Premiere: Neuer Sony SXRD-Projektor VPL-VW50 (Pearl) im Cine4Home Preview Test |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Die Sony SXRD-Frontprojektion geht in die dritte Runde... |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Doch wie gut ist der neue SXRD-Beamer tatsächlich unter realen Bedingungen? Erreicht er tatsächlich das selbe Niveau zu einem günstigeren Preis, oder ist er in Teilen zu stark "abgespeckt" worden? Behält SXRD seinen Zauber auch in Verbindung mit einer herkömmlichen UHP-Lampe, oder ist Xenon unverzichtbar? Ist vielleicht die Qualitätskontrolle "großzügiger"? Fragen über Fragen, die bei so einer großen Anschaffung beantwortet werden wollen. Umso erfreuter sind wir bei Cine4Home, Ihnen auf die meisten Fragen mit diesem Artikel detaillierte Antworten geben zu können. Denn vor einiger Zeit erreichte uns ein Pre-Production-Sample, das wir wie immer äußerst ausführlich auf unserem Prüfstand behandelt haben. Und bei so einem Gerät wie diesem macht so ein Test besonderen Spaß, wir hoffen, Sie haben genauso viel Spaß, unserer Ergebnisse hier nachzulesen.
Wir wollen an dieser Stelle darauf hinweisen, dass alle Ergebnisse sich auf das Vorseriengerät beziehen. Es kann also durchaus vorkommen, dass sich Resultate in gewissen Teilbereichen beim Seriengerät noch ändern. Sollte dies der Fall sein, werden wir nach Markteinführung Test-Updates veröffentlichen. Dieser Test ist also nur als "vorläufig" anzusehen.
1.1 Design und Verarbeitung Eine große Stärke und nahezu schon Tradition von Sony ist gutes Design. Auch äußerlich erregen Sony-Projektoren, von Qualia004 bis VPL-HS60, große Aufmerksamkeit. Sie verbinden oft optische Eleganz mit Funktionalität. Diese Kombination ist auch mit dem VPL-VW50 wieder hervorragend gelungen.
Der optische Aufbau wurde gegenüber dem VW100 beibehalten, geändert wurde aber die Lichtquelle. Während im Ruby eine kinoverwandte 400W Xenonvariante mit sonnenähnlichem Lampenspektrum ihren Dienst verrichtet, ist es im VW50 eine herkömmliche 200W UHP-Lichtquelle aus dem Hause Philips.
Auch leichter zu kühlen ist eine solche UHP-Lampe: Da es Sony bereits gelungen ist, die aufwändige Xenon-Technik auf einem nahezu unhörbaren Niveau von 22dB zu kühlen, klingt die erneute 22dB Angabe in den technischen Daten glaubwürdig. Wieder hat sich Sony ein ausgeklügeltes Kühlsystem ausgedacht: Angesaugt wird die Luft durch diverse Kühlschlitze an der Vorderseite, wo sich auch ein Schaumstofffilter zwecks Staubschutz befindet.
Die schrägen Lamellen sorgen dafür, dass die warme Luft nicht in die Projektion gelangt und so für störendes Flimmern im Bild sorgt (ein Fehler beim VPL-HS20, aus dem Sony damals gelernt hat). Das Belüftungssystem arbeitet Sony-typisch sehr leise und stört den Filmbetrieb in keinster Weise, obwohl es vom Geräusch nicht ganz so angenehm ausfällt wie beim VPL-VW100. Erfreulich ist zudem die Tatsache, dass der Projektor auch im "Hi-Mode" nicht unzumutbar laut wird, auch dieser Modus ist für den Heimkinogebrauch tauglich.
Ihre Funktionsweise ist bekannt: Bei dunklem Bildinhalt zieht sie sich zusammen und filtert so störendes Streulicht aus der Optik, was zu einem verbesserten Schwarzwert mit mehr Duchzeichnung führt. Bei hellen Bildszenen öffnet sie sich und lässt so das gesamte Lichtpotenzial an die Leinwand. Durch die Fokussierung auf Streulicht, anstatt den Lichtstrom pauschal zu "kappen", ist die Iris in ihrer Effizienz deutlich stärker als andere Patente. Zudem ist es den Konstrukteuren gelungen, die Gamma-Anpassung im Bild so geschickt zu programmieren, dass sie im Filmbetrieb praktisch nicht auszumachen ist, im Falle des VW50 wurde das System sogar noch einmal überarbeitet, wie wir im Bildtest aufzeigen werden.
Anmerkung:
Änderungen sind gegenüber Ruby und Qualia bei den Schnittstellen auszumachen, sie befinden sich aber weiterhin optisch elegant versteckt auf rechten Seite des Projektors. Dem Rotstift zum Opfer fiel die gesamte Netzwerksteuerung mitsamt dem entsprechenden Anschluss, ein Verlust, der so manche Automatisierung unmöglich macht.
Zwei digitale Eingänge wurden zum Glück beibehalten, der DVI-Engang wurde aber durch einen zweiten HDMI-Anschluss ersetzt. Dies ist schade, ist DVI klar die solidere Steckverbindung, doch aus Heimkinogesichtspunkten ist diese Entscheidnung verständlich. Ansonsten hat sich bei den Anschlüssen nichts verändert: Composite (Cinch), S-Video (Hosiden), YUV (3xCinch) und RGB HV (SubD). Zudem gibt es nach wie vor einen Triggerausgang für die Leinwand sowie einen seriellen Remote-Eingang .
Nahezu unverändert gegenüber dem Ruby erscheinen die Aufstellungseigenschaften. Dies ist auch gut so, gehört das System doch zu den flexibelsten überhaupt: Die verwendete Optik verbindet Aufstellungskomfort mit Flexibilität. Ihr Zoombereich ist lobenswert groß und erlaubt auch auf kurze Distanzen große Bildbreiten. Damit sind auch in kleineren Räumen große Bilder möglich, und das lohnt sich bei einem SXRD Projektor: Denn die hohe Auflösung und das praktisch nicht vorhandene Fliegengitter erlauben sehr kurze Betrachtungsabstände wie bei keiner anderen Projektionstechnik auf dem Markt.
Sowohl der technische Aufbau als auch die hervorragende Aufstellungsflexibilität überzeugt auf ganzer Linie bisher, es geht weiter mit der Bedienung:
Das Bediensystem geht in die sechste(!) Generation. Auch diesemal hat sich an dem Grundprinzip der Einstellungsmenüs nichts geändert, nur einige Parameter und die Farben wurden verändert. Dies ist aber lobenswert, da das Sony Setup nach wie vor nahe am Optimum in Sachen Funktionalität und Übersichtlichkeit ist.
Ganz ohne Änderungen vom HS20 / HS50 / HS60 / VPL-VW100 übernommen wurde wieder einmal die Fernbedienung. Dies ist wieder einmal enttäuschend, denn das Konzept der Fernbedienung ist mehr als überholt.
Sehr gut hingegen ist die Reichweite des Infrarotgebers, die Signale sind stark genug, um auch über große Entfernungen reflektiv über die Leinwand beim Projektor anzukommen. Dieser verfügt wieder über zwei Empfängersensoren, einmal vorne, einmal hinten. Damit funktioniert die Bedienung einwandfrei.
Und auch das schwammige Steuerkreuz wurde traditionell beibehalten, so dass die Bedienung nur im "Notfall" in Frage kommt. Separate Richtungstasten wären klar besser.
Neu gegenüber den Vorgängermodellen ist die Farbgebung der Menüs. Auch die Struktur wurde hier und da etwas gestrafft, so dass die Bedienung noch etwas besser ausfällt als sonst.
Die zwei Ebenen des Bildmenüs sind weggefallen, was wir sehr begrüßen. Stattdessen befinden sich nun alle Parameter übersichtlich übereinander aufgelistet. Mit "Picture Mode" können verschiedene Werkseinstellungen abgerufen werden.
Zusätzlich stehen dem Anwender Speicherbänke ("User") zur Verfügung, in denen er seine eigenen "Optimalwerte" jederzeit abrufen kann. Unter "Gamma Correction" kann der Anwender zwischen vier verschiedenen Gammaeinstellungen wählen, sowie die eigene per PC-Software kreierte bei Bedarf abrufen. Hierauf gehen wir im Bildtest noch genauer ein. Sehr wichtig für die Farbwiedergabe ist die Funktion "Color Temp": Zwischen drei Werksabstimmungen (Low, Mid, High) kann man hier die gewünschte Farbtemperatur aussuchen oder selbst optimieren.
- Advanced Picture Neu ist die Hauptrubrik "Advanced Picture". Hier wurden die Funktionen zum Real Color Processing und dem Farbraum untergebracht. Wenig Funktionen für eine eigene Rubrik, an dieser Stelle wird bei zukünftigen Modellen hoffentlich noch mehr Spielzeug für Hobby-Optimierer integriert.
Das ehemalige Signal Menü heißt nun "Screen", auch hier wurde die Struktur zu Gunsten der Bedienung etwas gestrafft. Wie der Name schon sagt befinden sich im Signalmenü Funktionen zur Apassung des Bildes.
Erleichtert waren wir beim Anblick der Overscan-Funktion: Auch beim Pearl haben die Konstrukteure ein Herz für Gegner von abgeschnittenen Bildrändern gehabt.
- "Setup"-Menü Im Menü "Setup" bieten sich diverse Projektor-spezifische Bedienkonfigurationen, gegenüber dem VPL-VW100 anders gruppiert. Von Interesse sind hier besonders die Wahl des Color System und die Belegung des Inputs A (Computer, YUV, Video GBR). Mit "Cooling Setting" kann die Kühlleistung bei hohen Lagen verstärkt werden, "Standby Mode" und "Power Saving" sind umweltschonende Funktionen zum Stromsparen. Ferner können hier die Sprache ausgewählt und der Lampenzähler zurückgesetzt werden.
- " Function "-Menü Eigentlich hätte das Function Menü mit dem Setup-Menü zusammen gelegt werden können, so genießen drei Funktionen ihre eigene Hauptkategorie: "Auto Input Search" bewirkt, dass der Projektor nur auf Eingänge umschaltet, an denen auch ein Signal anliegt. Dies ist eine sinnvolle Funktion, doch wäre sie bei einer besseren Fernbedienung mit direkten Quell-Tasten überflüssig. Mit "Test-Pattern" wird ein praktisches Testbild bei der Zoom & Schärfejustage der Optik automatisch eingeblendet (nur noch grün und nicht mehr weiß wie beim Ruby).
- "Installation"-Menü Die letzte Einstell-Rubrik, das Installation-Menü, beinhaltet weitere Funktionen, die auch in die Kategorie "Screen" gepasst hätten.
Neben Trapezausgleich und Projektionsmodus wurden wir hier von einer neuen Funktion überrascht: Blanking. Tatsächlich kann der Nutzer hier alle vier Bildränder unabhängig voneinander maskieren, um Störsignale über, unter oder neben dem Bild auszublenden.
Es ist schön zu beobachten, dass sich Sony Geräte immer mehr in flexible Einstell-Wunder verwandeln, mit jedem neuen Modell kommen ein paar sinnvolle Funktionen hinzu.
-"Information"-Fenster Unverändert blieb das Information Fenster. Es ermöglicht das schnelle Überprüfen, welches Bildsignal gerade in den Projektor eingespeist wird und wie viele Stunden die Lampe bereits genutzt wurde.
Nun kommen wir zu dem spannendsten Teil, auf den unsere Leser sehnsüchtig warten: Dem Bildtest. Alle bisherigen "Erkenntnisse" lassen auf eine gute Bildqualität hoffen, doch was sagt die Realität?
Nach wie vor ungeschlagen ist die LCOS / SXRD Technologie in Sachen Screendoor. Mit einem Füllfaktor von über 90% werden keine Bildreserven verschenkt. Schon aus geringen Betrachtungsabständen sind auf der Leinwand keine Pixel mehr zu erkennen. Besser muss ein Projektor in dieser Diszipilin nicht sein, nur 8-10 Prozent der Bildfläche sind Trennlinien zwischen den Pixeln.
Wie bereits im Kapitel Technik aufgezeigt, wurde die Xenon-Lichtquelle bisheriger SXRD-Projektoren im Falle des VPL-VW50 durch eine herkömmliche UHP-Lampe ersetzt. Während Xenon Lampen das originale Sonnenspektrum verblüffend genau simulieren, zeigen UHP Lampen ein klassisches "Peak-Verhalten"
Hinzu kommt ein deutlicher Rotmangel im UHP-Licht, es ist im Vergleich zum Sonnenlicht und unserer Videonorm deutlich zu blau- und grünlastig. Die größte Sorge vieler Heimkinofans ist es also, ob der Pearl in Sachen Farbdarstellung seinem großen Bruder das Wasser reichen kann. Schließlich hat der VW100 in Sachen Farben Maßstäbe gesetzt. Ein großer Aspekt der Farbdarstellung ist der Farbraum, wir haben diesen überprüft. Wie das Diagramm oben zeigt, bietet auch der Sony VPL-VW50 im Vergleich zur HD-Videonorm (dunkles Dreieck) einen enorm vergrößerten Farbraum (weißes Dreieck). Offensichtlich haben sich die Konstrukteure erneut ganz bewusst über die Videonorm hinweg gesetzt, um dem Projektor eine kräftige Farbdarstellung, wo erwünscht, zu ermöglichen. Auch wenn diese Methode gegen das Prinzip von Video-Puristen verstößt, so ist dieses Vorgehen der Konstrukteure verständlich. Zwar werden genaue Farbmischungen schwieriger zu berechnen, doch nicht zuletzt ist gerade die Videonorm mit ihrem eingeschränkten Farbraum die Hauptursache für eine verfälschte Reproduktion des Kino-Originals. Im Kino gibt es wesentlich kräftigere Farbtöne als das typisch ausgewaschene Video-Rot, -Blau und -Grün. Der große Farbraum erreicht aber nicht ganz das große Niveau des Ruby.
Dennoch: Riesig sind die Unterschiede nicht und auch der VPL-VW50 fasziniert mit einer unglaublich kräftigen und zugleich natürlichen Bilddarstellung. Außenaufnahmen und Gesichtsfarben wirken natürlich und keinesfalls übersättigt. Dort, wo kräftige Farbe gefragt sind, erscheinen sie auf der Leinwand. Insgesamt waren wir erneut von der Farbdarstellung der SXRD-Technologie mehr als angetan, auch hier sind keine Schwächen zu vermerken.
In unserer ersten Rubrik zum Thema Farben kamen wir zu dem positiven Ergebnis, dass der Farbraum des VPL-VW50 angenehm groß ausfällt und der Projektor so keine Reserveprobleme aufweist. Leider muss er je nach Anspruch nachträglich auf die Videonorm getrimmt werden. Wichtig für eine akkurate Farbdarstellung ist aber ferner die Einhaltung der D65-Videonorm für neutrale Graustufen. Wie beim Ruby bietet auch der Pearl drei verschiedene Werkspresets für die Farbtemperatur: "Low", "Mid" und "High". Wieder kann man diesen Angaben nicht entnehmen, welcher Farbtemperatur sie genau entsprechen sollen. Aus diesem Grund haben wir alle Modi durchgemessen, um zu ermitteln, welches Preset der erforderlichen Farbtemperatur von 6500K (D65) am nächsten kommt. Schon vor den Messungen ist uns dabei aufgefallen, dass alle Presets den Schwarzwert beeinflussen. Offensichtlich stimmen hier teilweise die RGB-Offset Werte nicht. Dies ließ sich auch nicht mit dem Brightness-Regler korrigieren, erst im Servicemenü konnte Einfluss genommen werden. Aus diesem Grund sind die folgenden Ergebnisse unter der Prämisse "Vorserie" zu werten. Auch beim Ruby hat sich hier zum Seriengerät noch einiges getan. Wir werden die "finalen Ergebnisse" nach Markteinführung nachreichen. Wir beginnen mit der Werkseinstellung "Middle", sie führte im Falle des Sony VPL-VW100 in der Regel zu einer sehr guten Abstimmung auf die D65-Norm
Im Falle des VPL-VW50 verhalten sich die Presets offensichtlich anders. Zwar ist "Middle" eine gewisse Annäherung an 6500k, doch sorgt ein Blauüberschuss von 20% und ein Rotmangel von 10% in hellen Bereichen für eine zu kühle Bilddarstellung, die vom Auge wahrgenommen werden kann. Verwendbar ist dieser Modus für "Nicht-Perfektionisten" aber auf jeden Fall.
Der Rotmangel ist reduziert, ebenso der Blauüberschuss. Diese Werksabstimmung gewährleistet bereits eine gute Farbreproduktion des Kino-Originals, es geht aber noch besser.
Nach eingemessener Farbtemperatur überzeugt die Bilddarstellung des VPL-VW50 in beeindruckender Art und Weise. Die Darstellung ist natürlich, farbliche Nuancen erscheinen so auf der Leinwand, wie von den Regisseuren beabsichtigt. In Außenaufnahmen wirkt trotz des vergrößerten Farbraumes nichts künstlich bunt oder übertrieben. Wo man jedoch kräftige Farben aus dem Kino in Erinnerung hat, erscheinen sie auch im Projektionsbild des Pearls. So erreicht auch der Sony VPL-VW-50 in dieser Kategorie sehr gute Noten, die absolute Perfektion wie ein Sony Ruby erreicht er aber nicht. Bei Letzterem ist die Farbdarstellung noch ein "gewisses Etwas" authentischer und mehr "cinemalike".
Und auch beim Thema Helligkeit und Kontrast sorgt der VPL-VW50 seit Bekanntwerden der ersten technischen Daten für viel Gesprächsstoff, sind die Angaben doch identisch zum VPL-VW100: 3000:1 bei geöffneter Iris, 6000:1 bei geschlossener Iris und sage und schreibe 15000:1 bei adaptiver Iris soll der Projektor in Sachen Kontrast erreichen. Dies alles bei einer Maximalhelligkeit von 900 Lumen. Diese Werte klingen utopisch, doch der Sony Ruby hat sie alle eingehalten, teilweise sogar übertroffen. Allerdings kam ihm dabei die Xenon-Lampe zugute, die bei starker Helligkeitsausnutzung noch eine akkurate Farbdarstellung gewährleistet. Bei UHP-Lampen kann aufgrund der nativen Farbtemperatur oft nicht das gesamte Kontrastverhältnis bei korrekten Farben eingehalten werden, zumindest nicht ohne eine optische Lichtfilterung (wie z.B. beim Epson TW600). Technische Angaben der Hersteller sind eine Sache, wir vertrauen doch lieber objektiven Messinstrumenten. Wir haben die Werte überprüft und waren erneut überwältigt, wenn auch nicht überrascht. Tatsächlich erreicht der Projektor alle Herstellerangaben und auch die farbkorrigierten Nettowerte befinden sich alle auf einem schlichtweg fantastischen Niveau. Messtabelle Sony VPL-VW 50
Wie die Werte in Klammern zeigen, variieren die Ergebnisse je nach Zoom. Vom VPL-VW100 ist bekannt, dass der Zoom sich gravierend auf die Bildhelligkeit auswirkt: Je größer der Zoom, desto mehr Helligkeit erreicht die Leinwand. Dies trifft ebenso auf den VPL-VW50 zu. Doch dies ist wieder nur die halbe Wahrheit, denn mit dem Lichtverlust ist ein Kontrastgewinn verbunden, nahezu im selben Verhältnis. So ist bei maximaler Projektionsdistanz auch nach der Farbkorrektur ein Kontrast von 16000:1 (!!) möglich, allerdings nur noch bei einer Lichtleistung von 390 bis 580 Lumen. Je nach persönlicher Schwerpunktsetzung und je nach Raumbegebenheiten sollte also keineswegs der Projektor pauschal möglichst nahe an der Leinwand platziert werden.
Messtabelle Sony VPL-VW 50
Für Sportübertragungen unter Restlichtbedingungen ist der Projektor mit diesen Werten ebenfalls gerüstet, auf genaue Farben kommt es da im Zweifelsfall nicht an. Unsere Messungen zeigen, dass der Projektor auch in Lichtleistung und Kontrast unglaublich flexibel ist. Überraschend ist es, dass je nach Zoom die technischen Angaben des Herstellers sogar übertroffen werden können. Ein wenig verwirrend sind allerdings die unterschiedlichen Ergebnisse im Verhältnis zum Zoomfaktor. Hier gilt es, eine vorausschauende Raumplanung bei der Integration im heimischen Kino einfließen zu lassen. Durch den Abstand zur Leinwand kann der Projektor sozusagen weiterführend auf die persönlichen Bedürfnisse des Nutzers getrimmt werden.
So kann ein "echter" Kontrast bis zu 4000:1 (6000:1) erreicht werden, auch dies wird nur von wenigen anderen Projektoren auf dem Markt bei richtigen Farben erreicht. Zur Zeit gehört SXRD klar zu den kontraststärksten Projektoren am Markt
Abschließend wollen wir uns in dieser Rubrik noch einmal mit dem Thema der adaptiven Blende befassen. Das System im VPL-VW100 bewies bereits, dass eine gut programmierte Iris nahezu unsichtbar arbeiten kann und der Schwarzwert in dunklen Szenen sichtbar vebessert wird, ohne Durchzeichnung zu verlieren. Im Rahmen des Rubytests haben wir dieses spezielle System bereits technisch erläutert, wir wiederholen dies an dieser Stelle für alle Neuleser: Die adaptive Iris passt sich automatsich dem Bildinhalt an. Der Hauptvorteil liegt darin, dass dunkle Szenen mit einem hervorragenden Schwarzwert überzeugen können, während helle Szenen glaubwürdig hell und strahlend erscheinen. Doch die technische Umsetzung einer variablen Iris-Blende ist nicht einfach, denn ihre Lichtregulierung soll für den Betrachter "unsichtbar" bleiben. Bei stehenden Bildern wäre dies einfach, doch bei Filmaterial hat man es ständig mit wechselnden Bildinhalten, die teilweise fließend von hell nach dunkel und umgekehrt übergehen, zu tun. Egal wie schnell eine adaptive Blende arbeiten würde, ihr Einfluss auf die Bildhelligkeit würde nicht unbemerkt bleiben. Wir veranschaulichen dieses Problem einmal mit einer simplen Testsequenz: Ein Mond entfernt sich mit mittlerer Geschwindigkeit von der Kamera, in einem Sciencie Fiction Film wäre eine vergleichbare Szene als ein sich schnell entfernender Planet vom Raumschiff vorstellbar. Was passiert bei so einer Szene mit der adaptiven Iris-Blende? Wie bereits erläutert, regelt die Blende die Lichtmenge abhängig vom Bildinhalt. Solange der helle Planet nahezu bildfüllend ist, bleibt die Iris geöffnet und lässt die gesamte Helligkeit auf die Leinwand. Je kleiner der Planet aber wird, desto größer wird der Schwarzanteil des Bildes, desto weiter schließt sich die Iris. Dabei reduziert sie die Helligkeit und ohne gleichzeitige Gammakorrektur wird der Planet unweigerlich sichtbar dunkler.
Zurück zu unserem Beispiel: Bei der Großaufnahme mit geöffneter Iris hat der Mond eine digitale Helligkeit von ca. 50%. Jetzt wird der Mond kleiner im Bild, die Iris schließt sich. Damit der Planet nicht dunkler wird, wird gleichzeitig sein Helligkeitswert im Bild auf ca. 75% erhöht. Es gilt der Zusammenhang: 50% Helligkeit bei geöffneter Iris = 75% bei geschlossener Blende. So kann sich die Blende schließen, ohne dass der Bildinhalt dunkler wird. Was dunkler wird ist der Schwarzwert des Weltraums und damit steigt das Kontrastempfinden im Bild. Das Diagramm oben macht die Arbeitsweise deutlich (bitte beachten, dass alle genannten Zahlenwerte nur als theoretisches Beispiel dienen und nicht auf Messungen beruhen). Die durchschnittliche Helligkeit des Mondes (1) wird wird mit sich schließender Iris angehoben (2). Mit anderen Worten: Ein Objekt mit einer Signalsstärke von ca 74 IRE wird bei geschlossener Blende behandelt, als hätte es 88 IRE. Dieser Trick bewirkt, dass die Blende bei unserer Sequenz den Schwarzwert und damit das Kontrastempfinden verbessert, ohne dass sich der Planet verdunkelt.
Der Gammaspielraum ist in den hohen Bereichen demnach komprimiert und bietet nicht mehr so viel Raum für Abstufungen. Bei sich schließender Blende rücken helle Elemente aneinander und sind nicht mehr so deutlich voneinander differenzierbar. Weiße Elemente können zudem nicht mehr in ihrer Helligkeit ausgeglichen werden, da sie bereits am oberen "Ende" der Helligkeit angelangt sind, sie werden unweigerlich dunkler mit sich schließender Iris.
Es stehen verschiedene Modi zur Auswahl und auch die Geschwindigkeit kann nun auf den persönlichen Geschmack justiert werden. Leider hatten wir bei diesem Preview-Test nicht genügend Zeit, alle Modi zu untersuchen, doch dies war in der Praxis gar nicht notwendig: Der "Auto1 / Recommend" Modus arbeitete absolut unsichtbar im Filmbetrieb und trägt hervorragend zum guten Bildeindruck bei. Und damit nicht genug, auch die oben erläuterte "White-Compression" wurde bei dem System verbessert. Selbst in Mischszenen mit hellen Bildelementen bei gleichzeitig hohem Schwarzanteil wirken diese weniger überstrahlt, Clipping ist nicht auszumachen. Die Gammaelektronik ist hier anscheinend noch ein wenig intelligenter geworden.
Ein hohes Kontrastverhältnis kann nur dann in Bildplastizität umgesetzt werden, wenn die Helligkeit richtig und der Norm entsprechend verteilt wird. Für die besten Ergebnisse bei der (HD-)DVD-Wiedergabe ist eine Gammakurve mit einem Anstieg von 2,2 bis 2,5 als optimal anzusehen. Das Gammasystem wurde gegenüber anderen Modellen nicht verändert, auch der VW-50 verfügt in seinem Bildmenü über vier verschiedene Gamma-Voreinstellungen (Aus, Gamma1/2/3), ein weiterer Einfluss durch den Anwender ist nur mit der speziellen Image-Director Software möglich.
In der Off-Einstellung zeigte unser Testgerät einen vorbildlichen Gammaanstieg von 2.23, dies entspricht sehr genau dem gängigen Video-Mastering.
Diese gleichmäßige Gammaverteilung ist für nahezu alle Räume geeignet, die Bildkomposition ist ausgewogen, nichts wirkt über- oder unterbetont. Besonders ist die absolut hervorragende Durchzeichnung hervorzuheben, es geht dem Betrachter kein Detail verloren. Die Ergebnisse sind identisch zum VPL-VW100.
Wie gerade erwähnt, befinden sich im Bildmenü drei weitere Gammapresets, doch sie alle bewirken einen flacheren Gammaanstieg unter 2.2. Damit sind sie für hellere Räume mit Restlicht gedacht, nicht aber für eine akkurate Filmreproduktion.
Mit Hilfe des ImageDirectors kann die Gammaverteilung bequem mit Hilfe der Maus in unterschiedlichen Bereichen manipuliert werden. Auch eine separate Einstellung der einzelnen Farbkanäle R,G und B ist möglich. Somit kann die Software auch zum Feintuning der Farbdarstellung verwendet werden. Auch heute noch sind zusätzliche PC-Einstellprogramme eher die Seltenheit, weshalb Sony hier weiter punkten kann.
Im Diagramm oben erkennt man, dass ein Gammaanstieg von 2.4 mit Hilfe der Software problemlos erreicht werden kann. Die Kombination aus sehr guter Werkseinstellung auf die Videonormen und die Möglichkeit der nachträglichen Korrektur per PC Software bringt dem Projektor in dieser Rubrik Spitzennoten. Anmerkung:
Durch die gleiche Optik und den ähnlichen optischen Aufbau sind in dieser Rubrik nur wenig bis keine Unterschiede zum VPL-VW100 zu erwarten.
Der Screenshot oben zeigt, dass die Ecken ein klein wenig gräulich erscheinen, was in sehr dunklen Filmszenen auffallen kann. Sobald allerdings ein wenig Kontrast ins Bild kommt, werden die Aufhellungen für das Auge unsichtbar. Dennoch ist ein solches, wenn auch kleines Defizit in dieser Preisklasse erwähnenswert.
Wie im Screenshot oben zu erkennen, ist lediglch die Farbe Blau um dreiviertel nach oben versetzt, horizontal ist die Konvergenz perfekt. Diese Verschiebung ist in allen Bildteilen gleich und schon aus geringen Betrachtungsabständen nicht auszumachen. Ob es sich hier um einen glücklichen Einzelfall handelt, oder alle VPL-VW50 mit guter Konvergenz aufwarten, wird sich im Laufe der Zeit herausstellen. Es besteht auf jeden Fall Grund zur Hoffnung...
Mit dem Ruby wurde erstmals ein abschaltbarer Overscan bei einem Sony-Heimkinoprojektor eingeführt. Dies wurde, wie unter Bedienung bereits erwähnt, beim Pearl zum Glück beibehalten. Im "Screen"-Menü kann der Overscan vom Anwender abgeschaltet werden. 720p- und 1080i/p-Signale werden daraufhin vollständig ohne abgeschnittene Ränder dargestellt.
Schaltet man den Overcsan ein, so werden am linken und rechten Bildrand jeweils ca. 25 PAL-Pixel abgeschnitten, ein sehr moderater und sinnvoller Wert. Eine Ausnahme stellt die 576p Zuspielung dar: Bei ihr werden auch bei abgeschaltetem Overscan 10 Pixel links und rechts unterschlagen, bei aktiviertem Overscan sogar über 40. Ob dies beabsichtigt ist oder beim Seriengerät noch verbessert wird, ist uns nicht bekannt. Zusätzlich zum abschaltbaren Overscan bietet der VPL-VW50 erstmals auch eine Blanking-Funktion. So kann der maximale Bildausschnitt auch bei abgeschaltetem Overscan beibehalten werden. Eventuelle Bildstörungen ober oder neben dem Bild werden einfach schwarz überdeckt.
Bisher hat der Pearl mit seinem großen Ruby verblüffend gut mithalten können, lediglich in Sachen Farben und Kontrast verliert er leicht. Jetzt kommen wir zur Signalverarbeitung, speziell zum De-Interlacing. Und hier zeigte der Projektor erste Schwächen:
Mit Videokameras aufgenommenes Bildmaterial (Sport, Dokumentationen, Interviews, Shows, etc.) besteht aus 50 Momentaufnahmen/Sekunde mit halbierter PAL-Auflösung von 720x288 Bildpunkten. Gerade und ungerade Zeilen werden abwechselnd dargestellt. Der Projektor muss aus dieser halbierten Auflösung nun ein Vollbild mit vollständiger 576-Auflösung gewinnen. Dabei müssen die fehlenden Bildzeilen eigenständig hochinterpoliert werden, denn eine simple Zeilenverdopplung führt zu Kantenflimmern und Treppenstufen. Wie von Sony gewohnt sind die progressiven Bildergebnisse bei eingehendem interlaced-Videomaterial beeindruckend gut. Nach dem Motion Adaptive Verfahren werden unbewegte Bildelemente aus zwei aufeinander folgenden Halbbildern zusammensetzt und bewegte Partien eigenständig hochgerechnet, das Bildmaterial wird präzise und scharf aufbereitet. Dieses Verfahren alleine erreicht einen guten und weitgehend detailreichen Bildeindruck (soweit es das Ausgangsmaterial zulässt).
Ein ebenfalls schwierigeres Unterfangen ist die Aufbereitung von Spielfilmen, die analog mit nur 24 bzw. 25 Bildern/Sek aufgenommen werden. Bei der Video-Übertragung wird jedes Kinobild in zwei aufeinander folgende Halbbilder zerlegt und übermittelt. Der De-Interlacer des Projektors muss nun ermitteln, welche zwei Halbbilder zusammengehören und diese zu dem ursprünglichen Kinobild verflechten. Dies erfordert eine aufwändige Bildanalyse: Die Elektronik muss den Bildinhalt zweier Halbbilder vergleichen und selbständig, ohne irgendwelche Zusatzinformationen, entscheiden, ob es sich um Filmmaterial handelt und in welchem Rhythmus die Halbbilder übertragen werden. In dieser Domäne überzeugte unser Testgerät nicht: Der Projektor verfügte über keinen funktionierenden PAL-Filmmode, so dass das Bildergebniss nie die maximale Schärfe aufwies und störendes Kantenflimmern den Eindruck weiter trübten. Auch hier ist uns nicht bekannt, ob es sich um einen "Bug" des Vorseriengerätes handelt, oder ob es ein "Feature" ist. Überraschend ist das Ergebnis auf jeden Fall, da schon seit dem VPL-HS50 alle Sony-Projektoren einen funktionierenden 2:2 Filmmode aufweisen.
Auch wenn der VPL-VW50 mit seiner nativen Auflösung von 1920x1080 für die kommenden HD-Standards voll gerüstet und auch gedacht ist, in den nächsten Monaten wird er überwiegend mit herkömmlichem PAL-Material von DVD und aus dem Fernsehen gefüttert werden. Denn die Full-HD Medien wie Blu-ray und HD-DVD werden erst im nächsten Jahr flächendeckend eingeführt und die Fernsehanstalten haben anscheinend auch keine Eile. Es bleibt also wichtig, wie der Projektor eingehende PAL-Signale auf seine native Auflösung umrechnet. Dies sollte ohne künstliche Überschärfungen oder Skalierungsartefakte erfolgen...
Die Signalverarbeitung muss die eingehenden analogen und digitalen Bildsignale in Bilddaten umrechnen, gegebenenfalls vorher von analog nach digital wandeln. Störende Doppelkonturen sind dabei zu vermeiden. Analog tendiert die Signalverarbeitung des VW-50 sichtbar zu Doppelkonturen (Screenshot oben), sie können aber mit Hilfe des Schärfereglers deutlich verbessert werden, ohne Schärfe zu opfern. Von vornherein besser ist das Ergebnis bei digitaler Zuspielung:
Hier sind die Doppelkonturen ab Werk bereits subtil aber lassen sich bei HDMI Zuspielung nicht korrigieren. Im Filmbetrieb sind keine störenden Konturen auszumachen.
Die horizontale Auflösung unseres PAL-Standards erreicht mit 720 Bildpunkten nur rund 40% der nativen Auflösung des Pearl-Projektors. Die fehlenden 60% muss der Scaler selbst errechnen. Bei einer hochwertigen Skalierung erfolgt dies durch intelligente Algorithmen, die die fehlenden Bildpunkte als Zwischenstufen interpolieren, ohne dass störende Linearitätsschwankungen oder Geometrieverfremdungen auftreten. Wie schon beim Ruby gibt sich die Skalierungselektronik des VPL-VW50 keine Blöße: Dank der hohen nativen Auflösung des Projektors gelingt es ihr, das PAL-Signal frei von Linearitätsschwankungen umzurechnen. Hier kann kaum ein 720-Projektor mithalten, egal wie gut die Skalierung ist. Selbst in dem schwierigen Auflösungsbereich um 6MHz zeigen sich so gut wie keine Verfremdungen oder Interferenzen, dem PAL-Bild ist nicht anzusehen, dass es "umgerechnet" wurde.
3.9.3 Skalierung Vertikal Selbst in der vertikalen Skalierung zeigt der Projektor nahezu optimale Ergebnisse. Die Beinahe-Verdopplung von 576 auf 1080 Zeilen gelingt ihm unsichtbar ohne Störungen und ist absolut identisch zu der des Ruby. Sogar einzeilige Linien werden absolut perfekt wiedergegeben. Eine solche Perfektion ist nach wie vor unübertroffen.
Ein kritisches Thema von Dreichip-Projektoren ist das Shading: Durch die zahlreichen halbdurchlässigen Spiegel und Prismen schleichen sich gerne Farbwolken ins Bild, die nur digital in der Fabrik ausgeglichen werden können. Oft wird das Shading dabei soweit vorkorrigiert, dass es im Filmbild zwar nicht mehr sichtbar ist, aber in bildfüllenden Grauflächen sichtbar bleibt (und somit in PC-Präsentationen). Umso überraschter waren wir beim kritischen Test unseres VW50-Testgerätes: Selbst in bildfüllenden Graustufen war kein Shading auszumachen, wie sonst nur DLP Projektoren ist das Gerät absolut frei von Shading. Natürlich wissen wir auch hier nicht, ob es sich um einen glücklichen Einzelfall handelt, doch es wird bewiesen: Der Shadingfreie 3-Chip Projektor is möglich.
Einen Projektor wie den Sony VPL-VW50 kauft man überwiegend aus einem Grund: Man möchte kommendes HDTV-Material ohne Kompromisse in maximal möglicher Bildqualität auf die Leinwand bannen. In den letzten Wochen haben wir uns ausführlich mit dem Thema Blu-ray und HD-DVD beschäftigt (vgl. das große Blu-ray / HD-DVD - Vergleichsspecial), und haben es uns daher nicht nehmen lassen, den Sony Pearl mit dem Bild der Zukunft zu "befeuern". Und das Ergebnis war erneut SXRD-bedingt atemberaubend, man kann einfach den Ruby-Test erneut zitieren: Mit optimierter Farbtemperatur und der guten Gamma-Werks-Einstellung bietet sich auf der Leinwand eine Bildtiefe, die einen im wahrsten Sinne des Wortes mitten ins Geschehen einbindet. Dies ist auch kein Wunder, denn mit Kontrastwerten von 2200:1 bis 10000:1 (15000:1) gehört der Pearl zu einem der kontraststärksten Projektoren, die jemals gebaut wurden. Dunkle Szenen zeigen durch den hervorragenden Schwarzwert und durch die gute Durchzeichnung eine Plastiztät, wie sonst nur Röhrenprojektoren. Gleichzeitig ist der Projektor aber in hellen Szenen so hell, dass auch Außenaufnahmen glaubwürdig ausgeleuchtet wirken. Es ist schon beeindruckend, wie sich die LCOS Technologie dank Sony in Rekordzeit von einem der Kontrast-schwächsten Technologien zu einer der stärksten entwickelt hat (bei abnehmenden Preisen). Doch damit nicht genug, als einer der ersten Projektoren am Markt verfügt der VW-50 über die volle HDTV Auflösung von 1920x1080 Bildpunkten. Damit ist er in der Lage, eine außergewöhnliche Detailtreue sowohl bei DVD als auch bei HDTV zu erzeugen. Besonders bei Letzterem wird schnell deutlich, dass die gegenüber 720p Verdopplung der Auflösung noch einmal einen deutlichen Schub nach vorne bringt. Mit Full-HD Material verschwindet der letzte künstliche Schärfemangel auf der Leinwand. Ein besonders schöner Nebeneffekt der SXRD-Technologie ist die praktisch nicht mehr existente Pixelstruktur. Alle Pixel sind so klein und dicht nebeneinander, dass sie schon aus kurzen Betrachtungsabständen nicht mehr für das Auge erkennbar sind. Was bleibt ist eine Bildschärfe, die nur durch Details entsteht, nicht aber durch künstliche Abgrenzungen wie bei anderen Technologien. So manch ungeübtes Auge empfindet dies als "weicher", doch wer einmal eine scharfe 70mm Kopie im Kino und gutes HDTV-Material auf dem Pearl gesehen hat, erkennt schnell, dass die natürliche Schärfegebung von LCOS Projektoren dem Kino Original und der Wirklichkeit mit Abstand am nächsten kommt. Zudem verleiht das Wegfallen sämtlicher digitaler Artefakte (kein Rauschen im Dunkeln, kein False Contour, kein Regenbogeneffekt etc.) dem Bild eine Ruhe, die das Auge durch mehr Homogenität und Natürlichkeit belohnt. Soweit so gut, wo ist der Haken im Vergleich zum Ruby, wo kann das teurere Modell punkten? Da wäre einmal die Farbdarstellung durch die Xenon-Lampe. Auch wenn Kritiker hier Vorteile in Frage stellen, der Sichttest beweist: Dem VPL-VW100 gelingt nach wie vor eine noch genauere Farbdarstellung, das Bild hat dieses gewisse Etwas, um die perfekte Kinosimulation zu komplettieren. Dies war nicht nur unser Eindruck, sondern auch der unseres Shopping-Mall Partners Grobi (Patrick Schappert), der sich ebenfalls seit Qualia-Zeiten mit der SXRD-Technik beschäftigt. Zudem gelingt es dem Ruby, durch seine Xenon Lampe den vollen Kontrastumfang bei korrekten Farben beizubehalten, beim Pearl verschenkt man rund 30% Kontrast durch das Anpassen der Farbtemperatur. Ein besseres De-Interlacing weist zudem auf eine hochwertigere Signalverarbeitung hin, besonders aber der "neu entdeckte" DRC-Modus des Ruby, der bei HDTV-Quellen noch einmal einen Schärfeschub nach vorne gibt. Der Pearl hat diese Funktion nicht. An dieser Stelle ein ausdrücklicher Gruß an Alan Gouger und das gesamte AVS-Forum, in dem das Thema DRC ausführlich behandelt wurde.
(Alle Bewertungen beziehen sich auf die jeweilige Projektionsart und den aktuellen Stand der Technik. Ein direkter systemübergreifender Vergleich ist daher nur bedingt möglich!)
Zum dritten Mal in Folge müssen wir bei einem SXRD-Projektor ein durchweg positives Fazit ziehen, auch auf die Gefahr hin, uns erneut zu wiederholen: Selten hat uns ein Projektor so sehr beeindruckt wie der Sony VPL-VW 50: Der Projektor ist wieder außergewöhnlich ansprechend im Design und hochwertig in der Verarbeitung, auf den ersten Blick erkennt man, dass es sich um ein High-End Gerät handelt, das man leicht teurer einstufen würde, als es ist. Gleichzeitig ist er auch einer der leisesten am Markt, die 22dB Lautstärke wird in diesem Jahr wohl nur von dem Mitsubishi HC5000 geschlagen werden.
Der Sony VPL-VW50 wird bei Fans sowie nicht Fans viel Gutes bringen, denn er setzt den gesamten Preismarkt unter Druck. Ein Projektor, der teurer ist, wird auch mehr bieten müssen, und dies ist gegenüber dem VPL-VW50 nicht unbedingt leicht.
- Entäuschende Fernbedienung
(Alle Bewertungen beziehen sich auf die jeweilige Projektionsart und den aktuellen Stand der Technik. Ein direkter systemübergreifender Vergleich ist daher nur bedingt möglich!)
Sie wollen sich persönlich von der Qualität der beiden Modelle überzeugen? Kein Problem, die speziellen SXRD-Shopping-Mall Partner werden den Pearl (oder beide Geräte parallel) in der Vorführung haben (auch in Ihrer Nähe):
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||