haben, steht dank ständig fallender Preise eine stetig wachsende Auswahl an guten und zuverlässigen Projektoren zur Verfügung. Die schwierigste Entscheidung ist dabei die Wahl des Projektions-Systems, DLP oder LCD? Wer die Wahl hat, hat die Qual. Während LCD Projektoren auf hohe Auflösung und Aufstellungs-Flexibilität setzen, kontert DLP hauptsächlich mit hohen Kontrastwerten. So auch der neue Infocus ScreenPlay 4805. Mit einem UVP von € 1699.- stellt er eine preisgünstige Alternative zu den derzeit "angesagten" LCD Projektoren dar.

Schon mit dem Vorgängermodell, X1, ist es Infocus gelungen, einen günstigen Projektor auf den Markt zu bringen, der den Heimkinomarkt im Sturm erobert hat. Der 4805 baut auf dem bewährten Projektor auf, soll aber mit einer noch besseren Abstimmung auf die Filmwiedergabe, 16:9 Auflösung und erhöhtem Kontrast das Kinovergnügen weiter steigern. Wie gut das gelungen ist, haben wir in unserem Test untersucht.


Wir verweisen im voraus auf unsere Testkriterien, die ausführlich in unserem Know How Special: "Projektoren / PlasmaTVs - Qualitätsmerkmale - Die Testkriterien von Cine4Home" beschrieben werden.



1. Ausstattung und Technik (Know How Link hier)

Äußerlich hat sich bei dem neuen Modell gegenüber den Vorgängern nichts getan. Der Projektor ist äußerst kompakt in seiner Bauweise und optisch schlicht in silberner Farbe. Er ist eines der wenigen aktuellen Geräte, die noch länger als breit sind, was aber keine Aufstellungsnachteile mit sich bringt.

Die Verarbeitung wirkt solide und vermittelt das Gefühl von Qualität. Auch die Materialgüte wird der Preisklasse gerecht. Durch die kompakten Abmessungen ist das Gerät auch sehr gut für den mobilen Einsatz geeignet.

 


1.1 Technik (Know How Link hier)

Im Infocus 4805 kommt ein DLP 16:9 Chip von Texas Instruments zum Einsatz. Allerdings ist seine Auflösung mit 854 x 480 Pixeln auf den amerikanischen NTSC Standard optimiert, für unseren PAL Standard fehlen ihm rund 100 Pixel an vertikaler Auflösung. Die eingehende Auflösung muss also von der internen Elektronik auf die Projektoren-Auflösung heruntergerechnet werden. Wie gut sie das macht und inwieweit sich Einschränkungen in der Bildqualität ergeben, zeigt unser ausführlicher Bildtest.

Da im Projektor ein einziges Panel für die komplette Bilddarstellung zuständig ist, muss die Farberzeugung sequentiell, also zeitlich nacheinander, erfolgen. Dafür wird ein Farbrad eingesetzt, dass in verschiedenen Segmenten die Grundfarben R,G und B aus dem Lampenspektrum filtert. Mit dieser Technik verbunden ist eine störende Nebenwirkung, der sogenannte Regenbogeneffekt. Zuschauer mit empfindlichen Augen sehen eine Farbaufteilung bei starken Kontrasten im Bild, eine Art Farbblitzen. Um dieses Problem zu minimieren, hat Infocus im 4805 ein modernes 6-Segment Farbrad integriert, dass sich mit 4-facher Geschwindigkeit dreht.


Das 4805 Farbrad: Sechs Farbsegmente

Dadurch wird die sequentielle Farbdarstellung in ihrer Frequenz erhöht und ist somit für unser träges Auge nur noch kaum als solche wahrnehmbar.

Besonders interessant ist die unterschiedliche Größe der Farbsegmente: Die roten Elemente sind deutlich größer als die blauen oder grünen. Dies bedeutet, dass die rote Grundfarbe länger auf der Leinwand erscheint als die anderen.


Die roten Partien sind deutlich länger als die grünen oder blauen

Mit dieser trickreichen Methode gelang es den Ingenieuren, den Rotmangel, unter dem die derzeit verwendete Lampentechnik immer noch leidet, im Lichtweg auszugleichen.

Diese Methode verringert jedoch die Lichtstärke. Um hier keinen großen Kompromiss einzugehen hat Infocus im 4805 eine 200 Watt SHP-Lampe mit stärkerer Leistung eingesetzt. Sie soll bei der für Heimkino notwendigen Farbtemperatur von 6500K in Weiß eine Lichtausbeute von 750 Lumen liefern. Dieser Wert ist mehr als ausreichend, selbst bei größeren Bildbreiten.


Das Lampenmodul

Die Lampe hat eine durchschnittliche Lebensdauer von bis zu 4000 Stunden (Herstellerangabe)! Damit liegen die laufenden Betriebskosten auf sehr gutem Niveau und erlauben eine ökonomische Nutzung.

Interessant an dem Lampenmodul ist das sehr kleine Lichtaustrittsfenster, das aus hochwertig vergütetem Glas besteht.

Hier wird direkt an der Quelle störendes und Kontrast-minderndes Streulicht aus dem Lichtweg herausgehalten. Der Lichtaustritt ist nur so groß, wie es der weitere Lichtverlauf erfordert (wenige Zentimeter).

Bei einem notwendigen Austausch der Lampe befindet sich der entsprechende Schacht sehr gut zugänglich auf der rechten Projektorenseite

Öffnet man ihn und entfernt das Lampenmodul (drei Handgriffe), erhält man einen guten Einblick auf den Beginn des Lichtweges mit dem Farbrad:


Das Farbrad befindet sich direkt vor der Lampe

Von der anderen Seite sieht die Konstruktion des Farbrades mit dem Antriebsmotor so aus:

Schaut man sich den Lichtweg des Infocus ScreenPlay in seiner Gesamtheit an, so fällt die enorm kompakte Bauweise, quer im Gerät, auf.

Das Licht der Lampe (oben im Bild schwarz) wird durch das Farbrad in seine Grundfarben aufgeteilt, gelangt durch ein optisches System aus Linsen und Spiegeln, wird auf den DMD Chip gelenkt und von diesem direkt in die Projektionsoptik reflektiert:


Der DMD Chip, fast am Ende des Lichtweges

Der ganze Lichtweg ist im Gerät sehr gut zwecks Staubschutz verkapselt, so dass auch bei längerem Betrieb keine großen Staubprobleme zu erwarten sind.


Die DMD Lightengine ist durch ein Blech verkapselt (links unten im Bild)

Wie man im Bild oben erkennen kann, ist auch der sonstige Aufbau des Geräteinneren gut und übersichtlich strukturiert. Die Stromplatine ist deutlich getrennt von der Steuerelektronik. Insgesamt macht der gesamte innere Aufbau einen sehr durchdachten Eindruck.

Bei dem Vorgang der Bilderzeugung entsteht viel Wärme, insbesondere hervorgerufen von der starken Lampe. Um das Gerät angemessen zu kühlen, muss ständig kalte Luft angesaugt werden. Die Ansaugschlitze befinden sich auf der Rück- und linken Seite des Projektors.


Schlitze für eingehende Kühl-Luft

Die erwärmte Luft wird ausschließlich an der Gerätevorderseite wieder aus dem Gerät herausgeblasen. Die dabei entstehende Geräuschentwicklung ist dabei angemessen gering, um den Filmgenuss nicht zu stören, zu den leisesten Projektoren gehört der 4805 aber nicht.

Durch die direkte Nachbarschaft zur Optik und weil die Konstrukteure leider vergessen haben, die Abluftlamellen schräg zu stellen, ist bei genauem Betrachten ein deutliches Hitzeflimmern im Bild zu erkennen. Hier muss der Anwender im Bedarfsfall zu Selbstbau-Lösungen greifen, wie z.B. eine dünne Trennwand zwischen Luftablass und Optik.




1.2 Anschlüsse / Bildsignale (Know How Link hier)

Mit wachsender Anzahl von Bildquellen (DVD-Player, Satelliten-Receiver, Videokamera etc.) wird ein umfangreiches Anschlussboard des Projektors immer wichtiger. Der Infocus 4805 verzichtet hier leider auf Luxus bietet aber dennoch alles Notwendige:

Für Standardquellen steht ein Composite (Cinch) und ein S-Video (Hosiden) Eingang zur Verfügung, für qualitativ hochwertige Quellen (HDTV Receiver, DVD Player) kann der Anwender auf einen Y,Pb,Pr Eingang (3 x Cinch) und einen digitalen Eingang (DVI / HDMI) zurückgreifen. Die Steckerausführung des letzteren gibt allerdings Anlass zur Kritik, denn immer noch verwendet Infocus statt der gängigen DVI oder HDMI Schnittstellen einen im Heimkino-Bereich unüblichen M1-DA Eingang, der spezielle Stecker Adapter unverzichtbar macht. Leider liegen diese Adapter nicht bei, so dass der Kunde hier rund € 30.- Zusatzkosten mit einplanen sollte.


An eingehenden Signalen verarbeitet der 4805 alle gängigen Standards: 480i/p (NTSC / Progressive), 576i/p (PAL / Progressive) sowie diverse PC Auflösungen (VGA,SVGA,XGA etc.) können dargestellt werden. Auch HDTV (720p,1080i sowohl in 50Hz als auch 60Hz) können eingespeist werden, obwohl die native Auflösung des Projektors keine sinnvolle Nutzung von HDTV-Signalen gewährleistet. Der digitale Bildeingang unterstützt zudem die HDCP Kopierschutzvariante, die für alle DVD-Player mit digitaler DVI / HDMI Schnittstelle obligatorisch ist.



1.3 Aufstellung (Know How Link hier)

Aufgrund ihrer geringeren Aufstellungsflexibilität erfordern die günstigen DLP Projektoren eine gründlichere Raumplanung als LCD Projektoren. Besonders der Mangel eines horizontalen und vertikalen Lens-Shifts (zur Bildverschiebung) schränken den Aufstellungsbereich des Projektors deutlich ein. Er sollte möglichst waagerecht und horizontal in der Bildmitte positioniert werden. Eine leichte Schrägstellung kann zwar durch eine digitale Trapezkorrektur ausgeglichen werden, auf sie sollte aber aufgrund des Nebeneffektes von Auflösungsverlust und eventuellen Interferenzerscheinungen in kleinen Details verzichtet werden.

Optimal ist sicherlich eine Deckenmontage über bzw. hinter der Sitzposition. Zur Befestigung des Deckenhalters befinden sich auf der Geräteunterseite diverse Schraubgewinde. Doch auch eine Tischaufstellung ist kein Problem, solange der nötige Projektionsabstand eingehalten werden kann. Zu diesem Zweck befinden sich am Gerät zwei in ihrer Höhe verstellbare Füße, die stets eine waagerechte Ausrichtung gewährleisten. Besonders der vordere Fuß ist ungemein praktisch, da er einfach per Knopfdruck "herausgefahren" werden kann.


Der praktische Frontfuß

Wer große Bildbreiten realisieren möchte, der sollte in seinem Raum schon genügend Platz mitbringen. Der relativ kleine Zoombereich macht große Projektionsabstände für große Bilddiagonalen erforderlich:


Projektionsabstandstabelle "Infocus 4805"

Bildbreite Projektionsabstand Min. Pro-Abstand Max.
1,5 m 2,65 m 3,19 m
2,0 m 3,51 m 4,26 m
2,2 m 3,89 m 4,65 m
2,5 m 4,42 m 5,32 m
3,0 m 5,31 m 6,39 m


In den meisten Fällen kann durch eine Deckenmontage mehr Platz geschaffen werden, da hier der Projektor auch hinter bzw. über dem Betrachter platziert werden kann. Zu beachten ist allerdings, dass zur Rückwand für die hinteren Belüftungsschlitze genug Platz gelassen werden muss.


Die einmalige Regelung des Zoomfaktors und der Bildschärfe erfolgt manuell direkt an der Optik.


Die griffigen Drehräder erlauben eine präzise Justage in wenigen Sekunden. Unpraktisch ist die beiliegende Staubschutzkappe, da sie schwer in die im Gehäuse tief eingelassene Optik einsetzbar ist und man zwangsläufig die Schärfe ein wenig verstellt.




2. Bedienung (Know How Link hier)

Ein gutes Bedienkonzept besteht aus einer umfangreichen aber zugleich übersichtlichen Menüstruktur sowie aus einer handlichen und zuverlässigen Fernbedienung:


2.1 On Screen Menüs

Die Bildmenüs haben sich bei dem neuen ScreenPlay 4805 kaum gegenüber den Vorgänger-Modellen geändert. Dies war auch nicht notwendig, denn das vorhandene System überzeugt durch seinen optisch schlichten Stil, der einen übersichtlichen und logischen Aufbau zeigt.

Die Bildparameter befinden sich, so wie es sein sollte, alle in der Oberrubrik "Bild". Das Bildmenü ist in zwei Bereiche aufgeteilt. Im ersten Bereich befinden sich alle gängigen Bildparameter, die man eventuell öfter zur Bildanpassung verwendet.

Hier finden sich Kontrast, Helligkeit, Bildformat aber auch die Gamma-Einstellung. Die Wunsch-Konfigurationen kann man dabei unter "Presets" jederzeit abrufen.

Das "Advanced" Bild-Menü bietet zudem detaillierte Einstellmöglichkeiten, die fortgeschrittenen Nutzern eine perfekte Bildanpassung auf jede gegebene Situation erlaubt.

Vom Farbraum, über die Farbtemperatur und Overscan bis hin zum Weißabgleich per Bias & Gain ist hier alles wiederzufinden, was das Heimkino-Herz begehrt. Mehr Funktionen braucht man nicht.

Auch die übrigen Rubriken "Settings" und "System" lassen kaum Wünsche offen.


Viele Parameter zur Projektoren-Installation




2.2 Fernbedienung

Auch die Fernbedienung wurde von bisherigen Infocus Modellen einfach übernommen.

Ihre ovale Form und mausgraue Farbe lässt sie keinen Designer-Preis gewinnen. Sie bietet allerdings zahlreiche Funktionen. Besonders die direkte Quellen-Anwahl sowie Funktionstasten für die wichtigsten Bildparameter sind lobend zu erwähnen. Ein wenig unpraktisch sind allerdings die Menü-Navigationstasten platziert, schnell hat man sich hier einmal "verdrückt". Die Reichweite der Fernbedienung ist gut und funktioniert auch reflektiv über die Leinwand, doch hin und wieder kann es vorkommen, dass der Projektor nicht auf Anhieb reagiert. Um auch im dunklen Raum ablesbar zu bleiben, sind alle Tasten auf Knopfdruck elektrisch beleuchtbar.

Auch ohne Fernbedienung lässt sich der Infocus 4805 komplett bedienen. Auf der Geräteoberseite befinden sich zu diesem Zweck die wichtigsten Bedienknöpfe gut erreichbar. Nur ein Aus-Schalter wurde unverständlicherweise vergessen.


Insgesamt ist das Infocus Menükonzept durchweg als gut einzustufen. Die umfangreichen Einstellungsparameter sind übersichtlich gegliedert und schnell abrufbar. Die Fernbedienung funktioniert zuverlässig und unterstützt das Bedienkonzept sehr gut.





3. Bildtest

Bisher macht der Infocus ScreenPlay 4805 einen soliden Eindruck. Ist er in seinen Bildeigenschaften ebenso beständig?



3.1 Screendoor / Raster (Know How Link hier)

Da bei der DLP Projektion keine Leiterbahnen im Lichtweg sind, ist der Abstand der einzelnen Bildpunkte zueinander wesentlich geringer als bei der LCD Projektion. Unsichtbar ist die Pixelstruktur dennoch nicht: Durch die limitierte native Auflösung des Projektors sind die Trennlinien zwischen den einzelnen Pixeln sichtbar. Daher sollte man einen "gesunden" Betrachtungs-Mindestabstand zur Leinwand einhalten.


Pixelstruktur des Infocus 4805 aus der Nähe


.


3.2 Farbumfang (Know How Link hier)

Wie schon im Kapitel "Technik" erläutert, wurden die Farbsegmente des Farbrades so gestaltet, dass der Rotmangel der Lichtquelle ausgeglichen wird. Doch neben der richtigen Mischung der Farben sind auch die maximalen Pegel einer jeden Grundfarbe für die Bildqualität entscheidend. Nur bei kräftigen Grundfarben kann das Bild die erforderliche Dynamik aufweisen.

Obiges "CIE"-Diagramm zeigt den gesamten Wahrnehmungsbereich des menschlichen Auges (buntes Segel), den möglichen Darstellungsbereich des Videostandards (dunkles Dreieck) und den Farbumfang des Infocus Projektors (weißes Dreieck). Im Idealfall sind das dunkle und weiße Dreieck deckungsgleich, dann würde der Farbraum des Projektors genau dem des Videostandards entsprechen. Man sieht aber, dass das weiße Dreieck in seiner grünen Ecke eingeschränkt ist. Das tiefste Grün, dass der Infocus 4805 darstellen kann, ist nicht ganz so kräftig, wie es der Videostandard erlauben würde. Es wirkt ein wenig blass im Vergleich zu den sonst kräftigen Farben Rot und Blau. Die Spektralanalyse zeigt warum:

Neben den Farbspektren im Wellenlängenbereich von Grün mischen sicht auch ungewollte Farbspektren aus Blau und Rot dazu. Dadurch wird die Farbreinheit von Grün leicht beeinträchtigt.

Sehr gut sind dagegen die Grundfarben Rot und Blau. Beide sind ausgewogen im Spektrum und entsprechen fast punktgenau der Videonorm:


Spektralanalysen von Blau und Rot


Insgesamt zeigt der Projektor im normalen Filmbetrieb dennoch eine ausgewogene und natürlich erscheinende Farbdynamik. Die oben aufgezeigten Defizite in Grün sind vor allem bei sehr farbintensiven Szenen (z.B. in Animationsfilmen) zu erkennen.




3.3 Farbtemperatur (Know How Link hier)

Eine sehr schwierige Anforderung der Videonorm ist das richtige Mischverhältnis der Grundfarben, dass man anhand von Graustufen überprüft. Neutrale Graustufen müssen genau der Farbtemperatur 6500K entsprechen, dann steht einer akkuraten Farbreproduktion des Kinos nichts im Wege. Diese Abstimmung wird leider immer noch von den meisten Projektoren-Herstellern, besonders im günstigen Einstiegssegment, stark vernachlässigt.

Nicht so beim Infocus 4805: Ohne die Werks-Voreinstellung zu verändern haben wir die Farbverteilung des Infocus mit unseren Messinstrumenten gemessen. Die Ergebnisse sind absolut verblüffend:

Die Out-Of the Box Farbverteilung stimmt nahezu auf den Punkt. Die 6500K werden ohne nennenswerte Abweichungen eingehalten.

Hier zeigt sich deutlich, dass die Ingenieure den Projektor nicht nur auf die reinen technischen und zugleich sehr nichtssagenden Daten der Produktbeschreibungen (Kontrast, Lumen etc.) hin optimiert haben, sondern auch auf die ebenso wichtigen Parameter, wie akkurate Farben, die leider aufgrund von einseitigem Marketing vieler Hersteller und Händler nur allzu oft unter den Tisch fallen. Wir möchten an dieser Stelle diese Sorgfältigkeit in der Geräteabstimmung ausdrücklich loben und die anderen Hersteller dazu aufrufen, sich hieran ein Beispiel zu nehmen.

Wer mehr Informationen zu den technischen Angaben der Hersteller und ihrer rein theoretischen Natur sucht, dem sei die Lektüre unseres Know-How Specials "Kontrastangaben bei Projektoren und Plasmadisplays - Nützliche Informationen oder Irreführung?" empfohlen.




3.4 Schwarzwert, Kontrast, Helligkeit (Know How Link hier)

Eines der Haupt-Kaufargumente für die DLP Technologie gegenüber den LCD Konkurrenten soll das deutlich höhere Kontrastverhältnis und der damit verbundene bessere Schwarzwert und plastische Bildeindruck sein. Dementsprechend hoch ist die Werksangabe bzgl. des ScreenPlay 4805: Sage und schreibe 2000:1 soll der Projektor auf die Leinwand zaubern. Solch hohen Angaben stehen wir meist kritisch gegenüber, nicht selten haben die tatsächlichen Messwerte für Ernüchterung gesorgt. Umso überraschter waren wir über unsere Messergebnisse: Über 1800:1 erreicht der kleine Projektor, und das praktisch ohne Optimierung oder umfangreiche Einstell-Maßnahmen.


Wie im letzten Kapitel aufgezeigt, wurden zu Gunsten des hohen Kontrastes keine Kompromisse in der akkuraten Farbdarstellung eingegangen. Ein Kontrast von 1800:1 bei korrekter 6500K Einstellung, das erreicht sonst praktisch kein anderer Projektor unter € 2000.- ohne aufwändige "Nachbesserungs"-Arbeiten, Kompliment an die Ingenieure.


Wer noch mehr Maximal-Helligkeit wünscht, der kann mit Hilfe der "White-Peak"-Funktion den maximalen Lichtpegel noch einmal steigern. Damit steigt auch der Kontrast. Bei höchstmöglich eingestelltem White-Peak messen wir tatsächlich einen Kontrast von 2200:1, sogar deutlich mehr als die Werksangabe. Der Infocus 4805 ist wahrlich ein kleines Kontrastwunder, und das ohne Helligkeits-schluckende Iris-Blenden.


Bei optimaler Kinoeinstellung projiziert der Projektor rund 670 Lumen auf die Leinwand. Diese Lichtleistung ist auch für große Bildbreiten jenseits der 2,5m Marke mehr als ausreichend. Der Schwarzpegel ist dem hohen Kontrast entsprechend angenehm gering, nur ca. 0,38 Lumen hellen Schwarz nicht stark auf.


Der gute Schwarzwert und der sehr gute Kontrast sorgen im normalen Kinobetrieb für einen deutlichen A-ha-Effekt. Die gute Durchzeichnung erzeugt ein ungemein plastisches Bild, das viel Tiefe und Dynamik vermittelt. Dadurch wirkt der Film wesentlich realistischer und bindet den Zuschauer tiefer ins Geschehen ein. Besonders in dunklen Szenen spielt der 4805 diese Stärken sichtbar aus. Hier ist die LCD Technik noch einen Schritt zurück.




3.5 Gammaverteilung / Homogenität (Know How Link hier)

Eine gute Kontrastausnutzung ist nur dann gewährleistet, wenn die Helligkeitsverteilung homogen der Videonorm entspricht. Besonders wichtig und kritisch ist dabei, dass weder dunkle Bildinhalte im Schwarz verschwinden oder helle Nuancen vom Weiß "verschluckt" werden (Clipping). Die Werks-Kontrast Einstellung ist dabei etwas übertrieben, so dass der Projektor bereits in diesen Clipping Bereich gerät. Durch einfaches Verringern der Kontrast-Option kann dieses kleine Manko aber sofort behoben werden. Die folgenden Messungen zeigen die Ergebnisse mit korrigierter "Kontrast"-Einstellung.


Der Infocus 4805 bietet dem Nutzer verschiedene Helligkeitsverteilungen zur Auswahl:


Voreingestellt ist die Gamma-Option "Film". Sie ergibt einen Helligkeitsanstieg mit einer Steigung von 2,3.


Gamma "Film": 2,3

Dieser Wert liefert in faktisch allen Raumbedingungen eine sehr gute Bilddarstellung. Besonders positiv fällt der absolut homogene Anstieg der Kurve auf. Dadurch ist gewährleistet, dass das Kontrastvolumen gleichmäßig ausgenutzt wird und alle Bildelemente genau die Helligkeit erhalten, die vom Regisseur beabsichtigt wurde.

Die Gamma-Option "Video" hält sich genauestens an die gängige Videonorm für DVD-Mastering: Der Anstieg ist mit 2,2 ein wenig flacher als der "Film"-Modus.


Gamma "Video": 2,2

Dadurch werden dunkle Details ein wenig aufgehellt und die Durchzeichnung in dunklen Filmszenen verbessert. Auch hier ist der Anstieg absolut homogen. Der Video Modus ist allen zu empfehlen, deren Raumkonditionen nicht perfekt sind (z.B. durch helle Wände / helle Möbel), da hier das Überstrahlen dunkler Bildpartien durch Streulicht im Raum vermindert wird.


Für Besitzer eines richtig "heimkino-optimierten" Raumes hingegen bietet sich die Gamma Option "CRT" an. Mit einem deutlich steileren Anstieg von 2,46 wird hier der größte Teil des Kontrastvolumens für höhere Helligkeiten reserviert.


Gamma "CRT": 2,46

Das subjektive Kontrastempfinden wird dadurch verbessert, das Bild wirkt noch ein wenig plastischer. Da hier dunklen und mittleren Filmhelligkeiten weniger Licht zugewiesen wird, ist die Gefahr des Überstrahlens durch Streulicht aber deutlich höher. Daher ist dieser Modus nur für Räume mit wenig Streulichtbildung zu empfehlen.

Bleiben noch die "Bright Room 1 / 2"-Modi. Beide Gammaeinstellungen sind für nicht komplett abgedunkelte Räume gedacht. Hier werden besonders dunklen Bildelementen höhere Helligkeiten zugewiesen, so dass sie sich gegen das Restlicht (Lampen oder Tageslicht) noch "durchsetzen" können. Dadurch fallen die Gammakurven ausgesprochen flach aus (2,09 bzw. 1,94).


Gamma "Bright Room 1 und 2"

Insgesamt überzeugen die gebotenen Gamma-Vorgaben durch absolut gleichmäßige und akkurate Umsetzung. Dabei wird für praktisch jede Raumbedingung und für jede Anwendung die optimale Helligkeitsverteilung zur Verfügung gestellt. Dies ist besonders wichtig bei einem Heimkino-Projektor, da die Helligkeitsverteilung ohne Messinstrumente vom Anwender praktisch nicht akkurat eingestellt werden kann.

Das Bild wirkt stets ausgewogen und zeigt sowohl in dunklen als auch hellen Bildpartien eine sehr gute Durchzeichnung. Ferner ist es in Verbindung mit dem hohen Kontrast räumlich tief und dreidimensional. Besonders gute Ergebnisse zeigen sich in Heimkino-optimierten Räumen, da hier der Projektor auch seinen hohen ANSI-Kontrast voll ausspielen kann.




3.6 Schärfe / Ausleuchtung / Konvergenz (Know How Link hier)

Von den optischen Elementen eines Heimkinoprojektors hängt die Bildqualität nicht unmaßgeblich ab. Nur bei Verwendung hochwertiger Komponenten wird eine gute Bildschärfe und Ausleuchtung gewährleistet.

Die Bildausleuchtung des Infocus 4805 ist überwiegend gleichmäßig über das gesamte Bild. Nur am linken Bildrand (Bodenaufstellung) ist bei genauem Hinsehen ein leichter Helligkeitsabfall zu erkennen, der aber im normalen Filmbetrieb unsichtbar ist.

Nicht ganz so perfekt ist die Bildschärfe der Projektionsoptik: Sie erlaubt keine perfekte Schärfe in allen Bildbereichen. Besonders in den Ecken ist ein leichter Schärfeverlust gegenüber der Mitte zu verzeichnen. So muss man zwangsläufig den besten Kompromiss bei der Aufstellung finden.

Ebenfalls durch die Optik bedingt sind leichte Farbsäume in den Randbereichen. Besonders in der rechten Bildhälfte ist ein leichter Rotversatz zu erkennen. Das Gerücht, dass nur 3-Chip-Projektoren Konvergenzverschiebungen haben, wird einmal wieder deutlich widerlegt, wenn auch die Ursache hier eine andere ist.




3.7 Overscan (Know How Link hier)

Heimkino-Fans sind meist Perfektionisten. Und Perfektionisten möchten auch, dass wirklich der gesamte Bildinhalt auf der Leinwand ankommt und nicht die Bildränder künstlich abgeschnitten werden. Diesem Anspruch wird der Infocus 4805 zumindest bei progressiver Zuspielung gerecht: Lediglich unten werden vier Bildzeilen verschluckt, von störendem Overscan kann man da nicht reden.

Nicht ganz so gut fällt das Ergebnis bei analoger Zuspielung aus: Hier werden oben und unten jeweils vier, links zehn und rechts sogar 25 Bildzeilen unterschlagen. Besonders die nicht zentrierte horizontale Ausrichtung ist zu bemängeln.




3.8 Bildrauschen / False Contour (Know How Link hier)



3.8.1 Bildrauschen

Neben dem Regenbogeneffekt ist das deutlichste Manko der DLP Projektion die digitale Helligkeitserzeugung durch Intervalle. Diese sind immer noch nicht hochfrequent genug, um in dunklen Bildbereichen ein störendes Bildrauschen zu verhindern. Doch die Firmen sind darum bemüht, dieses Defizit ständig zu verbessern. Die Erfolge dieser Bemühungen sind beim ScreenPlay 4805 zu erkennen. Nur bei Helligkeitsstufen unter 10% ist noch ein sichtbares Bildrauschen zu verzeichnen, darüber ist die Bilddarstellung absolut ruhig.



3.8.2 False Contour

Ebenso verbessert wurde der False Contour Effekt, der ebenfalls durch die Intervallschaltung entsteht. Er umschreibt einen gewissen Dynamikverlust bei fließenden Helligkeitsverläufen, der durch gröbere Abstufungen (Quantisierungssprünge / "Banding") im Bild zu erkennen ist. Besonders bei Bewegungen von dunklen Bildbereichen erscheinen die Abstufungen deutlich. Beim Infocus 4805 ist dieses Problem aber auf ein Minimum reduziert, so dass man schon genau hinsehen muss, um die störenden Digitalartefakte noch zu erkennen.




3.9 De-Interlacing (Know How Link hier)

Obwohl ein gutes De-Interlacing nicht mehr teuer sein muss, wie viele günstige DVD Player der neuen Generationen beweisen, wird im Projektoren-Einstiegssegment noch immer an dieser Stelle gespart. Kaum ein Projektor unter der € 2000.- Marke bietet ein vielseitiges De-Interlacing mit gutem Video- und Filmmode.

Konsequenter geht hier Infocus schon seit längerer Zeit vor. Und auch im neuen 4805 steckt wieder ein bewährter Faroudja De-Interlacer mit folgenden Ergebnissen:



Videomode

Die große Stärke des Faroudja De-Interlacers liegt in der Bearbeitung von Material, das mit Video- bzw. Fernsehkameras aufgenommen wurde (Shows, Sport, Interviews etc.).

Zunächst arbeitet er nach dem Motion Adaptive Verfahren, dass unbewegte Bildelemente aus zwei aufeinander folgenden Halbbildern zusammensetzt und bewegte Partien eigenständig hochrechnet. Dieses Verfahren alleine erzielt schon einen guten und weitgehendst detailreichen Bildeindruck.

Zusätzlich werden aber in den bewegten Partien schräge Kanten von einer speziellen Elektronik (DCDi) "erkannt" und dementsprechend bei der Interpolation berücksichtigt. Dadurch werden Treppenmuster an starken Kontrasten deutlich reduziert. Gerade für Sportübertragungen wie Fußball, Tennis, Basketball etc. ist diese Schaltung von großem Vorteil.



Filmmode

Auch ein Filmmode ist an Board, der sich wirklich als solcher nennen kann. Der Infocus 4805 erkennt eigenständig, ob es sich beim eingespeisten Signal um Video- oder Filmmaterial handelt und verwendet den entsprechenden Modus. Dies funktioniert auch bei 50Hz Filmmaterial, das sich besonders schwer de-interlacen lässt. Die gebotene Präzision ist gut, doch fällt der Projektor durchschnittlich mehrmals im Film aus diesem Filmmode, was hin und wieder störenden Detailverlust zur Folge hat. Für die DVD-Wiedergabe ist daher auch hier ein guter Progressive Scan Player vorzuziehen. Aber für den gelegentlichen Spielfilmgenuss aus Premiere & Co. ist der eingebaute Film-De-Interlacer allemal geeignet.




3.10 Detailtreue / Skalierung / Schärfe (Know How Link hier)

Das wohl größte Manko eines Einstiegs-DLP Projektors wie dem ScreenPlay 4805 ist die limitierte Auflösung, in diesem Falle von 854 x 480 Bildpunkten. Sie liegt deutlich unter dem mit PAL Machbaren.

Um einen sichtbaren Qualitätsverlust zu vermeiden, muss die Auflösung möglichst gleichmäßig und unscheinbar angepasst werden. Dafür ist eine besonders leistungsstarke Signalverarbeitung und Skalierung erforderlich.



3.10.1 Signalverarbeitung

Die Signalverarbeitung arbeitet bei progressiver Zuspielung sehr überzeugend. Auch schwierige Kontrast-starke Übergänge werden nahezu vollkommen frei von Doppelkonturen oder Unschärfen dargestellt.

Besonders gut ist das am obigen Testbild nachzuvollziehen. An den schwarzen Linien sind praktisch keine störenden Doppelkanten zu erkennen.

So gut die Schärfewiedergabe bei der progressiven Zuspielung arbeitet, so stark sind ihre Schwächen bei herkömmlichem Interlaced: Hier sind doch deutliche Doppelkonturen auszumachen, die sich nur durch Verringerung der Schärfeoption bekämpfen lassen.



3.10.2 Skalierung horizontal


Horizontal, sprich auf der X-Achse, bietet der Infocus 4805 deutlich mehr Auflösung, als sie unser PAL Signal maximal darzustellen in der Lage ist. Rund 130 Pixel hat der Projektor Überschuss. Diese Differenz muss durch eine auflösungserhöhende Skalierungselektronik ausgeglichen werden.

Der Infocus 4805 vollbringt diese Aufgabe bei progressiver Zuspielung gut, allerdings nicht hervorragend. Ab einem Bereich von 5MHz sind leichte Schwankungen in der Linearität und Dynamik zu erkennen:


Manche Linien unseres Testbildes erscheinen verschwommen. Im Filmbetrieb können sich diese Ungenauigkeiten in kleinen Bilddetails und feinen Strukturen zeigen, besonders bei bewegten Elementen sind ein leichter Dynamikverlust und Linearitätsschwankungen auszumachen. Mehr Präzision ist erst ab "Matterhorn-Niveau" zu verzeichnen.

Überraschend gut ist allerdings die horizontale Auflösung von Farbsignalen. Hier sind die Skalierung und Signalverarbeitung akkurat aufeinander abgestimmt:

Selbst in der höchsten DVD Farbauflösung sind die Farbinformationen klar voneinander getrennt, und das auch bei analoger Zuspielung! Gerade bei YUV-Quellen liefert so mancher HDTV-Projektor schlechtere Ergebnisse. Durch eine DVI Zuspielung kann das Ergebnis noch einmal leicht gesteigert werden.

Wie bei den Doppelkonturen sehen die Ergebnisse bei interlaced-Zuspielung nicht ganz so gut aus. Hier ist ein deutlicher Dynamik und Detailverlust in höheren Auflösungsstufen zu erkennen:


Kaum noch Details und Farbe in hohen Auflösungen

 

3.10.3 Skalierung Vertikal

Im Gegensatz zur horizontalen Auflösung liegt die vertikale Pixelzahl des Infocus 4805 deutlich unter unserer PAL-Norm. Sie entspricht mit 480 Zeilen lediglich dem NTSC Standard und bietet rund 100 Zeilen zu wenig.

Aus dem Bildsignal müssen rund 100 Zeilen herausgerechnet werden, und zwar möglichst so, dass es dem Betrachter kaum auffällt.

Das Testbild zeigt, dass der Scaler des 4805 diese Aufgabe gut meistert. Zwar sind leichte Linearitäts-Schwankungen in den einzeiligen horizontalen Linien des Testbildes zu erkennen, aber in Anbetracht der Tatsache, dass eh nur die wenigsten Film-DVDs die volle vertikale PAL-Auflösung konsequent ausnutzen, sind die Einbußen als gering einzustufen.

Insgesamt ist die Detail- und Auflösungsdarstellung des Infocus 4805 mit gut zu bewerten. Die technischen Limitationen des DMD Chips werden durch eine gute Signalelektronik und Skalierung so gering wie möglich gehalten. Während des Filmbetriebs wirkt das Bild daher sehr gut in der Auflösung ohne große digitale Artefakte wie Ausfransungen oder Treppenstufen.


Anmerkung:
Bei Bildmaterial im 4:3 "Fernsehformat" kann die volle horizontale Auflösung des Projektors (854 Pixel) nicht genutzt werden, sondern lediglich 640 Bildpunkte. Die resultierende VGA Auflösung führt daher zu einem gewissen Detailverlust in der horizontalen Skalierung.




3.11 Rainbow Effekt (Know How Link hier)

Nach wie vor ein sichtbares Problem der DLP Projektion ist der sogenannte Rainbow Effekt. Durch die zeitlich versetzte Darstellung der Grundfarben kann bei schnellen Bewegungen und starken Kontrastübergängen eine deutliche Farbaufsplittung vom Betrachter beobachtet werden. Ein "Worst Case Scenario" ist hier z.B. weiße bewegte Elemente auf schwarzem Grund. Das Farbrad des Infocus 4805 mit seinen sechs Elementen (siehe "Technik") reduziert diesen störenden Effekt zwar deutlich, macht ihn jedoch nicht in allen Szenen unsichtbar.


Anmerkung:
Der Regenbogeneffekt unterliegt stark dem persönlichen Empfinden. Deshalb gilt: Die eigene Empfindlichkeit gegenüber dem Rainbow-Effekt vor dem Kauf bei der Vorführung selber testen!




3.12 Fazit Bild

Die Bildqualität des Infocus ScreenPlay 4805 belegt eindrucksvoll, dass zum jetzigen Zeitpunkt Auflösung nicht alles ist.

Der Projektor überzeugt trotz seiner limitierten Pixelzahl vor allem mit seinem sehr hohen Kontrast: Der Schwarzpegel wirkt angenehm dunkel und beeinträchtigt auch dunkle Szenen in ihrer räumlichen Tiefe kaum. Dabei bietet der Projektor mit über 600Lumen noch genügend Lichtstärke, um auch große Bilddiagonalen mehr als ausreichend hell zu beleuchten. Als besonderen Bonus verknüpft der 4805 diese leistungsstarken Daten auch noch ab Werk mit einer perfekten 6500K-Kalibrierung:

Die spezielle Vergrößerung der Rotsegmente im Farbrad sorgt sozusagen für ein internes "Projektor-Tuning" per Farbfilterung. Dadurch wirkt die Bilddarstellung in jeder Hinsicht natürlich in den Farben und entspricht so gut es geht dem Kino-Original. Dies ist in dieser Preisklasse nahezu einmalig und verdient besonderes Lob. Zu leichten Abzügen führen in Bezug auf Farbdarstellung die leicht eingeschränkten Intensitäten der Grundfarben, besonders in Grün. Sehr farbintensive Filme, wie nachcolorierte Szenen oder Animationsfilme, leiden daher ein wenig in ihrer Leuchtkraft.

Die Detaildarstellung liegt auf dem Niveau, das für einen NTSC-optimierten DLP Projektor zu erwarten ist: Zwar müssen gewisse Defizite in der Abbildung von kleinen Details in Kauf genommen werden, doch sind diese nicht so augenfällig, dass sie für eine "wirkliche" Beeinträchtigung des Filmgenusses sorgen. Dies gilt auch für die Darstellung von interlaced-TV Material, dass durch den Faroudja De-Interlacer in guter Qualität aufbereitet wird.

In Sachen typische DLP-Artefakte zeigt die neue DLP Generation ebenfalls überzeugend, dass die Ingenieure an ihrer Verbesserung konsequent arbeiten. Der 4805 hat nur noch in sehr dunklen Bildpartien ein sichtbares Rauschen, der "False Countour Effekt" ist auf ein gutes Maß reduziert und auch der "Rainbow-Effekt" lässt die Augen nicht mehr so leicht ermüden, wie es bei den Modellen älterer Generationen der Fall war.



Bewertung Bild gesamt : 1,9 (Gut +)

Schwarzwert & Kontrast

1,3 (Sehr Gut -)

Schärfe & Interpolation

2,2 (Gut -)

Farbumfang / Temperatur

2,5 / 1,2

De-Interlacing

1,8 (Gut +)

Sonstige Aspekte

2 (Gut)



 


4. PC Anschluss / HTPC Tauglichkeit (Know How Link hier)

Heimkino-PCs erfreuen sich nach wie vor einer großen Beliebtheit. Ihre Flexibilität und Erweiterungs-Möglichkeiten sind unschlagbar. In der Großbildprojektion können sie aber nur dann sinnvoll eingesetzt werden, wenn der Projektor sich in seinem PC-Modus flexibel in der Signalverarbeitung zeigt. Flexibel bedeutet, dass er sich möglichst pixelgenau vom PC ansteuern lässt, und das in den für Video notwendigen Bildfrequenzen von 50Hz (PAL) bzw. 48Hz (NTSC ohne Pulldown).

Gerade DLP Projektoren zeigen hier immer noch oft Schwächen. Der Infocus 4805 gibt sich aber auch hier kaum eine Blöße. In unseren Tests gelang es uns bereits nach kurzer Zeit, ein nahezu pixelgenaue Ansteuerung sowohl in 50Hz als auch 48Hz zu realisieren, und beides frei von Bildruckeln oder Tearing (horizonatles Zerreisen des Bildes). Dem Bild-Verbesserungs-Eifer der HTPC Fans steht damit in Verbindung mit dem kleinen ScreenPlay Projektor nichts im Wege.




5. Fazit

In letzter Zeit haben die LCD-Projektoren viel Aufmerksamkeit in der Heimkino-Branche auf sich gezogen. Hauptgrund hierfür sind hohe Kontrasteigenschaften bei zukunftssicherer HDTV Auflösung. Doch dass auch das DLP Einstiegssegment kontern kann, zeigt der Infocus ScreenPlay 4805 in besonderem Maße. Als einer der wenigsten Projektoren überhaupt ist er bereits ab Werk auf maximale Leistung bei optimalen Farben getrimmt. Dabei bietet er ein beeindruckendes Kontrast-Verhältnis von bis zu über 2000:1, ein Wert, der in dieser Preisklasse noch vor kurzem kaum denkbar war.

In seiner Ausstattung gibt das kleine Kontrastwunder ebenfalls ein rundes Bild ab. Er bietet alle nötigen Eingänge, darunter auch einen digitalen Bildeingang, der zu HDMI bzw. DVI mit HDCP Kopierschutz voll kompatibel ist. Nur die M1 Steckerausführung, die umständliche Adapter notwendig macht, die wiederum im Lieferumfang nicht enthalten sind, führt zu Punktabzug.

Auch in der Aufstellung macht der ScreenPlay 4805 mehr Raumplanung vorneweg nötig, denn der eingeschränkte Zoombereich mit relativ großen Projektionsabständen und der mangelnde Lens-Shift bieten deutlich weniger Flexibilität als die LCD Konkurrenten.

Alles in allem zeigt der Infocus 4805 aber nur wenige Schwächen und bietet für seinen kleinen Preis eine hervorragende Bild-Gegenleistung, die sich bis auf die Auflösung vor manch teurerem DLP Projektor der Matterhorn Kategorie nicht verstecken muss.

Wir empfehlen den ScreenPlay 4805 allen Heimkino-Freunden, die zu diesem Zeitpunkt noch nicht auf den HDTV Standard warten, dessen breite Markteinführung in Deutschland immer noch als unklar bezeichnet werden muss. Für das jetzige Programm-Angebot auf DVD und aus dem Fernsehen ist der Projektor jedenfalls hervorragend geeignet.



6. Bewertung

+ Kompakte und stabile Bauweise
+ Perfekte Werks-Abstimmung auf 6500K
+ Gute Bildeigenschaften
+ Gutes De-Interlacing
+ Gute Menüführung

- Unpraktischer DVI-Eingang
- Wenig Ausftellungsflexibilität
- Keine volle PAL Auflösung
- DLP Artefakte


Bewertung gesamt : 2 (Gut)

Ausstattung

2,3 (Gut -)

Bedienung

1,9 (Gut)

Technik

2 (Gut)

Bild

1,9 (Gut +)

Preis Leistung

1,5 (Sehr gut / Gut)


Vorgeführt und bezogen werden kann der Infocus ScreenPlay 4805 bei:


www.Projektor-Deluxe.de

 

7. Die wichtigsten technischen Daten im Überblick (Herstellerangaben):

KOMPATIBILITÄT

-Video: Component und RGB HDTV (720p, 1035i, 1080i). DVI mit HDCP für digitales Video und verschlüsseltes digitales Video. Component EDTV (480p, 576p Progressive Scan), Component, Composite und S-Video-Standard-TV-Video (480i, 576i, Composite SCART mit Adapter, NTSC, NTSC M 4.43, PAL: B, G, H, I, M, N; SECAM: M).

-Computer: Digital und analog: PC, Macintosh®, 1280 x 1024 Auflösung mittels intelligenter Größenanpassung

-Kommunikation: USB


EINGÄNGE/AUSGÄNGE

1 - Component (RCA): HDTV, EDTV (progressiv) und Standard-TV-Component-
Video (interlaced)
1 - S-Video: Standard-TV-Video
1 - Composite (RCA): Standard-TV-Video
1 - Stereo-RCA-Buchsen: L/R-Audioeingang
1 - DVI (M1): HDTV RGB, HDTV Component, Digital Visual Interface (DVI) mit HDCP-Decodierung, Computer und USB, HDMI mittels verfügbarem Adapter
1 - 3,5-mm-Stereo-Minibuchse: Audioausgang (variabel)
1 - 3,5-mm-Minibuchse: 12v Screen-Drop


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-Projektionssystem: Neuer TI DarkChip2™ 480p 12° DDR DMD
-Auflösung: 854 x 480 (16:9)
-Projektionsobjektiv: Glas. F/2,4, 21 bis 25 mm Brennweite
-Farbrad: Proprietäres 6-Segment-Farbrad (Farbtemperatur 6500 K), D65-Farbkalibrierung
-Kalibriertes Kontrastverhältnis: 2000:1 voll ein/aus
-Lampe (Dualmodus): 160/200-Watt SHP, 4000 Stunden durchschnittliche Lebensdauer
-Lumen (für Video optimiert): Max. 750 ANSI
-Modi: Front-/Rück-/Deckenmodus
-Fokussierabstand: 1,5 m bis unendlich
-Trapezkorrektur: Digital, bis zu +/-20° vertikal
-SMPTE-Helligkeit: Bis zu 2,74 m breit, 16:9-Leinwand (basierend auf max. 750 Lumen).
-Projektionsverhältnis: 1,77:1 bis 2,13:1 (Abstand:Bildbreite)


ALLGEMEIN

-Abmessungen: 10,6 cm (H) x 24,9 cm (B) x 32,7cm (L)
-Gewicht: 3,5 kg
-Stromversorgung: 100 V bis 240 V bei 50 bis 60 Hz
-Betriebstemperatur: 5 bis 35 °C bei Normalnull (0 bis 3000 m)
-Erfüllte Richtlinien: UL, c-Ul, TÜV GS, GOST, C-Tick, NOM, IRAM, FCC B, CISPR22/EN55022, EN 55024/CISPR 24, CB-zertifizier t gemäß IEC60950/EN60950;1997, P(SE), MIC
-Lieferumfang: Stromkabel, Fernbedienung, S-Video-Kabel, AV-Kabel, Computerkabel, Bedienungsanleitung, Schnellstartkarte
-Garantie: 2 Jahre auf Teile und Arbeitsleistung, 1 Jahrauf Zubehör
-Lampengarantie: 90 Tage oder 500 Stunden
-Menüsprachen: Englisch, Spanisch, Französisch, Deutsch, Japanisch, Koreanisch, Portugiesisch, Italienisch, Norwegisch, Niederländisch, Russisch, Chinesisch (VR China), Chinesisch (Taiwan)

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technische Daten jederzeit und ohne Vorankündigung zu ändern.

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