Test: Denon DVD-A11
Ein Schwergewicht als Überflieger?
www.Cine4Home.de
 

Mit sehr guten Bild- & Tonergebnissen hat der "günstige" Denon DVD-2200 uns vor wenigen Wochen überzeugt. Jetzt bietet Denon einen "Neuen" in der High-End Preisklasse, den DVD-A11. Mit einem UVP von 2499.- kostet er rund dreimal soviel wie die Konkurrenz aus eigenem Hause. Wo liegen die großen Unterschiede, die so eine Preisdifferenz rechtfertigen? Wir haben das Gerät "analysiert":


1. Verarbeitung, Ausstattung und Features


1.1 Unterstützte Formate / Features

Wie alle Denon Modelle "kennt" auch der DVD-A11 alle aktuelle und häufig verwendete Bild- & Tonstandards. DVD-Video, VCD, SVCD und JPEG sorgen für die Bilder, DVD-Audio, SACD, CD-Audio, MP3 und sogar WMA für den Ton. Damit wird sämtlichen Anwendungen Rechnung getragen, von der anspruchsvollen High-End Audio Vorführung bis hin zum "beiläufigen" Hören von selbstgebrannten MP3 Musik CDs. Als Leer-Medien können DVD-R/RW, DVD+R/RW bzw. CD-R/RW eingesetzt werden.
Die Bilddarstellung erfolgt wahlweise nach dem herkömmlichen Interlaced-Standard oder dem jungen Progressive Standard, auch in PAL.

All dies bieten auch zahlreiche andere Modelle am Markt. Neu ist der digitale Bildausgang, DVI (Digital Video Interface). Der DVD-A11 ist erst der dritte DVD-Player auf dem deutschen Markt, der diese zukunftssichere Art der Bildübertragung bietet. Bei den zwei Konkurrenzmodellen von Samsung bzw. Marantz waren die Ergebnisse noch wenig beeindruckend, umso interessanter der digitale Bildtest (siehe unten).
Zusätzlich wird die digitale Bildausgabe durch eine Skalierungsfunktion aufgewertet, die die "geringe" Auflösung des DVD-Standards (720 x 576p) auf die HDTV Auflösungen 720p und sogar 1080i "hochrechnet". Diese technischen Neuerungen inkl. der PAL Progressive Wiedergabe werden hauptsächlich von aktueller Elektronik aus dem Hause Faroudja "bewerkstelligt". Gerade im Bereich der progressiven Darstellung hat sich Faroudja unter anderem durch die patentierte "DCDi" Technik einen Namen gemacht.

Nicht nur Video verlässt den DVD-A11 digital, sondern auch alle möglichen Tonsignale können ohne Analog-Wandlung an den Verstärker "weitergegeben" werden: Neben der obligatorischen PCM, DTS und Dolby Digital-Ausgabe über Cinch-Koaxial bzw. optisch-TosLink erlauben die IEEE-1394 bzw. die Hi-Fi optimierte Denon-Link Schnittstelle auch die volldigitale Übertragung von DVD-Audio bzw. SACD. Die interne D/A Wandlerelektronik kann also komplett umgangen werden. Muss sie aber nicht, denn auch für den internen Dolby Digital, DTS, SACD und DVD-Audio Decoder wurden hochwertige Komponenten verarbeitet.

Insgesamt lassen die Features keine Wünsche offen. Mit den zahlreichen Ausgängen, sowohl analog als auch digital, und der großen Formatvielfalt kann der DVD-A11 in nahezu alle Heimkino-Konfigurationen integriert werden.


1.2 Verarbeitung

Auch der DVD-A11 präsentiert sich im "altgewohnt" schlichten Denon Design. Nur die großen Abmessungen (434x139x434 mm) und das enorme Gewicht von 12,8 kg lassen auf die "inneren Werte" schließen. Die Verarbeitung wirkt dank des Vollmetallgehäuses mit stabiler Aluminiumfront, wahlweise in Schwarz oder Gold lieferbar, sehr hochwertig. Nur die Plastik-Schublade des DVD-Laufwerks sowie die Plastik-Bedienknöpfe werden der Preisklasse nicht ganz gerecht.

Öffnet man das Gerät, zeigt sich, woher das Gewicht kommt: Der mechanische und elektronische Aufbau ist durch Multilayer-Gehäuse, diskrete Schaltkreise und eine unabhängige Stromversorgung mit hochwertigen Bauteilen gekennzeichnet.


Dreifache Bodenplatte gegen Resonanzen

Der Anblick ins kupferfarbene Innere macht geradezu Spaß:


"Click" auf das Bild für Vergrößerung

Auf mehreren Etagen verteilt sind die Video- und Audioplatinen. Sogar der DVI Ausgabe wurde ein eigenes Board spendiert.


Das Mainboard
"Click" auf das Bild für Vergrößerung

Für die Progressive Darstellung arbeitet der Faroudja FLI 2310.


Genesis FLI2310

Er "versteckt" sich unter der DVI Platine, die "huckepack" aufmontiert wurde.


DVI Board

Auch Netzteil und Stromversorgungsplatinen sind als Komponenten voneinander getrennt.


Die Netzteilplatine
"Click" auf das Bild für Vergrößerung

Der eigentliche Transformator steht ebenfalls alleine:



1.3 Laufwerk, Layerwechsel, Fehlerkorrektur

Das Laufwerk ist komplett verkapselt und zeigt ein sehr ruhiges Laufverhalten. Im Betrieb arbeitet es sehr zuverlässig und liest auch beanspruchte DVDs ohne Aussetzer ab. Nur bei größeren Kratzen gerät es ins Stocken. Die Fehlerkorrektur arbeitet insgesamt ordentlich, erreicht aber keine Spitzenwerte. Unterdurchschnittlich sind die Zugriffszeiten, besonders in DVD-Menus dauert es manchmal bis zu 2 Sekunden nach Auswahl, bis der Player "reagiert".

Unter Markengeräten immer noch konkurrenzlos hingegen ist der Layerwechsel. Der Laser fokussierte bei unseren Tests stets flüssig, ohne irgendeine Verzögerung, von der einen optischen Schicht auf die andere. Hier sollte sich so manch anderer Hersteller ein Beispiel nehmen.


1.4 Anschlüsse

Keinerlei Wünsche offen lässt die Anschlussseite. Alle analogen Bild- und Tonanschlüsse sind doppelt vorhanden: 2 x Audio-Stereo (Cinch), 2 x Composite (Cinch), 2 x S-Video (Hosiden), 2 x SCART und 2 x YUV, alle in goldener Ausführung.

Besonders lobenswert sind die BNC Stecker für einen der zwei YUV- Ausgänge, er ist damit gerade für eine hochwertige Verkabelung im High-End Heimkino perfekt geeignet.

Neben den analogen sind natürlich die digitalen Ausgänge ebenfalls sehr wichtig. Auch hier wird alles notwendige geboten: 1 x Koaxial (Cinch), 1 x optisch (Tos-Link), 2 x IEEE 1394, 1 x D-Link und "last but not least": 1 x DVI.

Eine RS-232C Schnittstelle für die externe Mediensteuerungen runden das umfangreiche Anschlussbild ab. Mehr muss ein aktueller DVD-Player derzeit nicht bieten.


1.5 Fernbedienung

Wie das Design bietet auch die Fernbedienung nichts neues. Sie ist identisch mit denen der kleineren Modelle DVD-2200 und DVD-2900. Was bei einem Mittelklasse DVD-Player (DVD 2200) durchaus akzeptabel ist und bei einem gehobenem Gerät (DVD-2900) bereits ein wenig zu "einfach" wirkt, ist bei einem Luxusgerät wie dem DVD-A11 schlichtweg enttäuschend.

Das graue Plastik wirkt wenig hochwertig. Zwar liegt die Fernbedienung ergonomisch gut in der Hand und auch das Steuerkreuz ist gut mit dem Daumen erreichbar, doch sind die überwiegend einheitlichen Tasten ohne Farb- bzw. Formunterschiede wenig übersichtlich und für den "Blindbetrieb" nur eingeschränkt nutzbar. Die phosphorisierten "Glo Keys" leuchten im dunklen Heimkinoraum ebenfalls nicht lange genug, um über eine ganze Filmlänge hinweg sichtbar zu bleiben. Hier wäre eine elektrisch zuschaltbare Beleuchtung nützlicher. Immerhin wird die Reichweite des Infrarotsenders mit ca. 7m auch großen Räumen gerecht.
Alles in allem befriedigend, sollte dennoch vom Hersteller berücksichtigt werden, dass Käufer eines exklusiven DVD-Players auch bei der Fernbedienung gerne "Luxus" geboten bekommen.


1.6 Bewertung: Verarbeitung, Ausstattung und Features

Bewertung : 1,74 ( Gut +)

Verarbeitung

1,2 (Sehr gut)

Anschlüsse

1,2 (Sehr gut )

Features

1,2 (Sehr gut)

Laufwerk 2 (Gut )

Fernbedienung

2,9 ( Befriedigend )



2. Bedienung

Neben der Fernbedienung sind die On-Screen Menus für die Qualität der Gerätesteuerung entscheidend. Sie erscheinen bei dem DVD-A11 ähnlich zum DVD-2200 / 2900 optisch schlicht aber übersichtlich gegliedert.

Im Gegensatz zu den kleinen Brüdern sind aber diverse neue Funktionen "versteckt". Besonders zur Bildkalibrierung werden dem Anwender noch mehr Parameter geboten, mehr dazu in den entsprechenden Abschnitten des Bildtests. Die Menu-Bedienung erfolgt ausgesprochen gut und verzögerungsfrei, lediglich das grafische Design könnte ein wenig ansprechender gestaltet sein. In Menus von DVDs arbeitet der A11 leider nicht ganz so "flink". Die Verzögerungszeiten sind hier schon ein wenig störend.

Bewertung Bedienung gesamt : 2,4 ( Gut -)



3. Bildtest

In den technischen Daten fällt besonders der verwendete Video-D/A Wandler auf: Mit einer Taktfrequenz von 216MHz ist er schnell genug für ein 16-fach Oversampling (interlaced), bzw. 8-fach Oversampling (progressive). Dies soll zumindest theoretisch eine verbesserte Signaltreue gewährleisten. Noch bessere Qualität soll zudem die volldigitale DVI Schnittstelle bieten, bei ihr gibt es keinerlei Qualitätsreduktion durch D/A Wandlung. Wir haben in unserem Bildtest sowohl die herkömmlich analoge als auch die volldigitale Bildqualität berücksichtigt und, wo nötig, in verschiedenen Kategorien eingeteilt.

In Sachen Bildparameter übertrifft der DVD-A11 seine "Kollegen" bei weitem. Denon hat noch mehr Funktionen im Video-Adjust-Menu integriert. In vier verschiedenen Rubriken können vielseitige Einstellungen vorgenommen. Fünf verschiedene Speicherbänke stehen für individuelle Gerätekonfigurationen zur Verfügung.

Der "Clou" dieses Bild-Equalizers ist die Tatsache, dass alle Einstellfunktionen auch für die digitale Bildausgabe über DVI "aktiv" sind. Viele aktuelle Projektoren verlieren ihre Einstellmöglichkeiten bei Einspeisung von DVI Signalen. Eventuelle Defizite im Bild können aber nun durch den DVD-Player DVD-A11 ausgeglichen werden, ein Luxus, den noch kein anderes DVI-taugliches Gerät am Markt bietet.


3.1 Kontrast Schwarz / Weiß, Helligkeitsverteilung

a) Analog
Für eine gute Durchzeichnung mit maximaler Dynamik sind ein auf Maximum optimierter Kontrast und eine akkurate Helligkeitsverteilung unabdingbar. Der DVD-A11 bietet hierzu zahlreiche Einstellparameter im Video-Equalizer: Die "Brightness"- (regelbar von -6 bis +6) und "Contrast"- (regelbar von 0 bis +12) Funktionen dienen, selbsterklärend, zur Einstellung der Bildhelligkeit und des Kontrastes. Hiermit lässt sich bereits eine sehr akkurate Pegel-Anpassung auf das Bildausgabegerät vornehmen. Zusätzlich bietet das Menu aber auch noch getrennt regelbare Schwarz- und Weißlevel (jeweils von -5 bis +5). Mit ihnen können Schwarzpegel und Maximalweiß punktgenau "kalibriert" werden.

Mit einem korrekt eingestelltem Setup bietet sich eine nahezu perfekte Kontrastausnutzung. Auch dunkelste Details werden plastisch im Bild dargestellt, ohne vom Schwarz "verschluckt" zu werden. Gleiches gilt für helle Bildpartien: Selbst kleinste Helligkeitsnuancen in Weiß (z.B. in Wolken) werden klar differenziert dargestellt, das Bild zeigt eine ungemein hohe Tiefenwirkung mit sehr guter Dynamik.
Ebenso wichtig wie der Dynamikumfang ist allerdings auch eine akkurate Helligkeitsverteilung. Durch sie wird eine homogene Darstellung aller Helligkeitsbereiche gewährleistet. Auch hierfür bietet der Denon DVD-A11 ein eigenes Einstellmenu. In zehn Stufen können die Signalpegel auf verschiedene Helligkeitsbereiche, angefangen bei "0" für Schwarz bis hin zu "9" für Weiß eingestellt werden, wahlweise grafisch oder "digital" per Zahleneingabe. Damit können eventuelle Ungenauigkeiten des Fernsehers oder Projektors ausgeglichen werden.


Oben: Direkte Werteingaben
Unten: Grafische Darstellung


Bei optimierter Gammaverteilung werden alle Helligkeitsbereiche des Bildes perfekt wiedergegeben. Besonders gut lässt sich dies an einer Grauskala verifizieren. Sie zeigt einen homogenen Anstieg von Schwarz nach Weiß, mit gleichmäßigen Helligkeitssprüngen.

Im Filmbetrieb wird dies belohnt mit einer absolut akkuraten Helligkeitsdarstellung aller Bildelemente. Dunkle Bildpartien wirken weder unter- noch überbetont, der Bildkontrast bietet für alle Bildszenen den gleichen "Spielraum".

b) Digital
Neben gerade erwähnten Einstellmöglichkeiten bietet das DVD-Setup die Auswahl des DVI-Kontrastbereiches: Unter "DVI BK Level" kann zwischen "Normal" und "Enhanced" der RGB Level bestimmt werden. Dies ermöglicht eine zusätzliche Schwarzwertanpassung an das Bildausgabegerät. In Kombination mit oben beschriebenen Features ermöglicht der DVD-A11 auch auf digitaler Ebene eine perfekte Kontrastausnutzung des Projektors / TVs.


3.2 Farbwiedergabe

Für einen natürlichen Bildeindruck und Farben, wie sie vom Regisseur beabsichtigt wurden, ist eine akkurate Farbdarstellung notwendig. Sie lässt sich am besten in der Farbtemperatur von Graustufen überprüfen. Grau wird aus den Grundfarben Rot, Grün und Blau "gemischt". Stimmt die Mischung (für die Videodarstellung muss Grau stets eine Farbtemperatur von 6500k haben), so stimmen auch alle Farben. Die Farbpegel des A11 sind vorbildlich. Sie gewährleisten in allen Helligkeitsbereichen eine sehr genaue Farbdarstellung. Die Farbintensität lässt sich zudem im Video-Menu mit Hilfe der "Chroma Level" Option beeinflussen.
Im Ergebnis überzeugt das Bild mit natürlichen Farben, die auch schwierige Haut- und Naturtöne sehr gut wiedergeben.

Über DVI werden die auf der DVD aufgenommenen Farbwerte direkt digital, ohne irgendeine mögliche "Analogverfälschung" an den Projektor weitergegeben.


3.3 Detailtreue / Schärfe

a) Analog
Denon hat die Taktfrequenz des D/A Wandlers auf sage und schreibe 216Mhz bei 12bit erhöht. Dadurch ergibt sich ein 16- bzw. 8-fach Oversampling für interlaced bzw. progressive Bildsignale. Als Konsequenz soll die Detaildarstellung noch genauer sein als bei den "Vorgängern". Tatsächlich zeigen alle Testbilder eine sehr gute Auflösung des gesamten Frequenzspektrums. Auch fein aufgelöste Bildpartien (über 6MHz) werden in ihrer Struktur scharf herausgearbeitet, ein nennenswerter Pegelabfall über 6MHz, der zu Kontrastverlust in feinen Strukturen führen würde, ist ebenfalls nicht auszumachen.
Für die Anpassung auf das Bildausgabegerät werden zusätzlich neue Funktionen geboten. So kann die Bildschärfe nun manuell getrennt für niedrige und hohe Frequenzbereiche eingestellt werden. Hat ein TV / Projektor in einem bestimmten "Bereich" Schwächen (z.B. Doppelkonturen in kleinen Details), so kann denen gezielt entgegengewirkt werden, ohne das gesamte Bild pauschal zu beeinflussen.

Zusätzlich gibt es eine "Enhancer" (regelbar von 0 -7) Funktion, die Bildkonturen stärker betonen soll. Sie führt allerdings leicht zu Bildverfremdungen.

Durch die perfekten Einstellmöglichkeiten und die leistungsfähige D/A Wandlung erscheint die Bildschärfe durchgehend sehr gut, hier kann man das "Optimum" aus dem Projektor / TV "herausholen". Die Detaildarstellung ist hervorragend, auch noch so kleine Bildelemente oder Strukturen entgehen dem Betrachter nicht.


b) Digital
Bei der Bildausgabe über DVI entfällt die D/A Wandlung. Dies ermöglicht eine noch präzisere Darstellung gerade von Kleinst-Details, "mehr" ist bei DVD kaum noch möglich. Eventuelle Verluste entstehen hier nur noch durch die Signalverarbeitung im Bildausgabegerät.


3.4 De-Interlacing / Progressive Darstellung

Beim De-Interlacing hat sich einiges getan. Denon hat im neuen Gerät den Silicon Image Chip durch einen Faroudja FLI2310 ersetzt. Diese De-Interlacing Elektronik hat sich bereits in anderen guten Progressive Playern bewährt. Auch bei Videomaterial verspricht sie dank "DCDi" eine bessere Detailauflösung vor allem an schrägen Kanten.
Im User-Menu werden fünf(!) verschiedene Progressive Modi zur Auswahl bereitgestellt.

- Auto1: Der Auto1 Modus ist ein auf Kinomaterial (24 Bilder/Sek.) optimierter Filmmodus. Er ist sowohl für amerikanische NTSC DVDs (mit 3:2 Pulldown) als auch deutsche PAL DVDs geeignet.

- Auto2: Dieser Modus ist laut Anleitung auf Bildmaterial mit 30 Bilder/Sek. eingestellt. Die Anleitung bezieht sich hier auf amerikanische Bildstandards. "Interpretiert" bedeutet dies, dass dieser Modus auf den sogenannten 2:2 Pulldown optimiert ist, bei dem aus zwei aufeinanderfolgenden Halbbildern jeweils ein progressives Vollbild gewonnen wird. Auch deutsche Film - PAL-DVDs arbeiten mit 2:2 Pulldown, allerdings mit 25 Bildern/Sek. Daher kann dieser Modus gerade für hiesige Film-DVDs als der Optimale angesehen werden.

- Video1: Video1 ist einer von drei auf Videomaterial optimierte De-Interlacing Algorithmen. Er ist der sogenannte "Universal"-Modus, der auf "normales" Videomaterial abgestimmt ist.

- Video2: Hier ist die Progressive Darstellung auf Videomaterial mit wenig Bewegungen im Bild ausgelegt. Technisch heißt das, dass das De-Interlacing den Schwerpunkt auf "Weaving", das Zusammensetzen von zwei aufeinanderfolgenden Halbbildern, legt. Dadurch wird eine höhere Detailauflösung in unbewegten Bildpartien gewährleistet.

- Video3: Dieser Modus ist wiederum auf Videomaterial mit schnellen Bewegungen optimiert. Hier wird der Schwerpunkt auf Interpolation gelegt, d.h. die fehlenden Bildzeilen werden vom DVD-Player berechnet. Bei sehr schnellen Bewegungen gewährleistet diese Modus eine artefaktfreie Darstellung ohne Kammeffekte.


Dem Anwender wird hier insgesamt viel "Einfluss" auf das De-Interlacing eingeräumt. Die verschiedenen Funktionen mögen auf den ersten Blick verwirren doch im Test zeigt sich, dass die Anwendung relativ einfach ist. Die Faroudja Elektronik und die oben aufgeführten Funktionen sind für Analog-Video (YUV) und DVI gleichermaßen aktiv. Daher sind die Ergebnisse gleich:

Analog / Digital

Filmmaterial
Die Darstellung von Filmmaterial wird durch den internen De-Interlacer vorbildlich ausgeführt. Die Bild-Analyse erfolgt weitgehend unabhängig von den berühmten "DVD-Flags", so dass auch bei schlecht gemasterten DVDs eine akkurate Rekonstruktion der Kinobilder gewährleistet ist. Dem DVD-A11 gelingt es praktisch bei jeder Film-DVD, den richtigen De-Interlace "Rhythmus" zu finden. Nur in vereinzelten Szenen (z.B. in "Gladiator" oder "Training Day") fällt die Progressive Darstellung für wenige Sekunden in den Videomodus, bei dem eine Schärfereduktion zu beobachten ist: Ein Problem, mit dem derzeit noch alle Selbst-Analyse De-Interlacer zu kämpfen haben.

Die Modus-Wahl ist bei der Filmwiedergabe zu vernachlässigen. Bei unseren Tests ergaben sowohl "Auto1" als auch "Auto2" nahezu identische Ergebnisse. Dies ist ein deutlicher Vorteil gegenüber den anderen Denon-Modellen: Bei einem DVD-2900 / 2200 muss der Anwender noch den für die jeweilige Film-DVD optimalen Modus selber finden (Modus1 oder Modus2). Bei dem DVD-A11 reicht z.B. die "Auto1" Funktion aus, um für nahezu alle DVDs eine sehr gute Progressive Darstellung zu gewährleisten. Ein Komfort-Gewinn, der im Alltagsbetrieb nicht zu unterschätzen ist.


Videomaterial
Auch Videomaterial wird qualitativ nicht vernachlässigt. Es ist häufig bei Musik DVDs, Dokumentationen oder auch Making Offs zu finden.
Der Faroudja De-Interlacer bietet ein intelligentes "Motion-Adaptive" De-Interlacing, das Bildbewegungen selbständig analysiert und die beste De-Interlacing Variante wählt. Zusätzlich erkennt die "DCDi" Schaltung einfache geometrische Elemente wie schräge Kanten und ergänzt die Bilddetails entsprechend.
Dieser Aufwand gewährleistet bei der progressiven Darstellung von Videomaterial eine sehr gute Bildschärfe und Detaildarstellung. Ungewollte Kammeffekte oder unnötige Unschärfen in statischen Bildteilen sind kaum zu beobachten.
Die verschiedenen "Video" Modi sind hierbei lediglich für ein "Feintuning" notwendig. Sogar die "Auto1" bzw. "Auto2" Modi führen schon zu beschriebenen sehr guten Ergebnissen auch in Videomaterial. Nur bei wirklich schnellen Bewegungen sind vereinzelt Ausfransungen zu erkennen, die erst durch die Wahl des "Video3" Modus komplett behoben werden können.

Insgesamt arbeitet die De-Interlacing Elektronik des DVD-A11 zuverlässig mit sehr guten Ergebnissen. Sowohl bei Film- als auch bei Videomaterial ist fast durchweg eine maximale Bildqualität mit exzellenter Detaildarstellung und ohne störendes Zeilenflimmern gewährleistet. Nur das stellenweise Herausfallen aus dem Film-Modus bietet noch Raum für zukünftige Verbesserungen.

Besonders lobenswert in der Bedienung ist die Tatsache dass der "Auto1" bzw. "Auto2" Modus als Universaleinstellung benutzt werden kann, der nahezu bei jeder Art von Bildmaterial, egal ob Film oder Video, eine sehr gute Progressive-Darstellung bewirkt. Der Anwender muss sich also keine "Gedanken" mehr über die Wahl des richtigen Modus machen, wie es bei vielen anderen DVD-Playern noch der Fall ist. Lediglich Video-Puristen mit besonders hohen Ansprüchen werden durch die zusätzlich gebotenen Video-Funktionen das De-Interlacing "perfektionieren".


3.5 Bildrauschen

Durch die "Noise Shaped Video" Elektronik, kurz NSV, bietet der DVD-A11 von Haus aus bereits sehr gute Rauscheigenschaften. Im Video-Menu werden dennoch weiterführende Optionen geboten:


- 3DNR (regelbar von 0 bis 7): Diese digitale Rauschunterdrückung verringert das Bildrauschen des Gesamtbildes. Derartige Funktionen sind gerade bei Fernsehern sehr verbreitet und daher bekannt. DVDs mit schlechterer Bildqualität und starkem Rauschverhalten können mit dieser Funktion unter Umständen im Bild aufgewertet werden. Doch individuelle "Experimente" sind angeraten, da Rauschunterdrückungsfunktionen oft auch einen ungewollt "digitalen" Eindruck ins Bild bringen.

- BLNR (regelbar von 0 bis 8): Eine Funktion zur Unterdrückung von Blockrauschen.

- MQNR: Eine Funktion zur Unterdrückung des sogenannten "Moskito"-Rauschens.

Durch diese zusätzlichen Parameter kann die Bildausgabe nahezu auf jede "noch so schlechte" DVD angepasst werden. Auch in schwierigen, rauschanfälligen Farben wird so das störende Bildrauschen vermindert.


3.6 Chroma-Upsampling / Farbauflösung

Da die Farbinformationen einer DVD nur ein Viertel der Bildauflösung beträgt, muss der Video-Decoder die fehlenden "Daten" eigenständig interpolieren. Je besser er dies macht, desto besser ist auch die Detailwiedergabe von farbigen Bildelementen.
Ein bekanntes "kleines" Problem von bisherigen Denon DVD Playern waren Ungenauigkeiten in der vertikalen Farbinterpolation von PAL-DVDs. Auch unter dem Namen "Chroma Upsampling Error" bekannt, führten sie zu leichten Kontur-Ausfransungen an kleinen Bilddetails.
Eine gute Nachricht ist, dass dieses Problem mit dem DVD-A11 endgültig behoben zu sein scheint. Sowohl in NTSC als auch in PAL erscheinen kleine farbige Konturen frei von störenden "Artefakten". Gerade Besitzer von Großbildprojektoren werden diesen Fortschritt zu schätzen wissen.
Auch die übrigen Aspekte der Farbinterpolation liefern gute Ergebnisse:

a) Analog
Die Farbauflösung des DVD-A11 ist bis zu einer Frequenz von 3MHz sehr gut. Erst darüber zeigt sich ein leichter Verlust der Farbintensität, was zu leicht ausgewaschenen Farben in sehr kleinen Bilddetails führen kann, dies ist allerdings bei der analogen Bildübertragung fast unvermeidlich.


b) Digital
Hier profitiert die Bildqualität wieder durch das Umgehen der D/A Wandlung. Auch im höchsten Frequenzbereich von 3,35MHz erscheint die Farbtrennung präzise klar, mit nahezu maximaler Farbintensität. Entsprechendes Bildausgabegerät vorausgesetzt, ist über DVI ein hervorragende Farbdarstellung auch feinster Strukturen möglich.


Die Farbwiedergabe des DVD-A11 beeindruckt durch eine präzise Farbinterpolation mit scharf wirkenden Farb-Details frei von störenden Ausfransungen. Eventuelle Verschiebungen zwischen Farbsignalen und Helligkeitssignal können zudem durch den Video-Equalizer per "Chroma Delay" Funktion ausgeglichen werden.


3.7 Overscan

Um möglichst den gesamten Bildinhalt darstellen zu können, darf der DVD-Player keine Bildränder "abschneiden". Der Denon DVD-A11 arbeitet hier vorbildlich: Links, rechts, oben und unten gehen nur jeweils 2 Pixel verloren..
Um eine zusätzlich perfekte Anpassung an das Bildausgabegerät zu ermöglichen, ist im "SetUp"-Bereich des Videomenus auch noch eine vertikale und horizontale Bildlagenkorrektur integriert.


Hier kann das Bild in der Höhe bzw. Breite verschoben werden. Ein evtl. ungleichmäßiger Overscan-Bereich eines Fernsehers oder Projektors kann somit ausgeglichen werden.


3.8 Interpolation / Skalierung auf HDTV

Digital
Was für analoge Signale verboten ist, ist dank des digitalen HDCP Kopierschutzverfahrens über DVI erlaubt: Die digitale Bildkonvertierung auf HDTV Auflösungen (1280 x 720p bzw. 1920 x 1080i). Dies kann bereits der Samsung DVD-HD935, allerdings nur in 60Hz für NTSC Material.

Denon hat den Gedanken weitergeführt und in den DVD-A11 auch eine HDTV Wandlung in 50Hz integriert, damit ist diese durchaus sinnvolle Option auch für europäische DVDs nutzbar. Ausgewählt wird die gewünschte Auflösung direkt am Gerät per Drehregler: Hier stehen 480p(576p), 720p und 1080i zur Auswahl.
Zwar steht in der Anleitung geschrieben, dass 720p bzw. 1080i nur bei NTSC-DVDs ausgegeben wird, doch haben unserer Tests ergeben, dass auch PAL-DVDs keinerlei Probleme erzeugen, die Ausgabe erfolgt als entsprechendes "HDTV50" Signal.

Die DVD als Medium bietet an sich nicht genug Auflösungsreserven, um HDTV in aller Konsequenz auszunutzen, doch kann die Bildqualität durch die Umrechnung auf höhere Auflösung durchaus gesteigert werden. Nähere Informationen finden Sie in unserem Know How Special: Auflösungs- und Skalierungsanforderungen an Projektoren und Plasma TVs.

Voraussetzung für ein gutes Bild ist natürlich eine qualitativ hochwertige Interpolation. Die A11-interne Elektronik arbeitet auch hier überdurchschnittlich gut. In Verbindung mit einem HDTV Projektor oder PlasmaTV mit einer nativen Auflösung von 1280x720 Pixeln kann die Bildqualität, je nach Gerät, noch einmal deutlich gesteigert werden. Der Grund: Viele Projektoren / Plasmas haben eine nicht so hochwertige Skalierungselektronik wie der Denon A-11. Sogar bei einem High-End Projektor wie dem Sharp 10000 fiel uns beim Test auf, dass kleine horizontale Details noch feiner und ruhiger wirkten, wenn die 720p Ausgabe aktiviert war.

Mangels Signalunterstützung sind derzeit aber leider noch nicht viele Projektoren in der Lage, die HDTV50 Signale des DVD-A11 über DVI zu nutzen. Viele Projektoren haben Defizite in der Signalverarbeitung und fangen an zu "ruckeln", ein Beispiel hierfür ist der Toshiba MT-500. Keine Probleme gab es bei unseren Tests mit einem Marantz VP-12 S2 oder einem NEC HT-1000. Sie zeigen DVI 720p / 50Hz bzw. 1080i / 50Hz absolut flüssig ohne Tearing oder Ruckeln.


3.9 Fazit Bild

Der Denon DVD-A11 überzeugt in allen unseren Bild-Testkriterien. Die hervorragende Signalverarbeitung zusammen mit den umfangreichen Einstellmöglichkeiten im Video-Menu erlauben eine "maßgeschneiderte" Bildausgabe auf nahezu jedem Gerät.
Die Qualität brilliert mit hervorragendem Kontrast, einer natürlichen, zugleich kräftigen Farbwiedergabe und einer ausgesprochen guten Bildschärfe auch in feinen Details. Die Hauptvoraussetzungen für ein erstklassiges Bildvergnügen sind damit erfüllt. Die Progressive Darstellung profitiert im Vergleich zu den anderen Denon-Modellen noch einmal leicht von der verwendeten Faroudja Technologie. Ohne große Parameter-Optimierungen wird stets ein gutes De-Interlacing sowohl von Film- als auch Videomaterial geboten. Absolute Perfektion ist aber auch hier noch nicht gewährleistet.
Die insgesamt sehr gute Bilddarstellung im analogen Bereich wird über die digitale Signalübertragung per DVI noch einmal gesteigert. Hier wird noch mehr Detailschärfe, besonders in farbigen Details, geboten. Der auch über DVI funktionierende Video-Equalizer macht den DVD-A11 als Stand-Alone Player bisher einzigartig. Er stellt klar das DVI Referenz-Gerät für die digitale Zuspielung von Projektoren dar.


3.10 Bewertung Bild

Bewertung Bild gesamt : 1,2 (Sehr Gut )

Kontrast Schwarz / Weiß

1 (Sehr Gut)

Farbwiedergabe

1,1 (Sehr Gut)

Schärfe / Detail

1,2 (Sehr Gut)

De-Interlacing

1,4 (Sehr Gut -)

Chroma Upsampling 1,3 (Sehr Gut)

Sonstiges

1,2 (Sehr Gut)



4. Ton

Ein Haupt-Verkaufsargument von DVD-Playern in der Preisklasse eines DVD-A11 ist die hochwertige Audiowiedergabe, besonders von den High-End Standards SACD und DVD-Audio. Hier verspricht Denon durch die Auswahl hochwertiger Elektronik-Bauteile und den strikt diskreten Aufbau mit getrennten Audio und Videokomponenten höchstmögliche Qualität. Wir haben dieses "Versprechen" überprüft:

Um eventuelle Interferenzen zu vermeiden, kann bei der Audiowiedergabe die gesamte Videoelektronik per "Pure Direct" Modus abgeschaltet werden.
Wie bei der Bildeinstellung bietet auch das Audio-Menu zahlreiche Einstelloptionen, von Frequenzgängen, über Lautsprecher-Justage bis hin zur Übernahmefrequenz des Subwoofers. Damit ist auch im akustischen Bereich eine optimale Anpassung an das heimische Equipment gewährleistet.


Wer die digitalen Tondaten lieber extern im entsprechenden Verstärker "verarbeiten" lässt, der kann als Schnittstelle neben den Standard-Ausgängen koaxial Cinch und optisch Tos-Link, auch auf eine IEEE-1394 (i-Link) oder auf die Denon-spezielle D-Link Schnittstelle zurückgreifen. Erstere ist für DVD-Audio und SACD geeignet, letztere im Auslieferungszustand des Players nur für DVD-Audio. Es besteht jedoch Hoffnung, dass auch SACD in Zukunft per Software Update unterstützt wird. Hierfür müssen allerdings die SACD Rechteinhaber noch "grünes" Licht geben. Technisch ist der DVD-A11 dazu jedenfalls ohne weiteres in der Lage.


Ob man auf eine digitale Ausgabe aber überhaupt zurückgreifen muss, sei dahingestellt, denn auch die interne D/A Wandlung bietet dem Hörer eine faszinierende Qualität:

Generell zeichnet sich der Player durch eine lockere, offene, und jederzeit gut durchgezeichnete Spielweise aus, erfreulicherweise bei durchweg allen Wiedergabeformaten. Vom ersten Ton an kann der DVD-A11 seinen Preis auch in Klang umsetzen. "Jeder Euro ist hörbar".


4.1 CD-Audio

Bereits mit gutem CD Material weiß der Denon Spieler zu überzeugen und "überholt" günstige Geräte auf allen Ebenen, so dass sich manch anderer Multiformat Player fragen muss, warum er selbst mit Hochbitformaten nicht die Klasse eines DVD-A11 im "herkömmlichen" CD Modus erreicht (abgesehen von der Möglichkeit der Mehrkanal Wiedergabe).

Nehmen wir gute symphonische Klassikaufnahmen zur Hand, hören wir einen großen Aufnahmeraum, einzelne Instrumentengruppen können mühelos ihrem angestammten Platz zugeordnet werden. Setzen dann einzelne Instrumente zum Solo an, sind diese klar zu orten, instinktiv hebt sich der Blick in Richtung "virtuellem Standort". Im Zusammenspiel aller Instrumente erschließt sich dann die wahre Größe eines vollbesetzten klassischen Orchesters.

Kammermusik bringt dem Zuhörer die Einzelinstrumente naturgemäß näher. Hier vermittelt der Denon DVD-A11 die Natürlichkeit einzelner Instrumente, erweckt deren Klangköper zum Leben, vermittelt Schmelz und lässt die Musik anmutig perlen. Das Spektrum wartet mit ungemein viel Klangfarbe auf.

Kleine Jazzbesetzungen wirken fast so, als würden sie "Live" im Wohnzimmer gespielt. Die Stimmen klingen wohl temperiert, Bässe haben Substanz und Tiefe, Schlagzeug Attacke und Drive, Bläser den nötigen "Schmiss".
Holly Cole intoniert ihr "Jersey Girl" sehr Intim, jede Facette kommt zu Gehör und zeigt ihre große Ausdruckskraft. Der Bass schnarrt, spielt rabenschwarz und abgrundtief. Das Schlagzeug macht was es soll, die Snare hämmert und die Bassdrum drückt. Alle Instrumente reihen sich schön hinter der Sängerin ein und liefern somit einen famosen Eindruck des Aufnahmenraumes.

Auch bei Pop und Rock weiß der Denon A11 zu überzeugen, spielt hier knackig und frisch. Egal ob Sara K. oder Norah Jones, Creed oder Korn, alle schauen auf einen kurzen Besuch im Wohnzimmer vorbei und fühlen sich wohl, geben durch den DVD A11 einfach Ihr Bestes.

Ledigleich im Vergleich mit sehr hochwertigen, "reinen" CD Playern würde man dem A11 ein wenig mehr an Attacke wünschen. Jedenfalls erkauft sich der Denon keine Attacke durch eine aufgesetzte, vordergründige Spielweise, welche sich nach längerem Hören als störend herausstellen würde.

Der Denon DVD-A11 schließt letztendlich die bislang vorhandene Lücke von DVD Playern zu reinen CD Playern in beeindruckender Weise.


4.2 SACD & DVD Audio

Naturgemäß ziehen hochauflösende Formate den Hörer mit nochmals gesteigerter Tonaler und Räumlicher Auflösung in den Bann. Der Denon schaltet quasi noch einmal "ein bis zwei Gänge" höher. Hier liefert er den letzten und endgültigen Beweis, dass er jeden Cent in Leistung umsetzt.

Mit entsprechendem Material von SACD und DVD-Audio malt der A11 Klangfarben noch expressionistischer, öffnet den Raum noch weiter, gibt Instrumenten sowie Interpreten mehr Raum zum Atmen, ohne deren Konturen zu verwischen.
Jedes Instrument und jede Stimme weiß der Denon A11 scharf abzugrenzen und erschafft somit ein sehr authentisches Abbild eines jeden Aufnahmeraums. Kompliment!

Dem Zuhörer vermittelt er nun zudem die wahre Seele von Instrumenten, setzt diese aus Saiten und Holzkorpus zusammen, lässt Trommelfelle schwirren und Glocken klingen, leuchtet Stimmen bis in den letzten Winkel aus.

Nehmen wir z.B. die SACD von Alison Krauss "Forget About it", so lässt der Denon nicht den kleinsten Zweifel übrig, dass es sich hier überwiegend um Stahlinstrumente handelt. Banjo und Dobro sirren und schnarren, dass es die wahre Freude ist, ergänzt durch die glasklare Stimme von Alison Krauss erwärmt sie auch die Herz des härtesten Cowboys, der nun gewillt ist, ihr diesen Ausflug in Pop- und Songwriter- Gefilden zu verzeihen.
Spätestens bei "Never got off the Ground", einem Stück, welches doch noch einen kurzen Abstecher in Country bzw. Blue Grass unternimmt, weiß auch der letzte, dass Alison Kraus in ernste Konkurrenz zu Sara K treten könnte. Sie ist nämlich "the Queen of Audiophile Country and Western".

Eine weitere herausragende, wenn nicht sogar eine der derzeit bestaufgenommensten SACD's überhaupt, stammt von Amerikas neuer, großer Vocal-Jazz Lady Tierney Sutton: "Something Cool".
"Hier spielt die Musik", im wahrsten Sinne des Wortes. Und zwar auf dem Schoß des Zuhörers. Zwar ist die Musik von Tierney und ihrer Band nicht geradezu eingehend und leicht verdaulich, aber durchaus wert, einmal gehört zu werden.
Vergleicht man das Titelstück "Someting Cool" mit der Interpretation von Holly Cole auf deren neustem Album, so erleichtert der Denon A11 einem ungemein die Arbeit, die Unterschiede der beiden "Ladies" herauszuhören.
Tierny überzeugt durch Kontrolle und perfekte Stimmtechnik, singt sich über mehrere Oktaven, ohne dass der Denon A11 Ihr erlauben würde, in unteren Oktaven "auszufransen" also die Kontur zu verlieren.
Holly Cole weiß dagegen wiederum mit Sex in der Stimme zu überzeugen, kann vielleicht nicht ganz die Perfektion von Tierny erreichen, dafür aber mit den Emotionen des Zuhörers spielen. Und hier hilft ihr wiederum der Denon DVD-A11 mit seinen wunderschönen Klangfarben.

Lediglich auf sehr guten SACD "only" Playern haben wir ein wenig mehr Höhenstaffelung vernommen. Stellen diese die Stimme von Tierney Sutton doch ein Stück höher und belassen die restlichen Instrumente auf ihrer angestammten Höhe, so setzt der Denon A11 ein wenig den "Deckel drauf". Fairerweise und relativierend muss man sagen, gegenüber dem Denon klingen die meisten Kombi-Player aber fast geradezu "eindimensional"!

Erstaunlich auch was der Denon aus alten Aufnahmen, nun neu aufgelegt im DVD-Audio Format, heraus holt: Queen, The Eagles und Graham Nash funkeln nun im neuen Glanz, und das sogar mehrkanalig.

Generell gilt das Gesagte auch für die Mehrkanalwiedergabe.
Hier halten wir dem DVD-A11 zudem zu Gute, dass er bei DVD-Audio und SACD ein vollkommen funktionierendes Bassmanagement und "ein virtuelles Boxenrücken" (Delayzeit) ermöglicht. Bei SACD ist dies nicht selbstverständlich!


Nicht unerwähnt bleiben soll, dass der Denon auch bei deaktiviertem Center weiterhin die Mehrkanalwiedergabe ermöglicht und nicht ins 2-Kanalformat wechselt!

Nachdem noch diverse DVD-Audio Stücke vom Denon A11 mit viel Druck und Struktur im Bass, toller Auflösung und plastischen Höhen intoniert wurden, waren wir uns einig, der Denon A11 ist der neue Stern am Kombi Player Himmel von Cine4Home.de .


4.3 Filmwiedergabe

Auch bei der Filmwiedergabe zeigte sich der DVD-A11 von seiner besten Seite. Sei es Dolby Digital oder DTS, die Klangkulisse der Filme beeindruckte durch eine fabelhafte Dynamik und Räumlichkeit, die sich vor "professionellen" Kinos nicht verstecken muss. Subtile Klangeffekte brachten die Audiowiedergabe genauso wenig in Verlegenheit wie brachiale Bässe aus Explosionen, Erdbeben etc.. Stimmungsgebende Musiken werden unterschwellig vermittelt, gezielte Surroundeffekte erscheinen gut ortbar und präzise in den "Raum gestellt". Der interne Decoder bietet hier übrigens eine ebenfalls hervorragende Qualität, so dass, je nach Verstärker, überhaupt kein externer Decoder verwendet werden muss.


4.4 Bewertung: Ton

Bewertung Ton gesamt : 1,3 (Sehr Gut)

Filmton

1,2 (Sehr Gut)

SACD / DVD Audio

1,3 (Sehr Gut -)

CD-Audio

1,3 (Sehr Gut -)




5. Sonstige Datenformate


5.1 VCD Wiedergabe

Fast schon "unter Niveau" ist die Wiedergabe von VCDs bzw. SVCDs auf einem edlen Gerät wie dem DVD-A11. Dennoch ist diese Anwendung durchaus für viele "Internetfreunde" interessant. Aus diesem Grund haben wir zahlreiche VCDs unterschiedlichster Standards ausprobiert. Schon die Modelle DVD-2200 und DVD-2900 überraschten mit ihrer fast konkurrenzlosen Kompatibilität zu allen möglichen "Spezialformaten". Auch der DVD-A11 setzt diese "Tradition" fort: Nahezu alle unsere Testscheiben, angefangen bei VCD PAL/NTSC über SVCD PAL/NTSC bis hin zu XVCD und XSVCD in verschiedenen Datenraten konnte das Gerät zuverlässig darstellen. Nur das Laufwerk scheint bei günstigen CD-Rohlingen bzw. Kratzern etwas wählerisch. Dies ist auf die recht mittelmäßige Fehlerkorrektur des Laufwerks zurückzuführen.

Die Bildqualität der Wiedergabe ist nahe an dem Maximum, was diese Aufzeichnungsstandards erlauben. Sogar in der Progressive Darstellung zeigt sich dem Betrachter ein durchaus gutes Bild (gute VCD Aufzeichnung vorausgesetzt). Die Wiedergabe profitiert auch hier klar von der hervorragenden Signalverarbeitung und der guten De-Interlace Elektronik. Mehr kann man von VCD & Co. einfach nicht erwarten.


5.2 Picture CDs

Auch bei unseren Bild-CDs war der DVD-A11 ein wenig wählerisch. Manche unserer "Billig-Rohlinge" wollte er partout nicht akzeptieren. Dies ist zwar verschmerzbar, doch in dieser Preisklasse dennoch ärgerlich, so manch günstiger Player hat hier keine Probleme.
Bei Verwendung von "gutem Material" hingegen bietet sich wiederum einer vorzügliche Bildqualität. Mit einer guten Digitalkamera und gutem Projektor kann man den herkömmlichen Diaprojektor getrost im Schrank lassen. Die Videoverarbeitung des Denon erzeugt auch hier konkurrenzfähige Qualität. Nur in der Bedienung hätte man mehr Wert auf Komfort legen sollen.


5.3 MP3 Wiedergabe

Die Bedienung der MP3-Menus lässt ebenfalls Komfort und Flexibilität vermissen. Die Benutzeroberfläche erscheint praktisch identisch zu der eines DVD-2900, mit all den in den entsprechenden Tests erwähnten Nachteilen (Keine ID3Tag/MP3Pro Unterstützung, nur 8 Zeichen-Anzeige, träge Bedienung). Nur die MP3 Kennung wurde grafisch leicht verändert. Zusätzlich ist der DVD-A11 auch zu WMA Dateien kompatibel.

Die Wiedergabe ist dagegen sehr zuverlässig und führte in unseren Tests zu keinen Problemen. Die Tonqualität ist dank der hochwertigen Komponenten auf dem Niveau des maximal möglichen für diese "bescheidenen" Standards.


5.4 Bewertung: Sonstige Formate

Bewertung Sonst Formate: 1,76 (Gut +)

VCD & Co.

1,1 (Sehr Gut)

JPEG Foto

2 (Gut)

MP3 / WMA

2,2 (Gut)



6. Fazit

Kaum ein anderer DVD-Player wurde dieses Jahr mit so viel Spannung erwartet, wie der Denon DVD-A11. Viele neue Features wie digitale Bildausgabe, neue De-Interlacing Elektronik und hochwertige Verarbeitung haben die Erwartungs-Messlatte hochgeschraubt.
Kaum ein anderer DVD-Player hat uns auch bisher beim Test so viel Spaß gemacht, wie der Denon DVD-A11. Vom ersten Auspacken an bis hin zu Tests von kleinsten "Details" merkt man dem Gerät an, dass die Entwickler nur wenig Kompromisse in Sachen Qualität und Features eingehen wollten.

Schon der DVD-2900 zeigte, dass ein Allround-Player bei der Wiedergabequalität der einzelnen Standards nicht unbedingt zurückstecken muss. Doch der DVD-A11 ist sogar noch "universeller": Hier sind die allerneusten Standards, allen voran DVI, integriert. Das Gerät bietet insgesamt derart viele Features, dass sogar ein so umfangreicher Test wie der unsere nicht alle Aspekte berücksichtigen konnte. Und wieder gilt: "Masse UND Klasse": In allen unterstützten Standards kann sich das neue Denon Top-Modell an die Spitze der Wiedergabequalität setzen.

Die Bildqualität ist auf analoger Seite hervorragend (siehe Bildtest), die Tonwiedergabe muss sich auch vor spezialisierten Audio-Playern nicht verstecken und die digitale DVI Ausgabe ist mit ihren Einstell- und Anpassungsmöglichkeiten derzeit konkurrenzlos. Der DVD-A11 ist ein Multitalent von außergewöhnlicher Qualität. Nur bei kleinen Details konnten wir in unserem Test hier und da "das Haar in der Suppe" finden.

Dies alles hat allerdings seinen Preis. Für den UVP von € 2500.- kann man sich auch einen Luxusurlaub für zwei Personen oder so manchen Gebrauchtwagen leisten, doch bei dem Kauf eines DVD-A11 ist das Geld in unseren Augen ebenfalls sehr gut angelegt. Er ist jeden Euro wert und garantiert unzählige Stunden an "Audio-Visuellem" Vergnügen in den heimischen vier Wänden.


7. Bewertung

+ Sehr gute Verarbeitung
+ Sehr gute Bildeigenschaften
+ Sehr gute Tonwiedergabe
+ Digitaler Bildstandard DVI

- Teilweise träges Bedienverhalten
- Mittelmäßige Fernbedienung
- MP3 / JPEG Menu spartanisch

Bewertung gesamt : 1,5 (Sehr Gut -)

Ausstattung, Features & Co.

1,7 (Gut +)

Bedienung

2,4 (Gut)

Bild

1,2 (Sehr Gut)

Ton

1,3 (Sehr Gut)

Sonst. Formate 1,7 (Gut +)

Preis / Leistung

1,2 (Sehr Gut -)

Test: Ekkehart Schmitt, Wolfgang Lambertz


8. Technische Daten (Herstellerangaben!):

Abspielformate
- DVD Video / Audio-CD
- DVD-Audio
- SACD Stereo / Mutichannel
- CD-R / RW
- DVD-R / RW
- DVD+R / RW
- VCD / S-VCD
- MP3-Wiedergabe
- WMA Windows Media Audio
- JPEG / Kodak Picture CD / Fujicolor CD

Konstruktion
- Aluminium-Frontplatte
- aufwändige Chassis-Konstruktion
- mechanischer Aufbau 6 Sektionen
- Gehäuseoberteil : 2 Layer
- Gehäuseunterteil : 3 Layer
- verkupfertes Chassis
- DVD-Laufwerk : Hybrid-Konstruktion
- Pufferspeicher für schnellen Layerwechsel : 8 MB
- Antriebssystem mit doppelter Geschwindigkeit

Videoteil
- DVI-D (HDCP) Ausgang mit Scaler-Funktion
- Progressive Scan : PAL / NTSC
- Progressive Scan Engine : DCDi FLI-2310 Faroudja
- Video D/A-Wandler : 216 MHz / 12-Bit (2 x ADV7310 )
- Video-Oversampling interlaced / progressive : 16 fach / 8 fach
- Noise Shaped Video (NSV)
- Super Sub Alias Filter
- Video-Equalizer : 6 Parameter / 5 Speicher
- Gamma-Equalizer : 10 Band
- var. Schwarz-Pegel / Weiß-Pegel / Chroma-Pegel / Chroma-Delay
- Noise Reduction: 3D / Block / Mosquito / CSS
- optimale Einstellung des Schwarzpegels
- NTSC-Wiedergabe
- NTSC/PAL Normwandler
- RGB-Ausgabe über SCART

Audioteil
- 6-Kanal Audio D/A-Wandler: 3x 192 kHz / 24-Bit (Burr Brown PCM1790)
- AL24 Processing Plus (für alle Kanäle, via 2 SHARC Hammerhead DSPs)
- Selektierte Bauteile in der Audioausgangsstufe
- MLP-Decoder
- Dolby Digital / DTS Decoder
- Bassmanagement / Laufzeit-korrektur für Dolby Digital, DTS, DVD Audio und SACD
- Bassmanagement Frequenz : 40 / 60 / 80 / 100 / 120 Hz
- Flankensteilheit : -24 dB/Okt. / -12 dB/Okt.
- HDCD-Decoder
- Virtual Surround

Ausstattung
- Pure Direct Mode (Video, Digital, FL-Display)
- Zoom-Funktion : x1.5, x2, x4
- 4:3 Skalierung
- Dynamik-Kompression
- Resume-Funktion
- automatische Abschaltung
- DOT-Matrix-Display
- Anzeige von SACD-Text (Display und Bildschirm)
- SACD-Umschaltung (Stereo, Multi, CD an Gerätefront)
- DVD Kindersicherung
- Blickwinkelanwahl
- Dimmer für Geräte-Display : 4 Stufen inkl. aus
- Fernbedienung : RC-962 Fernbedienung mit selbstleuchtenden GLO-KEYS

Wiedergabefunktionen
- manuelle Suche / Titelsuche
- direkte Titelauswahl / Chapterauswahl
- Wiederholfunktionen Track/Chapter, Disc, A-B
- Zufallswiedergabe
- Zeitlupe vorwärts / rückwärts : 1/2-1/8 / 1/2-1/8
- Zeitraffer vorwärts / rückwärts : 2x-64x / 2x-64x
- programmierte Wiedergabe : 20 Titel/Kapitel

Anschlüsse
- DVI-D (HDCP) Ausgang
- Farb-Komponenten-Ausgang : 2 (Cinch, BNC)
- S-Video-Ausgang (Hoside) : 2
- Composite-Video-Ausgang : 2
- SCART : 2 (RGB, S-Video, Composite)
- Digital-Ausgang optisch / koaxial : 1 / 1
- Digital-Ausgang 96 kHz
- DENON Link
- IEEE1394-Ausgang (Digital Audio)
- Analog Audio-Ausgang (Stereo)
- 6-Kanal-Audio-Ausgang
- serielle Schnittstelle (RS-232C)
- Anschluss externe IR-Sender / IR-Empfänger
- vergoldete Anschlussterminals
- Kaltgerätebuchse für Stromzuführung

Allgemeines
- Abmessungen (B x H x T mm): 434x139x434
- Gewicht : 12,8 kg
- Aluminium-Frontplatte
- lieferbare Ausführungen : Gold, Schwarz
- uvP in Deutschland 2.499,- EUR

www.Cine4Home.de