"PremiereHD" - Startschuss |
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Mehr Programm - zweiter Receiver: |
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Und auch die Anzahl der angebotenen HD-tauglichen Empgangsreceiver hat sich "verdoppelt". Zu dem von uns bereits getestetem Pace DS810 gesellt sich nun der PR-HD1000 aus dem bekannten Hause Humax. Er ist sogar mittlerweile in ausreichenden Stückzahlen lieferbar.
1.1 Verarbeitung Im Gegensatz zu Pace setzt Humax weiterhin auf die Noch-Trendfarbe Silber. Der gesamte Receiver ist im gewohnten Silver-Finish gehalten und sollte sich so in die meisten Heimkinoanlagen optisch sehr gut integrieren lassen.
Leider zeigt die Humax aber nicht direkt wie die Pace an, ob es sich bei dem empfangenen HD-Signal um kopiergeschütztes Material handelt und die Analog YUV Ausgabe deaktiviert wurde. Die Einsteckplätze für die Schlüsselkarten und Module befinden sich auch bei der PR-HD1000 gut versteckt hinter der Frontklappe. Öffnet man sie, erhält man auch Zugang zu zahlreichen Bedientasten, die besonders bei verlegter Fernbedienung oder leeren Batterien sehr nützlich sein können.
Auch die Fernbedienung ist optisch in silber gehalten und bildet einen Kontrast zu der Pace-Variante. Die Tasten sind ergonomisch angeordnet und alle mit einer Hand gut zu bedienen.
Vor allem das Steuerkreuz, Videotext / EPG-Tasten sowie die Programmumschaltung sind lobend hervorzuheben. Wie auch Pace hat Humax es aber leider versäumt, der Fernbedienung eine elektrische Beleuchtung zu spendieren. Da es sich bei den "HDTV-Early Adopters" aber vornehmlich um Projektoren-Nutzer mit abgedunkelten Räumen handelt, ist dies ein störender Missstand. Hat man sich aber einmal an die Tastenanordnung gewöhnt, so ist eine Blind-Bedienung in der Regel kein großes Problem mehr.
Die Anschlussseite der Humax ist von den gebotenen Verbindungsmöglichkeiten ähnlich zu der Konkurrenz von Pace.
Zusätzlich zu den Satelliten Ein-/Ausgängen, 2x Scart, 1x YUV (Cinch), 1x HDMI, 1x Ton digital optisch (Toslink), 1x Ton analog Stereo (Cinch), 1x USB und 1x Telefonanschluss bietet sie auch noch einen ganz herkömmlichen Composite (Cinch) Ausgang, sowie eine RS232 Schnittstelle. Für die HD-Bildausgabe sind ausschließlich der HDMI- sowie der YUV-Ausgang relevant. Ersterer ist auch bei kopiergeschütztem Bildmaterial aktiv, das entsprechende Bildausgabegerät (Fernseher oder Projektor) muss aber HDCP-kompatibel sein, sonst bleibt das Bild schwarz. Für nicht geschütztes Material kann auch der analoge YUV-Ausgang verwendet werden, der ebenfalls alle gängigen Videostandards und HD-Auflösungen unterstützt. Gerade mit der digitalen Bildübertragung, insbesondere mit HDMI - HDCP Varianten, zeigten sich bei neuen Geräten und Techniken in den letzten Monaten immer wieder Verbindungsprobleme bei gewissen Gerätekonstellationen. Wie schon die Pace DS810 macht auch die Humax PR-HD1000 hier leider keine Ausnahme. In unseren Stichproben zeigten sich Verbindungsprobleme beim Durchschleifen des Signals durch einen Denon 4306, genau wie bei Pace. In Anbetracht der unzähligen angeblichen "HD-ready" Produkte auf dem Markt bleibt daher abzuwarten, inwieweit sich Verbindungsprobleme ausweiten werden. Doch in unserem Digital-Zeitalter ist dies ein Umstand, der wohl in Kauf genommen werden muss. Für nachträgliche Updates ist der Humax-Empfänger jedenfalls gerüstet.
Wer sich die Bilder oben genau angesehen hat wird bemerkt haben, dass die Humax PR-HD1000 deutlich mehr Kühlschlitze aufweist als die PACE DS810. Eigentlich besteht das gesamte Gehäuse fast ausschließlich aus Kühlschlitzen.
Natürlich hat es uns interessiert, was genau im Inneren diese Abwärme erzeugt. Dazu haben wir unseren gewohnten Blick in das Geräteinnere gewagt.
Nach Öffnen des Gerätes zeigt sich der PR-HD1000 wie jeder andere Receiver auch: Neben der Stromversorgung (links) befindet sich eine Hauptplatine mit den üblichen Chipsätzen. Die enorme Abwärme lässt sich vornehmlich auf das vollständige Verzichten auf eine aktive Kühlung zurückführen. Und auch die passive Kühlung wirkt ein wenig einfallslos, auf den Hauptprozessor und auf den MPEG-Decoder sind lediglich Standard-Kühlkörper geklebt.
Im Bild oben ist der eigentliche Kern des Systems zu erkennen. Rechts der Hauptprozessor, versteckt unter einem aufgeklebten Kühlkörper. Leider ließ sich der Kühler nicht entfernen, ohne größere Schäden in Kauf zu nehmen, wodurch uns die genaue Bezeichnung verborgen blieb. Ausgefallen ist die Verkapselung des Programmierports: Humax hat einfach ein Glasfaserband aufgeklebt, um unbefugten Zugang zu verhindern.
Für alle Technik-Interessierten finden sich weiterführende Informationen auf der Webseite des Herstellers, www.conexant.com.
Im Übrigen sind keine spektakulären Komponenten im Receiver zu sichten, auf einer Huckepack-Platine befinden sich die Slots für die separaten Decoder-Karten.
Die Bedienung eines Satelliten-Receivers ist besonders wichtig, da sie sich im täglichen Fernsehbetrieb bewähren muss. Schon kleine Mängel oder Unanehmlichkeiten können hier im Alltag Frustrationen beim Anwender auslösen. Die Fernbedienung ist, abgesehen von der mangelnden Beleuchtung, vorbildlich und für die tägliche Benutzung bestens geeignet. Ergänzt wird sie von einem durchdachten Bedienkonzept des PR-HD1000, das wir in diesem Kapitel näher vorstellen wollen:
Das Setup-Menü besteht aus vier Hauptrubriken, die grafisch sowohl durch Text als auch Symbole ansprechend aufbereitet sind. Die erste Rubrik, "Premiere Menü" (Bild oben), ist ein wenig ungenau umschrieben, denn Premiere-bezogene Optionen finden sich hier nur wenige. Interessant sind die Bildschirm-Anpassung und die Kontrolle des Digital-Tons.
Wie im Bild oben zu erkennen, können übrigens alle On-Screen-Menüs auch transparent dargestellt werden, was im laufenden Filmbetrieb besonders ansprechend wirkt.
In der etwas schwammig bezeichneten Rubrik "Weitere Einstellungen" können zudem die Anzeigedauer und eben gezeigte OSD-Transparenz beeinflusst werden. Warum diese zwei Funktionen weiter verschachtelt in einem Untermenü versteckt wurden, ist uns schleierhaft.
Die Auswahl der Favoriten erfolgt bequem aus der kompletten Liste und ist in wenigen Minuten vollzogen. Das System arbeitet angenehm schnell und übersichtlich.
Es verbleibt die vierte und letzte Setup-Rubrik, "Installation". Sie wird bei Erst-Inbetriebnahme des Receivers wichtig.
Die unumgänglichen Suchläufe werden in dieser Rubrik gestartet. Ebenfalls möglich ist ein Zurücksetzen auf die Werkseinstellungen, falls die sonstigen Optionen zu "verbogen" sein sollten.
Bei modernen Receivern mittlerweile Standard ist ein elektronischer Programm Guide, kurz EPG. Vom Geschick der Programmierer hängt es allerdings ab, wie nützlich so ein EPG für den Anwender tatsächlich ist. Beim Humax PR-HD1000 kann jederzeit per Knopfdruck das EPG-System auf den Bildschirm geholt werden. Auf übersichtliche Art und Weise wird der Nutzer über das gesamte Programm des ausgewählten Kanals, sowohl am selben Tag als auch an den folgenden, informiert. Wer auch noch sehen möchte, was auf allen anderen Kanälen übertragen wird, ruft mit der grünen Taste die Rubrik "Tabelle" auf.
Auf der "X-Achse" befinden sich die Uhrzeiten, auf der Y-Achse alle empfangbaren TV-Programme. Mit Hilfe des Steuerkreuzes kann der Awender alle Sendungen aufrufen und bei Bedarf sogar genaue Informationen und Inhaltsangaben zu einer Sendung anzeigen lassen.
Die direkte Programmwahl oder "Zapping" ist wohl nach wie vor die gängigste Anwendung im Alltag. Gerade hier werden Schwächen im Bedienkonzept schnell deutlich und auf die Dauer störend. Auch auf diesem Gebite zeigt die Humax ein durchdachtes System. Wie bei jedem Receiver können die Programme direkt mit ihrer Nummer mit der Fernbedienung aufgerufen, oder der Reihe nach mit den "P+" und "P-" Tasten durchgeschaltet werden. Dieses einfache System wird aber mit wachsender Programmzahl, gerade bei den endlos vielen Satelliten-Sendern, schnell unübersichtlich. Unerlässlich sind daher praktische Ordnungshilfen bei Sender-Listen und Auswahl. Beim Humax Receiver können sie mit einer Taste aufgerufen werden.
In der Rubrik "Alle" sind, wie der Name schon sagt, alle empfangbaren Sender nach ihren Programmnummern aufgelistet. Da man unmöglich alle Nummern auswendig weiß, ist diese Übersicht sehr nützlich, um gezielt auf ein bestimmtes Programm umzuschalten. Das Erscheinungsbild kann dabei nach eigenem Geschmack individualisiert werden. So bleiben kaum Wünsche offen. Die Rubrik "Favorit" schränkt die Programmliste deutlich auf die eigenen Favoriten ein, die man dem Receiver zuvor "beigebracht" hat. Alle unerwünschten Programme bleiben außen vor, so gewinnt der Anwender mehr Übersicht und wird nicht von der großen Satelliten-Programmlawine überrollt.
Hat ein Programm das Interesse geweckt, kann der Anwender auch detaillierte Informationen abrufen. So ist man stets genau über das informiert, was gerade läuft.
Wie im Bild oben zu erkennen, verfügt der Receiver auch über einen eigenen Teletext (Videotext) Dekoder. Auch nach 25 Jahren ist der Videotext-Service mit seinen jederzeit abrufbaren Nachrichten praktisch und nützlich, daher hier ein großer Pluspunkt.
Das Bedienkonzept der Humax PR-HD1000 hat uns überzeugt: Es ist grafisch ansprechend, schnell im Aufbau und ungemein einfach und intuitiv in der Bedienung. Dabei ist die Leistungsfähigkeit nicht auf der Strecke geblieben. Lediglich die Umschaltzeiten zwischen den Programmen sind genauso träge wie bei der Pace-Variante. Dies liegt aber vor allem an der HDMI-Schnittstelle mit eventuellem Kopierschutz. Umso schöner ist es, dass die Humax-Box zahlreiche Hilfen gibt, die passende Sendung auch ohne intensives "Zapping" zu finden.
In unserem Test des Pace DS810 haben wir bereits unsere fast durchweg positiven Eindrücke von PremiereHD geschildert. Derzeitig werden drei Spartenkanäle (Sport, Dokumentationen und Spielfilme) angeboten. Und auch in Verbindung mit der Humax Box bestätigen sich diese Eindrücke im Großen und Ganzen:
Besonderes attraktiv für HDTV sind bekannte Spielfilme. Zwar hat die DVD in Sachen Bildqualität vor nunmehr 8 Jahren einen großen Schritt nach vorne bewirkt, doch auch mit ihr ist die Bildqualität noch weit entfernt vom Optimum, zuviele Artefakte und vor allem mangelnde Auflösung haben den Eindruck gerade in der Großbildprojektion immer wieder getrübt. Und da HDTV-Aufzeichnungen á la Blu-ray und HD-DVD hierzulande noch auf sich warten lassen, ist HD-Premiere eine gern genommene Alternative. Premiere ist sich dieser Tatsache bewusst und liefert mit dem Spielfilmkanal HDTV von höchster Güte. Mit Datenraten von über 15MBps und MPEG4 Kodierung bietet sich ein Bild, das neben hervorragender Bildschärfe (rund zwei Millionen Pixel Auflösung) auch frei von störenden Kompressionsartefakten oder künstlichen Überschärfungen ist. In den Screenshots oben und unten ist, soweit es die geringe Auflösung im Web zulässt, die hervorragende und zugleich natürliche Bildschärfe zu erahnen. In Verbindung mit einem guten HD-Projektor kann so manches öffentliche Kino in den Schatten gestellt werden. Der Humax-Box gelingt die Bildausgabe dabei über die HDMI Schnittstelle ausgesprochen gut, bei dunklen Szenen haben wir aber Durchzeichnung vermisst, wodurch manche Situationen leicht "unterbelichtet" wirken.
Da wir zur Zeit des Tests leider keine Pace-Box zum direkten Vergleich zur Verfügung hatten, war uns ein Direktvergleich diesbezüglich leider noch nicht möglich. Wolfgang Mayer aber, bekannt u.a. aus unserem ausführlichen Sony 4K-Test, hatte aber als Beta-Tester diese Möglichkeit und versicherte uns, dass die Pace Variante mehr Durchzeichnung aufweist. Wir werden diesem Phänomen daher weiter auf der Spur bleiben und untersuchen, ob und wie weit dies von der Hardware und gewissen Gerätekombinationen abhängig ist.
Einen mindestens ebenso großen Sprung nach vorne machen Sportübertragungen durch HD. Zwar fängt PremiereHD gerade erst mit Live-Übertragungen an, doch nach ersten Sichtungen kann man bereits feststellen, dass man durch die viel höhere Auflösung und die damit verbundenen BIldschärfe auch viel mehr ins Geschehen eingebunden wird.
Damit auch die Wissenschaft nicht auf der Strecke bleibt, bietet der dritte Themenkanal durchweg Dokumentationen von Discovery HD. Dies macht auch Sinn, denn gerade bei authentischen Aufnahmen bewirkt das natürlichere und schärfere HD-Bild mehr Realismus. Allerdings ist die Bildqualität stark vom jeweiligen Aufzeichnungsverfahren abhängig. Gerade bei Aufnahmen aus der Wildnis erkennt der Betrachter schnell, dass nicht alles mit hochauflösenden HD- oder Filmkameras aufgenommen wurde. So wirken manche Kamereinstellungen "nur" wie PAL, andere wiederum gestochen scharf, als blicke man aus dem Fenster. Da viele Aufnahmen noch aus einer Zeit stammen, in der HD noch kein Thema war, ist dies allerdings wenig verwunderlich. Wirklich hervorragend wirken die Computeranimationen, die in vielen Dokumentationen zu sehen sind. Durch ihre digitale Aufzeichnung bieten sie eine Bildqualität, die alles andere in den Schatten stellt.
Leider strahlen mit Ausnahme von PremiereHD alle anderen TV-Sender derzeit fast ausschließlich nur herkömmliches PAL-Material aus. Daher muss ein Satelliten-Receiver wie der Humax PR-HD1000 auch in der Lage sein, dieses angemessen zu empfangen und auszugeben. Die Humax Box ist in der Lage, jegliches SD-Material in Echtzeit auf die gewünschte Auflösung (576, 720 oder 1080) umzurechnen und über HDMI auszugeben. Diese Aufgabe gelang ihr bei unserem Test in Verbindung mit einem Sony VPL-VW100 (Ruby) ohne Probleme. Das skalierte Bild wirkt scharf und natürlich, soweit es das Ausgangsmaterial zulässt. Es ist uns aber zu Ohren gekommen, dass bei gewissen Gerätekonstellationen hin und wieder Bildruckeln oder Zeilenverschiebungen auftraten. Hier besteht eventuell Bedarf nach einem Software-Update. Auch zu diesem Thema werden wir weitere Tests durchführen und eventuelle Neuerungen veröffentlichen.
Wie schon mit der Pace DS810 macht PremiereHD in Verbindung mit der Humax PR-HD1000 eine sehr gute Figur. Der Receiver ist optisch ansprechend gestaltet und wirkt gut in der Verarbeitung. Seine Anschlüsse sind vielseitig und für nahezu alle Heimkino-Konstellationen geeignet. Ärgerlich sind derzeit lediglich vereinzelte Kommunikationsprobleme, die aber bei jeder neuen Technik (leider) auftreten und hoffentlich bald durch Software-Updates gelöst werden.
Es ist Premiere hoch anzurechnen, dass der Sender als Pionier in Deutschland zuerst durchweg hoch aufgelöste Kanäle anbietet, wenn auch zu keinem "Schnäppchenpreis". Mit der Humax wird dem Kunden dazu ein HD-Receiver mit viel Potenzial dazu geliefert, der aber neben all den Vorteilen auch einige Mängel aufweist. So bleiben Fragezeichen hinter mangelnder Durchzeichnung, stellenweisem Bildruckeln und De-Interlacing-Problemen bei gewissen GeräteKonstellationen derzeit stehen. Auch die mangelnde Kompatibilität in Einzelfällen sollte durch ein Firmware-Update schnellsten behoben werden. Pace ging hier mit gutem Beispiel voran und hat Probleme aus unserem Test schon teilweise behoben. Wir hoffen, dass auch Humax schnell reagieren wird.
+ Hervorragende HD-Bildqualität
6. Technische Daten: - Betriebsspannung: AC 90~250, 50/60Hz - Frequenzbereich: 950 to 2150 MHz
- Übertragungsstrom: ISO/IEC 13818 - 1 (MPEG-2 System)
- Verschlüsselung: NagraVision
- RS - 232C: 9 Pin - Smartcard Reader: 1 - Netzkabel: Fixiert - Größe (W x H x T): 370 x 60 x 265 mm
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