Test: D-ILA Projektor JVC DLA HX-1 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
16:9 Heimkinoversion des DLA SX-21 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Wie bereits in unserem Test des DLA-SX21 aufgezeigt, ist auch die "dritte" Projektionstechnik, D-ILA bzw. LCOS, hervorragend für die Heimkino-Projektion geeignet. Zahlreiche Vorteile des Systems werden von immer mehr Leuten erkannt. Bisher waren nur "Profi"-Geräte aus dem Präsentationsbereich erhältlich, doch die Firma JVC hat den wachsenden Heimkino-Markt erkannt und brachte nun mit dem neuen Modell, HX-1, eine Heimkino-optimierte 16:9 - Version des SX-21 auf den Markt. Die Preiskategorie von D-ILA Projektoren hat sich auf der anderen Seite leider noch nicht geändert. Stolze € 9000.- muss man für den neuen HX-1 schon anlegen, damit liegt das Gerät auf dem Preisniveau bester DLP-Projektoren wie z.B. einem Sharp 12000. In unserem Test untersuchen wir, wo Vorteile bzw. Nachteile zur Konkurrenz liegen. Wir verweisen im voraus auf unsere Testkriterien, die ausführlich in unserem Know How Special: "Projektoren / PlasmaTVs - Qualitätsmerkmale - Die Testkriterien von Cine4Home" beschrieben werden. Bzgl. LCOS Technologie verweisen wir ferner auf unser Know How Special: "D-ILA Technologie - Einführung in die Funktionsweise von LCOS Projektoren"
1. Ausstattung und Technik (Know
How Link hier) In der Form gleicht das neue Modell fast haargenau dem Schwester-Modell SX21. Lediglich die silberne Farbe ist einem dezenten Schwarz gewichen. Die Verarbeitung wirkt ungemein hochwertig und wird der teuren Preisklasse
gerecht. Dabei bleiben die Abmessungen noch im "kompakten" Bereich
und dank des Tragegriffes (s. Bild oben) ist der Projektor ungemein portabel. 1.1 Technik (Know
How Link hier) Wie bereits in der Einleitung erwähnt, arbeiten im HX-1 weder herkömmliche LCD- noch DLP-Chips sondern reflektiv arbeitende "Liquid Crystal on Silicon"-Panels, kurz "LCOS"-Devices, drei an der Anzahl (für jede Grundfarbe eines). Sie ermöglichen dem Projektor eine außergewöhnlich hohe Auflösung von 1400 x 788 Pixeln, erstmals im 16:9 Format. Eine derart hohe Auflösung hat besonders kleine Pixel bzw. Abstände zwischen den Pixeln zur Folge, die alle anderen Projektionstechniken in Sachen "Füllrate" schlägt. Damit ist der Projektor für HDTV geradezu prädestiniert. Wir haben auch ins "Innere" geschaut um einen technischen Einblick in die "andere" Technik zu geben: Wenig spektakulär wird der gesamte optische Lichtweg durch die große Hauptplatine "verdeckt".
Das optische Herz, sprich die drei LCOS-Chips, befindet sich direkt vor der Optik. Sie sind gut versteckt und nur bei genauem Betrachten auszumachen. Geht man einen Schritt weiter und demontiert die Optik, zeigt sich einer der drei LCOS Chips in direkter Aufsicht:
Die hohe Auflösung macht auch eine präzise Optik erforderlich, sie ist sehr kompakt und bildet eine eigene Einheit.
Als Lichtquelle dient in neuen D-ILA Projektoren nicht mehr eine (teure) Xenon Lampe, sondern eine NSH Lampe mit 250 Watt. Die Lampeneinheit wirkt dennoch ungewohnt mit einem relativ kleinen Lichtaustritt.
Sie ist in dem Falle eines Auswechselns (nach ca. 2000 Stunden) leicht im seitlichen Lampenschacht zu erreichen. Im oberen Foto ist die innere Belüftung (Lüfter hinter Gitter, links) und der Anfang des Lichtweges deutlich zu erkennen. Die äußeren Belüftungsschlitze sind an der Vorder- und Rückseite zu finden. An der Vorderseite befindet sich die Luft-Ansaug-Schlitze mit leicht wechselbarem Luftfilter. An der Rückseite wird die heiße Luft aus dem Gerät heraus geführt: Leider ist dieser Luftweg nicht perfekt optimiert. Das Lüftergeräusch
ist deutlich wahrnehmbar und im Vergleich zu manch anderem Projektor störend.
1.2 Anschlüsse / Bildsignale (Know
How Link
hier) Nicht gegeizt hat JVC mit Anschlüssen: Das seitliche Panel ist geradezu voll mit sinnvollen Anschlussbuchsen, die für jede Anwendung geeignet sind.
Dass es sich um ein Gerät mit Verwandtschaft zum Profibereich handelt, erkennt man an der hochwertigen Ausführung des Komponenten-Eingangs (Wahlweise RGB (H/V) oder YUV) durch BNC-Buchsen. Daneben befinden sich ein Standard Sub-D VGA Eingang und eine DVI-D Buchse, die zu der Kopierschutz-Variante HDCP kompatibel ist. Damit steht dem Anschluss hochwertigster DVD Player (z.B. Denon A-11) nichts im Wege. Neben den obligatorischen Standard-Anschlüssen S-Video und Composite, befinden sich zudem zahlreiche Anschlüsse für externe Geräte-Steuerung (RS 232, Klinke). Insider wissen zudem, dass sich über den Computeranschluss das Gerät per Service-Software sehr detailliert einstellen lässt. Wie die zahlreichen Eingänge verraten, verarbeitet der HX-1 praktisch
alle Bildsignale, die in einem im Heimkino auftauchen können, von
PAL, NTSC, 576p bis hin zu HDTV 1920 x 1080 kann der Projektor alles darstellen.
Die hohe native Auflösung ermöglicht dabei eine hervorragende
HDTV Ausnutzung. 1.3 Aufstellung (Know
How Link hier) Dass D-ILA Projektoren nicht riesig sein müssen, hat schon das vom Gehäuse her gleiche Vorgängermodell SX-21 bewiesen. Die kompakten Ausmaße des Projektors erleichtern sowohl eine Tischprojektion als auch eine Deckenprojektion per Halterung. Wie fast alle High-End Projektoren benötigt aber auch der HX-1 in
Sachen Projektionsabstand "seinen Platz". Für gängige
Bildgrößen von 2 bis 2,5m muss man schon einen Abstand von
4 - 5m einplanen, nichts für kleine Räume.
Auf eine waagerechte Aufstellung sollte grundsätzlich geachtet werden. Das Gerät verfügt zwar über eine Trapezkorrektur, aber nur auf digitaler Ebene, was immer mit einen gewissen Auflösungsverlust in Kauf genommen werden muss. Ein optischer Lens-Shift, wie ihn immer mehr Projektoren anbieten, fehlt beim HX-1 leider. Direkt an der Optik werden Schärfe und Zoom auf die Leinwand angepasst. Die Optik lässt sich dabei präzise justieren. Lobenswert ist die Tatsache, dass man durch Aufsetzen der Staubschutzkappe
die Schärfe nicht zwangsläufig verstellt wie bei den meisten
anderen Projektoren 2. Bedienung (Know
How Link hier) Das Bedienkonzept ist nahezu identisch zum SX-21 Modell: Die Onscreen-Menus sind optisch sehr schlicht, aber überaus übersichtlich und gut zu bedienen. Hier findet man alle wesentlichen Bild- und Aufstellungsparameter sowie Informationen zum eingespeisten Bildsignal. Allerdings sind die gebotenen Bildeinstellmöglichkeiten nicht darauf angelegt, "alles" zu beeinflussen. Mehr dazu im Laufe des Bildtests. Das Gerät kann auch komplett per Computer per RS-232 Schnittstelle
gesteuert werden. Die entsprechenden Steuercodes finden sich in der Bedienungsanleitung. 2.2 Fernbedienung
Die kleine recht unergonomische Fernbedienung ist mit ihren Quicksetup Bildeinstellungstasten klar für den Präsentationsbereich ausgelegt und lässt bei der Heimkino-Nutzung einiges vermissen. So fehlt eine direkt individuelle Quellenanwahl sowie eine Beleuchtung. Mit gut zu bewerten ist immerhin die Reichweite des Infrarotsenders, der auch reflektiv über die Leinwand funktioniert. Auf dem Gerät finden sich alle wesentlichen Tasten ebenfalls wieder,
so dass eine gute Bedienung auch ohne Fernbedienung möglich ist. Insgesamt ist das Bedienkonzept des HX-1 übersichtlich und gut durchdacht.
Es kann intuitiv schnell verstanden werden. Lediglich die Fernbedienung
wird der hohen Preisklasse nicht gerecht. Wie leistungsstark zeigt sich das neueste D-ILA Modell in Sachen Bildqualität
und was hat sich gegenüber dem 4:3 Modell geändert? 3.1 Screendoor / Raster (Know
How Link hier) 3.2 Farbumfang (Know
How Link hier)
Die darstellbaren Farben liegen geradezu punktgenau auf HDTV Niveau.
Damit ist der Projektor technisch in der Lage, nahezu jede im Bildsignal
vorkommende Farbnuance darzustellen, entsprechend gute Signalverarbeitung
vorausgesetzt. Derartig "farbenfreudig" ist kaum ein anderer
Projektor.
6500 Kelvin sind, bei entsprechender Genauigkeit, exakt die Videonorm, und zwar über alle Helligkeitslevel. Unser Testgerät zeigte hier allerdings gewisse Abweichungen.
Die durchschnittliche Farbtemperatur pendelt mehr zwischen 7000K und
8000K. Damit wird die Bilddarstellung etwas zu kühl mit zuviel Blauanteilen
im Bild gegenüber dem Kinooriginal. Der "High"-Modus nutzt das gesamte Lampenspektrum der Projektionslampe
aus. Hierdurch wird eine maximale Bildhelligkeit mit ebenfalls maximalem
Kontrast ermöglicht. Das Lampenspektrum ist aber in Sachen Farbgenauigkeit
recht weit von den erforderlichen 6500K entfernt. Wie in fast allen Fällen
ist der Rotanteil zu niedrig.
Die durchschnittliche Farbtemperatur ist damit über alle Helligkeiten hinweg zu kühl.
Bei dem "Anwender" Modus kann der Nutzer selber die gewünschte Farbverteilung auswählen. Jede Grundfarbe lässt sich individuell in der Intensität beeinflussen.
Leider fehlen hier getrennte Einstellungen für Gain, Bias und Gamma.
Die Farben können nur insgesamt über alle Helligkeiten hinweg
beeinflusst werden. Ab einer Helligkeit von 20% ist eine gleichmäßige, sehr gute
Farbtemperatur im Diagramm zu erkennen, die eine sehr akkurate Reproduktion
der Kino-Farben gewährleistet. 3.3.4 Farbtemperatur Fazit Auch in Sachen Farbgenauigkeit erfüllt der HX-1 die hohen Erwartungen, die in dieser Preisklasse üblich sind. Zwar traf die 6500K Voreinstellung bei unserem Testgerät nicht genau die Videonorm, doch mit ein wenig Geduld lässt sich eine nahezu perfekte Verteilung erreichen. Dies, kombiniert mit dem hervorragenden Farbumfang, ermöglicht eine nahezu perfekt Farbdarstellung, die von kaum einem anderen Videoprojektor erreicht wird.
3.4 Schwarzwert, Kontrast, Helligkeit
(Know
How Link hier) Leider ist hier beim HX-1 ein deutliches Defizit zu vermerken. Bei einer
rein digitalen Anpassung an die 6500K Norm (vgl. oben) erreicht er bei
korrekter Farbdarstellung "nur" ein Kontrastverhältnis
von 650:1 bis 700:1. Dies sind zwar durchaus akzeptable Werte und erlauben
eine gute Tiefendynamik, doch die Lücke zur derzeitigen DLP Technologie
ist mehr als deutlich. Ursache hierfür ist der Schwarzwert, der noch
einen recht hohen Anteil an Restlicht auf die Leinwand gelangen lässt,
vor allem Blau. Er lässt sich durch die Bildmenus nicht verbessern.
Die Maximalhelligkeit ist allerdings sehr hoch und auch für große Bilddiagonalen geeignet. Dank der geringen Pixelstruktur sind damit sehr große Bilddiagonalen empfehlenswert, da hier der Schwarzwert deutlich besser wird (nicht aber das Kontrastverhältnis). Anmerkung: Durch externe Farbfilterung lässt sich das Kontrastverhältnis
des HX-1 deutlich verbessern, da hier das gesamte Lampenspektrum ausgenutzt
werden kann. Bei gleichbleibender Maximalhelligkeit wird der Schwarzwert
verbessert und so das Kontrastverhältnis auf bis zu 900:1 erhöht.
Ein absolut gleichmäßiger Anstieg mit einer Steigung von 2.2
entspricht mit einer überraschenden Präzision dem Videostandard.
Dunkle Bildinhalte verschwinden nicht im Schwarz sondern zeigen eine klare
Durchzeichnung genauso wie helle Konturen nah an weiß. Das Bild
erhält so eine natürliche Tiefen- und Farbdynamik, die auch
kleine Differenzierungen sichtbar macht. 3.6 Ausleuchtung (Know
How Link hier) 3.7 Overscan (Know
How Link hier) Analog Digital 3.8 De-Interlacing (Know
How Link hier)
3.9 Detailtreue / Skalierung / Schärfe
(Know
How Link hier) 3.9.1 Signalverarbeitung (Analog / Digital) Die Signalverarbeitung des DLA HX1 ist absolut vorbildlich. Sowohl bei
digitaler als auch bei analoger Zuspielung sind praktisch keine störenden
Doppelkonturen (Ringing) zu erkennen. Im Bild oben ist zu erkennen, dass selbst schwieriges Bildmaterial, wie schwarze Linien auf grauem Grund, keine störenden Doppelkonturen aufweist.
Analog
Im Testbild oben sind leichte Ungenauigkeiten zu erkennen. Im normalen Filmbetrieb kann sich dies durch Moiree Muster in fein strukturierten Flächen äußern.
Auch einzeilige Details werden ohne Interferenzerscheinungen reproduziert.
Lediglich ein kleiner Pegelabfall mit resultierendem Kontrastverlust in
Kleinst-Details ist zu vermerken. 3.9.3 Skalierung Horizontal Analog
Die Linien des Testbildes sind bis zur höchsten Auflösung sehr gleichmäßig. Ausschließlich bei 6MHz zeigen sich leichte Ungenauigkeiten. Auch der geringe Helligkeitsabfall in hohen Auflösungen ist bei der analogen Zuspielung lobenswert und bei Digitalprojektoren noch lange nicht die Regel. Hierdurch profitiert die Dynamik kleiner Details deutlich. Das gleiche gilt für die Farbauflösung. Die analoge Signalverarbeitung
bietet bis zur höchsten DVD-Farbfrequenz eine angemessene Trennung
Dadurch wird der Kontrastumfang und die Dynamik auch bei kleinen Bilddetails und fein aufgelösten Strukturen maximal ausgenutzt. Selbst die einzeilige Struktur des Testbildes (6,75MHz) erscheint in vollem Weiß. Die Farbdarstellung profitiert gleichermaßen von der digitalen
Zuspielung. Die Farbtrennung ist noch deutlicher. Das Magenta und Grün der Testbilder wirkt noch leuchtender als bei der analogen Zuspielung.
Eine sehr gute Signalverarbeitung in Kombination mit der hohen nativen
Auflösung ermöglichen dem HX-1 sowohl über analoge als
auch digitale Zuspielung eine hervorragende Detaildarstellung ohne nennenswerte
Linearitätsschwankungen oder Kontrastverlust. Kleine Bildelemente
werden so akkurat dargestellt, wie es der DVD-Standard zulässt. DVI
bietet insgesamt noch einen "Tick" mehr Präzision und Dynamik.
Anmerkung:
7. Bewertung + Viele Eingänge - Dürftige Fernbedienung
SYSTEM INPUT SIGNALS INPUT TERMINALS CONTROL TERMINALS GENERAL |
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