Toshiba HD-DVD Player HD-XA1
vs
Samsung Blu-ray Player BD-P1000

Mammut-Test-Special:
Welcher Technik gelang der überzeugendere Start ins HDTV-Zeitalter?

Zur Hauptseite von www.Cine4Home.de

vs


Es ist soweit! Nach zahlreichen Verzögerungen aus beiden Lagern sind schließlich in diesem Sommer die ersten Geräte der jeweils konkurrierenden Techniken auf den Markt gekommen. Für die HD-DVD ist es der Toshiba HD-XA1, den wir bereits ausfühlich vorgestellt haben, und für die Blu-ray ist es der Samsung BD-P1000, der unser Teststudio vor wenigen Wochen ebenfalls schon erreicht hat.

Natürlich haben wir es uns nicht nehmen lassen, beide Player ausführlich zu untersuchen und sowohl in Technik, Bedienung und Bildqualität direkt miteinander zu vergleichen, um für Sie festzustellen, welches "Konsortium" seine Hausaufgaben bisher besser gemacht hat und mehr im heimischen Kino überzeugt. In diesem speziellen Riesen-Special hoffen wir, keine Fragen offen zu lassen. Ebenso hoffen wir, dass Sie genügend Zeit und Muße haben, diesen Artikel komplett durchzulesen.

Vorab noch ein Riesen-Dankeschön an Oliver Klohs von Heimkino Klohs. Durch seine zuverlässigen Kontakte in den USA war er uns bei dem Import des Samsung BD-P1000 und der ersten Filme sehr behilflich. Noch nie war es für uns so angenehm und zeitgleich auch noch so schnell, ein (vorher überprüftes) Importgerät zu ergattern, und das zu einem absolut fairen Preis. Danke und Gruß nocheinmal an dieser Stelle!

Ins Rennen gehen also der Toshiba HD-XA1 sowie der Samsung BD-P1000, beide mit neun verschiedenen Filmtiteln, die wir unter verschiedenen Gesichtspunkten ausgewählt haben. An dieser Stelle sei auch noch erwähnt, dass der XA-1 einen kleineren und mit $500.- deutlich günstigeren Bruder hat, der aber in der Signaltechnik und Bilduqalität absolut identisch ist!

 

Inhaltsverzeichnis


1. Ausstattung und technischer Aufbau

1.1 Technik

1.2 Anschlüsse, Signale und unterstützte Standards / Medien

1.3 Medien / Standards

1.4 Unterstützte Ausgabesignale

 

2. Setup & Bedienung – Player

2.1 Fernbedienung

2.2 OSD-Menüs

2.2.1 Picture Menü / Display Setup
2.2.2 Audio Menü
2.2.3 Ethernet-Menü
2.2.4 General-Menü
2.2.5 Foto – Menü


2.3 Fazit Bedienung

 

3. Filme - Navigation / Bildqualität

3.1 Detaillierter Überblick diverser Filmtitel

3.2 Bildqualität - technische Hintergründe

3.2.1 Playerhardware Samsung
3.2.3 Mastering / Komprimierverfahren / Speicherkapazität


3.3 Bildqualität unter Verwendung von 1280x720p – Displays
3.3.1 1080i vs 1080p
3.3.2 1080 -> 720 Skalierung
3.3.3 Direkte 720p-Ausgabe durch den Player
3.3.4 Fazit: 720p-Darstellung


3.4 Darstellung von SD (DVD) – Material

 

4. Fazit: Welchem Standard gelang der bessere Einstieg in die HDTV-Zukunft?



 

 


1. Ausstattung und technischer Aufbau

1.1 Technik



Samsung BD-P1000

Wir beginnen mit unserer Neuankunft, dem Samsung BD-P1000. Bei einem Anschaffungsgpreis von rund $1000.- erwartet man hier ganz klar entsprechende Qualität fürs Geld. Zum Vergleich, bei DVD-Playern bekam man für dieses Geld damals so ansprechende Geräte wie den legendären DVPS-7000 von Sony, ein Schlachtschiff sowohl in der Verarbeitung als auch bei Features, das lange Zeit nicht geschlagen wurde.

In Sachen Blu-ray fällt dieser Start leider nich so pompös aus: Zwar war Samsung durchaus bemüht, ein ansprechend und edel gestaltetes Gerät auszuliefern, doch bereits auf den ersten Blick lässt der Player ein gewisses High-End-Feeling vermissen.

Sehr schön ist (nach unserem Geschmack) das Design gelungen. In Natura wirkt der Player deutlich hochwertiger, als es die Webfotos übermitteln. Die teils abgeschrägte Aluminiumfront erinnert ein wenig an aktuelle Panasonic-Player, ist aber im Falle des Samsung wesentlich besser umgesetzt worden.

Aufgewertet wird das Äußere auch durch das komplett polierte Schwarz aller Plastikteile und des Metalldeckels. Es entsteht der typische Klavier-Lack-Eindruck, der sich in jedes Wohnzimmer integrieren lässt. Natürlich bringt dies bei einem Gebrauchsgerät auch Nachteile mit sich, so erscheint jeder Fingerabdruck schonungslos als "Fettfleck" auf dem Gerät, gerade bei der polierten Bedienfront kann dies schnell zu einem Ärgernis für jeden Hausmann (Hausfrau) werden. Einen Polierlappen sollte man daher vorsorglich direkt in der Nähe des Players aufbewahren.

Nach Einschalten des Players werden weitere optische Gimmicks sichtbar: Samsung-typisch werden das rechte Bedienkreuz sowie andere Bedienelemente blau erleuchtet. Auch das leuchtende Blu-ray Logo auf der Schublade ist ein echter Hingucker.

Allerdings wirkt all dies eher so, als ob es auf Wohnzimmer mit herkömmlicher TV-Wiedergabe ausgelegt ist, denn auf dunkle Großbildheimkinos. Der Player leuchtet wie ein Weihnachtsbaum und keine der blauen Beleuchtungen kann abgestellt werden. Je nach Positionierung kann sich dies schnell unangenehm bemerkbar machen.


Im komplett Dunklen leuchtet die Front störend


Wenig "high-endig" wirkt das verwendete Display. Statt einer Dotmatrix-Variante wurde hier das übliche Modell "Taschenrechner" verbaut, das alle Informationen und Texte entsprechend einfach darstellt.


Sparsames Display


Überrascht wird man von zwei Speicherkarten-Slots hinter der linken vorderen Alu-Blende, Hobbyfotografen werden sich freuen: Einfach die CompactFlash oder SD-Karte der Digitalkamera einstecken, und schon kann die Diashow beginnen! Manche Videoprojektoren zeigten schon ähnliche Konzepte, wir werden die Ergebnisse im Bildtest überprüfen.


CF-Karten und SD-Karten haben Platz

 

Alles in allem wird der Samsung BD-P1000 optisch äußerlich seiner hohen Preisklasse nicht gerecht. Zwar ist er wirklich ausgesprochen gut und ansprechend im Design, doch sowohl Materialwahl wie Verarbeitung erinnern doch eher an einen €300.- Euro Standardplayer. Man darf zwar nicht vergessen, dass im Preis auch die Entwicklungsubventionen einer neuen Technologie noch einkalkuliert werden, aber dennoch hatte der DVD-Launch in den Neunzigern mehr in Ausstattung und Verarbeitung geboten.

 


Toshiba HD-XA1

Wie sieht es bei der Toshiba Konkurrenz aus? An dieser Stelle sei bemerkt, dass der XA-1 mit einem UVP von rund $800.- rund 20% günstiger ist als der Blu-ray-Samsung. Dies merkt man ihm aber äußerlich nicht an, ganz im Gegenteil: Direkt nach dem Auspacken wird man von dem Erscheinungsbild des neuen Toshiba--Referenzgerätes mehr als angenehm überrascht. Der HD-XA1 ist ein Player, der nicht überproportioniert sperrig, aber auch nicht billig fragil wirkt. Man hat schon etwas in der Hand mit dem ersten HD-DVD Player der Welt.


Der HD-XA1 stolz auf dem Rack unseres Teststudios


Äußerlich sehr elegant wirkt das Bi-Color-Design aus mattem Schwarz und gebürstetem Aluminium. Dies ist nicht nur ausgefallen, sondern auch ein guter Kompromiss zwischen Anhängern der derzeitigen Modefarbe Silber und konservativen "Schwarzfetischisten". Für Letztere ist aber inzwischen auch eine komplett schwarze Edition des kleineren Modells in den USA erhältlich. Ein wenig unglücklich ist hingegen die Materialauswahl der schwarzen Abdeckung (oberer Teil). Sie ist äußerst kratzempfindlich, so dass sich eine optische Alterung selbst bei pfleglicher Behandlung nicht verhindern lässt. Uns graut schon vor den vielen Gebrauchsspuren, die bei unserem täglichen Testumgang an unterschiedlichsten Lokalitäten entstehen werden.


Motorbetriebene Frontblende beim HDXA1


Wie bereits erwähnt, zeichnet sich die XA1-Variante vor allem durch eine edle Frontblende aus, die per Knopfdruck elegant elektrisch nach unten schwenkt. Dahinter befindet sich die Schublade des HD-DVD-Laufwerks, das (leider) einen typischen PC-CD-ROM Eindruck vermittelt.


XA1 mit heruntergeklappter Front und offener Schublade


Ebenfalls sehr elegant sind die Seitenpartien, die zwischen Silber und Schwarz noch ein dezentes Drahtgitter als Detail aufweisen.


Die Liste der Patent-Logos wird immer länger...


Ebenfalls exklusiv sind Hifi-Füße aus Metall, die die Verarbeitungsqualität des Players entsprechend aufwerten. In der Mitte der Frontblende über dem Laufwerk befindet sich das VF-Display, das ebenfalls sehr großzügig und informativ ausgefallen ist.


Kapitel, Zeit, Bildformat, alles zeitgleich im Display ablesbar


Die große blaue LED unter dem Display wirkt zwar, ebenso wie der beleuchtete Powerknopf, sehr elegant, aber kann bei High-End Projektionen in dunklen Räumen den Schwarzwert empfindlich stören. Zumindest das Display kann bei Bedarf gedimmt oder gar ganz abgeschaltet werden.


Front mit gedimmtem Display


Was das Äußere angeht, ist der Toshiba HD-XA1 in jeder Hinsicht vorbildlich. In Anbetracht seiner Verarbeitung, den hochwertigen (aber teils empfindlichen) Materialien und der technischen und optischen "Gimmicks" ist sein Verkaufspreis von $800.- geradezu fair. Es zeigt sich, dass Toshiba aggressiv in den Markt einsteigen will.



In diesem direkten ersten oberflächlichen Vergleich der beiden Modelle geht der erste Etappenpunkt klar an den HD-DVD Player von Toshiba. In Sachen Materialanmutung und Verarbeitung wirkt der Player deutlich solider, hochwertiger und damit besser der Preisklasse angemessen, als der schmale Samsung. Der BD-P1000 kann lediglich mit einem besseren und eleganterem Design aufwarten, doch auch hier entscheidet letztendlich die Geschmacksfrage: Solide und bullig oder fragil aber schön? Unser Tip: Gerade Heimkinofans erster Stunde präferieren Ersteres :-)


Doch dies wäre kein Cine4Home-Test, wenn wir uns nicht auch mit dem inneren Aufbau der Geräte beschäftigen würden. Hier zeigt es sich nicht selten, ob der Hersteller eine gute Konstruktion auch im Inneren realisiert hat, oder ein Gerät mehr Schein als Sein ist.

 


Samsung BD-P1000

Los geht es wieder mit dem Samsung, der seine sehr einfache Bauweise auch beim Zerlegen (leider) unter Beweis stellt. Nach Lösen von lediglich fünf Schrauben und Abnehmen des recht dünnen Blechdeckels ist man bereits am Ziel und die inneren Werte des Players präsentieren sich auf einen Blick.


Der BD-P1000 von Innen

Auch von Innen erinnert das Gerät mehr an einen Mittelklasse DVD-Player denn an eine High-End Variante einer neuen Technologie. Hauptplatine und Laufwerk sind direkt nebeneinander platziert, das Netzteil ohne große Abschirmung in die "Ecke gequetscht".


Netzteil des Samsung-Players

Besonders hochwertige Bauteile sucht man vergebens, überall wurden Standardkomponenten verbaut. Dies muss bei einem gut konstruiertem Gerät aber nicht unbedingt ein Nachteil sein.

Überraschend hoch integriert zeigt sich die Hauptplatine, auf der zahlreiche Chips an der Erzeugung des HDTV-Bildes und Tons von morgen arbeiten.

Auch hier merkt man dem Gerät kaum seinen Pionier-Status an. Eine derart kompakte Bauweise ist eher als positiv zu bewerten, zeigt sie doch, dass die Konstrukteure mit ihrem Entwicklungsstandard bereits sehr weit zum Zeitpunkt der Markteinführung sind.

Der gesamte Aufbau lief offensichtlich unter dem Codenamen "Poseidon", der die Platine sichtbar ziert. Auch die Fertigstellung des Designs ist schön ablesbar, man erkennt, viel Zeit bis zur Produktion verblieb nicht! Betrachtet man die Komponenten im Einzelnen, so wird der technische Aufbau ein wenig klarer:

Das eigentliche Videodecoding übernimmt ein BCM74111 aus dem Hause Broadcom. Dies ist die selbe Variante, die auch der XA-1 von Toshiba verwendet. Verwunderlich ist dies nicht, denn derzeit ist die Auswahl an Decodern, die alle aktuellen relevanten Komprimierungsstandards unterstützen, äußerst gering. Der BD-P1000 von Samsung ist zu MPEG2, VC-1 und die bekannten MPEG4 Varianten kompatibel. Ein kleiner Flaschenhals des Broadcom Decoders ist allerdings die mangelnde 1080p Unterstützung, er gibt Full-HD lediglich als 1080i Signal weiter. Jedoch gehört die 1080p Ausgabe klar zu den vielen Marketingargumenten, die das Blu-ray Lager als Vorteil ihrer Technologie anpreist. Um also eine 1080p Wiedergabe im Samsung Player zu ermöglichen, wurde ein weiterer Videochip integriert.

Wie nicht selten griff Samsung auf einen Videoprozesser aus dem renommierten Hause Faroudja zurück, in diesem Falle handelt es sich um den Genesis FLI8638-LF. Diese Variante ist bisher nur wenig bekannt, sie findet derzeit vornehmlich in HD-Flachfernsehern ihren Einsatz. Erste Recherchen haben ergeben, dass der Faroudja Prozessor über HD-Film-De-Interlacing (Inverse Telecine) verfügt, so dass er für seine Hauptaufgabe, die 1080i->1080p Umwandlung, gut geeignet erscheint. Mehr wird unser ausführlicher Bildtest zeigen.

Nach dem Videoprocessing gelangen die Bilddaten an einen üblichen HDMI-Driver aus dem Hause Silicon Image. Es ist unnötig zu erwähnen, dass dieser sämtliche Sicherheitsvorkehrungen, sprich Kopierschutzvarianten, die die Filmstudios verlangen, berücksichtigt.

HDTV-Decoding ist speicherintensiv, wie man an zahlreichen Speicherbausteinen auf der Platine leicht erkennen kann. Hier ist Samsung im Vorteil, da der koreanische Elektronikgigant auf Standard-Speicherbausteine aus eigenem Hause zurückgreifen konnte.


Speicher: Samsung K4H561638F und K4H511638C

Viele weitere Bausteine der Platine wurden leider unter fest verklebten Kühlkörpern versteckt, die sich nich ohne das Risiko der Beschädigung entfernen ließen. So verbleiben dem Samsung Player ein paar Geheimnisse.


Sehr enttäuschend zeigt sich die Audio- und Analogaufbereitung des Players: Statt ausgelagerter Audioplatine wurde die gesamte D/A-Wandlung mit auf die Hauptplatine gequetscht, ebenso wie alle Anschlüsse.

Im Bild oben ist die gesamte Analogsektion des BDP-1000 inklusive 5.1 Audiodecoder zu erkennen, direkt neben dem Faroudja Videoprocessing. Auch die Anschlussbuchsen vermitteln alles andere als ein hocwertiges Gefühl. Schon hier merkt man, audiophile Ansprüche wurden von Samsung nicht berücksichtigt.

Das eigentliche Herz, sprich Blu-ray Laufwerk, wirkt solide in der Verarbeitung, wie ein PC-ROM ist es durch ein Metallgehäuse komplett gekapselt. Dies ist erfreulich, denn gerade die mechanischen Komponenten sind von Verschleiß und Alterung besonders betroffen. Die Lesezuverlässigkeit wird sich in unserem Praxistest zeigen.

Die Zeiten, in denen ein Videoplayer ohne Kühlung auskommt, scheinen vorbei zu sein. Wie schon damals die JVC D-VHS-Varianten braucht auch das HDTV-Decoding des Samsung ein wenig Umluft, um nicht zu überhitzen. Die Lösung ist aber moderat: Am hinteren Ende des Player befindet sich ein kleiner Lüfter, der praktisch keine hörbaren Störgeräusche produziert. Als Nachteil kann man ihn daher, abgesehen von den sich resultierenden Aufstellungseinschränkungen, nicht auslegen.


Ein kleiner Lüfter sorgt für genügend Kühlung



Der innere Aufbau des Samsung-Players bestätigt unseren ersten Eindruck: Es handelt sich um ein kompakt und weit integriertes System, das den typischen Charakter eines Consumer-Produktes aufweist. Auf der Strecke blieb dabei die Rechtfertigung des hohen Anschaffungspreises, der sich anscheinend alleine aus den Entwicklungskosten der neuen Technologie ergibt.

 


Toshiba HD-XA1


Wenden wir uns nun dem Toshiba HD-XA1 zu. Im Vergleich zu den oft verbauten Gehäusen von Projektoren lässt sich das weitgehend konservative kantige Gehäuse des XA1 angenehm leicht öffnen. Nach Lösen der ersten Schrauben lässt sich der schwarze Plastikdeckel abnehmen.


Plastikdeckel entfernt

Zum Vorschein kommt ein zweites Gehäuse, diesmal aus stabilem Metall. Nun zeigt sich auch, wie das recht hohe Gewicht des Players zustande kommt. Toshiba war offensichtlich bemüht, den Player so solide wie nur möglich aufzubauen. Nach Lösen weiterer Schrauben ist man beim ersten Etappenziel, der Hauptplatine des Players, angelangt.


Die inneren Werte des ersten HD-DVD-Players


Der technsiche Aufbau ist in HD-Fankreisen bereits bekannt: Aufgrund des Zeitdrucks, HD-DVD endlich zu starten, griff man im Falle des (X)A1 auf Standard-PC-Komponenten zurück, nur sie bieten derzeit die notwendige Rechenleistung für das aufwändige VideoDecoding und die interaktive Menüsteuerung. Herz ist dabei ein Pentium Hauptprozesser, der pfiffig mittels "Heatpipe" gekühlt wird.

Für die notwendige Abluft sorgen zwei eigene Lüfter, der beide direkt an die Heatpipe gekoppelt sind. Durch dieses einfache wie geniale System bleibt die Lautstärke des HD-XA1 auf einem angenehmen, nicht störenden Niveau.


Lüftertandem zur Prozessorkühlung


Die restlichen Chips des Sets werden passiv oder gar nicht gekühlt, so dass hierdurch keine weitere Lautstärke provoziert wird.


Natürlich waren wir darum bemüht, nähere Informationen zur Prozessoreinheit in Erfahrung zu bringen, weshalb wir die Kühlung demontierten.


Der Chipsatz ohne Tarnung

Und schon hatten wir die Informationen, die wir suchen. Die Intel-typischen Modellbezeichnungen befinden sich gut ablesbar auf der Chipplatine.



Ein Blick in diverse Prozessorendatenbanken genügt und man stellt fest, dass es sich hierbei um einen herkömmlichen Intel Mobile Pentium 4 Prozessor mit 2,5 GHz Taktfrequenz und 512kB L2-Cache handelt. Es sind also keine technischen Wunder-Dual-Core Technologien am Werk, sondern ein relativ herkömmlicher Standardprozessor, der in der PC-Welt nur müdes Gähnen auslöst. Aber für seine eingeschränkten Aufgaben scheint er im HD-XA1 angemessen proportioniert zu sein (und leichter zu kühlen).


Unterseite der Hauptplatine


Jede Prozessorlösung mit Betriebssystem braucht Speicher, so auch der HD-XA1. Auch das Videodecoding wird nicht gerade trivial sein, so dass der Player gleich ein Gigabyte RAM (in Form von Notebookspeicher) spendiert bekam.


Der HD-DVD Player hat ein großes Gedächtnis


Und auch das Betriebssystem muss nach dem Einschalten erst einmal geladen werden. Hier aber nicht von Festplatte, sondern aus einem beschreibbaren ROM, das als USB-Laufwerk integriert ist und für Softwareupdates neu geflasht werden kann.


Ohne Anweisungen in Form von Steuersystem läuft nichts...


Ansonsten zeigt sich das Hauptboard wenig interessant, die passive Kühlung auf dem Videodecoder lässt sich leider nicht entfernen. Darum gilt unser weiteres Interesse dem HD-DVD-ROM, dem ersten der Welt. Es zu Gesicht zu bekommen, ist gar nicht so einfach, denn durch das duale Chassis ist es komplett abgeschirmt von der Elektronik, auch hier zeigt sich der lobenswerte, gewissenhaft hochwertige Aufbau des Players.


Zwei Etagen innerhalb des Players...

Schließlich sind wir am eigentlichen Ziel, dem HD-DVD-ROM: Es stammt aus dem Hause NEC und ein Blick auf die Typenbezeichnung gibt erneut weitere Aufschlüsse.


Und tatsächlich, es handelt sich um ein Standard-PC-HDDVD-ROM, allerdings ist es noch gar nicht offiziell auf dem Markt. Seine Preisempfehlung wird voraussichtlich bei €500.- liegen, was den fairen Preis des Toshiba Players nur weiter unterstreicht.


Produktfoto des HD-DVD-ROMs

Im XA-1 ist tatsächlich das komplette Laufwerk samt Gehäuse und Frontblende (!) verbaut, allerdings in schwarzer Ausführung.


NEC-Rom im Toshiba Player

Die Standard-PC-Schnittstelle wird über eine spezielle Adapterplatine angesteuert, findige Bastler können demnach tatsächlich einfach das ROM in einem PC weiter verwenden, wenn denn ersteinmal ein passender Treiber veröffentlicht wird.


Anschlussplatine am HDDVD-ROM


Direkt hinter dem DVD-ROM befindet sich die Videoplatine mit allen Bildausgängen und den entsprechenden Analog-Wandlern und Treiberchips. Hier sind ebenfalls keine revolutionären Beobachtungen zu machen.


Videoboard des Toshiba HD-(X)A1


Insgesamt ist der gesamte technische Aufbau des ersten HD-DVD Players aus dem Hause Toshiba als durchweg gelungen und hochwertig zu bezeichnen. Er erinnert stark an eine sehr kompakte Variante eines HTPCs: Mit Intel Hauptprozessor, Videochipsatz, viel Speicher und diversen Kühlungen wurde ein Kompromiss aus Rechenleistung und Consumerprodukt gesucht. Dieser Ansatz ist definitiv nicht billig, zumal viele Komponenten extern dazu gekauft werden mussten. Doch Toshibas langjährige Erfahrungen in der Notebook-Produktion haben sich hier bezahlt gemacht, besser kann man im Aufbau die Gratwanderung zwischen PC-basierender Rechenleistung und DVD-Player Anforderungen wohl kaum gestalten. Allerdings ist diese Lösung sehr kostenintensiv, so dass eine gewisse Subvention gerade der günstigen $500.- Variante A1 offensichtlich ist. Ob sich durch den PC-basierenden Aufbau technische Nachteile ergeben, werden wir in den laufenden Teilen genauer untersuchen.


In Sachen Aufbau fällt unserer Entscheidung wieder zu Gunsten des Toshiba XA-1 Players aus. Sicherlich, der PC-nahe Aufbau kann von Kritikern als "mit heißer Nadel" gestrickt ausgelegt werden, offensichtlich hatte man bei Toshiba nicht die Zeit, alle Schaltkreise in ASICs zu integrieren. Doch andererseits sind PC-Komponenten (solange die Softwareseite denn richtig gelöst ist) äußerst zuverlässig und robust. Solange der Mehrpreis in der Konstruktion nicht auf den Käufer abgewälzt wird, ist daran nichts auszusetzen (außer an der hörbaren Lüftung). Womit wir bei einem Vorteil des Samsung angelangt sind: Durch das höher integrierte Platinen-Layout reicht dem Blu-ray Player ein einziger kleiner Lüfter, der praktisch nicht hörbar ist. Lärmempfindliche Nutzer werden dies zu schätzen wissen. Der stabile und gewissenhafte Aufbau des Toshiba XA-1 mit getrenntem Ausgangsboard und hochwertigerem Analogteil lassen das Pendel aber insgesamt klar in Richtung HD-DVD ausschlagen. In Anbetracht des dazu noch günstigeren Preises wird hier einfach mehr geboten.

 


1.2 Anschlüsse, Signale und unterstützte Standards / Medien



Toshiba HD-XA1

Wie kommuniziert der HD-XA1 mit der Außenwelt? Ein Blick auf die Rückseite des Gerätes zeigt zahlreiche Anschlüsse, sowohl digital, als auch analog.


Die Anschlussseite des HD-XA1

Von besonderem Interesse ist hier die HDMI-Buchse mit HDCP Kopierschutzunterstützung, sie gewährleistet die beste Bildqualität für den Standard der Zukunft. Doch auch analoge Geräte wurden zum Glück nicht vernachlässigt, zumindest zum jetzigen Zeitpunkt unterstützt der Player auch über die YPbPr Ausgänge alle HDTV-Standards. Besitzer nicht HDCP-kompatibler Projektoren (z.B. Epson EMP-TW200) wird dies erfreuen. Die sonstigen Bildausgänge, Composite (Cinch) und S-Video (Hosiden), sind eines HD-Player als "unwürdig" zu bezeichnen, aber dennoch vorhanden.

Der Digitalton verlässt den XA1 wahlweise optisch (Toslink) oder elektrisch koaxial (Cinch), auch hier sind keine Anschlussprobleme mit dem heimischen Equipment zu erwarten. Ebenfalls an Board ist ein interner Multikanal-Decoder, der zwar zu dem neuen Tonstandard Dolby TrueHD kompatibel ist, ihn aber nur zweikanalig ausgibt. Auch der zweite neue HD-DVD Tonstandard Dolby Digital Plus kann digital derzeit nicht in voller Qualität genutzt werden, hier muss auf zukünftige Komponenten im Audio- / Decoding- Bereich gewartet werden.

Neu bei HD-DVD Playern ist ein Netzwerk / LAN Anschluss. Er ermöglicht dem Player die Kommunikation mit der Außenwelt und eröffnet vollkommen neue Interaktiv-Welten. So können z.B. Videostreams live aus dem Internet als Bonusmaterial geladen und angezeigt werden, der Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Zu diesem Zweck befinden sich zwei USB-Ports auf der Gerätevorderseite, auch auf dem Gebiet Multimedia ist daher viel Neues und hoffentlich Spannendes von der neuen Technik zu erwarten. "Last but not least" bleibt die XA1 exklusive RS232 Schnittstelle für externe Gerätesteuerungen.

 


Samsung BD-P1000


Die Samsung-Variante zeigt auf der Geräterückseite die gleiche Anschlussvielfalt: 1x HDMI, 1xYPbPbr, 1xSVideo und 1x Composite für Bild, sowie 1x Koaxial-Digital, 1x Toslink und 5.1 Analog Ausgänge für Ton.

Nicht zu finden sind Steuerschnittstellen wie RS232 oder gar ein Netzwerkanschluss. Dies ist verwunderlich, denn auch die Interaktivität gehört mit zu den Blu-ray Marketingargumenten, genau wie bei HD-DVD: Doch zumindest mit dem Samsung BD-P1000 muss man wohl auf sie verzichten. Ebenso sind keine USB-Ports wie beim XA-1 zu finden. Kontern kann der Player lediglich mit seiner Flaschkarten-Digitalfoto Unterstützung, die aber beim Toshiba per USB-Adapter ebenfalls kein Problem sein sollte. Insofern verliert in Sachen Anschlüssen der Samsung wiederum an die große HD-DVD Konkurrenz aus Japan.



Und schon wieder müssen wir in einer Rubrik dem Toshiba eine Überlegenheit bescheinigen. Neben diversen Bildanschlüssen bietet er eine RS232 Schnittstelle, die ein automatisierte Einbindung ins Heimkino ermöglicht. Zudem verfügt er über einen Netzwerkanschlusss sowie gleich zwei USB-Schnitstellen. Sämtlicher Interaktivität oder Internetsupport sind damit alle Türen geöffnet. Inwieweit davon in Zukunft Gebrauch gemacht wird, wird sich zeigen. Sehr positiv ist es aber, dass schon jetzt einfach über das Internet Firmwareupdates in den Toshiba geladen werden können.

 


1.3 Medien / Standards


Toshiba HD-XA1

Bei den kompatiblen Medien und Standards ist der Toshiba ebenfalls vielseitig, ein wahres Multitalent wie viele DVD-Player ist er aber nicht. Er beschränkt sich auf HD-DVD, DVD und CD, wobei DVD-RW, DVD-R, DVD-RAM, CD-RW und CD-R als Medien dienen können. MP3 und WMA Dateien werden unterstützt, auf High-End Varianten wie DVD-Audio oder SA-CD muss aber verzichtet werden. Ein wenig erschreckend fanden wir den Hinweis in der Anleitung, dass aufgrund der neuen Technologie Kompatibilitätsprobleme auftreten können, hat man hier versucht sich abzusichern? Obwohl der Player zu Code "ALL" DVDs kompatibel sein soll, spielt er dann auch tatsächlich keine Regionalcode-freien PAL-DVDs ab, dies sei ihm aber als US-Version verziehen. Wie es bei europäischen HD-DVDs aussehen wird, ist derzeit unklar, ein offizieller Regionalcode ist zumindest in der Anleitung nicht vermerkt.

 


Samsung BD-P1000

Besonders wichtig für eine gelungene Markteinführung ist eine zuverlässige Abwärtskompatibilität zu Vorgänger-Standards, schließlich ersetzen viele Nutzer ihre Altgeräte, anstatt immer mehr Komponenten anzuhäufen. Aus diesem Grund ist der BD-P1000 mit zwei Lasern ausgestattet und dient selbstverständlich auch als vollwertiger DVD-Player. Neben den neuen und kommenden Blu-ray Varianten BD-ROM, BD-RE (Blu-ray Rewritable) und BD-R (Blue-ray Recordable) "verträgt" der Player auch Audio-CD, DVD-Video, DVD-RAM, DVD-RW, DVD-R sowe CD-R und CD-RW. Auf Highendvarianten wie SACD und DVD-Audio wurde ebenso verzichtet, dafür können Selbstbrenner ihre MP3-Audiodiscs und JPEG-FotoCDs problemlos wiedergeben.
Wie schon Toshiba hat auch Samsung vosichtshalber einen "Disclaimer" in der Anleitung abgedruckt, nach dem eventuelle Kompatibilitätprobleme zu Blu-rays eingeräumt werden.

Mehr Klarheit herrscht in Sachen Ländercode: Sowohl Blu-ray als auch DVD sind Regionalcode-beschränkt. Für Blu-ray trägt der US-Player den Code "A". für DVD "1". Zu PAL-DVDs war das Gerät in unserem Test auch bei Code "0" Varianten nicht kompatibel, was aber bei einem Gerät für den amerikanischen Markt nicht verwunderlich ist.

 

In Sachen Standards und Medien sind die beiden Geräte als gleichwertig einzustufen. Beide unterstützen den jeweiligen neuen Standard, den sie repräsentieren, plus die üblichen DVD- und CD-Medien. Erst die Zukunft wird zeigen, ob es Probleme bei den neuen Technologien gibt, eine erste Tendenz zeichnet sich schon im Bildteil dieses Tests ab.

 

1.4 Unterstützte Ausgabesignale


Toshiba HD-XA1

Bei dem HD-XA1 handelt es sich, wie der Name schon sagt, um ein reines HDTV Produkt. Dementsprechend liegt der Schwerpunkt auf der HD-Wiedergabe. Sie erfolgt wahlweise analog als auch digital in beiden gängigen HD-Standards 720p und 1080i, nicht weniger, aber auch leider nicht mehr. Denn gerade bei der Full-HD Ausgabe ist man so wieder auf hochwertige De-Interlacer im Scaler oder Projektor angewiesen, eine 1080p Ausgabe fehlt dem Toshiba Player. Ebenso wurde auf die Ausgabe von 24psF oder 48Hz verzichtet, lediglich 60Hz-Signale verlassen das Videoboard. Dies hat bei Spielfilmen den störenden 3:2 Pulldown zur Folge, der bei gleichmäßigen Kameraschwenks für ein störendes Ruckeln sorgt. In diesem Bereich bietet die Technik noch deutliches Verbesserungspotenzial für Updates oder kommende Modelle.

Die SD-Auflösungen 480i/p werden ebenso unterstützt, sie sind aber in der Praxis nur wenig bis gar nicht von Interesse. Interessant hingegen war unsere Beobachtung, dass "576i/p" durchaus im VF-Display des Players integriert wurde, wenn auch nicht unterstützt. Entweder das Display soll auch in kommenden Euro-Modellen Verwendung finden, oder man kann auf Updates hoffen, oder es handelt sich einfach nur um eine universelle Displayvariante, die Zukunft wird es zeigen.

 


Samsung BD-P1000

Für den Samsung BD-P1000 gelten praktisch die selben Ergebnisse, wie für den XA-1 (480i/p, 720p, 1080i), allerdings mit einer entscheidenden Ausnahme: Um dem Marketingargument "1080p" gerecht zu werden, verfügt der Player tatsächlich über eine progressive Full-HD (1080p) Bildausgabe. Signalisiert das verwendete Bildausgabegerät (TV oder Projektor) per HDMI seine Kompatibilität, so kann 1080p im Bildmenü des Players ausgewählt werden.

Die 1080p Wiedergabe ist keinesfalls nur Marketing und so unnötig, wie sie in manchen Publikationen dargestellt wird. De-Interlacing ist auch im HD-Zeitalter ein komplexes Thema, wenn nicht sogar noch komplexer als zu PAL oder NTSC-Zeiten. Und nur wenige Projektoren zeigen bis dato einen echten 1080-Filmmode auf. Die Praxis hat bisher oft bewiesen, dass das De-Interlacing direkt bei der Quelle in der Regel genauer und besser ausfällt, als am Ende der Kette. Durch seine speziell optimierte 1080p Ausgabe gewährleistet der BD-P1000 somit, dass tatsächlich die volle vertikale Auflösung an kompatiblen Displays ankommt, ungeachtet deren HD-De-Interlacer. Leider hat aber auch Samsung alle Frequenzen neben 60Hz nicht berücksichtigt, so dass auch bei ihm mit dem typischen 3:2 Pulldown gelebt werden muss.


An dieser Stelle haben wir die erste Rubrik, in der der Samsung Vorteile in Punkte umsetzen kann. Mit seiner 1080p Ausgabe hat er je nach Bildausgabegerät einen Vorteil gegenüber der Toshiba-Variante, bei der grundsätzlich der De-Interlacer im Projektor / TV bemüht werden muss, was im schlimmsten Fall zu einem vertikalen Verlust von 50% Auflösung führen kann (aber nicht muss).

 

In dieser ersten Testrubrik mit ihren Unterrubriken macht der Toshiba HD-XA1 in den meisten Domänen eine bessere Figur, als der Samsung BD-P1000. Mit einer deutlich stabileren Verarbeitung, solidem Aufbau und mehr Anschlüssen vermittelt er, mehr für seinen Kaufpreis zu bieten.

Der Samsung hat zwar ein schöneres Design und wirkt auch mehr wie ein klassischer Videoabspieler, doch in Anbetracht seiner Preisklasse ist dies etwas zu wenig. Neue Technologie hin oder her, für eine vierstellige Summe verlangt der Heimkinoenthusiast mehr Verarbeitungsqualität und mehr Detailverliebtheit.



Im nächsten Teil beschäftigen wir uns zunächst mit der Player-Bedienung, der Benutzeroberfläche und dem möglichen Setup...

 


2. Setup & Bedienung - Player

Besonders wichtig bei einem (HD)DVD- oder Blu-ray-Player ist die Bedienung, wesentlich wichtiger als z.B. bei einem Videoprojektor. Denn im täglichen Betrieb muss über sie die gesamte Navigation und Filmsteuerung vorgenommen werden. Zeigt hier ein Player besonders ausgeprägte Schwächen, kann dies schnell zu einem Dauerärgernis für den Benutzer werden. Der HD-DVD Standard wirbt unter anderem damit, dass gegenüber der DVD gerade die Bedienung und Menüsteuerung wesentlich praktischer gestaltet wurde. Dennoch, bei neuen Technologien sind "Bugs" am ehesten zu befürchten. Wir werden sehen, was der Toshiba zu bieten hat.

 

2.1 Fernbedienung


Toshiba HD-XA1

Nach Einschalten des XA1 begrüßt einen dieser mit einem freundlichen "Welcome" im Display. Dies bleibt auch für gut 40 Sekunden so, denn das PC-ähnliche Design des Players erfordert zunächst ein "Booten" und Initialisieren der gesamten Hardware. Gestartet wird nicht von der Festplatte wie bei einem PC, sondern von dem USB-Flashdrive, das bei jedem Zugriff im Geräteinneren rot blinkt (nicht von Außen zu sehen). Nach der Bootphase, die wir zeitlich als durchaus noch vertretbar ansehen, meldet sich der Player offiziell mit einem schlichten "No Disc". Nun ist der HD-DVD-Player empfangsbereit und kann vom User konfiguriert werden. Zu diesem Zweck greifen wir zur beigelegten "Luxusfernbedienung" des XA1. Sie trifft unseren Geschmack außerordentlich gut: Die schwarze Oberfläche mit silbernem Rand erinnert ein wenig an die edle Fernbedienung des Sony Qualia004, ebenso die elektrische Beleuchtung, die sich automatisch einschaltet, sobald man die Fernbedienung in die Hand nimmt. Gerade für die Bedienung in abgedunkelten Heimkinos ist dies besonders praktisch, da hier die Suche der "Light"-Taste manchmal schon zu einem Geduldspiel werden kann. Die Tasten sind intelligent gruppiert und man findet sich schnell zurecht.


Hochwertige Fernbedienung ab Werk


Allerdings macht die automatische Beleuchtung die Fernbedienung zu einem außerordentlichen Stromfresser. Wohl aus diesem Grund benötigt sie gleich vier AA-Batterien (im Lieferumfang enthalten). Hervorragend ist die Verarbeitung der Fernbedienung, sie ist nicht wie sonst üblich aus billigem Plastik, sondern tatsächlich aus Aluminium, ohne dabei zu schwer zu werden. In Anbetracht der noch recht günstigen Preisklasse des HD-XA1 ist dies eine Seltenheit, nur vorsichtig sollte man mit der Fernbedienung umgehen, denn wie schon das Playergehäuse ist auch sie insgesamt sehr kratzempfindlich.


Die hervorragende Beleuchtung geht automatisch an


Ebenfalls hervorragend ist die Reichweite des Infrarotsenders: Man muss ihn nicht direkt auf das Zielgerät richten und auch bei großen Entfernungen arbeitet er zuverlässig. In unserem Testraum, bei dem der Player seitlich (ungünstig) positioniert ist, gab es keinerlei Signalprobleme mit der Fernbedienung, so erwarten wir es von einem DVD-Player.


Unter einer Schiebeklappe befinden sich seltener gebrauchte Tasten

 


Samsung BD-P1000

Direkt nach dem Einschalten des Samsung BDP-1000 bemerkt man positiv seinen hoch integrierten technischen Aufbau. Bei ihm erscheint direkt ein Bild auf dem Screen und nach ca. 28 Sekunden ist er bereits startklar. Nun greifen wir wieder zur beigelegten Fernbedienung und werden leider sehr negativ überrascht.

Auch bei der Fernbedienung scheint Samsung kein Gefühl dafür zu haben, was ein Kunde für einen vierstelligen Betrag erwartet. Sie wirkt zwar gut verarbeitet, doch ihr schwarzer Plastik-only-Look kann mit der edlen Alu-Variante von Toshiba nicht mithalten. Zudem fehlt ihr eine elektrische Beleuchtung, lediglich vier Tasten sind phosphorisiert, zudem Tasten, die für die Blu-ray Wiedergabe keinerlei Bedeutung haben. Alle Steuertasten sind in schwarz gehalten und auch in gedimmten Räumen nicht mehr ablesbar. Das Steuerkreuz befindet sich viel zu weit unten, um mit dem Daumen bequem bedient zu werden. Dies trifft auch auf wichtige Tasten wie "Menü" zu, die sich noch weiter am unteren Ende befinden.

Die gesamte Struktur wirkt eher wie von einer Universalfernbedienung für das Wohnzimmer. Dass aber viele der Early-Adopters den Player in einem abgedunkelten Großbildheimkino einsetzen, wurde leider komplett vernachlässigt. Dennoch: Nach einer gewissen Eingewöhnungszeit und viel Tastsensibilität kann auch mit ihr der Player zuverlässig bedient werden. Allerdings ist die Reichweite des Infrarotsenders sehr eingeschränkt, so dass Frustrationen unvermeidbar sind. Insgesamt ist diese Fernbedienung eine relativ schwache Leistung Samsungs, wobei auch hier der Gewinner ganz klar Toschiba lauten muss.

 

2.2 OSD-Menüs

Nach Aufruf des Toshiba OSD-Menüs, öffnet sich dieses auf dem Bildschirm mit einigen Sekunden Verzögerung. Hier kann der Player auf die eigene Heimkinokette und Präferenzen justiert werden. Das Hauptmenü des Toshiba ist in fünf Hauptrubriken unterteilt: "Picture", "Audio", "Language", "Ethernet" und "General", das des Samsung in vier: "Title", "Music", "Photo" und "Setup".


Oben: Mainscreen Toshiba
Unten: Samsung

 

Die Übersicht zeigt, dass es sich beim XA-1 um ein reines Setup-Menü handelt, während das des Samsung auch noch zusätzliche Funktionen für Musik- und Bilddateien zur Verfügung stellt. Wählt man "Setup", so zeigt sich eine dem Toshiba sehr ähnliche Struktur (Bild oben).

Im Folgenden erläutern wir alle Setup-Funktionen im Einzelnen und detailliert:



2.2.1 Picture Menü / Display Setup


Toshiba HD-XA1

Das Picture Menü bietet alle für einen DVD-Player üblichen Bildparameter, nicht mehr und nicht weniger.


Picture-Menü

Mit "TV-Shape" wird das Format des benutzten Bildausgabegrätes konfiguriert. Bei dieser HD-Quelle ist davon auszugehen, dass stets ein 16:9 HD-ready Display zum Einsatz kommt. Aber es werden auch herkömmliche TV-Geräte unterstützt. Mit "Enhanced Black Level" kann der Schwarzpegel des Players wahlweise auf 0 IRE bzw. 7,5 IRE gesetzt werden. Je nach Vorkonfiguration des Projektors kann diese Funktion eine lästige Nachjustage verhindern. Zumindest sollte sie es theoretisch, denn in der Praxis zeigte sich, dass Schwarz- und Weißpegel unserer Testprojektoren trotz HDMI-normal Verbindung leicht angepasst werden mussten, sie stimmten nicht auf den Punkt. Dies sollte bei einem modernen DVD-Player, besonders bei digitaler Verbindung, nicht mehr der Fall sein. Einmal justiert, unterschlägt der Player aber weder dunkle noch helle Bildelemente.

Die letzte Funktion des Bildmenüs "Picture Mode" ist ebenfalls sehr interessant, hinter dem nichtssagenden Namen versteckt sich nämlich ein einstellbarer Modus des De-Interlacers: Bei "Auto" soll er eigenständig erkennen, ob es sich bei dem abzupielenden Film um Video- oder Filmmaterial handelt, bei "Video" wird er auf Videomaterial "gezwungen", bei "Film" auf Filmmaterial. Besonders der letzte Modus ist hochgradig wertvoll, denn 90% des abzuspielenden Materials sind schließlich Spielfilme aus Hollywood & Co. Mit Hilfe des Filmmodus bleibt der Player konsequent im Reverse Telecine Verfahren ohne gelegentlich in den Videomodus zu springen. Nur wenige DVD-Player haben solch eine Funktion, und diejeingen, die es haben, gehören meist zu den Spitzenreitern in der Bildqualität.

 


Samsung BD-P1000

Das "Display Setup" des BD-P1000 zeigt eine verblüffend ähnliche Struktur. Mit "TV Aspect" wird das Bildformat ausgewählt, mit "Black Level" der Schwarpegel bestimmt. Nicht vorhanden ist eine Einflussmöglichkeit auf den De-Interlacer, was zumindest bei der herkömmlichen DVD-Wiedergabe schnell zum Nachteil werden kann, mehr dazu in unserem Bildtest.


Das Display Setup des Samsung BD-P1000

Eine sehr wichtige Funktion ist "Resolution", mit ihr kann die gewünschte Auflösung (in der Regel native Auflösung des Projektors / TVs) ausgewählt werden. Standardformate sind 480p / 720p und 1080i. Gibt das Bildausgabegerät über HDMI zu erkennen, dass es auch zur Verarbeitung von 1080p Signalen in der Lage ist, so wird auch die beworbene progressive Full-HD Ausgabe aktivierbar.

Generell ist es sinnvoll, durch eine derartige Plug&Play Version den Anwender vor der versehentliche Auswahl einer vom Projektor nicht darstellbaren Auflösung zu bewahren, doch es ist fast jedem schon von PCs her bekannt, dass solche Automatismen nicht selten mehr Probleme verursachen als verhindern, nämlich immer dann, wenn sich Player und Bildschirm nicht richtig verstehen.

 

2.2.2 Audio Menü


Toshiba HD-XA1

Auch das Audiomenü beschränkt sich in seinen Funktionen auf das Wesentliche, lässt aber nichts Wichtiges aus.


Audio-Menü


Die ersten beiden Funktionen "Digital out SPDIF" und "Digital out HDMI" bestimmen den auszugebenden Datenstrom an den Verstärker. "Bitstream", behält den originalen DTS bzw. Dolby Digtal Standard bei (entsprechender Decoder notwendig), "PCM" gibt den üblichen Stereodownmix aus. "Dynamic Range" ist für alle Heimkinofans mit peniblen Nachbarn nützlich, mit dieser Funktion bleiben auch bei geringer Lautstärke keine Detaileffekte verborgen. Ähnliche Ziele verfolgt "Dialog Enhancement", mit dem vor allem die Sprachspur des Filmes auf hörbarem Niveau bleibt, auch wenn die sonstige Lautstärke gedrosselt wurde.


Nutzt man keinen externen Decoder, sondern die XA1-interne Variante, so kann diese auf die vorhanden Lautsprecher konfiguriert werden.


Umfangreiches Speakermenü, leider ohne metrisches System

Hier können die Lautsprechergröße, Übernahmefrequenz des Subwoofers und Audiodelay des Raumes angepasst werden. Wieder ist alles Notwendige an Board, besonderer Luxus wird aber nicht geboten.

 


Samsung BD-P1000

Auch beim Audio-Menü zeigen sich verblüffende Parallelen zwischen den Modellen: In der Hauptebene können ebenfalls der digitale Datenstrom sowie die Samplingrate an den Verstärker angepasst werden.


Ebenfalls grafisch aufbereitet ist das "Speaker Setup". In diesem Untermenü können die Lautsprechergrößen separat justiert und auf den Raum angepasst werden.

Dass der Samsung BD-P1000 mit heißer Nadel gestrickt ist, erkennt man am Testton-Generator, tatsächlich werden Kanäle hier vertauscht wiedergegeben. auch im Audiobereich wird der Samsung seiner hohen Preisklasse nicht gerecht.

 

2.2.3 Ethernet-Menü


Toshiba HD-XA1

Absolut neu bei einem DVD-Player dürfte ein Ethernet-Anschluss mit entsprechendem Setup-Menü sein. Grund hierfür ist das bereits erwähnte interaktive Konzept, bei dem der HD-DVD Player auch Inhalte direkt aus dem Internet laden und auf dem Bildschirm einblenden kann. Dies ermöglicht absolut neue Möglichkeiten, wir sind gespannt, was sich die Software-Hersteller hier einfallen lassen. Aber auch für Software-Updates per Netz kann der Eingang genutzt werden. Dies ist gerade für einen Import-Player eine sehr gute Nachricht, da man auf keine Update-CDs per Post angewiesen ist.

Für Netzwerk-Experten sollten die Optionen "DHCP", "Proxy Setting" und "NTP Server" alles geläufige Begriffe sein. Einmal eingerichtet, kann der Player bei Bedarf auf das Netzwerk / Internet zugreifen.

 


Samsung BD-P1000

Zwar gehört Ethernet-Unterstützung auch zu den Marketing-Features des Blu-ray Standards, bei dem Samsung-Player ist sie aber nicht implementiert worden. Daher: "Zero Points for Korea".

 

2.2.4 General-Menü


Toshiba HD-XA1

Als letzte Hauptrubrik verbleibt das General-Menü, hier wurde alles untergebracht, was in die andere Rubriken thematisch nicht passte.

Die Option "Parental Lock" ist von DVD-Playern her bereits bekannt und soll verhindern, dass der junge Nachwuchs die "bösen" Filme der Erwachsenen heimlicht ausspioniert. Praktisch ist auch die eingebaute Uhr des Players, wahrscheinlich ein Abfallprodukt der PC-Basisstruktur. Uhrzeit und Datum können gestellt werden und werden sogar durch eine Batterie auf der Platine auf dem neuetsen Stand gehalten, auch wenn der Player vom Netz getrennt ist. Die wohl sinnloseste Option ist der "Remote Controller Sound". Einmal aktiviert quittiert der Player mit einem Piepton jeden Infrarot-Befehl. Gedacht ist die Option für all diejenigen, die kein Vetrauen in die Zuverlässigkeit der Fernbedienung / Navigation haben. Nützlicher für Besitzer von Röhrenprojektoren und empfindlichen LCD-Beamern ist da der ScreenSaver, der sich, wenn aktiviert, nach 20 Minuten automatisch einblendet und so Einbrenneffekte verhindern soll. Die Option "Skins" hingegen ist wieder ein reines Gimmick, es werden neben dem Standarddesign noch zwei weitere Layouts zur Verfügung gestellt, beide aber nicht besonders geglückt.


Wenig geglückte Skins, da zu dunkel


Die letzten zwei wirklich interessanten Optionen versteckt der HD-XA1 unter "Maintenance": Die erste ist das bereits erwähnte Firmware-Update. Mit dieser Funktion kann die aktuelle Version des Players überprüft und gegebenenfalls ein Update vorgenommen werden (per Internet).


Vor dem Update wird die aktuelle Firmwareversion des Players angezeigt

Übrigens: wer seinen Player nicht extra ans Netz anbinden will, kann auch auf Updates von CD ausweichen. Diese werden automatisch gestartet, wenn man eine entsprechende Disc einlegt. Im Internet sind bereits die ersten Image-Files von Update CDs im Umlauf. Interessant ist auch die Funktion "Persistant Storage" die eine Speicherverwaltung des Players erlaubt. Mit ihr können anscheinend Daten, die bestimmte HD-DVDs im Flashspeicher ablegen, gelöscht und kopiert werden.


Noch ohne Bedeutung. Speicherverwaltung



2.2.5 Foto - Menü


Samsung BD-P1000

Die etwas spartanischere Gestaltung des Samsung BD-P1000 verzichtet auf ähnliche Gimmicks, was keinen großen Verlust darstellt. Stattdessen wurden ein MP3 und ein Fotomenü integriert, um eine universellere Nutzung des Gerätes zu gewährleisten.

Ein Diamodus ist bei einem HDTV-tauglichen Player wie dem Samsung durchaus sinnvoll, schließlich ist das Gerät in der Lage, die hohen Auflösungen moderner Digitalkameras zu unterstützen. Der Full-HD Standard entspricht immerhin 2 Megapixeln und ist derzeitiges Maximum vieler Bildausgabegeräte.

Gefüttert werden kann der Blu-ray Player wahlweise mit Bildern von CD, CF-Karte oder SD-Karte. Im Menü wird die jeweilige Quelle ausgesucht und die darstellebaren Dateien werden übersichtlich als "Thumbnails" angezeigt.

Bisher vorbildlich, versagt das gute Feature letztendlich doch in der Praxis: Der Player war nicht in der Lage, unsere 5 Megapixelfotos in voller Bildgröße darzustellen, die Bildränder wurden auf das 4:3 Format beschnitten. Dadurch wird auch die volle Projektorenauflösung nicht unterstützt, was viel Bildpotenzial verschenkt. Dies alleine ist schon fast ein K.O.-Kriterium, doch ein weiteres Detail macht den Diamodus des BDP1000 schließlich unbrauchbar. Die Rede ist von den langen Ladezeiten, bei denen grundsätzlich die sich drehende Sanduhr mitten im Bild eingeblendet wird. So hat man grundsätzlich ein störendes Symbol mitten im Dia, während das nächste geladen wird. Schade, dass eine so gute Idee so schlecht umgesetzt wurde. Den Multimediabonus kann der Blu-ray Player nicht ausspielen.

 


2.3 Fazit Bedienung

Insgesamt gestalten sich die Bedienung und das Setupmenü bei der Playerinstallation bei beiden Geräten als äußerst einfach und übersichtlich. Grund hierfür sind vor allem die relativ spartanischen Menüs, die fast ausschließlich Funktionen aufweisen, die von herkömmlichen DVD-Playern bereits bekannt sind. Lediglich das Ethernet-Menü des HD-AX1 ist eine Neuerung, für die man schon ein wenig Computererfahrung mitbringen sollte.

Mit Hilfe des gebotenen Setups kann der HD-XA1 leicht in das eigene Heimkino-Equipment integriert werden. Allerdings sollte man die Videopegel am Projektor / TV unter Umständen nachregeln. Eine sehr hochwertige und zuverlässige Fernbedienung rundet den guten Eindruck ab. Als einzige Negativpunkte sind die relativ lange Bootzeit und leichte Verzögerungen im Setup-Menü zu bemängeln, die aber alle im zumutbaren Rahmen liegen.

Auch der Samsung BD-P1000 zeigt wenig Schwächen in der Bedienung, bei den Bootzeiten ist er sogar leicht überlegen und somit besser für Ungeduldige geeignet. Alle notwendigen Einstellparameter sind an Bord, nur das fehlerhafte Speakersetup ist für ein Gerät dieser Preisklasse inakzeptabel. Bei der Fernbedienung zieht der Player ebenfalls den kürzeren, die unbeleuchtete Samsung-Standardbedienung ist der Preisklasse nicht angemessen.

 

Im kommenden Teil untersuchen wir die Neuerungen, die bei der Wiedergabe die Bedienung und das Bild signifikant aufwerten sollen. Hierfür legen wir die ersten Titel in die Laufwerke und warten ersteinmal rund 20 bis 30 Sekunden, so lange dauert es tatsächlich, bis ein Film startet...

 


3. Filme - Navigation / Bildqualität

In diesem dritten Kapitel wollen wir möglichst detalliert auf die Bildqualität der konkurrierenden Technologien eingehen. Dabei sind wir sehr darum bemüht, einen objektiven und zugleich praxisorientierten Vergleich zu bieten. Im ersten Schritt beschäftigen wir uns daher direkt mit den zahlreichen Titeln, die wir für Sie probegesehen haben. Welche Blu-rays und welche HD-DVDs bieten tatsächlich das, was man von der HD-Technik von morgen erwartet? Im darauf folgenden Abschnitt beschäftigen wir uns mit Hintergründen zur jeweiligen Technologie, und wie sich manche Beobachtungen technisch erklären lassen.



3.1 Detaillierter Überblick diverser Filmtitel

Wichtige Anmerkung!!

Derzeit kursieren die verschiedensten HD-DVD / Blu-ray Tests, Specials und Reviews durch das gesamte Internet. Zwar ist jede Form der Berichterstattung über neue Technologien informativ und lobenswert, dennoch bitten wir zu berücksichtigen, dass die Qualität der neuen Medien mit ihrer nativen Full-HD Auflösung (1920 x 1080) ausschließlich mit qualitativ entsprechend hochwertigem Bildausgabegerät wirklich ernsthaft beurteilt werden kann. So reichen z.B. PlasmaTVs / Projektoren mit einer nativen "kleinen" HD-Auflösung von z.B. 1280x720 Bildpunkten bei weitem nicht aus, um aussagekräftige Ergebnisse zu erzielen. Sie bieten nicht einmal die Hälfte der Auflösung des Bildsignals (rund 900.000 Pixel statt der erforderlichen 2 Millionen). Hinzu kommen Plasma-technikbedingte Artefakte (Rauschen, eingeschränkte Kontrasteigenschaften, Farbreduktionen, Skalierung etc.).

Wir sind der Meinung, dass in einem Test möglichst nur die tatsächliche Qualität des zu untersuchenden Produktes überprüft werden sollte und daher negative Einflüsse anderer Komponenten wo es nur geht ausgeschlossen werden sollten. Aus diesem hohen Anspruch und Verantwortung gegenüber unserer ebenso anspruchsvollen Leser heraus basieren unsere Ergebnisse ausschließlich auf der Verwendung derzeit angemessener Bildausgabegeräte, als da wären Sonys SXRD-Full-HD-Projektoren VPL-VW100 und Qualia004 (beides sehr "ehrliche" Geräte, da entsprechend hohe native Auflösung und nahezu keinerlei Technik-Artefakte), SXRD Rückprojektions TV und für die analoge Bildübertragung (YUV) die zwar in die Tage gekommene, aber qualitativ über jeden Verdacht erhabene Röhrentechnologie. In Kürze werden auch Kombinationen mit Full-HD DLP-Projektoren (Projection Design & Co.) folgen.

Natürlich soll dies nicht heißen, dass wir an der derzeitigen "Realität" in den heimischen Wohnzimmern vorbeitesten, denn in einem eigenen Kapitel werden wir den Gewinn gegenüber der DVD bei derzeitigen 1280er-Modellen ebenfalls ausführlich untersuchen. Dennoch legen wir großen Wert auf den Unterschied zwischen tatsächlicher Bildqualität und dem Ergebnis bei sonst technisch einschränkender Wiedergabekette. Schließlich testet man auch keine 6 Megapixel-Kamera ausschließlich im speichersparenden 3 Megapixelmodus, keinen HD-Recorder ausschließlich im Longplay-Modus und keinen BMW ausschließlich im dritten Gang. Wir bitten Sie daher, dies bei allen Ergebnissen und eventuellen Vergleichen zu anderen Publikationen zu beachten!

 


Terminator (Blu-ray / MGM / Sony)

Wir wollen es langsam angehen lassen und beginnen mit Terminator, ein relativ alter Spielfilm bei dem die neue Referenz-Technologie von Sony & Co. zeigen kann, was sie aus älterem Bildmaterial zaubern kann. Wie der Zufall es so will war Terminator1 vor neun Jahren auch einer der ersten Titel, die für den damals brandneuen DVD-Standard auf dem amerikanischen Markt erhältlich war (Image) und von uns untersucht wurde.

Vom Einlegen bis zum Start des Filmes vergehen erst einmal rund 20 Sekunden, ungeduldige Menschen werden sich bei beiden Technologien an den Startzeiten stören. Allerdings können wir diese Kritik nur wenig nachvollziehen, denn vom Einlegen der Disc in den Player bis zum gemütlichen Platznehmen auf Couch oder Kinosessel hat der Film in der Regel schon begonnen. "Unprofessionell" wirkt lediglich die sich drehende Sanduhr, die mehr an eines der vielen trägen Microsoftprogramme erinnert, denn an einen DVD-Player.

Nach dem Filmstart waren wir sehr überrascht, allerdings nicht im positiven, sondern negativen Sinne. Sicherlich, der nicht gerade aufwändig gedrehte Film bietet in seinen Anfangszenen bestimmt kein gutes Ausgangsmaterial für einen perfekten Filmtransfer, doch wir hätten doch mehr erwartet, als sich auf unserer Ruby-Leinwand geboten hat.

Das Bild wirkt größtenteils einfach nur unscharf und voll von störenden Komprimierungsartefakten. Ein wirklicher Qualitätsgewinn zur DVD-Technologie ist erst einmal nicht zu erkennen.

Nach diesem ersten Schock kann der Film in fortschreitenden Szenen wieder Boden gut machen. In manchen Einstellungen zeigt sich eine leicht verbesserte Schärfe, die uns bekannten Vorzüge von HDTV werden aber in keinster Weise auch nur annäherend ausgereizt.


Einige Einstellungen profitieren von einer besseren Bildschärfe

Immerhin ist die Terminator1-Blu-ray die bislang beste Version des Filmes, die man in einem Geschäft kaufen kann. Doch dies reicht nach unseren Ansprüchen nicht. Nach jahrelangem Warten auf eine neue Technologie, einem Playerpreis von $1000.- und einem Filmpreis von über $ 20.- ist eine Qualität, die vielleicht 15% über der eine Jahre alten DVD liegt, schlichtweg eine Unverschämtheit.

Genug zur Bildqualität, positiv zeigt sich das neue Bedienkonzept der Blu-ray. Mit Hilfe eines Tastendrucks auf der Fernbedienung kann jederzeit ein Realtime-Menü eingeblendet werden, ohne dass der Film angehalten oder unterbrochen wird.


Neues Navigationssystem von Blu-ray

Gerade die Kapitelwahl profitiert von diesem neuen System: Hat man sie bei der DVD kaum benutzt, da der Film stets angehalten wurde und man sich durch diverse Untermenüs kämpfen musste, so ist die Kapitelwahl in Echtzeit sehr praktisch. Am unteren Bildrand werden kleine Icons eingeblendet, die einen Screenshot der jeweilgen Szene darstellen. Störend war bei unserem Test lediglich die viel zu kleine Größe der Icons. Selbst in HDTV und bei einer Bildbreite von 2,8m sind die Bilder kaum zu erkennen, das gerade aktivierte wird aber darüber deutlich vergrößert abgebildet.

Doch das neue Navigationssystem ist auch nicht frei von Störungen: So ist es nicht möglich bei pausiertem Film das Menü aufzurufen, der Film muss also laufen. Das herkömmliche Hauptmenü existiert weiterhin, doch bei seinem Aufruf vergehen einige Sekunden, es muss anscheinend aufwändig jedesmal nachgeladen werden.

Alles in Allem ist Terminator1 eine Blu-ray Disc, die ihrer neuen Gattung keine Ehre macht. Als einer der Starttitel ist eine solche Bildqualität eher kontrakproduktiv, denn förderlich. Als einzige Entschuldigung kann man das Alter der Oriiginalfilms anführen.

 


GoodFellas (HD-DVD / Warner)

Der Gerechtigkeit halber starten wir auch bei HD-DVD mit einem relativ alten Film, dem berühmten Mafiaepos "GoodFellas". Auch er war übrigens einer der ersten Titel, die damals auf DVD in den USA erhältlich waren (und von uns gekauft wurden). Es ist daher auch bei diesem Titel spannend, wie sehr sich die HD-DVD von ihrem Vorfahre DVD abgrenzen kann.

Wie schon bei Blu-ray braucht man bei der HD-DVD Geduld, bis der Film auf der Leinwand erscheint, ja sogar noch mehr Geduld: Rund 30 Sekunden dauert es, bis der Film startet. Sicherlich, wenn man jemandem verschiedene Szenen / Filme vorführen will, kann dies sehr störend sein, aber beim täglichen Filmabend ist auch diese Zeit kein wirkliches Problem.

Nach dem Filmstart (beim ersten Mal nicht erschrecken, der Player verliert vor dem Start grundsätzlich einmal den HDMI-Sync), präsentiert Warner in einem kurzen Trailer die Neuerungen der HD-DVD mit ihrer neuen Menüstruktur und verbesserten Interaktivität.


In einem kurzen Trailer werden die neuen Features der HD-DVD präsentiert

Wir halten einen solchen Info-Trailer bei einem neuen Medium für durchaus sinnvoll, zumal man ihn ohne Probleme überspringen und direkt den Film starten kann. Tatsächlich, statt des üblichen Titelmenüs startet Goodfellas direkt. Auch wenn man das Menü aufruft, wird der Film nicht unterbrochen sondern alle Auswahlparameter erscheinen übersichtlich am unteren Bildrand.

Im Gegensatz zur Blu-ray-Variante ist das Menü auch bei pausiertem Film möglich, ebenso bleibt die Filmnavigation aktiv. Wie bei der Blu-ray bleibt die eigentliche Menügestaltung dem Filmlabel überlassen, Warner hat hier ebenfalls eine gute Arbeit geliefert, die Menüs sind übersichtlich und gut strukturiert. Zweifelsohne ist die HD-DVD wesentlich besser zu steuern als die DVD.


Nicht ganz so hervorragende Ergebnisse sind bei der Bildqualität zu verzeichnen, es ist unübersehbar, dass das Filmmaster ein paar Jahre auf dem Buckel hat. Besonders auffällig ist das übermäßige Bildrauschen, das sich in jeder Szene über das gesamte Bild verteilt. Die Film zeigt soviel Rauschen, dass der VC1-Standard an den Rand seiner Leistungsfähigkeit gebracht wird: Aus nächster Nähe zeigt das Rauschen einen sichtbar digitalisierten Eindruck und entspricht nicht mehr dem originalen Filmkorn.

Hervorragend ist aber dennoch die Bildschärfe, vor allem aus den üblichen angemessenen Betrachtungsabständen zeigt Goodfellas eine Detailtreue, die jede DVD schlägt. Störend ist allerdings ein vertikales Wackeln des Filmes, das Bild bewegt sich immer leicht auf und ab.

Trotz weiterer Schwächen in Kontrast und Farbdarstellung (das Bild wirkt nicht selten flach und ausgewaschen), trägt diese HD-DVD das Label HDTV zurecht. Zweifelsohne zeigt sie nicht das technisch Machbare, doch schlägt sie die DVD Version (eine der ersten NTSC-DVDs überhaupt) deutlich und ist für jeden Fan des Filmes empfehlenswert. Im Vergleich zu Termintaor geht dieser erste Punkt ganz klar an die HD-DVD.

 


Fifth Element (Blu-ray / Columbia / Sony)

Zurück zur Blu-ray, weiter geht es mit einem Klassiker, der zwar ebenfalls nicht der jüngste ist, aber in Sachen Bildqualität hervorragendes HDTV-Potenzial bietet. Viele detailreiche Szenen beeindruckten schon auf der in Heimkinokreisen kursierenden D-VHS Fernsehaufnahme aus den USA. Von der Blu-ray erwartet man mindestens die selbe Bildqualität, da bei beiden der alter Mpeg2-Komprimierungsstandard genutzt wird.

Der Film präsentiert sich zunächst mit einem gut gestalteten Menü, das nach dem selben Prinzip wie Terminator arbeitet.


Chapter-Menü von FifthElement

Zu kritisieren sind hier wieder nur die zu kleinen Icons, die teils langen Ladezeiten und der nicht unterstützte Pausemodus.

In Sachen Bildqualität zeigt Fifth-Element eine sichtbare Steigerung gegenüber Terminator, doch unsere Erwartungen werden erneut nicht erfüllt. Absolut unverständlich ist die Wahl des Masters, gerade in den ersten Wüstenszenen des Filmes zeigt der Film derart viel Staub und "Dropouts", dass es schon an eine zu stark beanspruchte Kinokopie erinnert. Zwar verbessert sich die Qualität im Laufe des Filmes, doch zeigt dies bereits ab der ersten Minute, dass Sony nicht besonders sensibilisiert auf die Qualitätansprüche der "Early-Adopters" einzugehen bereit ist. Einfach einen Film aus dem Archiv durch die Mastering-Maschinerie zu schicken und dem Kunden ohne Remastering zum Kauf vorzustezen kann nicht die Methode sein, eine neue Technologie etablieren zu wollen.

Bei der Bildschärfe ist die HDTV-Grundlage der Blu-ray erkennbar. Der Film zeigt auf einem 1080p Projektor deutlich mehr Details, als dies mit einer herkömmlichen DVD möglich wäre. Auch Artefakte und Farbkompressionen sind auf ein gutes Maß reduziert.

Von einer wirklich schlechten Bildqualität kann man keinesfalls reden, aber der echte "HD-Kick" wird ebenfalls nicht hervorgerufen. Wir als Tester waren besonders enttäuscht von der Tatsache, dass die Jahre alte HD-Fernsehaufnahme die Blu-ray in der Detaildarstellung deutlich schlägt.


Trotz guter Bildschärfe, Full-HD sieht anders aus


An vielen Szenen bemerkt man, dass die Auflösung zwar hoch ist, aber nicht das Full-HD Maximum von 1920 Bildpunkten ausreizt. Vielmehr scheint der Film gefiltert, ähnlich einem D-Theater Tape.


Sicherlich, es handelt sich um eine neue Technologie und man kann nicht unbedingt erwarten, dass vom ersten Titel an die Bildqualität ausgereizt wird (wurde sie auch nicht bei der DVD), doch gerade die volle 1080p Auflösung gehört zu einem der Hauptmarketing Argumente der Blu-ray und daher ist es nicht zuviel verlangt, eben diese auch zu bieten.

FifthElement ist all denjenigen zu empfehlen, die den Film in einer guten Bildqualität genießen wollen und nicht im Besitz der D-VHS Fernsehaufnahme sind. Die neue Technologie wird teilweise gut demonstriert, aber an keiner Stelle ausgereizt. Gerade bei einem solchem Film wäre mehr Sorgfalt seitens des Filmstudios wünschenswert gewesen.

 


Apollo13 (HD-DVD / Universal)

Es geht weiter im HD-DVD Lager, erneut mit einem älteren Titel, der aber viel Potenzial verspricht. Mit ruhigen Bildeinstellungen und endlosen Weltraumszenen kann Apollo13 von HDTV zumindest theoretisch grandios profitieren.

Nach dem Einlegen und dem ersten Universal-Logo startet nicht der Film (wie bei Warner), sondern es präsentiert sich das Navigationsmenü der HD-DVD.

Wie man erkennt, haben die Studios vollkommen freie Hand bei der Menü-Getaltung, Universal hat hier eine vertikale Anordnung gewählt, die grafisch ansprechend ist, aber nicht ganz so zweckmäßig und leicht in der Bedienung, wie die Warner-Variante.


Kommen wir zur Bildqualität: Auch Apollo13 zeigt ein deutliches Filmrauschen, allerdings ist es beim Mastering besser gelungen, den Charakter des originalen Filmkorns beizubehalten. Bis auf wenige Ausnahmen wirkt das Bild analog wie von Zellulloid, hier und da zeigen sich aber leichte Komprimierungsartefakte.

Sehr gut fällt die Bildschärfe aus, auch bei Apollo13 ist der Name "HD" mehr als gerechtfertigt. Totale bilden auch kleinste Details scharf ab, dem Zuschauer bleibt vor allem bei längeren Kameraeinstellungen nichts verborgen.


Sehr gute Detaildarstellung

Auch bei Nahaufnahmen wirkt das Bild so, als wäre man live dabei. EIne wirklich hervorragende Farbdarstellung und Kontrastausnutzung unterstreichen die Qualität eines gut gelungenen Masterings, das dem Alter des Filmes angemessen ist, auch wenn es ebenfalls das Mögliche nicht komplett ausnutzt.

 


XXX (Blue-ray / Columbia / Sony)

Sowohl bei Terminator als auch bei FifthElement handelt es sich um Sony-Releases. Beide lassen die erwartete Sorgfalt und Bildqualität vermissen, vielleicht liegt es aber auch am Ausgangsmaterial. Wir bleiben Sony treu, greifen aber diesmal zu einem neueren Action-Titel, "XXX" mit Vin Diesel. Zum Glück beschränken wir uns allein auf die Bildqualität und kommentieren nicht den geistigen Inhalt solcher "Machwerke" ;-).

Bei einem aktuellen Spielfilm ist das Potenzial in Sachen Bildqualität sehr hoch. Unbeschädigte Master und hochwertiges Filmmaterial begünstigen eine hochauflösende Abstastung mit akkuraten Farben. In Sachen Farben und Bilddynamik sind diese Vorteile auch bei der Blu-ray des Filmes zu erkennen.

Je nach Szene wirkt das Bild glaubhaft in der Farbdarstellung, digitale Bildartefakte sind nur vereinzelt auszumachen. In vielen Szenen wird auch die HD-Schärfe ansatzweise ausgenutzt, doch leider bleibt dies im Laufe des Filmes eher die Ausnahme.


Es ist in der Tat sehr überraschend, wie "XXX" in seiner Bildqualität schwankt. Bei manchen Totalen stellt sich der HD-typische "WOW-Effekt" ein, in anderen Einstellungen wiederum wird die Schärfe einer guten DVD kaum übertroffen. Manche Kameraschwenks zeigen sogar deutlich Unschärfen, die auf eine zu hohe Datenreduktion zurückzuführen sind.


Gesichter wirken teils ausgewaschen und bieten nicht mehr Details als bei einer DVD

Derartige Qualitätssprünge in ein und dem selben Film haben wir nicht erwartet. Anscheinend werden beim Mastering deutliche Sprünge in der Datenrate in Kauf genommen, um auf der limitierten 25GB Scheibe nach MPEG2 Standard einen Film komplett unterzubringen.

Die Menüführung wiederum ist identisch zu der anderer Sony-Titel, das Konzept aus wählbaren Icons während der Film läuft ist zweckmäßig und angemessen schnell. Ganz ruckelfrei arbeitet das Konzept auf dem Samsung BD-P1000 aber nicht.


Auch "XXX" erfüllt nicht die Erwartungen, die wir an eine hochwertige 1080p Full-HD-Überspielung stellen. Teils zeigt der Film das Potenzial der Blu-ray, doch in weiten Strecken schmälert die sichtbar gefilterte Bildschärfe, die stellenweise eine gut skalierte DVD kaum übertrifft, den Eindruck deutlich. Wir kennen 720p Überspielungen, die besser aussehen, dies sagt bereits vieles.

 


Serenity (HD-DVD / Universal)

Wir bleiben auf dem Gebiet niveauloser Action, diesmal mit dem HD-DVD Titel "Serenity" aus dem Hause Warner. Dieser recht neue Science-Fiction mit zahlreichen Computeranimationen sollte als gutes Demomaterial für Full-HDTV Projektionen geeignet sein.

Diese Vermutung bestätigt sich dann auch direkt bei dem Sichttest: Zweifelsohne ist Serenity einer der besten Demofilme, die man für das neue HD-Medium nutzen kann. Mit den größtenteils nachkolorierten, poppigen Farben, abwechselnden dunklen und hellen Szenen und viel Computergrafik erreicht der Filme eine hervorragende Plastizität.

Das Filmrauschen wurde gut eingefangen, ohne stören auffallend zu sein oder Komprimierungsartefakte zu provozieren.

Die Schärfe liegt ebenfalls auf sehr gutem HD-Niveau, und entlarvt so manche künstliche Animationssequenz als schlecht gemacht. Der gewollte HD-Aha-Effekt wird auf jeden Fall erreicht, auch wenn vereinzelte Szenen ein wenig in Detaildarstellung schwanken.


Das Menü ist genau so gestaltet, wie bei den anderen Universal-Titeln. Auf der linke Seite zeigt sich ein gut gestyltes vertikales Menü, für das der Film nicht unterbrochen werden muss.


Serenity ist definitiv einer der Filme, die man eher wegen der Bildqualität denn des geistigen Inhalts zur Präsentation der heimischen Kinoanlage kauft.

 


Lord of War (Blu-ray / Lionsgate)

Vorerst haben wir genug von der eher enttäuschenden Vorstellung der Sony-Titel. Aus diesem Grund greifen wir zu dem Titel "Lord of War" des kanadischen Labels "Lionsgate". Hier dürfte schnell deutlich werden, ob viel der von uns festgestellten Defizite der anderen Titel evtl. auf nachlässiges Mastering zurückzuführen sind.

Nach Einlegen des Lionsgate-Titels erscheint eine gut gemachte kurze Einführung in das neue Bedienkonzept der Blu-ray. Wir halten diesen Quick-Guide, der jederzeit abgebrochen werden kann, für eine gute Methode, die Vorzüge der neuen Technologie dem Nutzer schnell und bequem näher zu bringen.


Der Blu-ray Qickguide für Anfänger, gut und intuitiv gemacht


Nach der Einführung präsentiert sich das übliche Setup-Menü, das ebenfalls übersichtlich und ansprechend gestaltet ist.


Sehr lobenswert bei übrigens allen bisherigen Blu-ray und HD-DVD Titeln ist die Tatsache, dass auf überzogene Menünanimationen komplett verzichtet wurde. So erfolgt die Bedienung (abgesehen von den langen Vorladezeiten) der Menüs schnell und bequem.

Ein Blick in das Soundmenü zeigt einen sichtbaren Unterschied zu den Sony-eigenen Titeln. Statt unkomprimierten PCM-Ton beschränkte man sich hier auf die üblichen DTS- und DD- Tonspuren, offenbar um Speicherkapazität auf der 25Gb-Blu-ray zu sparen. Dies könnte der Bildqualität zugute kommen. Wir aktivieren den DD-EX Ton und starten den Film. Und tatsächlich, schon der erste Eindruck von Lord of War liegt deutlich über dem, was uns in den ersten drei Titeln präsentiert wurde.

Gerade bei Totalen mit viel Bilddetails wird schnell deutlich, dass auch die Blu-ray viel Potenzial mit ihrer Auflösung bietet. Lord of War nutzt dieses Potenzial sehr gut aus und vermittelt als erster Blu-ray Titel den Eindruck, den wir von dieser Technologie erwarten.


Die bessere Bildschärfe zeichnet sich aber auch in einem deutlich auffälligeren Rauschverhalten ab. In vielen Szenen zeigt sich ein sichtbares Kornrauschen, das aber die MPEG2 Kodierung nicht zu Artefakten zwingt. Das Rauschen bleibt "natürlich" und stört den guten Eidnruck aus angemessenen Betrachtungsabständen daher nicht.


Leider ist aber auch dieser Titel nicht ganz frei von Fehlern. In unsrem Setup zeigten manche Szenen eine nur mäßige Durchzeichnung, einge dunkle Details konnte man nur erahnen denn wirklich erkennen.


Ebenfalls unterschiedlich gegenüber den Sony-Titeln präsentiert sich die Menü-Navigation während des Filmes. Auch hier hat sich Lionsgate wesentlich mehr Mühe gegeben.

Die Menünavigation ist besser strukturiert, für Anfänger durch Text erläutert und die Kapitel sind durch deutlich größere Icons und eigene Titel gekennzeichnet.

So weit, so gut, auf ein Problem dieses Filmtitels sind wir letztendlich dennoch gestoßen: Aktiviert man statt Dolby Digital den DTS-Ton, so zeigt der Film ständige Bildaussetzer ("Framedrops"), ähnlich einem nicht optimiertem HTPC. Kamerschwenks ruckeln, die "Hänger" stören den flüssigen Bewegungsablauf. Hierbei handelt es sich anscheinend um ein Masteringproblem, das den DTS Ton unbrauchbar macht. Zwar ist dieser Verlust zu verschmerzen, dennoch sollten solche Probleme durch eine bessere Qualitätskontrolle verhindert werden.

 


Assault on Precinct 13 (HD-DVD / Uinversal)

Bei der HD-DVD machen wir weiter mit "Assault on Precinct 13", dem Remake des gleichnamigen Carpenter Klassikers. In dem überwiegend dunklen Film ist ein sorgfältiges Mastering unerlässlich.

Trotz des schwierigen dunklen Ausgangsmaterials macht der Titel ebenfalls eine gute Figur. In der Schärfe bietet er vielleicht nicht das allerletzte Quentchen, aber durch nahezu keine digitalen Artefakte sowie eine sehr gute Kontrastabstimmung bietet sich dem Zuschauer erneut ein hervorragendes HD-Erlebnis.

Besonders in Sachen Bildrauschen wird der Filmcharakter gut beibehalten. Die zahlreichen dunklen Szenen bieten zudem eine hervorragende Durchzeichnung, die die Bildpastizität unterstreicht.

Wenig kreativ ist Universal beim Menü-Design. Auch Assault bietet das schräge Menü, das bisweilen ein wenig träge reagiert.

Alles in allem eine gelungene HD-DVD, Universal scheint den neuen Standard sehr gut im Griff zu haben.

 


House of the flying Daggers (Blu-ray / Sony)

Nach dem guten Eindruck des Lionsgate Titels legen wir wieder einen Sony-Titel ein. Mit aufwändigen Kulissen und sagenhaften Kostümen bietet "House of the flying Daggers" ein HD-Potenzial, wie kaum ein anderer Film. Eine Full-HD Überspielung könnte hier schlichtweg atemberaubend ausfallen. Tortz gebremster Erwartung in Anbetracht der anderen Sony-Überspielungen legten wir den Film hoffnungsvoll in unseren Samsung-Player ein.

Leider wurden unserer Erwartungen sofort zerstört, schon bei den Filmcredits konnte man eine bestenfalls mit mäßig zu bewertende Bildschärfe erkennen. Was sich im Folgenden auf der Leinwand unserer VPL-VW100 Projektion dann zeigte, war mehr als enttäuschend..

Obiger Screenshot ist nicht etwa auf eine unscharfe Aufnahme unserer Digitalkamera zurückzuführen, sondern erscheint tatscählich genauso detailarm auf der Leinwand. Normalerweise distanzieren wir uns von jeder Form der Polemik, doch den fachkundigen Käufern eines mit 1080p beworbenen Mediums eine deartige Bildqualität zuzumuten ist schlichtweg eine Unverschämtheit. An keiner Stelle gelingt es dem Film, das scharfe HD-Erlebnis auch nur annähernd zu übermitteln. Die Schärfe erreicht bestenfalls mäßige DVD-Qualität, in Anbetracht der Kulissen, ist die FIlterung für den Betrachter um so ärgerlicher, er weiß ja, wie es aussehen "könnte", wenn man sich bei der Erstellung mehr Mühe gegeben hätte.


Zugute halten kann man dem Titel lediglich, dass er nur wenige bis keine störenden Artefakte aufweist. Würde man lediglich das Bild auf der Leinwand sehen, würde man auf eine mittelmäßige bis gute DVD tippen.


Die Menüstruktur ist hingegen wieder gut gelungen und in ihrer Gestaltung an den Film angepasst. Der Aufbau ist allerdings nicht so gelungen, wie bei Lord of War.


Von "House of the flying Daggers" können wir als Blu-ray nur deutlichst abraten. Wie man soviel Potenzial bei einem HD-Launchtitel verschenken kann, ist uns mehr als unverständlich.

 


Last Samurai (HD-DVD / Warner)

Ähnliches Potenzial wie House of the Flying Daggers bietet "Last Samurai", auch hier bieten großartige Landschatftstotale und feine Kostüme dem HDTV-Standard die Möglichkeit, seine Stärken beeindruckend zu demonstrieren. Allerdings nur, wenn man sich die entsprechende Mühe beim Mastering gegeben hat:

Leider enttäuscht auch dieser Film zumindest in Sachen Bildschärfe ein wenig. Zwar ist die HD-Auflösung ansatzweise erkennbar, offensichtlich ist dieser Film aber auch leicht gefiltert und erreicht so nicht die vollen 1920 Bildpunkte.

Sehr gut abgemischt hingegen sind die Farben, Farbübergänge und stimmungsvolle Szenen werden sehr gut reproduziert. Auch bei der Bildtiefe gibt es nichts zu bemängeln, dunkle Szenen zeigen eine beeindruckende Tiefenwirkung.

Auffällig ist neben der reduzierten Schärfe auch eine gewisse Rauschunterdrückung. Offensichtlich ist man bei diesem Film doch in Kapazitätsbedrängnis geraten.


Die Menüstruktur ist wie bei anderen Warnertiteln am unteren Bildrand, diesmal sogar im Letterbox-Streifen, untergebracht. Bei maskierten 21:9 Leinwänden führt dies zu Problemen, da das Menü im schwarzen Cache der Leinwand (nicht) erscheint.


Last Samurai bietet eine solide Qualität, die deutlich vor der des "House of the flying Daggers" liegt, aber wir hatten mehr von diesem Titel erhofft, das Potenzial wurde nicht komplett genutzt.

 


Crash (Blu-ray / Lionsgate)

Ja, bislang erscheint unser Test sehr HD-DVD lastig. Grund hierfür ist aber nicht mangelnde Objektivität, sondern die klar besser gebotene Qualität. Lionsgate hat aber schon gezeigt, dass es auch besser geht. Nach Lord of War waren wir daher guter Hoffnung, als wir "Crash" unter die Lupe nahmen.

Wieder startet der Film mit einer schnellen Einführung und einem gut gestalteten Hauptmenü. Auch bei Crash wurde auf PCM verzichtet, Dolby Digtal und DTS stehen zur Auswahl.


Aufgrund der DTS-Probleme des anderen Lionsgate-Titels wählen wir diesmal gezielt die DTS-Tonspur. Und erneut zeigen sich unzumutbare Bildaussetzer während der Filmwiedergabe. Damit ist der DTS-Ton erneut keine Option, es bleibt nur DolbyDigital, mit dem die Wiedergabe zum Glück frei von Störungen abläuft.

Zwar zeigt "Crash" ebenfalls eine sichtbar bessere Bildqualität, als alle bisher gesichteten Sony-Titel, doch die Stetigkeit von Lord of War wird nicht erreicht. Je nach Szene fällt die Bildschärfe einmal höher oder niedriger aus. Fast durchweg wird aber der DVD-Standard übertroffen.

An kleinen Details wie z.B. Kühlergrills (vgl. Bild oben) kann man erkennen, dass der Samsung BD-P1000 die Aufgabe des De-Interlacings sehr gut erfüllt. Auch bei kleinsten Details ist kein störendes Kantenflimmern auszumachen. Man kann also duchaus von "echtem 1080p" sprechen.


Je nach Szene zeigen sich hervorragend viele Details


Gut ist die Farbreproduktin des Kinooriginals, die teilweisen Verfremdungen werden akkurat wiedergegeben. Weniger erfreulich sind die stellenweise sichtbaren MPEG-Artefakte, die in dunklen Szenen mit feinen Helligkeitsabstufungen deutlich werden.


Insgesamt gehört Crash aber zu den besseren Blu-ray Titeln, ein Kauf dieses durchaus sehenswerten Filmes wird man nicht bereuen, die DVD wird klar übertroffen.

 


Swordfish (HD-DVD / Warner)

Wir bleiben bei Farbverfremdungen, "Swordfish" ist ein Film, der durch seinen Gelbstich eine künstliche Stimmung erzeugt wie kaum ein anderer Film.

Aufgrund der Verfremdungen ist eine wirkliche Beurteilung der Farbwiedergabe nur schwer möglich, ohne einen direkten Vergleich zum Kino-Original zu haben. Auf jedenfall überzeugt die HD-DVD mit sehr kräftigen Farben (wo gewünscht).

Schwankend zeigt sich der Titel bei der Bildschärfe: Manche Szenen wirken leicht überschärft und dennoch detailarm, andere Szenen wiederum sind faszinierend scharf und zeigen nahezu jedes Detail.

Vereinzelt zeigen sich Masteringefehler, so ist uns in einer Szene sogar ein deutlich sichtbares horizontales Bildzittern aufgefallen. Rauschen und Kompressionsartefakte gehören aber zu den Ausnahmen.

Das Bildmenü versteckt sich wieder im unteren Letterbox-Streifen, je nach Szene ist es sehr wünschenswert, den Bildinhalt nicht zu überdecken ;-)

Insgesamt vermittelt Swordfish einen guten, wenn auch nicht perfekten Eindruck.

 

Punisher (Blu-ray / Lionsgate)

Da es sich bei "Punisher" ebenfalls um einen Lionsgate-Titel handelt, waren wir guter Dinge, einen der besseren Blu-ray Titeln in den Händen zu halten. Leider hält dieser Film aber nicht den Standard der anderen Releases.

Auch hier wird nicht die Full-HD Auflösung erreicht, der Film scheint in seinen Details deutlich gefiltert worden zu sein, um Datenrate zu sparen. Zwar wird der Film dadruch nicht unscharf, aber gerade in Anbetracht der starken HD-DVD Konkurrenz ist das Ergebnis höchstens mit mittelmäßig zu bewerten.

Zusätzlich wurde bei dem Mastering offensichtlich ein Rauschunterdrücker verwendet, der bei schnellen Kameraschwenks für digitale Artefakte verantwortlich ist. Gut hingegen sind Farbdarstellung und Kontrastausnutzung.

In dunklen Szenen stören zudem Farbreduktionen und ebenfalls Digitalartefakte den Bildeindruck und lassen das Bild sehr digital wirken. Punisher gehört damit leider zu der bisherigen Mehrheit der nur mäßigen Blu-ray-Releases.

 


Jarhead (HD-DVD / Universal)

In Sachen Farben ist der Kriegsfilm "Jarhead" genau das Gegenteil von einem Action-Titel wie Swordfish. Statt übertriebener verfälschter Farben ist hier die Saturierung auf ein Minimum, ja nahe schon auf Schwarz / Weiß, reduziert.

Natürlich werden bei so einem Film die Bilder nicht unabsichtlich oft verfremdet und in der Qualität reduziert, dennoch macht Jarhead als HD-Titel eine sehr gute Figur.

Wo Schärfe gewollt ist, ist sie da, wo sie nicht gewollt ist, fehlt sie. Überraschend ist das Rauschverhalten, in vielen Passagen ist der Titel absolut frei von Bildrauschen. Nach unserer Meineing tut dies dem Film keinen Abbruch sondern ist für die Bildqualität eher förderlich, der Filmcharakter erscheint nicht beeinträchtigt.

In dunklen Szenen könnte der Film ein wenig mehr Durchzeichnung vertragen, aber bei korrekt eingestelltem Projektor verschwindet nichts im Dunklen.

Freunde von Kriegsfilmen, die keinen Schwerpunkt auf verrohende Action legen, sollten den Film ruhig in Betracht ziehen.

 


Saw (Blu-ray / Lionsgate)

Ein wieder sehr interessanter Testtitel ist Saw, wieder von dem Label Lionsgate, diesmal aus mehreren Gründen: Einerseits handelt es sich um einen formatfüllenden 16:9 Titel (mit entsprechend höheren Datenraten), andererseits ist der Film mit seinen dunklen, verrauschten Szenen ein schwieriges Ausgangsmaterial für ein Mastering.


In HD sieht sogar das FBI Logo gut aus ;-)

Wie schon bei den anderen Lionsgate-Titeln, wird ein guter Standard geboten, der dem Namen HDTV weitgehend gerecht wird. Allerdings schwankt aber die Schärfe von Szene zu Szene.

Ebenfalls auffällig sind sichtbare Komprimierungsartefakte, auch hier scheint Mpeg2 an sein Limit zu geraten, zumindest mit der Datenrate einer Single-Layer-Blu-ray.

Zweifelsohne ist diese Blu-ray die beste erhältliche Version, die den B-Movie Charakter des Originals angemessen vermittelt. Ein Referenztitel ist Saw aber auf keinen Fall.

 


Million Dollar Baby (HD-DVD / Warner)

Mit "Million Dollar Baby" hat Warner einen mit 4 Oscars ausgezeichneten Film ins HD-Rennen geschickt. Beeindruckend ist bei diesem Titel nicht nur der Inhalt sondern auch die Bildqualität.

Bisher zeigten die Universal-Titel die beständigere Qualität, doch mit Million Dollar Baby setzt sich Warner an die Spitze. Der Film zeigt eine hervorragende Bildschärfe, die auf unseren 1080p Testprojektoren faszinierend detailliert vermittelt wurde.


Auch die Durchzeichnung und Helligkeitsverteilung ist bei diesem überwiegend dunklen Film hervorragend gelungen. Gutes Equipment vorausgesetzt, schlägt man die Kinoqualität bei Weitem

Dir Farben sind ebenfalls akkurat, nicht zu kräftig aber atmosphärisch gut ausgewogen und wo gewollt realistisch. Bemängeln kann der Filmenthusiast höchstens die Rauscharmut, die der Bildqualität aber keinen Abbruch tut.


Million Dollar Baby gehört zweifelsohne zu einer der besten HD-DVDs und damit zu einem der besten Titel in diesem Test.

 


Underworld Evolution (Blu-ray / Sony)

Wir haben unsere Erwartungen bezüglich der ersten Sony-Titel schon fast aufgegeben, da kommt doch noch eine große Überraschung. Ausgerechnet mit "Underworld Evolution" ist ein guter Wurf gelungen, von allen uns getesteten Blu-ray Titeln zeigt dieser Film die beste Bildqualität.

Besonders in Sachen Bildschärfe zeigt Underworld, dass bei effektivem Mastering und gutem Ausgangsmaterial mit Mpeg2 eine verblüffende Detailvielfalt möglich ist. Ein derart dunkler Film ist nicht leicht darzustellen, umso positiver waren wir vom Ergebnis überrascht. Der Film verschluckt keine Details im Dunklen, die Durchzeichnung liegt auf einem sehr guten Niveau.

Ebenfalls lobenswert ist das Fehlen störender Komprimierungsartefakte, auch in dunklen großflächigen Bildpartien sind Dynamikreduktionen nicht erkennbar.


Bildschärfe und Bildtiefe liegen auf höchstem Niveau,
trotz des dunklen Charakters


Wenig gelungen ist die Menüführung, hier sind die Icons der Kapitelauswahl zu klein und uninformativ, Lionsgate hat ein wesentlich besseres Konzept entwickelt. Grafisch ansprechend ist das Menü aber an das Filmthema angepasst.


Die kleinen Bildchen sind selbst auf Großbildleinwand kaum erkennbar


Insgesamt ist Underworld Evolution von allen von uns gesichteten Blu-ray Titeln besonders empfehlenswert. Der Film zeigt weder Schwächen in Bildschärfe, Farben oder Kontrast. Auch störende Komprimierungsartefakte sucht man vergebens.


Underworld Evolution zeigt das Bild auf der Leinwand, das wir uns ursprünglich von allen Blu-ray Starttiteln versprochen haben. Es gibt also durchaus Anlass zur Hoffnung, dass auch von Sony hochwertige Filmtitel produziert werden, die das Label "1080p / FullHD" zu Recht tragen. Weiter so!

 

The Phantom of the Opera (HD-DVD / Warner)

Mit dem Musical Phantom der Oper rundet Warner sein Einstiegsangebot ab, glücklicherweise erneut mit absolut hervorragender Bildqualität.

Mit seinen aufwändigen Kulissen ist der Film eine perfekte Vorlage, um die Möglichkeiten von HDTV und der HD-DVD beeindruckend zu demonstrieren. Und durch ein grandioses Mastering ist es Warner auch gelungen, diese Möglichkeiten voll auszuschöpfen.

Mit einer unglaublichen Detailvielfalt und über den ganzen Film hinweg keinerlei störenden Artefakte ist nahezu jede Szene dieses Filmes ein Erlebnis.

Nicht selten zeigen sich auch kräftige Farben, die auf einem entsprechend leistungsfähigen Projektor sagenhaft leuchten.

Wie schon Million Dollar Baby ist auch Phantom der Oper vollkomen frei von Bildrauschen. Die Qualität ist so gut, dass ein einfacher Betrachtungsabstand (im Verhältnis zur Bildbreite) keinerlei Problem darstellen würde.

Auch für Nicht-Musicalfans ist Phantom of the Opera ein Muss, zu gut ist die Bildqualität, zu beeindruckend das Geschehen, definitiv ein Referenz Titel!

 


3.2 Bildqualität - technische Hintergründe

In unserem obigen Filmvergleich hat sich ganz deutlich ein derzeitiger Sieger abgezeichnet: Die HD-DVD. Dies ist umso verblüffender, da Blu-ray von den meisten Experten vorab als das stärkere System eingeschätzt wurde. Allerdings ist es zum jetzigen Zeitpunkt viel zu früh, die zukünftige Qualität und Marktentwicklung hieraus abzuleiten.


Wodurch kommt der derzeitige Unterschied nun zustande? Technisch gesehen sind beide Standards sehr ähnlich: Sie beide unterstütrzen die selben Komprimierungsverfahren (z.B. Mpeg2 / 4, VC1,...), beide setzen auf HDMI und beide haben eine Speicherkapazität von weit über 20Gb. In der Praxis müsste die Bildqualität nahezu identisch sein, ist sie aber nicht. Was könnten die aktuellen Gründe hierfür sein? Zwei Möglichkeiten stehen zur Debatte:



3.2.1 Playerhardware Samsung

Manche "Verteidiger" der Blu-ray Technologie schieben dem Hersteller Samsung den schwarzen Peter zu. Angeblich sei das Gerät in seinem technischen Aufbau zu einfach aufgebaut und somit nicht in der Lage, die wahre Bildqualität des Blu-ray Standards auf Leinwand / TV zu bringen. Dieses Argument wurde in den letzten Wochen auch von Sony direkt geschürt, welche die teilweise mehr als enttäuschenden Ergebnisse vor allem in der Bildschärfe (vgl. oben) auf eine interne Filterung des Samsung-Players schieben.

Nach unserem Ermessen ist eine solche Argumentation nicht haltbar: Wenn der BD-P1000 tatsächlich technische Probleme hätte, wie ist es dann möglich, dass vereinzelte Titel wie "Lord of War" oder "Underworld Evolution" sowohl in Bildschärfe als auch Komprimierung überzeugen? Im Mittelfeld zeigen manche Titel ebenfalls zumindest stellenweise eine gute Qualität, während die schlechten Titel wie "House of the Flying Daggers" oder "Terminator" durchweg nur auf DVD-Niveau liegen. Zudem zeigen erste Anwenderberichte, dass auch unter Verwendung des Sony-Vaio mit integriertem Blu-ray Player keine bessere Qualität bei diesen Titeln zu erzielen ist. Dies alles sind Argumente, die den Player als alleinige Fehlerquelle ausschließen. "Last but not least" arbeitet im Samsung und im Toshiba sogar der selbe Videodecoder, so dass sich auch hier keine großen Unterschiede ergeben dürften.

Auf uns wirkt diese Art der Argumentation mehr als Versuch, die erste Enttäuschung abzumildern und einen Image-Schaden von dem Standard abzuhalten. Dies halten wir für kontraproduktiv, denn ein ehrlicher Umgang mit Startproblemen ist wesentlich effektiver und fairer, wobei wir bei der zweiten möglichen Ursache für die eingeschränkte Bildqualität sind:

 

3.2.3 Mastering / Komprimierverfahren / Speicherkapazität

Eines der Hauptargumente für die Blu-ray Technologie ist vor allem die größere Speicherkapazität: Während der aktuelle HD-DVD Standard nur 30Gb Speicherkapaizität zulässt (Dual Layer, 2x 15GB), sind bei Blu-ray bis zu 50GB möglich (2x 25GB). Und dennoch ist die Speicherkapazität derzeit einer der Flaschenhälse für das Blu-ray Lager, denn Dual-Layer Discs sind derzeit noch nicht in der Massenproduktion möglich, während sie bei HD-DVD bereits Standard sind. Alle oben getesteten HD-DVD weisen also 30GB Platz für Film und Ton auf, alle Blu-ray Discs lediglich 25GB.

Dies alleine wäre noch kein gravierender Unterschied, wenn nicht auch noch unterschiedliche Komprimierungsstandards zum Einsatz kämen. Während Toshiba mit der HD-DVD vor allem auf den sehr effektiven VC-1 Algorithmus von Microsoft setzt, ist Sony eher konservativ und beharrt derzeit auf Mpeg2, obwohl auch bei Blu-ray andere Varianten durchaus zu den offiziellen Spezifikationen gehören und somit eine Option sind, auch VC-1. Gründe für dieses Festhalten an MPEG2 können marktpolitischer Natur sein, "offiziell" heißt es, dass die Masteringverfahren von MPEG2 ausgereifter sind und der Standard bei hoher Datenrate leistungsfähiger sei. Wie plausibel solche Erklärungen tatsächlich sind, kann jeder im Praxistest selbst nachvollziehen (vgl. oben).

Zu der geringen Speicherkapazität und dem weniger effektiven Pack-Algorithmus kommt das Thema Ton: Da bei neuen kommenden Tonstandards (Dolby Digital +, DTS HD, etc.) noch ein ziemliches Chaos herrscht, hatte sich Sony dazu entschieden, erst einmal unkomprimierten PCM Ton auf den Blu-ray Titeln zu integrieren. Diese Entscheidung ist zugunsten noch besserer Audioergebnisse zwar nachvollziehbar, doch ist diese Lösung sehr speicherintensiv und belegt einige Gigabyte auf der limitierten 25GB Scheibe, Platz, der für die Bildwiedergabe fehlt.

Unter dem Strich sind derzeitige Blu-ray Filme auf Single-Layer-Discs mit MPEG2 Codierung und unkomprimerten PCM Ton sehr limitiert. Abhilfe würden entweder Dual-Layer-Scheiben mit 50GB oder effektivere Komprimier-Algorithmen schaffen. Es bleibt abzuwarten, welche Lösung schneller und unkomplizierter für die Hersteller umsetzbar ist, reagieren müssen sie auf die jetzigen Missstände auf jeden Fall.

Nach unserem Verständnis sind die begrenzte Kapazität / MPEG2 die plausiblere Ursache für die im Vergleich zur HD-DVD schlechteren Qualitätsergebnisse. Doch eine Frage bleibt offen: Könnten die Filme nicht dennnoch schon besser aussehen? Dazu ein Beispiel: Die amerikanische D-VHS (HDTV)- Aufnahme von Fifth Element verfügt trotz MPEG2 und mit nicht höherer Datenrate eine wesentlich bessere Bildqualität / Detaildarstellung als oben besprochene Blu-ray Version. Fragen über Fragen...

 


3.3 Bildqualität unter Verwendung von 1280x720p - Displays

Wir haben es eingangs zu unserem Bildtest erwähnt, um wirklich aussagekräftige und objektive Beobachtungen zur Bildqualität der neuen Medien zu machen, benötigt man ein Bildausgabegerät, das in seiner nativen Auflösung der des Bildstandards (1920x1080) entspricht. Ein herkömmliches HDready Display mit einer Auflösung von 1280x720 Bildpunkten weist tatsächlich nur die halbe Auflösung gegenüber FullHD auf. Aus diesem Unterschied resultiert zwangsläufig eine Skalierung, bei der die Auflösung möglichst effektiv herunter gerechnet wird. Dies bedeutet aber keinesfalls, dass Blu-ray und HD-DVD für einen 720p-Projektoren keinen Vorteil bringen, im Gegenteil: Gegenüber PAL wird die Auflösung auch hier mehr als verdoppelt, hinzu kommen weniger Artefakte und Farbreduktionen durch effektivere Komprimierung gegenüber der DVD. Diese Vorteile sind mit jedem 720p-Projektor direkt sichtbar. Wir haben verschiedene gängige 720p-Projektoren mit den neuen Bildmedien untersucht (Mitsubishi HC3000, Sanyo PLV-Z4 & Co.) und die Ergebnisse waren jeweils ähnlich begeisternd, mehr Bildqualität ist mit diesen Projektoren nicht möglich. Vor allem die Bildschärfe profitiert ungemein, ein großer Aha-Effekt ist bei jedem Heimkinofan nicht zu vermeiden.

Durch die verschiedenen Auflösungen sind aber gewisse technische Aspekte zu berücksichtigen, vor allem Skalierung & De-Interlacing. Die Parallelen zur DVD sind dabei nicht zu übersehen, nur dass diesmal die Auflösung nicht nach oben, sondern nach "unten" gerechnet werden muss.




3.3.1 1080i vs 1080p

Sowohl bei HD-DVD als auch bei Blu-ray handelt es sich um FullHD-Medien mit einer vertikalen Auflösung von 1080 Zeilen. Unterschiedlich ist bislang die Signalausgabe: Während der HD-(X)A1 das Bild maximal "nur" als 1080i(interlaced) ausgibt, ist beim Samsung BD-P1000 eine progressive Ausgabe (1080p) ebenfalls im Programm. Die große Frage ist dabei, ob der Projektor eine 1080p-Signalverarbeitung besitzt, sprich, eine progressive FullHD Signalquelle überhaupt unterstützt. Leider ist sie bei vielen Projektoren vernachlässigt worden, so dass 1080p-Input eher die Ausnahme denn die Regel ist.

Unterstützt der Projektor 1080p, so ist dies sicherlich die erste Wahl, da hier das De-Interlacing direkt vom Player zuverlässig durchgeführt wird, bzw. die Bildsignale in zukünftigen Modellen direkt Progressiv von der Silberscheibe ausgelesen werden können. Im besten Fall wird so gar kein De-Interlacing mehr durchgeführt.

Fehlt dem Projektor die 1080p Unterstützung, so muss auf 1080i ausgewichen werden. In diesem Fall übergibt der Player dem Projektor / TV ein interlaced Signal, ähnlich unserem bekannten PAL (576i), nur diesmal mit deutlich höherer Auflösung. Doch die typischen Progressive-Scan-Probleme bleiben die gleichen: Der Projektor muss nun selbst das De-Interlacing, mit all seinen Probleme, durchführen. So muss der Projektor z.B. ermitteln, ob es sich um Video- oder Filmmaterial handelt, und den entsprechenden HD-Filmmodus aktivieren. Dafür muss er aber erst einmal über einen HD-tauglichen Filmmodus verfügen (evtl. für 50Hz und 60Hz) und auch hieran wurde bei vielen Modellen nicht gedacht. Nicht selten wird bei 1080i-Signalen stets ein simples "Bobbing" Verfahren durchgeführt, bei dem die fehlenden Bildzeilen einfach interpoliert werden. Dadurch wird aber zumindest bei Spielfilmen großes Schärfepotenzial verschenkt.

Wie der Leser schnell bemerkt: Unterstützt der Projektor keine 1080p Signale und verfügt auch nicht über optimierte HD-De-Interlacer, steht man wieder vor dem alten Progressive-Scan Problem. Aus diesem Grunde werden wir bei zukünftigen Projektoren Tests die HD-Signalverarbeitung noch genauer untersuchen, als bisher.

 


3.3.2 1080 -> 720 Skalierung

Bei nativer Bildausgabe übermittelt ein HD-DVD bzw. Blu-ray Player ein Bild mit 1920x1080 Bildpunkten. Aktuelle Projektoren stellen das Bild aber mit 1280x720 Bildpunkten dar. Die Auflösung muss also heruntergerechnet, skaliert werden. Je nach Konstellation erfolgt diese Skalierung im Player, in einem externen Scaler oder im Projektor. Egal wo, die Skalierung sollte möglichst leistungsfähig sein und die Bildumwandlung ohne störende Artefakte durchführen. Auch hier erkennt man schnell, mit einem 720p Projektor bleibt einem das Thema Skalierung treu.

 

3.3.3 Direkte 720p-Ausgabe durch den Player

Skalierung & De-Interlacing, zwei Aufgaben, die man durch einen leistungsfähigen HD-DVD / Blu-ray Player effektiv und kostengünstig lösen kann. Tatsächlich unterstützen sowohl der Toshiba HD-(X)A1 als auch der Samsung BD-P1000 eine direkte 720p Ausgabe. Doch ist dies bei diesen ersten Modellen tatsächlich die beste Lösung?

Wie bereits erläutert, verfügt der HD-XA1 über keine progressive 1080p Ausgabe, 720p steht aber durchaus in der Liste unterstützer Signale. Aktiviert man den 720p-Modus, so übernimmt der Player die Skalierung und das De-Interlacing, der Projektor hat lediglich noch die Aufgabe, das Signal pixelgenau darzustellen. Die Skalierung des XA1 ist dabei auf sehr hohem Niveau, sein PC-ähnlicher technischer Aufbau verleiht ihm offensichtlich genug Rechenkapazitäten, die Auflösung adäquat umzurechnen. Große Defizite zeigt er allerdings im De-Interlacing bzw. der vertikalen Auflösung: Es hat den Anschein, dass der Player für die Berechnung der 720p-Bilder nicht das progressive 1080p Bild zu Grunde legt, sondern lediglich ein Halbbild. Dadurch wird viel Auflösungspotenzial verschenkt, ähnlich eben erwähntem Bobbing-DeInterlacing in Projektoren. Die 720p Ausgabe ist somit für 1080-HD-DVDs keine wirklich zu empfehlende Alternative. Je nach Projektor / TV kann es dennoch die bessere Lösung sein, dies hängt von den jeweiligen De-Interlacing / Skalierungs- Qualitäten ab.


Beim BD-P1000 liegt der Sachverhalt umgekehrt. Der hochwertige De-Interlacer wandelt das 1080i Signal des Videodecoders ins Progressive um, die Skalierungseigenschaften zeigen sich aber nicht ganz so präzise. Dennoch ist der Player zu einer sehr guten 720p Ausgabe in der Lage, die in der Regel die bessere Alternative gegenüber der projektorinternen Signalverarbeitung darstellt.

 

3.3.4 Fazit: 720p-Darstellung

Zweifelsohne sind die neuen Medien Blu-ray und HD-DVD auch für die Darstellung auf 720p Projektoren / Displays hervorragend geeignet. Ungeachtet der Kette zeigt das HD-Bild unübersehbare Stärken gegenüber Standard DVD-Quellen (guter Film vorausgesetzt). Viele Heimkinfreunde werden die gebotene Qualität bereits als so gut empfinden, dass nicht mehr groß nachgebessert werden muss.

Wer aber das Bestmögliche aus seiner Heimkinoanlage herauskitzeln will, muss sich mit klassischen Themen wie De-Interlacing und Skalierung auseinandersetzen. Haben sowohl der Player als auch der Projektor hier Schwächen, kann die Wahl eines sehr guten externen Scalers noch einmal einnen sichtbaren Qualitätsschub nach vorne ermöglichen.

 


3.4 Darstellung von SD (DVD) - Material

Blu-ray und HD-DVD sind abwärtskompatible Standards, beide Player sind daher in der Lage, auch CDs und DVDs abzuspielen. Zu diesem Zweck sind eigens herkömmliche, rote Laser in den Laufwerken integriert worden. Es liegt daher nahe, den neuen HDTV-Player direkt als Ersatz für den bald veralteten DVD-Player zu nutzen. Voraussetzung hierfür ist aber, wie bei jedem DVD-Player, eine gute DVD-Signalverarbeitung.

Beide Modelle sind in der Lage, in Echtzeit das DVD-Signal in 480p, 720p oder 1080i zu wandeln. Der Samsung bietet zusätzlich auch die 1080p Ausgabe für DVDs an. In unserem DVD-Test machten beide Geräte eine gute Figur und sind daher als ernstzunehmende DVD-Player in Betracht zu ziehen.

Besonders beeindruckend arbeitet der HD-XA1, sein technischer Aufbau machen ihn sozusagen zu einem kompakten HTPC mit nahezu allen Stärken. Dies beginnt mit einer hervorragenden Hoch-Skalierung, die dem SD-Bild tatsächlich den Anschein einer verbesserten Detaildarstellung verleiht. Hinzu kommt die Möglichkeit, den Player PC-typisch auf den Filmmode zu "zwingen", so dass dieser automatisch immer nach dem "Weaving-" Verfahren arbeitet, ebenfalls ähnlich einem HTPC. Mehr kann man von einem DVD-Player nicht verlangen, schlägt er doch einen Großteil seiner spezialisierten Konkurrenz.

Der Samsung BD-P1000 verlässt sich bei der DVD-Wiedergabe auf seine Faroudja-Power. Und auch diese ist nicht zu unterschätzen, der Player zeigt bei der DVD-Wiedergabe einen stabilen Filmmode und eine adäquate Auflösungsskalierung, wenn auch nicht mit letzter Schärfe wie die Toshiba Konkurrenz. Aber auch der Samsung ist als guter DVD-Player einzustufen.


Anmerkung:
Da die hier getesteten Player auf dem europäischen PAL-Markt in dieser Form nicht erhältlich sind, beziehen sich die Ergebnisse auf amerikanische NTSC-DVDs. Das Abspielen von PAL-DVDs ist mit beiden Geräten nicht möglich, auch nicht bei Code "0" Titeln!

 

 

4. Fazit: Welchem Standard gelang der bessere Einstieg in die HDTV-Zukunft?

Unsere vielgeliebte DVD ist in die Jahre gekommen, fast schon 10 Jahre ist es her, seitdem die ersten digitalen Filmscheiben den Siegeszug gegen analoge Medien wie VHS und Laserdisc begannen. Pünktlich zu diesem Jubiläum starten zwei neue Standards, die beide mit besserer Bild- und Tonqualität, sowie mehr Interaktivität auftrumpfen sollen. Schade ist es dabei, dass sich die Hersteller aufgrund des üblichen Wirtschaftsgerangels nicht auf einen gemeinsamen Standard geeinigt haben (wie damals bei der DVD), sondern sich zwei konkurriende Standards entwickelt haben.

Die Gefahren eines solchen Formatkampfes sind offensichtlich: Keiner der beiden Standards wird vorerst die gesamte Unterstützung auf sich ziehen können, einige Firmen werden versuchen, den Kunden in eine gewisse Richtung zu bewegen, teils durch Qualität, teils durch Boykott eines der beiden Medien. Die Firmen sind bei all ihrer verständlichen wirtschaftlichen Interessen gut beraten, ihre Politik nicht zu übertreiben, denn der Kunde reagiert im Zweifelsfall mit Abwarten, was keinem der beiden Standards behilflich sein würde. Dennoch ist es zweifellos, dass der Siegeszug von HDTV unaufhaltsam ist, zu viele Vorteile bieten die neuen Aufnahmemedien, zu gut ist die mögliche Bildqualität, zu vielseitig die Einsatzmöglichkeiten. Die sich stellenden Fragen sind vielmehr: Wann und mit welchem Standard? Vielleicht gar mit beiden Standards?

Um diese Fragen ernsthaft zu beantworten ist es derzeit definitiv zu früh. Auch die DVD war nicht über Nacht ein Erfolg, in den ersten Jahren nahmen viele Kunden den neuen Standard nicht ernst oder gar nicht erst wahr. Neue Standards gewinnen nur über einen größeren Zeitraum die Akzeptanz der breiten Masse, und bei HDTV wird es nicht anders sein. Viele Jahre hat die DVD gebraucht, um da zu sein, wo sie jetzt ist, und nicht schneller wird es gehen für Blu-ray oder HD-DVD oder gar beide. Bis dahin werden uns noch zahlreiche Entwicklungen in Technik und Preis überraschen.

Aus all diesen Überlegungen heraus kann die Frage dieses Vergleichsspecials nicht sein, welcher Standard der bessere ist, sondern lediglich, welcher Standard den besseren Start in den Markt gezeigt hat. Wer diesen äußerst umfangreichen Artikel gewissenhaft gelesen hat, für den liegt die Antwort auf diese Frage auf der Hand: Die HD-DVD!

Es überrascht uns selbst, dass man diese Frage so klar und eindeutig beantworten kann, denn auf dem Papier sind die beiden Formate sich sehr ähnlich mit sogar besseren Zukunftsaussichten für die Blu-ray, dank noch höherer Datenkapazitäten. Doch was den Einstieg in den vergangen Monaten in den USA betrifft, hat sich Toshiba ganz klar besser vorbereitet und das Prinzip "hervorragende Qualität zum fairen Preis" besser umgesetzt, als die Blu-ray Konkurrenz.

Dies beginnt schon mit dem äußeren Erscheinungsbild und der Verarbeitungsqualität der Player. Der Toshiba HD-XA1 ist ein solides und hervorragend verarbeitetes Schwergewicht, das mit doppeltem Chassis und getrennten Signalwegen ein gewisses High-End-Feeling vermittelt. Zugegeben, der Samsung BD-P1000 ist ebenfalls ein optisch sehr gefälliger (vielleicht sogar schönerer) Player, doch seine Verarbeitung und sein technischer Aufbau erinnern doch eher an einen Standard-DVD-Player der €500.- Klasse, denn an seinen fürstlichen Kaufpreis von $1000.- .


In der Bedienung ist das Feld ausgeglichen, hier beschränken sich beide auf die notwendigen Funktionen. Beim Toshiba allerdings wirkt das Konzept durchdachter und auch gewissenhafter umgesetzt. Zwar vermittelt der Samsung mit seinen schnelleren Boot- und Ladezeiten mehr das Gefühl eines optimierten Players, doch erfüllt der Toshiba mehr die Ansprüche wahrer Heimkinfans, die nicht zuletzt stets zu den ersten Kunden für neue Standards gehören.

In der Vielseitigkeit und Multimediaunterstützung hat der XA-1 ebenfalls alles an Board, was im Vorfeld versprochen wurde. So können über gleich zwei USB-Ports zukünftige Peripherie-Geräte angeschlossen werden, über den Ethernet-Anschluss kann der Player mit der Außenwelt und dem Internet kommunizieren und über die RS-232 Schnittstelle ist er sogar zu Automatisierung geeignet. Der Samsung bietet nichts von alledem, stattdessen versucht er mit CF- und SD- Kartenslots zu punkten. Dies ist eine gute Idee, doch aufgrund der schlechten technischen Umsetzung vor allem der Fotomenüs birgt dies kaum ernstzunehmende Vorteile.

Letztendlich entscheidend für jeden Filmenthusiasten ist die Bildqualität, stimmt sie, so sind viele Defizite in Verarbeitung, Bedienung oder Preis schnell vergessen. Aber auch hier sprechen die ersten Ergebnisse eine klare Sprache, und eine überraschende zugleich: Trotz der ähnlichen Möglichkeiten und Technik (beide Geräte verwenden den selben Videodecoder!), gewinnt derzeit die HD-DVD in Sachen Bildqualität ganz deutlich.

Die Gründe dafür liegen weniger in dem technischen Aufbau der Standards, als vielmehr in der Sorgfalt und Prioritätensetzung bei der Herstellung der Software. Die HD-DVD Titel wurden mit einem ganz klaren Ziel kreiert, zum jetzigen Zeitpunkt die bestmögliche Qualität zu liefern. Dafür hat man sich mit den Kundenwünschen auseinandergesetzt, den effektivsten Komprimierungsstandard gewählt und mit Dual-Layer Discs das Maximum an Kapazität genutzt. Diese Mühe wird mit einer Bildqualität belohnt, die bei nahezu allen Titelen auf gutem, meistens sogar auf sehr gutem bis hervorragendem Niveau liegen.


Von oben nach unten: Samsung BD-P1000 ($1000.-), Toshiba HD-XA1 ($800.-)
und Toshiba HD-A1 ($500.-)

Bei der Blu-ray hingegen wirkt alles ein wenig überhastet: Die Player-Modelle werden verschoben, ebenso die ersten Filmtitel. Schließlich kommt der Samsung Player mit Verspätung auf den Markt und die ersten Filmtitel zeigen bei weitem nicht das, was in der Technik steckt: Statt Dual-Layer-Discs kommen nur Single-Layer-Varianten zum Einsatz, die weniger Speicher bieten als ihre HD-DVD-Konkurrenz. Zudem wird ein veralteter Komprimierungsstandard (der selbe wie bei der DVD) verwendet und mit speicherintensivem, unkompromierten PCM-Ton kombiniert. Dass dies nicht zu den selben überzeugenden Ergebnissen führt, ist im Nachhinein wenig überraschend und man fragt sich, wie solch routinierten Unterhaltungsgiganten solche Fehler unterlaufen konnten. Da hilft auch die marketingtechnisch geschickt beworbene 1080p Ausgabe (beyond HD!) nicht weiter.

Die gute Nachricht, die man aus all diesen Ergebnissen ziehen kann, ist die Tatsache, dass keiner der beiden Standards wirklich schlechter ist, als der andere. Auch die Blu-ray unterstützt neue Komprimiervarianten wie VC1 oder MPEG4, und es ist auch nur noch eine Frage der Zeit, bis die ersten 50Gb Dual-Layer-Blu-rays den Markt erreichen. Und mit der bereits integrierten progressiven 1080p Ausgabe kann auch schon der Samsung, je nach Projektor, evtl. eine bessere Bildqualität liefern als der Toshiba-Gegner. Denn eines setzt der aktuelle HD-DVD Player voraus: Einen sehr guten 1080i De-Interlacer, genau aber diesen haben viele derzeitige Projektoren nicht!

Wenn also das Blu-ray Konsortium die Bedürfnisse der "Early Adopters" ernst nimmt, kann es mit seinen Produkten in Qualität und Preis- / Leistung gleichziehen, unter Umständen sogar überholen. Doch dafür müssen sich die Hersteller weiter ins Zeug legen, die anhaltenden Verzögerungen von Software und Hardware sprechen leider eher eine andere Sprache.

vs

Somit bleibt das Ergebnis: Die erste Runde geht deutlich an die HD-DVD, doch das Rennen ist noch lange nicht gewonnen. Toshiba hat mit einem hochwertigen und updatefähigen Gerät, gewissenhaft gemasterten Filmtiteln und wahren Kampfpreisen von $500.- bzw. $800.- von Anfang an gezeigt, wozu ihre neue Technik in der Lage ist. Blu-ray hat zweifellos ähnliches Potenzial, doch die Hersteller bleiben bislang den Beweis schuldig. Aber der Wettbewerb hat erst begonnen und Europa noch nicht einmal erreicht. Es bleibt zu vermuten, dass beide Konkurrenten aus den Starts in den USA gelernt haben und hier mit anderen Strategien beginnen werden. Im September werden wir auf der Internationalen Funkausstellung bestimmt mehr Informationen, über die hiesige Produktpalette, Softwarepläne und Preise erhalten. Wer weiß, wie sich das Rennen dann entwickelt? Bis dahin bleibt es spannend, letztendlich profitiert der Kunde nicht selten von jeder Form von Wettbewerb...

Wir bleiben trotz der klaren ersten Ergebnisse weiterhin neutraler Beobachter beider Standards und werden Sie über alle technischen Entwicklungen (und vielleicht Überraschungen) stets auf dem Laufenden halten...

 

2. August, 2006, Cine4Home

 

 


Zur Hauptseite von www.Cine4Home.de