Das "günstige" Einstiegssegment im Projektorenmarkt wird
immer umkämpfter. Kaum ein Monat vergeht, in dem nicht Preissenkungen
von vorhandenen bzw. neue günstige Modelle angekündigt werden.
Eines dieser "neuen Billigen" ist das Modell EMP-TW 10 der Marke
Epson. Mit € 1500.- ist der Projektor kaum teurer als ein gutes Fernsehgerät.
Wir haben überprüft, ob dem Käufer ein angemessener "Gegenwert"
geboten wird. (Testkriterien
Info Hier)
1. Ausstattung und Technik (Know
How Link hier)
Auf den ersten Blick fallen die relativ großen Abmessungen auf.
Mit 40,2 cm x 29,4 cm x 12,2 cm ist der Projektor überraschend groß
im Vergleich zur aktuellen LCD Konkurrenz. Dem ein oder anderen mag dies
einen "viel Gerät fürs Geld" - Eindruck vermitteln,
doch in der Praxis schränkt dies eher die Portabilität des Projektors
ein.
Ebenfalls "auffällig" ist das Design, das von Rundungen
geprägt ist. Auf Ecken und Kanten wurde komplett verzichtet. Das
Ergebnis zeigt ein stromlinienförmiges Gehäuse.
Im Windkanal getestet?
Ein wenig ernüchternd ist die Verarbeitungsqualität: Das verwendete
Plastik wirkt wenig hochwertig. Auch sind die Einzelteile nicht überall
passgenau miteinander verschraubt. Dennoch: Durch das ausgefallene Design
und die modernen Farben wird das Gerät seiner Preisklasse durchaus
gerecht.
1.1 Technik (Know
How Link hier)
Bei dem EMP-TW 10 handelt es sich um einen Projektor der LCD Gattung.
Drei LC-Displays mit einer jeweiligen nativen Auflösung von 854 x
480 Pixeln erzeugen im Inneren die Rot, Grün und Blau Abstufungen
des Videobildes. Diese Auflösung ist zwar immer noch gängig,
doch für die PAL-Auflösung von DVDs (720 x 576) eigentlich zu
wenig. Rund 100 Bildzeilen müssen von der Projektor-Elektronik aus
dem Bild "herausgerechnet" werden. Mehr dazu im Bildtest.
Das notwendige "Licht" wird von einer sparsamen 132W UHE Lampe
erzeugt. Mit einer Lebensdauer von bis zu 3000 Stunden (im Lampensparmodus)
ergeben sich äußerst geringe laufende Kosten. Das Filmegucken
ist mit dem EMP-TW 10 wirklich kein teures Vergnügen.
Das "Lampenherz"
Falls doch einmal eine "Neue" her muss, gestaltet sich der
Austausch äußerst leicht. Auf der Unterseite des Projektors
befindet sich das Lampenfach. Nach Lösen von zwei Standard-Schrauben
kann die Lampeneinheit einfach herausgezogen und ausgetauscht werden.
Die Belüftung ist mit rund 30dB besonders im Lampensparmodus angenehm
leise. Bei einer angemessenen Surroundkulisse fällt das leise Grundrauschen
kaum ins Gewicht. Die Luft wird an der Geräteunterseite angesaugt.
Hier befindet sich auch der leicht zur Reinigung herausnehmbare Luftfilter,
der ungewollte Staubansammlungen im Gerät verhindert.
"Herausgeblasen" wird die warme Luft and der Gerätevorderseite,
direkt neben der Optik. Eine leichte Schrägstellung der Lamellen
soll sichtbaren Luftbewegungen im Bild vorbeugen.
Als kleines Novum bietet der Projektor einen internen Bildfilter, der
das Projektionsbild in den Modi "Theater" und "Kino-Schwarz"
auf Filmmaterial optimieren soll. Inwieweit dies gelungen ist, beschreiben
wir im Laufe des Bildtests.
1.2 Bildsignale (Know
How Link hier)
Wie praktisch alle aktuellen Heimkinoprojektoren am Markt verarbeitet
auch der Epson EMP-TW 10 alle international gängigen Bildstandards.
Der Europastandard PAL wird sowohl in seiner herkömmlichen interlaced-Variante
(576i) als auch in der neuen progressive-Darstellung (576p) unterstützt.
Gleiches gilt für den amerikanischen bzw. japanischen NTSC Standard
(480i / 480p). Für Anspruchsvolle wurde auch an High Definition Signale,
kurz HDTV, gedacht. Sowohl 720p als auch 1080i können dargestellt
werden. PC Bilder können in den gängigen Auflösungen ebenfalls
erzeugt werden.
1.3 Anschlüsse (Know
How Link hier)
Oben beschriebene Bildsignale können über diverse Signalarten
in den Projektor eingespeist werden.
Die Anschlüsse befinden sich
auf der Rückseite
Für die gängigen, aber für die Großbildprojektion
nur bedingt geeigneten, Standards Composite und S-Video steht jeweils
eine eigene Anschlussbuche zur Verfügung. Ebenso für die hochwertigen
YUV bzw. RGB Verbindungen, die für eine progressive Bilddarstellung
unerlässlich sind.
PC-Signale werden über eine Standard Sub-D an den Projektor weitergegeben.
Nur auf eine DVI Buchse für eine volldigitale Bildübermittlung
wurde leider verzichtet. Sie ist in dieser Preisklasse jedoch auch nicht
zu erwarten.
1.4 Aufstellung (Know
How Link hier)
Mit guten Aufstellungseigenschaften kann der Projektor Pluspunkte sammeln.
Zwar ist das Gerät mit seinen relativ großen Abmessungen nicht
gerade unauffällig im Raum, doch seine sehr geringen Projektionsabstände
und der große Anpassungsspielraum durch das Zoomobjektiv erlauben
eine optimale Positionierung in nahezu jedem Raum. Bei einem Projektionsabstand
von ca. 2,8m lassen sich z.B. Bildbreiten von ca. 2m bis hin zu 2,6m realisieren.
Damit lassen sich auch in kleinen Räumen angemessene Bildgrößen
ohne weiteres realisieren. Auf eine schräge Aufstellung sollte jedoch
verzichtet werden. Die geringe native Auflösung gibt dem Projektor
nicht genug Spielraum, um per digitale Trapezkorrektur die Bildgeometrie
auszugleichen. Sie ist zwar vorhanden, führt aber im Bild unweigerlich
zu Auflösungsverlust und Interferenzerscheinungen.
Die manuelle Bildschärfen- und Größenanpassung lässt
sich bequem und genau direkt an den Objektivringen vornehmen.
Die Staubschutzkappe der Linse muss leider in das Objektiv eingesetzt
werden. Dies führt bei jeder Anwendung unweigerlich zu einer leichten
Verstellung der Bildschärfe, die nachkorrigiert werden muss.
2. Bedienung (Know
How Link hier)
Die Qualität der Schnittstellen zu dem Benutzer, sprich die On-Screen
Menus und die Fernbedienung, ist von entscheidender Bedeutung. Ist sie
nicht perfekt, wird der Anwender regelmäßig von Einschränkungen
und Unzulänglichkeiten im täglichen Betrieb "genervt".
2.1 Fernbedienung
Nach wie vor unverständlich erscheint uns die Tatsache, dass die
meisten Projektorenhersteller ausgerechnet an der Fernbedienung den Rotstift
ansetzen. Bei Preisen von € 1500.- bis € 10000.- sollte sich
doch eine Fernbedienung, die in der Qualität wenigstens der eines
Mittelklasse DVD Players entspricht, realisieren lassen. Doch weit gefehlt:
Auch der Epson EMP TW-10 bildet hier leider keine positive Ausnahme. Seine
"Fernbedienung" kann man kaum als solche bezeichnen.. Sie ist
kleiner als eine Kreditkarte und liegt dementsprechend unergonomisch in
der Hand.
Winzig klein: Die "Remote"
Zwar bietet sie ausreichend viele Funktionen, doch die eng beieinanderliegenden
Tasten und die Folientastatur mit ihren schwammigen Druckpunkten schränken
eine praktische Bedienung deutlich ein, ebenso die fehlende Beleuchtung.
Auch die Infrarot-Reichweite verhält sich leider nahezu proportional
zur Fernbedienungsgröße. Man muss schon sehr genau darauf achten,
wohin man mit der Bedienung zeigt, damit die Signale auch wirklich bei
dem Projektor ankommen. Übrigens: Für den Strom sorgen keine
gängigen AA oder AAA Batterien, sondern Knopfzellen, wie sie für
Taschenrechner gängig sind.
Zum Glück befinden sich auf der Projektoroberseite ebenfalls alle
gängigen Funktionstasten. Leider sind sie auch hier nicht beleuchtet.
2.2 Menus
Die Menus sind schlicht, aber übersichtlich gestaltet. Zwar sind
nicht alle Optionen durchgehend logisch strukturiert (z.B. befinden sich
nicht alle Bildoptionen in einer Rubrik), doch nach kurzer Eingewöhnungszeit
sind sie leicht zu bedienen.
Etwas störend erscheint die Tatsache, dass jede Option erst einmal
"angewählt" werden muss, bevor man mit den Pfeiltasten
ihre Parameter verändern kann. Diese Variante bringt aber den Vorteil
mit sich, dass keine störenden "Fenster" das Bild bei der
Kalibrierung verdecken.
Aktivierte Option
Die schlechte Fernbedienung und die trägen Reaktionszeiten machen
die Bedienung insgesamt gewöhnungsbedürftig.
Besonders wichtig für einen Videoprojektor ist ein umfangreiches
Bildmenu mit zahlreichen Einstelloptionen. Leider bietet der Epson EMP-TW
10 hier fast nur die nötigsten Grundeinstellungen: Helligkeit, Kontrast,
Sättigung, Farbton, Schärfe, Farbtemperatur.
Als ungewöhnliche Zusatzoptionen findet man "Hautfarbe"
und "Farbmodus". Inwieweit diese Parameter ausreichen und wie
man sie am besten einsetzt, zeigt unser Bildtest
3. Bildtest
Gerade beschriebene Bildparameter lassen leider die nahezu wichtigste
Einstellmöglichkeit eines jeden Videoprojektors, die separaten R,
G und B Intensitätsregler (Bias & Gain), vermissen. Stattdessen
muss mit den anderen Parametern, die teilweise nur leichte Veränderungen
bewirken, "herumjongliert" werden, um die Bildeigenschaften
des Projektors zu optimieren. Dies ist besonders für Anfänger
äußerst verwirrend. Die größten Unterschiede bewirken
die vier "Farbmodi": "Wohnzimmer", "Wohnzimmer
H", "Theater" und "Kino-Schwarz". Wir haben den
Bildteste in alle für LCD-Projektoren relevanten Bildmerkmale unterteilt
und gehen jeweils auf diese Farbmodi des Projektors ein. An entsprechender
Stelle zeigt sich, ob der Projektor genug Potenzial aufweist, um eine
akkurate Bilderzeugung zu gewährleisten.
3.1 Screendoor / Raster (Know
How Link hier)
LCD Projektoren sind für ihren relativ großen Pixelabstand
bekannt. Dieser erzeugt im Bild einen störenden Fliegengitter-Effekt
und reduziert die Maximal-Helligkeit des Bildes sichtbar.
Auch der Epson EMP-TW 10 unterliegt dieser technischen Limitation deutlich.
Bedingt durch seine geringe Auflösung von 854 x 480 Pixeln erscheint
jeder einzelne Bildpunkt deutlich sichtbar getrennt von seinen "Nachbarn".
Besonders in einfarbigen hellen Flächen ist die Trennung deutlich:
Weiße Fläche aus Nahansicht
Diese Pixelstruktur fällt besonders bei großen Bilddiagonalen
auf und schränkt so einen kurzen Betrachtungsabstand deutlich ein.
Zuschauer mit guten Augen sollten bei einer Bildbreite von ca. 2,2 m schon
ca. 5m weit weg vom Bild sitzen, um den Screendoor-Effekt nicht allzu
störend wahrzunehmen. Eine weitere, wenn auch kleine Einschränkung
ist die nicht perfekte Konvergenz der Grundfarben im rechten Teil des
Projektionsbildes. Hier können bei genauem Betrachten leichte Farbsäume
an weißen Details ausgemacht werden.
3.2 Farbumfang (Know
How Link hier)
Wenig Einfluss hat der Anwender auf den Farbumfang eines Projektors. Er
zeigt sozusagen die technische "Grundlage" der Farbdarstellung.
Je mehr Potenzial hier ein Projektor aufweisen kann, desto kräftigere
Farben kann er darstellen.
Viele aktuelle LCD Projektoren weisen dank ihrer Drei-Panel Technik in
Kombinationen mit guter Lampe einen guten Farbumfang auf. So auch der
Epson EMP-TW 10. Sein Farbumfang weiß zu überzeugen und reicht
für alle Bildstandards von NTSC über PAL bis hin zu HDTV vollkommen
aus.
Weißes Dreieck: Gemessener
Farbumfang
Dieser Farbumfang gewährleistet eine kräftige Farbdarstellung,
die auch den "Bonbon"-artigen Bildcharakteristiken von Zeichentrick
oder CGI Filmen gewachsen ist.
Auch die Farbdynamik unterliegt dem Farbumfang. Je mehr "Spielraum"
hier der Projektor bietet, desto mehr mögliche Farbabstufungen gibt
es. Natürlich hängt hier auch viel von einer akkuraten Signalverarbeitung
ab, doch die Voraussetzungen sind gegeben.
Im Bild spiegeln sich die guten gemessenen Werte wieder. Die Farben wirken
kräftig und sind auch in bunten Szenen nicht zu "flau".
Bunte Bilder kann der günstige Epson also erzeugen, doch wie sieht
es mit der Farbgenauigkeit aus?
3.3 Farbtemperatur (Know
How Link hier)
Videofilme und DVDs werden in ihrer Farbdarstellung auf eine Referenz-Farbtemperatur
von 6500K in allen Helligkeitsbereichen "geeicht". Um eine akkurate
Farbreproduktion des Kinooriginals zu gewährleisten, muss also der
Projektor ebenfalls auf die Referenz-Temperatur geeicht sein. Die Rot;
Grün und Blau Anteile müssen so abgestimmt sein, dass sie stets
eine Farbtemperatur von 6500K in allen Graustufen ergeben.
Die werkseingestellte Farbtemperatur entspricht nur in den seltensten
Fällen dem geforderten Wert. Umso wichtiger sind manuelle Kalibrierungsmöglichkeiten
in den Bild-Menus. Besonders hilfreich sind separat einstellbare R,G und
B Werte, um das Grau eigenhändig "mischen" zu können.
Leider bietet der Epson EMP-TW 10 diese Möglichkeit nicht. Einfluss
nehmen kann der Anwender nur über "Sättigung", "Farbton",
"Farbtemperatur", "Hautfarbe" und "Farbmodus".
Letzterer bietet die stärkste und zugleich gröbste Einstellung.
Die anderen Parameter werden anschließend für die "Feinjustage"
verwendet.
Der Farbmodus ist in die vier Stufen, "Wohnzimmer", Wohnzimmer
H", "Theater" und "Kino-Schwarz", eingeteilt.
Je nach Modus zeigen sich mehr oder weniger vielversprechende Temperaturergebnisse:
3.3.1 "Wohnzimmer" Modus
Im Wohnzimmer Modus wird das Lampen-Farb-Spektrum ungefiltert genutzt.
Da Projektionsbirnen aber in ihrer Farbcharakteristik nicht 6500k entsprechen,
kommt auch nicht die richtige Farbtemperatur an die Leinwand. Dementsprechend
ungenau ist der Wohnzimmer Modus auch:
Das Diagramm zeigt die Farbtemperaturen über das gesamte Helligkeitsspektrum
von 0 IRE (Schwarz) bis 100 IRE (Weiß). Man sieht: Die Farbtemperatur
liegt fast durchgehend weit über den erforderlichen 6500k (durchgezogene
graue Linie). Mit ca. 7200K ist die Farbtemperatur zu "kühl",
was zu einer unnatürlich sterilen Farbreproduktion führt. Unterhalb
von 15 IRE (dunkelgrau) liegt die Farbtemperatur unter 6500K, ist damit
zu "warm". Bilder wirken gelblich, wie bei Kerzenlicht.
Eine getrennte Anzeige der Farbanteile verdeutlicht die "Abweichungen"
deutlicher:
Unterhalb von 20 IRE ist der Rotanteil des Bildes viel zu hoch, die Farbtemperatur
wird zu warm. Ab 60 IRE (Mittelgrau) fällt der Rotanteil deutlich
ab, das Bild wird durch Rotmangel zu "kühl".
Die Farbe Blau ist über fast alle Helligkeitsstufen hinweg ein wenig
zu stark vertreten. Nur Grün zeigt eine gute Annäherung an das
Optimum.
Mit dieser ungenauen Farbreproduktion ist der "Wohnzimmer"
Modus für die Filmdarstellung nicht zu empfehlen. Die Farben entsprechen
hier praktisch nie genau dem Kinooriginal. Durch die nicht lineare Rotverteilung
(die Farbe fällt kurvenartig ab), ist auch mit Hilfe der sonstigen
Bildparameter keine wirklich gute Farbtemperatur zu erreichen.
3.3.2 "Wohnzimmer Hell"
Modus
Der Wohnzimmer H Modus arbeitet ähnlich wie der Wohnzimmer Modus,
nur mit geänderten Kontrast und Helligkeitsverteilungen. Um auch
in hellen Räumen ein sichtbares Bild zu produzieren, wurde vor allem
der Kontrast überzogen. Dadurch macht sich der Rotmangel noch stärker
in hellen Bildern bemerkbar:
Der Rotabfall tritt hier noch früher und stärker ein. An praktisch
keiner Stelle stimmt die Verteilung. Auch Blau ist "übertrieben".
Die "Wohnzimmer" Modi sind für eine akkurate Filmreproduktion
nicht geeignet, zu groß ist hier das Rotdefizit. Das Bild wirkt
unnatürlich kalt mit zuviel Blau und Grünanteilen. Lediglich
für eine Computerdarstellung ist der Modus verwendbar, aber auch
hier ist keine gleichmäßige Farbtemperatur gewährleistet.
3.3.3 "Theater" Modus
Auch Epson scheint den deutlichen Rotmangel im Bild bemerkt zu haben und
steuert im Theater Modus mit einem mechanischen Filter entgegen. Aktiviert
man den Theater Modus, so wird der Filter in den internen Lichtweg geschoben.
Im Ergebnis wird der Rotanteil des Bildes gegenüber den anderen Grundfarben
erhöht. Der ungewollte Rotabfall in mittleren und hellen Bildern
wird ausgeglichen. Leider haben es die Konstrukteure etwas "zu gut
gemeint", denn im Theater Modus ist nun der Rotanteil durchgehend
zu hoch. Mit Hilfe der anderen Bildparameter "Farbton", "Farbtemperatur"
und "Hautfarbe" lässt sich dieser Rotüberschuss ein
wenig kompensieren aber nicht eliminieren. Das bestmögliche Ergebnis
zeigt immer noch ein Bild mit zu viel Rot:
Die resultierende Farbtemperatur ist mit ca. 5200K durchgehend zu "warm".
Eine natürlich akkurate Farbreproduktion des Kino-Originals ist damit
nicht genau zu erreichen.
3.3.4 "Kino-Schwarz"
Der Kino-Schwarz Modus unterscheidet sich vom "Theater" Modus
nur in der Bildhelligkeit. Hier wird die Leuchtstärke der Projektionslampe
reduziert. Dies führt zu einem besseren Schwarzwert. Dementsprechend
gleich ist die Farbtemperatur (Diagramme oben).
3.3.5 Kalibrierungstipp: Genauere Farbreproduktion
durch Farbfilter
Der "Rot-Überproduktion" des Projektors im Theater Modus
kann man mit einem Farbkorrekturfilter entgegenwirken. Mit seiner Hilfe
soll der Rotüberschuss gegenüber Grün und Blau reduziert
werden. Grün + Blau ergeben Cyan. Dementsprechend kann durch einen
Cyan Filter, im vorliegenden Fall ein CC 25 C(yan) Filter, die Farbverteilung
angepasst werden. Der Filter muss vor der Optik des Projektors im Lichtweg
platziert werden.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen:
Der Rotüberschuss wird kompensiert. Damit ergibt sich eine sehr
akkurate Farbtemperatur von 6500K.
Gestrichelte Linie: 6500K Optimum
Nur der Farbtemperaturabfall unterhalb von 20 IRE kann nicht "behoben"
werden.
Angenehmer Nebeneffekt des Filters: Der Schwarzwert des Projektors wird
noch einmal verbessert und der unangenehme Rotstich im Schwarz verringert.
Farbfilter sind im Fotofachgeschäft für ca. € 20.- erhältlich.
Eine Investition dies sich im Falle des Epson EMP-TW 10 lohnt.
Weiterführende Informationen zum Thema Farbfilterung finden Sie in
unserem Tipps & Tricks Bereich: "Kontrasterhöhung
und Schwarzverbesserung bei Digitalprojektoren - Farbkorrektur- und Graufilter
helfen manchmal Wunder".
3.3.6 Farbtemperatur Fazit
Die Farbtemperatur des Epson EMP-TW 10 gewährleistet in den "Wohnzimmer"
Modi keine akkurate Farbreproduktion von Video- bzw. Filmmaterial. Zusätzlich
ist die Farbtemperatur nicht homogen, was zu unterschiedlichen Farben
in hellen gegenüber dunklen Bildinhalten führt: Ein und das
selbe Motiv hat im Dunklen eine andere Farbcharakteristik als im Hellen.
Bei einem Sonnenauf- oder Untergang würden sich die Farben also kontinuierlich
ändern.
Besser, wenn auch nicht perfekt, sind der "Theater" und der
"Kino-Schwarz" Modus. Hier ist eine gewisse Annäherung
an die erforderlichen 6500K zu erkennen. Nur der zu hohe Rotanteil bewirkt
eine leicht verfremdete Farbwiedergabe.
Ebenfalls "aus den Fugen" gerät die Farbdarstellung in
unteren Helligkeitsbereichen. Der Rotanteil nimmt hier überproportional
zu und dunkle Bildelemente erscheinen "Rotstichig".
Alles in allem ist die Farbdarstellung akzeptabel und produziert durchaus
ansprechende Kinobilder, doch eine akkurate Reproduktion der "echten"
Kinofarben ist nicht gewährleistet. Zu ungenau erscheinen hier die
Werkseinstellungen und zu gering sind die manuellen Kalibrierungsmöglichkeiten.
Deutlich verbessert werden kann die Farbreproduktion durch einen externen
Farbfilter. Mit wenig Aufwand und geringen Kosten kann die Farbdarstellung
des Projektors optimiert werden. Ein "Fix", der bei modernen
Projektoren eigentlich nicht erforderlich sein sollte.
3.4 Schwarzwert, Kontrast, Helligkeit
(Know
How Link hier)
Auch Schwarzwert, Helligkeit und resultierender Kontrast werden durch
die vier Bildmodi beeinflusst. Epson gibt in den technischen Daten einen
Kontrast von 700:1 an. Wir haben überprüft wie "ernst"
man diese Angabe nehmen kann.
3.4.1 "Wohnzimmer" / "Wohnzimmer
H" Modus
In den beiden Wohnzimmermodi wird die gesamte Lampenhelligkeit ausgenutzt.
Dementsprechend hoch ist die Maximalhelligkeit. Das Bild ist auch bei
großen Bilddiagonalen sehr leuchtstark. Hell ist aber auch leider
die dunkelste "Farbe", Schwarz. Zuviel Licht gelangt hier an
die Leinwand, das resultierende Grau raubt in dunklen Szenen die Bildtiefe.
Das Bild wirkt flau und verwaschen.
Umso überraschender das Kontrastergebnis: 720:1 erzeugt der Projektor
in den Wohnzimmer Modi. Da hier aber neben dem schlechten Schwarzwert
auch die Farbtemperatur verfälscht ist (vgl. oben), sind diese Modi
für den Filmbetrieb nach wie vor nicht zu empfehlen.
3.4.2 "Theater" / "Kino-Schwarz"
Modus
Wie unter 3.3 erläutert, wurde hier dank Filterung der Rotpegel des
Projektors erhöht. Ein Teil des Lampenspektrums wird dadurch verschenkt.
Es ergibt sich ein reduziertes Kontrastverhältnis von 540:1.
Deutlich verbessert in diesen Modi ist der Schwarzwert. Er erscheint nicht
so grau und störend wie in den "Wohnzimmer" Einstellungen.
Allerdings wird der gute Eindruck durch einen deutlichen Rotstich geschmälert.
Schwarz wirkt wie sehr dunkles Rot. Eine Verfremdung, die im Normalbetrieb
allerdings nicht stark auffällt.
Noch einmal deutlich gesteigert wird der Schwarzwert durch den "Kino-Schwarz"
Modus. Da hier einfach die Helligkeit der Projektionslampe reduziert wird,
erscheinen aber auch helle Bildpartien leicht dunkler. Für manchen
Geschmack mögen helle Szenen "zu dunkel" wirken. In unseren
Augen bietet der Epson EMP-TW 10 aber auch im "Kino-Schwarz"
Modus noch eine angemessene Maximalhelligkeit, die auch helle Filmszenen
zumindest in gut "optimierten", sprich angedunkelten Räumen
glaubwürdig erscheinen lässt. Der verbesserte Schwarzwert und
die damit akkuratere Tiefenwirkung sind den "Kompromiss" allemal
wert.
Abgesehen von dem reduzierten Kontrastverhältnis, das bei LCD Projektoren
aber noch gutem Durchschnitt entspricht, bieten der gute Schwarzwert und
eine immer noch gute Maximalhelligkeit ein ebenfalls gut abgestimmtes
Bild. Dunkle Szenen haben ausreichende Tiefe, helle Szenen wirken natürlich
kräftig. Kombiniert mit der besseren Farbreproduktion ist den Kino
Modi ganz klar der Vorzug gegenüber der Wohnzimmer Modi zu geben.
3.5 Gammaverteilung / Homogenität
(Know
How Link hier)
Entscheidend für eine gute Bilddynamik ist eine akkurate "Ausnutzung"
des Kontrastumfangs. Akkurat bedeutet, dass jedem Helligkeitsbereich ein
angemessener Raum / Abschnitt des Gesamtumfangs zugeteilt wird. Diese
Zuteilung wird durch die Gammakurve ausgedrückt. Im Idealfall entspricht
sie einer 2.2 Kurve.
Die Gammaverteilung lässt sich, wieder einmal, nur durch die vier
Bildmodi beeinflussen.
3.5.1 "Wohnzimmer" / "Wohnzimmer
Hell" Modus
Die Wohnzimmer-Modi sind durch ihre sonst mäßigen Ergebnisse
für die Filmdarstellung nicht zu empfehlen (siehe oben). Überraschenderweise
ist die Helligkeitsverteilung des Wohnzimmer Modus sehr akkurat.
Mit einem Wert von 2.25 trifft sie fast genau den angestrebten Wert.
Anders sieht es bei "Wohnzimmer Hell" aus. Hier wurde die Gammaverteilung
auf beleuchtete Räume angepasst.
Die Kurve zeigt einen schnelleren Anstieg, was eine Anhebung von dunklen
Bilddetails bewirkt. Dies ist auch logisch, sollen in einem Raum mit Restlicht
möglichst viele Details erhalten bleiben und nicht im Raumlicht verschwinden.
"Bezahlt" wird dieser schneller Anstieg allerdings mit einer
in hohen Helligkeitsbereichen zu flachen Kurve. Helle Bildinhalte verlieren
Dynamik und damit Durchzeichnung. Für helle Räume durchaus nutzbar,
ist dieser Modus in dunklen Räumen "sinnlos".
3.5.2 "Theater" / "Kino
Schwarz" Modus
Die Kinooptimierten Modi zeigten in den bisherigen Tests deutlich bessere
Ergebnisse. Auch bei der Gammaverteilung haben sie die Nase vorn. Sowohl
im Theater als auch im Kino-Schwarz Modus zeigt sich eine sehr gute Helligkeitsverteilung.
Die gute Helligkeitsverteilung bewirkt im Bild eine stets akkurate Zuordnung
der Helligkeitsstufen. Dadurch wirkt das Bild stets homogen, ohne das
dunkle, mittlere oder helle Bildpartien überbetont werden. Auch Überblendungen
wirken gleichmäßig, ohne ungewollte Helligkeitssprünge.
Dennoch gibt es Anlass zur Kritik: In dunklen Bibereichen werden Helligkeitsnuancen
bei sonst kontraststarken Szenen teilweise "verschluckt". Im
Bild kann dies zu deutlichem Detailverlust in dunklen Bildpartien führen.
3.6 Ausleuchtung (Know
How Link hier)
Die Ausleuchtung des Bildes ist weitgehend homogen. In hellen einfarbigen
Testbildern (Hellgrau bis Weiß) lässt sich jedoch ein leichter
Helligkeitsabfall zu dem linken bzw. rechten Bildrand ausmachen. Der Abfall
ist allerdings gering genug, um im normalen Filmbetrieb nicht aufzufallen.
3.7 Overscan (Know
How Link hier)
Je mehr von dem Kinobild zu sehen ist, desto besser. Störend macht
sich unter Umständen das "Unterschlagen" der Randbereiche
(Overscanbereich) bemerkbar.
Der Epson EMP-TW 10 "klaut" links und rechts jeweils ca. 30
Bildzeilen, oben und unten ca. 20 Bildzeilen. Dies entspricht einem horizontalem
Bildverlust von ca. 8,5%, vertikal 7,5%. Der Gesamtverlust von 16% ist
in unseren Augen zu viel
3.8 De-Interlacing (Know
How Link hier)
Progressiv arbeitende Videoprojektoren wie der Epson WMP-TW 10 müssen
eingehende "interlaced" Signale intern in Vollbilder umrechnen.
Diese Arbeit übernimmt die "De-Interlacing" Elektronik.
Der Epson interne De-Interlacer ist nicht in der Lage, zwischen Videomaterial
und Filmmaterial zu unterscheiden. Die fehlenden Bildzeilen werden stets
durch Interpolation "errechnet". Für Standard-Fernseh-Material
wie Sport, Shows, Nachrichten etc. ergeben sich gute Ergebnisse. Das Bild
zeigt eine angemessene Detailtreue und Bildruhe.
Anders sieht es bei Filmmaterial, sprich Filmen aus Fernsehen oder von
DVD aus. Der De-Interlacer rekonstruiert nicht die zusammengehörenden
Filmhalbbilder, sonder interpoliert wiederum eigenständig. Dadurch
ergibt sich ein deutlicher Detailverlust gegenüber dem "maximal
Machbaren". Kleine Details werden verschluckt oder erscheinen unruhig.
Für die DVD Wiedergabe ist daher möglichst ein Progressive Scan
DVD Player zu verwenden. Qualitativ bessere DVD Player verfügen über
filmoptimierte De-Interlacer und nehmen so dem Projektor die schwierige
Arbeit ab.
3.9 Detailtreue / Skalierung / Schärfe
(Know
How Link hier)
Den Schärfetest haben wir in die drei wesentlichen Aspekte, Signalverarbeitung,
native Auflösung und Skalierung unterteilt:
3.9.1 Signalverarbeitung
Die Signalverarbeitung arbeitet sehr genau und verschenkt nicht unnötig
Auflösung. Das Ergebnis zeigt eine detaillierte und dabei natürlich
wirkende Auflösung. Das Bild wird nicht künstlich "nachgeschärft",
es zeigen sich auch an kontraststarken Kanten keine Doppelkonturen. Mit
Hilfe der "Schärfe" Option des Projektors kann die Schärfe
zudem auf die Eingangsquelle angepasst werden.
3.9.2 Native Auflösung / Skalierung
Vertikal
Wie in Kapitel 1.1 bereits erwähnt, ist die native Auflösung
des Projektors mit 480 Zeilen zu gering für unseren PAL Standard:
Es fehlen rund 100 Bildzeilen. Die fehlenden Bildzeilen werden allerdings
nicht einfach abgeschnitten, sondern die vertikale Auflösung wird
"neu berechnet". Im Bild ist der Auflösungsverlust daher
nicht direkt offensichtlich. Bei genauer Betrachtung ist allerdings ein
Detailverlust bei kleinen Bildinhalten wahrzunehmen. Kleine Objekte, die
nur wenige Bildzeilen (2-5) umfassen, verlieren an Bildschärfe und
Durchzeichnung.
Horizontal
Was der Projektor vertikal an Auflösung zu wenig hat, hat er horizontal
zu viel: Mit 854 Pixeln liegt seine native Auflösung deutlich über
der des DVD Standards (720 Pixel), zumindest im 16:9 Bereich. Die projektorinterne
Skalierungselektronik muss die Auflösung demnach um rund 130 Pixel
erhöhen. Diese Aufgabe erfüllt der Epson außergewöhnlich
gut: Auch kleine Bilddetails werden akkurat "umgerechnet", die
sich zwangsläufig ergebenden Linearitätsschwankungen auf ein
Minimum reduziert. Hierdurch bewahren auch sehr kleine Bildinhalte ihre
natürlichen Proportionen. Bei entsprechenden Testbildern sind erst
ab einer Detailauflösung von über 6 MHz Ungenauigkeiten auszumachen.
3.9.3 Fazit
Insgesamt ist die Detailtreue und Schärfedarstellung des Epson EMP-TW
10 gut genug, um ein angemessen scharfes und detailreiches Projektionsbild
zu erzeugen. Auch kleine Details werden gut herausgearbeitet, das Bild
wirkt weitgehend natürlich und scharf. Nur die native Auflösung
des Projektors macht einen gewissen vertikalen Detailverlust bei PAL DVDs
unvermeidbar.
Anmerkungen
4:3 Material
Bei 4:3 Material bleibt links und rechts ein Teil der Projektor-Auflösung
ungenutzt. Von den 854 Pixeln der horizontalen Auflösung werden im
4:3 Modus "nur" noch 645 Pixel genutzt. Dies führt zu einem
leichten Detailverlust bei DVD-Material im 4:3 Format (Bonusmaterial,
Konzerte etc.).
NTSC Material
NTSC-Signale, mit einer geringeren vertikalen Auflösung von 525/480
Zeilen, müssen von dem Projektor nicht umskaliert werden. Dies führt
zu einer genauen vertikalen Darstellung von NTSC-DVDs.
3.10 Shading (Know
How Link hier)
Ein bekanntes Problem bei LCD Projektoren ist der sogenannte "Shading"
Effekt: Zu den Rändern / Ecken hin können leichte Farbverfälschungen
im Bild erscheinen, die gerade bei Grauflächen "Farbflecken"
erzeugen.
Bei dem Epson EMP-TW 10 ist dieses Problem ebenfalls zu beobachten, wenn
auch nur in sehr geringem Maße. Bei bildfüllenden Grauflächen
(z.B. Mittelgrau) erscheint die linke obere Ecke leicht rötlich,
währen die rechte obere Ecke einen subtilen Grünüberschuss
aufzeigt. Im normalen Filmbetrieb sind diese Farbverschiebungen allerdings
kaum bis gar nicht auszumachen. Nur bei einem blaugrauen Himmel in Außenszenen
kann der Effekt auffallen.
3.11 Fazit Bild
Der Epson EMP-TW 10 bietet ein ansprechendes Großbild für relativ
wenig Geld. Die Bildqualität glänzt durch kräftige Farben,
einen guten Schwarzwert und gleichmäßiger Helligkeitsverteilung.
Hierdurch erscheint das Bild plastisch mit räumlicher Tiefe auch
in dunklen Szenen. Zahlreiche kleinere Mängel beeinträchtigen
jedoch eine akkurate Film-Darstellung. Besonders "schwerwiegend"
ist die ungenaue Farbtemperatur, die durch ihren Rotüberschuss keine
perfekte Farbreproduktion des Kino-Originals zulässt. Erst durch
Optimierung mit einem externen Farbfilter kann eine gute Farbdarstellung
erzeugt werden. Der Kontrast von 540:1 bei kalibrierten Farben ist für
LCD Projektoren durchschnittlich und bietet genug Raum für eine ausreichende
Dynamik. Die schlechte Differenzierung von sehr dunklen Bildbereichen
bis hin zum "Verschlucken" von Details sollten allerdings auch
bei Projektoren dieser günstigen Preisklasse nicht mehr auftauchen.
Der mangelnde Filmmode der De-Interlacing Elektronik machen einen Progressive
Scan DVD Player unabdingbar. Die NTSC optimierte native Auflösung
sorgen für einen leichten Auflösungsverlust.
Alles in allem entspricht die Bildqualität des Epson EMP-TW 10 gutem
Mittelmaß, durch mehr Einstellmöglichkeiten wäre aber
noch mehr "drin" gewesen.
Bewertung
Bild gesamt : 2,7
|
Schwarzwert & Kontrast
|
2,5 (Befr. +)
|
Schärfe & Interpolation
|
2,4 (Gut -)
|
Farbumfang / Temperatur
|
2,7 (Befr. +)
|
De-Interlacing
|
2,8 (Befr. +)
|
Sonstige Aspekte
|
3,1 (Befr.)
|
4. PC Anschluss / HTPC Tauglichkeit
(Know
How Link hier)
Eine beliebte Anwendung von Videoprojektoren ist die Großbilddarstellung
von PC-Bildern. Ob für die Diashow von digitalen Fotos oder für
Computerspiele, die Faszination des großen Bildes bietet auch hier
ein völlig neues Erlebnis. Vorraussetzung hierfür ist eine gute
Signalverarbeitung, denn gerade PCs "liefern" unzählig
viele Varianten von Auflösungen und Bildfrequenzen. Die Signalverarbeitung
des Epson EMP-TW 10 ist angemessen flexibel. Alle gängigen PC Auflösungen
(VGA, XGA etc.) werden in diversen Frequenzen dargestellt. Die relativ
geringe Auflösung des Projektors machen allerdings nur PC-Auflösungen
bis SVGA (800 x 600) wirklich sinnvoll, zu groß ist sonst der Detailverlust,
der sich z.B. in schlecht lesbaren Schriften bemerkbar macht.
Auch als DVD Player lässt sich der PC einsetzen. Da der Projektor
alle Video-relevanten Bildwiederholfrequenzen (50Hz, 75Hz für PAL,
48Hz, 60Hz, 72Hz für NTSC) verarbeitet, ist der Anschluss eines HTPCs
kein Problem. Die Darstellung all dieser Frequenzen erscheint stets flüssig
auf der Leinwand. Auf die Skalierungsvorzüge des PCs muss allerdings
verzichtet werden. Der Epson Projektor lässt sich nicht direkt in
seiner nativen Auflösung ansteuern, die interne Skalierungselektronik
ist stets aktiv.
5. HDTV Wiedergabe
Der Projektor ist in der Lage, auch die High-End Signale
HDTV 720p bzw. 1080i zu verarbeiten. Über den YUV Eingang können
die hochauflösenden Bildstandards in den Projektor eingespeist werden.
Einen wirklicher Qualitätssprung ist aufgrund der geringen nativen
Auflösung des Projektors allerdings nicht zu erwarten, zu sehr muss
das Bild "heruntergerechnet" werden. Lediglich die bessere Farbauflösung
und die geringere Artefaktbildung von HDTV bringen Vorteile. Eine sinnvolle
HDTV Nutzung ist erst ab einer nativen XGA Auflösung des Projektors
möglich. In der Preisklasse um € 1500.- ist dies allerdings
noch nicht zu bekommen.
6. Fazit
Der Epson EMP-TW 10 ist ein günstiger Einstiegsprojektor mit zufriedenstellenden
Eigenschaften. Sein ausgefallenes Design macht ihn zu einem echten "Hingucker",
seine vielen Anschlussmöglichkeiten erlauben die Verwendung von praktisch
allen erhältlichen Zuspielern. Besonders in der Aufstellung sammelt
der Projektor durch seinen geringen Projektionsabstand und die äußerst
flexible Zoomoptik Pluspunkte.
In der Projektion weiß das farbenkräftige Bild zu gefallen.
Allerdings macht sich der geringe Preis in vielen kleinen Einsparungen,
angefangen bei der Fernbedienung bis hin zu den "sparsamen"
Einstellparametern bemerkbar. Die meisten Mankos sind in dieser Preisklasse
jedoch akzeptabel. Dennoch: So manches Konkurrenzprodukt bietet hier und
da mehr für das "wenige" Geld.
Bewertung
+ Gute Anschlussmöglichkeiten
+ Leise
+ Lange Lampenlebensdauer
+ Kräftige Farben
+ Guter Schwarzwert im Kino-Schwarz Modus
- Keine akkurate Farbtemperatur
- Zu kleine Fernbedienung
- Auflösung unter PAL Standard
- Screendooreffekt / Shading
- Großer Overscan
Bewertung
gesamt : 2,4 (Gut -)
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Ausstattung
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2,4 (Gut -)
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Bedienung
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2,3 (Gut -)
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Technik
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2,7 (Befr. +)
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Bild
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2,7 (Gut / Befr.)
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Preis Leistung
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1,8 (Gut +)
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Technische Details (Herstellerangaben!):
- Auflösung 854 x 480 Pixel
- Seitenverhältnis 16:9
- Helligkeit 1.000 ANSI Lumen
- Kontrast 700 : 1
- Farbwiedergabe 16,77 Mio. Farben
- Trapezkorrektur (Keystone) -15 - 15 Grad vertikal
- Kinofilter automatisch aktiviert bei der Farbmoduswahl (AN: Theater
/ Theater Schwarz)
- Objektiv Zoomobjektiv mit manuellem Fokus
- Zoomverhältnis 1,54 : 1, F 1,7 - 2,1
- Brennweite 13,9 - 21,4 mm
- Lampe 132W UHE, Lampenlebensdauer: bis zu 3.000 Std. (Theater
Schwarz Modus)
- Bildgröße 0,76 - 7,62 m diagonal
- Projektionsdistanz 0,73 - 11,65 m
- Horizontal- /Vertikalfrequenz 15 - 92 kHz / 50 - 85 Hz
- Videostandards NTSC/NTSC4.43/PAL/M-PAL/N-PAL/PAL60/SECAM/525i/525p/
625i/625p/750P/1125i/YcbCr/YpbPr
- Eingang/Ausgang 1x Composite-Video (Cinch); 1x S-Video (4pin
Mini DIN); 1x Komponentenvideo (3x Cinch); 1x Analog RGB (D-sub 15pin);
1x Stereo-Audio (Cinch); 1x RS-232C (D-sub 9pin)
- Geräusch 29 dB (Theater schwarz Modus)
- Spannungsversorgung AC 100-240 V, 50/60 Hz
- Abmessungen 40,2 cm x 29,4 cm x 12,2 cm (B x T x H)
- Zubehör Kartenfernbedienung, Netzkabel, Luftfilter, Gummifüße,
Bedienungshandbuch, Kurzanleitung
- Garantie 3 Jahre Bring in
Ekkehart Schmitt
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