Kurz - Test: DLP Projektor Infocus Screenplay 5700
Matterhorn, die Zweite!
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Das Testmuster wurde zur Verfügung gestellt von:

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Bisher sind Projektoren der neuen, PAL-optimierten "Matterhorn"-Fraktion noch rar gesät. Neben dem bekannten Z200/201 von Sharp ist derzeit noch der Infocus Screenplay 5700 für Heimkinofreunde interessant.

Mit einer UVP von 4,499.- ist er preislich höher angesiedelt als die Konkurrenz. Macht sich der Mehrpreis bezahlt?

Wir verweisen im Voraus auf unsere Testkriterien, die ausführlich in unserem Know-How-Special: "Projektoren / PlasmaTVs - Qualitätsmerkmale - Die Testkriterien von Cine4Home" beschrieben werden.


1. Ausstattung und Technik (Know How Link hier)

Äußerlich sieht der Infocus 5700 aus wie eine Silber-Version des Toshiba MT-8: Die Gehäuseform ist absolut identisch.

Die Abmessungen von 110mm x 351mm x 325 mm sind alles andere als kompakt und auch das Gewicht ist mit 4,3 kg nicht unbeträchtlich, doch durch den praktischen Tragegriff an der Vorderseite ist der Infocus ScreenPlay 5700 durchaus portabel.

Die bullige Bauweise vermittelt durchweg einen sehr stabilen und hochwertigen Eindruck, hier wird der Projektor seiner Preisklasse gerecht.


1.1 Technik (Know How Link hier)

Wie bereits erwähnt kommt im Infocus Screen Play 5700 ein neuer Matterhorn DMD Chip mit einer nativen Auflösung von 1024x576 Pixeln zum Einsatz. Die vertikale Auflösung entspricht genau der unseres PAL-DVD Standards und auch horizontal bietet der Projektor genug Ressourcen, um sowohl bei der 4:3 als auch 16:9 Darstellung das volle Detailpotenzial von PAL zu nutzen. Inwieweit dies in der Praxis gelingt, zeigt unser Bildtest.

Wie zur Zeit bei allen bezahlbaren Heimkinoprojektoren handelt es sich auch beim Infocus 5700 um einen Single-Chip DLP Projektor mit sequentieller Grundfarbenerzeugung: Zeitlich nacheinander werden die Rot-, Grün- und Blauanteile des Bildes durch ein Farbrad erzeugt. Es verfügt über sechs Farbfilter-Segmente (2x jeweils R,G und B) und dreht sich mit 5-facher Geschwindigkeit, um das Problem des Rainbow-Effektes zu minimieren.

Gefiltert wird das Licht einer 250W UHP Lampe, die wahlweise mit voller Leistung oder im Lampensparmodus mit 200W betrieben werden kann. Dementsprechend unterschiedlich fällt ihre Lebensdauer aus: Im Normalbetrieb hält sie rund 2000 Stunden, dies ist derzeitiger Durchschnitt. Besser sieht es im Lampensparmodus aus, hier bietet die Lebensdauer mit ca. 3000 Betriebsstunden ein sehr gutes Preis / Stunden - Verhältnis. Dennoch: Die Lampe eines Sharp Z200/201 "lebt" jeweils 1000 Stunden länger.

Eine ausreichende Belüftung erschien Infocus besonders wichtig zu sein. Rundum finden sich an allen Projektorenseiten Belüftungsschlitze, die sehr gut in das Design integriert wurden.


Belüftungsschlitze an allen Seiten

Die offene Luftzirkulation sorgt für ein hörbares Belüftungsgeräusch, das zwar den Filmbetrieb nicht stört, aber keine Spitzenwerte erreicht.


1.2 Anschlüsse (Know How Link hier)

Ein auch bei teuren Geräten von uns bemängeltes Manko ist oft die spärliche Anschlussseite vieler Projektoren. Hier herrscht bei den Herstellen meist ein klarer Fall von "Falsch-Geiz".
Nicht so beim Infocus SP-5700, er bietet sinnvolle Anschlüsse im Überfluss:

Gleich zwei Cinch-YUV Anschlüsse und ein DVI Eingang zieren das Anschlusspanel. Diese Anschlüsse allein sorgen für vielseitige, hochwertige Verbindungsmöglichkeiten diverser Zuspieler. Hinzu kommt ein Eingang nach japanischem D5-Standard, der, entsprechendes Kabel vorausgesetzt, noch eine weitere Komponenten-Quelle zulässt. Für den gelegentlichen PC-Anschluss ist ferner eine RGB SUB-D Buchse vorhanden. Auch herkömmliche, weniger hochwertige Signale wurden nicht vergessen: Zwei S-Video und ein Composite Eingang sind ebenfalls zu finden. Mit insgesamt acht (!) verschiedenen Eingangsbuchsen ist der Infocus SP 5700 ein wahres Anschlusswunder. Mehr braucht man in der Praxis wirklich nicht. Zur absoluten Perfektion fehlt lediglich ein zweiter DVI bzw. HDMI Anschluss.


1.3 Bildsignale (Know How Link hier)

An den Anschlüssen kann man bereits erkennen, dass der Projektor alle derzeitigen Signalstandards unterstützt: Von Standardvideo wie 480i (NTSC, NTSC M 4,43), 576i (PAL:B, G, H, I, M, N), 576i RGB über die progressiven Varianten 480p, 576p bis hin zu HDTV in allen Variationen (720p, 1035i, 1080i und sogar 1080p, 1080p-24Hz) versteht der Infocus praktisch alles, was in einem Heimkino an Signalen vorkommen kann.

Besonders interessant ist die progressive Signaleinspeisung über DVI. Da der DVI-Eingang den neuen HDCP Standard bereits unterstützt, ist ein Anschluss der neuen DVI-Standalone-DVD-Player kein Problem.


1.4 Aufstellung (Know How Link hier)

Die praktische Nutzbarkeit eines Projektors steigt und fällt mit der realisierbaren Bildgröße in den heimischen vier Wänden. Entscheidend ist hierfür das Verhältnis zwischen Bildbreite und Projektionsabstand. Hier zeigt sich schnell, dass der Infocus SP 5700 durchaus seinen Platz braucht, um Heimkino-taugliche Bildgrößen projizieren zu können.

Projektionsabstandstabelle

Bildbreite Projektionsabstand Min. Pro-Abstand Max.
1,0 m 1,89 m 2,62 m
1,5 m 2,83 m 3,94 m
2,0 m 3,78 m 5,26 m
2,5 m 4,72 m 6,57 m
3,0 m 5,67 m 7,89 m


Für die gängigen Bildbreiten von 2m - 2,5m muss das Gerät schon gut 3,8m bis 4,7m von der Leinwand stehen. Spielraum bietet der Zoom, der manuell, ebenso wie die Bildschärfe, direkt an der griffigen Optik eingestellt wird.

Auf eine absolut waagerechte Ausrichtung sollte bei der Aufstellung stets geachtet werden, da der Projektor nur über einen digitalen Trapezausgleich verfügt, der bei der gebotenen nativen Auflösung von 1024x768 Pixeln zu sichtbarem Auflösungsverlust und Treppenstufen im Bild führen kann. Ein mechanischer Lens-Shift wäre hier wünschenswert gewesen.

All die Aufstellungseigenschaften machen eine dauerhafte Deckenmontage empfehlenswert. Besonders der erforderliche Projektionsabstand macht eine temporäre Tischaufstellung vor der Couch unpraktikabel.


2. Bedienung (Know How Link hier)

Der Komfort der Bedienung hängt von der Fernbedienung und der Struktur der On-Screen Menüs ab. Infocus wirbt mit einem einfachen Bedienungsfeld und einer intuitiv erlernbaren Fernbedienung.

2.1 Fernbedienung

Die Fernbedienung beeindruckt mit ihrer ovalen Form und dunkelgrauem Plastik-Design auf den ersten Blick wenig.


Immerhin gestaltet sich die Bedienung als relativ komfortabel, begünstigt vor allem durch die gute Reichweite des Infrarot-Senders. Die gebotenen Tasten bieten neben der Menu-Navigation auch einen direkten Zugriff auf die wichtigsten Bildparameter wie Kontrast, Helligkeit und Bildformat. Bei der direkten Eingangswahl wurde leider gespart: Nur vier der acht Eingänge sind direkt anwählbar.

Sehr praktisch ist die Tatsache, dass sich nahezu alle Bedientasten auch direkt auf der Geräte-Oberseite wiederfinden. So ist auch ohne Fernbedienung eine praktische Bedienung kein Problem:


2.2 Menus

Die On-Screen Menüführung überzeugt durch ein schlichtes Erscheinungsbild mit guter Strukturierung.


Alle wichtigen Parameter sind übersichtlich untereinander aufgeführt. Weiterführende Optionen sind in diversen Untermenüs ebenfalls klar gegliedert. Die für die Bildoptimierung notwendigen Einstellmöglichkeiten sind vielseitig und erlauben eine sehr gute Anpassung auf Zuspielung und räumliche Begebenheiten, mehr dazu im Bildtest.


2.3 Bedienung Fazit

Infocus hat ein sehr gutes Bedienkonzept ausgearbeitet, dass in der Tat intuitiv erlernbar ist und sogar ohne Handbuch gehandhabt werden kann. Das Zusammenspiel zwischen Fernbedienung und On-Screen-Menüs ist vorbildlich.



3. Bildtest

In Ausstattung und Bedienung vorbildlich bleibt die Bildqualität als entscheidendes Test-Kapitel. Hier zeigt sich, ob der Infocus SP 5700 seiner Preisklasse wirklich gerecht wird.



3.1 Screendoor / Raster (Know How Link hier)

Dank der hohen nativen Auflösung des DMD Chips zeigt der Infocus Projektor, genau wie sein Sharp-Konkurrent, eine kaum sichtbare Trennung der einzelnen Pixel. Auch geringere Betrachtungsabstände bei großen Bilddiagonalen sind somit möglich.
Ein weiterer Vorteil ist die Tatsache, dass man sich um Pixel-Ausfälle bei der DLP Technik praktisch keine Gedanken machen muss.



3.2 Farbumfang (Know How Link hier)

Viele DLP Projektoren haben leichte Defizite im Farbumfang. Durch nicht perfekte Farbfilter oder nicht ausreichendes Lampenspektrum kann eine der drei Grundfarben beeinträchtigt werden.
Der Infocus ScreenPlay 5700 zeigt einen guten Farbraum, der in den Grundfarben Grün und Blau den HDTV Standard leicht verfehlt.


Bei tiefgrünen Farben zeigt der Projektor ein nicht ganz optimales Farbspektrum, mit zu sehr gestreuten Wellenlängen:

Ähnliches gilt für Tiefblau:

Diese am HDTV Standard gemessenen Einschränkungen machen sich aber im normalen DVD-Betrieb nicht stark bemerkbar. Die Farbenfreude des 5700 weiß insgesamt durchaus mit lebhaften, kräftigen Farben zu überzeugen.


3.3 Farbtemperatur (Know How Link hier)

Einen großen Fortschritt haben DLP Projektoren neuester Generation gerade in der homogenen Farbtemperatur von 6500K, dem Videostandard, gemacht. Der Infocus Projektor ist ein sehr guter Beweis hierfür: Schon out "of the box" in der 6500K Einstellung zeigt der 5700 eine gute Grundfarbeverteilung und Annäherung an das Optimum:

Der leichte Rotmangel ist zum Glück nicht auf ein ungünstiges Lampenspektrum der UHP Lichtquelle zurückzuführen. Durch eine einfach durchzuführende Kontrast & Brightness Anhebung im Bild-Menü des Projektors kann der Mangel schnell und mit verblüffender Präzision ausgeglichen werden:

Die resultierende Farbtemperatur liegt bei fast allen Helligkeitslevel nahezu punktgenau auf perfektem Niveau:

Derartige Präzision macht sich im Filmbetrieb bezahlt: Das Bild gewährleistet stets eine absolut akkurate Darstellung des Kino-Bildes. Egal, wie nuanciert die Farbkomposition einer Szene auch sein mag, mit dem Infocus Screen Play 5700 kann man sich auf Originaltreue verlassen. Außenaufnahmen wirken natürlich in Farbe und Intensität, Hauttöne werden glaubwürdig reproduziert und gewollte Farbverfremdungen des Regisseurs tragen stimmig zur Atmosphäre des Filmes bei. Mehr kann man von einem Heimkino nicht erwarten.


3.4 Schwarzwert, Kontrast, Helligkeit (Know How Link hier)

Der Schwarzwert des Infocus Beamers ist, wie von modernen DLP Projektoren gewohnt, hoch genug, um auch dunkle Szenen nicht zu sehr in ihrer Plastizität und räumlichen Tiefenwirkung zu beeinträchtigen, Röhrenniveau wird aber nach wie vor nicht erreicht. Wie schon auch der Sharp Z200/201 glänzt auch der Infocus 5700 mit einer farblich weitgehend neutralen Darstellung von Schwarz, keine der drei Grundfarben scheint unverhältnismäßig stark durch.


Die Farbabweichungen in Schwarz liegen im Toleranzbereich

Durch die umfangreichen Einstellmöglichkeiten lässt sich der Projektor präzise auf das Eingangssignal anpassen und somit der Kontrast optimieren. Die Maximalhelligkeit ist auch bei größeren Leinwandbreiten hoch genug, um helle Außenszenen ansprechend auf die Leinwand zu bringen. Das angegebene Kontrastverhältnis von 1400:1 wurde bei unserem Testgerät in der Werkseinstellung zwar klar verfehlt (hier: 700:1), doch nach eingehender Optimierung sind Werte von bis zu 1000:1 bei korrekten Farben kein Problem. Dies ist genug für eine gute Bilddynamik mit viel Raum für feine Helligkeitsabstufungen / Nuancen. Manche (oft allerdings teurere) DLP-Projektoren erreichen aber mittlerweile noch höhere Werte (z.B. Toshiba MT-500 oder NEC HT-1100).


3.5 Gammaverteilung / Homogenität (Know How Link hier)

Die Helligkeitsverteilung des Bildes, sprich die tatsächlich ausgegebene Bildhelligkeit im Verhältnis zum Eingangssignal, nutzt den Kontrastumfang des Projektors gleichmäßig aus, doch erfordert ebenfalls sie ein wenig "Tweaking". Ab Werk ist der Helligkeitsanstieg mit einem Wert von 2,41 ein wenig zu steil:

Manche Helligkeitsbereiche wirken hier ein wenig zu dunkel und im Vergleich zu helleren Bildelementen etwas unterbetont. Durch Geschick mit den Bild-Einstell-Parametern des Projektors lässt sich das Ergebnis aber optimieren:

Nun erreicht die Steigung von 2,19 fast den für Video optimalen Wert von 2,2. Lediglich in sehr hellen Bereichen (über 90%) ist eine minimaler Abfall im Diagramm zu erkennen, der aber im normalen Filmbetrieb im Bild praktisch unsichtbar bleibt.
Insgesamt ist die Helligkeitsverteilung mit sehr gut zu bewerten. In dunklen Szenen werden keine Helligkeitsnuancen vom Schwarz "verschluckt", sondern deutlich im Bild herausgearbeitet, die Bildplastizität profitiert hiervon deutlich. Für das "obere Ende", sprich helle Bildinhalte, gilt das selbe: Auch leuchtend helle Strukturen erscheinen plastisch ohne Übersteuern ("Clipping").


3.6 Ausleuchtung (Know How Link hier)

Lichtweg und Carl-Zeiss-Optik bewirken beim Infocus 5700 eine gleichmäßige Ausleuchtung ohne sichtbaren Helligkeits- und Schärfeabfall zu den Bildrändern und Ecken.


3.7 Overscan (Know How Link hier)

Ein typisches "K.O.-Kriterium" für viele Perfektionisten ist oft ein zu hoher Overscan der Bilddarstellung (Abgeschnittener Bildbereich an den Rändern).
Der Infocus macht hier als positives Beispiel keine Probleme: Er schneidet links ca. 18, rechts 10, oben 5 und unten nur 1 Pixel ab. Diese Werte sind absolut tolerabel und erzeugen keinen sichtbaren Bildverlust.


3.8 Bildrauschen / False Contour / Dithering (Know How Link hier)

Der verwendete Matterhorn-DMD-Chip überzeugt mit einem minimierten Rauschverhalten, das nur in sehr dunklen Helligkeitsbereichen im Bild erkennbar wird. Dadurch wird auch einem eventuellen Dynamik-Verlust in bewegten Bereichen gut vorgebeugt: "False-Contour"-Effekte sind beim Screenplay 5700 kaum auszumachen, ebenso Farbverfälschungen oder unnatürliche Rasterungen (Dithering).


3.9 De-Interlacing (Know How Link hier)

Nicht immer steht zur Großbildprojektion eine Progressive - Bildquelle zur Verfügung. Besonders Bildmaterial aus dem Fernsehen wird meistens in Hallbild-Form in den Projektor eingespeist. Nicht zu vernachlässigen sind daher die De-Interlacing Eigenschaften des Projektors, um eine detaillierte Bilddarstellung zu gewährleisten. Infocus hat dies erkannt und die vielbekannte (und gerühmte) Technik von Faroudja inkl. DCDi im ScreenPlay 5700 integriert. Die Ergebnisse sind entsprechend gut:


Videomaterial:

Bei eingehendem Videomaterial wie Sport, Shows und den meisten TV-Serien kommt die patentierte DCDi Technologie zum Einsatz. Sie ist derzeit der Referenz-Standard für Video-De-Interlacing. Nach dem "Motion-Adaptive"-Verfahren wird der Bildinhalt stets auf statische und bewegte Inhalte überprüft. Die statischen Bildinhalte werden aus zwei aufeinanderfolgenden Halbbildern zusammengeflochten. Bei bewegten Bildinhalten muss der De-Interlacer die fehlenden Bildzeilen selbst interpolieren. Der DCDi Algorithmus verbessert hier die Genauigkeit durch geometrische Erkennung von diagonalen Bildelementen. Das Ergebnis ist eine hervorragende Detaildarstellung ohne störendes Kantenflimmern oder Detailverlust. Eindrucksvoll lässt sich dies mit der beliebten DCDi-Demosequenz, einer im Wind wehenden Flagge, demonstrieren.

Keine andere gängige (bzw. bezahlbare) De-Interlacing-Lösung kommt hier an die gebotene Darstellungsqualität heran.


Filmmaterial:

Auch auf Filmmaterial (24 bzw. 25 Bilder pro Sekunde) ist der Faroudja De-Interlacer des ScreenPlay 5700 vorbereitet. Hier schaltet er in den Film-Mode und verflechtet je zwei Halbbilder zu einem progressiven Kino-Bild. In unserem Praxis-Test führte dies auch bei detaillierten Szenen zu guten Ergebnissen, die Qualität von sehr guten Progressive-Scan DVD Playern wird aber nicht ganz erreicht, hin und wieder fällt der De-Interlacer in den Videomodus zurück, was einen leichten Detailverlust zur Folge hat.


Insgesamt arbeitet die De-Interlacing Elektronik auch bei PAL-Material vorbildlich. Besonders Anwender, die den Projektor auch zum Fernsehgucken benutzen wollen, werden die Vorzüge der hervorragenden DCDi Technik schnell zu schätzen wissen.



3.10 Detailtreue / Skalierung / Schärfe (Know How Link hier)

Eine hohe native Auflösung des verwendeten DLP-Chips kann nur in Verbindung mit einer hochwertigen Signalverarbeitung und Skalierung auch ausgenutzt werden. Sie sind für die Detaildarstellung und Bildschärfe maßgeblich entscheidend.

Durch die Schärfe-Einstellung des Bild-Menüs lässt sich die Bilddarstellung sehr gut auf die Eingangsquelle optimieren und so eine gute Darstellung weitgehend frei von Doppelkonturen ("Ringing") erzeugen. Doch das ist erst die "halbe Miete", erst eine gute Skalierung, sowohl horizontal als auch vertikal, kann eine hochwertige Detaildarstellung gewährleisten.


Horizontale Skalierung

Die native horizontale Auflösung des Projektors verfügt über rund 300 Pixel mehr, als sie der PAL-DVD Standard bietet. Die fehlenden Bildinformationen muss der Projektor daher eigenständig berechnen. Je feiner die Detaildarstellung des Bildsignals, desto sichtbarer werden hier Ungenauigkeiten im Bild entlarvt. Die Skalierungselektronik des Infocus 5700 arbeitet vorbildlich präzise. Auch in feinen Detailauflösungen über 5MHz sind kaum Ungenauigkeiten bzw. Linearitätsschwankungen zu erkennen. Bei unserem Testbild erscheinen z.B. auch fein aufgelöste vertikale Linien homogen.

Augenscheinlich ist jedoch ein Pegelabfall ab 6MHz (mittlerer und rechter Linienblock). Dies resultiert in einem deutlichen Helligkeitsabfall und damit Kontrast- und Dynamikverlust in fein strukturierten Bildelementen.

Besser sieht es bei der digitalen Zuspielung über DVI aus. Hier ist nicht nur die Skalierung hervorragend, sondern auch der Pegelabfall sichtbar geringer:


Besonders die Detaildarstellung ist somit über DVI noch einen Tick klarer und kräftiger als über YUV.


Vertikale Skalierung

Der Matterhorn-Chip gilt wegen seiner vertikalen Auflösung von 576 Bildzeilen als PAL-optimiert. Diese Optimierung kann aber nur dann sinnvoll ausgenutzt werden, wenn auf eine vertikale Skalierung verzichtet wird. Durch den geringen vertikalen Overscan von nur wenigen Pixeln zeigt der Projektor tatsächlich eine skalierungsfreie vertikale Darstellung. Es erscheinen auch noch so feine Details genau so, wie im Videosignal übermittelt. Unser Testbild mit einzeiligen Streifen belegt dies deutlich:

Ohne Helligkeitsverlust oder Ungenauigkeiten gelangen die Linien akkurat an die Leinwand, besser geht es nicht.


Insgesamt ist die Detaildarstellung des Infocus 5700 mit gut zu bewerten und gerade im XGA-Bereich vorbildlich. Die Signalverarbeitung vermeidet Doppelkonturen und die Skalierung arbeitet horizontal genau ohne Linearitätsschwankungen. Lediglich ein sichtbarer Helligkeitsabfall über YUV in hohen Frequenzen kann die Detaildarstellung im Bild ein wenig flau erscheinen lassen, was durch eine DVI-Einspeisung aber verbessert werden kann. Vertikal wird auf eine Skalierung dank der PAL-optimierten Auflösung verzichtet, was der Detaildarstellung sehr zu gute kommt.


3.11 Rainbow Effekt (Know How Link hier)

Die hohe mögliche Kippfrequenz der DMD-Spiegel machte beim Infocus den Einsatz eines Farbrades mit fünffacher Drehgeschwindigkeit und 6 Filtersegmenten (RGBRGB) möglich. Dadurch wird der störende Regenbogen-Effekt, der besonders bei Details mit starken Kontrasten (z.B. weiße Schrift auf schwarzem Grund) auffällt, deutlich reduziert. Nur Betrachter mit empfindlichen Augen werden sich an den teils noch wahrnehmbaren "Blitzern" stören.


4. Fazit / Bewertung

Unser guter Eindruck der neuen Matterhorn Generation durch den Z200/201 Test wurde durch unsere zweite Begegnung per ScreenPlay 5700 noch einmal verbessert.
Die Infocus Variante bietet ebenfalls eine hervorragende Farbdarstellung mit genauer Kino-Reproduktion, die natürlich wirkende und zugleich kräftige Farben ermöglicht. Der relativ hohe Kontrast von rund 1000:1 (nach Optimierung) wird durch eine homogene Helligkeitsverteilung gut ausgenutzt. Im Bild zeigt sich dies durch eine ausgesprochene Bildtiefe, bei der eine gute Plastizität vermittelt wird. Die räumliche Tiefe bindet den Zuschauer durch die realitätsnahe Darstellung in das Filmgeschehen ein, auch in dunklen Szenen, denn der gute Schwarzwert und die verminderten DLP-Artefakte (Bildrauschen) beeinträchtigen den Bildgenuss nur unwesentlich. Hinzu kommt ein sehr gutes De-Interlacing dank Faroudja Technik und ein angenehm geringer Overscan. Infocus rechtfertigt hiermit den Aufpreis zur Konkurrenz durch eine konsequente Qualitätsumsetzung, die auch hohen Ansprüchen gerecht wird, und selbst die Fernsehdarstellung ohne teure Zusatzgeräte auf ein Optimum anhebt.

Bewertung Bild gesamt : 1,9 (Gut)

Schwarzwert & Kontrast

1,8 (Gut +)

Schärfe & Interpolation

1,9 (Gut)

Farbwiedergabe

1,6 (Gut +)

De-Interlacing

2,1 (Gut)

Sonstige Aspekte

1,9 (Gut)


Neben den guten Bildeigenschaften zeigt der Infocus Screen Play 5700 besonders mit seiner Ausstattung, was in dieser Preisklasse an "Luxus" möglich ist. Die große Anzahl an hochwertigen Eingängen, die gute Bedienung und hochwertige Verarbeitung lassen kaum Wünsche offen. Für Heimkino-Fans mit vielen Zuspielern macht sich der Aufpreis allein hier schon bezahlt:

Bewertung gesamt : 1,84 (Gut +)

Ausstattung

1,6 (Gut +)

Bedienung

1,8 (Gut +)

Technik

1,7 (Gut +)

Bild

1,9 (Gut)

Preis Leistung

2,2 (Sehr gut)


Ekkehart Schmitt


5. Die wichtigsten technischen Daten im Überblick (Herstellerangaben):


LEISTUNG

Projektionssystem: Texas Instruments DLP "Matterhorn" 12° LVDS DMD
Auflösung: 1024 x 576 (16:9 wide-PAL)
Empfohlene Bildgröße: 200 - 300 cm diagonal, 16:9 Seitenverhältnis
Projektionsoptik: 1,4x Zoom Carl Zeiss Präzisionsoptik
Projektionsobjektiv: Brennweite: F/2,5;Tele: F3,1 26,6 - 36,8 mm
Farbrad: 5x RGBRGB Segmente
Kontrastverhältnis: 1400:1, voll ein/aus
Lampe: 200 Watt UHP (3000 Stunden)/250 Watt UHP (2000 Stunden)
Helligkeit: 700/1000 ANSI Lumen (optimiert für Video)
Lampenmodus: 200/250 W UHP (Ultra High Performance) Lampe, ca. 3000 Stunden (typisch)
Farben: 16,7 Millionen darstellbar
Farbkalibrierung: Jedes Gerät im Werk kalibriert auf D65 TV Standard (für genaue Farb- und Weisspunkt Wiedergabe)
Projektionsmöglichkeiten: Front-/Rück-/Deckenprojektion
Projektionsentfernung: 1,5 m bis 8
Trapezverzerrung: Digital, bis zu ± 20°
SMPTE Helligkeit: Bis zu 3,2m breit, 16:9 Bildschirm
Projektionsverhältnis: 1,89:1 - 2,63:1 (Distanz/Breite)


KOMPATIBILITÄT

Video: Component und RGB HDTV (720p, 1035i, 1080i, 1080p, 1080p-24Hz) DVI/HDCP für Digitalvideo und verschlüsseltes Digitalvideo
Component: EDTV (480p, 576p, progressive scan), SECAM:M, Component und S-Video Standardvideo (480i, 576i, 576i RGB SCART mit Adapter, NTSC, NTSC M 4,43, PAL:B, G, H, I, M, N)
Computer: Digitale und analoge PCs, Macintosh 1280x1024 Auflösung durch intelligente Größenanpassung
Kommunikation: USB und RS-232


ANSCHLÜSSE/AUSGANGSQUELLEN

2 - Component (Gold RCA):HDTV, EDTV und Standard TV Component
1 - Component (D5:HDTV, EDTV, Standard TV, RGB Scart mit Adapter
2 - S-Video:Standard Video
1 - Composite (RCA):Standard Video
1 - MI-DA VESA:HDTV RGB, HDTV Component,
Digitales Visuelles Interface (DVI), Computer und USB
1 - HD I5 VESA:HDTV RGB, HDTV Component, Computer
1 - 9 Pin Dsub male:RS-232
1 - 3,5mm mini-jack:IR Repeater (Niles/Xantech kompatibel)
2 - 3,5mm mini-jack: 1-12v für Leinwand, 1-12v 4:3 für Vorhang


ALLGEMEINE ANGABEN

Abmessungen: 110mm x 351mm x 325 mm
Gewicht: 4,3 kg
Stromversorgung: 100 V - 240 V bei 50 - 60 Hz
Betriebstemperatur: 10°C - 35°C
Zulassungen: UL, CSA,TUV, C Tick, NOM, MIC, GOST, IRAM, CCC, S-JQA, FCC B, EN55022, ICES-003
Zubehör: Netzkabel, Home Entertainment Fernbedienung, Kabelabdeckung, SCART Adapter
Garantie: 2 Jahre (Material und Arbeitsleistung), 1 Jahr Zubehör
Lampengarantie: 90 Tage oder 500 Stunden
Menüsprachen: Deutsch, Englisch, Spanisch, Französisch, Japanisch, Koreanisch, Portugiesisch, Italienisch, Norwegisch, Russisch, Chinesisch
Betriebsgeräusch: < 35 dBA

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