Premiere: Neuer Sony SXRD-Projektor VPL-VW50 (Pearl) im Cine4Home Preview Test

Die Sony SXRD-Frontprojektion geht in die dritte Runde...

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Keine andere Projektionstechnik und keine anderen Heimkinoprojektoren haben in den letzten zwei Jahren soviel Aufmerksamkeit erweckt, wie die SXRD-Modelle aus dem Hause Sony. Was mit einem für viele unerreichbaren €30,000.- Projektor, Qualia 004, begann, wurde mit dem VPL-VW100 (Ruby / €10,000) dieses Jahr bereits ein großer Erfolg. Nun geht Sony mit dem VPL-VW50 in die dritte Generation, und das wieder mit einem noch attraktiverem Preisangebot.


Der neue Sony VPL-VW50 (Pearl)


Und bei keinem anderen Projektor war die Erwartungshaltung jemals so hoch, wie bei der "Perle", so gut und überzeugend sind seine direkten Verwandten, die beide in Produktion bleiben. Zahlreiche Heimkinofans weltweit schauen täglich nach Neuigkeiten bezüglich des Projektors, doch seitens Sonys sind erst wenige technische Details offiziell bekannt gegeben worden. Diese ersten Details erinnern aber von der Leistungsfähigkeit stark an den großen Rubin-Bruder: 3000:1 bis 15000:1 Kontrast, 900Lumen, Lensshift, 1080p, etc. etc..

Doch wie gut ist der neue SXRD-Beamer tatsächlich unter realen Bedingungen? Erreicht er tatsächlich das selbe Niveau zu einem günstigeren Preis, oder ist er in Teilen zu stark "abgespeckt" worden? Behält SXRD seinen Zauber auch in Verbindung mit einer herkömmlichen UHP-Lampe, oder ist Xenon unverzichtbar? Ist vielleicht die Qualitätskontrolle "großzügiger"? Fragen über Fragen, die bei so einer großen Anschaffung beantwortet werden wollen.

Umso erfreuter sind wir bei Cine4Home, Ihnen auf die meisten Fragen mit diesem Artikel detaillierte Antworten geben zu können. Denn vor einiger Zeit erreichte uns ein Pre-Production-Sample, das wir wie immer äußerst ausführlich auf unserem Prüfstand behandelt haben. Und bei so einem Gerät wie diesem macht so ein Test besonderen Spaß, wir hoffen, Sie haben genauso viel Spaß, unserer Ergebnisse hier nachzulesen.

 

Wir wollen an dieser Stelle darauf hinweisen, dass alle Ergebnisse sich auf das Vorseriengerät beziehen. Es kann also durchaus vorkommen, dass sich Resultate in gewissen Teilbereichen beim Seriengerät noch ändern. Sollte dies der Fall sein, werden wir nach Markteinführung Test-Updates veröffentlichen. Dieser Test ist also nur als "vorläufig" anzusehen.

 


1. Ausstattung und Technik

1.1 Design und Verarbeitung

Eine große Stärke und nahezu schon Tradition von Sony ist gutes Design. Auch äußerlich erregen Sony-Projektoren, von Qualia004 bis VPL-HS60, große Aufmerksamkeit. Sie verbinden oft optische Eleganz mit Funktionalität. Diese Kombination ist auch mit dem VPL-VW50 wieder hervorragend gelungen.


Einer der weltweit ersten VW50 im Cine4Home-Fotoshooting


Das Bi-Color-Design aus anthrazitfarbenen Seitenpartien und weißen Ober- / Unterseiten wirkt ungemein edel und zugleich optisch extravagant. Hervorragend ist dabei die Verarbeitung, nichts wackelt, knackt oder knarrt, wie bei vielen anderen Projektionsmodellen. Obwohl es sich hier um den "kleinen" Ruby handelt, ist aber auch der Pearl alles andere als ein Zwerg, mit 395 x 173,5 x 471,4 mm und einem Gewicht von rund 11kg gehört auch er zu den größten Heimkinobeamern, die derzeit am Markt sind. Eine gewisse Überzeugungskraft gegenüber der besseren Hälfte muss der Kaufinteressent da schon mit sich bringen ;-)


Kleiner als der VPL-VW100, aber immernoch nicht wirklich klein


Sehr zur Enttäuschung unseres Marketingleiters Uli Lange wurde das beleuchtete Sony-Logo auf der Oberseite wegrationalisiert und durch ein silbernes Logo ersetzt. Vergessliche Heimkinofans können daher im dunklen nicht mehr ablesen, wer ihren Beamer hergestellt hat. Wenn die "Sparmaßnahmen" des VW50 nur derartige Features betreffen, hat der Projektor aber nichts zu befürchten.


Die Oberfläche ist auch diesmal wieder weiß und hochglanzpoliert


In Sachen Verarbeitung und Design ist Sony wieder ein großer Wurf gelungen. Sicherlich, über Geschmack lässt sich nicht streiten und Geschmäcker sind verschieden, doch wir sind uns sicher, der großen Mehrheit gefällt der neue 1080p Projektor.

 


1.2 Technik

Wie der Qualia004 und der Ruby erreicht auch der Pearl seine hohe native Auflösung von über zwei Millionen Bildpunkten (1920x1080) mit Hilfe der SXRD-Projektionstechnik. Bei dieser Technik arbeiten drei LC-Displays (für jede Grundfarbe eines) reflektiv. Neben nahezu unsichtbarer Pixelstruktur, schnellen Reaktionszeiten und hoher Lichtausbeute verfügt diese Art der Projektion vor allem über einen sehr hohen Kontrast (auch ohne Tricks bis zu 6000:1).


Ein reflektives SXRD-Panel in der Nahaufnahme


Das Schema unten zeigt den Querschnitt eines Qualia-SXRD-Panels: Hinter einer dünnen Glasschicht befinden sich rund zwei Millionen Pixel (1), zwischen ihnen ist nur ein Abstand von jeweils 0.35µm (2). In den Zellen, die nur 1.5 bis 2.0µm breit sind (3), befinden sich die vertikal ausgerichteten Flüssigkeitskristalle (4), dort erfolgt die eigentliche Polarisierung des Lichtes. Oft diskutiert wird die Langlebigkeit von den Panels. Entscheidend ist bei SXRD die anorganische Alignment Layer (5), die keine Alterungserscheinungen erwarten lässt. In der hinteren Silikon-Schicht befinden sich schließlich die verspiegelten Elektroden. Neben hohem Kontrast und kurzer Reaktionszeit ist die geringe Pixelstruktur in jeder Hinsicht vorbildlich, die von der Full-HD Auflösung noch zusätzlich profitiert.

 

Der optische Aufbau wurde gegenüber dem VW100 beibehalten, geändert wurde aber die Lichtquelle. Während im Ruby eine kinoverwandte 400W Xenonvariante mit sonnenähnlichem Lampenspektrum ihren Dienst verrichtet, ist es im VW50 eine herkömmliche 200W UHP-Lichtquelle aus dem Hause Philips.


Das Pearl-Lampenmodul mit 200W Philips-Lampe


Bekannter Nachteil dieser Lampentechnik, die in nahezu allen Heimkinoprojektoren (mit Ausnahme Ruby und Qualia) verwendet wird, ist das von der D65-Videonorm entfernte Lampenspektrum mit Rotmangel. Inwieweit dies die Farb- und Kontrasteigenschaften des VW50 beeinflusst, werden wir im Bildtest ausführlich erläutern. Doch die Vorteile der Lampentechnik sind ebenso bekannt: Wenger Stromverbrauch, mehr Langzeitstabilität und geringere Ersatzkosten. Gerade aus ökonomischer Sicht ist die Wahl der Lampe daher mehr als verständlich bei einem Videoprojektor, der nicht nur Enthusiasten ansprechen soll.

Auch leichter zu kühlen ist eine solche UHP-Lampe: Da es Sony bereits gelungen ist, die aufwändige Xenon-Technik auf einem nahezu unhörbaren Niveau von 22dB zu kühlen, klingt die erneute 22dB Angabe in den technischen Daten glaubwürdig. Wieder hat sich Sony ein ausgeklügeltes Kühlsystem ausgedacht:

Angesaugt wird die Luft durch diverse Kühlschlitze an der Vorderseite, wo sich auch ein Schaumstofffilter zwecks Staubschutz befindet.


Der FIlter ist leicht zu erreichen und auch bei der Deckenmontage ist es nicht notwendig, den Projektor zur Reinigung aus der Halterung zu lösen. Am anderen Ende des Projektors befindet sich die Lichtquelle, die ebenfalls von Ansaugschlitzen umgeben ist.


Der Lampenschacht befindet sich hinter den Montagelöchern, so dass auch für einen Lampenwechsel der Projektor in der Regel nicht aus der Halterung gelöst werden muss. Er gibt einen kleinen Ausblick auf den Beginn des Lichtweges.


Es ist faszinierend, wieviele Luftschlitze sich überall am Projektor befinden und wie wenig auffällig sie ins Design integriert sind. So zum Beispiel die dezenten Belüftungsschlitze unter dem Deckel:


Dezente Belüftung


Man sollte aber bei der Installatation darauf achten, dass der Projektor rundherum genügend Luft zur Kühlung erhält. Die aufgewärmte Luft wird an der Vorderseite neben der Optik aus dem Gerät heraus geführt.

Die schrägen Lamellen sorgen dafür, dass die warme Luft nicht in die Projektion gelangt und so für störendes Flimmern im Bild sorgt (ein Fehler beim VPL-HS20, aus dem Sony damals gelernt hat). Das Belüftungssystem arbeitet Sony-typisch sehr leise und stört den Filmbetrieb in keinster Weise, obwohl es vom Geräusch nicht ganz so angenehm ausfällt wie beim VPL-VW100. Erfreulich ist zudem die Tatsache, dass der Projektor auch im "Hi-Mode" nicht unzumutbar laut wird, auch dieser Modus ist für den Heimkinogebrauch tauglich.


Sehr erfreulich ist die Tatsache, dass die variable bzw. adaptive Iris-Blende, die sich im Zentrum der Optik befindet, beibehalten wurde. Sie leistet im Ruby bereits hervorragende Dienste.


Die Iris Blende passt sich auf Wunsch automatisch an den Bildinhalt an

Ihre Funktionsweise ist bekannt: Bei dunklem Bildinhalt zieht sie sich zusammen und filtert so störendes Streulicht aus der Optik, was zu einem verbesserten Schwarzwert mit mehr Duchzeichnung führt. Bei hellen Bildszenen öffnet sie sich und lässt so das gesamte Lichtpotenzial an die Leinwand. Durch die Fokussierung auf Streulicht, anstatt den Lichtstrom pauschal zu "kappen", ist die Iris in ihrer Effizienz deutlich stärker als andere Patente. Zudem ist es den Konstrukteuren gelungen, die Gamma-Anpassung im Bild so geschickt zu programmieren, dass sie im Filmbetrieb praktisch nicht auszumachen ist, im Falle des VW50 wurde das System sogar noch einmal überarbeitet, wie wir im Bildtest aufzeigen werden.


Technisch gesehen überzeugt dieser erste Überblick über den VPL-VW50. Es macht den Eindruck, dass alle wesentlichen Komponenten (SXRD-Panels, Optik, Iris) beibehalten wurden, lediglich das Lampensystem wurde grundlegend geändert. Dies lässt natürlich die Erwartungen bzgl. des Bildes weiter steigen, im Bildtest werden wir dies überprüfen.

 

Anmerkung:
Wer die üblichen Bilder vom inneren Aufbau des Projektors vermisst: Diese können wir erst nach offizieller Markteinführung des Gerätes veröffentlichen, wir bitten um Ihr Verständnis.

 


1.3 Anschlüsse & Signale

Änderungen sind gegenüber Ruby und Qualia bei den Schnittstellen auszumachen, sie befinden sich aber weiterhin optisch elegant versteckt auf rechten Seite des Projektors. Dem Rotstift zum Opfer fiel die gesamte Netzwerksteuerung mitsamt dem entsprechenden Anschluss, ein Verlust, der so manche Automatisierung unmöglich macht.


Anschlusspanel des VPL-VW 50

Zwei digitale Eingänge wurden zum Glück beibehalten, der DVI-Engang wurde aber durch einen zweiten HDMI-Anschluss ersetzt. Dies ist schade, ist DVI klar die solidere Steckverbindung, doch aus Heimkinogesichtspunkten ist diese Entscheidnung verständlich.

Ansonsten hat sich bei den Anschlüssen nichts verändert: Composite (Cinch), S-Video (Hosiden), YUV (3xCinch) und RGB HV (SubD). Zudem gibt es nach wie vor einen Triggerausgang für die Leinwand sowie einen seriellen Remote-Eingang .


Ein Full-HD Projektor muss neben den Standardsignalen (480i/p, 576i/p, 720p, 1080i) in 50Hz und 60Hz auch zu immer mehr 1080-Standards kompatibel sein. Hier wartet der Pearl gegenüber dem Ruby mit einer Neuerung auf: Neben 1080i/p in 50Hz und 60Hz unterstützt dieser auch 1080p in 24Hz (24p), was besonders für die ruckelfreie Wiedergabe von Blu-ray und HD-DVD sehr nützlich sein wird (Ruby: 24psF).

 


1.4 Aufstellung

Nahezu unverändert gegenüber dem Ruby erscheinen die Aufstellungseigenschaften. Dies ist auch gut so, gehört das System doch zu den flexibelsten überhaupt: Die verwendete Optik verbindet Aufstellungskomfort mit Flexibilität. Ihr Zoombereich ist lobenswert groß und erlaubt auch auf kurze Distanzen große Bildbreiten. Damit sind auch in kleineren Räumen große Bilder möglich, und das lohnt sich bei einem SXRD Projektor: Denn die hohe Auflösung und das praktisch nicht vorhandene Fliegengitter erlauben sehr kurze Betrachtungsabstände wie bei keiner anderen Projektionstechnik auf dem Markt.


Abstandstabelle des VPL-VW100


Schärfe, Zoom und Lensshift kann weiterhin bequem per Fernbedienung justiert werden, die voll motorisierte Optik hat sich zum Ruby nicht verändert.


Die vollmotorisierte Optik des Pearl.


Der vertikale Lenshift bietet den gleichen großen Spielraum, der die Anpassung an jeden Raum ermöglicht, mehr geht kaum.


Spielraum des Lensshifts


Auch der etwas umständliche horizontale Lensshift für die Feinjustage auf die Leinwand ist vorhanden. Um den Projektor horizontal auszurichten, müssen vier Schrauben gelöst und die Optik manuell verschoben werden.


Der horizontale Lensshift des Pearl

 

Sowohl der technische Aufbau als auch die hervorragende Aufstellungsflexibilität überzeugt auf ganzer Linie bisher, es geht weiter mit der Bedienung:

 


2. Bedienung (Know How Link hier)

Das Bediensystem geht in die sechste(!) Generation. Auch diesemal hat sich an dem Grundprinzip der Einstellungsmenüs nichts geändert, nur einige Parameter und die Farben wurden verändert. Dies ist aber lobenswert, da das Sony Setup nach wie vor nahe am Optimum in Sachen Funktionalität und Übersichtlichkeit ist.



2.1 Fernbedienung

Ganz ohne Änderungen vom HS20 / HS50 / HS60 / VPL-VW100 übernommen wurde wieder einmal die Fernbedienung. Dies ist wieder einmal enttäuschend, denn das Konzept der Fernbedienung ist mehr als überholt.


Die Fernbedienung sieht ansprechend aus, ist aber in ihrer Tastenstruktur etwas spartanisch und unausgewogen strukturiert. So gibt es keine direkten Quellen-Anwahltasten, Eingänge können nur mit der "Input"-Taste der Reihe nach durchgeschaltet werden. Viele Tasten zeigen keine Funktionen, die man im täglichen Betrieb braucht, das Steuerkreuz ist ein wenig klein geraten, dafür sind ausgerechnet die "Brightness" und "Contrast" Tasten besonders groß hervorgehoben. Immerhin sind alle Tasten für dunkle Räume elektrisch beleuchtbar.

Sehr gut hingegen ist die Reichweite des Infrarotgebers, die Signale sind stark genug, um auch über große Entfernungen reflektiv über die Leinwand beim Projektor anzukommen. Dieser verfügt wieder über zwei Empfängersensoren, einmal vorne, einmal hinten. Damit funktioniert die Bedienung einwandfrei.



Sollte die Fernbedienung einmal nicht zur Hand sein, so kann die Steuerung wie immer auch direkt am Projektor erfolgen, nicht ganz so nobel wie beim Ruby, aber immerhin.


Und auch das schwammige Steuerkreuz wurde traditionell beibehalten, so dass die Bedienung nur im "Notfall" in Frage kommt. Separate Richtungstasten wären klar besser.

 


2.2 Menüs

Neu gegenüber den Vorgängermodellen ist die Farbgebung der Menüs. Auch die Struktur wurde hier und da etwas gestrafft, so dass die Bedienung noch etwas besser ausfällt als sonst.



- "Picture"-Menü

Die zwei Ebenen des Bildmenüs sind weggefallen, was wir sehr begrüßen. Stattdessen befinden sich nun alle Parameter übersichtlich übereinander aufgelistet. Mit "Picture Mode" können verschiedene Werkseinstellungen abgerufen werden.


Zusätzlich stehen dem Anwender Speicherbänke ("User") zur Verfügung, in denen er seine eigenen "Optimalwerte" jederzeit abrufen kann. Unter "Gamma Correction" kann der Anwender zwischen vier verschiedenen Gammaeinstellungen wählen, sowie die eigene per PC-Software kreierte bei Bedarf abrufen. Hierauf gehen wir im Bildtest noch genauer ein.

Sehr wichtig für die Farbwiedergabe ist die Funktion "Color Temp": Zwischen drei Werksabstimmungen (Low, Mid, High) kann man hier die gewünschte Farbtemperatur aussuchen oder selbst optimieren.


Die Rubrik "Cinema Black Pro" wurde grundlegend überarbeitet. Durch die UHP-Lampentechnik sind hier zwei verschiedene Lampenmodi auswählbar, im "Low-Mode" ist der Projektor besonders leise.


Neue Features bringt auch die "Advanced Iris": Sie ist nun in ihrer Reaktionszeit programmierbar und kann im statischen Modus in ihrem Öffnungsgrad frei justiert werden (100 Stufen), ähnlich zum Sanyo PLV-Z4.


Die Parameter der Advanced Iris


- Advanced Picture

Neu ist die Hauptrubrik "Advanced Picture". Hier wurden die Funktionen zum Real Color Processing und dem Farbraum untergebracht. Wenig Funktionen für eine eigene Rubrik, an dieser Stelle wird bei zukünftigen Modellen hoffentlich noch mehr Spielzeug für Hobby-Optimierer integriert.

 


- "Screen"-Menü

Das ehemalige Signal Menü heißt nun "Screen", auch hier wurde die Struktur zu Gunsten der Bedienung etwas gestrafft. Wie der Name schon sagt befinden sich im Signalmenü Funktionen zur Apassung des Bildes.


Je nach anliegendem Signal ändert dieses Menü seine Funktionen: Für PC-Signale stehen die üblichen Clock und Phase Einstellungen zur Verfügung, bei "klassischen" Videosignalen kann per "WideMode" das gewünschte Bildformat gewählt werden.


Nun übersichtlich: Das Bildlagen-Menü

Erleichtert waren wir beim Anblick der Overscan-Funktion: Auch beim Pearl haben die Konstrukteure ein Herz für Gegner von abgeschnittenen Bildrändern gehabt.

 

- "Setup"-Menü

Im Menü "Setup" bieten sich diverse Projektor-spezifische Bedienkonfigurationen, gegenüber dem VPL-VW100 anders gruppiert.

Von Interesse sind hier besonders die Wahl des Color System und die Belegung des Inputs A (Computer, YUV, Video GBR). Mit "Cooling Setting" kann die Kühlleistung bei hohen Lagen verstärkt werden, "Standby Mode" und "Power Saving" sind umweltschonende Funktionen zum Stromsparen. Ferner können hier die Sprache ausgewählt und der Lampenzähler zurückgesetzt werden.

 

- " Function "-Menü

Eigentlich hätte das Function Menü mit dem Setup-Menü zusammen gelegt werden können, so genießen drei Funktionen ihre eigene Hauptkategorie:

"Auto Input Search" bewirkt, dass der Projektor nur auf Eingänge umschaltet, an denen auch ein Signal anliegt. Dies ist eine sinnvolle Funktion, doch wäre sie bei einer besseren Fernbedienung mit direkten Quell-Tasten überflüssig. Mit "Test-Pattern" wird ein praktisches Testbild bei der Zoom & Schärfejustage der Optik automatisch eingeblendet (nur noch grün und nicht mehr weiß wie beim Ruby).

 

- "Installation"-Menü

Die letzte Einstell-Rubrik, das Installation-Menü, beinhaltet weitere Funktionen, die auch in die Kategorie "Screen" gepasst hätten.

Neben Trapezausgleich und Projektionsmodus wurden wir hier von einer neuen Funktion überrascht: Blanking. Tatsächlich kann der Nutzer hier alle vier Bildränder unabhängig voneinander maskieren, um Störsignale über, unter oder neben dem Bild auszublenden.

Es ist schön zu beobachten, dass sich Sony Geräte immer mehr in flexible Einstell-Wunder verwandeln, mit jedem neuen Modell kommen ein paar sinnvolle Funktionen hinzu.

 

-"Information"-Fenster

Unverändert blieb das Information Fenster. Es ermöglicht das schnelle Überprüfen, welches Bildsignal gerade in den Projektor eingespeist wird und wie viele Stunden die Lampe bereits genutzt wurde.

 


Insgesamt ist das "neue alte "Konzept des VPL-VW50 wieder durchdacht und sehr vielseitig sowie intuitiv in der Bedienung. Der Nutzer findet sich schnell zurecht, alle Funktionen sind verständlich umschrieben und aufgebaut, nur die Fernbedienung hätte nach all den Generationen endlich einmal neu gestaltet werden können. Einige Details in Struktur und Bedienung sind verbessert worden und so manche praktische Funktion kam hinzu. So ist der Projektor insgesamt hervorragend "in den Griff" zu bekommen, auf den ersten Blick ist man fast wunschlos glücklich, ein praktischer Gamma-Equalizer ohne aufwändige PC-Software wäre aber noch eine Anregung für zukünftige Modelle.

 


3. Bildtest

Nun kommen wir zu dem spannendsten Teil, auf den unsere Leser sehnsüchtig warten: Dem Bildtest. Alle bisherigen "Erkenntnisse" lassen auf eine gute Bildqualität hoffen, doch was sagt die Realität?

 


3.1 Screendoor / Raster (Know How Link hier)

Nach wie vor ungeschlagen ist die LCOS / SXRD Technologie in Sachen Screendoor. Mit einem Füllfaktor von über 90% werden keine Bildreserven verschenkt. Schon aus geringen Betrachtungsabständen sind auf der Leinwand keine Pixel mehr zu erkennen. Besser muss ein Projektor in dieser Diszipilin nicht sein, nur 8-10 Prozent der Bildfläche sind Trennlinien zwischen den Pixeln.


Winzig kleine Pixel ohne großen Abstand zueinander -
nur aus nächster Näher zu erkennen


Der hohe Füllgrad ist einer der Gründe, warum eine SXRD-Projektion den analogen Look des Zellulloid-Originals behält.

 


3.2 Farbumfang (Know How Link hier)

Wie bereits im Kapitel Technik aufgezeigt, wurde die Xenon-Lichtquelle bisheriger SXRD-Projektoren im Falle des VPL-VW50 durch eine herkömmliche UHP-Lampe ersetzt. Während Xenon Lampen das originale Sonnenspektrum verblüffend genau simulieren, zeigen UHP Lampen ein klassisches "Peak-Verhalten"


Spektralverhalten der verschiedenen Lampenarten:
Gelb: Unnatürliches Peak-Verhalten von UHP Lampen mit deutlichem Rotmangel
Blau: Gleichmäßiges Spektrum von Sonnenlicht
Rot: Sonnenähnliches Spektrum der Xenon Lampe mit hohem Rotanteil

Hinzu kommt ein deutlicher Rotmangel im UHP-Licht, es ist im Vergleich zum Sonnenlicht und unserer Videonorm deutlich zu blau- und grünlastig.

Die größte Sorge vieler Heimkinofans ist es also, ob der Pearl in Sachen Farbdarstellung seinem großen Bruder das Wasser reichen kann. Schließlich hat der VW100 in Sachen Farben Maßstäbe gesetzt. Ein großer Aspekt der Farbdarstellung ist der Farbraum, wir haben diesen überprüft.


Farbraum des VW50

Wie das Diagramm oben zeigt, bietet auch der Sony VPL-VW50 im Vergleich zur HD-Videonorm (dunkles Dreieck) einen enorm vergrößerten Farbraum (weißes Dreieck). Offensichtlich haben sich die Konstrukteure erneut ganz bewusst über die Videonorm hinweg gesetzt, um dem Projektor eine kräftige Farbdarstellung, wo erwünscht, zu ermöglichen. Auch wenn diese Methode gegen das Prinzip von Video-Puristen verstößt, so ist dieses Vorgehen der Konstrukteure verständlich. Zwar werden genaue Farbmischungen schwieriger zu berechnen, doch nicht zuletzt ist gerade die Videonorm mit ihrem eingeschränkten Farbraum die Hauptursache für eine verfälschte Reproduktion des Kino-Originals. Im Kino gibt es wesentlich kräftigere Farbtöne als das typisch ausgewaschene Video-Rot, -Blau und -Grün. Der große Farbraum erreicht aber nicht ganz das große Niveau des Ruby.


Der Farbraum des VW100 / Ruby (oben) bleibt ungeschlagen


Verblüffend ist es, dass der Projektor trotz des großen Farbraumes nicht grundsätzlich das Bild zu bunt erscheinen lässt, wie es bei sonst vielen Digital-Projektoren der Fall ist. In kommenden Tests werden wir der Signalelektronik mit neuen Testverfahren hier auf die Schliche kommen, mehr dazu in entsprechenden Specials.


Unsere Spektralmessungen zeigen den Unterschied zwischen der UHP-Lampe und der Xenon-Lampe.


Spektralanteil Rot
Links VW50, rechts VW100


Spektralanteil Grün
Links VW50, rechts VW100


Spektralanteil Blau
Links VW50, rechts VW100


Spektrum Weiß
Links VW50, rechts VW100


Im direkten Vergleich zu einem UHP Spektrum wird der Unterschied deutlich: Alle Wellenlängen einer jeden Farbe sind bei Xenon nahezu gleich stark vertreten sind: Statt schmalen Peaks zeigen sich breite Glockenformen. Viele Wellenlängen (Farbnuancen) sind gleichmäßig vertreten. Im Gegensatz hierzu steht das UHP-Spektrum, bei dem nur gewisse Wellenlängen einen "hohen Ausschlag" zeigen.


Kritiker argumentieren, dass diese Spektralunterschiede zwischen Xenon und UHP nicht relevant sind, da das Auge ohnehin nur für bestimmte Wellenlängen empfindlich ist. Was auch die Ursache sein mag, in unserem Direktvergleich zeigte der Ruby nach wie vor eine noch homogenere Farbdarstellung, das Bild wirkte in manchen Szenen noch natürlicher und farblich noch mehr "filmlike". Ganz ohne Einfluss kann das Xenon-Spektrum also nicht sein.

Dennoch: Riesig sind die Unterschiede nicht und auch der VPL-VW50 fasziniert mit einer unglaublich kräftigen und zugleich natürlichen Bilddarstellung. Außenaufnahmen und Gesichtsfarben wirken natürlich und keinesfalls übersättigt. Dort, wo kräftige Farbe gefragt sind, erscheinen sie auf der Leinwand. Insgesamt waren wir erneut von der Farbdarstellung der SXRD-Technologie mehr als angetan, auch hier sind keine Schwächen zu vermerken.


Für all diejenigen, die den Farbraum dennoch auf die persönlichen Präferenzen oder die Videonorm hin optimieren wollen, steht das "Real Color Processing" zur Verfügung, mit dem alle Primär und Sekundärfarben in Intensität und Ton nachbearbeitet werden können. Wie umfangreich und präzise die Einstellmöglichkeiten hier ausfallen, konnten wir durch die Kürze unserer Testzeit leider noch nicht überprüfen. Auf jeden Fall wäre ein Video-Preset mit Videonorm-Farbraum aber wünschenswert gewesen. Schließlich soll der Anwender selbst entscheiden können, wo er seine Schwerpunkte legt.

 


3.3 Farbtemperatur (Know How Link hier)

In unserer ersten Rubrik zum Thema Farben kamen wir zu dem positiven Ergebnis, dass der Farbraum des VPL-VW50 angenehm groß ausfällt und der Projektor so keine Reserveprobleme aufweist. Leider muss er je nach Anspruch nachträglich auf die Videonorm getrimmt werden. Wichtig für eine akkurate Farbdarstellung ist aber ferner die Einhaltung der D65-Videonorm für neutrale Graustufen.

Wie beim Ruby bietet auch der Pearl drei verschiedene Werkspresets für die Farbtemperatur: "Low", "Mid" und "High". Wieder kann man diesen Angaben nicht entnehmen, welcher Farbtemperatur sie genau entsprechen sollen. Aus diesem Grund haben wir alle Modi durchgemessen, um zu ermitteln, welches Preset der erforderlichen Farbtemperatur von 6500K (D65) am nächsten kommt.

Schon vor den Messungen ist uns dabei aufgefallen, dass alle Presets den Schwarzwert beeinflussen. Offensichtlich stimmen hier teilweise die RGB-Offset Werte nicht. Dies ließ sich auch nicht mit dem Brightness-Regler korrigieren, erst im Servicemenü konnte Einfluss genommen werden. Aus diesem Grund sind die folgenden Ergebnisse unter der Prämisse "Vorserie" zu werten. Auch beim Ruby hat sich hier zum Seriengerät noch einiges getan. Wir werden die "finalen Ergebnisse" nach Markteinführung nachreichen.

Wir beginnen mit der Werkseinstellung "Middle", sie führte im Falle des Sony VPL-VW100 in der Regel zu einer sehr guten Abstimmung auf die D65-Norm


Farbverteilung "Middle"

Im Falle des VPL-VW50 verhalten sich die Presets offensichtlich anders. Zwar ist "Middle" eine gewisse Annäherung an 6500k, doch sorgt ein Blauüberschuss von 20% und ein Rotmangel von 10% in hellen Bereichen für eine zu kühle Bilddarstellung, die vom Auge wahrgenommen werden kann. Verwendbar ist dieser Modus für "Nicht-Perfektionisten" aber auf jeden Fall.


Wir testen als nächstes den Modus "Low" und siehe da, dieser zeigt eine wesentlich genauere Annäherung an die Norm, wenn auch nicht mit letzter Perfektion.


Farbtempertaur: "Low"

Der Rotmangel ist reduziert, ebenso der Blauüberschuss. Diese Werksabstimmung gewährleistet bereits eine gute Farbreproduktion des Kino-Originals, es geht aber noch besser.


Als Letztes bleibt die "High"-Einstellung, die, wie der Name schon sagt, sehr kühl abgestimmt ist mit einem deutlichen Blauüberschuss. Mit diesem Preset erscheinen viele Farben sichtbar zu blass auf der Leinwand, das Bild verliert an Natürlichkeit:


Farbverteilung "High"


Unter Vorbehalt der Vorserie bietet der Sony Pearl zwar durchaus gute und verwendbare Werkspresets, in der hohen Preisklasse hätten wir aber noch mehr Präzision erwartet. Mittlerweile beweisen durchaus günstigere Projektoren sowohl im DLP- als auch LCD-Bereich, dass ein nahezu perfekter Weißabgleich ab Werk möglich ist. Und gerade Kunden des Sony VW-50 werden erwartungsgemäß besonders anspruchsvolle Kunden sein. Zum Glück bietet der Projektor ein umfangreiches RGB-Menü, in dem der geübte Nutzer oder Fachhändler die Farbtemperatur unkompliziert korrigieren kann.


RGB-Menü des VPL-VW50


Die gebotenen Parameter zur Farbkorrektur (oben) arbeiten wie gewohnt äußerst präzise und zuverlässig. Mit Messinstrumenten wie z.B. "Colorfacts" ist nach wenigen Minuten eine sehr gute Annäherung an die Norm erzielbar:


Erste optimierte Farbtemperatur


In allen Helligkeiten von Dunkelgrau (links) bis Weiß (rechts) wird die Farbtemperatur von 6500K eingehalten. Mit noch mehr Geduld lässt sich das Ergebnis sogar noch weiter verbessern, zur Not mit der beigelegten Gammasoftware, dazu mehr im Laufe des Bildtests.

 

Nach eingemessener Farbtemperatur überzeugt die Bilddarstellung des VPL-VW50 in beeindruckender Art und Weise. Die Darstellung ist natürlich, farbliche Nuancen erscheinen so auf der Leinwand, wie von den Regisseuren beabsichtigt. In Außenaufnahmen wirkt trotz des vergrößerten Farbraumes nichts künstlich bunt oder übertrieben. Wo man jedoch kräftige Farben aus dem Kino in Erinnerung hat, erscheinen sie auch im Projektionsbild des Pearls. So erreicht auch der Sony VPL-VW-50 in dieser Kategorie sehr gute Noten, die absolute Perfektion wie ein Sony Ruby erreicht er aber nicht. Bei Letzterem ist die Farbdarstellung noch ein "gewisses Etwas" authentischer und mehr "cinemalike".

 


3.4 Schwarzwert, Kontrast, Helligkeit (Know How Link hier)

Und auch beim Thema Helligkeit und Kontrast sorgt der VPL-VW50 seit Bekanntwerden der ersten technischen Daten für viel Gesprächsstoff, sind die Angaben doch identisch zum VPL-VW100: 3000:1 bei geöffneter Iris, 6000:1 bei geschlossener Iris und sage und schreibe 15000:1 bei adaptiver Iris soll der Projektor in Sachen Kontrast erreichen. Dies alles bei einer Maximalhelligkeit von 900 Lumen. Diese Werte klingen utopisch, doch der Sony Ruby hat sie alle eingehalten, teilweise sogar übertroffen. Allerdings kam ihm dabei die Xenon-Lampe zugute, die bei starker Helligkeitsausnutzung noch eine akkurate Farbdarstellung gewährleistet. Bei UHP-Lampen kann aufgrund der nativen Farbtemperatur oft nicht das gesamte Kontrastverhältnis bei korrekten Farben eingehalten werden, zumindest nicht ohne eine optische Lichtfilterung (wie z.B. beim Epson TW600).

Technische Angaben der Hersteller sind eine Sache, wir vertrauen doch lieber objektiven Messinstrumenten. Wir haben die Werte überprüft und waren erneut überwältigt, wenn auch nicht überrascht. Tatsächlich erreicht der Projektor alle Herstellerangaben und auch die farbkorrigierten Nettowerte befinden sich alle auf einem schlichtweg fantastischen Niveau.

Messtabelle Sony VPL-VW 50
"D65 / 6500K "
Maximaler Zoom (minimaler Zoom)

Modus
Licht (Eco) / Lumen
Licht (Hi) / Lumen
Kontrast
 
Iris offen
470 (390)
700 (580)
2200:1
Iris fest
variabel
variabel

bis zu 3400:1
(>4000:1)

Iris adaptiv
470 (390)
700 (580)
10600:1
(bis 16000:1)


Wie man der Tabelle entnehmen kann, muss ein Teil der angegebenen Helligkeit und des Kontrastes zu Gunsten der Farbtreue geopfert werden, doch die übriggebliebenen Messwerte sind für einen Digitalprojektor immernoch grandios. Selbst im Ecomodus reicht die Lichtleistung für Bildbreiten bis 2,7m aus, im ebenfalls nicht zu lauten Hi-Modus sind sogar noch breitere Leinwände realisierbar. Mit einem Kontrast von 3400:1 ohne "Iris-Tricks" und 10600:1 mit, wird die Bilddarstellung auch vor keine Plastizitätsprobleme gestellt.

Wie die Werte in Klammern zeigen, variieren die Ergebnisse je nach Zoom. Vom VPL-VW100 ist bekannt, dass der Zoom sich gravierend auf die Bildhelligkeit auswirkt: Je größer der Zoom, desto mehr Helligkeit erreicht die Leinwand. Dies trifft ebenso auf den VPL-VW50 zu. Doch dies ist wieder nur die halbe Wahrheit, denn mit dem Lichtverlust ist ein Kontrastgewinn verbunden, nahezu im selben Verhältnis. So ist bei maximaler Projektionsdistanz auch nach der Farbkorrektur ein Kontrast von 16000:1 (!!) möglich, allerdings nur noch bei einer Lichtleistung von 390 bis 580 Lumen. Je nach persönlicher Schwerpunktsetzung und je nach Raumbegebenheiten sollte also keineswegs der Projektor pauschal möglichst nahe an der Leinwand platziert werden.


Die Ergebnisse bei maximaler Lichtausbeute ohne Berücksichtigung der D65-Norm wollen wir an dieser Stelle ebenfalls veröffentlichen. Sie entsprechend verblüffend genau den technischen Angaben des Herstellers.

Messtabelle Sony VPL-VW 50
"Maximum"
Maximaler Zoom (minimaler Zoom)

Modus
Licht (Eco) / Lumen
Licht (Hi) / Lumen
Kontrast
 
Iris offen
640
950
3000:1
Iris fest
variabel
variabel

bis zu 5000:1
(6000:1)

Iris adaptiv
640
950
17000:1
(> 20000:1)

Für Sportübertragungen unter Restlichtbedingungen ist der Projektor mit diesen Werten ebenfalls gerüstet, auf genaue Farben kommt es da im Zweifelsfall nicht an. Unsere Messungen zeigen, dass der Projektor auch in Lichtleistung und Kontrast unglaublich flexibel ist. Überraschend ist es, dass je nach Zoom die technischen Angaben des Herstellers sogar übertroffen werden können. Ein wenig verwirrend sind allerdings die unterschiedlichen Ergebnisse im Verhältnis zum Zoomfaktor. Hier gilt es, eine vorausschauende Raumplanung bei der Integration im heimischen Kino einfließen zu lassen. Durch den Abstand zur Leinwand kann der Projektor sozusagen weiterführend auf die persönlichen Bedürfnisse des Nutzers getrimmt werden.


Die erreichbare Bildplasitizität mit dem VPL-VW-50 ist damit nach wie vor einzigartig, auch wenn sie gegen den VPL-VW100 knapp verliert. Kein anderer von uns bisher gesichtete Projektor (ANSI Kontrast hin oder her) hat bislang ein so dreidimensionales Bild auf die Leinwand geworfen, wie die aktuellen SXRD-Modelle.


Zu beachten ist auch, dass selbst Gegner von adaptiven Blenden beim Pearl auf ihre Kosten kommen. Um ihre Bedürfnisse zu erfüllen, haben die Konstrukteure den Öffnungsgrad der Blende frei bestimmbar gemacht. In unzähligen Stufen kann die Iris auf Leinwandgröße und Raum angepasst werden.

So kann ein "echter" Kontrast bis zu 4000:1 (6000:1) erreicht werden, auch dies wird nur von wenigen anderen Projektoren auf dem Markt bei richtigen Farben erreicht. Zur Zeit gehört SXRD klar zu den kontraststärksten Projektoren am Markt

 

Abschließend wollen wir uns in dieser Rubrik noch einmal mit dem Thema der adaptiven Blende befassen. Das System im VPL-VW100 bewies bereits, dass eine gut programmierte Iris nahezu unsichtbar arbeiten kann und der Schwarzwert in dunklen Szenen sichtbar vebessert wird, ohne Durchzeichnung zu verlieren. Im Rahmen des Rubytests haben wir dieses spezielle System bereits technisch erläutert, wir wiederholen dies an dieser Stelle für alle Neuleser:

Die adaptive Iris passt sich automatsich dem Bildinhalt an. Der Hauptvorteil liegt darin, dass dunkle Szenen mit einem hervorragenden Schwarzwert überzeugen können, während helle Szenen glaubwürdig hell und strahlend erscheinen. Doch die technische Umsetzung einer variablen Iris-Blende ist nicht einfach, denn ihre Lichtregulierung soll für den Betrachter "unsichtbar" bleiben. Bei stehenden Bildern wäre dies einfach, doch bei Filmaterial hat man es ständig mit wechselnden Bildinhalten, die teilweise fließend von hell nach dunkel und umgekehrt übergehen, zu tun. Egal wie schnell eine adaptive Blende arbeiten würde, ihr Einfluss auf die Bildhelligkeit würde nicht unbemerkt bleiben. Wir veranschaulichen dieses Problem einmal mit einer simplen Testsequenz:

Ein Mond entfernt sich mit mittlerer Geschwindigkeit von der Kamera, in einem Sciencie Fiction Film wäre eine vergleichbare Szene als ein sich schnell entfernender Planet vom Raumschiff vorstellbar. Was passiert bei so einer Szene mit der adaptiven Iris-Blende? Wie bereits erläutert, regelt die Blende die Lichtmenge abhängig vom Bildinhalt. Solange der helle Planet nahezu bildfüllend ist, bleibt die Iris geöffnet und lässt die gesamte Helligkeit auf die Leinwand. Je kleiner der Planet aber wird, desto größer wird der Schwarzanteil des Bildes, desto weiter schließt sich die Iris. Dabei reduziert sie die Helligkeit und ohne gleichzeitige Gammakorrektur wird der Planet unweigerlich sichtbar dunkler.


Ohne Gammakorrektur würde das Bild einfach nur gedimmt:


Solche Nebeneffekte sind unerwünscht, schließlich ist der Mond ja nicht in drei Sekunden dunkler geworden. Der Schwarzwert soll sich zwar mit wachsender Größe im Bild verbessern, doch Objekte sollen gleich hell bleiben. Abhilfe schafft hier nur eine parallel geschaltete Gammakorrektur. Sie sorgt dafür, dass die Blende nur den Schwarzwert und damit den Kontrast verbessert, während gezeigte Bildelemente in ihrer Helligkeit möglichst konstant bleiben, indem sie die digitale Helligkeit mit schließender Blende anhebt.

Zurück zu unserem Beispiel: Bei der Großaufnahme mit geöffneter Iris hat der Mond eine digitale Helligkeit von ca. 50%. Jetzt wird der Mond kleiner im Bild, die Iris schließt sich. Damit der Planet nicht dunkler wird, wird gleichzeitig sein Helligkeitswert im Bild auf ca. 75% erhöht. Es gilt der Zusammenhang: 50% Helligkeit bei geöffneter Iris = 75% bei geschlossener Blende. So kann sich die Blende schließen, ohne dass der Bildinhalt dunkler wird. Was dunkler wird ist der Schwarzwert des Weltraums und damit steigt das Kontrastempfinden im Bild.

Das Diagramm oben macht die Arbeitsweise deutlich (bitte beachten, dass alle genannten Zahlenwerte nur als theoretisches Beispiel dienen und nicht auf Messungen beruhen). Die durchschnittliche Helligkeit des Mondes (1) wird wird mit sich schließender Iris angehoben (2). Mit anderen Worten: Ein Objekt mit einer Signalsstärke von ca 74 IRE wird bei geschlossener Blende behandelt, als hätte es 88 IRE. Dieser Trick bewirkt, dass die Blende bei unserer Sequenz den Schwarzwert und damit das Kontrastempfinden verbessert, ohne dass sich der Planet verdunkelt.


Keine Veränderungen im Objekt dank Gammaanpassung, nur der Schwarzwert wird besser


So schön das alles klingt es gibt ein Problem: Was passiert bei hellen Objekten, die schon nahe an der Maximalhelligkeit liegen, wenn wir in unserer Testszene den grauen Mond z.B. gegen einen hellen Stern austauschen? Hier bietet der Kontrastumfang des Projektors nicht genügend Spielraum, um einen kompletten Helligkeitsausgleich zu erlauben.


Nicht genügend Spielraum, der Ausgleich fällt kleiner aus

Der Gammaspielraum ist in den hohen Bereichen demnach komprimiert und bietet nicht mehr so viel Raum für Abstufungen. Bei sich schließender Blende rücken helle Elemente aneinander und sind nicht mehr so deutlich voneinander differenzierbar. Weiße Elemente können zudem nicht mehr in ihrer Helligkeit ausgeglichen werden, da sie bereits am oberen "Ende" der Helligkeit angelangt sind, sie werden unweigerlich dunkler mit sich schließender Iris.


Obiges vereinfachtes Beispiel zeigt das theoretische Problem der variablen Iris-Blende, das beim VPL-VW100 ohne "Tweaken" auch im Bild sichtbar (bei überwiegend dunklen Szenen mit gleichzeitig hellen Bilddetails) ist. Beim VPL-VW50 hat man das System nochmals überarbeitet und ein wenig offener gestaltet, mit mehr Einflussmöglichkeiten.


Einstellparameter der Iris

Es stehen verschiedene Modi zur Auswahl und auch die Geschwindigkeit kann nun auf den persönlichen Geschmack justiert werden. Leider hatten wir bei diesem Preview-Test nicht genügend Zeit, alle Modi zu untersuchen, doch dies war in der Praxis gar nicht notwendig: Der "Auto1 / Recommend" Modus arbeitete absolut unsichtbar im Filmbetrieb und trägt hervorragend zum guten Bildeindruck bei. Und damit nicht genug, auch die oben erläuterte "White-Compression" wurde bei dem System verbessert. Selbst in Mischszenen mit hellen Bildelementen bei gleichzeitig hohem Schwarzanteil wirken diese weniger überstrahlt, Clipping ist nicht auszumachen. Die Gammaelektronik ist hier anscheinend noch ein wenig intelligenter geworden.


Wie schon der VPL-VW100 (Ruby) setzt auch der VPL-VW50 klare Maßsstäbe in Sachen Kontrast, Helligkeit und Flexibilität. Besonders in dieser Preisklasse wird es für die Konkurrenz schwer mitzuhalten.

 


3.5 Gammaverteilung / Homogenität (Know How Link hier)

Ein hohes Kontrastverhältnis kann nur dann in Bildplastizität umgesetzt werden, wenn die Helligkeit richtig und der Norm entsprechend verteilt wird. Für die besten Ergebnisse bei der (HD-)DVD-Wiedergabe ist eine Gammakurve mit einem Anstieg von 2,2 bis 2,5 als optimal anzusehen.

Das Gammasystem wurde gegenüber anderen Modellen nicht verändert, auch der VW-50 verfügt in seinem Bildmenü über vier verschiedene Gamma-Voreinstellungen (Aus, Gamma1/2/3), ein weiterer Einfluss durch den Anwender ist nur mit der speziellen Image-Director Software möglich.


Drei Presets stehen zur Auswahl

In der Off-Einstellung zeigte unser Testgerät einen vorbildlichen Gammaanstieg von 2.23, dies entspricht sehr genau dem gängigen Video-Mastering.


Vorbildliche Gammaverteilung ohne Korrektur

Diese gleichmäßige Gammaverteilung ist für nahezu alle Räume geeignet, die Bildkomposition ist ausgewogen, nichts wirkt über- oder unterbetont. Besonders ist die absolut hervorragende Durchzeichnung hervorzuheben, es geht dem Betrachter kein Detail verloren. Die Ergebnisse sind identisch zum VPL-VW100.


Anhand der Gammamessung kann man auch die neue Programmierung der Iris-Blende gut überprüfen. Misst man die Helligkeiten der einzelnen Graustufen nicht mit Vollbildern, sondern mit "Window"-Bildern, die einen hohen Schwarzanteil aufweisen, so arbeitet gleichzeitig die Iris-Blende, um den Schwarzwert zu verbessern. Im Falle des VW-100 wurde so die Gammakurve signifikant verändert. Beim VW-50 verhält es sich anders, auch bei Window-Messungen behält die Kurve ihren Wert bei, Abweichungen sind erst ab der zweiten Stelle hinter dem Komma zu messen:


Auch mit Adaptiv-Blende schöne Gammaverteilung

 

Wie gerade erwähnt, befinden sich im Bildmenü drei weitere Gammapresets, doch sie alle bewirken einen flacheren Gammaanstieg unter 2.2. Damit sind sie für hellere Räume mit Restlicht gedacht, nicht aber für eine akkurate Filmreproduktion.


Nicht bedient werden Fans von steilen Gammakurven (2.4 bis 2.5) die in schwarzen Räumen mit dunklen Wänden und wenig Streulicht eine subjektiv gesteigerte Bildtiefe bewirken. Da kein Werks-Preset diese Werte erreicht, muss hier der Anwender selbst Hand anlegen. Dafür liefert Sony ein hervorragendes Tool, den "Image Director". Der Image Director ist eine PC-Software auf CD, die auf jedem Computer problemlos installiert werden kann. Dieser muss mit dem Projektor seriell verbunden sein.

Mit Hilfe des ImageDirectors kann die Gammaverteilung bequem mit Hilfe der Maus in unterschiedlichen Bereichen manipuliert werden. Auch eine separate Einstellung der einzelnen Farbkanäle R,G und B ist möglich. Somit kann die Software auch zum Feintuning der Farbdarstellung verwendet werden. Auch heute noch sind zusätzliche PC-Einstellprogramme eher die Seltenheit, weshalb Sony hier weiter punkten kann.


Veränderter Gammaanstieg von 2,4
Mit der Software theoretisch kein Problem

Im Diagramm oben erkennt man, dass ein Gammaanstieg von 2.4 mit Hilfe der Software problemlos erreicht werden kann. Die Kombination aus sehr guter Werkseinstellung auf die Videonormen und die Möglichkeit der nachträglichen Korrektur per PC Software bringt dem Projektor in dieser Rubrik Spitzennoten.

Anmerkung:
Der Image Director war unserem Testgerät nicht beigelegt, aber in der Anleitung vermerkt. Einen echten Praxistest können wir erst bei Seriengeräten nachreichen.

 


3.6 Schärfe / Ausleuchtung / Konvergenz (Know How Link hier)

Durch die gleiche Optik und den ähnlichen optischen Aufbau sind in dieser Rubrik nur wenig bis keine Unterschiede zum VPL-VW100 zu erwarten.


In Sachen Schärfe bietet die Optik gute Ergebnisse, sie gewährleistet eine über die ganze Bildfläche gleichbleibend hohe Bildschärfe, auch bei Ausnutzung des Lens-Shifts. Allerdings kann es schon einige Minuten dauern, bis man die perfekte Schärfe erzielt, hier arbeitet der elektrische Fokus ein wenig unpräzise. Einmal justiert empfiehlt es sich, die Lock-Funktion der Optik zu aktivieren, um einem versehentlichen Verstellen der Optik vorzubeugen.


Die Defizite in der Ausleuchtung wurden gegenüber dem Ruby leider nicht verbessert. Diese betreffen vor allem die Ausleuchtung von schwarzen und dunkelgrauen Flächen. Zu den Ecken hin wird das Bild leicht aufgehellt, was vor allem bei Schwarz auffällt.


Leicht aufgehellte Ecken des Bildes

Der Screenshot oben zeigt, dass die Ecken ein klein wenig gräulich erscheinen, was in sehr dunklen Filmszenen auffallen kann. Sobald allerdings ein wenig Kontrast ins Bild kommt, werden die Aufhellungen für das Auge unsichtbar. Dennoch ist ein solches, wenn auch kleines Defizit in dieser Preisklasse erwähnenswert.



Schon der VPL-VW100 ist für eine gewisse Serienstreuung bei der Konvergenz bekannt. Zwar hat sich die Toleranz in den letzten Monaten stetig verbessert, doch gerade gegenüber einem günstigeren Modell ist auf diesem Gebiet erst einmal Misstrauen angesagt. Natürlich ist es nach Sichtung eines einzigen Gerätes viel zu früh, um Aussagen über die Serienstreuung bei der Panelkonvergenz zu machen, doch zumindest unser Testexemplar zeigte eine überzeugende Konvergenz.

Wie im Screenshot oben zu erkennen, ist lediglch die Farbe Blau um dreiviertel nach oben versetzt, horizontal ist die Konvergenz perfekt. Diese Verschiebung ist in allen Bildteilen gleich und schon aus geringen Betrachtungsabständen nicht auszumachen. Ob es sich hier um einen glücklichen Einzelfall handelt, oder alle VPL-VW50 mit guter Konvergenz aufwarten, wird sich im Laufe der Zeit herausstellen. Es besteht auf jeden Fall Grund zur Hoffnung...


In dieser Rubrik zeigt der Pearl die gleichen Ergebnisse, wie sein großer Bruder Ruby. Schärfe und Konvergenz sind vorbildlich, lediglich die aufgehellten Ecken sind nach wir vorhanden und können bei ganz dunklen Szenen im 16:9 Format auch im Filmbild sichtbar werden.

 


3.7 Overscan (Know How Link hier)

Mit dem Ruby wurde erstmals ein abschaltbarer Overscan bei einem Sony-Heimkinoprojektor eingeführt. Dies wurde, wie unter Bedienung bereits erwähnt, beim Pearl zum Glück beibehalten. Im "Screen"-Menü kann der Overscan vom Anwender abgeschaltet werden. 720p- und 1080i/p-Signale werden daraufhin vollständig ohne abgeschnittene Ränder dargestellt.


Kompletter Bildinhalt bei abgeschaltetem Overscan

Schaltet man den Overcsan ein, so werden am linken und rechten Bildrand jeweils ca. 25 PAL-Pixel abgeschnitten, ein sehr moderater und sinnvoller Wert.

Eine Ausnahme stellt die 576p Zuspielung dar: Bei ihr werden auch bei abgeschaltetem Overscan 10 Pixel links und rechts unterschlagen, bei aktiviertem Overscan sogar über 40. Ob dies beabsichtigt ist oder beim Seriengerät noch verbessert wird, ist uns nicht bekannt.

Zusätzlich zum abschaltbaren Overscan bietet der VPL-VW50 erstmals auch eine Blanking-Funktion. So kann der maximale Bildausschnitt auch bei abgeschaltetem Overscan beibehalten werden. Eventuelle Bildstörungen ober oder neben dem Bild werden einfach schwarz überdeckt.

 


3.8 De-Interlacing (Know How Link hier)

Bisher hat der Pearl mit seinem großen Ruby verblüffend gut mithalten können, lediglich in Sachen Farben und Kontrast verliert er leicht. Jetzt kommen wir zur Signalverarbeitung, speziell zum De-Interlacing. Und hier zeigte der Projektor erste Schwächen:


Videomaterial

Mit Videokameras aufgenommenes Bildmaterial (Sport, Dokumentationen, Interviews, Shows, etc.) besteht aus 50 Momentaufnahmen/Sekunde mit halbierter PAL-Auflösung von 720x288 Bildpunkten. Gerade und ungerade Zeilen werden abwechselnd dargestellt. Der Projektor muss aus dieser halbierten Auflösung nun ein Vollbild mit vollständiger 576-Auflösung gewinnen. Dabei müssen die fehlenden Bildzeilen eigenständig hochinterpoliert werden, denn eine simple Zeilenverdopplung führt zu Kantenflimmern und Treppenstufen.

Wie von Sony gewohnt sind die progressiven Bildergebnisse bei eingehendem interlaced-Videomaterial beeindruckend gut. Nach dem Motion Adaptive Verfahren werden unbewegte Bildelemente aus zwei aufeinander folgenden Halbbildern zusammensetzt und bewegte Partien eigenständig hochgerechnet, das Bildmaterial wird präzise und scharf aufbereitet. Dieses Verfahren alleine erreicht einen guten und weitgehend detailreichen Bildeindruck (soweit es das Ausgangsmaterial zulässt).



Filmmaterial

Ein ebenfalls schwierigeres Unterfangen ist die Aufbereitung von Spielfilmen, die analog mit nur 24 bzw. 25 Bildern/Sek aufgenommen werden. Bei der Video-Übertragung wird jedes Kinobild in zwei aufeinander folgende Halbbilder zerlegt und übermittelt. Der De-Interlacer des Projektors muss nun ermitteln, welche zwei Halbbilder zusammengehören und diese zu dem ursprünglichen Kinobild verflechten. Dies erfordert eine aufwändige Bildanalyse: Die Elektronik muss den Bildinhalt zweier Halbbilder vergleichen und selbständig, ohne irgendwelche Zusatzinformationen, entscheiden, ob es sich um Filmmaterial handelt und in welchem Rhythmus die Halbbilder übertragen werden.

In dieser Domäne überzeugte unser Testgerät nicht: Der Projektor verfügte über keinen funktionierenden PAL-Filmmode, so dass das Bildergebniss nie die maximale Schärfe aufwies und störendes Kantenflimmern den Eindruck weiter trübten. Auch hier ist uns nicht bekannt, ob es sich um einen "Bug" des Vorseriengerätes handelt, oder ob es ein "Feature" ist. Überraschend ist das Ergebnis auf jeden Fall, da schon seit dem VPL-HS50 alle Sony-Projektoren einen funktionierenden 2:2 Filmmode aufweisen.

 


3.9 Detailtreue / Skalierung / Schärfe (Know How Link hier)

Auch wenn der VPL-VW50 mit seiner nativen Auflösung von 1920x1080 für die kommenden HD-Standards voll gerüstet und auch gedacht ist, in den nächsten Monaten wird er überwiegend mit herkömmlichem PAL-Material von DVD und aus dem Fernsehen gefüttert werden. Denn die Full-HD Medien wie Blu-ray und HD-DVD werden erst im nächsten Jahr flächendeckend eingeführt und die Fernsehanstalten haben anscheinend auch keine Eile. Es bleibt also wichtig, wie der Projektor eingehende PAL-Signale auf seine native Auflösung umrechnet. Dies sollte ohne künstliche Überschärfungen oder Skalierungsartefakte erfolgen...



3.9.1 Signalverarbeitung

Die Signalverarbeitung muss die eingehenden analogen und digitalen Bildsignale in Bilddaten umrechnen, gegebenenfalls vorher von analog nach digital wandeln. Störende Doppelkonturen sind dabei zu vermeiden.

Analog tendiert die Signalverarbeitung des VW-50 sichtbar zu Doppelkonturen (Screenshot oben), sie können aber mit Hilfe des Schärfereglers deutlich verbessert werden, ohne Schärfe zu opfern. Von vornherein besser ist das Ergebnis bei digitaler Zuspielung:

Hier sind die Doppelkonturen ab Werk bereits subtil aber lassen sich bei HDMI Zuspielung nicht korrigieren. Im Filmbetrieb sind keine störenden Konturen auszumachen.



3.9.2 Skalierung Horizontal

Die horizontale Auflösung unseres PAL-Standards erreicht mit 720 Bildpunkten nur rund 40% der nativen Auflösung des Pearl-Projektors. Die fehlenden 60% muss der Scaler selbst errechnen. Bei einer hochwertigen Skalierung erfolgt dies durch intelligente Algorithmen, die die fehlenden Bildpunkte als Zwischenstufen interpolieren, ohne dass störende Linearitätsschwankungen oder Geometrieverfremdungen auftreten.

Wie schon beim Ruby gibt sich die Skalierungselektronik des VPL-VW50 keine Blöße: Dank der hohen nativen Auflösung des Projektors gelingt es ihr, das PAL-Signal frei von Linearitätsschwankungen umzurechnen. Hier kann kaum ein 720-Projektor mithalten, egal wie gut die Skalierung ist. Selbst in dem schwierigen Auflösungsbereich um 6MHz zeigen sich so gut wie keine Verfremdungen oder Interferenzen, dem PAL-Bild ist nicht anzusehen, dass es "umgerechnet" wurde.


Auch die Farbauflösung ist frei von Mängeln: Bis hin zu höchsten Auflösung zeigt sich eine absolut hervorragende Farbtrennung, und das sowohl analog als auch digital. Das Niveau des VW100 wird erneut wiederholt.


Optimale Farbtrennung

 

 

3.9.3 Skalierung Vertikal

Selbst in der vertikalen Skalierung zeigt der Projektor nahezu optimale Ergebnisse. Die Beinahe-Verdopplung von 576 auf 1080 Zeilen gelingt ihm unsichtbar ohne Störungen und ist absolut identisch zu der des Ruby.

Sogar einzeilige Linien werden absolut perfekt wiedergegeben. Eine solche Perfektion ist nach wie vor unübertroffen.


Die Skalierung ist absolut unsichtbar


Oben erläuterte Signal- und Skalierungseigenschaften wirken sich hervorragend auf die Bildqualität im normalen Filmbetrieb aus: Auch der "kleine" Sony bietet mit PAL eine derart hohe Detailschärfe, wie man sie von herkömmlicher DVD-Wiedergabe kaum gewöhnt ist. Das Schöne an dieser erzielten Bildschärfe ist, dass sie kaum durch "Edge Enhancement" digital verstärkt wird. Mit aufwändigen Scalern oder HTPCs sind allerdings noch bessere Ergebnisse zu erzielen. Für sie bietet der Projektor mit seiner nativen FullHD Auflösung genügend Potenzial.

 


3.10 Shading (Know How Link hier)

Ein kritisches Thema von Dreichip-Projektoren ist das Shading: Durch die zahlreichen halbdurchlässigen Spiegel und Prismen schleichen sich gerne Farbwolken ins Bild, die nur digital in der Fabrik ausgeglichen werden können.

Oft wird das Shading dabei soweit vorkorrigiert, dass es im Filmbild zwar nicht mehr sichtbar ist, aber in bildfüllenden Grauflächen sichtbar bleibt (und somit in PC-Präsentationen). Umso überraschter waren wir beim kritischen Test unseres VW50-Testgerätes: Selbst in bildfüllenden Graustufen war kein Shading auszumachen, wie sonst nur DLP Projektoren ist das Gerät absolut frei von Shading.

Natürlich wissen wir auch hier nicht, ob es sich um einen glücklichen Einzelfall handelt, doch es wird bewiesen: Der Shadingfreie 3-Chip Projektor is möglich.

 


3.11 HDTV-Darstellung / Fazit Bild

Einen Projektor wie den Sony VPL-VW50 kauft man überwiegend aus einem Grund: Man möchte kommendes HDTV-Material ohne Kompromisse in maximal möglicher Bildqualität auf die Leinwand bannen.

In den letzten Wochen haben wir uns ausführlich mit dem Thema Blu-ray und HD-DVD beschäftigt (vgl. das große Blu-ray / HD-DVD - Vergleichsspecial), und haben es uns daher nicht nehmen lassen, den Sony Pearl mit dem Bild der Zukunft zu "befeuern". Und das Ergebnis war erneut SXRD-bedingt atemberaubend, man kann einfach den Ruby-Test erneut zitieren: Mit optimierter Farbtemperatur und der guten Gamma-Werks-Einstellung bietet sich auf der Leinwand eine Bildtiefe, die einen im wahrsten Sinne des Wortes mitten ins Geschehen einbindet. Dies ist auch kein Wunder, denn mit Kontrastwerten von 2200:1 bis 10000:1 (15000:1) gehört der Pearl zu einem der kontraststärksten Projektoren, die jemals gebaut wurden. Dunkle Szenen zeigen durch den hervorragenden Schwarzwert und durch die gute Durchzeichnung eine Plastiztät, wie sonst nur Röhrenprojektoren. Gleichzeitig ist der Projektor aber in hellen Szenen so hell, dass auch Außenaufnahmen glaubwürdig ausgeleuchtet wirken. Es ist schon beeindruckend, wie sich die LCOS Technologie dank Sony in Rekordzeit von einem der Kontrast-schwächsten Technologien zu einer der stärksten entwickelt hat (bei abnehmenden Preisen).

Doch damit nicht genug, als einer der ersten Projektoren am Markt verfügt der VW-50 über die volle HDTV Auflösung von 1920x1080 Bildpunkten. Damit ist er in der Lage, eine außergewöhnliche Detailtreue sowohl bei DVD als auch bei HDTV zu erzeugen. Besonders bei Letzterem wird schnell deutlich, dass die gegenüber 720p Verdopplung der Auflösung noch einmal einen deutlichen Schub nach vorne bringt. Mit Full-HD Material verschwindet der letzte künstliche Schärfemangel auf der Leinwand. Ein besonders schöner Nebeneffekt der SXRD-Technologie ist die praktisch nicht mehr existente Pixelstruktur. Alle Pixel sind so klein und dicht nebeneinander, dass sie schon aus kurzen Betrachtungsabständen nicht mehr für das Auge erkennbar sind. Was bleibt ist eine Bildschärfe, die nur durch Details entsteht, nicht aber durch künstliche Abgrenzungen wie bei anderen Technologien. So manch ungeübtes Auge empfindet dies als "weicher", doch wer einmal eine scharfe 70mm Kopie im Kino und gutes HDTV-Material auf dem Pearl gesehen hat, erkennt schnell, dass die natürliche Schärfegebung von LCOS Projektoren dem Kino Original und der Wirklichkeit mit Abstand am nächsten kommt.

Zudem verleiht das Wegfallen sämtlicher digitaler Artefakte (kein Rauschen im Dunkeln, kein False Contour, kein Regenbogeneffekt etc.) dem Bild eine Ruhe, die das Auge durch mehr Homogenität und Natürlichkeit belohnt.

Soweit so gut, wo ist der Haken im Vergleich zum Ruby, wo kann das teurere Modell punkten? Da wäre einmal die Farbdarstellung durch die Xenon-Lampe. Auch wenn Kritiker hier Vorteile in Frage stellen, der Sichttest beweist: Dem VPL-VW100 gelingt nach wie vor eine noch genauere Farbdarstellung, das Bild hat dieses gewisse Etwas, um die perfekte Kinosimulation zu komplettieren. Dies war nicht nur unser Eindruck, sondern auch der unseres Shopping-Mall Partners Grobi (Patrick Schappert), der sich ebenfalls seit Qualia-Zeiten mit der SXRD-Technik beschäftigt. Zudem gelingt es dem Ruby, durch seine Xenon Lampe den vollen Kontrastumfang bei korrekten Farben beizubehalten, beim Pearl verschenkt man rund 30% Kontrast durch das Anpassen der Farbtemperatur. Ein besseres De-Interlacing weist zudem auf eine hochwertigere Signalverarbeitung hin, besonders aber der "neu entdeckte" DRC-Modus des Ruby, der bei HDTV-Quellen noch einmal einen Schärfeschub nach vorne gibt. Der Pearl hat diese Funktion nicht. An dieser Stelle ein ausdrücklicher Gruß an Alan Gouger und das gesamte AVS-Forum, in dem das Thema DRC ausführlich behandelt wurde.

Bewertung Bild gesamt : 1,5 (Sehr Gut -)

Schwarzwert & Kontrast

1,4 (Sehr Gut -)

Schärfe & Interpolation

1,3 (Sehr Gut -)

Farbumfang / -temperatur

1,4 / 1,5

De-Interlacing

2,2 (Gut -)

Sonstige Aspekte

1,1 (Sehr Gut)


(Alle Bewertungen beziehen sich auf die jeweilige Projektionsart und den aktuellen Stand der Technik. Ein direkter systemübergreifender Vergleich ist daher nur bedingt möglich!)

 



4. Fazit

Zum dritten Mal in Folge müssen wir bei einem SXRD-Projektor ein durchweg positives Fazit ziehen, auch auf die Gefahr hin, uns erneut zu wiederholen: Selten hat uns ein Projektor so sehr beeindruckt wie der Sony VPL-VW 50:

Der Projektor ist wieder außergewöhnlich ansprechend im Design und hochwertig in der Verarbeitung, auf den ersten Blick erkennt man, dass es sich um ein High-End Gerät handelt, das man leicht teurer einstufen würde, als es ist. Gleichzeitig ist er auch einer der leisesten am Markt, die 22dB Lautstärke wird in diesem Jahr wohl nur von dem Mitsubishi HC5000 geschlagen werden.


Der hervorragende Eindruck setzt sich fort in der flexiblen Aufstellung (identisch zum VPL-VW100), die durch einen großen Zoombereich und horizontalem / vertikalem Lensshift den Projektor zu fast jedem Kinoraum kompatibel macht. Die komplette Motorisierung der Optik rundet das Konzept mit Luxus ab. Durch die kleineren Abmessungen ist der Projektor sogar noch wohnzimmertauglicher, als sein im wahrsten SInne des Wortes "großer" Bruder.


Auch in der Bedienung weiß der Projektor zu überzeugen, wenngleich seine Fernbedienung erneut eine klare Enttäuschung darstellt, hier hätte Sony nun endlich einmal etwas Neues bieten können. Dank des noch einmal verbesserten Menüs mit noch mehr Funktionen und der Gamma-Software gehört die Pearl-Bedienung aber zu den einfachsten und zugleich leistungsfähigsten überhaupt.


In Sachen Bild haben wir im vorangegangenen Kapitel alles erwähnt: Bis auf den Ruby gelingt es keinem aktuellen Heimkinoprojektor, einen in so vielen Aspekten hervorragenden Bildeindruck zu erreichen wie den des Pearl. Das Fehlen von Artefakten, die kräftigen Farben, der hohe Kontrast, das analoge Bild, die hohe Schärfe, besser muss ein Projektor derzeit einfach nicht sein.



Nach wie vor hat all dies seinen Preis, doch es bleibt verblüffend, wie schnell es Sony gelungen ist, die Technik aus dem "Luxusbereich" nun für immer mehr Heimkinofans bezahlbar zu machen. Zur Zeit dieses Tests stand die offizielle Preisempfehlung noch nicht fest. Doch es ist zu erwarten, dass der Pearl zu 50% bis 60% des Ruby Preises, rund 85% der Qualität bietet. Wer hätte das vor wenigen Wochen schon gedacht?

Der Sony VPL-VW50 wird bei Fans sowie nicht Fans viel Gutes bringen, denn er setzt den gesamten Preismarkt unter Druck. Ein Projektor, der teurer ist, wird auch mehr bieten müssen, und dies ist gegenüber dem VPL-VW50 nicht unbedingt leicht.



Jeder Heimkinofreund und jeder, der es werden will, sollte sich den Sony Pearl bei einem kompetenten SXRD-Fachhändler in seiner Nähe ansehen. Derzeit arbeitet Sony daran, ein kompetentes und vergrößertes Händlernetz in Deuschland speziell für dieses Modell aufzubauen, in Anbetracht der hohen Anforderungen an die Händler ist dies nicht ganz einfach. Der Pearl setzt in Bild <-> Preis-Leistung neue Maßstäbe, mit seiner FullHD Auflösung ist er eine Investition, die sich über viele Jahre durch uneingeschränkten Heimkinospaß mehr als rentiert. Cine4Home wird auf jeden Fall ein Gerät dauerhaft ins Testlabor übernehmen für zukünftige FullHD-Medientests.


Der Pearl ist für alle diejenigen gedacht, die ein faires Verhältnis zwischen guter Bildqualität und bezahlbarem Preis suchen. Und für alle diejenigen, die die größte Perfektion bis ins Detail suchen, bleibt der VPL-VW100 (Ruby), mit seinen zusätzlichen Vorteilen in Bild und Ausstattung, weiterhin im Programm.

 


Hochwertige Projektoren erforden hochwertige Kabel
Cine4Home verwendet ausschließlich Kabel vom
AL-Kabelshop

 


5. Bewertung (Abweichungen zur Serie noch vorbehalten!)

+ Full-HDTV Auflösung (1920 x 1080)
+ 2x HDMI Eingang mit HDCP Unterstützung
+ Sehr hoher Kontrast
+ Kräftige Farben
+ Vielseitige Einstellmöglichkeiten
+ Keine Pixelstruktur
+ Keine digitalen Artefakte
+ Sehr leise

- Entäuschende Fernbedienung
- Kein funktonierender PAL-Filmmode
- Kein pefekter D65-Weißabgleich
- Farbraum nur schwer auf Videonorm zu kalibrieren
- Nicht perfekte Ausleuchtung in Schwarz
- Große Abmessungen, hohes Gewicht
- Overscan bei PAL-Auflösung

Bewertung gesamt : 1,4 (Sehr Gut -)

Ausstattung

1,4 (Sehr Gut -)

Bedienung

1,6 (Gut +)

Technik

1,4 (Sehr Gut -)

Bild

1,5 (Sehr Gut -)

Preis / Leistung

1,0 (Sehr Gut)


(Alle Bewertungen beziehen sich auf die jeweilige Projektionsart und den aktuellen Stand der Technik. Ein direkter systemübergreifender Vergleich ist daher nur bedingt möglich!)


29. August, 2006, Cine4Home

 

Sie wollen sich persönlich von der Qualität der beiden Modelle überzeugen? Kein Problem, die speziellen SXRD-Shopping-Mall Partner werden den Pearl (oder beide Geräte parallel) in der Vorführung haben (auch in Ihrer Nähe):


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6. Technische Details (Herstellerngaben):

 

 

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