Test: D-ILA Projektor JVC DLA-HD2K

Der erste Heimkino-Full-HD-Projektor in Deutschland

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HDTV ist auch schon in Europa seit einiger Zeit Realität. Der belgische Sender HD1 (Euro1080i) leistete Pionier-Arbeit und rief den ersten HDTV-Sender hierzulande ins Leben. Aber auch bekannte Pay-TV Gruppen wie Premiere bereiten Filmausstrahlungen in der begehrten, rund fünffachen PAL-Auflösung, vor. „Full HD“ verfügt über eine Auflösung von 1920x1080 Bildpunkten. Doch die aktuelle Projektoren-Hardware hinkt dem Standard hinterher: Bisher sind nur Modelle mit 1280x720 Bildpunkten auf dem Markt, im LCD und gerade im DLP Bereich gibt es noch keine verbindlichen Full-HD Ankündigungen für den Heimkinobereich.

Die bekannte D-ILA Technologie ist hier kontinuierlich ihrer Zeit voraus. Schon 1998 kam der erste D-ILA Projektor auf den Markt, der mit seiner Auflösung von 1360x1080 Bildpunkten erst jetzt von DLP-Projektoren eingeholt wird. Und seit einigen Monaten setzt JVC wieder als erster in Deutschland den neuen Referenz-Standard: Der HD2K ist der erste Heimkino-optimierte Digital-Projektor mit einer nativen Auflösung von 1920x1080 Bildpunkten.


Der HD2K + Scaler

Neue Technologien haben aufgrund ihrer hohen Entwicklungs- und Fertigungskosten ihren Preis: Rund € 22000.- (nur Projektor, ohne Scaler) bis € 25000.- (Projektor inkl. externem Scaler) muss der Kunde investieren, um in den höchstauflösenden Filmgenuss zu kommen.


Wir haben die Komplettversion des HD2K (Projektor + externem Scaler mit Faroudja-Technologie) genau unter die Lupe genommen, um Ihnen einen Einblick in das schon heute Machbare in Sachen HDTV zu geben.

 

Wir verweisen im Voraus auf unsere Testkriterien, die ausführlich in unserem Know How Special: "Projektoren / PlasmaTVs - Qualitätsmerkmale - Die Testkriterien von Cine4Home" beschrieben werden.

Bzgl. LCOS Technologie verweisen wir ferner auf unser Know How Special: "D-ILA Technologie - Einführung in die Funktionsweise von LCOS Projektoren"





1. Ausstattung und Technik (Know How Link hier)

Überraschend ist die Tatsache, dass an dem Design des neuen Flaggschiffs nichts verändert wurde. Wie schon der HX1 und HX2 verwendet auch der HD2K das Chassis des (Präsentationsprojektors) SX21. Lediglich als Farbe wurde ein edleres Hochglanz-Schwarz mit leichtem Pearl-Effekt gewählt.

Die Verarbeitung ist zwar hochwertig, aber nach unserem Ermessen entspricht sie nicht ganz dem, was man in dieser hohen Preisklasse erwarten kann. Man merkt dem Gerät deutlich an, dass seine Konstrukteure klar den Schwerpunkt auf technische Leistung und nicht auf „LifeStyle“ gelegt haben.

Nichtsdestotrotz weiß das schlichte und geradlinige Design durchaus zu gefallen.





1.1 Technik (Know How Link hier)

Bei der D-ILA Projektion handelt es sich weder um eine LCD- noch DLP-Technik im herkömmlichen Sinne. Vielmehr stellt die hier verwendete LCOS-Technologie eine Mischung aus beidem dar: Wie bei der LCD-Technologie sorgen auch hier kleine Flüssigkeits-Kristalle für die Bilderzeugung, doch werden sie nicht durchleuchtet, sondern reflektieren das Licht, ähnlich wie bei der DLP Technik.

Wie bei einem LCD-Projektor handelt es sich ebenfalls um eine 3-Chip Technologie, bei der für jede Grundfarbe eines der drei Panels im Einsatz ist.


Der komplette optische Aufbau eines D-ILA Projektors

Diese Technologie vereint die Vorteile beider Konkurrenztechniken: Durch die reflektive Bauweise befinden sich keine Leiterbahnen im Lichtweg, wodurch eine sagenhaft hohe Füllrate ohne erkennbare Pixelstruktur möglich ist. Die Füllrate ist auch gegenüber DLP deutlich höher, da hier keine mechanischen Bewegungen stattfinden. Zudem erfolgt die D-ILA Ansteuerung analog, wodurch DLP-typische Artefakte, wie Rauschen oder False Contour, vermieden werden. So wirkt die D-ILA Projektion von allen Technologien am natürlichsten und ähnlich analog, wie das Filmoriginal.



Trotz des hohen Wertes eines HD2K haben wir es uns nicht nehmen lassen, für Sie einen Blick in das Innere zu werfen. Öffnet man den Projektor, so zeigt sich die ungemein große Signalelektronik, deren Platine den gesamten optischen Aufbau verdeckt:

Die Platine ist aufwändig bestückt, was zeigt, wie viel Technik eine Full-HDTV Projektion erfordert. Auf beiden Seiten des Mainboards befinden sich zahlreiche ICs.


Die Unterseite der Hauptplatine


Auch mit abgenommener Hauptplatine ist der Lichtweg des HD2K komplett verkapselt und daher sehr staubsicher. Hier lässt sich der Lichtweg skizzieren.

Die Lichtquelle sitzt hinten rechts, am Anfang des Lichtwegs (1). Hierbei handelt es sich um eine 250Watt Quecksilberdampflampe, wie sie für Digitalprojektoren üblich ist. Ihre Lebensdauer entspricht mit 2000 Stunden dem derzeitigen Stand der Technik.


Das Lampenmodul des HD2K

Auffällig am Lampenmodul ist die integrierte Optik, die bereits eine Lichtbündelung bewirkt. Von der Lampe aus gelangt das Licht direkt in die erste Integrator-Linse, die den Lichtstrahl weitgehend homogenisiert. Die Integrator-Linse ist gut im Lampenschacht, der einfach an der Geräteseite zu öffnen ist, zu erkennen:


Integrator Optik (grüner Pfeil)

Nach den Integratoren gelangt das Licht über diverse Kondensor-Linsen und Spiegel (2) in den eigentlichen optischen Block, der sich direkt vor der Projektionsoptik befindet (3).


Optischer Block mit Projektionsoptik


Nach weiterer Demontage des optischen Blocks findet man die drei Full-HDTV LCOS Panels, die direkt mit dem Glasprisma verbunden sind.

Im Bild oben ist deutlich einer der drei D-ILA Chips zu erkennen (grüner Pfeil).



Der derzeit begehrteste Projektionschip in der Heimkinobranche in der Nahaufnahme


Nach der Lichtmodulation verlässt das fertige Bild durch die Optik den Projektor und wird auf die Leinwand projiziert. Aufgrund der hohen nativen Auflösung muss die Optik von besonderer Güte sein, um die notwendige Schärfe realisieren zu können.


Die Projektionsoptik des HD2K

Besonderes interessant ist die Tatsache, dass der Lichtweg erstmals bei einer D-ILA Projektion konsequent auf Kontrast optimiert wurde, was an der integrierten Streulichtblende sichtbar wird.


Streulichtblende im Brennpunkt der Optik



Wie bei jedem Projektor braucht auch der gesamte oben beschriebene technische Aufbau des HD2K eine ausreichend starke Belüftung, um eine Überhitzung zu vermeiden.

Das Belüftungssystem des HD2K ist ausgesprochen linear und einfach aufgebaut: An der Vorderseite des Projektors wird die Kühlluft angesaugt, es sind deutlich die Belüftungsschlitze neben der Optik zu erkennen.


Der Lufteinlass, von außen (oben) und von innen (unten)


Um das Innere vor Staub zu schützen, wurden leicht herausnehmbare Feinstaubfilter integriert, die bei Bedarf gereinigt werden können.


Die Kaltluft wird durch das Gerät geführt und verlässt es erhitzt auf der Rückseite wieder.



Das verwendete Lüftungssystem blieb gegenüber den Vorgängermodellen leider unverändert. Es ist wenig Geräusch-optimiert, so dass der HD2K ein deutliches Betriebsgeräusch aufweist, das empfindliche Ohren im Filmbetrieb stören kann. Hier merkt man, dass das Chassis eigentlich aus dem Präsentationsbereich stammt.

 


Der Projektor selbst verarbeitet ausschließlich native digitale 1080p HDTV-Signale, nahezu die gesamte Signalverarbeitung, sprich Scaling, De-Interlacing, A/D-Wandlung etc., wurde aus dem Gerät ausgelagert und in einem externen Scaler realisiert. Bei diesem Scaler handelt es sich um ein sehr hochwertiges Spezial-Modell, das in Kooperation mit dem renommierten Hersteller Faroudja entstand. Es kann nur in Verbindung mit dem Projektor, nicht aber einzeln, erworben werden.

Der Scaler wirkt durch sein schlichtes schwarzes Design ebenfalls funktionell und hochwertig. Das blaue Front-LCD-Display liegt im derzeitigen „Geschmacks-Trend“.


Auch hier zeigt ein Blick ins Innere, wie viel Elektronik für eine qualitativ hochwertige Signalverarbeitung notwendig ist:


Der externe Scaler von Innen






1.2 Anschlüsse / Bildsignale (Know How Link hier)

Wie bereits erwähnt verarbeitet der eigentliche Projektor ausschließlich digitale 1080p Signale, sprich seine native Auflösung. Dementsprechend spartanisch fallen seine Bildanschlüsse aus.

Neben drei Steuerungseingängen (einer davon eine RS232 Schnittstelle) befindet sich hier nur ein einziger DVI-Anschluss. Als Signalquelle kann jede 1080p Zuspielung dienen, im Falle unseres Tests der mitgelieferte externe Scaler. Er wiederum bietet zahlreiche Eingänge, für jede gängige Signalart einen.


Das rückwärtige Eingangs-/Ausgangs- Panel des Scalers

1x Composite (BNC), 1x S-Video (Hosiden), 1x YUV/RGB (4x BNC), 1x VGA (Sub-D) und 1x DVI-I mit HDCP Kopierschutzunterstützung sind als Eingänge vorhanden. Zu loben sind die BNC-Ausführungen der Stecker, die immer noch die hochwertigste und zuverlässigste Verbindungsart im analogen Bereich bieten. Wünschenswert wäre allerdings noch ein zweiter Digital-Eingang gewesen.


Als Bonus verfügt der Scaler neben seinem digitalen 1080p Ausgang auch noch über einen analogen Komponenten (YUV / RGB H/V) und einen VGA-Monitorausgang. Somit kann er parallel auch als Scaler für andere Bildausgabegeräte, z.B. Großbildschirme, verwendet werden.


An Signalen verarbeitet der Scaler alle gängigen Standards und Auflösungen: 480i/p (NTSC / Progressive), 576i/p (PAL / Progressive) sowie diverse PC Auflösungen (VGA, SVGA, XGA etc.) können ebenso dargestellt werden, wie selbstverständlich die HDTV Auflösungen 720p und 1080i. Hinzu kommt, und das ist bislang im Heimkinobereich selten bis einzigartig, die 1080p Unterstützung des Projektors.

 


Die von JVC gewählte Kombination aus externem Scaler und Projektoreinheit wirkt zunächst ungewöhnlich, aber bietet in der Praxis einige Vorteile. Die Installation wird durch dieses System deutlich vereinfacht, da nur noch ein einziges Kabel zu dem (meist an der Decke montierten) Projektor verlegt werden muss, und so Kabelwirrwarr und dicke Kabelkanäle verhindert werden. Der Scaler dient zugleich als Schaltstation, die bequem bei den übrigen Video-Komponenten und Zuspielern platziert werden kann.

Der zweite und in unseren Augen noch entscheidendere Vorteil ist die Zukunftskompatibilität, die sich durch die mögliche native 1080p Zuspielung des Projektors ergibt. Sollten sich die HDTV-De-Interlacing Algorithmen kommender Scaler weiterentwickeln und noch weiter gesteigerte Bildqualitäten erlauben, so können diese ohne großen Aufwand im Projektionssystem integriert werden. Insgesamt ist das verwendete Konzept innovativ und überzeugend zugleich.






1.3 Aufstellung (Know How Link hier)

Wie seine Schwestermodelle ist der HD2K ein ungemein kompakter Projektor, der sowohl eine variable als auch feste Installation deutlich vereinfacht. D-ILA typisch erfordert aber auch er einen im Verhältnis zur Bildbreite sehr großen Projektionsabstand. Für große Bilddiagonalen muss der Anwender demnach reichlich Platz im Heimkino mitbringen.



Projektionsabstandstabelle "HD2K"

Bildbreite Projektionsabstand Min. Pro-Abstand Max.
1,5 m 2,65 m 3,54 m
1,7 m 2,92 m 4,0 m
2,0 m 3,52 m 4,72 m
2,2 m 3,96 m 5,19 m
2,5 m 4,4 m 5,9 m
2,7 m 4,75 m 6,37 m
3,0 m 5,28 m 7,08 m




Besonders praktisch bei der Planung der Installation ist der spezielle D-ILA Projection-Calculator, der von der amerikanischen JVC-Seite herunter geladen werden kann. So ein Service ist auch im High-End Bereich nur selten zu finden.


Der D-ILA Projektions-Rechner


Auch die nötigen Abstände zu Decke bzw. Boden lassen sich mit der Software millimetergenau ermitteln. Dies ist auch notwendig, denn leider verfügt bis dato noch kein D-ILA Projektor über einen vertikalen oder horizontalen Lensshift, der HD2K macht hier keine Ausnahme. Als einziger Ausgleich bei schräger Aufstellung steht hier eine digitale Trapezkorrektur zur Verfügung, die aber immer zwangsweise mit einem gewissen Auflösungsverlust verbunden ist.


Verstellbare Füße erleichtern die Ausrichtung bei Tischaufstellung



Der Zoom und die Bildschärfe werden manuell an den Metallringen der Optik justiert. Sie sind hochwertig und schwergängig genug, um eine gute Präzision zu gewährleisten. Dennoch wäre in dieser Preisklasse ein elektrischer Zoom & Fokus wünschenswert gewesen, wie ihn so manches Vorgängermodell auch bietet.


Hochwertige Einstellringe der Optik


Sehr lobenswert ist die Tatsache, dass man durch Aufsetzen der Staubschutzkappe die Schärfe nicht zwangsläufig verstellt wie bei den meisten anderen Projektoren.

 

 

 

2. Bedienung (Know How Link hier)

In Sachen Bedienung nimmt der HD2K sicherlich eine Sonderstellung ein. Durch das duale System aus externem Scaler und Projektor sind hier gleich zwei verschiedene Geräte zu bedienen. Sie müssen zusammen ein Konzept ergeben, ohne dass Einstellparameter doppelt vorkommen oder miteinander interagieren:

 


2.1 Fernbedienungen


Projektor

Die Fernbedienung der HD2K Projektoreinheit ist eine gute alte „Bekannte“. Sie wird von einem Malaysischen Dritthersteller gefertigt und findet bei den unterschiedlichsten Projektoren-Herstellern, u.a. Hitachi, Panasonic, Nec und Mitsubishi, für diverse Modelle Anwendung.

Die „JVC-Variante“ ist schwarz gefärbt und hat überraschend wenig Tasten, hier hat man sich auf das wirklich Nötigste beschränkt. Wie immer liegt die Fernbedienung gut in der Hand, ist gut zu bedienen und bei Bedarf elektrisch beleuchtbar, um auch in dunkelsten Räumen klar ablesbar zu bleiben. Auch der Infrarotsender funktioniert wie gewohnt zuverlässig auf größere Entfernungen oder reflektiv über die Leinwand. Zwar ist die neue Fernbedienung gegenüber den Varianten der Modelle SX21 oder HX1 ein Fortschritt, aber in der Preisklasse eines HD2K hätten wir doch ein wenig mehr erwartet. Wie schon bei dem Projektorendesign gilt hier: Funktionalität vor LifeStyle.


Falls die Fernbedienung nicht zur Hand ist oder die Batterien leer sein sollten, kann der Projektor direkt auf der Oberseite bedient werden. Alle relevanten Funktionstasten finden sich hier wieder.


Bedientasten auf der Projektoren-Oberseite

 

 

Scaler

Die zweite Fernbedienung des Scalers ist sicherlich die wichtigere, da sie für nahezu alle Betriebsfunktionen benutzt wird. Auch sie liegt gut in der Hand und ist schnell und übersichtlich zu bedienen.

Die Knöpfe sind gut strukturiert, für jeden Eingang steht eine eigene Anwahltaste zur Verfügung. Allerdings verfügt die Fernbedienung über keinerlei Beleuchtung, so dass die Handhabung in dunklen Räumen zu einem Suchspiel werden kann. Auch die Reichweite des Infrarotsenders ist recht eingeschränkt und funktioniert nicht reflektiv über die Leinwand. Daher muss bei der Installation darauf geachtet werden, dass der Scaler in direkter Linie mit der Fernbedienung „angepeilt“ werden kann. Auch dieser Umstand sollte in der Luxusklasse eigentlich nicht sein. Am Scaler selbst befinden sich außer einem An/Aus-Schalter keinerlei Funktionstasten, man sollte also stets auf volle Batterien achten.

 

 


2.2 Menüs


Projektoren-Menüs

Die Menüs des Projektors sind in ihrer Gestaltung nahezu identisch zu denen der kleineren Modellen HX1 und SX21. Lediglich die Funktionen sind bei der HD2K-Variante auf das, was zur direkten Projektoren-Einrichtung notwendig ist, beschränkt. Das OS-Display ist optisch sehr schlicht, aber überaus übersichtlich und gut zu bedienen. In vier Hauptrubriken sind die Funktionen eingeteilt: „Image Adjust“, „Setup“, „Options“ und „Information“.

 

"Image Adjust"

In der Rubrik „Image Adjust“ befinden sich wesentliche Bildparameter zur Korrektur der Farbtemperatur und Helligkeits- (Gamma-) Verteilung. Für letztere stehen drei verschiedene Presets zur Verfügung, die wir im Bildtest genauer untersuchen werden.

Bei der Farbtemperatur gibt es sogar nur ein einziges Werkspreset, dafür aber das für die Video-Darstellung einzig wichtige: „D65“ (6500K). Eventuelle Nachkorrekturen können mit drei separaten Rot-, Grün- und Blau- Reglern vorgenommen werden. Sie beeinflussen alle Helligkeitsbereiche gleichermaßen, eine Unterteilung in „Bias“ und „Gain“ gibt es nicht.


Die gebotenen Einflussmöglichkeiten auf Gamma und Weißabgleich mögen auf den ersten Blick für einen High-End-Projektor überraschend spartanisch aussehen. In dieser Form sind sie es auch, allerdings aus einem gewissen Grund: JVC hat alle umfangreichen Kalibrierungsfunktionen komplett ausgelagert in eine separate Einstell-Software, die eine genaue Justage per PC / RS232 ermöglicht. Hier haben die Ingenieure die Zeichen der Zeit erkannt, und die „PSA“ Kalibrierungssoftware der Vorgängerprojektoren, die ausschließlich dem JVC-Fachpersonal vorbehalten blieb, nun in abgespeckter Form für die Allgemeinheit nutzbar gemacht. Diese „Gamma Customization Software“ kann von entsprechenden JVC Seiten herunter geladen und installiert werden.


Gamma Customization Software für den DLA-HD2K

Wie funktioniert diese Software? Mit Hilfe des RGB-Auswahlfensters (A) kann der Anwender bestimmen, welche der drei Grundfarben er in ihrer Gammacharakteristik verändern möchte. Auch eine allgemeine Gammakorrektur (R, G und B gleichzeitig) kann aktiviert werden. Mit den Feldern (B) und (C) kann nun das Verhältnis zwischen Eingangspegel und Ausgangspegel festgelegt werden. Der wohl interessanteste Bereich ist das Feld (D): Hier kann man grafisch direkt mit der Maus den Helligkeitsanstieg der ausgesuchten Grundfarbe beeinflussen.


Beeinflussung des Gammaanstiegs

Mit Hilfe von fünf verschiedenen Fixpunkten kann die Gammakurve frei gestaltet werden. Hat der Anwender seine gewünschten Veränderungen vorgenommen, kann er diese an den Projektor „senden“ und dort unter Gamma „Custom“ abrufen.


Diese Art der Kalibrierungsmöglichkeit ist nach wie vor die genaueste und anschaulichste und wird von immer mehr Firmen aufgegriffen (z.B. Sony, Sharp, Metavision). Dass auch JVC nun diesen Luxus für den Heimkinoperfektionisten bietet, sei an dieser Stelle lobend hervorgehoben.



Ein besonderes Feature der Software und des „Image Adjust“ Menüs sind die eingebauten Testbilder des HD2K. Sie erlauben eine visuelle Überprüfung aller vorgenommen Einstellungen.


Eingebautes Grautreppen-Testbild

Mit Hilfe der Grautreppe lässt sich schnell erkennen, ob der Weißabgleich über alle Helligkeiten hinweg homogen ausfällt und die Gammaeinstellung kein „Clippen“ verursacht. Auch ein fließender Helligkeitsverlauf kann abgerufen werden:

Obiges Testbild beeindruckt auf den ersten Blick, wenn man es auf dem HD2K „in natura“ betrachtet. Der Projektor ist in der Lage, den Grauverlauf ohne jegliche Form von Quantisierungssprüngen darzustellen (im Screen-Shot oben durch die JPG-Kompression leider verfremdet). Eine solche Genauigkeit bietet z.B. bis heute keine DLP-Projektion.


Ein weiteres praktisches Testbild ist das Gitternetz, mit dem die Bildgeometrie und Projektorausrichtung auf die Leinwand leicht verifiziert werden kann. Auch bei der Schärfeeinstellung der Optik hilft es, da hier nur eine Grundfarbe dargestellt wird.


Und “last but not least“ können auch die Primär- und Sekundärfarben des Projektors schnell optisch per eingebautem Testbild untersucht werden.

 


"Setup"

In der Setup-Rubrik befinden sich ebenfalls nur wenige Funktionen: Mit der „Menü-Position“ kann der Anwender festlegen, wo im Bild die OSD-Menüs eingeblendet werden sollen.

Die „Mask“ Funktion umschreibt einen in drei Stufen wählbaren Overscan / Blanking Bereich: Off, 2,5% und 5%. Mit "Source" muss der Anwender bestimmen, welche Bildwiederholfrequenz das eingespeiste 1080p-Quelle besitzt, sie erkennt der HD2K nicht automatisch!

 

 

"Options"

Das Optionsmenü umfasst die wesentlichen Parameter, die für die Projektoreninstallation notwendig sind.

Mit „Menu Display“ kann die Einblendzeit der Menüs verkürzt werden, „Flip H“ und „Flip V“ bestimmen, ob Decken- / Boden-/ Front oder Rückprojektion, und mit „Picture Shift“ lässt sich die vertikale Lage von Cinemascope-Filmen verschieben. Hinter der Funktion „Sleep Time“ befindet sich eine automatische Abschaltfunktion, wenn für eine bestimmte Zeit kein Eingangssignal anliegt. Sogar die Übertragungsgeschwindigkeit der seriellen Verbindung zu einem PC kann ausgesucht werden.

 

 

"Information"

Bei der Information Rubrik handelt es sich um eine reine Statusanzeige, die lediglich die bereits abgelaufene Lampenzeit anzeigt.

 




Scaler-Menüs

Wer die gebotenen Optionen des Projektoren-Menüs genau mitverfolgt hat, wird bemerkt haben, dass sehr viele gängige Funktionen, wie z.B. die Schwarz- und Weißpegelanpassung „Brightness“ und „Contrast“, fehlen. Auch sie wurden alle auf den Scaler „ausgelagert“. Die Menüführung des Scalers ist ebenfalls optisch schlicht gehalten und in vier Rubriken eingeteilt: „Input“, „Picture“, „Display“ und „Patterns“.

 


"Input"

Das Input-Menü bietet neben der Eingangswahl die Formatanpassung und vier verschiedene Speicherbänke, auf denen eigene Bildkonfigurationen abgelegt werden können.


Das Input-Menü

 



"Picture"

In der Bildrubrik finden sich schließlich alle „vermissten“ Bildparameter wieder. „Brightness“, „Contrast“, „Color“, „Tint“ und „Detail (Sharpness)“ dürften für regelmäßige Leser unserer Webseite selbsterklärend sein.


Die typischen Bildparameter im Bildmenü

Die einzig „exotische“ Funktion des Menüs ist die „Adv-Color“-Funktion, mit ihr kann die Scaler-interne Farbrand-Glättung abgeschaltet werden, soweit es die Qualität der Signalquelle zulässt.

 

 

"Display"

Das Display Menü wiederum befasst sich mich Parametern, die die Bildgeometrie und Ausrichtung beeinflussen.

Die „Position“-Parameter sind allerdings bei Verwendung des HD2K deaktiviert, wie auch die Anleitung bestätigt. Es verbleiben nur die „Border Level" Funktion, zur Aufhellung von Letterboxbalken, und eine praktische Blanking Funktion zur Beschneidung aller vier Bildränder.




"Patterns"

Wie schon der Projektor bietet auch der Scaler einen eigenen Testbild-Generator. Hier kann der Anwender weitere hilfreiche Testbilder abrufen, ohne spezielle Test-DVDs zu bemühen.


Besonders praktisch zur Überprüfung der Übertragungsqualität ist das Burst-Signal.


Eingebautes Burst-Testbild des Scalers

Und auch hier zeigt sich wieder die hervorragende Farbdarstellung mit unendlich feinen Nuancen, vollkommen frei von störenden Reduktionen oder „Banding“.


Beindruckende Farbverläufe der LCOS-Technologie

 

 

 

2.3 Fazit Bedienung

Insgesamt sind die Menü-Ebenen der zwei unterschiedlichen Komponenten jede für sich sehr schlicht, aber dafür leicht intuitiv zu bedienen und äußerst übersichtlich. Auf verschachtelte Untermenüs wurde erfreulicherweise komplett verzichtet. Dennoch wird der Bedienkomfort durch dieses „duale System“ nach unserem Ermessen leicht eingeschränkt. Es ist nicht sehr praktisch, gewisse Parameter am Projektor, andere am Scaler einstellen zu müssen. Gerade die Aufteilung der Bildparameter (Gamma & Weißabgleich im Projektor, Pegelanpassung im Scaler) halten wir für wenig praktisch und dürfte für Neulinge verwirrend sein. Zudem bedeutet dies, dass jede 1080p Quelle, die direkt an die Projektoreinheit angeschlossen wird, genau auf den digitalen DVI-Pegelbereich des Projektors abgestimmt sein muss, da dieser keine leicht zugänglichen Anpassungsparameter hierfür vorsieht. In jeder Hinsicht lobenswert ist wiederum die Gamma Customization Software, die eine perfekte Kalibrierung des Projektors für den Fachmann ungemein erleichtert.


Alles in allem ist das Bedien- und Einstellungskonzept durchdacht und sehr vielseitig, aber durch die Verteilung auf drei Ebenen (Projektor, Scaler und PC-Software) doch eher auf den Fachmann ausgerichtet als auf den „durchschnittlichen“ Heimkinofan. Dies sei aber verziehen, denn schließlich handelt es sich beim DLA-HD2K ja auch um ein Profi-Gerät und nicht um einen „Durchschnitts-Beamer“.

 




3. Bildtest

Die technischen Daten des HD2K klingen für Heimkinofans wie Musik: Full HDTV Auflösung, 2200:1 Kontrast, Faroudja Scaling etc., etc. . Technische Daten sind eine Sache, doch wie sieht es in der Praxis aus? Bietet der neue JVC Referenz-Projektor auch wirklich Referenz-Qualität?

 

 

3.1 Screendoor / Raster (Know How Link hier)

In Bezug auf die sichtbare Pixelstruktur ist die LCOS Technologie seit ihrem Erscheinen vor sieben Jahren weit führend und bis heute ungeschlagen. Die reflektiv arbeitenden Panels ohne Leiterbahnen im Lichtweg und ohne physikalische Bewegungen erlauben Füllraten von über 90%. Schon die Vorgänger des HD2K hatten trotz geringerer Auflösung aus nahen Betrachtungsabständen keine sichtbare Pixelstruktur mehr. Mit der vollen HDTV-Auflösung hat sich die Situation aber noch einmal weiter verbessert. Nun sind die Pixel auch noch in ihrer Größe geschrumpft, so dass die Pixelstruktur wirklich nur noch aus aller nächster Nähe zu erkennen ist. Dementsprechend schwer war es für uns, sie zu fotografieren. Nur mit einer hochauflösenden Digitalkamera, Makro-Modus und vielen Versuchen, gelang es uns, sie scharf einzufangen.


Kaum sichtbare und fotografierbare Pixelstruktur des HD2K

Das obige Bild spricht hier für sich: Mit LCOS Projektoren ist der bekannte Screendoor-Effekt kein Thema. Im Kinobild wird dies mit einem homogenen, analog wirkendem Bildeindruck belohnt, der keinerlei künstliche Schärfe aufweist.

 

 

3.2 Farbumfang (Know How Link hier)

Wie bei der LCD Technik handelt es sich auch bei LCOS Projektoren stets um drei-Chip-Projektoren. Dies bedeutet, dass das Licht der Projektionslampe nicht durch ein Farbrad gefiltert, sondern zeitgleich durch zwei halbdurchlässige Spiegel in seine Grundfarben zerlegt (wie schon im Kapitel Technik beschrieben) wird. Der Vorteil dieser Technik liegt in der Regel in einer hervorragenden Sättigung der Grundfarben mit großem Farbraum-Gesamtumfang. Der HD2K beweist dies in anschaulicher Weise:


Farbraum des DLA-HD2K

Das CIE-Diagramm unserer Messung belegt dem Projektor einen in jeder Hinsicht hervorragenden Farbraum. Die Grundfarben erfüllen fast Punkt-genau die erforderliche Videonorm (weißes Dreieck gegenüber dunklem Dreieck). Damit ist die Farbdarstellung des HD2K in der Praxis kräftig und für jede Art von Bildmaterial „gewappnet“. Keine kolorierte Szene und kein Animationsfilm überfordern die Farben des LCOS Projektors.


Spektralanalysen von Rot, Grün, Blau und Weiß

Ebenfalls im CIE Diagramm oben zu erkennen ist, dass auch die drei Sekundärfarben (Gelb, Magenta und Zyan) nahezu perfekt auf die Videonorm abgestimmt sind (zu erkennen an den farbigen Punkten gegenüber den Zielkreuzen). Damit wird in allen Farbbereichen eine absolute Präzision gewährleistet, nichts erscheint farblich verfremdet.

 

 


3.3 Farbtemperatur (Know How Link hier)

Der perfekt abgestimmte Farbraum des HD2K ist eine sehr gute Vorraussetzung für eine natürlich adäquate Film-Reproduktion in Sachen Farben. Doch um sie zu erreichen, muss vor allem der Weißabgleich aller Graustufen ebenfalls perfekt auf die Videonorm (D65) angepasst werden. Hierfür bietet das Bildmenu des Projektors die Farbtemperatur „D65“ zur Auswahl. Aktiviert man sie, so fällt schon im normalen Filmbetrieb auf, dass alle Farben beeindruckend natürlich auf der Leinwand erscheinen. Unsere Messung per Sensor belegt diesen Eindruck anschaulich:


Werksabstimmung des HD2K

Im Diagramm oben ist nur ein minimaler und absolut gleichmäßiger Rotüberschuss zu erkennen. Dadurch wird die Farbdarstellung kaum sichtbar ein wenig zu warm (ca. 6300K).


Gleichmäßige Farbtemperatur über alle Helligkeiten

„Videophile Extremisten“ legen aber großen Wert auf absolute Perfektion. Und sie war bei unserem Test auch ganz ohne Bemühen der speziellen PC-Software schnell erreicht. Es genügte, im RGB Menü des Projektors Rot um einige Punkte zu reduzieren.

Das Ergebnis zeigt eine Präzision, wie man sie selten zu Gesicht bekommt. Schon ab 20% Helligkeit erreicht der Projektor punktgenau die D65-Norm, auch im weiteren Bereich sind keine Verschiebungen festzustellen.


Absolut perfekter Weißabgleich

Die resultierende Farbtemperatur entspricht überall den erforderlichen 6500K, besser geht es einfach nicht, erst recht nicht mit so wenig Aufwand.


D65 über nahezu alle Helligkeiten

Diese Perfektion macht sich auch im Bild bemerkbar. Die Kombination aus adäquat abgestimmtem Farbraum und punktgenauem D65-Abgleich erzeugt im Heimkinobetrieb eine akkurate Reproduktion der originalen Kinofarben. Hauttöne, Naturaufnahmen etc.. wirken absolut natürlich, gutes Videomaterial vorausgesetzt. Genauer kann man dem Kino-Original nicht kommen.

 

 

3.4 Schwarzwert, Kontrast, Helligkeit (Know How Link hier)

Einer der großen Schwachpunkte bisheriger LCOS-Projektionen war der mäßige Schwarzwert und der damit verbundene beeinträchtigte Gesamtkontrast. Gerade dunkle Szenen zeigten keine natürliche Bildtiefe. Der HD2K wurde laut Hersteller bewusst auf die Heimkino-Bedürfnisse angepasst. Wie gut ist dies gelungen?


Der Schwarzwert unseres Testgerätes war verblüffend gut. Tatsächlich wurden hier die „Polarization Beam Splitter“, die direkt an die LCOS Panel gekoppelt sind, weiter entwickelt und deutlich verbessert. Der Schwarzwert des HD2K schlägt nahezu jeden LCD Projektor und auch im DLP Bereich gibt es nur wenig Modelle, die hier bessere Ergebnisse bringen.


Die Schwarzwert- und Kontrastoptimierung wirkt sich natürlich bei der Maximalhelligkeit aus. Mit einer Lichtleistung von rund 600 ANSI Lumen ist der Projektor aber nach wie vor für Bildbreiten bis 3m problemlos einsetzbar. Auch helle Szenen behalten ihre Natürlichkeit und wirken nicht künstlich abgedunkelt oder gefiltert.


Überrascht waren wir bei unseren Tests, dass der Projektor seine maximale Lichtausbeute tatsächlich genau bei D65-Weißabgleich erreicht. Da die Farbtemperatur 6500K aber keinesfalls der nativen Farbtemperatur der UHP-Projektionslampe entspricht, liegt die Vermutung nahe, dass das Lampenspektrum bereits im Lichtweg durch spezielle Filter auf die D65-Farbtemperatur gefiltert wird. Nach Rücksprache mit dem Hersteller wurde uns unsere Vermutung bestätigt: Wie nur sehr wenige 3-Chip Projektoren am Markt hat der HD2K das Projektor-Tuning (Farbfilteroptimierung zur Kontrasterhöhung) bereits ab Werk eingebaut. Verblüfft waren wir ebenfalls von der Ehrlichkeit der Werksangaben: Der Projektor erreichte bei unserer Kontrastmessung genau ein Kontrastverhältnis von 2200:1 und das bei oben beschriebenen perfektem Farbabgleich! Dieser Wert ist absolut hervorragend und muss sich selbst vor teuersten DLP-Projektoren nicht verstecken.


In Sachen Kontrast und Schwarzwert zeigt JVC anschaulich, dass die D-ILA Projektion auch perfekt auf den Heimkinobereich abgestimmt werden kann und sich sogar direkt mit an die Spitze setzt.






3.5 Gammaverteilung / Homogenität (Know How Link hier)

Perfekte Farben und hohes Kontrastverhältnis, bis jetzt hat der HD2K die hohen Erwartungen, die wir an ihn gestellt haben, erfüllt. Aber die richtige Plastizität im Bild kann erst erreicht werden, wenn die Gammaverteilung an die Videonorm angepasst wird. Diese setzt in der Praxis einen Anstieg von 2.2 voraus, in schwarz optimierten Räumen kann sie bis auf 2.5 erhöht werden. Wie bereits im Kapitel „Bedienung“ erwähnt, bietet das Bildmenü des Projektors drei verschiedene Presets: „Normal“, „A“ und „B“. Die Einstellung „Normal“ zeigte bei unseren Messergebnissen wieder perfekte Ergebnisse, an denen es nichts auszusetzen gibt.


Gamma „Normal“: 2.25 Anstieg

Mit einem Gammaanstieg von 2.25 bietet der Normal-Modus in praktisch jedem Heimkinoraum sehr gute Ergebnisse. Zudem ist der Anstieg absolut gleichmäßig: Das Bild wird durch eine außergewöhnlich ausgewogene und plastische Bilddarstellung des Filmbildes aufgewertet. Alles wirkt genau so hell zueinander, wie es sein soll. Keine Szenen sind unnatürlich über- bzw. unterbelichtet. Keine Details werden im Dunklen verschluckt, noch im Hellen überstrahlt.


Die Presets „A“ und „B“ zeigen leicht flachere Gammakurven, sie sind für den Einsatz in nicht optimierten Verhältnissen mit Restlichterscheinungen gedacht. Für Heimkinoperfektionisten sind sie eher nicht geeignet.


A und B: Flachere Gammaanstiege um 2.11

Als besonderes Feature bleibt der „Gamma Custom“ Mode: Er aktiviert die Gammaverteilung, die man mit der Gamma Optimization Software per PC selbst „programmiert“ hat. Für fachkundige Heimcineasten bietet die Software die perfekte Möglichkeit, die Helligkeitsverteilung haargenau auf die persönlichen Bedürfnisse anzupassen. Praktisch jede Gammakurve und jeder Gammaanstieg (z.B. von 2.0 bis 2.8) ist problemlos machbar.


Die Kombination aus guter Werksabstimmung und der Möglichkeit für Experten, den Gammaverlauf weiter zu optimieren, ist in unseren Augen die beste Lösung die ein Projektoren-Hersteller finden kann. Auch hier ist der Projektor für jeden Einsatz geeignet.

 


Anmerkung:
Oben dargestellte perfekte Ergebnisse beruhen auf einer genauen Anpassung des Schwarz- und Weißpegels auf die Signalquelle. Mit Hilfe der Peter-Finzel-Test-DVD ist dies auch für einen Laien in wenigen Minuten durchführbar.

 

 

3.6 Schärfe, Ausleuchtung, Konvergenz (Know How Link hier)

Ein Full-HDTV Projektor mit einer Auflösung von 1920x1080 Bildpunkten macht eine außergewöhnlich hochwertige Optik notwendig, damit auch wirklich die erhöhte Bildschärfe auf der Leinwand „ankommt“.

Die beim HD2K verwendete Optik erfüllt diese Aufgabe in sehr guter Qualität. Bis zu den Ecken hin erscheint die Schärfe im Bild gleichmäßig hoch. Auch in der Ausleuchtung gibt es keine erkennbare Mängel. Selbst bei monochromen Bild-füllenden Testbildern wirkt die Ausleuchtung gleichmäßig bis in die Ecken. Der Helligkeitsabfall ist zu gering, um vom Auge wahrgenommen werden zu können.


In Sachen Konvergenz zeigt der HD2K ebenfalls gute, wenn auch keine perfekten Ergebnisse: Zu dem linken Bildrand hin war bei unserem Testexemplar eine Konvergenzverschiebung von einem Pixel der grünen Farbe zu erkennen. In Anbetracht der geringen Pixelgröße sind die resultierenden grünen Farbsäume allerdings aus normalen Betrachtungsabständen nicht zu erkennen.

 



3.7 Overscan (Know How Link hier)

Nach wie vor ein heikles Thema der Großbildprojektion ist der Overscan. Noch immer halten viele Hersteller daran fest, den „Sicherheitsbereich“ des Bildes, der nicht visuell auf der Leinwand erscheint, überproportional groß zu halten. Gerade Heimkinoperfektionisten stören diese abgeschnittenen Ränder jedoch sehr. Der Overscanbereich des HD2K ist von der Art der Zuspielung (analog / digital) und der jeweiligen Auflösung abhängig.

 

Analog (576p)

Bei analoger Zuspielung fällt der Overscan angenehm moderat aus. Nur rund 10 Pixel werden rechts und unten abgeschnitten, 4 links und keine oben.




Digital (576p)

Bei digitaler PAL Zuspielung wird der Overscan noch etwas kleiner. Hier werden nur noch maximal 5 Pixel am Bildrand abgeschnitten.



Digital HDTV

Bei digitaler HDTV Zuspielung (720p / 1080i) werden schließlich gar keine Bildränder mehr beschnitten, hier bleibt der volle Bildinhalt auf der Leinwand erhalten.

 


Alles in allem sind die Ergebnisse im Overscan als vorbildlich anzusehen: Von sich aus erzeugen Scaler und Projektoren kaum einen Overscan, sollen sich dennoch einmal störende Artefakte im Bildrandbereich bemerkbar machen, so können diese durch die Blanking-Funktionen (siehe Bedienung) vom Anwender selbst ausgeblendet werden.

 


Anmerkung:
Die hier gezeigten Overscanergebnisse unterliegen ausschließlich dem verwendeten Scaler. Die Projektoreinheit selbst stellt grundsätzlich das eingehende digitale 1080p Signal pixelgenau ohne Skalierung dar.

 

 


3.8 De-Interlacing (Know How Link hier)

Ein High-End Projektor wie der HD2K muss Signalquellen aller möglichen “Klassen” ansprechend aufbereiten können. Dazu gehören auch die veralteten, aber immer noch gängigen Halbbild-Signale unseres PAL-Fernsehstandards. Dafür notwendig ist ein so genannter „De-Interlacer“, er wandelt das eingehende interlaced-Signal in progressive Vollbilder, wie sie auf der Leinwand erscheinen, um.

Um hier möglichst hochwertige Ergebnisse zu erzielen, fiel die Wahl von JVC bei dem externen Scaler auf die De-Interlacing Technik der Firma Faroudja. Faroudja steht noch immer für hohe Qualität in der Vollbildumwandlung, auch beim HD2K?

 

Videomaterial
Wie von Faroudja gewohnt sind die progressiven Bildergebnisse bei eingehendem interlaced-Videomaterial (Sportübertragungen, TV Shows etc.) beeindruckend perfekt. Nach dem Motion Adaptive Verfahren, das unbewegte Bildelemente aus zwei aufeinander folgenden Halbbildern zusammensetzt und bewegte Partien eigenständig hochrechnet, wird das Bildmaterial präzise und scharf aufbereitet. Dieses Verfahren alleine erreicht bereits einen guten und weitgehend detailreichen Bildeindruck (soweit es das Ausgangsmaterial zulässt).

Zusätzlich sorgt die von Faroudja patentierte DCDi-Technik dafür, dass schräge Kanten "erkannt" und dementsprechend bei der Interpolation berücksichtigt werden. Dadurch werden Treppenmuster an starken Kontrasten deutlich reduziert. Gerade für Sportübertragungen wie Fußball, Tennis, Basketball etc. ist diese Schaltung von großem Vorteil.

 

Filmmaterial
Auch der Filmmode des Farodja Scalers ist ausgereift und verdient seinen Namen auch in der Praxis. Es wird selbsttätig erkannt, ob es sich beim eingehenden Signal um Video- oder Filmmaterial handelt und der entsprechende Modus verwendet.

Dies funktioniert sowohl bei NTSC als auch PAL Filmmaterial, das sich besonders schwer de-interlacen lässt, weil kein 3:2 Pulldown als Anhaltspunkt zur Verfügung steht. Die gebotene Präzision ist gut, doch fällt der Projektor hin und wieder aus diesem Filmmode, was einen kurzzeitigen Detailverlust zur Folge hat. Für die DVD-Wiedergabe ist grundsätzlich ein guter Progressive Scan Player vorzuziehen. Aber für den gelegentlichen Spielfilmgenuss aus Premiere & Co. ist der eingebaute Film-De-Interlacer hervorragend geeignet.

 

 

3.9 Detailtreue / Skalierung / Schärfe (Know How Link hier)

Auch eine derart hohe native Auflösung, wie die des HD2K, kann nur dann zu einem sichtbaren Qualitätsschub in Sachen Detaildarstellung und Schärfe führen, wenn die Signalverarbeitung und Skalierung entsprechend leistungsfähig den zusätzlichen „Spielraum“ unterstützen. Je nachdem wie geschickt die Auflösung hochgerechnet wird, kann sogar aus herkömmlichem PAL-Material noch „mehr“ herausgeholt werden.



3.9.1 Signalverarbeitung


Analog / Digital

Die Signalverarbeitung des externen Scalers muss eingehende analoge Signale in digitale Bildinformationen umwandeln. Diese D/A Wandlung ist äußerst kritisch für die Bilddarstellung, da es hier oft zu ungewollten Doppelkonturen kommt, die das Kinobild in seiner Natürlichkeit beeinträchtigen. Der Faroudja-Scaler kennt dieses Problem nicht. Bei hochwertiger Verkabelung gibt er das Bildsignal ohne jegliche Artefakte digital an den Projektor weiter.


Keinerlei Doppelkonturen bei analoger Zuspielung

Was für die analoge Zuspielung gilt, gilt selbstverständlich auch bei direkt digitaler Bildweitergabe zwischen DVD-Player und Scaler. Durch diese fehlerfreie Signalverarbeitung bleibt das Bild im Filmbetrieb angenehm natürlich und wird nicht künstlich überschärft.

 


3.9.2 Skalierung Horizontal


Analog / Digital

Die horizontale Auflösung unseres PAL-Standards füllt mit 720 Bildpunkten gerade einmal knapp 40% der nativen Auflösung des HD2K (1920 Bildpunkte). Die „fehlenden“ 60% muss der Scaler selbst errechnen. Bei einer hochwertigen Skalierung erfolgt dies durch intelligente Algorithmen, die die fehlenden Bildpunkte als Zwischenstufen interpolieren, ohne dass störende Linearitätsschwankungen oder Geometrieverfremdungen auftreten. Auch diese Aufgabe erfüllt der Scaler mit Bravour, er nutzt die hohe native Auflösung für eine nahezu perfekte Umskalierung des Bildes.

Das schwierige Bursttestsignal (Bild oben) wird absolut perfekt auf die hohe Auflösung des Projektors umgerechnet. Auch in den problematischen Auflösungsbereichen um 6MHz sind keinerlei Linearitätsschwankungen auszumachen, alle Linien erscheinen homogen gleich dick.

Durch diese hervorragenden Ergebnisse werden kleine Details im Bild absolut akkurat und detailgetreu abgebildet. Zudem hilft die Skalierung auf die hohe native Auflösung, das Bild noch feiner und „weicher“ wirken zu lassen, als es bei entsprechender PAL-Auflösung möglich wäre.

Auch bei der Farbdarstellung zeigt sich die vorbildliche Skalierung, lediglich ein kleiner Farbverlust in hohen Auflösungen ist bei analoger Zuspielung zu verzeichnen. Bei digitaler Zuspielung bleibt die Farbtrennung bis zur höchsten Auflösung erhalten, was sich in noch mehr Detailschärfe äußerst.

 

 

3.9.3 Skalierung Vertikal


Analog / Digital

Auch vertikal ist die Auflösung des Projektors unserem PAL-Standard weit überlegen. Fast die doppelte Zeilenzahl stehen hier der Bildausgabe zur Verfügung, als der Fernsehstandard liefert. Diese „Überlegenheit“ nutzt die Skalierung konsequent aus und erzeugt auch vertikal eine Auflösungsanpassung, die vollkommen frei von Artefakten erscheint.

Selbst einzeilige weiße Linien werden absolut perfekt und homogen wiedergegeben. Eine derartige Perfektion ist uns bisher noch nicht untergekommen, selbst nicht bei Sonys Qualia.

 

Das beliebte Argument vieler Heimkino-Spezialisten, dass ein hochwertiger externer Scaler die DVD-Projektion durch bessere Skalierung qualitativ aufwertet, trifft bei dem HD2K nicht zu. Der Grund ist ganz einfach: Der mitgelieferte Scaler verfügt bereits über höchstwertige Skalierungseigenschaften, die nur noch schwer zu übertreffen sind.

 

 

3.10 Shading (Know How Link hier)

Shading ist kein Phänomen der LCD-Technik, sondern von jedem Drei-Chip-Projektor, egal welcher Bauart. Das Aufteilen des Projektionslichtes in seine drei Grundfarben und das anschließende Wieder-Zusammenführen der Bilder durch ein Glasprisma unterliegt durch Bauteilstreuung grundsätzlich der Gefahr von leichter Farbwolkenbildung im Bild. Ausgeglichen werden diese Toleranzen bei hochwertigen Projektoren durch elektronische Korrekturmöglichkeiten: Die Rot, Grün und Blau-Anteile lassen sich für verschiedene Bildteile separat abgleichen. Bei den D-ILA Projektoren wird dieser Abgleich seit dem SX-21 Modell gewissenhaft in der Fabrik durchgeführt. So war auch unser Testexemplar des HD2K absolut Shading-frei, selbst in Bild-füllenden Graustufen waren Farbverschiebungen nur schwer bis gar nicht auszumachen..

 

 

3.11 Vertical Banding

Wie bei LCD Projektoren teilen sich auch bei D-ILA Projektoren bestimmte vertikale Bildzeilen eine Ansteuerungsleitung (hier jede achte). Wie bei LCD Projektoren müssen daher auch hier alle acht Ansteuerungen perfekt aufeinander abgeglichen werden, um eine vertikale Streifenbildung in homogenen Bildflächen zu vermeiden. Bei älteren D-ILA Modellen war dies oft nur mit viel Geduld und der speziellen Servicesoftware möglich. Beim HD2K jedoch wird der notwendige Abgleich, wie schon beim Shading, perfekt im Werk durchgeführt. Bei unserem Testgerät waren keinerlei Spuren von Vertical-Banding wahrzunehmen.

 

 

3.12 Fazit Bild

Als Testteam freut es uns immer wieder, wenn wir von Zeit zu Zeit ein durchweg positives Bildfazit bei einem Projektor ziehen dürfen. Der JVC DLA-HD2K ist so ein erfreulicher Fall. In allen unseren „Bilddisziplinen“ schneidet er überdurchschnittlich bis hervorragend ab.


Zuerst sei die hohe native Full-HD-Auflösung zu erwähnen, die bedingt durch die Projektionstechnik so gut wie keine sichtbare Pixelstruktur mehr aufweist.

Fortgesetzt wird der hohe Qualitätsstandard bei der Farbdarstellung, die durch einen perfekt abgestimmten Farbraum und Weißabgleich absolut akkurat das Kino-Original rekonstruiert, wenn man entsprechend hochwertiges DVD- oder Videomaterial einspeist.

Besonders beeindruckt waren wir von den großen Fortschritten, die die D-ILA Technik in Sachen Schwarzwert und Kontrast gemacht hat, war dies doch bislang die große Schwäche dieser Projektionsart. Dass die D-ILA Technik durchaus mit Farbfilterung und Streulichtblenden Heimkinotauglich ist, wissen viele D-ILA „Bastler“ schon seit Jahren. Und es ist interessant, wie der Hersteller JVC genau die selben Techniken angewendet hat, wie viele Amateure zuvor: Eine interne Farbfilterung des Lampenlichtes, Streulichtblenden und eine Optimierung des optischen Blocks verhelfen dem HD2K zu einem hervorragendem Schwarzweit bei einem verblüffenden Kontrast von 2200:1, und das bei perfekten Farben! Dieser Wert ist selbst bei der kontraststarken DLP-Projektion nicht immer selbstverständlich. Nur in Sachen In-Bild-Kontrast (ANSI) muss sich die LCOS Technologie noch geschlagen geben. Dazu muss aber gesagt werden, dass ein hoher ANSI-Kontrast auch nur in einem perfekt schwarzen Heimkinoraum auch wirklich konsequent genutzt werden kann.
Für eine gleichmäßige und plastische Nutzung des hohen Dynamikumfangs sorgt eine auf die Videonorm abgestimmte Gammaverteilung von 2.25, die bei Bedarf per externer Software an die persönlichen Bedürfnisse angepasst werden kann.

Neben hohem Kontrast und perfekten Farben ist die Detailschärfe eines Projektors von besonderem Interesse. Mit seiner hohen nativen Auflösung von 1920 x 1080 Bildpunkten ist der HD2K auch hierfür geradezu prädestiniert. Um bei der Skalierung und Signalverarbeitung keine Defizite in Kauf zu nehmen, hat JVC auf die bekannte Faroudja-Technik zurückgegriffen, die ihre Aufgaben, wie unser Test gezeigt hat, hervorragend und ohne Mängel erfüllt.

Bleiben althergebrachte Bildartefakte wie Shading oder Vertical Banding. Auch sie sind beim HD2K, wie schon bei den direkten Vorgängermodellen, kein Thema mehr.


Alles in allem zeigte der HD2K bei unserem Bildtest eine in jeder Hinsicht hervorragende Leistung, die für den heutigen Stand der Technik nahe an der Perfektion ist.


Bewertung Bild gesamt : 1,32 (Sehr Gut -)

Schwarzwert & Kontrast

1,4 (Sehr Gut -)

Schärfe & Interpolation

1,3 (Sehr Gut -)

Farbumfang / -temperatur

1,1 (Sehr Gut)

De-Interlacing

1,5 (Gut +)

Sonstige Aspekte

1,3 (Sehr Gut)


(Alle Bewertungen beziehen sich auf die jeweilige Projektionsart und den aktuellen Stand der Technik. Ein direkter systemübergreifender Vergleich ist daher nur bedingt möglich!)

 

 

4. PC Anschluss / HTPC Tauglichkeit (Know How Link hier)

Wie schon mehrmals im Text erläutert, werden ein Großteil der Signalverabeitung und die Skalierung von dem externen Scaler übernommen. Die Projektionseinheit verarbeitet ausschließlich digitale 1080p Signale in 50Hz oder 60Hz. Dies kommt einer HeimkinoPC (HTPC) – Nutzung sehr entgegen, denn dem Projektor ist es letztendlich „egal“, woher er sein maßgeschneidertes 1080p Signal bekommt. So kann der externe Fardoudja Scaler einfach durch einen HTPC mit 1080p Ausgabe ersetzt werden. Auch seine Signale werden pixelgenau, frei von Rucklern oder Tearing wiedergegeben. Der einzige Wermutstropfen: Die Signalverarbeitung des Projektors beschränkt sich auf die Bildwiederholfrequenzen von 50Hz (PAL) bzw. 60Hz (NTSC). Ein „Reverse Pulldown“, der NTSC Bildmaterial das störende Ruckeln nimmt und eine Bildfrequenz von knapp 48Hz benötigt, ist damit leider nicht möglich.

 

 

5. HDTV Wiedergabe

Mit seiner nativen Full-HD-Auflösung ist ein DLA-HD2K mit normalem DVD-Material geradezu unterfordert, beträgt die Auflösung unseres PAL Standards gerade einmal ein Fünftel(!) der zur Verfügung stehenden Pixel des Projektors. Und mit seinen über zwei Millionen Bildpunkten hat er immer noch mehr als doppelt so viele Pixel wie bisherige 720p-HDTV Projektoren. Um also das „wahre“ Bildpotenzial des HD2K annähernd auszureizen, muss man schon echtes 1080-HDTV-Bildmaterial heranziehen. Dies haben wir gemacht und waren von dem Bildergebnis auf der Leinwand überwältigt. Digital zugespielt von einem amerikanischen HDTV-D-VHS Rekorder oder PC zeigt sich, was für einen Qualitätssprung eine Full-HDTV-Projektion bietet: Neben den verringerten bis nicht mehr vorhandenen Komprimierungs-Artefakten trägt die hohe Auflösung zu einer Detaildarstellung und Bildschärfe bei, die man so weder im Kino geschweige denn im Videobereich je vorher gesehen hat. Lediglich bei der 1080i Zuspielung über den externen Faroudja-Scaler fiel uns auf, dass dieser wohl über keinen speziellen 1080i-Filmmodus verfügt, sondern hier ebenfalls nach „Motion Adaptive De-Interlacing“ Verfahren arbeitet, was nicht immer die komplett progressive Kinobildrekontsruktion erlaubt. Über hochwertige PC-Zuspielung wird die Qualität da noch einmal gesteigert: Sogar kleinste Details werden so scharf abgebildet, dass sie auch bei stark verkürztem Betrachtungsabstand nicht an Abbildungs-Qualität verlieren. Damit wird es in Zukunft möglich sein, auch in normalen Räumen noch größere Bilddiagonalen zu realisieren und der wahren Faszination des echten Kinos, der wirklich großen Leinwand, näher zu kommen.

 

 

6. Fazit

Seit Bestehen von Cine4Home hat bislang kaum ein Projektor in unserem Testraum ein so gutes Bild abgegeben, wie der DLA-HD2K von JVC. Die Kombination aus Scaler und Projektor ist in jeder Hinsicht durchdacht und nahezu kompromisslos auf ein einziges Ziel ausgerichtet: Die digitale Bilddarstellung auf das derzeitige Maximum des Machbaren zu bringen. Wie unser Bildtest aufzeigt, ist dies den Konstrukteuren gelungen. In keinem Testbereich zeigt der Projektor nennenswerte Schwächen, nahezu überall werden die immer höher werdenden Anforderungen der Heimkino-Perfektionisten angemessen in Sachen Bildqualität erfüllt. In der technischen Perfektion wurden dabei allerdings „sekundär“ wichtige Projektoreneigenschaften, wie geringe Lautstärke, Aufstellungsflexibilität und Bedienerfreundlichkeit ein wenig vernachlässigt. Anregungen für ein zukünftiges Modell wären ein Lensshift, beleuchtete Fernbedienungen mit verbesserter Reichweite und eine noch bessere Ausstattung und Verarbeitung, die auch äußerlich dem Gerät einen High-End-Charakter besser verleihen würde. Doch das wäre auch schon alles an „konstruktiver Kritik“, die bei diesem erstklassigen Produkt anzubringen ist.

Insgesamt zeigt JVC mit dem ersten Full-HD-Heimkino-Projektor in Deutschland, dass die LCOS-Technologie derzeit unangefochten an der Spitze der digitalen Videoprojektion steht. Keine andere Technik bietet derzeit eine derart hohe Auflösung und eine in Farben und Kontrast so natürlich wirkende „filmlike“ Bilddarstellung auf der Leinwand ohne irgendwelche Digitalartefakte, die das öffentliche analoge Kino nicht nur nahezu „Eins zu Eins“ simuliert, sondern sogar in vielen Belangen übertrifft.

Leider kostet es eine stattliche Summe, seiner Zeit voraus zu sein und so bleibt der D-ILA 1080p-Genuss derzeit nur einem kleinen Kreis vorbehalten. Doch alle technische Neuerungen werden meist schneller bezahlbar, als man es erwartet. In diesem Sinne ist der HD2K eine viel versprechende Ausblicks-Studie auf das, was schon bald in vielen Heimkinos Standard sein wird.

 

 

7. Bewertung

+ Full-HDTV Auflösung
+ Kräftige Farben, perfekte Farbdarstellung
+ Hoher Kontrast
+ Guter Schwarzwert
+ Vielseitige Einstellmöglichkeiten
+ Keine digitalen Artefakte
+ Analog wirkendes Bild


- Belüftung nicht leise
- Unbeleuchtete Fernbedienung des Scalers mit geringer Reichweite
- Gewöhnungsbedürftiges Bedienkonzept
- Wenig Aufstellungsflexibilität
- Nur ein Digital-Eingang

 

Bewertung gesamt : 1,46 (Sehr Gut -)

Ausstattung

1,4 (Sehr Gut -)

Bedienung

2,1 (Gut -)

Technik

1,3 (Sehr Gut -)

Bild

1,32 (Sehr Gut -)

Preis Leistung

1,2 (Sehr Gut)


(Alle Bewertungen beziehen sich auf die jeweilige Projektionsart und den aktuellen Stand der Technik. Ein direkter systemübergreifender Vergleich ist daher nur bedingt möglich!)


 


8. Technische Details (Herstellerangaben!):

- Projektionssystem: 3 x 0,82" D-ILA chip

- Ansi-Lumen: 600

- Kontrast: 2200:1

- Offset: 50%

- Auflösung: HDTV 1920 x 1080; 2.073.600 Pixel

- Videosignale: Pal, Secam, NTSC HDTV 1080i, 720p EDTV 480p, 576p HD-ready

- Einsatzgebiet: High-End Homecinema

- Lampe: 250W NSH

- Focus: Manuell

- Zoom: Manuell 1,3

- Projektionsverhältnis: 1,8 - 2,35:1

- Anschlüsse Projektor: 1 x DVI-D (HDCP) in, 1 x out; RS232C

- Anschlüsse Videoprozessor: DVI-D (HDCP); 5 x BNC RGBHV; YUV in; BNC Video; RS232C; 12V Trigger

- Stromverbrauch: 350W

- Maße BxHxT: 298 x 134 x 360 mm

- Gewicht: 6,2 kg

- Lieferumfang: Digitaler Videoprozessor, Bedienungsanleitung, Objektivdeckel, Kabel und weiteres.

- Besonderheiten: Faroudja DCDi über Videoprozessor


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