Test: LCD Projektor Hitachi PJ-TX 300 |
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Lediglich ein TX200 in schwarzer Farbe? |
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Mit freundlicher Unterstützung von: www.dvdplayer.de |
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Im letzten Jahr kam der Nachfolger PJ-TX200 auf den Markt. Optisch nur leicht verändert, waren seine Hauptfortschritte gegenüber dem TX100 eine adaptive Blende und die Verwendung der neuen D5-LCD-Panels aus dem Hause Epson. Beim Chassis blieb vieles beim Alten, so dass das Modell mehr den Eindruck eines "Updates" denn einer Neuentwicklung erweckte.
Eine gewisse Ähnlichkeit mit den Vorgängern ist erneut nicht zu übersehen. Wir waren daher gespannt, ob der TX300 tatsächlich Neuerungen aufzuweisen hat, oder ob es sich mehr oder weniger um einen TX200 in schwarzer Farbe handelt. Dank www.dvdplayer.de hat uns vorzeitig bereits ein erstes Seriengerät erreicht, das wir ausführlich in unserem Studio überprüft haben. Die gerade gestellte Frage wird also auf den kommenden Seiten beantwortet.
Wir verweisen im voraus auf unsere Testkriterien, die ausführlich in unserem Know How Special: "Projektoren / PlasmaTVs - Qualitätsmerkmale - Die Testkriterien von Cine4Home" beschrieben werden.
In der Regel verwenden Hersteller ein Chassis zwei Generationen, bevor es einem neuen weichen muss. Bei Hitachi sieht man das ein wenig anders, denn die Gehäuseform blieb gegenüber dem TX200 absolut unverändert. Dies is aus Design-technischen Gründen durchaus verständlich, denn das Äußere der Modellreihe ist gelungen, wie kaum bei einem anderen Projektor auf dem Markt.
Neu ist die Schwarz-Hochglanzlackierung, die dem Projektor das typische Klavierlack-Finish verleiht. Dadurch wirkt der Projektor ungemein edel und deutlich teurer, als er tatsächlich ist (UVP: €1499.-). Trotz seiner schwarzen Farbe ist er somit zu modernen Wohnzimmern kompatibel und lässt sich ansprechend im Raum integrieren.
Wenig Änderungen sind den technischen Daten zu entnehmen. Auch die drei Herzen des Projektors, die LCD Panels, sind die selben geblieben, wie im TX200. Verwendung finden 1280x720 LCDs der D5 Generation aus dem Hause Epson. Ihr technischer Fortschritt gegenüber den D4-Panels ist vorhanden, aber hält sich in Grenzen. Die Hoffnungen, dass schon dieses Jahr 720p D6-Panels Marktreife erreichen, hat sich leider nicht bestätigt. Sämtliche Steigerungen in der Bildqualität müssen daher an anderer Stelle erreicht werden.
Auch bei der Projektionslampe gibt es keine Neuerungen. Es wird weiterhin eine 150Watt UHB Lampe eingesetzt, die im Normalmodus bis zu 1200 Lumen auf die Leiwnand zaubern soll, im Eco-Modus immerhin noch 960Lumen. Vorteil war bei Hitachi-Beamern bislang immer der günstige Ersatzteilpreis der Lampe von deutlich unter € 300.-, so wird das Kinovergnügen angenehm günstig. In Anbetracht des alten Chassis wenig überraschend befindet sich der Lampenschacht nach wie vor auf der Unterseite des Projektors. Bei einem Lampentausch muss so der Projektor jedesmal aus seiner Halterung gelöst werden. Da ein Lampentausch aber äußerst selten ist (ca. alle 2000 Stunden), ist dieser Umstand zu verschmerzen.
Schon der TX200 war leise, doch der TX300 ist tatsächlich noch leiser. Womit wir zu der einzigen wahrnehmbaren technischen Veränderung gegenüber dem Vorgänger gelangen: Die verwendeten Lüfter sind geräuschoptimiert und bieten auch bei flüsterleisem Betrieb genügend Umluft.
Der Projektor ist derart leise, dass er auch empfindliche Ohren bei der Filmwiedergabe nicht stört, erstrecht nicht bei einer Deckenmontage. In dieser Preisklasse ist uns bislang noch kein leiserer Projektor begegnet.
Mit Schraubenzieher und Unterstützung von Karsten Becker (www.dvdplayer.de) haben wir wie immer einen Blick ins Innere geworfen. Nach dem Öffnen des Deckels ergibt sich ein erster Blick auf ein gut strukturiertes Inneres: Im Bild zu erkennen ist das Netzteil (vorne neben der Optik), die Steuerplatine und die Lampenkammer (unten).
Der direkte Blick von oben verrät die genaue Positionierung der adaptiven Blende, die duch eine besonders große Mechanik direkt ins Auge fällt (Pfeil).
Öffnet sich die Blende, so gehen die Türen soweit auf, dass sie nicht mehr im Lichtweg stehen. Somit kann die maximale Lichtmenge in den Lichtweg und auf die Leinwand gelangen.
Das Anschlussboard des TX300 blieb, wie überraschend, ebenfalls gegenüber dem Vorgänger absolut unverändert. Dies ist schade, denn ein moderner Projektor sollte mindestens zwei digtale Eingänge aufweisen, schließlich werden immer mehr Zuspieler die digitale Übertragung per HDMI nutzen oder gar voraussetzen.
Neben der digitalen Schnittstelle verbleiben: 1x YUV (Cinch), 1x S-Video (Hosiden), 1x Composite (Cinch), 1x Computer RGBHV (SubD). Damit ist der TX300 für alle relevanten Verbindungsarten bestens gerüstet. Zusätzlich zu den Bildanschlüssen sind die serielle Steuerschnittstelle sowie das Triggersignal ebenfalls erhalten geblieben. Damit lässt sich der Projektor auch sehr gut in ausgefallene Steuerkonzepte integrieren.
An Signalarten werden alle aktuellen Standards verarbeitet: NTSC 480i/480p, PAL 576i/576p, HDTV60 720p/1080i und HDTV50 720p/1080i sowie zahlreiche PC-Auflösungen (VGA, XGA, WXGA etc.) können sowohl digital als auch analog eingespeist werden. Nicht unterstützt wird 1080p, was in Anbetracht der progressiven Bilduasgabe von Blu-ray und Co. als Mangel bewertet werden kann. Allerdings bieten die Player direkt eine 720p Ausgabe, so dass keine Veluste in der Bildqualität zu erwarten sind.
Seitdem TX100 ist die Modellreihe sehr flexibel in der Aufstellung. Auch hier hat man an dem Konzept nichts geändert, so dass der TX300 die identischen Merkmale und Abstände aufweist, wie seine Vorgänger.
Projektionsabstandstabelle PJ-TX300
In der Aufstellungsflexibilität spielt die große Optik wieder ihre Stärken aus: Sie ist sehr hochwertig und gewährleistet auch bei Nutzung des Lensshifts eine gute Bildschärfe über das gesamte Bild.
Schärfe und Zoom werden manuell mit Drehringen justiert. Der große Umfang der Optik erleichtert die Justage dabei ungemein.
Technisch waren so gut wie keine Änderungen gegenüber dem TX200 auszumachen. Dadurch war das erste Kapitel dieses Tests gezwungenermaßen eine Wiederholung unseres TX200-Tests. Dies wird sich in diesem zweiten Kapitel nicht ändern, denn auch die Bedienung wurde gleichsam ohne Veränderung von den bisherigen Modellen übernommen:
2.1 Fernbedienung Der Fernbedienung geht ebenfalls in die dritte Generation, zumindest bei Hitachi. Denn die kleine handliche Bedienung wird auch von vielen anderen Herstellern zugekauft. Die Remote ist nach wir vor sehr praktisch und liegt gut in der Hand. Für alle wesentlichen Funktionen ist eine direkte Anwahl-Taste vorhanden, so auch für die einzelnen Eingangsquellen (DVI, Komponente etc.).
Das Menükonzept hat sich beim TX300 nicht verändert, weder bei den gebotenen Funktionen noch im Design. Man fragt sich, ob überhaupt eine Überarbeitung stattgefunden hat.
Regelmäßige Leser unsere Webseite werden wissen, dass die Einstelloptionen bezüglich Gamma und Farbtemperatur besonders wichtig sind. Hier gibt sich der TX300 keine Blöße: Technisch präzise und verständlich benannt kann der Nutzer aus verschiedenen Werkseinstellungen die gewünschte Farbtemperatur wählen:
Gegenüber anderen Modellen wurde hier noch der "Mid"-Bereich eingefügt, der auch einen Weißabgleich in mittleren Helligkeiten ermöglicht. Dadurch wird die mögliche Präzision der Einstellung deutlich erhöht, kein anderer Projektor dieser Preisklasse bietet dies derzeit.
Im Laufe des Bildtests werden wir untersuchen, welches Preset welchem Gamaanstieg entspricht. Die Vermutung liegt nahe, dass "Standard" einem Gamma von 2,2 entspricht. Und auch beim Gamma stehen dem Anwender vier verschiedene Speicherbänke zur Verfügung. Bei eigenen Einstellungen wird zunächst wieder die Referenz gewählt.
Nach Auswahl der Referenz kann wiederum die Helligkeitsverteilung mit einem praktischen Equalizer in neun (!) verschiedenen Bereichen unabhängig voneinander justiert werden.
Die zweite Rubrik "Image" bietet praktische Parameter zur Justage des Bildformats, Overscans und der Bildlage.
Besonders interessant ist die Funktion "Color Space", die eigentlich besser in die "Picture"-Rubrik gepasst hätte. Hier kann zwischen verschiedenen Farbräumen gewählt werden, je nach verwendeter Quelle.
Sollte die Funktion so arbeiten, wie es die technische Beschreibung verspricht, wäre dies ein entscheidender Vorteil gegenüber anderen aktuellen Modellen. Mehr dazu im Bildtest.
Rubrik Nr.4 , "Setup" beinhaltet nur die Funktionen, die zur Bildausrichtung bei der Installation notwendig sind. Hier kann zwischen Front- und Rückprojektion gewählt sowie in dem seltenen Fall einer schrägen Aufstellung ein Trapezausgleich vorgenommen werden. Auch der Lampensparmodus kann hier aktiviert werden. Die Rubrik "Screen" hat einen etwas missverständlichen Namen: Sie beschäftigt sich nicht mit dem Bild auf der Leinwand, sonderm mit den On-Screen-Menüs. Die meisten Funktionen dienen mehr der Spielerei als dass sie wirklichen Nutzen bringen. Neu ist die "Digital Shutter" Funktion, die aber in der Praxis nichts anderes ist als eine Blanking auf 21:9 Format.
Zusätzliche Optionen bietet das gleichnamige "Options"-Menü: Neben Informationen zur Lampen- und Filterlaufzeit wurde hier das neue Service-Untermenü integriert.
Zwar ist hier zum Beispiel eine Funktion zur Minimierung von Vertical Banding integriert (Stripe), doch wurden nicht alle Parameter aus dem Factory Menü übernommen, so dass diese Funktion nur wenig Einfluss erlaubt.
All diejenigen, denen die obige Menüstruktur zu komplex ist, können bei Bedarf auch auf das "Easy Menu" ausweichen, das sich auf die wesentlichsten Funktionen beschränkt und diese ohne schwierige technische Begriffe auf einer Seite zusammenfasst.
Dass das Bedienkonzept des TX300 nahezu unverändert blieb, empfinden wir nicht als Nachteil. Schließlich handelt es sich hierbei um eines der besten Systeme, die je für einen Projektor entwickelt wurden. Besonders hervorzuheben ist der umfangreiche Gammamanager und die in drei Bereichen verstellbare Farbtemperatur. Dies alles ist übersichtlich und verständlich in einem leistungsfähigen Menü verpackt. Das Schöne dabei ist die gute Gliederung und technisch sinnvolle Arbeitsweise der Parameter. Besser kann man ein Bedienkonzept kaum gestalten. Und mit dem Easy Menu wurde auch an den "Laien", der von Einstellorgien nichts wissen will, gedacht.
Keine Veränderungen im technischen Aufbau, keine Veränderungen in der Bedienung. Wie kann dann eine andere Bildqualität überhaupt möglich sein? Außer der höheren Kontrastangabe von 10,000:1 lassen auch die technischen Daten des Herstellers keine Rückschlüsse auf Verbesserungen zu. Doch schauen wir selbst...
Wie bereits unter Technik erwähnt, wurden die D5-Panels aus dem Hause Epson unverändert beibehalten. Dementsprechend gleich fallen die Pixelstruktur und die sichtbare Rasterung aus.
Bei einem HD-Projektor mit 1280x720 Pixeln ist das Problem des "Fliegengitters" nicht mehr überzubewerten. Bei angemessenen Betrachtungsabständen (ca. zweifache Bildbreite) ist die Pixelstruktur des Projektors kaum bis gar nicht auszumachen.
Verschiedene Videonormen legen verschiedene Farbräume zu Grunde. So weicht der Farbraum von PAL z.B. von dem HDTV-Raum leicht ab. Seit dem TX200 und nun auch im TX300 sind im Menü verschiedene Farbräume abrufbar, die durch technisch präzise Umschreibungen gekennzeichnet sind:
Insgesamt ist eine derartige Werksabstimmung aber in dieser Preisklasse als normal anzusehen und durch ein wenig "Tweaken" können zumindest die Sekundärfarben noch besser abgeglichen werden. Die Farbmischung des Projektors erlaubt eine gute Natürlichkeit, die zugleich die nötige Farbintensität bei kräftigen Szenen aufweist. Das Ergebnis ist nahezu identisch zu dem des PJ-TX200.
Wie bei dem Farbraum gilt auch für die Farbtemperatur bei neutralen Graustufen: Je besser sie auf unsere Videonorm abgestimmt ist, desto akkurater und glaubwürdiger ist die Farbdarstellung im Bild. Und natürlich ist auch hier eine gute Werksabstimmung besonders begrüßenswert, da durch sie der Nutzer vor schwieriger Einstell-Arbeit verschont wird. Bei den bisherigen Modellen hat Hitachi bislang stets nur eine gewisse Annäherung an die D65-Videonorm verwirklicht, nie einen genauen Weißabgleich. Leider hat man auch es bei dem aktuellen Modell nicht für notwendig gehalten, den Projektor in der Fabrik genauer einzumessen. Das Diagramm oben zeigt auf der X-Achse die Bildhelligkeit (von dunkel (links) bis hell (rechts)) und auf der Y-Achse die prozentuelle Abweichung der einzelnen Grundfarben vom Optimum (Mitte-100%). Man erkennt deutlich, dass der Projektor in fast allen Helligkeiten einen gewissen Blau- und Rotüberschuss aufweist. Das Filmbild wird dadurch in der Farbdarstellung verfremdet, wer mehr Präzision wünscht, muss selbst Hand anlegen: Identisch zum TX200 bietet der PJ-Tx300 wieder das hervorragende Equalizer-Konzept: Zusätzlich zu den üblichen Gain- und Biaseinstellungen können auch die mittleren Helligkeitsbereiche getrennt beeinflusst werden. Mit den Reglern ist, wenn man die passenden Messinstrumente zur Verfügung hat, eine Kalibrierung äußerst einfach. Hinteinander stimmt man helle, mittlere und dunkle Graustufen voneinander getrennt ab. Die Interaktionen der einzelnen Regler liegen auf einem gut berechenbaren Niveau.
Lediglich in den Bereichen unter 20IRE weist der Projektor noch den LCD-typischen Blaustich auf. Dies ist aber in der Regel nicht so relevant, da das Auge in den dunklen Bereichen weniger stark auf Farbverschiebungen reagiert, als in hellen. Die Werkseinstellung des 6500K-Presets ist in Anbetracht der der stärker werdenden Konkurrenz nicht mehr ganz zeitgemäß. Hervorragend sind aber die Möglichkeiten zur nachträglichen Optimierung, sie erlauben dem Nutzer oder Fachhändler eine nachträgliche Justage.
Die Bildplastizität ist nicht nur konstruktionsbedingt, sondern auch "Einstellungssache". Gemeint ist die Abstimmung der Helligkeitsverteilung, sie beschreibt das Verhältnis zwischen tatsächlich ausgegebener Helligkeit und Signalstärke. Aktuelle DVD-Überspielungen legen hier einen Kurvenanstieg von 2,2 zu Grunde, in der Praxis liefern, je nach Raumbegebenheiten, Anstiege zwischen 2,2 und 2,5 optimale Bildergebnisse. Wie bei der Farbtemperatur bietet der PJ-TX300 auch bei der Gamma-Einstellung verschiedene Presets zur Auswahl: "Standard", "Low" und "High". Leider sind diese Angaben nicht so technisch präzise und aussagekräftig wie bei der Farbtemperatur. Die Annahme liegt nahe, dass "Standard" sich an der Videonorm orientiert. Dies bestätigt auch unsere Messung:
Der Anstieg von knapp über 2,3 ist ein für nahezu jeden Raum universell einsetzbarer Wert, um eine gute Bildplastizität zu erreichen. Die Durchzeichnung in dunklen Bildern ist dabei gut, ohne Details zu verschlucken. Weiter interessant ist das Preset "Low": Hier erwartet man eine flachere Gammakurve, die zwar dunkle Details stärker hervorhebt, aber insgesamt das Bild ausgewaschener erscheinen lässt. Doch unsere Messungen und Beobachtungen haben gezeigt, dass die Konstrukteure hier geschickt agiert haben: Tatsächlich wird die Durchzeichnung von dunklen Bereichen angehoben und somit auch in Räumen mit Streulicht sichtbar verbessert. Doch im folgenden Teil der Gammakurve (mittlere Helligkeiten) geht die Gammakurve in eine 2.5 Kurve über, so dass die "Low"-Einstellung bei unserem Testgerät mehr Durchzeichnung und dennoch einen steileren Anstieg aufwies als "Standard".
Die Helligkeit steigt im Verhältnis zum Signallevel sehr schnell an, so dass viele Teile des Bildes in einen sehr hellen Bereich verschoben werden. Erkauft wird dies mit einer unatürlichen Helligkeitsverteilung, bei der helle Elemente zum Überstrahlen neigen.
Zum Glück erhalten geblieben ist die große Einstellvielfalt: Auch das neue Modell bietet wieder einen Gamma-Equalizer, mit dem verschiedene Helligkeitsbereiche unabhängig voneinander in neun Stufen geregelt werden können.
Das Prinzip des Equalizers ist so einfach wie genial: Jeder dieser Regler entspricht einer gewissen Graustufe, einem gewissen Helligkeitsbereich:
Mit der Fernbedienung kann sogar jederzeit eine Grautreppe eingeblendet werden, die die Abstimmung und Funktionsweise des Equalizers intuitiv unterstützt (Bild oben). Für technisch fortgeschrittene Leser wird folgendes Diagramm der Gammakurve weiteren Aufschluss geben: Das Diagramm zeigt die Einstellbereiche der einzelnen Regler in der Gammakurve. Wie man sieht, ist es mit dem Equalizer möglich, nahezu jede Gammakurve zu realisieren, flache bis steile. Dementsprechend ist es dem Nutzer möglich, die Gammakurve perfekt auf seine Räumlichkeiten und persönliche Präferenzen abzugleichen: Man wünscht mehr Durchzeichnung, einfach Bereiche 1-3 mit den entsprechenden Reglern nachbessern. Die Bildquelle neigt zu Clipping? Dies könnte z.B. mit Regler 8 verbssert werden, etc. etc. Wir halten dieses Prinzip gerade wegen seiner Verständlichkeit und Vielseitigkeit für äußerst vorbildlich und wundern uns, dass es von noch keinem anderen Hersteller übernommen wurde.
Um den On- / Off- Kontrast von Digitalprojektoren zu erhöhen, greifen mittlerweile fast alle Hersteller auf automatische, adaptive Blenden zurück. Besonders im LCD-Bereich gehört eine solche Blende fast schon zum Standard. Die Blende passt die Lichtmenge, die in den Lichtweg gelangt, in Echtzeit an den Bildinhalt an: Sie schließt sich bei dunklen Szenen und öffnet sich bei hellen Szenen. Konservative Videopuristen mögen diese neue Technik verteufeln, doch spätestens seit den Sony VPL-VW100 / 50 kann sich jeder von den offensichtlichen Vorteilen überzeugen, die Cine4Home bereits mehrfach deutlich erläutert hat. Bei einer schlechten technischen Umsetzung kann eine adaptive Blende aber auch mehr schaden als nützen: Hauptproblem ist ein sichtbares Bildflackern oder Dimmen, wenn nicht gleichzeitig die elektronische Helligkeits- (Gamma-) Kontrolle den Lichtverlust durch die Blende ausgleicht. Und gerade die ersten Versionen der adaptiven Blende zeigten hier deutliche Schwächen, ebenso die des Vorgängers TX200. Der besonders kontrastfördernde Auto2 Modus war praktisch nicht nutzbar und auch im moderaten Auto1 Modus konnte der Anwender stellenweise den Dimmeffekt der Blende beobachten. Im letzten Jahr waren wir in Anbetracht der neuen Technik sehr milde in der Bewertung, doch in den letzten Monaten hat sich einiges getan: Immer mehr Hersteller optimieren das Zusammenspiel zwischen Gammaanpassung und adaptiver Blende, so dass ihre Arbeitsweise unsichtbar wird und sich gleichsam nur noch in den Vorteilen (verbesserter Schwarzwert und Durchzeichnung) äußert. Obwohl wie gerade erläutert die Blende des TX200 Verbesserungspotenzial bot, haben die Konstrukteure nicht nachgebessert. Die Ergebnisse sind, wie in fast allen bisher getesteten Bereichen, identisch zum Vorgänger: Im Auto2-Modus erreicht der PJ-TX300 ein maximales On / Off - Kontrastverhältnis von 7500:1, auf den Punkt genauso viel wie der TX200. Bei der Werksangabe mit dem nun versprochenen Verhältnis von 10,000:1 kann es sich wohl nur um einen "Marketinggag" handeln, unser Seriengerät war jedenfalls nicht in der Lage, diesen Wert zu erreichen. Abgesehen von der zu großen Auffälligkeit dieses Modus (Bildflackern) wird dieser hohe Wert ferner mit einer falschen Farbtemperatur erkauft. Farbkalibriert bleiben 4500:1 übrig, doch das Flackern macht den Modus nicht nutzbar.
Der Anstieg entspricht nun nicht mehr 2,33, sondern 2,48, die Kurve wird durch die Blendenregelung steiler. Eine bessere Echtzeit-Anpassung der Helligkeitsverteilung (wie z.B. beim VPL100) haben wir an dieser Stelle in unserem TX200 Test angemahnt, doch leider ist auch nach einem Jahr nichts passiert bei Hitachi. Da die Technik aber nicht allgemein stehen bleibt (und bei vielen Konkurrenten auch nicht stehen geblieben ist), müssen wir dieses Defizit bei der Bewertung härter bestrafen, der Kunde kann in diesem Herbst einfach mehr erwarten, auch in dieser günstgen Preisklasse!
Durch dieses Hilfsmittel ist es dem Nutzer möglich, Lichtmenge und Kontrast optimal auf die persönlichen Bedürfnisse und Leinwandgröße anzupassen. Wieviel Kontrast bei welcher Lichtmenge erreicht der Projektor nun? Die Herstellerangabe von 1200 Lumen ist da ein wenig dürftig. Um ein wenig Übersichtlichkeit zu erreichen, haben wir die Lichtleistung und den Kontrast in einer Tabelle zusammengefasst:
Die maximale Helligkeit und den maximalen Kontrast (1160 Lumen bzw. 1400:1 nativer Kontrast) erreicht der TX300 im "Hi-Bright" Modus. Doch leider sorgt dieser Modus für eine viel zu grüne Bilddarstellung, so dass er bestenfalls für Fußball-Live-Übertragungen unter Restlichtbedingungen geeignet ist. All diese Werte sind typischer LCD-Durchschnitt und durch die nicht mehr ganz zeitgemäße Arbeitsweise der adaptiven Blende weiter zu relativieren, doch es wird deutlich, dass der TX300 eine Flexibilität aufweist, wie kaum ein anderes Modell am Markt. Schade, dass bei der Blende viel Potenzial verschenkt wurde.
Die bewährte Optik des TX100/200 wurde auch beim TX300 wieder verbaut, was sich bei der optischen Schärfe erneut bezahlt macht. Unser Testgerät (normales Serienmodell) zeigte eine gleichbleibend gute Schärfe über das gesamte Bild, auch in den Randbereichen. Wieder fielen uns aber leichte Unschärfen in den Randbereichen auf, wenn der horizontale Lensshift zu weit ausgereizt wird. Man sollte also darauf achten, den Projektor nicht zu weit von seinen "natürlichen" optischen Achsen weg zustellen. Die Ausleuchtung ist gleichmäßig gut, es existiert kein sichtbarer Abfall zu den Ecken. Auch die adaptive Blende hat keinen negativen Einfluss auf die Ausleuchtung in dunklen Bereichen.
In Sachen Konvergenz überzeugte unser Testgerät auf ganzer Linie. Nur minimale Farbsäume waren aus der Nähe auszumachen, die aber den Filmbetrieb und nichtmal bei einer Computernutzung störend ins Gewicht fallen. Hier halt Hitachi weiterhin einen hohen Standard.
Am Overscan-Konzept des TX200 gab es auch beim TX300 nichts zu verbessern, da es praktisch perfekt ist. In elf verschiedenen Stuffen können alle vier Bildränder von 0 bis 40 PAL-Pixeln (links und rechts) beschnitten werden.
Nicht verbessert wurde ebenfalls der "Zahlendreher": Ausgerechnet bei "0" ist der Overscan maximal, bei "10" abgeschaltet.
Schon beim TX200 hatten wir es bemängelt: Der De-Interlacer wies keinen PAL-Filmmode auf. Spielfilme litten durch Detailverlust und Zeilenflimmern, eine progressive Zuspielung war nahezu unverzichtbar. Leider sah man beim TX300 hier keinen Nachbesserungsbedarf, auch in dieser Rubrik sind die Ergebnisse im Vergleich zum Vorgänger absolut identisch:
Filmmaterial
3.9 Detailtreue / Skalierung / Schärfe (Know How Link hier) Wir kommen zur Signalverarbeitung. Sie ahnen es schon, auch hier sind die Ergebnisse absolut identisch zum TX200: Ein HD-ready Projektor kann seine hohe native Auflösung nur dann nutzen, wenn seine Signalverarbeitung und, im Falle von PAL, seine Skalierungselektronik hochwertig arbeitet:
3.9.1 Signalverarbeitung Analog / Digital Die Signalverarbeitung muss das eingehende Signal möglichst detailliert auflösen, ohne dabei störende Artefakte wie Überschärfungen oder Doppelkonturen zu provozieren. Es zeigen sich hier hervorragende Ergebnisse (siehe Bild). Ohne störende Doppelkonturen wird das eingehende Signal präzise und scharf verarbeitet, das Bild bleibt detailliert und dennoch natürlich.
3.9.2 Skalierung Horizontal Die DVD-Auflösung liegt mit 720x576 Pixeln deutlich unter der nativen Auflösung des Projektors (1280x720). Daher muss sie von der internen Skalierungs-Elektronik umgerechnet werden:
In der Horizontalen rechnet der Projektor das eingehende Signal bis zur höchsten Auflösung zuverlässig, aber nicht ohne Schwächen, um. Gerade im Bereich um 6MHz sind deutliche Linearitätsschwankungen zu erkennen.
Im laufenden Filmbetrieb können diese Ungenauigkeiten zu leichten Interferenzen in feinen Strukturen sorgen, die besonders bei horizontalen Kameraschwenks auffallen.
Wie im Bild oben zu erkennen, wirken die farbigen Balken nicht gleichmäßig "rund" sondern leicht durcheinander, stellenweise aufgehellt oder dunkler. Offensichtlich werden hier vertikale Spalten vertauscht. Noch besser kann man dieses Phänomen mit dem bekannten Testbild des Siemenssterns erkennen.
Die farbigen Strahlen zeigen keine geraden Kanten, sondern sind deutlich ausgefranst. Je detaillierter der Bereich, desto auffälliger die Ausfransungen. Im Filmbetrieb leiden hierunter besonders kleine farbenkräftige Details, wie sie in Animationsfilmen oft vorkommen. Besonders ausgeprägt ist dieser Fehler bei der 576p Zuspielung. Aber auch bei 720p ist er noch zu erkennen:
Erst bei 1080i oder analoger Zuspielung sind keine störenden Ausfransungen mehr zu erkennen. Da obiger Fehler nur bei digitaler HDMI-Zuspielung auftaucht und wir das Phänomen schon öfter in Betatests von andereren Geräten gesehen haben, tippen wir als Fehlerquelle auf den Scaling-Filter des HDMI-Receivers. Daher sollte eine Problembehandlung per Software-Update möglich sein. Wir haben den Hersteller bereits beim TX200 über den Fehler informiert, aber noch kein Firmware-Update erhalten. Wir rechnen mittlerweile mit keinem Update mehr, so dass uns nichts anderes übrig bleibt, als diesen Fehler in der Bewertung angemessen zu berücksichtigen.
3.9.3 Skalierung Vertikal Die Umskalierung von 576 Zeilen (PAL) auf 720 Zeilen (Projektor) gelingt dem TX300 wiederum gut. Ohne große Interferenzen rechnet er die Zeilen in verschiedenen gängigen Auflösungsbereichen der DVD um. Sogar einzeilige Details, wie sie bei aktuellen DVDs leider immernoch die Seltenheit sind, werden so umgerechnet, dass im Filmbetrieb keine großen Defizite zu erkennen sind.
Anmerkungen:
Gute Ergebnisse zeigen Hitachi-Projektoren meist in der farblichen Gleichmäßigkeit über die gesamte Bildfläche, so auch wieder der TX300: In allen Graustufen zeigte unser Testgerät eine gute Farbhomogenität, lediglich zu den äußersten Ecken driftet die Farbtemperatur leicht ins Kühle ab, im Filmbild fiel dies nicht auf. Sollte man mehr Perfektion wünschen oder sich das Shading im Laufe der Zeit verändern, so kann der kompetente Fachhändler zudem mit dem Service Menu weiterhelfen: In einem weiter verbesserten System kann hier das Shading in diversen Helligkeiten optimiert werden. Vor bösen Überraschungen ist man also sicher.
Für das Vertical Banding gilt das Gleiche wie für das Shading: Eine gewissenhafte Werksabstimmung und die Möglichkeiten der Nachkorrektur im Service-Menü lassen die viel diskutierten vertikalen Streifen, die besonders in einfarbigen Flächen bei horizontalen Kameraschwenks auffallen (Fußball), bei dem TX300 kein großes Problem mehr sein. Hier muss sich der Projektor vor der Konkurrenz ebenfalls nicht verstecken.
Bildqualität und -eigenschaften sind zum Vorgänger TX200 absolut identisch. Der Stand von 2005 reicht mangels Verbesserungen bei den bekannten Defiziten im Jahre 2006 nicht mehr für den selben guten Notenspiegel.
Der PJ-TX300 zeigt in nahezu allen Bereichen die selben Eigenschaften, wie sein Vorgänger, der PJ-TX200. Demensprechend gleich fällt unser Fazit aus: Das Chassis bietet flexiblen Aufstellungseigenschaften, besonders die große Optik zeigt sichtbare Vorteile in der Projektion, der Lensshift provoziert aber bei voller Ausnutzung einen Schärfeverlust. Die Lüftung ist als einzig bemerkbare Änderung neben der Farbe nun noch einmal etwas leiser gegenüber dem Vorgänger, so dass der TX300 zu den leisesten seiner Klasse gehört und den Filmbetrieb in keinster Weise mehr stört. Das Design profitiert vom schwarzen Finish und wirkt nun noch edler als bei den Vorgängern.
Gute Werkseinstellungen und vor allem hervorragend vielseitige Kalibrierungsoptionen erlauben dem Projektor allerdings sehr gute Ergebnisse in den Bereichen Farben und Helligkeitsverteilung. Einmal richtig eingestellt projiziert der TX300 das Bild so auf die Leinwand, wie es die Macher beabsichtigt haben, gute Zuspielung und DVD vorausgesetzt. So zeigt das Bild kaum Schwächen: Dunkle Berieche sind gut durchgezeichnet, ebenso helle. Die Farben sind kräftig und zugleich nicht übersättigt oder unnatürlich.
Allen diesen Unkenrufen zum Trotz, insgesamt liegt der Hitachi-Projektor nach wie vor auf einem hohen Niveau. Er bietet außergewöhnliches Design, Aufstellungsflexibilität, ein hervorragendes Bedienkonzept und eine ansprechende Bildqualität. Leider hinkt das Modell aber in wichtigen Details wie adaptive Blende, Detaildarstellung und De-Interlacing der kommenden Konkurrenz leicht hinterher. Es handelt sich schlicht und einfach um Technik aus dem Vorjahr. Der Fairness halber muss man all dies aber in Relation zum Preis setzen: Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von €1499,- gehört der PJ-TX300 zu den günstigsten seiner Klasse und ist von Tag eins an wesentlich preiswerter, als sein Vorgänger TX200 vor einem Jahr. Er ist daher allen denjeigen zu empfehlen, die für wenig Geld einen maximalen Gegenwert in Bild und Ausstattung erwarten. In Sachen Preis-Leistung ist und bleibt der TX300 hervorragend.
- Farbausfransungen (Chroma-Bug)
24. September 2006, Cine4Home Sie wollen sich persönlich von der Qualität des Projektors überzeugen? Kein Problem, die meisten unserer kompetenten Shopping-Mall Partner werden den PJ-TX300 ab Oktober in der Vorführung haben (auch in Ihrer Nähe): Zahlreiche Fachhändler mit günstigen Preisen in unserer Shopping-Mall
6. Technische Details (Herstellerangaben!):
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