Preview Special: JVC DLA-HD1 D-ILA Projektor |
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Neuer Maßstab für LCOS-Heimkinoprojektionen? |
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Nun geht die Technik in die nächste Runde, mit einem der Ur-Väter der LCOS-Technologie: JVC. Schon 1998 führte JVC den ersten LCOS-Projektor mit einer für damalige Standards phänomenalen Auflösung von 1360x1024 Bildpunkten ein unter dem Namen "D-ILA". Die JVC Variante meldet sich nun zurück und sagt der konkurrierenden Sony Variante "SXRD" den Kampf an: Sagenhafte 15000:1 nativen (!!) Kontrast kombiniert der neue DLA-HD1 mit der vollen HD Auflösung von 1920x1080 Bildpunkten, mehr als irgendein anderer Heimkinoprojektor auch nur annähernd erreicht. JVC lud am Mittwoch, dem 13. Dezember 2006, zu einer ersten Präsentation des neuen Wunderbeamers im eigenen Hause ein, eine Einladung die wir gerne annahmen. Es ist kein Geheimnis, dass Cine4Home die vielversprechende D-ILA Technologie seit langer Zeit verfolgt, so war es für uns ein persönliches Highlight, als einer der ersten die Ergebnisse der neuesten Generation sehen und bewerten zu dürfen. In diesem Special geben wir einen ersten Überblick über die interessantesten Innovationen und vor allem ihre (hoffentlichen) positiven Einflüsse auf die Bildqualität:
1. Nativer Kontrast von 15000:1, wie ist das möglich? Hintergründe zur D-ILA Technologie 1.2 Aufbau eines LCOS Projektors 1.3 Lichtweg in der Praxis 1.4 Kontrasteigernde Maßnahmen im neuen HD-A1 2. Hochwertige Skalierung durch Gennum VXP 3. Große Aufstellungsglexibilität durch Lensshift und zweifachen Zoombereich 4. Sonstige Aspekte 5. Unsere ersten Bildeindrücke, was bietet der Projektor in der Praxis? 7. Technische Daten (Herstellerangaben!)
Bisheriges Maximum in Sachen nativer Kontrast war bei digitalen Heimkinoprojektoren bislang "nur" ca. 6000:1, und das nicht selten nur unter Verwendung diverser Streulichtblenden, die dem Bild zwar Kontrast geben, aber Bildhelligkeit nehmen. In letzter Zeit tauchen zunehmend auch Projektoren mit Kontrastangaben von über 10000:1 auf, doch erreichen diese den hohen On / Of Kontrast nur unter Zuhilfenahme sogenannter adaptiver Blenden, die den Lichtstrom auf die Helligkeit des Bildinhaltes anpassen. Wie ist es nun möglich, dass ein Projektor wie der HD-A1 einen nativen Kontrast von 15000:1 erreicht, ganz ohne "Tricks und doppelten Boden"? Schließlich ist dies eine Vervielfachung bisheriger Ergebnisse. Um diese Frage zu beantworten, erläutern wir an dieser Stelle zunächst die grundlegende Funktionsweise der D-ILA Technologie im Vergleich zu LCD und DLP:
Eine grobe Vorstellung von der Funktionsweise von LCD Projektoren hat jeder: Kleine LCD Panels werden wie Dias durchleuchtet. Für jede Grundfarbe steht eines solcher elektronischen Dias zur Verfügung, auf der Leinwand entsteht das fertige Bild.
Bei der DLP Technologie werden keine Displays durchleuchtet. Ein DLP Chip besteht aus vielen kleinen Spiegeln (Pixeln), die elektronisch weggekippt werden können. So wird das Videobild vom Chip reflektiert anstatt durchleuchtet. Bezahlbare Projektoren benutzen nur ein einzigen DMD-Chip und erzeugen die Farbdarstellung sequentiell, d.h. nacheinander. Wie sieht es jetzt bei der LCOS Technologie aus? Grob kann man diese Technologie als Mischung aus LCD und DLP Technik bezeichnen: Wie bei der LCD-Technologie sorgen auch hier kleine Flüssigkeits-Kristalle für die Bilderzeugung, doch werden sie nicht durchleuchtet, sondern reflektieren das Licht ähnlich wie bei der DLP Technik.
Diese Spezialchip-Technologie heißt "Liquid Crystal on Silicon" oder kurz "LCOS". Im folgenden erklären wir den Aufbau eines LCOS Projektors im Detail:
1.2 Aufbau eines LCOS Projektors In einem LCOS Projektor arbeiten, wie bei der LCD Technologie, drei Chips parallel: Für jede Grundfarbe steht ein eigener LCOS-Chip zur Verfügung. Auf dem Lichtweg bis hin zur Leinwand wird das Bild zunächst durch halbdurchlässige Spezialgläser in seine drei Grundfarben aufgeteilt, dann von den LCOS-Chips "bearbeitet" und am Schluss wieder durch ein Prisma zu einem Bild zusammengefügt.
Wie schon erläutert liegt der Hauptunterschied in der reflektiven Arbeitsweise. Da es sich hier aber um Flüssigkeitskristalle handelt und nicht um Spiegel, ist die Funktionsweise eine etwas andere.
Der grobe Aufbau eines LCOS Chips besteht aus drei Schichten. Die oberste Schicht besteht aus Glas, das mit einer transparenten Elektrode ausgestattet ist. Die mittlere Schicht beinhaltet die Flüssigkeits-Kristalle mit einer vertikal ausgerichteten Anordnung (ca. 3 Mikrometer dick).
Die unterste Schicht ist wiederum eine Elektroden-Schicht (für jeden Pixel zur Ansteuerung getrennt), diesmal aber nicht durchsichtig, sondern reflektiv (Reflektionsumfang ca. 91%), wie ein Spiegel. Der Vorteil dieses Aufbaus ist, dass die gesamten Ansteuerungs-(Adress-) Leiterbahnen hinter dem Spiegel verlaufen, so dass sie sich nicht, wie bei der LCD-Technik, im Lichtweg befinden. Dazwischen ist eine spezielle Isolationsschicht, die Hitze und Lichteinwirkung auf die Adressbahnen verhindert.
Durch diesen Aufbau können die einzelnen Pixel wesentlich näher zusammenrücken als bei der LCD Technologie, wo die Adressleiterbahnen mit durchleuchtet werden, die Füllrate steigt. Schon bei den ersten D-ILA Projektoren beträgt eine Pixelgröße nur 13,5 µm², der Abstand zwischen ihnen nur 0,5 µm.
Unter dem Mikroskop sind die winzigen Spiegel und ihre geringen Abstände zueinander gut zu erkennen:
1.2.3 Funktionsweise des LCOS Chips Vor jedem LCOS Chip befindet sich ein sogenannter "Polarization Beam Splitter", kurz PBS. Er muss als eine Art Spezialspiegel angesehen werden, der in bestimmter Weise polarisiertes (S-Polarisation) Licht auf den Chip lenkt.
Dieses eingehende polarisierte Licht wird nun von dem LCOS Device in jedem Bildpunkt bearbeitet: Ein "inaktiver" Pixel lässt das polarisierte Licht unverändert hindurch, es wird von der Spiegelschicht reflektiert und gelangt, so wie es gekommen ist, wieder auf den PBS-Lichtteiler. Dieser wiederum reflektiert das unbehandelte Licht, zurück in die Projektionslampe, es gelangt kein Licht an die Leinwand:
Anders sieht es bei einem "aktiven" Pixel aus: Hier wird das eingehende S-polarisierte Licht "gedreht" und in den sogenannten P-Polarisationsstatus gebracht. Nach der Reflektion von der Spiegelschicht gelangt das anders polarisierte Licht in den PBS-Lichtteiler, wo es aber nicht in die Lampe zurückgelenkt wird, sondern geradewegs hindurch gelangt in den weiteren Lichtweg bis hin zur Leinwand.
Zwischen diesen beiden "Maximalstellungen" gibt es stufenlos viele Zwischenpositionen, die von der Spannung zwischen den Elektroden bestimmt werden. Je nach Position gelangt mehr oder weniger Licht durch die Polarisationsteiler, so entstehen die verschiedenen Helligkeiten. Wenn man diesen Aufbau besonders genau beobachtet, wird man erkennen, dass das Licht zweimal die Flüssigkristallschicht passieren muss, einmal vor der Reflektion an der Spiegelschicht und einmal danach. Dieser Umstand ermöglicht eine schnellere Ansprechzeit des Displays, da sie das Licht gleich zweimal "bearbeiten" können. Die Ansprechzeit von Maximalhelligkeit -> Schwarz -> Maximalhelligkeit beträgt bei D-ILA Projektoren mittlerweile 5ms und weniger (je nach Modell). Dadurch werden störende "Nachzieheffekte" auch bei höheren Frequenzen umgangen.
Betrachten wir noch einmal den optischen Aufbau eines LCOS Projektors (vereinfacht): Das Licht, das von der Lampe (Xenon bzw. NSH) ausgestrahlt wird, gelangt nach dem Passieren mehrerer Optiken auf Halbdurchlässige Spiegel, die das Licht in Blau und Gelb (Grün + Rot) aufspalten. Das blaue Licht gelangt in den optischen "Polarization Beam Splitter" (PBS) für Blau. Das gelbe Licht wird durch einen weiteren halbdurchlässigen Spiegel in die zwei weiteren Grundfarben Rot bzw. Grün aufgeteilt, und, jede für sich, auf ein eigenes LCOS Panel weitergeleitet.
In einem der ersten Modelle, G10, sieht das Ganze so aus: Das Licht der Lampe (oben links im Bild die Kammer), gelangt nach Passieren diverser Intregator-Linsen über einen Spiegel (oben rechts) in den optisch Block. Dort wird es durch einen halbdurchlässigen Spiegeln in Blau und Gelb aufgeteilt (rechts)
1.3.2 "Polarization Beam Splitter" Die sogenannten "Polarization Beam Splitter" sehen aus wie Glaswürfel. In sie ist der spezielle polarisationsabhängige Spiegel eingelassen.
Jedes der drei LCOS Panels hat einen eigenen PBS "vorgeschaltet". Wie beschrieben gehört er fest zur Funktionsweise der Technologie und hat dementsprechend großen Einfluss auf die Qualität der Projektion. Je hochwertiger die Polarisations-Reflektionseigenschaften des PBS, desto höher der erzielbare Kontrast. Direkt hinter dem PBS sind die eigentlichen LCOS Einheiten platziert, die wie oben beschrieben das Licht in seiner Polarisation beeinflussen und somit bestimmen, ob das Licht durch den PBS zurück in die Lampe oder auf die Leinwand gelangt. Sie haben im Lichtblock ihren festen Platz neben den entsprechenden PBS-Blöcken:
Soweit der Überblick über die Funktionsweise der D-ILA Technologie. Hat man obige Ausführungen aufmerksam verfolgt, erkennt man, dass der Kontrast vornehmlich von zwei Faktoren abhängt: Von der genauen Polarisierung des Lichtes durch das LCOS-Panel und den Reflektionseigenschaften des Polarization Beam Splitters. Hier zeigten sich bislang zwei Schwachstellen der Technologie: Die Kristall-Schicht der LCOS-Panels polarisierte das Licht durch Unebenheiten im Panel nicht absolut perfekt und die PBS ließen trotz S-Polarisierung stets ein Teil des Lichtes hindurch, anstatt es vollständig zu reflektieren. An beiden Punkten wurde der HD-1 grundlegend überarbeitet:
Wichtig für eine optimale Kontrolle der Lichtpolarisierung ist eine genaue Ausrichtung der Flüssigkeitskristalle im Panel. Diese befinden sich in einer Schicht direkt über den reflektierende Elektroden. Schauen wir uns diese Spiegeloberfläche noch einmal genau an:
Wie man leicht erkennen kann, befinden sich in der Spiegeloberfläche leichte Unebenheiten und jeder Pixel ist vom anderen durch eine mikroskopisch kleine Lücke abgegrenzt. Für die Flüssigkristallschicht bedeuten diese minimalen Unebenheiten "Krater", in denen die Kristalle nicht optimal parallel ausgerichtet werden können:
Im Schema oben wird deutlich, wie die schrägen Kristalle in den Lücken eine falsche Polarisierung bewirken (eingekreist), was sich negativ auf den Schwarzwert auswirkt. Die Lösung dieses Problems ist dabei einfach wie genial: Durch einen speziellen Verbundstoff werden die Lücken zwischen den Pixeln aufgefüllt und somit eingeebnet. Es verbleiben keine Krater und alle Kristalle sind parallel ausgerichtet:
Durch diese homogene Kristallschicht wird die Polarisierung genauer und "Querschläger" reduziert. Dadurch wird der Kontrast und Schwarzwert verbessert. Zusätzlich wurde eine neue Kristallschicht eingesetzt, die Kontrastreduktionen durch diagionale Lichtwinkel (im optischen System unvermeidbar) reduziert:
Egal wie gut die LCOS Panels polarisieren, solange die vorgeschalteten Polspiegel Restlicht passieren lassen, kann der volle Kontrast nicht ausgenutzt werden. Rufen wir uns den herkömmlichen LCOS-Lichtweg noch einmal ins Gedächtnis:
Jedem D-ILA Panel ist ein PBS Prisma vorgeschaltet, das als "Lichtweiche" arbeitet. P-polarisiertes Licht wird hindurch gelassen, S-polarisiertes Licht wird reflektiert. Doch eine kleine Lichtmenge schummelt sich dennoch durch (Skizze oben), so dass der Kontrast beeinträchtigt wird. Auch hier hat JVC sich etwas komplett neues einfallen lassen. Anstelle zu versuchen, die PBS zu verändern, wurden sie komplett ersetzt durch sogenannte "Wire Grids". Diese WireGrids sehen mit bloßem aus wie herkömmliche halbdurchlässige Spiegel, doch die mikroskopische Aufnahme zeigt, wie sie zu ihrem Namen kommen: Die mikroskopisch kleinen Lamellen sind in der Lage, polarisiertes Licht genauer zu trennen, als es das PBS konnte. Dadurch kann der hohe native Kontrast des LCOS-Panels auch tatsächlich im Lichtweg ausgenutzt werden.
2. Hochwertige Skalierung durch Gennum VXP Endlich erkennen die Hersteller: Eine hochwertige Skalierung im Projektor wird immer wichtiger. Der Mitsubishi HC5000 ging hier mir dem Silicon Optix Reon Chipsatz mit gutem Beispiel voran. Und auch JVC setzt auf High-End Signalverarbeitung: Im DLA-HD1 findet sich ein GF9351 Videoprozessor aus dem Hause Gennum. Dieser bietet neben hochwertiger Skalierung vier VXP-Features, die sonst nur in höchstwertigen Scalern zu finden sind:
FineEdge™ Edge correction technology that gets rid of the jaggy artifacts so common to diagonal lines, creating instead smooth outlines. FidelityEngine™ Imaging technology that improves detail while reducing noise. This technology ensures a clear, detailed playback picture even for video sources with lower resolutions. TruMotionHD™ De-interlacing technology that supports HD signals (1080i), converting them to high-quality 1080p signals for playback. RealityExpansion™ 10-bit image processing technology. This technology can upsample 4:2:2 (Y:Cb:Cr) video signals to 4:4:4 format, and delivers outstanding image processing at a level comparable to that of broadcast masters.
Ein moderner Projektor muss flexibel sein, da die unterschiedlichen Raumintegrationen oft spezielle Aufstellungsorte notwendig machen. Mancher Raum erfordert einen kurzen Abstand, andere einen großen, wiederum andere eine Aufstellung am Rand, weg von der optischen Achse. Hier waren wir von den neuen Eigenschaften des HD1 mehr als positiv überrsacht: Abstandstabelle JVC DLA-HD1 Wie man der obigen Abstandstabelle entnehmen kann, bietet der Projektor einen sagenhaft großen Zoombereich. So kann die im Heimkino übliche Bildbreite von z.B. 2,7m schon aus einem Abstand von 3,6m(!!) realisiert werden. In größeren Räumen sind aber auch 7,3m Abstand bei gleicher Bildgröße möglich. Flexibler muss der Zoombereich eines Projektors nicht sein.
Und auch an einen Lens-Shift hat man gedacht. Dieser fällt ebenfalls sagenhaft groß aus und schlägt den Konkurrenten VPL-VW50 deutlich.
Bis zu 80% in der Höhe und 34% in der Breite kann der Projektor von der Achse verschoben werden. Gerade der horizontale Shiftbereich ist bei keinem anderen FullHD Projektor so groß vorzufinden. Kombiniert mit dem großen Zoombereich setzt JVC hier ganz deutlich neue Maßstäbe. Der DLA-HD1 ist in nahezu jedem Raum problemlos einstzbar! 4.1 Design und Verarbeitung Die Kombination aus Schwarz und silber ist mehr als gelungen und integriert sich optisch elegant im Raum. Lediglich in hellen Räumen wird sich so mancher an der Dunkelheit des Gehäuses stören. Zwar ist der HD1 bislang nur in schwarz für Europa angekündigt, dennoch wollen wir an dieser Stelle den Wunsch äußern, auch die weiße Variante, die in Japan schon im Januar erscheinen wird, auch hierzulande als Option anzubieten.
Bei dem optischen Design wurden auch praktische Aspekte nicht vernachlässigt. So ist es sehr lobenswert, dass die gesamte Belüftung auf die Vorderseite des Gerätes verlagert wurde. Hier saugt der Projektor die notwendige Kühlluft rechts von der Optik an und bläst die erwärmte Luft links von der Optik wieder heraus. Durch dieses System kann der Projektor auch nahe an Rückwänden oder sogar in einem Regal platziert werden. Damit wird die Aufstellungsflexibilität noch einmal praktisch erweitert, besser geht es nicht. Dabei ist die Belüftung angenehm leise und stört den Filmbetrieb nicht. Auch der Lampenschacht ist bequem von der Seite zu erreichen, so dass im Falle eines Lampenwechsels der Projektor nicht aus seiner Deckenhalterung gelöst werden muss.
Bei den Eingängen hat man sich vornehmlich auf die digitale Signalübermittlung konzentriert. Der Projektor bietet gleich zwei HDMI (1.2) Eingänge, so dass auch mehrere Geräte zeitgleich digital angeschlossen werden können.
Neben den Digitaleingängen sind die üblichen Analogvarianten, Komponente (YUV), S-Video und Composite vorhanden. Zu bemängeln sind an dieser Stelle, dass jeder Eingang nur einmal vorhanden ist. Auch verfügt der Projektor über keinen separaten VGA (RGB)- Eingang, so dass zum Anschluss eines PCs auf den Komponetnen Eingang zurückgegriffen werden muss, der ausschließlich RGBs Signale verarbeitet. An dieser Stelle hätte der Hersteller ein wenig "großzügiger" sein können. Vorhanden ist weiterhin eine RS232 Schnittstelle zur Computersteuerung. Erfreulich ist die felxible Signalunterstützung: 480i/p, 576i/p, 720p60/50, 1080i60/50, 1080p60/50/24 kann der Projektor verabeiten. Gerade über die 1080p/24 Verarbeitung (über HDMI) werden sich "Pulldown-Hasser" zu Zeiten der HD-DVD und Blu-ray mehr als freuen. Bisherige von uns getestete D-ILA Projektoren glänzten nicht gerade mit ihren Fernbedienungen. Sie passten eher zu Projektoren der Einstiegsklasse denn zu High-End Geräten. Dies hat man bei JVC offensichtlich eingesehen, hat man dem HD-1 nun einen besonders schönen Infrarotgeber spendiert.
Die Fernbedienung ist übersichtlich strukturiert und bietet sinvolle Tastenbelegungen. So sind verschiedene Presets sowie alle Eingänge direkt per Tastendruck abrufbar. Gleichzeitig ist das Steuerkreuz großzügig gestaltet. Bei Bedarf können alle Tasten elektrisch beleuchtet werden, so dass die Ablesbarkeit auch in dunklen Räumen gewährleistet ist.
Die Menüs sind übersichtlich gestaltet und bieten zahlreiche technische Details. Über die genauen Optionen können wir an dieser Stelle aber noch keine Aussage treffen, da sie im Rahmen der Präsentation nicht alle vorgestellt wurden.
Bislang klingt dies alles nach dem "perfekten Projektor": Sehr gute Verarbeitung, flexible Aufstellung, hochwertige Signalverarbeitung und letztendlich ein sagenhafter nativer Kontrast von 15000:1. Doch lässt sich dies auch durch die Praxis belegen? Hält die Bildqualität das, was die technsichen Daten versprechen? Bei der Präsentation hatten die Ingenieure von JVC nichts zu verbergen, im Gegenteil: In einem direkten Vergleich mit dem Hauptkonkurrenten VPL-VW50 sollten die Stärken des neuen Projektors veranschaulicht werden. Dazu baute man beide Geräte nebeneinander unter optimalen Bedingungen in einem schwarzen Raum auf: Die Bedingungen waren dabei äußerst fair: Beide Projektoren warfen ihre Bidler auf gleichgroße Leinwände und teilten sich dabei ein und dieselbe Zuspielung.
Dennoch soll der native Kontrast des JVC-Projektors Vorteile bringen. "Wieso das?" wird sich so mancher Leser fragen, "On / Off Kontrast ist gleich On / Off Kontrast". Dies stimmt in der Praxis allerdings nicht ganz. Folgendes Diagramm soll den Unterschied deutlich machen: Links ist das Kontrastverhältnis des JVC schematisch dargestellt, es beträgt stets 15000:1. Das heißt, der Schwarzpegel ist stets gleich dunkel, der Weißspegel stets gleich hell. Rechts ist die adaptive Arbeitsweise einer Blende erläutert. Sie schließt sich bei dunklen Szenen und verbessert den Schwarzwert. In hellen Szenen öffnet sie sich und verbessert die Maximalhelligkeit. Was aber stets unverändert bleibt ist der native Kontrast des Projektors, der im Falle des VW50 zwischen 2000:1 und 4000:1 liegt (je nach Öffnungsgrad). Mit anderen Worten: In ein und dem selben Bild kann Weiß höchstens 3000 mal heller sein als Schwarz. Beim DLA-HD1 kann Weiß aber 15000 mal heller sein, als Schwarz. Entweder sind helle Details in einer überwiegend dunklen Szene also heller, oder der Schwarzwert ist besser. Diese Theorie ist mehr als einleuchtend, kann aber in dieser Form skeptisch betrachtet werden. Denn sie lässt diverse Streulichtfaktoren außer Acht, die den In-Bild Kontrast unweigerlich reduzieren. Auch mit einem nativen Kontrast von 15000:1 wird in den meisten Szenen ein Projektor niemals enen Kontrast von 15000:1 innerhalb eines Bildes halten können. Die ANSI-Kontrastmessung ist dabei ein gutes Beispiel: Bei einem projizierten Schachbrett entspricht der Kontrast zwischen weißen und schwarzen Feldern niemals dem On / Off Kontrast, sondern stets nur einem Bruchteil, meistens zwischen 250:1 und 600:1. Zwar soll auch der ANSI-Kontrast des DLA-HD1 beeindruckend hoch sein, eine genaue Zahl konnte man uns bei diesem Preview allerdings noch nicht nennen. Umso wichtiger war es also, mit eigenen Augen den Vorteil des nativen Kontrastes auf der Leinwand zu beobachten. Und dieser Eindruck überzeugte uns: Tatsächlich waren die Vorteile des nativen Kontrastes im direkten Vergleich deutlich zu sehen. Gerade in dunklen Szenen profitierte die Bildtiefe sichtbar. Während der Schwarzwert auf leicht besserem Niveau als beim VPL-VW50 lag, wurden helle Details zeitgleich wesentlich strahlender herausgearbeitet. Deutlich wurde dies z.B. bei einem Sternenhimmel aus Star-Wars, die Sterne waren deutlich strahlender als bei dem SXRD-Projektor, der Konrast zwischen schwarzem Weltraum und hellen Leuchtpunkten wurde wesentlich deutlicher herausgearbeitet. Das folgende Raumschiff wirkte ebenfalls deutlich strahlender, das Bild gewann zunehmend an Bildtiefe. Diese Beobachtung ließ sich auf viele Szenen übertragen. Auch in helleren TV-Szenen war stellenweise die platischere Herausarbeitung von Details dank höherem In-Bild-Kontrast deutlich bemerkbar.
Nach diesem direkten Vergleich wurde der DLA-HD1 noch alleine auf einer großen Kinoleinwand von 3,5m Breite präsentiert. Zugespielt wurde dabei diverses hochwertiges HD-Material.
Auch Restartefakte wie schlechte Konvergenz und Shading suchten wir vergebens. Der Projektor lieferte stets einen analogen Filmlook, der dennoch keine Schärfe vermissen lies. Hinzu kam der stets ungemein hohe Kontrast, der gerade die Weltraumszenen in der ersten Sitzreihe schon benahe dreidimensional aussehen ließ.
Zwar können wir in diesem Preview noch keine "harten" Messfakten geben (Helligkeit / Kontrast bei D65, Genauigkeit der Werksabstimmung, etc.), dennoch lässt sich das Erlebnis im Hause JVC mit einem Satz zusammenfassen: Ein besseres Projektionsbild ist uns im Heimkinobereich noch nicht vorgestellt worden. Der Projektor leistete sich bei den Vorführungen keine nennenswerten Schwächen: Der Kontrast ist grandios, die Farben kräftig, die Schärfe gerade bei HD-Zuspielung außergewöhnlich, es sind keine störenden Digital-Artefakte zu erkennen und die Signalverarbeitung arbeitet bei SD-Material außergewöhnlich. Hinzu kommen weitere Vorteile in der Aufstellung (großer Zoombereich und Lens-Shift), eine gute Bedienung, ein ansprechendes Design und eine überdurchschnittliche Verarbeitung. Es wirkt beinahe so, als ob JVC der "perfekte Projektor" unter den derzeit gegebenen technischen Möglichkeiten gelungen ist. Und dies ist nach unserem ersten Eindruck auch fast so. Wenn man uns fragt, was wir uns für das Gerät noch wünschen, fallen uns (derzeit!) lediglich ein elektrischer Zoom & Fokus (beim HD1 manuell), sowie mehr Eingänge ein. Alles andere lässt bislang keine Wünsche offen.
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