Preview Special Continued: |
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Halten die ersten Messergebnisse, was der Bildeindruck verprach? |
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Unser Dank geht an Herrn Gustav Emrich (JVC) und Herrn Jürgen Wilkin (JVC), die dieses zweite Preview durch ihre tatkräftige Unterstützung so kurzfristig möglich gemacht haben.
In diesem zweiten Preview-Special präsentieren wir daher die ersten "Hard Facts" bzgl. des neuen LCOS Referenzprojektors aus dem Hause JVC:
Wenig Informationen gab es bislang zu der Menüführung des Projektors und den gebotenen Funktionen, vor allem des Bildmenüs. Daher haben wir uns ersteinmal mit allen Einstellparametern auseinandergesetzt.
Die Menüstruktur des DLA-HD1 ist in sechs Hauptkategorien, "Image", "Setup", "Video", "Install", "Func." und "Info" unterteilt. Hier die Rubriken im Detail:
1.1 "Image"-Rubrik Wie der Name schon sagt beinhaltet diese Rubrik wesentliche Bildparameter. Übersichtlich übereinander gegliedert finden sich typische Einstellparameter, die dem Fachmann geläufig sein dürften:
Besonders erwähnenswert sind die Funktionen "Sharpness" und "DNR", mit denen die vorzüglichen Rauschkorrekturen der verwendetene Gennum-Signalverarbeitung konfiguriert werden können.
Alle drei(!) Grundfarben können sowohl horizontal als auch vertikal verschoben werden, und das gleich um mehrere Pixel. Mit Hilfe dieses Menüs ist es daher möglich, im besonders wichtigen Teil des Bildes, Bildmitte, eine Konvergenzverschiebung von nicht mehr als einem halben Pixel zu realisieren. Viele Heimkinofans werden sich über die Option besonders freuen, ließ sie doch ein Sony Ruby oder Pearl so schmerzlich vermissen.
1.2 "Setup"-Rubrik Die zweite Hauptrubrik bietet diverse Möglichkeiten, die gewünschten Bildkonfigurationen in eigenen Profilen abzuspeichern. Zusätzlich stehen drei Werkspresets zur Verfügung, die selbsterklärend für verschiedene Einsatzzwecke vorkonfiguriert sind.
1.3 "Video"-Rubrik Die dritte Rubrik "Video" bietet verschiedene Aspekte der Signalanpassung. Leider konnten wir bei diesem kurzen Preview nicht alle Funktionen in ihrer Arbeitsweise untersuchen, da bei der verwendeten 1080p Zuspielung per HDMI die meisten Funktionen deaktiviert sind.
Wie man aber im obigen Screenshot erkennt, sind Funktionen wie Bildformat, De-Interlacing, Schwarzpegel und Signalstandard (RGB, YPbPr 4:2:2, 4:4:4) zu beeinflussen.
Das Install Menü bietet selbsterklärend alle relevanten Optionen zur Aufstellung des Projektors. Neben Front- & Rückprojektion können hier die OSD-Menüs auf den eigenen Geschmack getrimmt werden.
1.5 "Func."-Rubrik In der fünften Kategorie "Function" finden sich alle Optionen wieder, die thematisch nicht in die anderen Rubriken gepasst haben. Besonders erwähnenswert sind hier drei Funktionen: Mit "Sleep-Timer" können Anwender den Projektor davor schützen, dass er im Falle eines plötzlichen Schlafanfalls stundenlang weiterläuft und so wertvolle Lampenzeit verschwendet. Wir halten diese Funktion für ausgesprochen praktisch und hoffen, dass sie in anderen Modellen auch in Zukunft öfter zu finden sein wird. Mit "Lamp-Power" kann die Lampenhelligkeit zwischen "Normal" und "High" umgeschaltet werden, mehr dazu im Bildtest dieses Previews. Die dritte praktische Funktion ist "Testpattern", mit der zahlreiche Testbilder, von Farben bis Bildschärfe abgerufen werden können. Ein interner Testbildgenerator zeigt die professionellen Ursprünge dieses D-ILA Projektors.
1.6 "Info"-Rubrik Die sechste Rubrik bietet keine Einstellparameter, informiert den Nutzer aber über angelegtes Signal und verbrauchte Lampenzeit.
Wie man oben erkennt, ist das Pre-Production Gerät 50 Stunden alt und wurde bei unserem Preview nativ mit 1080p Material gefüttert, was der Projektor in 50Hz, 60Hz und auch 24Hz verarbeiten kann.
2. Erste Messergebnisse Genug der Warterei, in diesem Teil des Previews präsentieren wir die ersten Messergebnisse und deren Bedeutung für die Bilddarstellung.
2.1 Farbumfang (Know How Link hier) Als Messlatte für den Farbumfang galt in den vergangenen zwölf Monaten klar der Sony VPL-VW100. Zwar setzte sich der Projektor mit seiner Xenon-Lampe und ihrem sonnenähnlichem Spektrum in seinem Farbumfang über die Videostandards hinweg, doch gerade dies machte für viele einen großen Teil der Faszination in der Farbdarstellung aus. Im DLA-HD1 findet keine Xenon-Lampe Verwendung, was der Geldbeutel durch deutlich geringere laufende Kosten dankt. Stattdessen wurde eine 200W UHP-Lampe verbaut, wie sie für Heimkinoprojektoren üblich ist. Diese Lampe bietet aber kein so ausgewogenes Spektrum, wie die teure und aufwändige Xenon-Variante. Um aber keine Defizite in den Farben einzugehen, wählte JVC einen außergewöhnlichen Ansatz: Im Inneren des Projektors befinden sich spezielle Filter, die ungewünschte Spektralanteile des UHP-Lichtes herausfiltern und nur ausgewählte Spektralanteile passieren lassen. Besonders störende Gelbanteile aus Grün werden so eliminiert, was der Farbdarstellung zu Gute kommt. Auf diese Weise verliert der Projektor zwar Licht (ohne Farbanpassung wäre der HD1 zu weit über 1000Lumen in der Lage), doch soll so ein ähnlicher Farbumfang wie bei Xenon realisiert werden. Und die ausgeklügelte Methode bestätigte sich auch in unseren Messungen: Tatsächlich verfügt der Projektor über einen ungemein großen Farbraum, der es sogar mit dem Sony Ruby aufnehmen kann. Im Vergleich oben ist zu erkennen, dass der Farbumfang ähnlich groß ausfällt, nur im Rot bietet die Xenon-Lampe noch mehr Spielraum für kräftige Farben. Dieses Ergebnis ist beeindruckend, sind doch zwei komplett unterschiedliche Lampentechniken im Einsatz. Ein Vergleich zum Sony VPL-VW50 (ebenfalls UHP) macht den Unterschied deutlich:
2.2 Farbtemperatur (Know How Link hier) Interessant ist stets die werksseitige Einmessung der Farbtemperatur: Hier zeigen viele Projektoren deutliche Schwächen, die aber zum Glück mit Hilfe des Bildmenüs meist korrigiert werden können. In der Preisklasse eines DLA-HD1 setzen wir aber höhere Maßstäbe, hier erwarten wir eine gewissenafte Einmessung der Farbtemperatur bereits ab Werk. Unsere Erwartungen wurden dabei erfüllt, der Messsensor bescheinigte dem Projektor einen hervorragenden Abgleich auf die D65-Videonorm, ohne dass von uns nachgeregelt werden musste.
2.3 Schwarzwert, Kontrast, Helligkeit (Know How Link hier) Und nun kommen wir zu dem spannendsten Teil dieses Tests. Wie bereits bekannt gibt der Hersteller JVC bei dem DLA-HD1 einen nativen Kontrast von 15000:1 an, ohne Hilfsmittel wie z.B. eine adaptive Irisblende. Dieser Wert ist so hoch, dass er nur schwer zu glauben ist. Zudem soll durch diese Kontrastoptimierung auch nicht die Maximalhelligkeit leiden, mit 700 Lumen ist der HD1 auch für große Bilddiagonalen geeignet. Unser erster Sichttest ließ tatsächlich auf einen sagenhaft hohen Kontrast schließen, denn der HD1 schlug im direkt Vergleich den Sony VW50 sowohl in Schwarzwert als auch Maximalhelligkeit im laufenden Filmbild. Doch Kontrolle ist immer besser: Diesmal hatten wir die Gelegenheit, Kontrast und Helligkeit mit Sensoren zu messen. Erreicht der HD1 tatsächlich 15000:1 bei 700 Lumen und erreicht er dies auch tatsächlich bei korrekten Farben (D65)? Machen wir es kurz, die Antwort auf beide Fragen lautet "Ja"!! Zunächst ermittelten wir den Kontrast im oben vorgestellten perfekten Low-Mode (D65). Dazu hielten wir den Sensor in unmittelbare Nähe zur Optik, um trotz des hervorragenden Schwarzwertes zuverlässige Messergebnisse zu erhalten. Und unser Ergebnis bescheinigt JVC eine Ehrlichkeit bei den Angaben, wie man sie in der Heimkinobranche nur selten findet: 15200:1 erreichte der Projektor, auf den Punkt genau "wie versprochen". Bei der Helligkeit verblüfft auch die Übereinstimmung von Herstellerangeben und unseren Messergebnissen: 695Lumen erreichte der HD1 nach 50Betriebsstunden im High-Modus bei D65! Doch damit nicht genug: Im Präsentationsseminar erfuhren wir letzte Woche, dass der Projektor seine maximale Lichtausbeute nicht bei D65, sondern zwischen 7000K und 8000°K erreicht. Diese haben wir bei unserem Test durch das entsprechende Farbtemperaturpreset ("High") aktiviert und schon per Auge war ein deutlicher Helligkeitsgewinn zu verzeichnen. Die Messungen wiesen diesen Modus mit einer Helligkeit von 830 Lumen aus. Auch der Kontrast war in diesem Modus mit 18000:1 noch höher, als die Werksangabe. Es ist JVC hoch anzurechnen, dass die offiziellen Helligkeits- und Kontrastangaben sich auf die erforderliche Farbtemperatur von 6500K / D65 beziehen und nicht auf irgendwelche praxisferne Einstellungen. Dennoch: Wenn einmal viel Lichtleistung unter nicht optimalen Bedingungen gebraucht wird (z.B. TV in nicht ganz abgedunkelten Räumen), so bietet der Projektor noch Notreserven, ohne dass das Bild dramatisch verfremdet erscheint.
2.4 Schärfe / Konvergenz (Know How Link hier) Ebenfalls viel diskutiert sind Schärfe und vor allem Konvergenz von Projektoren. Wie bereits im ersten Kapitel erläutert, sind gewisse Konvergenzverschiebungen bei einem 3-Chip Projektor stets unvermeidbar. Sie sollten sich aber in einem nicht störenden Rahmen halten. Bei unserem Testgerät wurde dieser Rahmen über die gesamte Bildfläche eingehalten. Es zeigte sich lediglich eine minimale Verschiebung von Rot, die aber schon aus geringen Betrachtungsabständen nicht auszumachen war.
2.5 Shading Der Aspekt der Color Uniformity ist ebenfalls schnell abgehandelt: Der Projektor wies keine störenden Farbwolken auf, weder in Weiß noch in Graustufen. Nur am untersten Rand war ein ganz subtiler Blauschimmer auszumachen, der aber im Filmbild unsichtbar blieb.
2.6 Bildeindruck Unseren subjektven Bildeindruck haben wir in unserem ersten Preview-Special bereits erläutert. Kein anderer Projektor hat bisher ein derart plastisches Bild mit einer absolut natürlichen Bildschärfe und hervorragenden Farben so kombiniert, wie der HD1. Hinzu kommt das Fehlen störender Artefakte, so sind z.B. Rauschen, Farbreduktion, Regenbogeneffekt etc. alles "Fremdworte" für den DLA-HD1
Auch nach unserer zweiten Begegnung bleiben wir dabei: Der JVC DLA-HD1 ist einer der beeindruckendsten Heimkinoprojektoren, der uns jemals begegnet ist. Die ersten messtechnischen Ergebnisse zeigen dabei, dass alle Herstellerversprechen eingehalten, ja sogar übertroffen werden. Diese Ehrlichkeit seitens des Herstellers wollen wir an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich hervorheben und alle Mitbewerber auffordern, sich an den seriösen Angaben ein Beispiel zu nehmen. Hier erfährt der Kunde genau, was er bei einem korrekt eingestellten Projektor zu erwarten hat, und nicht irgendwelche "Marketingwerte".
Für uns steht fest: Nach der Markteinführung wird der JVC HD-DLA1 ein fester Bestandteil unseres HDTV-Testraumes werden. Das Gerät lässt nach derzeitigem Stand der Technik so gut wie keine Wünsche offen und wir können nur jedem Interessenten empfehlen, sich so schnell wie möglich ein eigenes Bild von diesem neuen Kontrastwunder zu machen - Sie werden nicht enttäuscht sein!
4. Technische Daten (Herstellerangaben!)
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