Test: DLP Projektor Toshiba TDP-MT-500
PAL optimierte DLP Projektion?
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Ungeachtet der sonstigen Qualitäten wurde der PAL-Markt von der DLP Technik bislang nachteilig behandelt. Meist nur mit 4:3 DMD Panels erhältlich, bieten preisgünstige Modelle mit ihrer SVGA Auflösung zu wenig Zeilen im 16:9 Bereich, um PAL DVDs ohne Reduktion darstellen zu können. Erst ab einer Auflösung von 1024x768 (XGA) ist eine komplette Ausnutzung unseres Standards auch in 16:9 möglich. Als Alternative gab es bislang nur die HDTV optimierten Geräte mit 1280x720 Pixeln, die aber preislich ebenfalls in höheren Dimensionen liegen.

Mit dem Matterhorn Chip-Satz bietet Texas Instruments jetzt eine PAL-Variante an, die in Zukunft von diversen Projektoren genutzt werden wird und die Preislücke zu HDTV-DLP schließen soll. Im Toshiba TDP-MT500 arbeitet zwar keiner dieser "Matterhörner", aber durch die strikte 16:9 Nutzung mit 1024x576 Bildpunkten wird er als PAL-Alternative im DLP Segment gehandelt.
Wir haben überprüft, ob es sich bei dem €3500.- teuren Gerät um eine XGA-modifizierte Modelpackung handelt, oder eine ernstzunehmende Alternative geboten wird.


1. Ausstattung und Technik (Know How Link hier)

Durch äußere Optik mag der Toshiba-Beamer zunächst nicht aufzufallen. Das Design wirkt überraschend schlicht und auch das verwendete weiße Plastik lässt auf den ersten Blick kein High-End Feeling aufkommen. Die Maße sind mit 398mm x 90mm x 293mm sehr kompakt und praktisch.

Die Belüftungseinheit in silberner Farbe wirkt wie nachträglich an das Gerät geschraubt.

Die Verarbeitung hingegen ist durchweg hochwertig und solide. Hier wird das Gerät seiner Preisklasse durchaus gerecht.


1.1 Technik (Know How Link hier)

Wie in der Einleitung erwähnt, erzeugt der Toshiba MT-500 das Bild durch DLP Technologie. Die native Auflösung beträgt 1024 x 576 Pixel im 16:9 Format. Anstelle eines Matterhorn-Chips arbeitet hier aber ein herkömmlicher XGA DMD, bei dem ein Teil der Zeilen (oben und unten jeweils 96) nicht angesteuert werden kann. Diese technische Besonderheit erscheint uns wenig sinnvoll, da das Gerät im 4:3 Bereich künstlich eingeschränkt wird, die Vorteile eines echten 16:9 Panels (keine grauen Letterboxbalken) aber nicht geboten werden. Mehr dazu im Bildtest.

Die Beleuchtung übernimmt eine leistungsstarke 210W Lampe. Ihre durchschnittliche Lebensdauer von ca. 2000 Stunden entspricht dem derzeitigen Stand der Technik und bietet geringe laufende Kosten.

Ein eventueller Austausch ist leicht mit einfachem Werkzeug durchzuführen. Wie bei den meisten Projektoren befindet sich auch beim Toshiba MT-500 das Lampenfach auf der Geräteunterseite:

Die Kühlung erfolgt durch einen künstlichen Durchzug: An der Gerätevorderseite wird kalte Luft angesaugt, die erwärmte Luft verlässt den Projektor an der Geräterückseite:


Lufteinlass neben der Optik


Abluftgebläse an der Rückseite

Dieses Konzept erfordert einen ausreichenden Abstand des Projektors zur rückwärtigen Wand. In einem Regal sollte das Gerät daher wenn möglich nicht betrieben werden. Die Lüftung gehört nicht zu den leisesten, stört aber den Filmgenuss im Normalbetrieb nicht merklich.


1.2 Bildsignale (Know How Link hier)

Die Vielzahl an derzeitig gängigen Bildstandards verlangen modernen Projektoren einiges ab. Toshiba hat hier gute Arbeit geleistet. Alle üblichen Standards werden unterstützt: NTSC interlaced (480i), NTSC progressive (480p), PAL interlaced (576i), PAL Progressive (576p), HDTV 720p / 1080i verarbeitet der Videoteil, zahlreiche PC-Auflösungen der Datenteil. Hier ist der Toshiba MT-500 eine zukunftssichere Investition.


1.3 Anschlüsse (Know How Link hier)

Die vielen Signalmöglichkeiten erfordern auch eine Vielfalt bei den Anschlüssen. Der Projektor zeigt ein gutes Angebot an Eingängen: 1xComposite (Cinch), 1xSVideo (Hosiden), 1xDVI, 2xYUV(Cinch)

Besonders der doppelte YUV Eingang ist lobenswert und wird der wachsenden Häufigkeit dieser High-End-Signalvariante gerecht. Durch das Aufzeichnungsverfahren von DVDs sowie den internationalen Einflüssen (USA/Japan) verdrängt YUV das RGB-Signal zunehmend. Besitzer zweier YUV Ausgabegeräte (z.B. DVD Player, Satellitenbox, DVHS Recorder etc.) müssen nicht auf umständliche Switchboxen oder AV-Verstärker ausweichen, sondern können die Geräte individuell verkabeln. Wer noch mehr Qualität wünscht, hat die Möglichkeit der DVI-Einspeisung. Der Eingang des MT-500 ist zu dem neuen HDCP Standard kompatibel und verträgt sich mit allen derzeit gängigen DVI-Playern (Denon A11, Samsung HD935, Marantz 8400).
Mit drei hochwertigen Eingängen wird der Projektor seiner Preisklasse gerecht. Einziger Minuspunkt: Analoge PC (RGB H/V) Signale können nur durch die DVI-I Buchse eingespeist werden. Dies erfordert umständliche Adapter(kabel). Hier hätte sich Toshiba mit einer zusätzlichen Sub-D Buchse großzügiger zeigen können.


1.4 Aufstellung (Know How Link hier)

Wer große Bilddiagonalen in kleinen Räumen realisieren will, der wird von den Aufstellungscharakteristika des Toshiba MT-500 enttäuscht sein. Für wirklich große Bilder braucht das Gerät auch einen großen Leinwandabstand. Unter 3m Abstand lassen sich kaum heimkinotaugliche Bildbreiten realisieren. Hinzu kommt der Belüftungsabstand, der zur Rückwand eingehalten werden muss.

Projektionsabstandstabelle

Bildbreite Projektionsabstand Min. Pro-Abstand Max.
1,33 m 2,18 m 2,60 m
1,55 m 2,54 m 3,03 m
1,77 m 2,90 m 3,47 m
1,99 m 3,26 m 3,90 m
2,21 m 3,63 m 4,33 m
2,66 m 4,35 m 5,20 m
3,10 m 5,08 m 6,07 m


Diese Abstände sind allerdings durchaus akzeptabel und entsprechen gerade im höheren Preissegment der Norm bei DLP Projektoren. Auffälliger ist vielmehr der vertikale Offset, die Bildlage gegenüber der Projektorhöhe.
Je nach Abstand projiziert der MT-500 die Unterkante des Bildes (Bodenprojektion) 30-60cm über Optik-Höhe. Diese Werte sind eindeutig auf eine Deckenmontage hin optimiert und schränken eine Tischaufstellung deutlich ein.

Ein Beispiel: Der Projektor soll ein ca. 230 breites Bild projizieren und steht dafür auf einem 60cm hohen Tisch. Die Unterkante des Bildes liegt ca. 50cm über der Optik, absolut also auf ca. 115cm Höhe. Die Bildhöhe beträgt ca. 130cm. Die Oberkante des Bildes liegt demnach auf einer Höhe von ca. 2,45m. Es wird schnell deutlich, dass die Raumhöhe schnell zum limitierenden Faktor wird. Für eine angenehme Augenhöhe muss der Projektor, je nach Bildgröße, auf den Boden gestellt werden.

Anders sieht es bei der Deckenmontage aus: Hier ist der vertikale Offset willkommen, da der Projektor direkt unter die Decke gehängt werden kann und das projizierte Bild angenehm auf Augenhöhe liegt.

Die dauerhafte Deckenmontage ist daher empfehlenswert und in "echten" Heimkinos eh üblich. Ein vertikaler Lensshift hätte dieses Problem allerdings elegant gelöst und ist bei wesentlich günstigeren Modellen durchaus schon oft zu finden (z.B. Sharp Z90/91, Sanyo PLV-Z2). Stattdessen bietet der MT-500 nur einen digitalen Trapezausgleich, der bei einer schrägen Aufstellung zwangsweise zu Skalierungsartefakten und Auflösungsverlust führt.

Ist der Projektor platziert, gestalten sich die Bildeinstellungen als äußerst einfach. Zoom und Schärfe lässt sich direkt an der Optik manuell beeinflussen.


Zoom &Schärfe-Regler

Alles in allem bietet der Toshiba MT-500 akzeptable Aufstellungsanforderungen, die aber eher auf eine dauerhafte Festmontage ausgelegt sind. Mehr Flexibilität wäre wünschenswert.



2. Bedienung (Know How Link hier)

Eine praktische Alltags-Nutzung erfordert ein komfortables Zusammenspiel zwischen Fernbedienung und On-Screen-Menus.

2.1 Fernbedienung

Die Fernbedienung ist kein Design-technisches Wunder aber erfüllt ihren Zweck angemessen. Sie liegt durch ihre schmale Form gut in der Hand und bietet eine übersichtliche Tastenanordnung.

Sämtliche Eingangssignale können durch separate Tasten direkt angewählt werden, ein Umschalten zwischen DVD-Bild und TV-Bild erfordert kein umständliches "Menu-Jonglieren". Gleiches gilt für die grundlegenden Bildparameter Kontrast, Farbe etc. sowie die Formatwahl. Für eine Bedienung in dunklen Kinoräumen sind alle Tasten elektrisch grün beleuchtbar. Die Reichweite des Infrarotsenders ist auch für große Räume ausreichend, um eine zuverlässige Befehlsübertragung zu ermöglichen.

Auch eine direkte Steuerung an dem Projektor stellt kein Problem dar: Die wichtigsten Tasten finden sich auf der Oberseite wieder, ebenfalls übersichtlich angeordnet.


2.2 Menus

Die On-Screen-Menus sind sehr schlicht in der Aufmachung und ein wenig klein ausgefallen. Die Struktur hingegen ist übersichtlich in verschiedene Bereiche aufgeteilt:

Im "Picture" Bereich finden sich die gängigen Bildparameter, die auch direkt per Fernbedienung aufgerufen werden können.

"Pro Picture" bietet detaillierte Einstellmöglichkeiten für fortgeschrittene Anwender:

Hier lassen sich die Grundfarben separat für Gain und Bias einstellen. Dieser "Weißabgleich" ermöglicht eine kontrollierte und genaue Kalibrierung der Farbtemperatur. Mehr dazu im Bildtest. Ist die perfekte Einstellung gefunden, kann sie in zwei verschiedenen Speicherbänken gesichert werden ("User1","User2"). Daneben gibt es drei voreingestellte Setups: "HiBrt" für eine maximale Kontrastdarstellung mit kühler Farbtemperatur, "Std" für eine ausgewogene Farbtemperatur und "Low" für eine warme Farbtemperatur.

Insgesamt bietet die Menuführung des Toshiba MT-500 ein übersichtliches und gut zu bedienendes Konzept, dass sowohl Bildeinstellung also auch Konfigurationsanpassungen in einfacher Weise erlaubt. Unterstützt wird das Konzept durch die zuverlässige und ebenfalls gut zu bedienende Fernbedienung.



3. Bildtest

Die DLP-Darstellung bietet technisch bedingte Vor- und Nachteile. Unser Bildtest ist in die wichtigsten Aspekte aufgeteilt und zeigt auf, wo der Toshiba MT-500 Stärken bzw. Schwächen hat.


3.1 Screendoor / Raster (Know How Link hier)

Eine der großen Stärken moderner DLP Projektion ist zweifelsohne die hohe Füllrate: Der Abstand zwischen den Pixeln ist deutlich geringer als bei der LCD Projektion. Dadurch hat ein DLP Projektionsbild so gut wie keinen Rastereffekt. Der Toshiba MT-500 profitiert wie jeder DLP Projektor von diesem Vorteil. Zusätzlich sorgt seine höhere native Auflösung von 1024 x 576 für eine sehr feine Pixelstruktur, die nur aus nächster Nähe auszumachen ist.

Das Bild zeigt einen kleinen Ausschnitt aus de Nähe betrachtet: Jedes Viereck ist ein Projektionsabbild eines der unzählig vielen Spiegeln eines DMD Chips.


3.2 Farbumfang (Know How Link hier)

Nicht jeder DLP Projektor bietet den kompletten Farbumfang, der von einer Signalquelle (z.B. DVD oder HDTV) erzeugt werden kann. Die Farbdarstellung hängt von dem Spektrum der Projektionslampe und den Filtern des verwendeten Farbrades ab.

Der Messung zeigt eine gute Intensität aller drei Grundfarben. Im Maximalblau wird der Projektor sogar dem HDTV Standard (schwarzes Dreieck) gerecht. Nur im Maximalgrün und -rot sind minimale Defizite zu erkennen. Da alle möglichen Farben aus den drei Grundfarben gemischt werden, gewährleistet der Toshiba Beamer eine sehr gute Darstellung und Differenzierung aller Farben. Farbenkräftige Filme wie ein "Moulin Rouge" oder nachkolorierte Stimmungsszenen a la Dario Argento können den MT-500 nicht überfordern.



3.3 Farbtemperatur (Know How Link hier)

Eine natürliche Farbdarstellung, bzw. Farben, wie sie sich der Regisseur vorgestellt hat, ist nur durch eine kalibrierte Farbwiedergabe des Projektor möglich: Die Graustufen aller Helligkeitsbereiche (0-100IRE) müssen der Farbtemperatur von 6500K entsprechen. Kaum ein Projektor erfüllt diese Anforderung ab Werk. Umso überraschender das auffällig gute Ergebnis unseres Testgerätes. Zwar sind die voreingestellten Abstimmungen (HighBrite, Standard und Low) weit vom Optimum entfernt, doch die guten Einstellmöglichkeiten machen sich bezahlt: Wie im Kapitel 2 (Bedienung) bereits erläutert, bietet der Projektor Regler für Rot, Grün und Blau, getrennt einstellbar für Bias & Gain. Dies erlaubt eine Optimierung der Farbtemperatur auf die heimischen vier Wände.
Durch Justage lässt sich eine beeindruckende Farbgenauigkeit erzielen:


Bis auf den unveränderbaren Schwarzwert liegen die drei Grundfarben über alle Helligkeiten hinweg nah an den optimalen "100%".

Die resultierende Farbtemperatur entsprich in weitgehend allen Helligkeitsbereichen den erforderten 6500K.


Mit etwas Erfahrung, Geduld und, wenn vorhanden, Messgeräten lässt sich mit dem Toshiba MT-500 in jedem Raum eine sehr gute Abstimmung erzielen. Die Belohnung ist eine akkurate Farbwiedergabe, die auch schwierige Hauttöne und Landschaftsaufnahmen realistisch natürlich darstellt. Gutes DVD-Mastering vorausgesetzt, kann man sich sicher sein, dass das "eigene" Bild der vom Regisseur beabsichtigen Farbkomposition entspricht.

Nur wenige Projektoren auch höherer Preisklassen lassen sich so genau kalibrieren, Kompliment.


3.4 Schwarzwert, Kontrast, Helligkeit (Know How Link hier)

Ebenfalls lobenswert sind Schwarzwert, Maximalhelligkeit und das Verhältnis beider zueinander (Kontrastverhältnis).

Der Schwarzpegel des Toshiba MT-500 ist gut genug, um auch die für Digital-Projektion stets schwierigen Dunkelszenen eines fast jeden Filmes angemessen darstellen zu können. Zwar erscheint auch hier Schwarz nicht ohne Restlicht, doch das vom öffentlichen Kino gewohnte Niveau wird annähernd erreicht. Dunkle Szenen zeigen räumliche Tiefe und wirken nicht neblig. Nur so mancher Horrorfilm a la "Panic Room" kann die Schwarzwert-Limitationen deutlich entlarven. Hier geht durch die insgesamt leicht zu helle Darstellung Atmosphäre verloren, der Zuschauer hat nicht das Gefühl, Teil des Geschehens zu sein.
Auch zeigt das Schwarz einen leichten Rotstich, der allerdings in so niedrigen Helligkeiten für das Auge kaum wahrnehmbar ist, erst recht nicht in einem laufenden Film.


Zu hoher Rotanteil im Schwarz


Die Schwarzdarstellung des Toshiba Projektors ist für DLP Projektion mit "gut" zu bewerten.
Gleiches gilt für die Maximalhelligkeit. Die 210W Birne liefert genügend Licht, um helle Szenen natürlich leuchtend an die Leinwand zu bringen. Je nach Bildgröße ist sogar die von Regisseuren manchmal beabsichtige "Blendung" des Zuschauers durch plötzliche Weißsequenzen für den Projektor kein Problem. Auch helle Wüstenszenen wirken strahlend, fast als stünde man selbst in der Sonne.

Dementsprechend gut ist das Kontrastverhältnis: Mit rund 1300:1 (bei richtiger Farbtemperatur!) liefert der Projektor sehr gute DLP-Werte. Erst Projektoren neuerer Generationen kommen derart hoch.
Der gute Kontrast bietet viel Spielraum für Helligkeits- und Farbabstufungen. Die Dynamik im Bild ist sehr gut und liefert in 90% aller Szenen eine beeindruckende Plastizität. Beeinträchtig wird dies lediglich durch DLP-typische Einschränkungen, die beim MT500 leider sehr ausgeprägt sind (vgl. unten).


3.5 Gammaverteilung / Homogenität (Know How Link hier)

Der Kontrastumfang sollte vom Projektor möglichst gleichmäßig genutzt werden. Um unnatürliche Zeichnung von Bildelementen zu vermeiden, sollte der Helligkeitsanstieg von 0 - 100 IRE einer homogenen Kurve entsprechen. Der Anstieg darf nicht zu steil (zu dunkles Bild) und nicht zu flach (ausgewaschenes Bild) sein. Der optimale Wert liegt bei 2.2.
Der Toshiba TDP-MT500 verfügt zwar über ein Gamma-Einstell-Menu, aber mit den drei gebotenen Stufen ist keine Feinabstimmung möglich. Zum Glück bietet das Gerät von sich aus schon eine sehr gute Helligkeitsverteilung, so dass ein Nachkalibrieren nicht notwendig ist.


Die Kurve zeigt einen vorbildlich gleichmäßigen Anstieg. Keine Helligkeitsstufen werden über- bzw. unterbetont. Das Filmbild erhält dadurch stets eine natürliche Ausleuchtung, unabhängig von der Szene. Keine Bildelemente stechen aus dem Bild hervor oder werden mangels Durchzeichnung unterdrückt. Auch dunkle Elemente nahe am Schwarzwert werden deutlich sichtbar dargestellt und verschwinden nicht im Schwarz. Gleiches gilt für Farb- und Weißnuancen höchster Helligkeitsstufen. Das Bild nutzt die hohen Kontrastreserven des Projektors über alle Helligkeiten hinweg sehr gut aus.


3.6 Ausleuchtung (Know How Link hier)

Großer Schwachpunkt des Toshiba TDP-MT500 ist die ungleichmäßige Ausleuchtung. Da es sich um keinen "echten" 16:9 Projektor handelt, sondern ein auf 16:9 reduzierter 4:3 DMD Chip verwendet wird, erscheinen die Letterboxbalken ober- und unterhalb des 16:9 Bereiches nicht komplett schwarz, sondern dunkelgrau, genauso wie der Schwarzwert im Bild. Diese grauen Balken vermindern aber gerade in dunklen Szenen den subjektiven Tiefeneindruck, da der Grauanteil des Bildes oben und unten erweitert wird. Hier kann der Projektor mit "echten" 16:9 Konkurrenten nicht mithalten.
Dieser Umstand alleine ist noch akzeptabel, doch kommt eine ungleichmäßige Ausleuchtung des Bildes erschwerend hinzu: In der linken oberen Ecke (Bodenprojektion) erscheint ein deutlicher "Hot-Spot". Je nach Bildgröße wirkt die Ecke, als ob sie von einer schwachen Lichtquelle angestrahlt würde. Besonders in dunklen Szenen kann dies den Bildeindruck des Betrachters deutlich stören. Die Aufhellung beschränkt sich nicht nur auf den Letterboxbalken, sondern ragt bis in den 16:9 Bildbereich hinein.
Abhilfe gegen die grauen Balken und den Hot-Spot kann nur eine konsequente Maskierung der Leinwand schaffen, rund 20% der Bildhöhe oben und unten. Dennoch ist eine leichte Aufhellung dunkler Szenen in der Bildecke wahrnehmbar.
Die gesamte Bildausleuchtung des Projektors zeigt gewisse Defizite, die linke Bildhälfte erscheint leicht heller als die rechte.

Insgesamt schränkt die ungleichmäßige Ausleuchtung des Bildes den sonst guten Eindruck ein. Bei modernen Digitalprojektoren galt das Problem des Hot-Spots als gelöst, auch in wesentlich geringeren Preisklassen. Hier enttäuscht die Toshiba-Variante.

 

3.7 Overscan (Know How Link hier)

Der Overscanbereich (nicht dargestellte Randbereiche) des TDP-MT500 bietet gute Durchschnittswerte: Oben werden 27, links 7 und rechts ca. 40 Pixel abgeschnitten. Der Bildverlust liegt mit ca. 9% deutlich im akzeptablen Bereich. Nur die leichte Bildverschiebung nach links, die leider nicht im Bild-Menu ausgeglichen werden kann, mag Perfektionisten stören.



3.8 Bildrauschen / False Contour / Dithering (Know How Link hier)

DLP Projektoren erzeugen unterschiedliche Helligkeitsstufen durch Kippintervalle der Spiegel. Je dunkler die Farbe, desto langsamer die Intervalle. Diese "An/Aus" Technik bringt leider typische Defizite mit sich. Dunkle Flächen weisen ein deutliches Rauschen auf. Je dunkler der Farbton, desto stärker das Rauschen. Eine weitere Methode der Helligkeitserzeugung ist die sogenannte "Dithering"-Methode. Hier wird das Bild, wie bei einem Zeitungsdruck gerastert.

Bei dem Toshiba MT500 sind diese DLP-Artefakte besonders ausgeprägt. Bis zu einem Helligkeitsbereich von 20 IRE zeigen Farb- und Graustufen deutliches Bildrauschen. Insgesamt verliert das Bild durch die relativ grobe Helligkeitserzeugung an Farbnuancen. Halbdunkle Szenen wirken teilweise künstlich digital.
Besonders in bewegten Bildelementen ist dieser Dynamikverlust durch Abstufungsreduktionen zu erkennen (-> False Contour).
All diesen Einschränkungen unterliegen bislang noch alle DLP-Projektoren, doch sind sie bei dem Toshiba Modell deutlich stärker wahrnehmbar als bei anderen High-End Modellen.


3.9 De-Interlacing (Know How Link hier)

Im Inneren des TDP-MT500 arbeitet ein altbekannter De-Interlace Chip für die Progressive Bilddarstellung: Der Silicon Image SIL504.
Er findet auch in aktuellen DVD-Playern wie Denon DVD-2200 / 2900 oder Marantz DVD-8400 Verwendung, mit sichtbar guten Ergebnissen.
Auch im Toshiba Projektor verrichtet der Chip gute Arbeit:

Videomaterial
Video bzw. Fernsehmaterial wird durch ein adaptives De-Interlacing in Progressive umgewandelt: Sich nicht bewegende Bildinhalte werden durch Zusammenfügen zweier aufeinander folgender Halbbilder zu einem Vollbild verflochten, bewegte Details werden von dem Chip in der Auflösung hochinterpoliert. Diese Art des De-Interlacings bietet sehr gute Bildergebnisse mit hoher Detailtreue und Schärfedarstellung. Sichtbar bessere Ergebnisse erzeugt derzeit nur die DCDi Technik von Faroudja.

Filmmaterial
Filmmaterial, das nur aus 24 unterschiedliche Zeitaufnahmen pro Sekunde besteht, wird im Idealfall ausschließlich durch "Weaving" (Zusammenfügen zweier Halbbilder) in progressive Vollbilder umgewandelt. Die Kunst des De-Interlacers besteht darin, automatisch zu erkennen, ob es sich bei dem einkommendem Signal um Filmmaterial handelt und die jeweils zusammengehörenden Halbbilder-Paare zu finden. Ein in der Praxis ungemein technischer Aufwand, der selten perfekt durchgeführt wird. Der Filmmode des Toshiba TDP-MT500 arbeitet weitgehendst zuverlässig mit guten Ergebnissen. Doch hin und wieder wird der Filmmodus unterbrochen und der De-Interlacer fällt in den Videomodus zurück, was einen direkten Schärfeverlust zur Folge hat. Gerade bei dunklen Szenen mit wenig Bildinformationen lässt sich der De-Interlacer "hinters Licht führen".

Insgesamt arbeitet der Silicon Image De-Interlacer in dem Toshiba zuverlässig. Sowohl bei Video- als auch Filmmaterial wird weitgehend eine Detailgetreue Progressive Umwandlung der eingehenden Interlaced-Signale geboten. Nur die stellenweisen Unterbrechungen des Filmmodus führen vereinzelt zu Detailverlust und leichten Unruhen in kleinen Details. Bessere Ergebnisse kann man insgesamt nur durch einen sehr guten Progressive DVD-Player als Zuspieler erreichen.

Detaillierte Informationen zur Funktionsweise von Progressive Scan und De-Interlacing finden sie in unserem Know-How Bereich.


3.10 Detailtreue / Skalierung / Schärfe (Know How Link hier)

Durch seine PAL-nahe native Auflösung sollte der TDP-MT500 in der Lage sein, eine akkurate Detaildarstellung mit guter Bildschärfe zu bieten. Entscheidende Mitfaktoren sind hierbei die Signalverarbeitung und die Skalierung.


3.10.1 Signalverarbeitung

Mit Hilfe der "Sharpness"- Funktion im Bildmenu kann die Bildschärfe auf das Bildmaterial optimiert werden. Auch bei höheren Schärfewerten arbeitet die Signalelektronik genau, ohne störende Doppelkonturen an Objekträndern zu erzeugen. Das Bild wirkt im Ergebnis natürlich detailliert, ohne den digitalen "Edge Enhancement" Charakter.


3.10.2 Native Auflösung / Skalierung

Vertikal
Die vertikale Auflösung des Projektors entspricht mit 576 Zeilen genau der unseres PAL-DVD Standards. Demnach sollte eine pixelgenaue Darstellung des Bildsignals ohne jegliche Skalierung möglich sein. Leider wird diese Theorie in der Praxis nicht bestätigt. Die interne Skalierungselektronik, rechnet die Auflösung dennoch um und zeigt leichte Skalierungsartefakte in kleinen Details. Mit entsprechenden Testbildern lässt sich die Skalierung aufzeigen:

Das Bildsignal besteht abwechselnd aus schwarzen und weißen Zeilen. Im Idealfall sollten sie auch so unverändert auf der Leinwand erscheinen. Durch die Skalierung des Projektors entsteht aber ein ungewolltes Interferenzmuster, das zu Helligkeitsschwankungen führt. Im Alltagsbetrieb bedeutet dies einen gewissen Kontrastverlust in fein strukturierten Bildelementen, der bei vertikalen Bewegungen noch verstärkt erscheinen kann.

Horizontal
Durch die native Horizontalauflösung von 1024 Pixeln muss das eingehende DVD-Signal um rund 300 Pixel ergänzt werden. Diese werden durch die Skalierungselektronik hinzuinterpoliert. Bis zu einer Detailauflösung von 4MHz arbeitet die Skalierung des Toshiba MT-500 akkurat ohne Linearitätsverfälschungen im Bild zu erzeugen. Doch ab 5MHz sind typische Skalierungsartefakte zu erkennen.


Links 5MHz, Mitte 6Mhz, Rechts 6,75Mhz

Hier haben die Linien nicht mehr die selbe Helligkeit und Dicke. Im 6MHz Bereich erscheint dieser Effekt verstärkt, nur wenige Linien sind wirklich weiß. Bei der maximalen Detailauflösung von DVDs (Liniendicke: 1 Pixel) ist ein deutlicher Pegelabfall zu erkennen. Die Linien erscheinen nicht weiß, sondern nur grau.

In fein aufgelösten Strukturen des Filmbildes erzeugt dieser Pegelabfall einen deutlichen Kontrastverlust. Kleine Details zeigen leichte Linearitätsschwankungen, die besonders bei Bewegungen auffallen. Zudem verlieren sie ihre eigentliche Maximalhelligkeit.

Insgesamt bietet die Detaildarstellung des Toshiba TDP-MT500 eine scharfe, weitgehendst natürliche Reproduktion des Bildsignals. Hierfür ist vor allem die gute Signalverarbeitung verantwortlich. Die Umskalierung des Eingangssignals auf die native Auflösung des Projektors zeigt allerdings leichte Schwächen, die vor allem zu einem Kontrastverlust in feinen Strukturen führen. Besonders Vertikal erscheint dies unnötig, da hier die native Auflösung des Projektors eine pixelgenaue Darstellung ohne Skalierung gewährleisten könnte.



3.11 Rainbow Effekt (Know How Link hier)

Das bekannteste Problem der sequentiellen Farbdarstellung von Single-Chip DLP Projektoren ist der sogenannte "Rainboweffekt". Durch die zeitlich versetzte Darstellung der Grundfarben zeigen sich, je nach Augen-Empfindlichkeit des Betrachters, bunte Regenbogenfarben bei starken Kontrasten. Dies kann unter Umständen, gerade in Actionfilmen, stören und ermüdend wirken.
Durch schnellere Farbräder mit doppelten Segmenten kann der störende Effekt deutlich vermindert werden. So auch beim Toshiba TDP-MT500. Hier ist der Rainbow-Effekt kaum noch zu bemerken. Nur bei wirklich starken Weißkontrasten (z.B. weiße Schrift auf schwarzem Grund) können die störenden Regenbogenfarben vereinzelt deutlich werden.


3.12 Fazit Bild

Die Stärken der MT-500 Bilddarstellung liegen in der sehr guten Farbwiedergabe, einer homogenen Helligkeitsverteilung und einem für Digitalprojektoren vorbildlichen Kontrast mit gutem Schwarzwert. Diese Aspekte erlauben eine wirklich gute Reproduktion von Kinofilmen.
Die Hauptschwäche liegt in der sehr ungleichmäßigen Ausleuchtung. Besonders der HotSpot in einer der Bildecken kann den Filmgenuss bei dunklen Szenen beeinträchtigen. Die nicht komplette Ausnutzung des 4:3 Panels bietet gegenüber den XGA (4:3) Konkurrenten keinen Vorteil. Eine Maskierung der Leinwand ist daher empfehlenswert, um die grauen Letterboxbalken zur verdecken.
Ansonsten bietet das Gerät durchschnittlich gute Bildeigenschaften (De-Interlacing, Skalierung, etc..) die kaum ein wesentlichen Grund zur Kritik bieten. Das Ergebnis ist ein gefälliges, farbenprächtiges und dynamisches Bild mit ausgesprochen guter Tiefenwirkung und Plastizität.

Bewertung Bild gesamt : 2 (Gut)

Schwarzwert & Kontrast

1,6 (Gut +)

Schärfe & Interpolation

2,1 (Gut -)

Farbwiedergabe

1,6 (Gut +)

De-Interlacing

1,7 (Gut +)

Sonstige Aspekte

3,1 (Befriedigend)




4. PC Anschluss / HTPC Tauglichkeit (Know How Link hier)

Gerade bei DLP-Projektoren ist die Filmwiedergabe von PAL-DVDs über HTPC nach wie vor ein Problem. Nur die wenigsten Modelle sind in der Lage, die erforderliche Bildfrequenz von 50Hz bzw. 75Hz ruckelfrei darzustellen. Leider zeigt auch der TDP-MT500 Schwächen.
In unseren Tests war die Signalerkennung sehr flexibel. Neben den üblichen PC-Auflösungs-Standards kann der Projektor auch in seiner nativen Auflösung (1024x576) direkt angesteuert werden. Damit wird die Projektor-interne Skalierung komplett umgangen und eine pixelgenaue Darstellung gewährleistet. Bei NTSC DVDs in 60Hz führt dies zu perfekten Ergebnissen. Leider gilt nicht das selbe für PAL-DVDs: Der MT-500 akzeptiert zwar das 50Hz Eingangssignal, stellt dieses aber nicht ruckelfrei dar. Damit ist ein HTPC für deutschsprachige DVDs nicht zu verwenden.



5. HDTV Wiedergabe

Auch HDTV Signale in den Auflösungen 720p und 1080i können über den Toshiba-Projektor dargestellt werden. Allerdings kann die hohe Auflösung der neuen High-End Standards von der PAL-optimierten Projektorenauflösung nicht komplett dargestellt werden. Immerhin bleibt eine horizontale Detailsteigerung von rund 40%. Damit zeigt sich ein deutlicher Qualitätsgewinn gegenüber der DVD: Viele Vorzüge von HDTV (grandiose Detaildarstellung, bessere Farbdynamik, weniger Kompressionsartefakte etc.) gelangen auch über den MT500 an die Leinwand.



6. Fazit

Der Toshiba TDP-MT500 ist insgesamt ein gelungenes Gerät. In dem unauffälligen, schlichten Gehäuse versteckt sich eine technisch hohe Leistungsfähigkeit: Ein vielseitiges Anschlussboard bietet genügend Eingänge, auch für ambitionierte Heimkinofans. Die Bedienung ist durch die praktische Fernbedienung in Kombination mit gut strukturierten Menus erfreulich bequem und bietet dennoch zahlreiche Funktionen. Allem voran ist das sehr gute Bildmenu mit genauen Einstellmöglichkeiten für die Farbkalibrierung zu erwähnen. Hier lässt sich die Farbdarstellung des TDP-MT500 nahezu auf das Optimum perfektionieren.
Gepaart mit den sonst ebenfalls guten Bildeigenschaften zeigt sich dem Nutzer eine durchweg gute Bildqualität, die nur durch die ungleichmäßige Ausleuchtung beeinträchtigt wird. Ebenfalls zu Punktabzug führen die relativ unflexiblen Aufstellungsmerkmale, die in der Regel eine Deckenmontage erforderlich machen.

Für den Kaufpreis von € 3500.- bietet der Toshiba TDP-MT500 eine rundum angemessene Qualität, der Käufer wird nicht enttäuscht. Bleibt abzuwarten, was die "echte" Matterhornkonkurrenz entgegenzusetzen hat. Mehr dazu in unseren in Kürze erscheinenden Tests.


7. Bewertung

+ Gute Bedienung
+ Gute Anschlussmöglichkeiten
+ Guter Kontrast
+ Sehr gute Farbwiedergabe

- Inhomogene Ausleuchtung
- Schwierige Aufstellung durch vertikalen Offset
- Deutliche DLP-Artefakte

Bewertung gesamt : 1,9 (Gut +)

Ausstattung

1,9 (Gut +)

Bedienung

1,7 (Gut +)

Technik

2,0 (Gut)

Bild

2,0 (Gut)

Preis Leistung

1,7 (Gut +)



Die wichtigsten technischen Daten im Überblick (Herstellerangaben):

System: Single Chip DLP
Power: Ac-100-240V , 50/60Hz, 3,5A
Resolution: 1024 x 576
Lamp: 210W
Picture: 111cm x 62cm - 399cm x 224cm
Video: NTSC 3.58 / 4.43 / PAL / PAL-N/ PAL-M /PAL-60
Input: Composite, S-Video, YUV, RGB H/V, DVI (HDCP)
Maße: 398mm x 90mm x 293mm
Gewicht: 3,7kg
Power cable: 3m

Ekkehart Schmitt

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