Test: D-ILA Projektor JVC DLA-HD1 |
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Das LCOS-Kontrastwunder im Cine4Home Härtetest, |
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Nun ist es endlich soweit: Nach unseren zwei großen Preview Specials und weltersten Testergebnissen, die in vielen Ländern eine große Resonanz bewirkt haben, folgt in dieser Woche endlich unser großer ausführliche Test des ersten Seriengerätes: In den letzten Monaten hat sich die LCOS-Technologie im High-End Bereich etabliert: Jahrelang hat sie ein "Mauerblümchendasein" geführt, doch Sony brachte mit dem Qualia004, dem VPL-VW100 und dem VPL-VW50 den Stein ins Rollen: LCOS Projektoren zeigten erstmals, zu was für einer Bildqualität sie in der Lage sein können, auch in den heimischen vier Wänden. Konkurrenz belebt das Geschäft und so ließ sich JVC, immerhin der Erfinder der D-ILA Technologie und damit Mitbegründer der LCOS-Ära, nicht zweimal bitten, mit einem eigenen Heimkinoprojektor auf die Sony-Varianten zu antworten. Das Ergebnis ist der JVC DLA-HD1, der sich mit einem großen Paukenschlag auf dem Markt meldet. Sein Alleinstellungsmerkmal ist der sagenhaft hohe native Kontrast von 15000:1, der von keiner anderen Projektionstechnik, egal ob LCD oder DLP, erreicht wird. Dieser hohe native Kontrast soll sich direkt im Bild bezahlt machen. JVC bewirbt den HD1 als einen der plastischsten Videoprojektoren am Markt. Bei unseren Besuchen bei JVC in Friedberg konnten wir uns im Dezember bereits von der außergewöhnlichen Qualität des Projektors überzeugen. Wir berichteten darüber in unseren zwei großen Preview Specials, die ersten Ergebnisse überzeugten bereits. Doch in diesem ausführlichen Test werden wir nun überprüfen, ob die Seriengeräte auch das halten, was die Vorserie versprach. Hat sich etwas geändert? Wie genau ist die Performance des HD1 in der Praxis zu bewerten? Wie groß sind die Werkstoleranzen? Auf all diese Fragen werden wir versuchen, in diesem Testspecial ausführliche Antworten zu geben.
Bzgl. LCOS Technologie verweisen wir ferner auf unser Know How Special: "D-ILA Technologie - Einführung in die Funktionsweise von LCOS Projektoren".
Der HD1 ist nicht der erste Projektor aus dem Hause JVC, der für den Heimkinomarkt gedacht ist. Vor ihm gab es bereits den HX1 / 2 und den ersten FullHD Beamer auf dem deutschen Markt, den HD2K. Technisch überzeugten all diese Geräte, doch merkte man ihnen an, dass bei ihrer Konstruktion nicht wirklich auf die Bedürfnisse der Heimkinofans eingegangen wurde. So zeigten alle Vorgänger ein sehr schlichtes Design, ähnlich dem eines herkömmlichen Präsentationsprojektors. Sie waren wenig aufstellungsflexibel und nicht zuletzt einfach zu laut für den heimischen Gebrauch. So scheiterte das Konzept "D-ILA Heimkinoprojektor" schon an den wesentlichen Grundlagen der Praxis, obwohl die Projektoren qualitativ über jeden Verdacht erhaben waren. Offensichtlich haben die JVC Ingenieure dazugelernt, denn mit dem HD1 sollen all diese Mankos abgestellt werden. Dies zeigt sich schon bei dem äußerlichen Erscheinungsbild des Projektors: Statt im typischen "Präsentationschassis" zeigt er sich mit edlem Design und schwarzem Finish: Das Design mag wenig ausgefallen sein, doch wirkt es schlicht elegant und sollte damit die meisten Geschmäcker treffen. Ebenfalls auf hohem Niveau liegt die Verarbeitung des DLA-HD1: Er wirkt seiner Preisklasse (UVP: € 6500.-) entsprechend hochwertig und vermittelt einen stabilen Eindruck. Das obere und seitliche Finish besteht aus einer Hochglanzlackierung, die den typischen Klavierlackeindruck erzeugt.
Die Vorderseite sowie das Bedienfeld auf der Oberseite sind silbern abgesetzt und bilden einen ansprechenden Kontrast im Gehäuse.
In unserem Previewspecial haben wir unser Leser gefragt, ob sie eine weiße Version bevorzugen würden, wie sie in Japan erhältlich ist. Diese Version wirkt ebenfalls optisch sehr elegant, passt sich aber durch das helle Äußere besser an das normale Wohnzimmer an.
Achtzig Prozent unserer Leser sprachen sich dabei für die weiße Version aus, doch leider wurde ihr Wunsch bislang nicht erhört: In Europa bleibt es bis auf weiteres bei der schwarzen Version, die weiße Variante wird hierzulande NICHT eingeführt. Wir halten diese Entscheidung für falsch, denn so mancher Heimkinofan wird, nicht selten auch der besseren Hälfte zuliebe, das schwarze Äußere als "KO-Kriterium" einstufen, und auf weiße Modelle anderer Marken ausweichen.
Bei der D-ILA Projektion handelt es sich weder um eine LCD- noch DLP-Technik im herkömmlichen Sinne. Vielmehr stellt die hier verwendete LCOS-Technologie eine Mischung aus beidem dar: Wie bei der LCD-Technologie sorgen auch hier kleine Flüssigkeits-Kristalle für die Bilderzeugung, doch werden sie nicht durchleuchtet, sondern reflektieren das Licht, ähnlich wie bei der DLP Technik. Wie bei einem LCD-Projektor handelt es sich ebenfalls um eine 3-Chip Technologie, bei der für jede Grundfarbe eines der drei Panels im Einsatz ist. Diese Technologie vereint die Vorteile beider Konkurrenztechniken: Durch die reflektive Bauweise befinden sich keine Leiterbahnen im Lichtweg, wodurch eine sagenhaft hohe Füllrate ohne erkennbare Pixelstruktur möglich ist. Die Füllrate ist auch gegenüber DLP deutlich höher, da hier keine mechanischen Bewegungen stattfinden. Zudem erfolgt die D-ILA Ansteuerung analog, wodurch DLP-typische Artefakte, wie Rauschen oder False Contour, vermieden werden. So wirkt die D-ILA Projektion von allen Technologien am natürlichsten und ähnlich analog, wie das Filmoriginal. Wer sich genauer in die Funktionsweise der D-ILA Technologie einarbeiten möchte, kann als Ausgangsbasis unser HD1-Preview-Special nutzen, dort haben wir den technischen Aufbau sowie die Neuerungen des HD1 ausführlich vorgestellt. Der Deckel des DLA-HD1 lässt sich nach Lösen einiger Schrauben einfach entfernen, zum Vorschein kommt der innere technische Aufbau:
Im Bild oben ist die Projektionsoptik bereits von uns entfernt worden. Die dahinter liegende Kammer gibt einen Ausblick auf den optischen Block mit den umliegenden D-ILA Panels (erkennbar an dem Kühlkörper)
Auch an diese Stelle haben wir einen Blick ins Innere riskiert, endlose Flachbandkabel später hielten wir das "Gehirn" des Projektors in den Händen.
Wie gut der VXP-Chip seine Arbeit im DLA-HD1 verrichtet, werden wir im Laufe des Bildtests untersuchen, doch sein Ruf ist vorab schon mehr als gut.
Sichtbar wird ein Lüfter, der durch seine großzügige Abmessung (dank des großen Gehäuses des HD1) mit moderater Umlaufzahl viel Luft bewegen kann. In unmittelbarer Nachbarschaft befinden sich Lampenschacht und erste Integratorlinse des Lichtweges. Unterhalb der Lampe (hier ausgebaut) befindet sich ein Temperaturfühler, der die Lampe vor Überhitzung schützt (Pfeil). Direkt nach Passieren der Lampe wird die erwärmte Luft wieder aus dem Projektor geblasen.
Wirft man einen Blick auf die Projektorenunterseite, entdeckt man den passenden Ansaugstutzen. Er ist durch einen feinen Filter vor störendem Staub geschützt.
Das Lampenmodul ist ungemein kompakt und für einen Heimkinobeamer geradezu typisch. Erfreulich ist die Tatsache, dass auch sie bei Bedarf bequem gewechselt werden kann, ohne den Projektor aus seiner Montage zu lösen. Der Schacht befindet sich auf der Seite und kann nach Lösen einer Schraube geöffnet werden.
Einfacher Lampenwechsel beim HD1
Bei den Eingängen hat man sich vornehmlich auf die digitale Signalübermittlung konzentriert. Der Projektor bietet gleich zwei HDMI (1.2) Eingänge, so dass auch mehrere Geräte zeitgleich digital angeschlossen werden können.
Neben den Digitaleingängen sind die üblichen Analogvarianten, Komponente (YUV), S-Video und Composite vorhanden. Zu bemängeln ist an dieser Stelle, dass jeder Eingang nur einmal vorhanden ist. Auch verfügt der Projektor über keinen separaten VGA (RGB)- Eingang, so dass zum Anschluss eines PCs auf den digitalen Eingang zurückgegriffen werden muss. Hier hätte der Hersteller ein wenig "großzügiger" sein können, denn auch heute hat noch nicht jeder PC oder gar Laptop einen digitalen Bildausgang. Zudem unterstützt der Projektor keinerlei PC-Auflösungen, weder XGA, noch SXGA, noch SVGA. Man muss also seinen PC auf Videoauflösungen (1280x720 oder 1920x1080) trimmen, um mit dem HD1 einen Desktop projizieren zu können. Erfreulich ist die flexible Video-Signalunterstützung: 480i/p, 576i/p, 720p60/50, 1080i60/50, 1080p60/50/24 kann der Projektor verarbeiten. Gerade über die 1080p/24 Verarbeitung (über HDMI) werden sich "Pulldown-Hasser" zu Zeiten der HD-DVD und Blu-ray mehr als freuen.
Technik-Freaks sollten sich aber keine falschen Hoffnungen machen: Nach Rücksprache mit JVC erfuhren wir, dass keine Consumer-Software für diesen Port geplant ist, da hier zu sehr auf das Innere des Gerätes zurückgegriffen wird. Stattdessen überlegt man eine Software, mit der man über den RS-232 Port weitere Bildparameter justieren kann.
Ein moderner Projektor muss flexibel sein, da die unterschiedlichen
Raumintegrationen oft spezielle Aufstellungsorte notwendig machen. Mancher Raum
erfordert einen kurzen Abstand, andere einen großen, wiederum andere eine Aufstellung am Rand, weg von der optischen Achse. Hier waren wir von den neuen Eigenschaften des HD1 mehr als positiv überrascht. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern bietet der HD1 einen ungemein großen Zoombereich, ja sogar einen so großen, dass vor allem die DLP-Konkurrenz hier nicht mehr mitkommt: Abstandstabelle JVC DLA-HD1 Wie man der obigen Abstandstabelle entnehmen kann, bietet der Projektor einen sagenhaft großen Zoombereich. So kann die im Heimkino übliche Bildbreite von z.B. 2,7m schon aus einem Abstand von 3,6m(!!) realisiert werden. In größeren Räumen sind aber auch 7,3m Abstand bei gleicher Bildgröße möglich. Flexibler muss der Zoombereich eines Projektors nicht sein.
Und auch an einen Lens-Shift hat man diesmal gedacht. Dieser fällt ebenfalls sagenhaft groß aus und schlägt den Konkurrenten VPL-VW50 deutlich.
Bis zu 80% in der Höhe und 34% in der Breite kann der Projektor von der Achse verschoben werden. Gerade der horizontale Shiftbereich ist bei keinem anderen FullHD Projektor so groß vorzufinden. Kombiniert mit dem großen Zoombereich setzt JVC hier ganz deutlich neue Maßstäbe. Der DLA-HD1 ist in nahezu jedem Raum problemlos einsetzbar!
Ein Blick auf die Mechanik verdeutlicht diese Schwächen: Die Getriebe aus zahlreichen Plastikrädern machen keinen besonders hochwertigen Eindruck, eine Arretierung fehlt. Daher muss man schon ein wenig Geduld mitbringen, um den HD1 auf die Leinwand auszurichten. Einmal justiert verstellt sich die Optik aber nicht.
Die Bedienung ist ein wesentlicher Qualitäts-Faktor eines jeden Projektors, hier muss stets die optimale Kombination aus Einstellvielfalt und Übersichtlichkeit geboten werden. Nichts ist frustrierender, als wenn man bestimmte Aspekte des Bildes nicht beeinflussen kann oder die Bedienung unnötig kompliziert ausfällt.
2.1 Fernbedienung Bisherige von uns getestete D-ILA Projektoren glänzten nicht gerade mit ihren Fernbedienungen. Sie passten eher zu Projektoren der Einstiegsklasse denn zu High-End Geräten. Dies hat man bei JVC offensichtlich eingesehen, hat man dem HD-1 nun einen besonders schönen Infrarotgeber spendiert.
Die Fernbedienung ist übersichtlich strukturiert und bietet sinnvolle Tastenbelegungen. So sind verschiedene Presets sowie alle Eingänge direkt per Tastendruck abrufbar. Gleichzeitig ist das Steuerkreuz großzügig gestaltet. Bei Bedarf können alle Tasten elektrisch beleuchtet werden, so dass die Ablesbarkeit auch in dunklen Räumen gewährleistet ist. Die Reichweite des Infrarotgebers ist absolut vorbildlich und erlaubt eine zuverlässige Bedienung auch in großen Räumen bei Sitzpositionen vor oder hinter dem Projektor.
Die Menüstruktur des DLA-HD1 ist übersichtlich in sechs Hauptkategorien, "Image", "Setup", "Video", "Install", "Func." und "Info" unterteilt. Dies erleichtert die Navigation ungemein. Hier die Rubriken im Detail:
2.2.1 "Image"-Rubrik Wie der Name schon sagt beinhaltet diese Rubrik wesentliche Bildparameter. Übersichtlich übereinander gegliedert finden sich typische Einstellparameter, die dem Fachmann geläufig sein dürften:
Weiter geht es mit "Color Temp": Hier wird eine gesunde Mischung aus Werkspresets und eigenen Einstellmöglichkeiten geboten. Drei Farbtemperaturen stehen zur Auswahl, "Low", "Middle" und "High", wobei die Middle-Einstellung einer D65-Kalibrierung entsprechen soll, mehr dazu im Bildtest. Wer selbst Hand anlegen möchte, der kann mittels RGB-Regler die Farbtemperatur selbst beeinflussen. Als Ausgangspunkt für eigene Farbkalibrierungen ist aber stets "High", sprich alle Grundfarben maximiert (knapp unter der Clipping Grenze), weshalb sich die RGB-Regler auch nur ins Negative stellen lassen. Eine Nachjustage des "Middle" Modus ist somit nicht möglich, was unter Umständen für Laien ohne Messinstrumente wesentlich einfacher gewesen wäre. Auffällig ist auch, dass der Projektor keine separaten Gain- (für helle Bereiche) und Bias- (für dunkle Bereiche) Regler aufweist. Stattdessen beeinflussen die Regler alle Helligkeiten. Gleiches gilt für die "RGB-Offset" Regler, auch hier beeinflusst man alle Helligkeitsstufen, allerdings in gröberen Schritten.
Im "Gamma"-Menü stehen ebenfalls verschiedene Presets zur Verfügung, die wir ebenfalls im Bildteil messtechnisch erfassen werden. Voreingestellt ist "Normal", was der Videonorm entsprechen sollte. Eigene Gammaeinstellungen sind in diesem Menü nicht möglich. Unter Heimkinofans gab es in den letzten Wochen viel Diskussionen, ob eventuell eine separate Gamma--Software von JVC angeboten werden wird, mit der man mit Hilfe eines PCs die Gammaverteilung selbst programmieren kann. Für die Brüder HD2K und HD10K gibt es solch eine Software. Wir haben diesbezüglich mit den Ingenieuren Rücksprache gehalten: Wie bereits unter Technik erläutert, wird keine Consumer-Software den speziellen Service-Port, über den auch die "Look Up Tables" programmiert werden, veröffentlicht. Derzeit untersuchen die Entwickler, ob sie über den RS232 Port eine Gammaprogrammierung ermöglichen können. Die Chancen hierfür stehen gut, aber eine definitive Aussage oder gar eine Ankündigung kann hierzu nicht gemacht werden.
Alle drei(!) Grundfarben können sowohl horizontal als auch vertikal verschoben werden, und das gleich um mehrere Pixel. Allerdings ist die mögliche Verschiebung immer für das gesamte Bild gleichermaßen. Ist die Konvergenz auf der linken Seite anders, als z.B. auf der rechten, wird man keine perfekte Konvergenz über das gesamte Bild erreichen können. Mit Hilfe dieses Menüs ist es aber immerhin möglich, im besonders wichtigen Teil des Bildes, der Bildmitte, eine Konvergenzverschiebung von nicht mehr als einem halben Pixel zu realisieren. Viele Heimkinofans werden sich über die Option besonders freuen, ließ sie doch ein Sony Ruby oder Pearl so schmerzlich vermissen.
2.2.2 "Setup"-Rubrik Die zweite Hauptrubrik bietet diverse Möglichkeiten, die gewünschten Bildkonfigurationen in eigenen Profilen abzuspeichern. Zusätzlich stehen drei Werkspresets zur Verfügung, die selbsterklärend für verschiedene Einsatzzwecke vorkonfiguriert sind.
Es verbleibt die Funktion "Mask": Grundsätzlich arbeitet der DLA-HD1 bei HDTV-Signalen komplett ohne Overscan, zeigt also pixelperfekt den gesamten Bildinhalt an. Sollen aber störende Artefakte am Bildrand ausgeblendet werden, so können sie mit dieser Funktion maskiert werden. Dies gilt aber nur für HD-Signale, bei herkömmlichen SD-Signalen (z.B. PAL) hat man keinerlei Einfluss auf Overscan oder Blanking. Dies ist ein Manko, dass bei einem High-End Beamer nicht sein sollte, mehr dazu im Bildtest.
2.2.3 "Video"-Rubrik Die dritte Rubrik "Video" bietet verschiedene Aspekte der Signalanpassung. Selten aber nicht unpraktisch ist die Möglichkeit, das eingehende digitale Bildsignal festzulegen. Wie man im folgenden Screenshot sieht, unterstützt der Projektor sowohl RGB- als auch YUV 4:2:2 und 4:4:4 Kodierung.
2.2.4 "Install"-Rubrik Das Install Menü bietet selbsterklärend alle relevanten Optionen zur Aufstellung des Projektors. Neben Front- & Rückprojektion können hier die OSD-Menüs auf den eigenen Geschmack getrimmt werden.
2.2.5 "Func."-Rubrik In der fünften Kategorie "Function" finden sich alle Optionen wieder, die thematisch nicht in die anderen Rubriken gepasst haben. Besonders erwähnenswert sind hier drei Funktionen: Mit "Sleep-Timer" können Anwender den Projektor davor schützen, dass er im Falle eines plötzlichen Schlafanfalls stundenlang weiterläuft und so wertvolle Lampenzeit verschwendet (siehe oben). Wir halten diese Funktion für ausgesprochen praktisch und hoffen, dass sie in anderen Modellen auch in Zukunft öfter zu finden sein wird. Mit "Lamp-Power" kann die Lampenhelligkeit zwischen "Normal" und "High" umgeschaltet werden, mehr dazu im Bildtest. Die dritte praktische Funktion ist "Testpattern", mit der zahlreiche Testbilder, von Farben bis Bildschärfe abgerufen werden können. Ein interner Testbildgenerator zeigt die professionellen Ursprünge dieses D-ILA Projektors.
2.2.6 "Info"-Rubrik Die sechste Rubrik bietet keine Einstellparameter, informiert den Nutzer aber über angelegtes Signal und verbrauchte Lampenzeit.
Insgesamt bietet die Bedienoberfläche des DLA-HD1 auf eine übersichtliche und intuitive bedienbare Weise zahlreiche Funktionen, die zu einer weiteren Bildoptimierung notwendig sind. Die Mischung aus gebotenen Presets und eigenen Einstelloptionen ist dabei gelungen und ausgewogen. Allerdings werden erfahrene Heimkinofans die limitierten Optionen zur Bildanpassung kritisch bewerten. Im Vergleich zu vielen anderen Projektoren sind die Parameter des HD1 auf das notwendige Mindestmaß reduziert. Es hängt also stark von der Ausgangsbasis, sprich der Werkseinstellung des Projektors, ab, was für eine Bildgenauigkeit sich mit dem DLA-HD1 realisieren lässt.
Nun kommen wir -endlich- zum Bildteil dieses Tests. In unseren Preview Specials haben wir bereits viele Ergebnisse zum Vorserienmodell veröffentlicht, es verbleibt die Frage, wie gut sich die "fertigen" Seriengeräte, sprich die Modelle, die man im Geschäft kaufen kann, im Vergleich schlagen. Mittlerweile hatten wir die Möglichkeit, drei "echte" Seriengeräte zu überprüfen, wodurch unsere Ergebnisse als adäquat und final anzusehen sind.
3.1 Screendoor / Raster (Know How Link hier) Einer der größten Vorteile der LCOS bzw. D-ILA Technologie ist die reflektierende Arbeitsweise der Panels ohne störende Leiterbahnen im Lichtweg. Dadurch rücken die Pixel ungemein nahe zusammen, so dass kaum noch Abstände wahrgenommen werden können.
Hinzu kommt bei einem FullHD Projektor wie dem JVC die hohe native Auflösung von über zwei Millionen Bildpunkte. Die Kombination aus winzigen Pixeln und hoher Füllrate (über 90%) macht den HD1 zu einem fast pixelfreien Projektor. Selbst aus kurzen Betrachtungsabständen ist das Fliegengitter nicht zu erkennen.
In Sachen Farbumfang hat sich gegenüber unserem Previewtest nicht viel getan: Als Messlatte für den Farbumfang galt in den vergangenen zwölf Monaten klar der Sony VPL-VW100. Zwar setzte sich der Projektor mit seiner Xenon-Lampe und ihrem sonnenähnlichem Spektrum in seinem Farbumfang über die Videostandards hinweg, doch gerade dies machte für viele einen großen Teil der Faszination in der Farbdarstellung aus. Im DLA-HD1 findet keine Xenon-Lampe Verwendung, was der Geldbeutel durch deutlich geringere laufende Kosten dankt. Stattdessen wurde eine 200W UHP-Lampe verbaut, wie sie für Heimkinoprojektoren üblich ist. Diese Lampe bietet aber kein so ausgewogenes Spektrum, wie die teure und aufwändige Xenon-Variante. Um aber keine Defizite in den Farben einzugehen, wählte JVC einen außergewöhnlichen Ansatz: Im Inneren des Projektors befinden sich spezielle Filter, die ungewünschte Spektralanteile des UHP-Lichtes herausfiltern und nur ausgewählte Spektralanteile passieren lassen. Besonders störende Gelbanteile aus Grün werden so eliminiert, was der Farbdarstellung zu Gute kommt. Auf diese Weise verliert der Projektor zwar Licht (ohne Farbanpassung wäre der HD1 zu weit über 1000Lumen in der Lage), doch soll so ein ähnlicher Farbumfang wie bei Xenon realisiert werden. Und die ausgeklügelte Methode bestätigte sich auch in unseren Messungen: Tatsächlich verfügt der Projektor über einen ungemein großen Farbraum, der es sogar mit dem Sony Ruby aufnehmen kann. Im Vergleich oben ist zu erkennen, dass der Farbumfang ähnlich groß ausfällt, nur im Rot bietet die Xenon-Lampe noch mehr Spielraum für kräftige Farben. Dieses Ergebnis ist beeindruckend, sind doch zwei komplett unterschiedliche Lampentechniken im Einsatz. In der Spektralanalyse zeigen sich dann aber doch Unterschiede: Wie bereits erläutert müssen bei der UHP Lampe störende Spektralanteile gefiltert werden, während bei Xenon das Spektrum nahezu ungefiltert auf die Leinwand projiziert werden kann. Wie man sieht, bleibt die Xenonlampe in ihrem Spektrum mit den großen Glockenkurven ungeschlagen. Inwieweit sich dies positiv auf das Auge auswirkt, kann mit Messinstrumenten nicht belegt werden. Nicht wenige Videopuristen behaupten, einen sichtbaren Unterschied bei der Xenon-Lampe im laufenden Filmbild auszumachen. Andere behaupten wiederum, dass ein Unterschied nicht sichtbar sein kann, da die "Peaks" der Grundfarben entscheiden, auf die unser Auge besonders empfindlich reagiert. Wir für unseren Teil sind ebenfalls der Meinung, dass sich die Xenon-Lampe nach wie vor bezahlt macht. Der JVC HD1 bietet eine absolut hervorragende Bilddarstellung, die das große Kino-Farbspektrum angemessen simuliert. Über die Limitationen des Videostandards mit seinen geradezu "blassen" Grundfarben hat man sich bewusst hinweggesetzt. Dennoch wirkt die eine oder andere Szene im Vergleich ein wenig zu bunt, einem Xenon-Projektor wie der VPL-100 gelingt der Mix aus natürlichen Naturfarben und kräftigen, "poppigen" Farben, wo gewünscht, besser, als dem HD1. Beim Thema Farbraum scheiden sich zunehmend die Geister: Videopuristen werden bemängeln, dass der gebotene Farbraum mehr bietet, als die Videonorm vorsieht und so eventuell Farben übersättigt wirken können. Filmfans hingegen sehen gerade im eingeschränkten Farbraum einen störenden Kompromiss zum Kinooriginal, das ebenfalls einen wesentlich größeren Farbraum aufweist. Auf jeden Fall bemängeln kann man die Tatsache, dass der HD1 keine wirkliche Farbraumanpassung bietet, sprich kein Color-Management wie viele andere Projektoren dieser Preisklasse. So ist man auf den großen Farbraum festgelegt und kann ihn nur mit Hilfe des allgemeinen Sättigungsreglers beeinflussen. Wünschenswert wäre minimal eine Auswahl verschiedener Farbräume gewesen, wie sie immer mehr Projektoren am Markt bieten. Zum Filmeschauen ist die Werksauswahl des HD1 aber mehr als empfehlenswert und trifft den Geschmack der meisten Heimkinofans, die wirklich das Erlebnis Kino, mit all seiner Farbenpracht, nach Hause bringen wollen.
Eines unserer Lieblingsthemen ist die Farbtemperatur eines Projektors. Von ihr hängt die Natürlichkeit des Bildes im Wesentlichen ab, doch viel zu oft wird ihre Genauigkeit bei der Werkseinstellung sträflich vernachlässigt. Mit gutem Beispiel voran ging hier stets JVC, jeder von uns getestete D-ILA Projektor war nahezu perfekt auf die D65 (6500K) Videonorm abgestimmt. Um wirklich repräsentative Ergebnisse zu erhalten, haben wir diesmal gleich drei Seriengeräte durchgemessen, um auch eventuelle Werksstreuungen erkennen zu können. Das "Middle"-Preset entspricht laut Hersteller der D65-Videonorm, wir beginnen mit dem ersten Testgerät: Unser erster Serienkandidat zeigt eine mehr als beeindruckende Werksabstimmung: Die Farbtemperatur ist nicht nur ungemein nahe bei ihrem Sollwert, sondern auch über nahezu alle Helligkeiten hinweg absolut gleichmäßig. Dies bewirkt eine akkurate und zugleich homogene Farbdarstellung, besser geht es ab Werk kaum. Oder doch? - das zweite Seriengerät hat uns wirklich überrascht: Bei dem zweiten Seriengerät haben die "Fernkalibrierer" aus Japan ganze Arbeit geleistet: Der Projektor ist auf den Punkt, genauer kann eine Kalibrierung kaum ausfallen. Lediglich in dunklen Breichen zeigt sich ein minimaler Magentaüberschuss. Dennoch: Derart gute Ergebnisse bot bisher kaum ein anderer Projektor jemals ab Werk. Bei unserem dritten Testexemplar fiel die Farbtemperatur zwar immer noch gut, aber nicht mehr so perfekt wie bei den anderen zwei aus. Hier macht sich ein kleiner Blauüberschuss bemerkbar, zumindest für videophile Extremisten.
Schade ist dabei nur, dass das hervorragende "Middle"-Preset nicht nachkorrigiert werden kann, sondern die "User1/2" Modi als Ausgangsbasis stets das viel zu kühle "High"-Preset zugrunde legen. Auch werden die RGB-Werte des Middle-Presets im normalen Menü nicht angezeigt, so dass man sie auch nicht umkopieren kann. Dennoch: Die Sorgen um die Farbtemperatur-Einstellmöglichkeiten des HD1 waren unbegründet.
Nun kommen wir zu dem Alleinstellungsmerkmal des DLA-HD1: Sage und schreibe 15000:1 nativen Kontrast soll der Beamer auf die Leinwand bannen, das ist rund eine Verdreifachung des bisher Möglichen, egal welche Projektionstechnik. Ein Wert, der zu schön klingt, um wahr zu sein. Aus diesem Grund haben wir besonders genau gemessen und uns wiederum alle drei Seriengeräte vorgeknöpft. Die Ergebnisse dabei waren überzeugend: Tatsächlich erreicht der HD1 diese Werksangabe, und das sogar bei Einhaltung der D65-Videonorm, sprich bei korrekten Farben. Es gibt aber ein paar Details zu beachten: So hat der Zoom einen direkten Einfluss auf Kontrast und Helligkeit. Je näher man den Projektor an die Leinwand stellt (je größer der Zoom), desto mehr Licht hat man auf der Leinwand, desto geringer ist aber der Kontrast. Stellt man den Projektor bei gleicher Bildgröße weiter weg (kleiner Zoom), desto besser wird Schwarzwert und Kontrast, aber man hat auch weniger Maximalhelligkeit auf der Leinwand.
Wir haben uns mit JVC über dieses Phänomen unterhalten. Grund für diese großen Unterschiede ist eine Kombination aus extrem großem Zoombereich der Optik und der festen Iris im Brennpunkt. Es stimmt nämlich keinesfalls, dass der HD1 über keinerlei Blende im Lichtweg verfügt, wie in manchen Tests fälschlich behauptet. Im Brennpunkt der Optik, befindet sich eine feste Streulichtblende, die den In-Bild-Kontrast deutlich erhöht.
Der hohe native Kontrast des JVC-Projektors soll gegenüber adaptiven Iris-Lösungen, wie zum Beispiel beim Sony VPL-VW50, Vorteile bringen. "Wieso das?" wird sich so mancher Leser fragen, "On / Off Kontrast ist gleich On / Off Kontrast". Dies stimmt in der Praxis allerdings nicht ganz. Folgendes Diagramm soll den Unterschied deutlich machen: Links ist das Kontrastverhältnis des JVC schematisch dargestellt, es beträgt stets 15000:1. Das heißt, der Schwarzpegel ist stets gleich dunkel, der Weißpegel stets gleich hell. Rechts ist die adaptive Arbeitsweise einer Blende erläutert. Sie schließt sich bei dunklen Szenen und verbessert den Schwarzwert. In hellen Szenen öffnet sie sich und verbessert die Maximalhelligkeit. Was aber stets unverändert bleibt ist der native Kontrast des Projektors, der im Falle des VW50 zum Beispiel zwischen 2000:1 und 4000:1 liegt (je nach Öffnungsgrad). Mit anderen Worten: In ein und demselben Bild kann Weiß höchstens 3000 mal heller sein als Schwarz. Beim DLA-HD1 kann Weiß aber 15000 mal heller sein, als Schwarz. Entweder sind helle Details in einer überwiegend dunklen Szene also heller, oder der Schwarzwert ist besser. Diese Theorie ist mehr als einleuchtend, kann aber in dieser Form skeptisch betrachtet werden. Denn sie lässt diverse Streulichtfaktoren außer Acht, die den In-Bild Kontrast unweigerlich reduzieren. Auch mit einem nativen Kontrast von 15000:1 wird in den meisten Szenen ein Projektor niemals einen Kontrast von 15000:1 innerhalb eines Bildes halten können. Die ANSI-Kontrastmessung ist dabei ein gutes Beispiel: Bei einem projizierten Schachbrett entspricht der Kontrast zwischen weißen und schwarzen Feldern niemals dem On / Off Kontrast, sondern stets nur einem Bruchteil, meistens zwischen 250:1 und 600:1. Dennoch: Tatsächlich waren die Vorteile des nativen Kontrastes im direkten Vergleich deutlich zu sehen. Gerade in dunklen Szenen profitierte die Bildtiefe sichtbar. Während der Schwarzwert auf leicht besserem Niveau als beim VPL-VW50 lag, wurden helle Details zeitgleich wesentlich strahlender herausgearbeitet. Deutlich wurde dies z.B. bei einem Sternenhimmel aus Star-Wars, die Sterne waren deutlich strahlender als bei dem SXRD-Projektor, der Kontrast zwischen schwarzem Weltraum und hellen Leuchtpunkten wurde wesentlich deutlicher herausgearbeitet. Das folgende Raumschiff wirkte ebenfalls deutlich strahlender, das Bild gewann zunehmend an Bildtiefe. Diese Beobachtung ließ sich auf viele Szenen übertragen. Auch in helleren TV-Szenen war stellenweise die plastischere Herausarbeitung von Details dank höherem In-Bild-Kontrast deutlich bemerkbar.
In Sachen nativer Kontrast hat JVC nicht zuviel versprochen. Der HD1 gehört mit Abstand zu den plastischsten Heimkinobeamern, die es gibt - und das schließt alle Technologien ein.
Wie gut schöpft der DLA-HD1 seinen hohen Kontrast aus, sprich, wie gut ist die Helligkeitsverteilung (Gamma) "programmiert"? Ähnlich wie bei der Farbtemperatur müssen hier Normen eingehalten werden, um einen möglichst plastischen und natürlichen Bildeindruck zu erzielen. Wie bereits unter Bedienung erläutert, bietet der HD1 derzeit nur vier Werkspresets für die Gammabeeinflussung, ein Gamma-Manager ist noch nicht offiziell angekündigt. Wir haben die vier Presets untersucht:
Weiter geht es mit dem nächsten Preset, das leider nichts sagend "A" genannt wurde. Wie verhält sich der Projektor hier?
Auch hier zeigt sich zunächst eine vorbildlich gleichmäßige 2,24-Gammakurve, es scheint kaum eine Veränderung zu geben. Tatsächlich bleibt die Bilddarstellung weitgehend unverändert, aber mit einem Unterschied: Dunkle Bildelemente nah an Schwarz werden hervorgehoben und stärker herausgearbeitet. Damit ist es möglich, in nicht optimierten Räumen mehr Durchzeichnung in dunklen Bildern zu erreichen. Wer sich die Messdiagramme genau ansieht wird dies auch dort ablesen können: Der Anfang der Kurve (links) liegt beim "A"-Setting höher als bei "normal".
Bei FullHD ist die optische Schärfe der Projektion besonders wichtig geworden. Das Bild kann nur dann die hohe Auflösung des Bildsignals umsetzen, wenn die Schärfe der Optik dies zulässt. Auch die Abstimmung der drei Grundfarben aufeinander, sprich Konvergenz, muss möglichst genau sein. Die Optik des HD1 leistet hier gute Arbeit, sie gewährleistet über das gesamte Bild eine gleichmäßige Schärfe, die auch feinste Details angemessen auflöst. Nur bei extremer Nutzung des Lensshifts können sich in Randbereichen Unschärfen einschmuggeln, die aber technisch bedingt sind und in der Praxis selten vorkommen.
Unser erstes Testgerät zeigte lediglich einen minimalen Blauversatz von ca. einem halben Pixel (siehe oben). Dies ist nur aus nächster Nähe auszumachen und stört die Auflösung des Projektors in keiner Weise. Die anderen zwei Geräte wiesen einen leichten Versatz von Rot auf, der mit Hilfe der digitalen Konvergenzverschiebung über das gesamte Bild rund einen halben Pixel ausmacht. Auch dies sind für einen 3-Chip FulHD Projektor hervorragende Ergebnisse, deutlich besser, als bei so manchem Konkurrenzmodell.
Die Aufhellung der Ecken ist aber so subtil, dass sie im Filmbetrieb nicht auffällt.
3.7 Overscan (Know How Link hier) Im Kapitel "Bedienung" sind wir bereits darauf eingegangen: Der HD1 verfügt zwar über eine Maskierungs-Funktion, nicht aber über Einstellmöglichkeiten des Overscans. Hier ist man also von den Werkseinstellungen des Herstellers abhängig:
Bei der HD-Zuspielung arbeitet der DLA-HD1 vollkommen frei von Overscan, der gesamte Bildinhalt wird dargestellt, im Falle von 1080p Signalen sogar pixelperfekt. Mit diesem Ergebnis ist jeder Heimkinofan glücklich, werden doch keine Bildränder künstlich abgeschnitten. Bei Bedarf kann mit der "Mask" Funktion ein schwarzer Blanking-Rahmen eingeblendet werden, was in der Praxis jedoch wohl niemand tun wird. Der Vorteil eines Blankings statt Overscan ist bei 1080p Zuspielung die Beibehaltung der pixelgenauen Ansteuerung.
- 576p Nicht so gut sieht es bei der progressiven PAL (576p) Zuspielung aus. Hier werden rund 25 (PAL)Pixel auf jeder Seite abgeschnitten.
Zwar macht ein solch leichter Overscan für die Darstellung von Fernsehübertragungen Sinn, doch wäre es besser, wenn der Anwender den Overscan selbst bestimmen könnte, wie es bei nahezu jedem Heimkinoprojektor heute der Fall ist.
Schlichtweg zu groß ist letztendlich der Overscan bei herkömmlichem PAL, sprich 576i (Interlaced). Über 40 Pixel werden auf jeder Seite abgeschnitten, das sind allein horizontal über 10% des Bildinhaltes. Besonders störend ist zudem, dass bei Cinemascope-Filmen das 21:9 Format nicht beibehalten wird. Auch dieser Overscan kann beim HD1 nicht beeinflusst werden.
In Anbetracht des großen Overscans bei 576i-Signalen wird das De-Interlacing schon fast zu einer rein akademischen Frage, zumindest bei PAL. Dennoch haben wir es in gewohnter Ausführlichkeit untersucht:
Standard Definition (SD) Material Der Gennum VXP kommt hervorragend mit Videomaterial zu Recht. Nach Motion Adaptive Verfahren verflechtet er zuverlässig stehende Bildelemente, während er bewegte hochinterpoliert. Der Prozessor ist damit auf jeden Fall Sport- & Fernsehtauglich. Ebenfalls hervorragend arbeitet das Film-Deinterlacing für Spielfilme, die mit 24(25) Bildern pro Sekunde aufgezeichnet sind. Auch mit PAL-Material kommt der Projektor problemlos zurecht und findet zuverlässig den richtigen Rhythmus für das Halbbild-Verflechten.
High Definition (HD) Material Für das De-Interlacing von HD (1080i) Material kommt ebenfalls der Gennum mit VXP zum Einsatz. Wir haben wieder das De-Interlacing mit zahlreichen HD-DVDs und Blu-rays bei schwierigen Filmszenen überprüft und waren sehr beeindruckt: Dem De-Interlacer gelingt es, auch Filmmaterial hervorragend aufzubereiten und störendes Kantenflimmern zu vermeiden. Selbst schwierigste Szenen blieben auf der Leinwand stabil, Bildfehler sind die absolute Ausnahme. Bisher ist uns kein besseres HD-De-Interlacing begegnet, als mit dem Gennum VXP. Fehlen tut dem HD1 lediglich ein Reverse Pulldown für die Rekonstruktion der originalen Kinofrequenz von 24Hz bei eingespeistem 1080 / 60Hz Signalen. Das ist schade, denn dazu ist der Gennum Prozessor in der Lage, doch kann man hier dem HD1 keine Vorwürfe machen. Kein anderes Modell am Markt (mit Ausnahme des Projection Design 1080) bietet dieses Feature.
Ebenfalls gute Ergebnisse erwarten wir von den Skalierungsfähigkeiten des HD1 mit seinem Gennum VXP-Prozessor. Nach wie vor ist die Skalierung wichtig, denn herkömmliches PAL wird uns noch viele Jahre begleiten. Horizontal leistet der Gennum hervorragende Dienste, er rechnet die PAL-Auflösung adäquat um und provoziert auch in schwierigen Frequenzbereichen kaum Interferenzen.
Selbst einzeilige Details (Screenshot oben) werden absolut frei von Skalierungsartefakten dargestellt. Besser kann eine Skalierung kaum ausfallen, die hohe native FullHD Auflösung des Projektors kommt dem sehr entgegen.
Füttert man den HD1 mit digitalem 576p Material nach 4:2:2 Verfahren kodiert, so muss der Projektor die Chromaauflösung selbst hochrechnen. Hier hat sich ein Fehler eingeschlichen, vertikal werden Spalten vertauscht. Gut kann man das mit Hilfe eines Farb-Multibursts überprüfen. Im obigen Screenshot erkennt man die vertikale Streifenbildung, die im Bild störende Artefakte provoziert. Noch deutlicher wird dies bei farbigen schrägen Kanten:
Auch im laufenden Filmbild, besonders bei bunten Szenen, kann der Bildeindruck getrübt werden.
Obiger Screenshot zeigt deutlich, wie sich der Chromabug bemerkbar machen kann: Sowohl die blauen als auch roten Konturen zeigen Ausfransungen und sogar Doppelstreifen, die jeweils auf die Spaltenvertauschung zurückzuführen sind.
Auch Buzz Lightyear zeigt deutliche Ausfransungen in Augen- und Kinnpartien. Wie bei vielen Dingen können solche Verfremdungen sehr stören, wenn man einmal auf sie aufmerksam geworden ist.
Aber es gibt "Workarounds": Lösung des Problems ist ein Umschalten auf HDMI-RGB bzw. YPbPr 4:4:4. Bei solchen Zuspielungen werden die Farbkanäle einzeln komplett übertragen und die störenden Bildausfransungen verschwinden.
Bei DVD-Playern ist dies also unproblematisch, einfach den Player auf DVI oder HDMI (RGB) umschalten, schon verschwindet das Problem. Doch was ist mit zukünftigen Bildquellen wie Satellit, BluRay oder HD-DVD? Hier ist es noch nicht klar, ob sie alle den RGB Standard überhaupt noch unterstützen werden, und auch sie werden für PAL-Material zunehmend eingesetzt werden.
Digitale 576i-Signale sind eher die Seltenheit, so dass die fehlerhafte Darstellung in der Praxis nichts ausmachen sollte. Es ist aber schade, dass man so nicht auf die hervorragenden De-Interlacing-Eigenschaften des Gennum zurückgreifen kann. Immerhin könnte dem HD1 ein besseres De-Interlacing gelingen, als so manchem DVD-Player oder Receiver.
In Anbetracht der hohen Preisklasse und des hochwertigen Signalprozessors sollten oben beschriebene Upsampling-Fehler beim HD1 nicht auftauchen. Wir haben die Ingenieure auf diese 576p-Probleme hingewiesen und man versicherte uns, dass an einem Update gearbeitet wird. Sobald dieses erscheint, werden wir darüber berichten. Doch abgesehen von diesem "Bug" bietet der HD1 in Sachen Skalierung und Detaildarstellung hervorragende Ergebnisse. Die Skalierung ist nahezu frei von Linearitätsschwankungen, feine Details werden sauber aufgelöst und angemessen scharf, d.h. nicht künstlich überschärft, auf die Leinwand gebracht.
Die Farbhomogenität (Color Uniformity) ist nach wie vor ein großes Thema bei 3-Chip Projektoren und wird es voraussichtlich auch noch für einige Zeit bleiben. Wie die Erfahrung zeigt, können vereinzelt Projektoren besonders viel oder aber auch wenig Shading (Farbwolken) aufweisen. Aus diesem Grund haben wir uns wieder mehrere Seriengeräte angesehen, um einen Überblick über die Werkstoleranzen zu finden. Die Ergebnisse sind dabei durchweg gut: Zwar sind in einflächigen Graustufen hier rund da leichte Farbtemperaturschwankungen zu erkennen (meist minimal rötlich in der rechten Bildhälfte), doch sind die Toleranzen so gering, dass sie im laufenden Filmbild nicht auffallen. Das Shading der von uns gesichteten Geräte lag auf einem vorbildlichen Niveau.
In den vorangegangenen Abschnitten haben wir viele Aspekte für sich behandelt. In den meisten Bereichen machte der JVC DLA-HD1 eine sehr gute bis hervorragende Figur. Doch zu was für einem Bildeindruck verhilft all dies dem Projektor, wie trägt jeder Aspekt seinen Teil bei? Wir beginnen mit den Farben, bei denen sich die Geister mancher Heimkinofans (wieder einmal) scheiden werden: Der Farbraum des Projektors wurde nicht stur auf die Videonorm ausgelegt, sondern orientiert sich an dem viel größeren Farbraum des Kinooriginals. Mit Kino gibt es nun mal stärkere und kräftigere Farben, als sie unsere Videonormen, die größtenteils auf veraltete Röhrentechnik zurückzuführen sind, erlauben. Die LCOS Technologie bietet aber das Potenzial für kräftige Farben, so dass man sie beim HD1 nicht künstlich verschenken wollte. Manche werden hier als Kritik anführen, dass (HD-)DVDs nicht für so einen großen Farbraum gemastert wurden, so ist eine zu kräftige Darstellung mancher Farbtöne unumgänglich. Tatsächlich neigt der HD1 auch dazu, Farben sehr kräftig darzustellen, dabei gelingt ihm aber dennoch eine sehr glaubwürdige Darstellung von Natur- und Gesichtsfarben, die hervorragende Abstimmung der Farbtemperatur trägt dazu bei. Der Freund kräftiger Farben wird der Kritik entgegnen, dass die Anpassung des Kinooriginals auf den kleinen Videofarbraum von sich schon eine grobe Verfremdung des Originals darstellt und mit akkurater Farbreproduktion nicht allzu viel zu tun hat, die JVC-Variante würde diesem Missstand nur entgegen wirken. Eine allgemeingültige "Weisheit" zu diesem Thema wird es wohl nicht geben. Tatsache ist aber, dass gerade die aktuellen LCOS-Projektoren Farbenvielfalt mit Natürlichkeit beeindruckend kombinieren. Im Falle des DLA-HD1 wäre aber ein Color-Management wünschenswert gewesen, so dass der versierte Nutzer selbst Hand anlegen kann, um seine persönlichen Wünsche zu realisieren. In dieser Preisklasse sind solche Einstellmöglichkeiten eigentlich Standard. Zu der sehr ansprechenden Farbdarstellung gesellt sich beim HD1 ein sagenhaft hoher nativer Kontrast von 15000:1, der in der Praxis tatsächlich auch erreicht werden kann. Kein anderer Projektor am Markt hat einen derart hohen nativen Kontrast, so dass der erste Bildeindruck des HD1 auch auf das geübte Auge eine große Faszination auswirkt. Besonders profitieren überwiegend dunkle Szenen mit gleichzeitig hellen Bildelementen. Durch den hohen In-Bild-Kontrast ist der HD1 in solchen Szenen konkurrenzlos. Bei vielen Szenen ist der ANSI-Kontrast weitaus weniger entscheidend, als der native On / Off Kontrast, der HD1 belegt dies auf beeindruckende Weise. Wir werden zu dem Thema bald eine eigene Special-Reihe veröffentlichen. Neben obigen Hauptkriterien leistet sich der HD1 auch in vielen Teilaspekten der Bilddarstellung wenig Schwächen. Besonders schön bei der D-ILA Technik ist das Fehlen jeglicher Digitalartefakte, so dass das Bild auf der Leinwand dem Zelluloid-Original verblüffend nahe kommt. So manche Kleinigkeit stört aber, wie der nicht beeinflussbare Overscan, auch hier hätten dem Projektor mehr Einstellparameter nicht geschadet. Wirklich störend sind die Unzulänglichkeiten bei HDMI 576p (YUV) Signalen, der Anwender sollte daher unbedingt darauf achten, dass er RGB-taugliche Zuspieler verwendet.
(Alle Bewertungen beziehen sich auf die jeweilige Projektionsart und den aktuellen Stand der Technik. Ein direkter systemübergreifender Vergleich ist daher nur bedingt möglich!)
Nach den bislang immer eher halbherzigen Versuchen eines Heimkinoprojektors wollte der Hersteller JVC diesmal Nägel mit Köpfen machen. Ziel war ein Projektor, der in allen Belangen auf die Bedürfnisse des Heimkinos angepasst wurde. Dieses ehrgeizige Vorhaben ist auf ganzer Linie gelungen. Dies beginnt mit der tollen Verarbeitung und dem edlen Äußeren, dass dem Kunden direkt das Gefühl eines hochwertigen Produktes vermittelt. Leider ist das Finish ein wenig zu empfindlich ausgefallen, es verstaubt und verkratzt sehr leicht.
Daher können wir jedem, der sich für das derzeit perfekte Heimkinobild interessiert, einen Besuch beim Fachhändler und die damit verbundene persönliche Vorführung nur empfehlen. Auch Sie werden fasziniert sein, das garantieren wir!
5. Bewertung - Chroma Upsampling Error bei 576p/i Signalen (4:2:2)
(Alle Bewertungen beziehen sich auf die jeweilige Projektionsart und den aktuellen Stand der Technik. Ein direkter systemübergreifender Vergleich ist daher nur bedingt möglich!)
26. Februar, 2007, Ekkehart Schmitt
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6. Technische Details (Herstellerangaben)
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