Test: DLP Projektor Barco Cineversum 70 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
DLP High-End made in Europe | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Das Testmuster wurde zur Verfügung gestellt von: www.Benedictus.de |
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Nun meldet sich der belgische Projektoren-Hersteller Barco, bekannt durch hochwertige Röhren-Projektion, auf dem High-End Home Cinema Markt mit dem neuen Modell Cineversum 70. Die technischen Daten lesen sich beeindruckend: Kontrastverhältnis von 2700:1, HDTV (1280x720) Auflösung etc.. Allerdings ist auch der Preis Barco-typisch beeindruckend hoch, ca. € 10900.- muss der Käufer anlegen, wenn er in den Heimkino-Genuss kommen möchte. Wie schlägt sich der neue Barco angesichts der leistungsfähigen Konkurrenz? Wir hatten den Cineversum 70 auf dem Prüfstand. Wir verweisen im voraus auf unsere Testkriterien, die ausführlich
in unserem Know How Special: "Projektoren
/ PlasmaTVs - Qualitätsmerkmale - Die Testkriterien von Cine4Home"
beschrieben werden. 1. Ausstattung und Technik (Know How Link hier) Der Cineversum ist sehr kompakt in den Abmessungen, aber dennoch designtechnisch ausgefallen. Barco beweist, dass Projektoren nicht einheitlich langweilig, sondern auch ansprechend gestaltet werden können, so dass sie sich sehr gut in fast jedes Wohnzimmer integrieren lassen. Aus jedem Winkel sieht das Gerät anders aus. Dabei wirken die Verarbeitung und verwendeten Materialien durchweg hochwertig und stabil. Die Qualität entspricht hierbei sehr gut der Preisklasse.
Die Optik ist in zwei verschiedenen Ausführungen erhältlich:
Als "Short Throw" für kurze Projektionsabstände oder
als "Long Throw" für längere Abstände. Die Schärfe
und Zoomanpassung erfolgt manuell direkt an der Optik. Zwar nicht so hoch wie bei einem Sharp Z12000, doch ebenfalls beeindruckend ist die Kontrastangabe von 2700:1. Auch beim Barco Modell wird sie unter anderem durch Streulichtfilterung per Iris-Blende in der Optik ermöglicht.
Die Blende ist allerdings fest installiert und kann nicht mechanisch geöffnet werden. Dies stellt aber kein Problem dar, da die 200W Lampeneinheit genügend Licht produziert, um viel Helligkeit an die Leinwand zu bringen. Sie hat eine Lebensdauer von "nur" 1500 Stunden, ist aber als
Ersatzteil angenehm günstig: € 500.- . Dies ergibt laufende
Unkosten von € 0,33 / Stunde, in der High-End Kategorie ein guter
Wert.
Doch damit ist man noch lange nicht am Ziel: Im nächsten Schritt muss die schwarze Belüftungseinheit (Bild oben rechts) losgeschraubt und angehoben werden. Erst jetzt hat man Zugriff auf das Lampenmodul.
Nach Lösen zweier weiterer Schrauben kann man nun die Lampe wechseln. An dieser Prozedur zeigt sich, dass Barco sich mehr an den versierten Profi-Anwender richtet, als an den "unbedarften" Home-Cinema User. Beim Wechsel der Lampeneinheit ergibt sich auch ein deutlicher Blick
in den Inneren Aufbau. Er ist derart verwinkelt, dass nur autorisierte
Vertragshändler "Hand anlegen" sollten.
Die Kühl-Luft wird an der linken Projektor Seite angesaugt und an der rechten und Vorderseite wieder aus dem Gerät herausgeführt. Die Belüftungsschlitze wurden ansprechend in das Gehäusedesign integriert.
Die Belüftung ist Geräusch-optimiert und dürfte auch empfindliche
Ohren im Filmbetrieb nicht stören. Es fällt aber auf, dass sie
adaptiv arbeitet und, je nach Wärmeentwicklung, mit unterschiedlicher
Drehzahl "läuft". 1.2 Anschlüsse / Bildsignale
(Know
How Link hier)
Sie muss losgeschraubt und sehr unhandlich abgenommen werden, damit ist
ein schneller Anschluss-Wechsel fast unmöglich. Wer öfter Kabel
wechselt, sollte daher die Blende am Besten stets abmontiert lassen.
Bei den Anschlüssen wurde an hochwertigen Verbindungsmöglichkeiten nicht gespart. Zwei Komponenten Eingänge, einer davon wahlweise mir RGB-HV oder YUV beschaltet, ein DVI-Eingang mit HDMI-Kopierschutz-Unterstützung und eine Sub-D Buchse (für PC Anschluss) machen das Gerät kompatibel zu allen derzeit erhältlichen High-End Bildgebern. Selbstverständlich sind die obligatorischen S-Video und Composite Buchsen ebenfalls nicht vergessen worden. Genauso komplett zeigen sich die unterstützen Signalarten: Vom herkömmlichen
PAL bzw. NTSC Interlaced Standardsignal über die Progressive Varianten
480p und 576p bis hin zu zukünftigen HDTV Auflösungen von 720p
bzw. 1080i verarbeitet der Cineversum alles, was im "angeboten"
wird. Auch bei exotischen PC Auflösungen und Frequenzen zeigt sich
der Barco Projektor angenehm flexibel.
1.3
Aufstellung (Know
How Link hier) Wie bei jedem High-End Projektor ist eine dauerhafte Deckenmontage für
eine perfekte Installation zu empfehlen. Die entsprechende Halterung ist
für ca. € 540.- separat als Zubehör erhältlich.
Durch die zwei angebotenen Optik-Varianten kann der Cineversum in praktisch jedem Raum verwendet werden. Die Abstands-Tabellen im Überblick:
Projektionsabstandstabelle "Short-Throw 1,4 - 1,8"
Projektionsabstandstabelle "Long-Throw 1,8 - 2,4"
Schärfe und Zoom lassen sich leichtgängig und präzise manuell an der Optik anpassen.
Insgesamt zeigt sich der Cineversum als angenehm flexibel und kann auf
jede erdenkliche Aufstellungsart sehr gut optimiert werden. Besonders
empfehlenswert ist eine waagerechte Aufstellung ohne digitalen Trapezausgleich,
die durch den vertikalen Lens-Shift erleichtert wird.
2.1 On Screen Menus Die On-Screen Menüs des Cineversum 70 sind graphisch auf einfachstem Niveau gehalten: Schwarze Schrift auf grauem Grund. Diese Schlichtheit ist aber der Übersichtlichkeit nicht abträglich, im Gegenteil, hier verwirren keine unverständlichen Grafik-Symbole.
Die Bezeichnungen sind weitgehendst klar und präzise, in manchen Teilbereichen aber nur für Fortgeschrittene zu verstehen. Die gebotenen Einstell-Funktionen sind dabei vielseitig und erlauben eine vollständige Bildanpassung auf die individuellen Bedürfnisse. Ein klarer Pluspunkt, der aber im High-End Bereich selbstverständlich sein sollte. Im Laufe des Bildtests gehen wir näher auf die einzelnen Bild-Funktionen
ein. 2.2 Fernbedienung Die Fernbedienung ist zwar kein Design-Objekt wie der Projektor, aber in ihrer Struktur und den gebotenen Funktionen in jeder Hinsicht vorbildlich. Sie ist elektrisch rot beleuchtbar, um auch in dunklen Heimkino-Räumen
gut ablesbar zu bleiben. Für jeden Eingang steht eine direkte Anwahl-Taste
zur Verfügung. Ebenfalls lobenswert und bei Projektoren äußerst
selten sind die separaten Funktionstasten für die grundlegenden Bildparameter
wie Brightness, Contrast etc.. Man sollte daher stets darauf achten, dass man rechtzeitig für Ersatzbatterien
sorgt, denn ohne Fernbedienung ist die Bedienung unmöglich. 3.1 Screendoor / Raster (Know
How Link hier)
Dieses sehr gute Ergebnis wird nur von aktuellen D-ILA Projektoren, die
eine noch bessere Füllrate und Auflösung aufweisen, überboten.
Ein gegenüber der LCD bzw. LCOS Projektion deutlicher und häufiger Nachteil der DLP Technik ist ein nicht perfekter Farbraum, der vor allem auf die Grundfarbenerzeugung per Farbfilter (im Farbrad) zurückzuführen ist. Auch der Cineversum kann dieses Manko nicht kaschieren. Der gemessene Farbraum erreicht nicht ganz die HDTV Norm. Die Grundfarbe Rot wird leuchtend mit sehr guter Intensität und Farbreinheit dargestellt. Leichte Schwächen zeigen hingegen Grün und Blau. Besonders Blau wirkt ein wenig ausgewaschen auf der Leinwand.
Diese Schwächen sind aber nicht überzubewerten. Auch farbintensive Filme zeigt der Projektor angemessen bunt und leuchtend auf der Leinwand.
Der Barco Cineversum 70 stellt im "Image Settings" Menü
zahlreiche voreingestellte Farbtemperaturen zur Auswahl. Für die
Wiedergabe von Farbfilmen auf DVD ist die Video-Einstellung (6500K) empfehlenswert. Sie ist gut angenähert, allerdings mit durchgehend ein wenig zuviel Grün im Bild.
Wer über die entsprechenden Messinstrumente verfügt, kann im "Custom Balance" Mode die Farbtemperatur punktgenau auf die erforderliche RGB-Verteilung optimieren. Sie ist sehr lobenswert ausgefallen, da sie nahezu stufenlos in x-und y-Koordinaten eingestellt werden kann. Allerdings ist diese Vorgehensweise für Laien schwerer zu verstehen. Als zusätzliche Einflussmöglichkeiten stehen die obligatorischen
Bias (Black) und Gain (White) Regler einzeln für zwei Grundfarben
zur Verfügung. Die erzielbaren Ergebnisse liegen auf hervorragendem Niveau. Die Farbtemperatur von 6500k lässt sich praktisch ohne Abweichung realisieren.
Die Einhaltung der 6500K Norm ist ein notwendiger Aspekt der akkuraten Farbdarstellung, eine richtige Farbdekodierung der andere. Hier bietet der Projektor drei Auswahlmöglichkeiten: "EBU", "ANSI" und "Projector". Überraschenderweise bietet nicht die EBU Einstellung die besten Ergebnisse sondern die Projektor-Optimierte Dekodierung "Projector". Sie erlaubt in Verbindung mit einer zur Werkseinstellung erhöhten Farbsättigung einen sehr genauen Blau-Filter Abgleich der Farbverteilung. Eine digital abgestimmte Farbtemperatur nutzt in der Regel nicht den
maximalen Kontrastumfang eines Projektors, zu ungenau ist das Farbspektrum
der verwendeten Lampen. Wer den höchstmöglichen Kontrast ausnutzen
will, muss den "Display-White" Modus aktivieren. Er zeigt die
"native" Farbcharakteristik der Projektions-Lampe. Hierdurch
leidet die akkurate Farbdarstellung deutlich. Display White: Zu kühl Für die Projektion von Schwarz-Weiß Filmen gilt nicht die 6500K Norm, sondern die Einstellung von 5400K. Filmmaterial und Kinos sind ursprünglich auf 5400K (Mittagssonne) abgestimmt. Da Schwarz / Weiß Filme ohne Farbkorrektur auf der DVD aufgezeichnet sind (nur "Y"), muss das Projektoren Weiß auf den gängigen Kino-Standard, 5400K, abgeglichen werden. Der Cineversum bietet hierfür ein vorkalibriertes Setting: "Film". In derartigen Details zeigt sich, dass Barco viel Know How in den Projektor hat einfließen lassen.
In den technischen Daten ist ein Kontrast von 2700:1 vermerkt. Und
auch beim Cineversum zeigt sich, dass die Firmen bei der Kontrast-Angabe
ehrlicher geworden sind. Tatsächlich erreichte unser Testgerät
bei Messungen ein Kontrastverhältnis von 2500:1, allerdings nur
im "Display White" Modus, bei dem die Farbreproduktion nicht
akkurat ist. Anmerkung: Durch externe Farbfilterung lässt sich das Kontrastverhältnis
des Cineversum70 deutlich verbessern, da hier das gesamte Lampenspektrum
ausgenutzt werden kann. Bei gleichbleibender Maximalhelligkeit wird
der Schwarzwert verbessert und so das Kontrastverhältnis auf bis
zu 2400:1 erhöht.
Für die Heimkinoprojektion ist ein Wert von 2,2 optimal. Wählt man ihn, so zeigt der Projektor einen perfekten Helligkeitsanstieg. Mit einer Steigung von 2.22 entspricht er genau dem ausgewählten Wert. Die Kurve verläuft absolut gleichmäßig und dokumentiert, dass beim Cineversum alles genau so hell im Bild erscheint, wie es bei dem DVD-Mastering beabsichtigt wurde. Näher kann man dem Kinooriginal (bei guter DVD) nicht kommen. Beeinflusst wird die Genauigkeit der Gammakurve allerdings, wenn man die letzten Licht & Kontrastreserven des Projektors mit Hilfe der "White Peak" Funktion aktivieren möchte. In diesem Modus wird auch während des Segmentwechsels des Farbrades ein Bild erzeugt, was die maximale Bildhelligkeit sichtbar anhebt. Die Gammaverteilung wird aber nicht automatisch angepasst, sodass der Anstieg mit rund 2,6 über dem Soll liegt.
Mit Hilfe des umfangreichen Gammamenus lässt sich die Helligkeitsverteilung aber korrigieren und auf den sehr guten Wert von 2,25 anpassen.
So bietet sich dem Anwender jede erdenkliche Art der Nutzung: Entweder
farboptimiert im "Normal"-Modus oder helligkeitsoptimiert im
"White Peak" Modus.
Die Verschiebung ist aber gering genug, um aus normaler Sichtentfernung
nicht aufzufallen. Dennoch: In der Highend-Klasse über €10,000.-
sollte so etwas nicht vorkommen. 3.7 Overscan (Know
How Link hier)
3.8.1 Rauschen 3.8.2 False Contour 3.8.3 Regenbogeneffekt 3.9 Detailtreue / Skalierung / Schärfe (Know How Link hier) Die hohe native Auflösung des DMD-Panels kann nur angemessen genutzt
werden, wenn sowohl die Signalverarbeitung als auch die Skalierung (Umrechnung
der Auflösung) zuverlässig und hochwertig arbeiten. 3.9.1 Signalverarbeitung
Bei der digitalen Zuspielung zeigt sich ein noch besseres Ergebnis: Wie
zu erwarten sind hier keine Doppelkonturen mehr auszumachen. 3.9.2 Skalierung - Vertikal
Bei den einzeiligen weißen Linien (Testbild-Ausschnitt oben) zeigt sich, dass jede zweite bzw. dritte Linie entweder verschluckt oder doppelt dargestellt wird. Die Skalierung zeigt sich aber sehr gleichmäßig, so dass die Linearitätsschwankungen im normalen Kinobild nicht zu erkennen sind.
Nur im 6MHz Bereich erkannt man im Testbild oben leichte Helligkeitsschwankungen der weißen Linien. Beeindruckend ist zudem, dass auch bei analoger Überspielung nur ein geringer Pegelabfall, d.h. Helligkeitsabfall in hohen Auflösungen, zu erkennen ist. Im normalen Filmbetrieb bedeutet dies, dass auch feine Strukturen und kleine Bildelemente mit hohem Kontrastumfang ohne Dynamikverlust dargestellt werden. Das gleiche gilt für die Farbauflösung. Selbst über YUV ist die Farbtrennung noch klar und deutlich bis hin zur höchsten Auflösung von 3,75Mhz. Die Farbtrennung ist so deutlich, dass auch die digitale Übertragung
kaum Vorteile mit sich bringt.
3.10 De-Interlacing (Know
How Link hier) Videomaterial Filmmaterial 3.11 Fazit Bild
Anmerkung: 5. HDTV Wiedergabe 7. Bewertung + Detaillierte Einstellmöglichkeiten
Dieser Test zeigt die Eigenschaften des Projektors in seiner Werks-Ausführung. Durch bestimmte Tuning-Maßnahmen kann das Leistungspotenzial sichtbar erhöht werden. Details >hier<.
8.
Die wichtigsten technischen Daten im Überblick (Herstellerangaben): Technology: single chip DLP(tm) Color Wheel: 6 segment (RGBRGB) Inputs Acoustic Noise: < 30 dBA |
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