HDTV - Premiere mit "PremiereHD" |
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Erster Preview-Test zum Pace DS810 HD-Digital Receiver |
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Doch nun gibt es Licht am Ende des Tunnels: Der PayTV-Sender Premiere hat als einer der Ersten einen Schritt nach vorne gewagt und bietet ein HD-Paket aus drei verschiedenen Kanälen (Spielfilme, Sport und Dokumentationen) an. Die Übertragung funktioniert, nur die entsprechenden HD-tauglichen Satelliten-Receiver wurden von den Herstellern nicht rechtzeitig fertig gestellt. Als erster offiziell PremiereHD-tauglicher Receiver kommt nun der Pace DS810 auf den Markt. In sehr geringer Stückzahl wurden in den letzten Wochen die ersten Geräte ausgeliefert. Wir hatten das Glück, einen der ersten Pace Receiver in Deutschland unter die Lupe nehmen zu können und schildern in diesem Bericht unsere ersten Endrücke des Premiere-HD-Projektes. An dieser Stelle geht unser Dank an Grobi, dem (HD-)Großbildspezialisten aus Kaarst!
1. Verarbeitung, Ausstattung und Features 1.1 Verarbeitung Nach dem Auspacken kommt ein für Satelliten-Receiver überraschend gut gestaltetes Gerät zum Vorschein: Der Empfänger ist komplett in Schwarz gehalten, mit silber abgesetzten Kanten, wirkt aber in der Verarbeitung nur mittelmäßig.
Die Frontblende ist komplett schwarz verspiegelt mit einem dunkelblauen, achtstelligen DotMatrix-Display in der Mitte. Auch diese Kombination wirkt sehr elegant.
Neben der Programmnummer hält das Display den Nutzer auch mit wichtigen Informationen zum gewählten Kanal auf dem Laufenden. So kann man hier z.B. ablesen, ob die aktuelle Ausstrahlung kopiergeschützt ist oder nicht. Die Schlüsselkarten sind rechts hinter einer Klappe dezent versteckt. Ebenfalls an der Front befinden sich verschiedene Tasten (Steuerkreuz, EPG, Exit und Standby), mit denen eine Steuerung auch ohne Fernbedienung ermöglicht wird.
1.2 Anschlüsse Ein Blick auf die Rückseite zeigt eine großzügige Anschlussvielfalt, die technisch auf dem neuesten Stand der Technik ist. Neben den obligatorischen Satelliten-Ein/Ausgängen finden sich hier 2x Scart, 1x YUV (Cinch), 1x HDMI, 1x Ton digital optisch (Toslink), 1x Ton analog Stereo (Cinch), 1x USB, 1x Telefonanschluss. Besonders interessant für die HDTV-Wiedergabe sind der HDMI und der YUV-Ausgang. Letzterer ist allerdings nur für nicht geschütztes Bildmaterial benutzbar, bei Spielfilmen wird aus "Sicherheitsgründen" die analoge Ausgabe deaktiviert. Dies bedeutet, dass man für den vollen PremiereHD Genuss einen "HD-Ready" Projektor oder TV sein Eigen nennen muss, der eine digitale Bildübertragung mit HDCP-Kopierschutz unterstützt. Dieser Umstand war aber schon länger bekannt und daher keine Überraschung. Zum Glück haben die renommierten Projektoren-Hersteller schon seit Jahren vorgebaut und die Geräte entsprechend ausgestatttet. In einem modernen Heimkino sollte die Einbindung des Receivers kein Problem darstellen. Die Betonung liegt auf "sollte", denn in unserem Praxistest zeigten sich Verständigungsprobleme: Sowohl an einem Panasonic TH50 PHD8 EK als auch mit einem Denon 4306 machte die HDCP-Verschlüsselung Probleme und sorgte für Bildaussetzer bzw. ganzen Ausfall. Es zeichnet sich also ab, dass in der Anfangsphase die mittlerweile gewohnten Verbindungsschwierigkeiten zwischen bestimmten Modellen zu erwarten sind. Wir hoffen, dass Pace hier gewissenhaft und zeitnah agiert und mit entsprechenden Softwareupdates die Probleme beseitigt. Der Hersteller hat jedenfalls vorgesorgt: Updates werden automatisch per Satellit vorgenommen, ohne dass der Nutzer sich darum kümmern muss, immer auf dem "Laufenden" zu sein. Damit bleibt die Pace Box stets auf dem neuesten Stand der Technik.
Auch die Fernbedienung ist optisch ansprechend und zugleich funktionell gestaltet. Sie ist ebenfalls schwarz mit einem silber abgesetzten Steuerkreuz in der Mitte. Alle Tasten sind intelligent angeordnet und gut mit einer Hand zu erreichen.
2. Menüs / Bedienung In der Bedienung wurde auf überraschende Neuerungen verzichtet, stattdessen zeigt die Pace Box ein optisch schlichtes aber gut bedienbares Konzept: Nach dem ersten Einrichten aller Sender (bis zu 90min!) kann im Setup-Menü die Anpassung auf das heimische System vorgenommen werden.
Die Ausflösung kann übrigens auch "on the fly" mit einer Taste der Fernbedienung direkt umgeschaltet werden.
Zum Standard eines jeden modernen Digital-Rceivers gehört mittlerweile ein elektronischer Programmführer, kurz "EPG". Das EPG des Pace DS810 bietet eine Vorschau von bis zu acht Tagen und ist als übersichtlich und praktisch zu bewerten, hier hat man sich ausschließlich auf das Wesentliche konzentriert.
Auch während des Filmbetriebs sind weiterführende Informationen zur aktuellen Sendung jederzeit abrufbar und können ins Bild eingeblendet werden.
Insgesamt entspricht das Bedienkonzept des DS810 dem aktuellen Stand der Technik: Es ist leicht zu erlernen und bietet viele Funktionen und Informationen ohne dabei technisch "überladen" zu wirken. Doch bei der HDTV-Übetragung per HDMI bleibt ein Wehrmutstropfen: Schaltet man zwischen den Kanälen um, so muss der Projektor jedesmal neu auf den Receiver synchronisieren (Handshake). Dieser Vorgang dauert, je nach Projektor, zwei bis mehrere Sekunden. Für "Zapping" ist die HDMI-Übertragung daher nicht geeignet. Es ist aber auch nicht zu erwarten, dass dies in naher Zukunft besser wird, ein Defiizit, an das man sich gewöhnen muss, dem Kopierschutz sei Dank. Benutzt man hingegen den YUV-Ausgang, bleibt das Signal auch beim Umschalten erhalten, dementsprechend schneller geht das "Zappen".
Nach der Vorstellung des Receivers bleibt der wohl spannendste Teil, die Bildqualität. Wie ist Premiere der "HDTV-Beginn" gelungen? Um dies zu überprüfen, haben wir die PremierHD Box an unseren derzeitigen Referenzprojektor, dem Sony VPL-VW100, angeschlossen, um das volle Potenzial der 1080i Übertragungen auch bildtechnisch auszunutzen. Wie bereits in der Einleitung erwähnt, umfasst das HD-Paket drei verschiedene Kanäle / Programmsparten: Spielfilme, Sport und Dokumentationen. Bei jeder dieser Sparten ist das Ausgangsmaterial ein anderes:
Eines der großen Zugpferde von HDTV ist der Sport, nicht zuletzt auch die Fußball-WM2006 in Deutschland. Gerade bei Sportübertragungen wird der Vorteil von HDTV besonders deutlich: Sämtliche Details wie Spielernummern, Zuschauertribünen etc. sind nun klar erkennbar, als wäre man live dabei.
Mit "Discovery HD" tut Premiere auch etwas für die Allgemeinbildung und bietet seinen Abonnenten jede Menge Dokumentationen aus allen Wissensbereichen. Auch hier kann der HDTV-Standard für mehr Realismus sorgen. Bei unseren Sichtungen zeigte sich allerdings, dass die momentane Bildqualität stark vom Ausgangsmaterial abhängt: Viele Aufnahmen sind ursprünglich nur mit Standard SD (PAL oder NTSC) Kameras aufgezeichnet worden und bieten daher nicht genügend Potenzial, um von einer HD-Übertragung zu profitieren.
Sport und Dokumentationen sind gut, doch für Heimkinofans von besonderem Interesse sind nach wie vor Spielfilme. Auf dem Spielfilmkanal von PremiereHD werden hier diverse Filme allabendlich übertragen. Das derzeitige Angebot besteht zwar noch nicht aus hochaktuellen Titeln, doch immerhin die Qualität weiß schon zu überzeugen. Gängige Übertragungen waren zur Zeit dieses Previews "Bergkristall", "Underworld" und "Open Range". Diese Filme boten eine sehr gute Übertragungsqualität, die sich vor den bekannten Übertragungen aus den USA nicht verstecken muss.
4. Fazit Das Einstiegsduo "PremiereHD und Pace DS810 HD-Receiver" machte in unserem Preview-Test eine sehr gute Figur: Die Empfängerbox Pace DS810 ist optisch ansprechend, leicht zu bedienen und bietet zahlreiche Funktionen, die im täglichen Gerbrauch sehr nützlich sein können. Die gebotenen Anschlüsse sind vielfältig und für moderne Heimkinos und TVs (Stichwort: HDMI und YUV) konzipiert. Und auch das Wichtigste, die Bildqualität, hat unsere Erwartungen erfüllt, ja sogar übertroffen. Die derzeitig benutzten Datenraten sind großzügig bemessen und erlauben in Verbindung mit MPEG4 ein weitgehendst Artefakt-freis Bild, das den Namen "HDTV" zu Recht trägt. Jeder, der HDTV vorher noch nicht richtig zu Gesicht bekommen hat, wird in Verbindung mit einem guten HD-ready Projektor oder TV aus dem Staunen nicht mehr heraus geraten: Dieses Premiere Angebot kommt genau rechtzeitig zu einer Zeit, in der nahezu alle gängigen neuen Projektoren und TVs in der Lage sind, die Qualität von HDTV angemessen auszunutzen und darzustellen, die entsprechende Software aber noch nicht am Markt zu finden ist. Denn bis hier zu Lande die HDTV-fähigen Nachfolger der DVD, BluRay und HD-DVD, käuflich zu erweben sind, werden noch einige Monate vergehen.
5. Bewertung gesamt + Hervorragende HD-Bildqualität - Nur durchschnittliche Verarbeitung
6. Technische Daten: - DVB-S- und DVB-S2-konform - TV SCART (EN 50049-1): PAL-, FBAS- oder RGB-Ausgabe an TV, Lautstärke links/rechts kann auch über den Receiver eingestellt werden. Teletext wird an SCART weitergeleitet. - Haupt-Prozessor mit 300 MHz (420 DMIPS) - Erweiterte Installations- und Diagnosefunktionen - 390 x 280 x 54mm (B x T x H
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