Test: Denon DVD-A11 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Ein Schwergewicht als Überflieger? | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Mit sehr guten Bild- & Tonergebnissen hat der "günstige"
Denon DVD-2200 uns vor wenigen Wochen überzeugt. Jetzt bietet Denon
einen "Neuen" in der High-End Preisklasse, den DVD-A11. Mit
einem UVP von 2499.- kostet er rund dreimal soviel wie die Konkurrenz
aus eigenem Hause. Wo liegen die großen Unterschiede, die so eine
Preisdifferenz rechtfertigen? Wir haben das Gerät "analysiert": 1. Verarbeitung, Ausstattung und Features 1.1 Unterstützte Formate / Features Wie alle Denon Modelle "kennt" auch der DVD-A11 alle aktuelle
und häufig verwendete Bild- & Tonstandards. DVD-Video, VCD, SVCD
und JPEG sorgen für die Bilder, DVD-Audio, SACD, CD-Audio, MP3 und
sogar WMA für den Ton. Damit wird sämtlichen Anwendungen Rechnung
getragen, von der anspruchsvollen High-End Audio Vorführung bis hin
zum "beiläufigen" Hören von selbstgebrannten MP3 Musik
CDs. Als Leer-Medien können DVD-R/RW, DVD+R/RW bzw. CD-R/RW eingesetzt
werden. All dies bieten auch zahlreiche andere Modelle am Markt. Neu ist der
digitale Bildausgang, DVI (Digital Video Interface). Der DVD-A11 ist erst
der dritte DVD-Player auf dem deutschen Markt, der diese zukunftssichere
Art der Bildübertragung bietet. Bei den zwei Konkurrenzmodellen von
Samsung bzw. Marantz waren die Ergebnisse noch wenig beeindruckend, umso
interessanter der digitale Bildtest (siehe unten). Nicht nur Video verlässt den DVD-A11 digital, sondern auch alle möglichen Tonsignale können ohne Analog-Wandlung an den Verstärker "weitergegeben" werden: Neben der obligatorischen PCM, DTS und Dolby Digital-Ausgabe über Cinch-Koaxial bzw. optisch-TosLink erlauben die IEEE-1394 bzw. die Hi-Fi optimierte Denon-Link Schnittstelle auch die volldigitale Übertragung von DVD-Audio bzw. SACD. Die interne D/A Wandlerelektronik kann also komplett umgangen werden. Muss sie aber nicht, denn auch für den internen Dolby Digital, DTS, SACD und DVD-Audio Decoder wurden hochwertige Komponenten verarbeitet. Insgesamt lassen die Features keine Wünsche offen. Mit den zahlreichen
Ausgängen, sowohl analog als auch digital, und der großen Formatvielfalt
kann der DVD-A11 in nahezu alle Heimkino-Konfigurationen integriert werden.
Auch der DVD-A11 präsentiert sich im "altgewohnt" schlichten Denon Design. Nur die großen Abmessungen (434x139x434 mm) und das enorme Gewicht von 12,8 kg lassen auf die "inneren Werte" schließen. Die Verarbeitung wirkt dank des Vollmetallgehäuses mit stabiler Aluminiumfront, wahlweise in Schwarz oder Gold lieferbar, sehr hochwertig. Nur die Plastik-Schublade des DVD-Laufwerks sowie die Plastik-Bedienknöpfe werden der Preisklasse nicht ganz gerecht. Öffnet man das Gerät, zeigt sich, woher das Gewicht kommt: Der mechanische und elektronische Aufbau ist durch Multilayer-Gehäuse, diskrete Schaltkreise und eine unabhängige Stromversorgung mit hochwertigen Bauteilen gekennzeichnet.
Der Anblick ins kupferfarbene Innere macht geradezu Spaß:
Auf mehreren Etagen verteilt sind die Video- und Audioplatinen. Sogar der DVI Ausgabe wurde ein eigenes Board spendiert.
Für die Progressive Darstellung arbeitet der Faroudja FLI 2310.
Er "versteckt" sich unter der DVI Platine, die "huckepack" aufmontiert wurde.
Auch Netzteil und Stromversorgungsplatinen sind als Komponenten voneinander getrennt.
Der eigentliche Transformator steht ebenfalls alleine:
Das Laufwerk ist komplett verkapselt und zeigt ein sehr ruhiges Laufverhalten. Im Betrieb arbeitet es sehr zuverlässig und liest auch beanspruchte DVDs ohne Aussetzer ab. Nur bei größeren Kratzen gerät es ins Stocken. Die Fehlerkorrektur arbeitet insgesamt ordentlich, erreicht aber keine Spitzenwerte. Unterdurchschnittlich sind die Zugriffszeiten, besonders in DVD-Menus dauert es manchmal bis zu 2 Sekunden nach Auswahl, bis der Player "reagiert". Unter Markengeräten immer noch konkurrenzlos hingegen ist der Layerwechsel.
Der Laser fokussierte bei unseren Tests stets flüssig, ohne irgendeine
Verzögerung, von der einen optischen Schicht auf die andere. Hier
sollte sich so manch anderer Hersteller ein Beispiel nehmen.
Keinerlei Wünsche offen lässt die Anschlussseite. Alle analogen Bild- und Tonanschlüsse sind doppelt vorhanden: 2 x Audio-Stereo (Cinch), 2 x Composite (Cinch), 2 x S-Video (Hosiden), 2 x SCART und 2 x YUV, alle in goldener Ausführung. Besonders lobenswert sind die BNC Stecker für einen der zwei YUV- Ausgänge, er ist damit gerade für eine hochwertige Verkabelung im High-End Heimkino perfekt geeignet. Neben den analogen sind natürlich die digitalen Ausgänge ebenfalls sehr wichtig. Auch hier wird alles notwendige geboten: 1 x Koaxial (Cinch), 1 x optisch (Tos-Link), 2 x IEEE 1394, 1 x D-Link und "last but not least": 1 x DVI. Eine RS-232C Schnittstelle für die externe Mediensteuerungen runden
das umfangreiche Anschlussbild ab. Mehr muss ein aktueller DVD-Player
derzeit nicht bieten.
Wie das Design bietet auch die Fernbedienung nichts neues. Sie ist identisch mit denen der kleineren Modelle DVD-2200 und DVD-2900. Was bei einem Mittelklasse DVD-Player (DVD 2200) durchaus akzeptabel ist und bei einem gehobenem Gerät (DVD-2900) bereits ein wenig zu "einfach" wirkt, ist bei einem Luxusgerät wie dem DVD-A11 schlichtweg enttäuschend. Das graue Plastik wirkt wenig hochwertig. Zwar liegt die Fernbedienung
ergonomisch gut in der Hand und auch das Steuerkreuz ist gut mit dem Daumen
erreichbar, doch sind die überwiegend einheitlichen Tasten ohne Farb-
bzw. Formunterschiede wenig übersichtlich und für den "Blindbetrieb"
nur eingeschränkt nutzbar. Die phosphorisierten "Glo Keys"
leuchten im dunklen Heimkinoraum ebenfalls nicht lange genug, um über
eine ganze Filmlänge hinweg sichtbar zu bleiben. Hier wäre eine
elektrisch zuschaltbare Beleuchtung nützlicher. Immerhin wird die
Reichweite des Infrarotsenders mit ca. 7m auch großen Räumen
gerecht. 1.6 Bewertung: Verarbeitung, Ausstattung
und Features
2. Bedienung Neben der Fernbedienung sind die On-Screen Menus für die Qualität der Gerätesteuerung entscheidend. Sie erscheinen bei dem DVD-A11 ähnlich zum DVD-2200 / 2900 optisch schlicht aber übersichtlich gegliedert. Im Gegensatz zu den kleinen Brüdern sind aber diverse neue Funktionen "versteckt". Besonders zur Bildkalibrierung werden dem Anwender noch mehr Parameter geboten, mehr dazu in den entsprechenden Abschnitten des Bildtests. Die Menu-Bedienung erfolgt ausgesprochen gut und verzögerungsfrei, lediglich das grafische Design könnte ein wenig ansprechender gestaltet sein. In Menus von DVDs arbeitet der A11 leider nicht ganz so "flink". Die Verzögerungszeiten sind hier schon ein wenig störend.
In den technischen Daten fällt besonders der verwendete Video-D/A Wandler auf: Mit einer Taktfrequenz von 216MHz ist er schnell genug für ein 16-fach Oversampling (interlaced), bzw. 8-fach Oversampling (progressive). Dies soll zumindest theoretisch eine verbesserte Signaltreue gewährleisten. Noch bessere Qualität soll zudem die volldigitale DVI Schnittstelle bieten, bei ihr gibt es keinerlei Qualitätsreduktion durch D/A Wandlung. Wir haben in unserem Bildtest sowohl die herkömmlich analoge als auch die volldigitale Bildqualität berücksichtigt und, wo nötig, in verschiedenen Kategorien eingeteilt. In Sachen Bildparameter übertrifft der DVD-A11 seine "Kollegen" bei weitem. Denon hat noch mehr Funktionen im Video-Adjust-Menu integriert. In vier verschiedenen Rubriken können vielseitige Einstellungen vorgenommen. Fünf verschiedene Speicherbänke stehen für individuelle Gerätekonfigurationen zur Verfügung. Der "Clou" dieses Bild-Equalizers ist die Tatsache, dass alle
Einstellfunktionen auch für die digitale Bildausgabe über DVI
"aktiv" sind. Viele aktuelle Projektoren verlieren ihre Einstellmöglichkeiten
bei Einspeisung von DVI Signalen. Eventuelle Defizite im Bild können
aber nun durch den DVD-Player DVD-A11 ausgeglichen werden, ein Luxus,
den noch kein anderes DVI-taugliches Gerät am Markt bietet. 3.1 Kontrast Schwarz / Weiß, Helligkeitsverteilung a) Analog Mit einem korrekt eingestelltem Setup bietet sich eine nahezu perfekte
Kontrastausnutzung. Auch dunkelste Details werden plastisch im Bild dargestellt,
ohne vom Schwarz "verschluckt" zu werden. Gleiches gilt für
helle Bildpartien: Selbst kleinste Helligkeitsnuancen in Weiß (z.B.
in Wolken) werden klar differenziert dargestellt, das Bild zeigt eine
ungemein hohe Tiefenwirkung mit sehr guter Dynamik.
Im Filmbetrieb wird dies belohnt mit einer absolut akkuraten Helligkeitsdarstellung
aller Bildelemente. Dunkle Bildpartien wirken weder unter- noch überbetont,
der Bildkontrast bietet für alle Bildszenen den gleichen "Spielraum".
Für einen natürlichen Bildeindruck und Farben, wie sie vom
Regisseur beabsichtigt wurden, ist eine akkurate Farbdarstellung notwendig.
Sie lässt sich am besten in der Farbtemperatur von Graustufen überprüfen.
Grau wird aus den Grundfarben Rot, Grün und Blau "gemischt".
Stimmt die Mischung (für die Videodarstellung muss Grau stets eine
Farbtemperatur von 6500k haben), so stimmen auch alle Farben. Die Farbpegel
des A11 sind vorbildlich. Sie gewährleisten in allen Helligkeitsbereichen
eine sehr genaue Farbdarstellung. Die Farbintensität lässt sich
zudem im Video-Menu mit Hilfe der "Chroma Level" Option beeinflussen. Über DVI werden die auf der DVD aufgenommenen Farbwerte direkt digital,
ohne irgendeine mögliche "Analogverfälschung" an den
Projektor weitergegeben. 3.3 Detailtreue / Schärfe a) Analog Zusätzlich gibt es eine "Enhancer" (regelbar von 0 -7) Funktion, die Bildkonturen stärker betonen soll. Sie führt allerdings leicht zu Bildverfremdungen. Durch die perfekten Einstellmöglichkeiten und die leistungsfähige
D/A Wandlung erscheint die Bildschärfe durchgehend sehr gut, hier
kann man das "Optimum" aus dem Projektor / TV "herausholen".
Die Detaildarstellung ist hervorragend, auch noch so kleine Bildelemente
oder Strukturen entgehen dem Betrachter nicht.
Beim De-Interlacing hat sich einiges getan. Denon hat im neuen Gerät
den Silicon Image Chip durch einen Faroudja FLI2310 ersetzt. Diese De-Interlacing
Elektronik hat sich bereits in anderen guten Progressive Playern bewährt.
Auch bei Videomaterial verspricht sie dank "DCDi" eine bessere
Detailauflösung vor allem an schrägen Kanten. - Auto1: Der Auto1 Modus ist ein auf Kinomaterial (24 Bilder/Sek.)
optimierter Filmmodus. Er ist sowohl für amerikanische NTSC DVDs
(mit 3:2 Pulldown) als auch deutsche PAL DVDs geeignet. - Auto2: Dieser Modus ist laut Anleitung auf Bildmaterial mit
30 Bilder/Sek. eingestellt. Die Anleitung bezieht sich hier auf amerikanische
Bildstandards. "Interpretiert" bedeutet dies, dass dieser Modus
auf den sogenannten 2:2 Pulldown optimiert ist, bei dem aus zwei aufeinanderfolgenden
Halbbildern jeweils ein progressives Vollbild gewonnen wird. Auch deutsche
Film - PAL-DVDs arbeiten mit 2:2 Pulldown, allerdings mit 25 Bildern/Sek.
Daher kann dieser Modus gerade für hiesige Film-DVDs als der Optimale
angesehen werden. - Video1: Video1 ist einer von drei auf Videomaterial optimierte
De-Interlacing Algorithmen. Er ist der sogenannte "Universal"-Modus,
der auf "normales" Videomaterial abgestimmt ist. - Video2: Hier ist die Progressive Darstellung auf Videomaterial
mit wenig Bewegungen im Bild ausgelegt. Technisch heißt das, dass
das De-Interlacing den Schwerpunkt auf "Weaving", das Zusammensetzen
von zwei aufeinanderfolgenden Halbbildern, legt. Dadurch wird eine höhere
Detailauflösung in unbewegten Bildpartien gewährleistet. - Video3: Dieser Modus ist wiederum auf Videomaterial mit schnellen
Bewegungen optimiert. Hier wird der Schwerpunkt auf Interpolation gelegt,
d.h. die fehlenden Bildzeilen werden vom DVD-Player berechnet. Bei sehr
schnellen Bewegungen gewährleistet diese Modus eine artefaktfreie
Darstellung ohne Kammeffekte. Filmmaterial Die Modus-Wahl ist bei der Filmwiedergabe zu vernachlässigen. Bei
unseren Tests ergaben sowohl "Auto1" als auch "Auto2"
nahezu identische Ergebnisse. Dies ist ein deutlicher Vorteil gegenüber
den anderen Denon-Modellen: Bei einem DVD-2900 / 2200 muss der Anwender
noch den für die jeweilige Film-DVD optimalen Modus selber finden
(Modus1 oder Modus2). Bei dem DVD-A11 reicht z.B. die "Auto1"
Funktion aus, um für nahezu alle DVDs eine sehr gute Progressive
Darstellung zu gewährleisten. Ein Komfort-Gewinn, der im Alltagsbetrieb
nicht zu unterschätzen ist.
Insgesamt arbeitet die De-Interlacing Elektronik des DVD-A11 zuverlässig
mit sehr guten Ergebnissen. Sowohl bei Film- als auch bei Videomaterial
ist fast durchweg eine maximale Bildqualität mit exzellenter Detaildarstellung
und ohne störendes Zeilenflimmern gewährleistet. Nur das stellenweise
Herausfallen aus dem Film-Modus bietet noch Raum für zukünftige
Verbesserungen. Besonders lobenswert in der Bedienung ist die Tatsache dass der "Auto1"
bzw. "Auto2" Modus als Universaleinstellung benutzt werden kann,
der nahezu bei jeder Art von Bildmaterial, egal ob Film oder Video, eine
sehr gute Progressive-Darstellung bewirkt. Der Anwender muss sich also
keine "Gedanken" mehr über die Wahl des richtigen Modus
machen, wie es bei vielen anderen DVD-Playern noch der Fall ist. Lediglich
Video-Puristen mit besonders hohen Ansprüchen werden durch die zusätzlich
gebotenen Video-Funktionen das De-Interlacing "perfektionieren".
Durch die "Noise Shaped Video" Elektronik, kurz NSV, bietet der DVD-A11 von Haus aus bereits sehr gute Rauscheigenschaften. Im Video-Menu werden dennoch weiterführende Optionen geboten:
- 3DNR (regelbar von 0 bis 7): Diese digitale Rauschunterdrückung
verringert das Bildrauschen des Gesamtbildes. Derartige Funktionen sind
gerade bei Fernsehern sehr verbreitet und daher bekannt. DVDs mit schlechterer
Bildqualität und starkem Rauschverhalten können mit dieser Funktion
unter Umständen im Bild aufgewertet werden. Doch individuelle "Experimente"
sind angeraten, da Rauschunterdrückungsfunktionen oft auch einen
ungewollt "digitalen" Eindruck ins Bild bringen. - BLNR (regelbar von 0 bis 8): Eine Funktion zur Unterdrückung
von Blockrauschen. - MQNR: Eine Funktion zur Unterdrückung des sogenannten "Moskito"-Rauschens. Durch diese zusätzlichen Parameter kann die Bildausgabe nahezu auf
jede "noch so schlechte" DVD angepasst werden. Auch in schwierigen,
rauschanfälligen Farben wird so das störende Bildrauschen vermindert.
Da die Farbinformationen einer DVD nur ein Viertel der Bildauflösung
beträgt, muss der Video-Decoder die fehlenden "Daten" eigenständig
interpolieren. Je besser er dies macht, desto besser ist auch die Detailwiedergabe
von farbigen Bildelementen. a) Analog
Die Farbwiedergabe des DVD-A11 beeindruckt durch eine präzise Farbinterpolation
mit scharf wirkenden Farb-Details frei von störenden Ausfransungen.
Eventuelle Verschiebungen zwischen Farbsignalen und Helligkeitssignal
können zudem durch den Video-Equalizer per "Chroma Delay"
Funktion ausgeglichen werden.
Um möglichst den gesamten Bildinhalt darstellen zu können,
darf der DVD-Player keine Bildränder "abschneiden". Der
Denon DVD-A11 arbeitet hier vorbildlich: Links, rechts, oben und unten
gehen nur jeweils 2 Pixel verloren..
Hier kann das Bild in der Höhe bzw. Breite verschoben werden. Ein
evtl. ungleichmäßiger Overscan-Bereich eines Fernsehers oder
Projektors kann somit ausgeglichen werden.
Denon hat den Gedanken weitergeführt und in den DVD-A11 auch eine
HDTV Wandlung in 50Hz integriert, damit ist diese durchaus sinnvolle Option
auch für europäische DVDs nutzbar. Ausgewählt wird die
gewünschte Auflösung direkt am Gerät per Drehregler: Hier
stehen 480p(576p), 720p und 1080i zur Auswahl. Die DVD als Medium bietet an sich nicht genug Auflösungsreserven,
um HDTV in aller Konsequenz auszunutzen, doch kann die Bildqualität
durch die Umrechnung auf höhere Auflösung durchaus gesteigert
werden. Nähere Informationen finden Sie in unserem Know How Special:
Auflösungs-
und Skalierungsanforderungen an Projektoren und Plasma TVs. Mangels Signalunterstützung sind derzeit aber leider noch nicht
viele Projektoren in der Lage, die HDTV50 Signale des DVD-A11 über
DVI zu nutzen. Viele Projektoren haben Defizite in der Signalverarbeitung
und fangen an zu "ruckeln", ein Beispiel hierfür ist der
Toshiba MT-500. Keine Probleme gab es bei unseren Tests mit einem Marantz
VP-12 S2 oder einem NEC HT-1000. Sie zeigen DVI 720p / 50Hz bzw. 1080i
/ 50Hz absolut flüssig ohne Tearing oder Ruckeln.
Der Denon DVD-A11 überzeugt in allen unseren Bild-Testkriterien.
Die hervorragende Signalverarbeitung zusammen mit den umfangreichen Einstellmöglichkeiten
im Video-Menu erlauben eine "maßgeschneiderte" Bildausgabe
auf nahezu jedem Gerät. 3.10 Bewertung Bild
Ein Haupt-Verkaufsargument von DVD-Playern in der Preisklasse eines DVD-A11
ist die hochwertige Audiowiedergabe, besonders von den High-End Standards
SACD und DVD-Audio. Hier verspricht Denon durch die Auswahl hochwertiger
Elektronik-Bauteile und den strikt diskreten Aufbau mit getrennten Audio
und Videokomponenten höchstmögliche Qualität. Wir haben
dieses "Versprechen" überprüft: Um eventuelle Interferenzen zu vermeiden, kann bei der Audiowiedergabe
die gesamte Videoelektronik per "Pure Direct" Modus abgeschaltet
werden.
Wer die digitalen Tondaten lieber extern im entsprechenden Verstärker "verarbeiten" lässt, der kann als Schnittstelle neben den Standard-Ausgängen koaxial Cinch und optisch Tos-Link, auch auf eine IEEE-1394 (i-Link) oder auf die Denon-spezielle D-Link Schnittstelle zurückgreifen. Erstere ist für DVD-Audio und SACD geeignet, letztere im Auslieferungszustand des Players nur für DVD-Audio. Es besteht jedoch Hoffnung, dass auch SACD in Zukunft per Software Update unterstützt wird. Hierfür müssen allerdings die SACD Rechteinhaber noch "grünes" Licht geben. Technisch ist der DVD-A11 dazu jedenfalls ohne weiteres in der Lage.
Ob man auf eine digitale Ausgabe aber überhaupt zurückgreifen
muss, sei dahingestellt, denn auch die interne D/A Wandlung bietet dem
Hörer eine faszinierende Qualität: Generell zeichnet sich der Player durch eine lockere, offene, und jederzeit
gut durchgezeichnete Spielweise aus, erfreulicherweise bei durchweg allen
Wiedergabeformaten. Vom ersten Ton an kann der DVD-A11 seinen Preis auch
in Klang umsetzen. "Jeder Euro ist hörbar". 4.1 CD-Audio Bereits mit gutem CD Material weiß der Denon Spieler zu überzeugen
und "überholt" günstige Geräte auf allen Ebenen,
so dass sich manch anderer Multiformat Player fragen muss, warum er selbst
mit Hochbitformaten nicht die Klasse eines DVD-A11 im "herkömmlichen"
CD Modus erreicht (abgesehen von der Möglichkeit der Mehrkanal Wiedergabe). Nehmen wir gute symphonische Klassikaufnahmen zur Hand, hören wir
einen großen Aufnahmeraum, einzelne Instrumentengruppen können
mühelos ihrem angestammten Platz zugeordnet werden. Setzen dann einzelne
Instrumente zum Solo an, sind diese klar zu orten, instinktiv hebt sich
der Blick in Richtung "virtuellem Standort". Im Zusammenspiel
aller Instrumente erschließt sich dann die wahre Größe
eines vollbesetzten klassischen Orchesters. Kammermusik bringt dem Zuhörer die Einzelinstrumente naturgemäß
näher. Hier vermittelt der Denon DVD-A11 die Natürlichkeit einzelner
Instrumente, erweckt deren Klangköper zum Leben, vermittelt Schmelz
und lässt die Musik anmutig perlen. Das Spektrum wartet mit ungemein
viel Klangfarbe auf. Kleine Jazzbesetzungen wirken fast so, als würden sie "Live"
im Wohnzimmer gespielt. Die Stimmen klingen wohl temperiert, Bässe
haben Substanz und Tiefe, Schlagzeug Attacke und Drive, Bläser den
nötigen "Schmiss". Auch bei Pop und Rock weiß der Denon A11 zu überzeugen, spielt
hier knackig und frisch. Egal ob Sara K. oder Norah Jones, Creed oder
Korn, alle schauen auf einen kurzen Besuch im Wohnzimmer vorbei und fühlen
sich wohl, geben durch den DVD A11 einfach Ihr Bestes. Ledigleich im Vergleich mit sehr hochwertigen, "reinen" CD
Playern würde man dem A11 ein wenig mehr an Attacke wünschen.
Jedenfalls erkauft sich der Denon keine Attacke durch eine aufgesetzte,
vordergründige Spielweise, welche sich nach längerem Hören
als störend herausstellen würde. Der Denon DVD-A11 schließt letztendlich die bislang vorhandene
Lücke von DVD Playern zu reinen CD Playern in beeindruckender Weise. 4.2 SACD & DVD Audio Naturgemäß ziehen hochauflösende Formate den Hörer
mit nochmals gesteigerter Tonaler und Räumlicher Auflösung in
den Bann. Der Denon schaltet quasi noch einmal "ein bis zwei Gänge"
höher. Hier liefert er den letzten und endgültigen Beweis, dass
er jeden Cent in Leistung umsetzt. Mit entsprechendem Material von SACD und DVD-Audio malt der A11 Klangfarben
noch expressionistischer, öffnet den Raum noch weiter, gibt Instrumenten
sowie Interpreten mehr Raum zum Atmen, ohne deren Konturen zu verwischen. Dem Zuhörer vermittelt er nun zudem die wahre Seele von Instrumenten,
setzt diese aus Saiten und Holzkorpus zusammen, lässt Trommelfelle
schwirren und Glocken klingen, leuchtet Stimmen bis in den letzten Winkel
aus. Nehmen wir z.B. die SACD von Alison Krauss "Forget About it",
so lässt der Denon nicht den kleinsten Zweifel übrig, dass es
sich hier überwiegend um Stahlinstrumente handelt. Banjo und Dobro
sirren und schnarren, dass es die wahre Freude ist, ergänzt durch
die glasklare Stimme von Alison Krauss erwärmt sie auch die Herz
des härtesten Cowboys, der nun gewillt ist, ihr diesen Ausflug in
Pop- und Songwriter- Gefilden zu verzeihen. Eine weitere herausragende, wenn nicht sogar eine der derzeit bestaufgenommensten
SACD's überhaupt, stammt von Amerikas neuer, großer Vocal-Jazz
Lady Tierney Sutton: "Something Cool". Erstaunlich auch was der Denon aus alten Aufnahmen, nun neu aufgelegt
im DVD-Audio Format, heraus holt: Queen, The Eagles und Graham Nash funkeln
nun im neuen Glanz, und das sogar mehrkanalig. Generell gilt das Gesagte auch für die Mehrkanalwiedergabe.
Nicht unerwähnt bleiben soll, dass der Denon auch bei deaktiviertem
Center weiterhin die Mehrkanalwiedergabe ermöglicht und nicht ins
2-Kanalformat wechselt! Nachdem noch diverse DVD-Audio Stücke vom Denon A11 mit viel Druck
und Struktur im Bass, toller Auflösung und plastischen Höhen
intoniert wurden, waren wir uns einig, der Denon A11 ist der neue Stern
am Kombi Player Himmel von Cine4Home.de . 4.3 Filmwiedergabe Auch bei der Filmwiedergabe zeigte sich der DVD-A11 von seiner besten
Seite. Sei es Dolby Digital oder DTS, die Klangkulisse der Filme beeindruckte
durch eine fabelhafte Dynamik und Räumlichkeit, die sich vor "professionellen"
Kinos nicht verstecken muss. Subtile Klangeffekte brachten die Audiowiedergabe
genauso wenig in Verlegenheit wie brachiale Bässe aus Explosionen,
Erdbeben etc.. Stimmungsgebende Musiken werden unterschwellig vermittelt,
gezielte Surroundeffekte erscheinen gut ortbar und präzise in den
"Raum gestellt". Der interne Decoder bietet hier übrigens
eine ebenfalls hervorragende Qualität, so dass, je nach Verstärker,
überhaupt kein externer Decoder verwendet werden muss.
5.1 VCD Wiedergabe Fast schon "unter Niveau" ist die Wiedergabe von VCDs bzw.
SVCDs auf einem edlen Gerät wie dem DVD-A11. Dennoch ist diese Anwendung
durchaus für viele "Internetfreunde" interessant. Aus diesem
Grund haben wir zahlreiche VCDs unterschiedlichster Standards ausprobiert.
Schon die Modelle DVD-2200 und DVD-2900 überraschten mit ihrer fast
konkurrenzlosen Kompatibilität zu allen möglichen "Spezialformaten".
Auch der DVD-A11 setzt diese "Tradition" fort: Nahezu alle unsere
Testscheiben, angefangen bei VCD PAL/NTSC über SVCD PAL/NTSC bis
hin zu XVCD und XSVCD in verschiedenen Datenraten konnte das Gerät
zuverlässig darstellen. Nur das Laufwerk scheint bei günstigen
CD-Rohlingen bzw. Kratzern etwas wählerisch. Dies ist auf die recht
mittelmäßige Fehlerkorrektur des Laufwerks zurückzuführen. Die Bildqualität der Wiedergabe ist nahe an dem Maximum, was diese
Aufzeichnungsstandards erlauben. Sogar in der Progressive Darstellung
zeigt sich dem Betrachter ein durchaus gutes Bild (gute VCD Aufzeichnung
vorausgesetzt). Die Wiedergabe profitiert auch hier klar von der hervorragenden
Signalverarbeitung und der guten De-Interlace Elektronik. Mehr kann man
von VCD & Co. einfach nicht erwarten.
Auch bei unseren Bild-CDs war der DVD-A11 ein wenig wählerisch.
Manche unserer "Billig-Rohlinge" wollte er partout nicht akzeptieren.
Dies ist zwar verschmerzbar, doch in dieser Preisklasse dennoch ärgerlich,
so manch günstiger Player hat hier keine Probleme.
Die Bedienung der MP3-Menus lässt ebenfalls Komfort und Flexibilität vermissen. Die Benutzeroberfläche erscheint praktisch identisch zu der eines DVD-2900, mit all den in den entsprechenden Tests erwähnten Nachteilen (Keine ID3Tag/MP3Pro Unterstützung, nur 8 Zeichen-Anzeige, träge Bedienung). Nur die MP3 Kennung wurde grafisch leicht verändert. Zusätzlich ist der DVD-A11 auch zu WMA Dateien kompatibel. Die Wiedergabe ist dagegen sehr zuverlässig und führte in unseren
Tests zu keinen Problemen. Die Tonqualität ist dank der hochwertigen
Komponenten auf dem Niveau des maximal möglichen für diese "bescheidenen"
Standards. 5.4 Bewertung: Sonstige Formate
Kaum ein anderer DVD-Player wurde dieses Jahr mit so viel Spannung erwartet,
wie der Denon DVD-A11. Viele neue Features wie digitale Bildausgabe, neue
De-Interlacing Elektronik und hochwertige Verarbeitung haben die Erwartungs-Messlatte
hochgeschraubt. Schon der DVD-2900 zeigte, dass ein Allround-Player bei der Wiedergabequalität
der einzelnen Standards nicht unbedingt zurückstecken muss. Doch
der DVD-A11 ist sogar noch "universeller": Hier sind die allerneusten
Standards, allen voran DVI, integriert. Das Gerät bietet insgesamt
derart viele Features, dass sogar ein so umfangreicher Test wie der unsere
nicht alle Aspekte berücksichtigen konnte. Und wieder gilt: "Masse
UND Klasse": In allen unterstützten Standards kann sich das
neue Denon Top-Modell an die Spitze der Wiedergabequalität setzen. Dies alles hat allerdings seinen Preis. Für den UVP von € 2500.-
kann man sich auch einen Luxusurlaub für zwei Personen oder so manchen
Gebrauchtwagen leisten, doch bei dem Kauf eines DVD-A11 ist das Geld in
unseren Augen ebenfalls sehr gut angelegt. Er ist jeden Euro wert und
garantiert unzählige Stunden an "Audio-Visuellem" Vergnügen
in den heimischen vier Wänden. - Teilweise träges Bedienverhalten
Test: Ekkehart Schmitt, Wolfgang Lambertz
Abspielformate Audioteil Wiedergabefunktionen |
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