Test: D-ILA Projektor JVC DLA HX-1
16:9 Heimkinoversion des DLA SX-21
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Wie bereits in unserem Test des DLA-SX21 aufgezeigt, ist auch die "dritte" Projektionstechnik, D-ILA bzw. LCOS, hervorragend für die Heimkino-Projektion geeignet. Zahlreiche Vorteile des Systems werden von immer mehr Leuten erkannt. Bisher waren nur "Profi"-Geräte aus dem Präsentationsbereich erhältlich, doch die Firma JVC hat den wachsenden Heimkino-Markt erkannt und brachte nun mit dem neuen Modell, HX-1, eine Heimkino-optimierte 16:9 - Version des SX-21 auf den Markt.

Die Preiskategorie von D-ILA Projektoren hat sich auf der anderen Seite leider noch nicht geändert. Stolze € 9000.- muss man für den neuen HX-1 schon anlegen, damit liegt das Gerät auf dem Preisniveau bester DLP-Projektoren wie z.B. einem Sharp 12000. In unserem Test untersuchen wir, wo Vorteile bzw. Nachteile zur Konkurrenz liegen.

Wir verweisen im voraus auf unsere Testkriterien, die ausführlich in unserem Know How Special: "Projektoren / PlasmaTVs - Qualitätsmerkmale - Die Testkriterien von Cine4Home" beschrieben werden.

Bzgl. LCOS Technologie verweisen wir ferner auf unser Know How Special: "D-ILA Technologie - Einführung in die Funktionsweise von LCOS Projektoren"


1. Ausstattung und Technik (Know How Link hier)

In der Form gleicht das neue Modell fast haargenau dem Schwester-Modell SX21. Lediglich die silberne Farbe ist einem dezenten Schwarz gewichen.

Die Verarbeitung wirkt ungemein hochwertig und wird der teuren Preisklasse gerecht. Dabei bleiben die Abmessungen noch im "kompakten" Bereich und dank des Tragegriffes (s. Bild oben) ist der Projektor ungemein portabel.


1.1 Technik (Know How Link hier)

Wie bereits in der Einleitung erwähnt, arbeiten im HX-1 weder herkömmliche LCD- noch DLP-Chips sondern reflektiv arbeitende "Liquid Crystal on Silicon"-Panels, kurz "LCOS"-Devices, drei an der Anzahl (für jede Grundfarbe eines). Sie ermöglichen dem Projektor eine außergewöhnlich hohe Auflösung von 1400 x 788 Pixeln, erstmals im 16:9 Format. Eine derart hohe Auflösung hat besonders kleine Pixel bzw. Abstände zwischen den Pixeln zur Folge, die alle anderen Projektionstechniken in Sachen "Füllrate" schlägt. Damit ist der Projektor für HDTV geradezu prädestiniert.

Wir haben auch ins "Innere" geschaut um einen technischen Einblick in die "andere" Technik zu geben: Wenig spektakulär wird der gesamte optische Lichtweg durch die große Hauptplatine "verdeckt".


Die Elektronik füllt die gesamte Grundfläche aus

Das optische Herz, sprich die drei LCOS-Chips, befindet sich direkt vor der Optik. Sie sind gut versteckt und nur bei genauem Betrachten auszumachen.

Geht man einen Schritt weiter und demontiert die Optik, zeigt sich einer der drei LCOS Chips in direkter Aufsicht:


Bunt reflektierender D-ILA Chip (Bildmitte)

Die hohe Auflösung macht auch eine präzise Optik erforderlich, sie ist sehr kompakt und bildet eine eigene Einheit.


Die Optik von "Außen"...

und von "Innen".

Als Lichtquelle dient in neuen D-ILA Projektoren nicht mehr eine (teure) Xenon Lampe, sondern eine NSH Lampe mit 250 Watt. Die Lampeneinheit wirkt dennoch ungewohnt mit einem relativ kleinen Lichtaustritt.

Sie ist in dem Falle eines Auswechselns (nach ca. 2000 Stunden) leicht im seitlichen Lampenschacht zu erreichen.

Im oberen Foto ist die innere Belüftung (Lüfter hinter Gitter, links) und der Anfang des Lichtweges deutlich zu erkennen. Die äußeren Belüftungsschlitze sind an der Vorder- und Rückseite zu finden. An der Vorderseite befindet sich die Luft-Ansaug-Schlitze mit leicht wechselbarem Luftfilter.

An der Rückseite wird die heiße Luft aus dem Gerät heraus geführt:

Leider ist dieser Luftweg nicht perfekt optimiert. Das Lüftergeräusch ist deutlich wahrnehmbar und im Vergleich zu manch anderem Projektor störend.


1.2 Anschlüsse / Bildsignale (Know How Link hier)

Nicht gegeizt hat JVC mit Anschlüssen: Das seitliche Panel ist geradezu voll mit sinnvollen Anschlussbuchsen, die für jede Anwendung geeignet sind.


Zahlreiche Eingänge

Dass es sich um ein Gerät mit Verwandtschaft zum Profibereich handelt, erkennt man an der hochwertigen Ausführung des Komponenten-Eingangs (Wahlweise RGB (H/V) oder YUV) durch BNC-Buchsen. Daneben befinden sich ein Standard Sub-D VGA Eingang und eine DVI-D Buchse, die zu der Kopierschutz-Variante HDCP kompatibel ist. Damit steht dem Anschluss hochwertigster DVD Player (z.B. Denon A-11) nichts im Wege. Neben den obligatorischen Standard-Anschlüssen S-Video und Composite, befinden sich zudem zahlreiche Anschlüsse für externe Geräte-Steuerung (RS 232, Klinke). Insider wissen zudem, dass sich über den Computeranschluss das Gerät per Service-Software sehr detailliert einstellen lässt.

Wie die zahlreichen Eingänge verraten, verarbeitet der HX-1 praktisch alle Bildsignale, die in einem im Heimkino auftauchen können, von PAL, NTSC, 576p bis hin zu HDTV 1920 x 1080 kann der Projektor alles darstellen. Die hohe native Auflösung ermöglicht dabei eine hervorragende HDTV Ausnutzung.


1.3 Aufstellung (Know How Link hier)

Dass D-ILA Projektoren nicht riesig sein müssen, hat schon das vom Gehäuse her gleiche Vorgängermodell SX-21 bewiesen. Die kompakten Ausmaße des Projektors erleichtern sowohl eine Tischprojektion als auch eine Deckenprojektion per Halterung.

Wie fast alle High-End Projektoren benötigt aber auch der HX-1 in Sachen Projektionsabstand "seinen Platz". Für gängige Bildgrößen von 2 bis 2,5m muss man schon einen Abstand von 4 - 5m einplanen, nichts für kleine Räume.


Projektionsabstandstabelle

Bilddiagonale 16:9 Projektions-Abstand Min. Projektions-Abstand Max.
0,93 m 1,56 m 2,05 m
1,01 m 1,71 m 2,24 m
1,52 m 2,59 m 3,38 m
2,03 m 3,47 m 4,53 m
2,54 m 4,35 m 5,67 m
3,04 m 5,23 m 6,82 m
3,55 m 6,11 m 7,96 m


Diese Abstände erlauben daher nur in wirklich großen Räumen eine Tischaufstellung. Immerhin lässt sich das Gerät dank der praktischen Füße schnell ausrichten.

Auf eine waagerechte Aufstellung sollte grundsätzlich geachtet werden. Das Gerät verfügt zwar über eine Trapezkorrektur, aber nur auf digitaler Ebene, was immer mit einen gewissen Auflösungsverlust in Kauf genommen werden muss. Ein optischer Lens-Shift, wie ihn immer mehr Projektoren anbieten, fehlt beim HX-1 leider.

Direkt an der Optik werden Schärfe und Zoom auf die Leinwand angepasst. Die Optik lässt sich dabei präzise justieren.

Lobenswert ist die Tatsache, dass man durch Aufsetzen der Staubschutzkappe die Schärfe nicht zwangsläufig verstellt wie bei den meisten anderen Projektoren



2. Bedienung (Know How Link hier)

Das Bedienkonzept ist nahezu identisch zum SX-21 Modell:


2.1 Menus

Die Onscreen-Menus sind optisch sehr schlicht, aber überaus übersichtlich und gut zu bedienen. Hier findet man alle wesentlichen Bild- und Aufstellungsparameter sowie Informationen zum eingespeisten Bildsignal.

Allerdings sind die gebotenen Bildeinstellmöglichkeiten nicht darauf angelegt, "alles" zu beeinflussen. Mehr dazu im Laufe des Bildtests.

Das Gerät kann auch komplett per Computer per RS-232 Schnittstelle gesteuert werden. Die entsprechenden Steuercodes finden sich in der Bedienungsanleitung.


2.2 Fernbedienung

Leider hat JVC die berechtigte Kritik an der Fernbedienung des SX-21 nicht wahrgenommen und legt beim HX-1 das selbe Modell bei. Hierbei handelt es sich um eine wirkliche Minimallösung.

Die kleine recht unergonomische Fernbedienung ist mit ihren Quicksetup Bildeinstellungstasten klar für den Präsentationsbereich ausgelegt und lässt bei der Heimkino-Nutzung einiges vermissen. So fehlt eine direkt individuelle Quellenanwahl sowie eine Beleuchtung. Mit gut zu bewerten ist immerhin die Reichweite des Infrarotsenders, der auch reflektiv über die Leinwand funktioniert.

Auf dem Gerät finden sich alle wesentlichen Tasten ebenfalls wieder, so dass eine gute Bedienung auch ohne Fernbedienung möglich ist.

Insgesamt ist das Bedienkonzept des HX-1 übersichtlich und gut durchdacht. Es kann intuitiv schnell verstanden werden. Lediglich die Fernbedienung wird der hohen Preisklasse nicht gerecht.



3. Bildtest

Wie leistungsstark zeigt sich das neueste D-ILA Modell in Sachen Bildqualität und was hat sich gegenüber dem 4:3 Modell geändert?


3.1 Screendoor / Raster (Know How Link hier)

Unschlagbar ist bei D-ILA Projektoren nach wie vor die enorme Füllrate. Die 1400 x 1050 Pixel sind auf so kleinem Raum untergebracht, dass sich selbst auf der Leinwand und bei größeren Bildbreiten so gut wie keine Pixelstruktur ausmachen bzw. fotografieren lässt.


3.2 Farbumfang (Know How Link hier)

D-ILA Projektoren sind in Fachkreisen durch ihr hervorragendes Farbvolumen bekannt. Auch der HX-1 zeigt einen hervorragenden Farbumfang.

Die darstellbaren Farben liegen geradezu punktgenau auf HDTV Niveau. Damit ist der Projektor technisch in der Lage, nahezu jede im Bildsignal vorkommende Farbnuance darzustellen, entsprechend gute Signalverarbeitung vorausgesetzt. Derartig "farbenfreudig" ist kaum ein anderer Projektor.


3.3 Farbtemperatur (Know How Link hier)

Der hervorragende Farbumfang bildet die Grundlage für die Farbdarstellung. Eine genaue Abstimmung auf die 6500K Norm ist zusätzlich für die akkurate Kino-Reproduktion notwendig. Das Bildmenu des HX-1 bietet drei Modi zur Auswahl: "6500K", " High" und "Anwender".


3.3.1"6500K"

6500 Kelvin sind, bei entsprechender Genauigkeit, exakt die Videonorm, und zwar über alle Helligkeitslevel. Unser Testgerät zeigte hier allerdings gewisse Abweichungen.


Die durchschnittliche Farbtemperatur pendelt mehr zwischen 7000K und 8000K. Damit wird die Bilddarstellung etwas zu kühl mit zuviel Blauanteilen im Bild gegenüber dem Kinooriginal.


3.3.2 "High"

Der "High"-Modus nutzt das gesamte Lampenspektrum der Projektionslampe aus. Hierdurch wird eine maximale Bildhelligkeit mit ebenfalls maximalem Kontrast ermöglicht. Das Lampenspektrum ist aber in Sachen Farbgenauigkeit recht weit von den erforderlichen 6500K entfernt. Wie in fast allen Fällen ist der Rotanteil zu niedrig.

Die durchschnittliche Farbtemperatur ist damit über alle Helligkeiten hinweg zu kühl.


3.3.3 "Anwender"

Bei dem "Anwender" Modus kann der Nutzer selber die gewünschte Farbverteilung auswählen. Jede Grundfarbe lässt sich individuell in der Intensität beeinflussen.


Leider fehlen hier getrennte Einstellungen für Gain, Bias und Gamma. Die Farben können nur insgesamt über alle Helligkeiten hinweg beeinflusst werden.
Dennoch lässt sich, mit ein wenig Übung und gutem Augenmaß, eine sehr gute Annäherung an die 6500K Norm erzielen.

Ab einer Helligkeit von 20% ist eine gleichmäßige, sehr gute Farbtemperatur im Diagramm zu erkennen, die eine sehr akkurate Reproduktion der Kino-Farben gewährleistet.


3.3.4 Farbtemperatur Fazit

Auch in Sachen Farbgenauigkeit erfüllt der HX-1 die hohen Erwartungen, die in dieser Preisklasse üblich sind. Zwar traf die 6500K Voreinstellung bei unserem Testgerät nicht genau die Videonorm, doch mit ein wenig Geduld lässt sich eine nahezu perfekte Verteilung erreichen. Dies, kombiniert mit dem hervorragenden Farbumfang, ermöglicht eine nahezu perfekt Farbdarstellung, die von kaum einem anderen Videoprojektor erreicht wird.


3.4 Schwarzwert, Kontrast, Helligkeit (Know How Link hier)

Gerade bei der High-End Projektorenklasse um € 10000.- überbieten sich die Hersteller derzeit mit immer höheren Kontrastwerten. Zwischen 500:1 und 5000:1 ist hier mittlerweile alles möglich, der Vorsprung der Röhrentechnologie wird immer unbedeutender.

Leider ist hier beim HX-1 ein deutliches Defizit zu vermerken. Bei einer rein digitalen Anpassung an die 6500K Norm (vgl. oben) erreicht er bei korrekter Farbdarstellung "nur" ein Kontrastverhältnis von 650:1 bis 700:1. Dies sind zwar durchaus akzeptable Werte und erlauben eine gute Tiefendynamik, doch die Lücke zur derzeitigen DLP Technologie ist mehr als deutlich. Ursache hierfür ist der Schwarzwert, der noch einen recht hohen Anteil an Restlicht auf die Leinwand gelangen lässt, vor allem Blau. Er lässt sich durch die Bildmenus nicht verbessern.

Die Maximalhelligkeit ist allerdings sehr hoch und auch für große Bilddiagonalen geeignet. Dank der geringen Pixelstruktur sind damit sehr große Bilddiagonalen empfehlenswert, da hier der Schwarzwert deutlich besser wird (nicht aber das Kontrastverhältnis).

Anmerkung: Durch externe Farbfilterung lässt sich das Kontrastverhältnis des HX-1 deutlich verbessern, da hier das gesamte Lampenspektrum ausgenutzt werden kann. Bei gleichbleibender Maximalhelligkeit wird der Schwarzwert verbessert und so das Kontrastverhältnis auf bis zu 900:1 erhöht.


3.5 Gammaverteilung / Homogenität (Know How Link hier)

So wie die Farbverteilung für eine akkurate Ausnutzung des Farbraumes notwendig ist, so "kontrolliert" die Gammaverteilung die akkurate Ausnutzung des Kontrastraumes. Erst bei einer genauen Helligkeitsverteilung wird gewährleistet, dass der Kontrastumfang gleichmäßig genutzt wird und keine Bildelemente überproprtional hell oder dunkel erscheinen. Der HX-1 bietet nur wenig Einflussmöglichkeiten auf die Helligkeitsverteilung. Dies ist aber verschmerzbar, da die Messungen zeigen, wie perfekt die Helligkeitsverteilung bereits ab Werk ausfällt:

Ein absolut gleichmäßiger Anstieg mit einer Steigung von 2.2 entspricht mit einer überraschenden Präzision dem Videostandard. Dunkle Bildinhalte verschwinden nicht im Schwarz sondern zeigen eine klare Durchzeichnung genauso wie helle Konturen nah an weiß. Das Bild erhält so eine natürliche Tiefen- und Farbdynamik, die auch kleine Differenzierungen sichtbar macht.


3.6 Ausleuchtung (Know How Link hier)

Ein für LCD und D-ILA Projektoren bekanntes Problem, ist die gleichmäßige Farbausleuchtung. Ist sie nicht perfekt entstehen vor allem in Grautönen leichte Farbverschiebungen an den Bildrändern (Farbwolken). Besonders bei älteren D-ILA Modellen wie z.B. G10 oder G11 lassen sich diese "Shading"-Effekte kaum verhindern. Dank einer neuen Justagetechnik ist das Problem aber spätestens seit dem SX-21 bei D-ILA Projektoren nicht mehr existent. Auch unser HX1 Testgerät zeigte nahezu kein Shading mehr. Auch hier steht die D-ILA Technologie mit derart guten Ergebnissen an der Spitze.


3.7 Overscan (Know How Link hier)

Für "Otto Normalverbraucher" nahezu unbekannt, ärgern sich anspruchsvolle Heimkinofans zunehmend über den Overscan eines Projektors. So manches Gerät unterschlägt bis zu 15% des Bildinhaltes durch Abschneiden der vier Bildränder. Bei dem HX1 hängt der Overscan von der Zuspielung ab:


Analog
Bei analoger Zuspielung z.B. über YUV zeigte unser Testgerät einen Overscan von ca. 40 Pixeln jeweils rechts und links und 15 Pixeln oben und unten. Dieses Abschneiden der Ränder addiert sich zu einem nicht unbeträchtlichen Bildverlust, der in der High-End Klasse vermieden werden sollte.


Digital
Besser sieht es bei der digitalen Zuspielung per DVI aus: Hier wird der Bildinhalt komplett dargestellt ohne jeglichen Verlust. Der Overscan beträgt 0% und erfüllt somit auch höchste Erwartungen auf diesem Gebiet.


3.8 De-Interlacing (Know How Link hier)

Nach wie vor sehr große Unterschiede sind im De-Interlacing Verhalten von Projektoren zu erkennen. Die technisch sehr aufwändige Vollbilddarstellung für die progressive Bilderzeugung zeigen auch bei teuren High-End Geräten manchmal deutliche Schwächen. Wie sieht es beim HX1 aus?


Videomaterial
Bildmaterial, dass von vornherein im Halbbildverfahren aufgezeichnet wurde (Shows, Sport, Interviews etc.) ist sogenanntes "Videomaterial" und erfordert eine komplexe Bildbearbeitung für eine gute Vollbilddarstellung. Der HX1 verfügt über so eine Bildverarbeitung: Nach dem "Motion Adaptive" verfahren werden ruhende Elemente im Bild "erkannt" und durch Kombinieren zweier aufeinanderfolgender Halbbilder zu dem gewünschten Vollbild mit maximaler Detaildarstellung verflochten. Bewegte Elemente hingegen werden durch interne Interpolation in ihrer vertikalen Auflösung hochgerechnet. Dieses Verfahren ist weit verbreitet und führt zu durchweg sehr guten Ergebnissen. Dem Anschluss z.B. einer hochwertigen Satellitenbox für den Fernsehempfang steht somit nichts im Wege. Noch bessere Ergebnisse erzielt z.B. nur die Faraodja Technologie mit ihrer Diagonal-Erkennung (DCDi).


Filmmaterial
Aufgrund seiner niedrigeren Aufnahmefrequenz (24Hz) benötigt Filmmaterial (Spielfilme) ein anderes De-Interlacing Verfahren, den sog. "Filmmode". Hier wird aus zwei zusammengehörenden Halbbildern das vollaufgelöste Kinobild "rekonstruiert". Eine Technik, die einfacher klingt als sie ist. Die De-Interlacing Elektronik des Projektors muss hierbei durch Analyse selbständig ermitteln, welche zwei Halbbilder zu dem selben Kinobild gehören. Der HX1 verfügt über so einen Filmmode und ist in der Lage, Filmmaterial weitgehendst in maximaler Detailauflösung darzustellen. Bei unseren Tests mit diversen Filmen zeigte sich jedoch, dass der Filmmode manchmal verlassen und stattdessen nach dem Video-Verfahren de-interlaced wird. Dies führt stellenweise zu sichtbarem Detailverlust. Für die DVD Wiedergabe empfiehlt sich daher die progressive Zuspielung direkt aus einem hochwertigen Player.


3.9 Detailtreue / Skalierung / Schärfe (Know How Link hier)

Mit einer bisher ungeschlagenen 16:9 Auflösung von 1400 x 788 Pixeln bietet der DLA HX1 beste Vorraussetzungen für eine hervorragende Detailtreue und Bildschärfe. Sie lassen sich aber nur bei entsprechend guter Signalverarbeitung und Skalierung erzielen.


3.9.1 Signalverarbeitung (Analog / Digital)

Die Signalverarbeitung des DLA HX1 ist absolut vorbildlich. Sowohl bei digitaler als auch bei analoger Zuspielung sind praktisch keine störenden Doppelkonturen (Ringing) zu erkennen.

Im Bild oben ist zu erkennen, dass selbst schwieriges Bildmaterial, wie schwarze Linien auf grauem Grund, keine störenden Doppelkonturen aufweist.


3.9.2 Skalierung Vertikal

Analog
Bei analoger Zuspielung zeigt der Projektor ein gutes Skalierungsvehalten ohne großen Detailverlust. Erst bei sehr kleinen Details (zwei oder einzeilig) entlarven die Testbilder kleine Schwächen.


Im Testbild oben sind leichte Ungenauigkeiten zu erkennen. Im normalen Filmbetrieb kann sich dies durch Moiree Muster in fein strukturierten Flächen äußern.


Je feiner die Linien, desto sichtbarer die Skalierung


Digital
Wie schon der Overscan profitiert auch in Sachen Skalierung die Bildqualität von der digitalen Zuspielung. In Verbindung mit einem DVI-tauglichen DVD Player ist die vertikale Skalierung derart perfekt, dass auch kleinste Bilddetails ohne sichtbare Skalierungseffekte auf die Leinwand gebracht werden.


Auch einzeilige Details werden ohne Interferenzerscheinungen reproduziert. Lediglich ein kleiner Pegelabfall mit resultierendem Kontrastverlust in Kleinst-Details ist zu vermerken.


3.9.3 Skalierung Horizontal

Analog
Die horizontale Auflösung von DVDs (720 Pixel) muss nahezu verdoppelt werden, um die enorm hohe native Auflösung des Projektors (1400 Pixel) auszunutzen. Je höher die native Auflösung, desto mehr Genauigkeit in der Skalierung ist möglich. Dieser Vorteil zeigt sich auch in Testbildern. Alle Auflösungsfrequenzen des DVD-Signals werden nahezu ohne Skalierungsercsheinungen umgerechnet.


Die Linien des Testbildes sind bis zur höchsten Auflösung sehr gleichmäßig. Ausschließlich bei 6MHz zeigen sich leichte Ungenauigkeiten.

Auch der geringe Helligkeitsabfall in hohen Auflösungen ist bei der analogen Zuspielung lobenswert und bei Digitalprojektoren noch lange nicht die Regel. Hierdurch profitiert die Dynamik kleiner Details deutlich.

Das gleiche gilt für die Farbauflösung. Die analoge Signalverarbeitung bietet bis zur höchsten DVD-Farbfrequenz eine angemessene Trennung


Auch hier zeigen sich in den Testbildern so gut wie keine Skalierungsartefakte.


Die höchste DVD Farbauflösung in Nahaufnahme


Digital
Die guten Analog-Ergebnisse werden bei digitaler Zuspielung noch weiter verbessert. Neben den geringen Skalierungsartefakten ist über DVI bis hin zur höchsten Auflösung kein Pegelabfall bemerkbar.

Dadurch wird der Kontrastumfang und die Dynamik auch bei kleinen Bilddetails und fein aufgelösten Strukturen maximal ausgenutzt.

Selbst die einzeilige Struktur des Testbildes (6,75MHz) erscheint in vollem Weiß.

Die Farbdarstellung profitiert gleichermaßen von der digitalen Zuspielung. Die Farbtrennung ist noch deutlicher.

Das Magenta und Grün der Testbilder wirkt noch leuchtender als bei der analogen Zuspielung.


Höchste Farbauflösung in Vergrößerung


3.9.4 Detaildarstellung Fazit

Eine sehr gute Signalverarbeitung in Kombination mit der hohen nativen Auflösung ermöglichen dem HX-1 sowohl über analoge als auch digitale Zuspielung eine hervorragende Detaildarstellung ohne nennenswerte Linearitätsschwankungen oder Kontrastverlust. Kleine Bildelemente werden so akkurat dargestellt, wie es der DVD-Standard zulässt. DVI bietet insgesamt noch einen "Tick" mehr Präzision und Dynamik.


3.10 Fazit Bild

Wie schon das Präsentations-Modell SX-21 zeigt auch der HX-1 zahlreiche Stärken. Die hohe native Auflösung von 1400x788 Pixeln gepaart mit einer leistungsstarken Signalverarbeitung und Skalierung sorgen für ein detailliert scharfes Kinobild, das dennoch natürlich und nicht digital wirkt. Die hohe Füllrate mit praktisch nicht mehr sichtbaren Pixelabständen ermöglicht einen verkürzten Betrachtungsabstand bei großen Bilddiagonalen. Zudem gewinnt das Projektionsbild durch den großen Farbumfang und akkurate Farbwiedergabe eine Natürlichkeit, die von anderen Projektionstechniken so kaum erreicht wird. Neben all den Vorteilen kann der HX-1 jedoch einen Nachteil nicht verbergen. Der Kontrast von maximal 800:1 wird dem aktuellen Stand der Technik in dieser Preisklasse leider nicht gerecht.


Bewertung Bild gesamt : 1,6 (Gut +)

Schwarzwert & Kontrast

2,5 (Befr. +)

Schärfe & Interpolation

1,3 (Sehr Gut -)

Farbwiedergabe

1,2 (Sehr Gut -)

De-Interlacing

1,6 (Gut. +)

Sonstige Aspekte

1,2 (Sehr Gut)



4. PC Anschluss / HTPC Tauglichkeit (Know How Link hier)

Heimkinoperfektionisten schwören größtenteils auf die Nutzung eines HTPCs. Durch leistungsstarke Software & Hardware wird eine Flexibilität und Genauigkeit der DVD-Wiedergabe erreicht, die ansonsten nur von Standalone Playern aller höchster Preisklasse erreicht wird.
Leider wird die Nutzung eines HTPCs oft in der Praxis durch interne Mängel der Signalverarbeitung seitens des Projektor limitiert. So muss der Projektors möglichst pixelgenau in seiner nativen Auflösung ansteuerbar sein, und zwar in der für PAL notwendigen Bildwiederholfrequenz von 50Hz bzw. 75 Hz.
In unseren Tests ließ sich der HX-1 sowohl in 60Hz (NTSC) als auch in 50Hz nativ pixelgenau ansteuern. In 60Hz arbeitet der Projektor zudem flüssig ohne jegliches Bildruckeln oder Tearing. Leider sieht dies bei 50Hz / 75Hz anders aus, hier war es uns unabhängig von der verwendeten Auflösung nicht möglich, eine ruckelfreie Darstellung zu erzielen. Eine sinnvolle HTPC Nutzung ist daher ausschließlich auf die Wiedergabe von 60Hz NTSC-Material beschränkt.

Anmerkung:
Durch die vielen Auflösungen und Konfigurationsmöglichkeiten mag es vielleicht einem Experten gelingen, das Problem zu lösen. In diesem Fall einfach email an uns, und wir werden eine Ergänzung veröffentlichen.


5. HDTV Wiedergabe

Ein HX-1 bleibt bei der Wiedergabe von DVDs weitgehendst unterfordert, zu gering ist die Auflösung des Signalmediums. Anders sieht es bei HDTV Material, z.B. von einem D-Theater Recorder wie dem JVC HM-DH 30000U. Mit 1980x1080 Bildpunkten wird der HX-1 perfekt genutzt. Hier sind die Stärken der D-ILA Technologie noch offensichtlicher: Ohne Pixelstruktur wird ein Bild erzeugt, dass an Bildschärfe und Detail sogar die meisten Kinos in den Schatten stellt. Die Skalierungselektronik leistet auch hier gute Arbeit und rechnet die eingespeiste Auflösung akkurat um. Auch die sonstigen Vorteile von HDTV, wie eine bessere Farbdynamik und weniger Artefaktbildung tragen in Verbindung mit dem HX-1 zu einer Bildgüte bei, die man in den heimischen vier Wänden bislang nur selten geboten bekommt.


6. Fazit

Alles in allem erfüllt der HX-1 die hohen Erwartungen, die man an ein Gerät dieser Preisklasse stellt. Gegenüber dem sehr guten SX-21 hat sich allerdings wenig verändert. In vielen Bereichen ist dies auch nicht notwendig. Eine sehr gute Ausstattung mit zahlreichen Eingängen und Signalflexibilität (beim HX-1 auch mit DVI HDCP Unterstützung), überwiegend hervorragende Bildeigenschaften und gute Verarbeitung lassen in der täglichen Heimkino-Nutzung kaum Wünsche offen. Die wenigen Schwächen des Schwestermodells wurden allerdings leider auch nicht verbessert. So muss man nach wie vor mit einer der Preisklasse in keinster Weise gerechten Fernbedienung und einem störenden Lüftergeräusch "auskommen". Auch der mäßige Schwarzwert und das damit verbundene nur durchschnittliche Kontrastverhältnis führen zu Punktabzug, hier ist die DLP Technologie mittlerweile deutlich im Vorteil. Allerdings werden diese Nachteile durch Vorteile in anderen Aspekten wie Farbdarstellung und artefaktfreie Natürlichkeit ausgeglichen.


7. Bewertung

+ Viele Eingänge
+ Hohe Auflösung
+ Hoher Füllfaktor
+ Hervorragende Farbwiedergabe
+ Keine Digitalartefakte

- Dürftige Fernbedienung
- Mäßiger Schwarzwert
- Nur durchschnittlicher Kontrast

Bewertung gesamt : 1,8 (Gut +)

Ausstattung

1,8 (Gut +)

Bedienung

2,2 (Gut -)

Technik

1,4 (Gut +)

Bild

1,6 (Gut +)

Preis Leistung

2 (Gut )



8. Technische Details (Herstellerangaben!):

SYSTEM
- Image Device: 3-chip D-ILA® (0.7-inch diagonal)
- Projection Lens: Zoom lens (2:1 ~ 2.6:1, manual zoom/manual focus, 53.3% offset)
- Brightness: 1000 ANSI lumens
- Resolution: 1400 x 788 pixels (1.1M pixels)
- Aspect Ratio: 16:9
- Contrast: 800:1
- Scanning Frequency: Horizontal: 15 -120kHz, Vertical: 24, 25, 30, 50 - 120Hz
- Screen Size (width): 2.6ft - 20ft (0.8m - 6.1m)
- Throw Distance: 5.1ft - 39.8ft (1.6m - 12.1m)
- Lamp: 250W, NSH (Model No. BHL5006-S)
- Color Temperature: 6500K/HIGH/user selectable
- Speaker: 1W

INPUT SIGNALS
- Component : Y, Pb/B-Y, Pr/R-Y, 480P, 720P, 1080i, 1080/24PsF, 25PsF, 1035i (HDTV)
- Composite: NTSC, PAL, SECAM, NTSC4.43
- RGB/RGBHV: VGA, SVGA, XGA, WXGA+ (1400 x 788), SXGA/SXGA+ (resized to 16:9 aspect ratio)
- DVI-D: 480P, 720P, 1080i, VGA, SVGA, XGA, WXGA+ (1400 x 788), SXGA/ SXGA+ (resized to 16:9 aspect ratio)

INPUT TERMINALS
- Video, 3 sources: BNC (Y/Pb/Pr, same as RGB), RCA, S-terminal
- Digital, 1 source: DVI-D (HDCP)
- RGB, 2 sources: BNC (PC2), D-sub 15-pin (PC 1)
- Audio, 1 source: Mini jack

CONTROL TERMINALS
- Serial Input, 1 source (RS-232C, D-sub 9-pin)
- Serial Output, 1 source (RS-232C, D-sub 9-pin)
- Remote, 1 source (wired remote mini jack) Discreet IR codes
- Screen Trigger, 1 source (12V 100mA)

GENERAL
- Dimensions (WHD): 11.7" x 5.6" x 14.1" (298 x 134 x 360mm)
- Weight: 13 lbs (5.9kg)
- Power Requirement: 100 - 240V AC, 50/60Hz
- Power Consumption: 340W

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