Referenz-Test: FullHD / 3D / LCOS Projektor
Sony VPL-HW50 ES

Heller, schärfer, plastischer:
Alles wird besser?

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Wir erinnern uns: Über viele Jahre hinweg stellten LCD-Beamer die günstigsten Varianten, ansprechendes Heimkino nach Hause zu bekommen. DLP-Modelle waren hingegen bei gleicher Ausstattung wesentlich teurer. Dies änderte sich im Laufe der Zeit und beide Techniken entsprechen heutzutage mehr oder weniger demselben Preisniveau. Dazu gesellt hat sich aber inzwischen die LCOS Technologie, die bildtechnisch diverse Vorteile bietet, aber wegen ihrer Komplexität auch mehr kostet. Und die Geschichte wiederholt sich: Der Preisunterschied schrumpft und die Einstiegsmodelle kosten mittlerweile nicht viel mehr, als die LCD-/DLP Konkurrenten.

Eines dieser Einstiegsmodelle ist der brandneue Sony VPL-HW50, der große Bruder des erfolgreichen HW30 (den es auch weiterhin geben wird):



Äußerlich so gut wie nicht verändert, verspricht der Hersteller einige Neuerungen und Verbesserungen in nahezu allen Belangen. Kurz gesagt, der HW50 soll heller, schärfer, praktischer und flexibler als der HW30 sein und dies alles auch noch mit mehr Kontrast verbinden.

Zu viele Versprechungen, um wahr zu sein? Diese Frage kann nur ein umfassend technisch objektiver Test beantworten. Zu diesem Zweck haben wir uns ein Exemplar in unser Studio geholt und präsentieren in diesem Referenz-Test ausführlich alle Ergebnisse und die Frage wird beantwortet, ob der neue HW50 zu einer unverbindlichen Preisempfehlung von €3200.- einen Aufpreis von rund €1000.- gegenüber seinem kleineren Verwandten HW30 wirklich wert ist…


Wir verweisen im Voraus auf unsere Testkriterien, die ausführlich in unserem Know How Special: "Projektoren / PlasmaTVs - Qualitätsmerkmale - Die Testkriterien von Cine4Home" beschrieben werden.

 


1. Ausstattung und Technik

Das Chassis hat sich auf den ersten Blick so gut wie nicht verändert und geht tatsächlich zumindest äußerlich mittlerweile in die fünfte Generation. Wie der HW30 ist auch der HW50 in zwei Farben (weiß, bzw. schwarz) erhältlich.



Vor allem in der weißen Variante gehört das Sony Design zu dem elegantesten und ansprechendsten, was man sich an die heimische Wohnzimmerdecke holen kann. Unauffällig passt sich die schlichte Formgebung in Kombination mit dem edlen glänzenden Finish der Umgebung an.



Wer genau hinsieht, wird beim zweiten Blick einen ersten Hinweis auf technische Änderungen feststellen: Für die Ansteuerung der 3D-Brillen muss kein externer Infrarotsender mehr bemüht werden, da dieser nun im Chassis integriert ist und von vorne links seine Steuersignale automatisch aussendet, wenn dreidimensionales Bildmaterial zugespielt wird.


Der Infrarotsender befindet sicht integriert vorne links


Der Übertragungsstandard wurde allerdings nicht geändert und erfolgt nach wie vor über Infrarot, ein Umstieg auf die praktischere Funktechnik (wie bei JVC & Epson) ist nicht erfolgt. Dementsprechend bleiben auch die Brillen absolut unverändert:



Die Brille überzeugt durch ihr geringes Gewicht (59g) und integriertem Akku, der mittels eines Mini-USB Anschlusses jederzeit wieder aufgeladen werden kann. In 30 Minuten ist der Akku geladen und bietet mit dieser Ladung ca. 30 Stunden Filmgenuss. Ab Werk liegen dem Projektor gleich zwei dieser Brillen ohne Aufpreis bei, so dass der 3D-Spaß direkt losgehen kann. Allerdings sind diese ausschließlich zu Sony-Projektoren kompatibel, nicht aber zu den TV-Modellen desselben Herstellers.



Die Reichweite des internen IR-Senders beträgt 5m, optional kann weiterhin der externe IR-Sender als Unterstützung hinzugekauft werden, was die Reichweite auf ca. 10 Meter vergrößert. Im normalen Wohnzimmerbetrieb wird dies aber in den meisten Fällen nicht notwendig sein.

 

1.1 Technik

LCOS bzw. Sonys SXRD-Variante zeichnet sich durch eine besonders schnelle Reaktionszeit aus, was sowohl der Bewegungsschärfe als auch der 3D-Darstellung entgegen kommt.



Der äußere Schein des technischen Stillstandes trügt, denn im Inneren wurde beim HW50 einiges geändert: Um mehr Lichtleistung zu ermöglichen (1700 Lumen gegenüber 1300 Lumen beim HW30), wurde die gesamte Lightengine überarbeitet und alle optischen Elemente besser vergütet. Ziel war es, das Bild bei adäquater Farbreproduktion merklich heller zu machen und dem Gerät neben erhöhter Wohnraumflexibilität auch eine hellere 3D-Performance zu verleihen. Ob dieses Vorhaben gelungen ist, erfahren wir im Bildteil dieses Referenz-Tests.

Auch in der Signalverarbeitung hat sich einiges getan: Von keinem wenigeren als dem derzeitigen Flaggschiff Sony VPL-VW1000 hat der „kleine“ HW50 einen speziellen Signalprozessor zur Erzeugung der „Reality Creation“ erhalten, ein spezieller Algorithmus zur Detailrekonstruktion des Filmmasters.



Dieses Feature hat zur IFA bei uninformierten Internetblogs die Ente provoziert, dass es sich beim HW50 um einen 4K-Projektor handelt, was natürlich falsch ist. Wie alle anderen bezahlbaren Modelle verfügt das Gerät über eine native FullHD-Auflösung von 1920x1080, wie kann da die Reality Creation überhaupt funktionieren?



Bei der Reduktion der Auflösung von 4K (Master) auf 2K (Bluray) und anschließender Komprimierung leiden der Kantenkontrast und mit ihm die Detailauflösung mehr, als notwendig, mit anderen Worten: Das meiste Bildmaterial nutzt die Schärfemöglichkeiten von FullHD nicht aus. Sony verspricht mit der Reality Creation einen komplexen und leistungsfähigen Algorithmus, der die Details des Originals rekonstruiert. Wie gut das gelingt, beleuchten wir im Bildtest.



Das Belüftungskonzept des HW50 gehört zu den besten, die der Markt derzeit bietet: Trotz einer erhöhten Lichtleistung (1700 Lumen gegenüber 1300 Lumen beim HW30), ist der Projektor nicht lauter geworden, sondern leiser (21dB)! Selbst im hohen Lampenmodus ist der VPL-HW50 kaum hörbar und deutlich leiser, als alle Konkurrenten.


Der Luftfilter befindet sich unten an der Gerätevorderseite und kann nur nach unten hin geöffnet werden


Einziger Kritikpunkt: Der Luftfilter an der Vorderseite des Projektors kann nur nach unten abgezogen werden, je nach Montageart kann das bedeuten, dass der Projektor dafür aus seiner Deckenhalterung gelöst werden muss.



Gleiches gilt für den Lampentausch, auch hier kann der Schacht nur Richtung Projektorboden geöffnet werden.



Bei der Lichtquelle handelt es sich um eine UHP Lampe mit 200W Leistung. Der Hersteller gibt eine Lebensdauer zwischen 2000 und 3000 (Eco Modus) Stunden an. In Anbetracht der hohen Lichtausbeute (1700 Lumen) wird die Effektivität des Lichtweges schon an dieser Stelle deutlich.

 

1.2 Aufstellung

In der Aufstellung hat sich der VPL-HW50 ebenfalls zu Gunsten einer gesteigerten Flexibilität entwickelt: Der große 1,6 fache Zoom der kleinen Brüder wurde mit kleinen Änderungen in den Abständen beibehalten, aber mit einem vertikal vergrößerten optischen Lensshift kombiniert.



Wie man der Abstandstabelle entnehmen kann, ist der Zoombereich des HW50 auf mittelgroße Räume hin optimiert. So wird die bei Heimkinos gängige Bilddiagonale von 120 Zoll aus seinem Projektionsabstand zwischen 3,7m und 5,6m ermöglicht. Dieser 2m große Spielraum erlaubt besonders den Einsatz in fast jedem Wohnraum.



Projektionsabstände und Lensshift-Spielraum:
Sony VPL-HW50


Auch der Lensshift wird manuell am Gerät durchgeführt, hierfür befinden sich zwei Drehräder auf der Geräteoberseite, die sich leider nur sehr „schwammig“, sprich unpräzise justieren lassen. Etwas Geduld ist bei der Installation daher mitzubringen.



Das Bild läst sich beim neuen HW 50 nun bis 71% (relativ zur Bildhöhe) nach oben oder unten, bzw. eine 25% (relativ zur Bildbreite) nach rechts oder links schieben. Die Kombination aus kurzen Projektionsdistanzen, umfangreichem Zoombereich und erweitertem Lensshift lässt den VPL-HW50 in Sachen Flexibilität zu vielen LCD-Konkurrenten aufschließen.


Alles in allem ist der technische Aufbau des neuen VPL-HW50 überzeugend: Auf bewährter Basis der Vorgänger wurden Weiterentwicklungen in Lichtweg, Elektronik, Ausstattung und Aufstellung durchgeführt, so dass ein insgesamt sehr reifes und nahezu komplett ausgereiztes Chassis entstanden ist.

 


2. Bedienung (Know How Link hier)

Nicht wesentlich verändert wurde das Bedienkonzept, allerdings an entsprechenden Stellen um neue bzw. verbesserte Funktionen erweitert:


2.1 Fernbedienung

Ein Musterbeispiel an Eleganz, Übersichtlichkeit und zuverlässiger Funktionalität ist nach wie vor die Fernbedienung, eine Veränderung war nicht notwendig.



Der Infrarotgeber arbeitet wie von Sony gewohnt hervorragend zuverlässig, auch über größere Entfernungen hinweg oder reflektiv über die Leinwand. Die Bedienung des Projektors gelingt so stets zügig und frei von Frustration. Unser einziger Kritikpunkt betrifft nach wie vor die Eingangswahl: Direkte Quellentasten sind nicht vorhanden, es muss weiterhin per Inputtaste oder OSD durch alle Eingänge „getoggelt“ werden.

 

2.2 Menüs

Die OSD-Menüs des VPL-HW30 weisen die seit Jahren von Sony bekannte Struktur auf. Auch beim VPL-HW50 wurden sie nahezu unverändert übernommen und an entsprechenden Stellen ergänzt:



In sechs Hauptkategorien sind alle Funktionen gruppiert. Die erste Kategorie (Screenshot oben) umfasst alle grundlegenden Parameter zur Bildeinstellung, sowie die bekannten Zusatzfunktionen „Kino Schwarz Plus“ für die Steuerung der Lampenhelligkeit und „Motionflow“ zur Aktivierung der 120Hz Zwischenbildberechnung, auf beides gehen wir noch genauer im Laufe des Bildtests ein.



Neu hinzugekommen ist die bereits erwähnte „Reality Creation“, mit der der komplexe Signalprozessor aktiviert und justiert werden kann, weitere Details folgen im Bildteil dieses Referenz-Tests.



Nützliche Veränderungen wurden im Untermenü der Farbtemperatur vorgenommen: Die schwammigen Angaben „Hoch, Mittel, Niedrig“ sind präzisen Farbtemperaturangaben gewichen. Wie genau diese die angegebenen Werte messtechnisch einhalten, werden wir im Bildteil genau untersuchen. Zusätzlich stehen fünf Speicherbänke zur Verfügung, mit denen der Anwender selbst nachträglich Hand anlegen kann. Jeder Speicherbank entspricht einem der Presets (z.B. 3 dem D65) Preset, die letzte Bank erzeugt die native Farbtemperatur des Projekors uns ist somit die hellste.



Der Punkt „Experten-Einstellung“ bringt einen in ein weiterführendes Untermenü das neben diversen Rauschunterdrückern vor allem die Gammakorrektur und die Farbraumeinstellung beinhaltet. Auch an diesen Stellen hat man die schwammigen Beschreibungen vorangegangener Modelle durch präzise Angaben ersetzt:



Der Anwender kann aus der gebotenen Liste der Presets genau den Gammaanstieg wählen, der für die jeweilige Anwendung / Bildmaterial geeignet ist. Für gängige Heimkinoanwendung sind dies meist „2,2“ bzw. „2,4“. Hinzu kommen weitere Presets, die weiterhin nichtssagend mit „Gamma 7-10“ bezeichnet sind.

Eine nachträgliche Veränderung ist in dieser Stelle im Menü nicht mehr möglich, für Kalibrierspezialisten haben sich die Ingenieure dafür ein anderes „Goodie“ ausgedacht: Tatsächlich ist der VPL-HW50 voll kompatibel zur „Image Director“ Gammasoftware, die bislang ausschließlich den Topmodellen (VW95 / VW1000) vorbehalten war.



Image Director Software


Über ein USB / Serial Kabel verbindet man einen Computer mit dem HW50 und kann mit dieser Software die Werkspresets auslesen, verändern und wieder dauerhaft zurückspeichern. Diese Gammasoftware arbeitet schon seit Generationen hervorragend und erlaubt einen Perfektionsgrad in der Kalibrierung, wie nur wenig andere Systeme am Markt.



Bei den Farbräumen kann der Anwender zwischen „BT709“, dem Farbraum der HDTV und sRGB zugrunde liegt und „Color Space 1-3“ wählen, drei individuell von Sony abgestimmte Farbräume für spezielle Anwendungen. Mehr dazu im Bildtest.

„Last but not least“ findet man im erweiterten Menü auch noch eine neue Funktion „Contrast Enhancer“, die der Bildplastizität zu Gute kommen soll, mehr dazu im Bildtest.



In der nächsten Rubrik haben wir es mit nur einer Funktion zu tun: „RCP“ ist die Abkürzung für „Real Color Processing“, ein anderer Name für den allgemeinen Begriff „Color Management“.



Wieso Sony auch beim HW50 das CMS in eine eigene Hauptkategorie gegliedert hat und nicht in das erweiterte Bildmenü, direkt bei den anderen Farbraumoptionen, bleibt ein Geheimnis der Entwickler, eine Straffung zu Gunsten der Übersicht wäre nach wie vor angebracht.

Optisch, sprich in der Bedienoberfläche, hat sich das Color Management nicht verändert, doch Sony verspricht Verbesserungen in der Funktion. Dies haben wir natürlich untersucht (siehe Bildtest).



Die dritte Hauptkategorie „Bildschirm“ ist ebenfalls nach wie vor nur sehr spartanisch gefüllt, hier lassen sich das Bildformat und der Overscan umschalten.



Mehr Funktionen sind in die Kategorie „Setup / Einrichten“ eingegliedert: Hier finden sich aber keine direkten Bildoptionen, sondern allgemeine Parameter zur Einrichtung, Installation und Konfiguration.



In der sehr allgemein benannten Rubrik „Funktion“ lässt sich die 3D-Darstellung schließlich konfigurieren (siehe Bildtest) und die HDMI-Steuerung aktivieren. Wichtig ist die Einstellung der „HDMI Dynamic Range“ mit der die HDMI Pegel zwischen Zuspieler und Projektor abgeglichen werden können. Ebenfalls neu und nützlich: Aktiviert man das „Setting Lock“, so können Unbefugte keine Bildarameter mehr verstellen, eventuelle Kalibrierungen sind so geschützt.



Die letzte Hauptkategorie „Installation“ dient zur Einrichtung des Projektionsmodus auf die jeweilige Aufstellungsart. Sollte der Projektor ab Werk Farbsäume aufweisen, so lässt sich auch hier die Konvergenz nachkorrigieren. Und auch hier hat der HW50 zugelegt:



Während beim HW30 lediglich eine einheitliche Konvergenzkorrektur über die gesamte Bildfläche vorgenommen werden kann, so hat der HW50 das erweiterte, zonenbasierende System von den großen Modellen VW95/1000 geerbt. Farbsäume gehören damit der Vergangenheit an, aber nicht ganz ohne Nebenwirkungen (siehe Bildtest).



Der abschließende Informations-Screen weist Informationen zu dem Projektormodell, der Seriennummer, dem zugespielten Signal und der Lampennutzungsdauer aus.


Das Bediensystem des VPL-HW50 wurde zwar in dieser Generation nicht neu gestaltet, überzeugt aber nach wie vor durch eine weitgehend übersichtliche Struktur, die eine intuitive Bedienung ohne große Eingewöhnungszeit erlaubt. Weiterentwickelt bzw. von den größeren Modellen wurden diverse Funktionen, wie oben im Detail erläutert. Die Funktionsvielfalt ist inzwischen allerdings so groß, dass die einzelnen Optionen teilweise nicht mehr logisch in die Kategorien einsortiert wurden: Sehr selten gebrauchte Funktionen wie das Color Management erhalten eine eigene Oberrubrik, während häufig verwendete Spezialfunktionen wie 3D oder Motionflow in Untermenüs versteckt werden. Dies war auch schon bei den Vorgängern so und wir hoffen, dass bei der nächsten Generation diesbezüglich eine Neu-Strukturierung durchgeführt wird.

 


3. Bildtest

Wie bereits eingangs erwähnt verspricht Sony in allen bildrelevanten Hauptkategorien Verbesserungen: Der neue HW50 soll rund 30% heller sein als sein Vorgänger, dabei mehr Kontrast bieten und auch noch dank Reality Creation schärfer in der Detaildarstellung sein. Zuviel des Guten, leere Versprechungen, oder wird tatsächlich „alles besser“?

 

3.1 Farbumfang (Know How Link hier)

In Sachen Farbraum versuchen die Hersteller immer, auf allen Hochzeiten gleichzeitig zu tanzen: Einerseits soll der Projektor möglichst normgetreu und „farbecht“ die übliche Handelssoftware (DVDs, Bluray, TV) wiedergeben, andererseits soll er zu zukünftigen Standards (xvYCC) mit deutlich kräftigeren Farben kompatibel werden. Die meisten Hersteller scheitern an diesen Zielen.

Der HW30 bot schon im vergangenen Jahr einen guten Mix aus Werkspresets, von denen eines sehr Normnah war, während die anderen „bunt“ abgemischt waren. Allein das Color Management war noch nicht wirklich überzeugend, zu ungenau reagierten die Regler.

Beim HW50 stellt das Menü weiterhin vier Farbräume zur Verfügung: „ColorSpace 1-3“ und „BT709“. Während letztere Beschreibung vorbildlich selbsterklärend ist (709 = HD-Norm), sind die ersten drei Presets absolut nichtssagend bezeichnet, weswegen wir sie messtechnisch genau untersuchen mussten:

Das Preset „Color Space 1“ führt zu einem in allen drei Grundfarben in Sättigung leicht erweitertem Farbraum.



“Color Space 1“


Die Erweiterung ist aber sehr moderat gewählt, so dass dieses Preset als noch Normnah angesehen werden kann und in vielen Bereichen eine gute Farbreproduktion gewährleistet.



Unsere DeltaE Analye zeigt, dass vor allem im Blau- und Magentabereich signifikante Abweichungen auftreten, ansonsten nur noch in sehr kräftigen Grün-, Rot- und Blautönen. Praktisch formuliert: Der Color Space 1 bietet bei normalen Bildinhalten eine gute Farbreproduktion, betont kräftige Farbtöne aber stärker und bildet so einen guten Kompromiss aus Kino- und Videonorm-Farbraum.



Deutlich Erweiterte Farbräume Color Space1 (links) und Color Space 2(rechts)


Komplett auf bunt sind die „Color Space 2/3“ Preset getrimmt. Alle drei Grundfarben sind deutlich kräftiger abgestimmt, als es die Videonorm vorsieht.



Dadurch wird die gesamte Darstellung „Postkartenbunt“ und sehr auffällig. Da wichtige Farbbereiche (z.B. Gesichter) durch diese Diskrepanz ihre Natürlichkeit aber verlieren, ist dieses Preset zwar nicht für Realfilme, durchaus aber für Animationsfilme geeignet, die besonders farbenprächtig gestaltet sind (und durch die Videonorm an Brillanz verlieren würden).



Hauttöne werden zu kräftig abgebildet


Insgesamt bieten die drei „Color Space“ Werkspresets eine regelbare Farbbetonung, die für verschiedene Bildinhalte geeignet ist. „Perfekt“ im Sinne der Videonorm ist aber keiner von ihnen, weshalb es noch das „BT709“ Preset gibt:



Preset „BT709“


Selbst ohne Nachkorrektur bietet diese Werkseinstellung eine verblüffende Genauigkeit, die bei nahezu allen Farbtönen ausreichende Perfektion betet und lediglich bei voll gesättigtem Grün eine minimale Verschiebung in Richtung Gelb aufweist. Ein so gut abgestimmtes Werkspreset bekommen wir selten zu Gesicht.



Hobby-Kalibrierern steht mit dem „Real Color Processing“ Menü ein komplettes Color Management zur Verfügung. Während dies beim HW30 noch mit Mängeln behaftet war, so funktioniert es beim HW50 verblüffend gut: Zwar gibt es Interaktionen zwischen den Reglern, doch bewirkt jeder Parameter im Grunde das, was man von ihm erwartet. Im Ergebnis gelang es uns, die minimalen Restdefizite in Bezug zur Videonorm mit Hilfe des RCPs zu eliminieren.



Alle Farbtoleranzen lassen sich per CMS minimieren

Die DeltaE Abweichungen sind vorbildlich gering


Die Messergebnisse sprechen für sich: Selbst weitaus teurere Projektoren lassen sich nur selten so hervorragend kalibrieren, wie der HW50. Die Luminanzen stimmen absolut punktgenau, sichtbare Farbaweichungen gibt es nicht.



Links sehen wir die Farbpalette unserer Videonorm, rechts daneben die entsprechende Abbildung des HW50. Ganz rechts sehen wir die Stärke der Abweichung: Grün bedeutet, dass keine signifikante Abweichung in der Farbgebung zu verzeichnen ist. Besser geht es nicht, lediglich die Farbtemperatur braucht für dieses Ergebnis ein wenig Nachhilfe:



Für die Farbtemperatur stellt das Bildmenü technisch präzise bezeichnete Presets zur Verfügung. Für die Einhaltung der D65-Videonorm sollte folgerichtig das „D65“ Preset ausgewählt werden.



Farbtemperatur „D65“


Tatsächlich zeigt sich hier eine sehr gute Annäherung an die erforderliche 6500K Farbtemperatur, es verbleiben aber Abweichungen um 10%, die zumindest Perfektionisten stören könnten. Eine Nachkalibrierung ist hier empfehlenswert, die durch die RGB-Regler für geübte Hände schnell von statten geht.



Kalibrierte Farbtemperatur


Einmal kalibriert erreicht der HW50 über nahezu alle Graustufen hinweg den perfekten D65-Weißabgleich und mischt alle Grundfarben stets so, wie es die Videonorm vorsieht.

Übrigens: Auch alle anderen Presets erreichen in guten Toleranzen die angegebenen Farbtemperaturen des Bildmenüs.


D55 (oben), D75 (unten links), D95 (unten rechts)


Wie schon der HW30 ist auch der HW50 zu einer Farbperfektion in der Lage, die sich selbst vor weitaus teureren Konkurrenten nicht verstecken muss. Seine Werksabstimmung ist bereits vorbildlich und erlaubt auch ohne Nachkorrektur eine sehr gute Farbwiedergabe, die durch nachträgliche Korrekturen auf Perfektion getrimmt werden kann. Verbessert gegenüber dem HW30 ist hierbei das ColorManagement, das nun weniger Interaktionen zwischen den Reglern zeigt.

Liebhaber von bunteren Farbräumen kommen ebenfalls auf ihre Kosten: Mit den drei Prestes „Color Space 1.3“, kann man damit die Farbdarstellung auf Animationsfilme oder Videospiele optimieren (und auf Wunsch ebenfalls per CMS weiter verfeinern).

 


3.2 Schwarzwert, Kontrast, Helligkeit (Know How Link hier)

Da schon der HW30 in Sachen Farben sehr gut abgeschnitten hat, sind die Ergebnisse des HW50 zwar hervorragend, aber trotz weiterer Verbesserungen nicht revolutionär im Verglich zum Vorgänger. Dramatischer sollen die Unterschiede laut Hersteller in Sachen Helligkeit & Kontrast ausfallen:

Sony wirbt mit einer 30%igen Lichtsteigerung gegenüber dem HW30, so soll der HW50 auf sage und schreibe 1700 Lumen maximale Lichtleistung kommen. Und damit nicht genug: Ausdrücklich betont der Hersteller, dass diese 1700 Lumen nicht vollkommen praxisfremd bei dem typischen „Grünstich“ erreicht werden, sondern bei einer immernoch akzeptablen, glaubwürdigen Farbdarstellung. Das haben wir natürlich überprüft:

Tatsächlich kommt das Gerät bei entsprechenden Presets auf eine messtechnische Maximalhelligkeit von 1680 Lumen, nahezu eine Punktlandung bzgl. der Werksangabe, großes Lob an die Ehrlichkeit des Herstellers. Doch wie sieht es mit den Farben aus?



Native Farbtemperatur des Sony HW50


In der Tat hat sich hier gegenüber dem HW30 durch die Optimierung des Lichtweges einiges getan: Während der Vorgänger bei nativer Farbtemperatur noch einen merklichen Grünstich aufwies, ist diese beim HW50 trotz der Lichtsteigerung deutlich moderater, der UHP-typische Rotmangel beläuft sich nur auf ca. 20%. Dadurch ergibt sich kalibriert eine noch einmal gesteigerte Lichtausbeute (im Vergleich zum HW30).

Kalibriert man den Projektor auf eine korrekte Farbdarstellung (vgl. Kapitel oben), so verbleiben ca. 1350Lumen, was den HW50 deutlich heller macht, als die meisten seiner Konkurrenten (geschlagen wird er in dieser Hinsicht lediglich von den kommenden Epson EH-TW9100).

Einzigartig ist auch die Lautstärke: Da keine stärkere Lampe verbaut, sondern der Lichtweg optimiert wurde und dort weniger Licht absorbiert wird, ist der HW50 sogar 1dB leiser als sein Vorgänger und im hohen Lampenmodus fast so leise, wie die meisten Konkurrenten im Eco-Modus. Insofern ist der hohe Lampenmodus mit der entsprechenden Lichtleistung auch wirklich praxistauglich.

Größer geworden ist allerdings auch der Lichtverlust des noch leiseren Eco-Modus: Um rund 38% verdunkelt sich das Bild auf der Leinwand, wenn man ihn aktiviert. In Anbetracht der hohen Ausgangsleistung bleiben damit aber immernoch über 800 Lumen übrig, was ebenfalls überdurchschnittlich hell ist.

Projektoren mit hoher Lichtleistung zeigen nicht selten Defizite im Kontrast, hat der HW50 tatsächlich gegenüber dem HW30 in dieser Hinsicht zugelegt, ohne das „billige Iris-Tricks“ verwendet wurden? Zu unserer Überraschung lautet die Antwort „ja“: Objektiver Anhaltspunkt ist hierbei der native Kontrast, sprich der Dynamikumfang, den der Projektor ohne adaptive Iris erreicht.

Je nach Zoom erreicht der VPL-HW50 bei nativer Farbtemperatur ein natives Kontrastverhältnis von 8400:1. Kalibriert und unter praxisgerechterer Konfiguration verbleiben davon zwischen 4000:1 und 6500:1. Im Vergleich zum VPL-HW30 entspricht dies ebenfalls einer durchschnittlichen Kontraststeigerung von 30%. Dies bedeutet, dass die erhöhte Lichtleistung des HW50 tatsächlich auch den Dynamikumfang „nach oben“ hin erweitert bei annähernd gleichem Schwarzwert gegenüber dem Vorgänger.



Die adaptive Iris sitzt bei Sony VPL-HW50 im Brennpunkt des
Objektives und filtert somit auch störendes Streulicht (mehr nativer Kontrast)


Neben dem Lampenmodus stehen im „Kino Schwarz Plus“ Untermenü der Bildrubrik noch diverse Parameter zwecks Iris-Steuerung zur Verfügung. Diese wurden gegenüber dem HW30 verändert: Die maximalen (oben erwähnten) Lichtwerte werden bei geöffneter Blende („Aus“) bzw. bei „Auto Full“ erreicht. Das „Auto Limited“ Setting reduziert selbsterklärend den Aktionsradius der adaptiven Blende, unverständlicherweise aber ausschließlich in Richtung Maximalhelligkeit. Mit anderen Worten: Bei diesem Modus öffnet sich die Blende nicht soweit und sorgt so für ein insgesamt dunkleres Bild. Alternativ kann die Iris auch „manuell“ verstellt und arretiert werden, für alle Nutzer, die aus ideologischen Gründen adaptive Blenden ablehnen.

Um welchen Faktor erhöht die adaptive Blende den nativen Dynamikumfang des Projektors? Der Hersteller gibt 100,000:1 an, was nach einem typischen, runden Marketingwert klingt. Selbstverständlich ist dieser Wert praxisfremd, weshalb wir messtechnisch „Realwerte“ ermittelt haben.

Auch in Hinblick auf den dynamischen Kontrast zeigt sich die typische Steigerung um 30%: Knapp über 60,000:1 erreicht der HW50, kalibriert verbleiben davon rund 45,000:1. Auch hier gilt: Der Schwarzwert bleibt gleich, doch in Richtung Maximalhelligkeit wurde zugelegt.

 

Messtabelle Sony VPL-HW50
"Nativ "
Maximaler Zoom (minimaler Zoom)

Modus

Licht (Eco) / Lumen

Licht (Hi) / Lumen

Kontrast

 

Iris offen

1050 (900)

1680 (1400)

5,500:1

Iris fest

variabel

variabel

bis zu 8,500:1

Iris adaptiv

1050 (900)

1680 (1400)

60,000:1


Unsere Messtabellen schlüsseln die Helligkeit und den Kontrast des HW50 detailliert auf und setzen sie in Bezug zur Aufstellung und Konfiguration.

 

Messtabelle Sony VPL-HW50
"D65 kalibriert "
Maximaler Zoom (minimaler Zoom)

Modus

Licht (Eco) / Lumen

Licht (Hi) / Lumen

Kontrast

 

Iris offen

850 (710)

1350 (1100)

4050:1 (4500:1)

Iris mittel

720 (600)

1150 (950)

5060:1 (5600:1)

Iris Zu

510 (420)

800 (660)

6500:1 (6900:1)

Iris adaptiv

850 (710)

1350 (1100)

45,000:1

 

Der gesteigerte native Kontrast macht sich im Bild bezahlt: In hellen Szenen wirkt der HW50 deutlich ansprechender und realistischer, als sein kleiner Bruder aber auch Mischszenen, bestehend aus dunklen Partien und hellen Elementen, wirken auf dem HW50 wesentlich plastischer. Alleine bei komplett dunklen Szenen ohne starke Kontraste ist der Bildeindruck ähnlich. Nur hier lässt sich noch ein leichter Grauschleier erkennen. Wer es noch besser will, kommt um den großen Bruder VW95 nicht herum, der einen noch besseren Kontrast und Schwarzwert erreicht, dafür aber nicht so hell erscheint.


Alles in allem waren wir im Praxistest von der Bildplastizität des HW50 mehr als angetan: Sony ist hier eine außergewöhnlich harmonische Abstimmung aus Maximalhelligkeit, Iris-Programmierung, Kontrast und Schwarzwert gelungen. Neben dem JVC DLA35 stellt der HW50 in dieser Preisklasse sicherlich die Referenz dar.

 


3.3 Gammaverteilung / Homogenität (Know How Link hier)

Eine plastische Bilddarstellung hängt nicht weniger auch von einer korrekten Helligkeitsverteilung (Gamma) gemäß der Videonorm ab. Sie beeinflusst, ob ein Bild glaubwürdig oder über- bzw. unterbelichtet erscheint. Je nach Raum und Bildquelle ist ein Gamma von 2,2 (Norm) oder 2,4 anzustreben.



Erstmals hat man im entsprechenden Bildmenü auf die kryptischen „Gamma Presets“ weitgehend verzichtet und stattdessen den Gammaanstieg direkt nominell angegeben (wie bei der Farbtemperatur). Dies erleichtert die Suche nach dem richtigen Preset ungemein.



Gamma „2,2“ bietet die identischen Messergebnisse…


Gut abgestimmte Gamma-Presets sind bei Sony Tradition: Wie bei fast jedem Sony Modell hält sich der HW50ES beim „Aus“- und beim „2,2“- Setting strikt an die Videonorm



… wie Gamma „Aus“


In dieser Konstellation zeigt der Projektor einen hervorragend auf die Videonorm getrimmten 2,2-Anstieg der Helligkeitsverteilung, wie der Graph oben zeigt. Wir haben die Genauigkeit dieses Presets weiter untersucht und dabei eine interessante Entdeckung gemacht:



Die obige Darstellung zeigt, dass sich der HW50ES in den Graustufen vorbildlich genau an die 2,2 Norm hält, mit Ausnahme der 10% Stufe: Bis 10% Signal-Helligkeit fällt das Gamma also etwas flacher aus, als die Norm verlangt. Dies ist aber keine Unachtsamkeit in der Werkskalibrierung, sondern beabsichtigt, denn ein flacheres Gamma in niedrigen Helligkeiten sorgt für eine merklich bessere Durchzeichnung. Die Werkseinstellung ist gleichsam eine Wohnraum-optimierte Normkalibrierung.

In schwarz optimierten Räumen mit wenig Streulicht, kann man den Gammawert noch erhöhen, um einen besseren Inbildkontrast zu bewirken. Hierfür bietet sich das „2,4“ Preset an, das ebenfalls hervorragend genau den versprochenen Anstieg einhält:



Gamma „2,4“


Mit einem gleichmäßigen Anstieg von 2,4 wird hier die Differenz zwischen hellen und dunklen Elementen noch deutlicher herausgearbeitet, ohne die Videonorm soweit zu verlassen, dass Glaubwürdigkeit verloren geht.

Auch alle andere Presets halten messtechnisch genau das, was die Werte versprechen, wie unsere Messungen beweisen:



“1,8“, „2,0“


“2,1“, „2,6“


Bleiben noch die kryptischen „Gamma 7-10“ Presets. Auch sie haben wir messtechnisch untersucht. In den technischen Dokumentationen erklärt Sony, dass diese Presets für TV-Material unter nicht abgedunkelten Wohnraumbedingungen gedacht ist. In der Tat zeigen unsere Messungen typische Gammakurven für Restlicht-Prjektionen: Das Bild wird küpnstlich aufgehellt, damit es sich gegen fremdlicht „durchsetzen“ kann. Für Heimkino unter kontrollierten Lichtbedingungen sind diese Presets natürlich nicht gedacht.



Gamma7, Gamma8


Gamma9, Gamma10


Wem die zahlreichen Werkspresets für das Gamma immernoch nicht reichen, der wird sich darüber freuen, dass der HW50 als erster Einstiegsbeamer von Sony die „Image Director“ Software seiner großen Brüder geerbt hat. Mit ihr kann der Anwender per PC eigene Gammakurven kreieren und dauerhaft im Beamer abspeichern:



Die Software ist seit Jahren bewährt und ermöglicht eine perfekte Abstimmung des Gammas, Perfektionisten kommen hier auf ihre Kosten. Lästig ist nur der Anschluss an den Beamer über RS232, was bei vielen Notebooks USB->Seriell Adapter notwendig macht. Auch soll die Software laut Hersteller nicht zu Windows8 (64bit) kompatibel sein, da wird es wohl Zeit für ein baldiges Update. Die Image Director Software liegt übrigens nicht dem Beamer auf CD bei, sie muss im Internet runtergeladen werden, Sony wird zur Markteinführung einen entsprechenden Download-Link bieten.


Parallel zu all diesen Kalibriermöglichkeiten bietet der VPL-HW50ES auch noch einen „Contrast Enhancer“ im erweiterten Bildmenü: Der in drei Stufen regelbare Algorithmus überprüft in Echtzeit, wie stark die gerade gezeigten Bildinformationen den Dynamikumfang des Projektors ausnutzen und spreizt diese, wenn möglich. Dadurch wird der Inbildkontrast erhöht, die Durchzeichnung gesteigert und die Bildplastizität gestärkt.



Funktionsweise des Contrast Enhancers des VPL-HW50ES


Solche Funktionen sind nicht neu, sie gab es schon bei der späten Sanyo „Z“-Reihe, Sonys Ansatz arbeitet aber sehr subtil und ist weniger auf Effekthascherei getrimmt. Die Bildcharakteristik wird keinesfalls verfälscht, sondern im angemessenen Rahmen verbessert. Gerade in nicht optimierten Räumen empfehlen wir daher, dieser Funktion eine Chance zu geben und sie nicht pauschal in die Kategorie „Bildverschlimmbesserer“ zu verbannen.


Auch in Sachen Gamma hat der HW50ES gegenüber seinem Vorgänger bzw. kleinem Bruder zugelegt: Die sehr guten Werksabstimmungen wurden beibehalten, sind aber im Menü nun genauer bezeichnet. Die zusätzliche Image Director Software erlaubt eigenes Tweaken und ist in dieser Preisklasse ein absolutes Alleinstellungsmerkmal. Aber auch ohne eigene Kalibrierung bietet gerade das „2,2“ Preset eine optimale Helligkeitsverteilung, die gerade in abgedunkelten Wohnräumen für maximale Bildplastizität bei zeitgleich sehr guter Durchzeichnung sorgt.

 


3.4 Schärfe / Ausleuchtung / Konvergenz (Know How Link hier)

Das Objektiv des HW50 wurde nicht erneuert, wohl aber dessen Aufhängung im Lichtweg und Lensshift-Mechanik. Sony verspricht dadurch eine gleich bleibende Schärfe über die gesamte Bildfläche.

Die von uns gesichteten Geräte zeigten eine gute und gleichmäßige Schärfe, die auch Kleinstdetails (pixelbasierende Strukturen) gut auflöst.


Auch die Nutzung des Lensshifts beeinträchtigt die Schärfe nicht, insgesamt sind die optischen Eigenschaften als Gut zu bezeichnen. Mit der optischen Schärfe des größeren Modells oder der Mitsubishi Konkurrenz kann der HW50 aber nicht ganz mithalten.



Sonytypisch sehr gute Ergebnisse bekamen wir analog zum HW30 bei der Ausleuchtung zu Gesicht, selbst in mittleren Graustufen war kein störender Helligkeitsabfall zu den Bildrändern oder Ecken auszumachen.


Bleibt die Konvergenz: Bautechnisch bedingt lassen sich leichte Farbsäume bei einem 3Chip Projektor niemals ganz vermeiden, zu klein sind die optischen Toleranzen im Lichtweg. Aus diesem Grund bieten moderne Projektoren eine nachträgliche Konvergenzkorrektur per Software. Die Konvergenz des HW50 zeigt die typischen Toleranzen von einem halben Pixel Versatz in der Bildmitte und einem Pixel in den Randbereichen.



Wer mit den leichten Farbsäumen nicht leben will, der kann selbst Hand anlegen, denn es gibt auch an dieser Stelle eine Verbesserung des HW50 gegenüber dem HW30, die von dem VW95 geerbt wurde: Die Rede ist von der zonenbasierenden Konvergenzkorrektur:



Durch eine geschickte Überblendung zweier benachbarter Pixel kann der Anwender die Konvergenz feiner als einen ganzen Pixel verschieben, eine Art „stufenlose“ Verstellung erscheint subjektiv auf der Leinwand (die natürlich eine optische Täuschung ist). Im Ergebnis kann eine nahezu perfekte Konvergenz mit wenigen Handgriffen erreicht werden:



Störende Farbsäume werden somit fast vollständig eliminiert, da die Konvergenzkorrektur zonenbasierend individuell durchgeführt werden kann (siehe Screenshot oben). Die Korrektur funktioniert allerdings nur bei Bildelementen, die minimal zwei Pixel Größe haben (wie z.B. die Linien im Screenshot oben), bei Kleinst-Strukturen einer Pixel Breite bleibt ein Farbversatz aber weiter unumgänglich. Je nach Konvergenzkorrektur können bei ihnen sogar Farbinterferenzen entstehen:



In Kleinstdetails kann die Konvergenzkorrektur
Farbinterferenzen provozieren


Im realen Filmbild sind derartige Strukturen zum Glück die Seltenheit, so dass man mit dem Kompromiss leben kann. Die Vorteile der eliminierten Farbsäume überwiegen in jedem Fall.

In der optischen Schärfe, Ausleuchtung und der Konvergenzeinstellung liegt der HW50 auf einem guten Niveau, das gegenüber dem HW30 auch verbessert wurde. Referenzniveau wird aber nicht erreicht, dies bleibt teureren Modellen mit noch hochwertigeren Objektiven bislang vorbehalten.

 


3.5 De-Interlacing (Know How Link hier)

Nichts Neues gibt es in der Halbbildaufbereitung und damit weiter Anlass zur Kritik. Sie geht in die vierte, unverbesserte Generation mit identischen, mittelmäßigen Ergebnissen:


Videomaterial
Mit Videokameras aufgenommenes Bildmaterial (Sport, Dokumentationen, Interviews, Shows, etc.) besteht aus 50 Momentaufnahmen/Sekunde mit halbierter PAL-Auflösung von 720x288 Bildpunkten. Gerade und ungerade Zeilen werden abwechselnd dargestellt. Der Projektor muss aus dieser halbierten Auflösung nun ein Vollbild mit vollständiger 576-Auflösung gewinnen. Dabei müssen die fehlenden Bildzeilen eigenständig hochinterpoliert werden, denn eine simple Zeilenverdopplung führt zu Kantenflimmern und Treppenstufen.

Wie von Sony gewohnt, sind die progressiven Bildergebnisse bei eingehendem interlaced-Videomaterial solide. Nach dem Motion Adaptive Verfahren werden unbewegte Bildelemente aus zwei aufeinander folgenden Halbbildern zusammensetzt und bewegte Partien eigenständig hochgerechnet, das Bildmaterial wird präzise und scharf aufbereitet. Dieses Verfahren alleine erreicht einen guten und weitgehend detailreichen Bildeindruck (soweit es das Ausgangsmaterial zulässt), aber optimierte Videoprozessoren anderer Hersteller haben mittlerweile eine bessere Kantenglättung.


Filmmaterial
Ein ebenfalls schwierigeres Unterfangen ist die Aufbereitung von Spielfilmen, die analog mit nur 24 bzw. 25 Bildern/Sek aufgenommen werden. Bei der Video-Übertragung wird jedes Kinobild in zwei aufeinander folgende Halbbilder zerlegt und übermittelt. Der De-Interlacer des Projektors muss nun ermitteln, welche zwei Halbbilder zusammengehören und diese zu dem ursprünglichen Kinobild verflechten. Dies erfordert eine aufwändige Bildanalyse: Die Elektronik muss den Bildinhalt zweier Halbbilder vergleichen und selbständig, ohne irgendwelche Zusatzinformationen, entscheiden, ob es sich um Filmmaterial handelt und in welchem Rhythmus die Halbbilder übertragen werden.

In dieser Domäne überzeugte unser Testgerät nur bedingt: Der Projektor verzögerte die Verflechtung der Halbbilder teilweise merklich, was in kurzeitigem Kantenflimmern zum Ausdruck kommt. Manche Bildszenen werden gar nicht richtig rekonstruiert. Der Film-Modus ist zwar als funktionstüchtig zu bezeichnen, doch in dieser Preisklasse sind die Standards mittlerweile höher.


Basierend auf diesen nur durchschnittlichen Ergebnissen folgt unsere Empfehlung, den Projektor stets mit progressiven Bildsignalen zu speisen, was zum Glück immer einfacher wird.

 


3.6 Detailtreue / Skalierung / Schärfe (Know How Link hier)

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den Standard-Skalierungseigenschaften von SD.Material: Große Sprünge zu vorhergehenden Generationen sind nicht zu verzeichnen, die (allerdings guten) Ergebnisse wiederholen sich daher:


3.6.1 Signalverarbeitung
Die Signalverarbeitung muss die eingehenden analogen und digitalen Bildsignale in Bilddaten umrechnen, gegebenenfalls vorher von analog nach digital wandeln. Störende Doppelkonturen sind dabei zu vermeiden.



Die grundlegende Schärfefunktion tendiert leicht zu Doppelkonturen, diese können mit Hilfe des Schärfereglers deutlich verringert werden, ohne Schärfe zu opfern. Bei moderat regulierter Schärfe sind im Alltags-Filmbetrieb in der Regel keine störenden Konturen auszumachen.

 

3.6.2 Skalierung Horizontal
Die horizontale Auflösung unseres PAL-Standards erreicht mit 720 Bildpunkten nur rund 40% der nativen Auflösung des FullHD-Standards. Die fehlenden 60% muss der Scaler selbst errechnen. Bei einer hochwertigen Skalierung erfolgt dies durch intelligente Algorithmen, die die fehlenden Bildpunkte als Zwischenstufen interpolieren, ohne dass störende Linearitätsschwankungen oder Geometrieverfremdungen auftreten.



Die Signalelektronik des Sony gibt sich hier keine Blöße: Dank der hohen nativen Auflösung des Projektors gelingt es ihr, das PAL-Signal frei von Linearitätsschwankungen umzurechnen. Selbst in dem schwierigen Auflösungsbereich um 6MHz (Bild oben) zeigen sich so gut wie keine Verfremdungen oder Interferenzen, dem PAL-Bild ist nicht anzusehen, dass es "umgerechnet" wurde.



Auch die Farbauflösung ist frei von Mängeln: Bis hin zu höchsten Auflösung zeigt sich eine sehr gute Farbtrennung, wie auch schon bei den Vorgängern.


3.6.3 Skalierung Vertikal
In der vertikalen Skalierung zeigt der Projektor nahezu optimale Ergebnisse. Die Beinahe-Verdopplung von 576 auf 1080 Zeilen gelingt ihm unsichtbar ohne Störungen. Sogar einzeilige Linien werden absolut perfekt wiedergegeben



Die Skalierung ist weitgehend frei von Interfrenzen


Alles in allem haben wir es hier mit einer soliden Skalierung von herkömmlichem SD-Material zu tun, die Artefakte vermeidet, aber auch keine Wunder in der Schärfe bewirkt.

 

3.7 Reality Creation

Abgesehen von der verbesserten Konvergenzkorrektur sind bis hierhin noch keine wesentlichen Verbesserungen in der Detaildarstellung gegenüber den Vorgängern zu verzeichnen. Doch ein Feature haben wir auch noch nicht getestet: Die Reality Creation.

Hinter dem Sony-eigenen Marketingbegriff verbirgt sich auch eine Sony-eigene Technik. Gleich zwei Prozessoren sind für die intelligente Detailanpassung zuständig:



Der X-Reality Prozessor übernimmt artefakthemmende Algorithmen wie z.B. eine intelligente Rauschreduktion, während der „XCA7“ Prozessor (XCA steht für „Extreme Creation Architecture“) die Detaildarstellung per „Super Resolution“ Technologie verbessert. Im Falle des XCA7 arbeitet dieser Algorithmus allerdings nicht nur nach einer pixelbasierenden Gamma-Anhebung, sondern wird durch eine Datenbank unterstützt:


Best Matching Pattern from Database


wie arbeitet das System nun im Detail? Ist das alles nur Marketing, oder steckt ein wirklich intelligentes System dahinter? Wie nicht selten erklären wir exklusiv die technischen Details:


Erfahrene Heimkinoexperten wissen, dass die mathematische Fast-Fourier-Transformation ein erheblicher Bestandteil der digitalen Komprimierung in Bild und Ton darstellt und diese erst möglich macht. Im Videobereich kann sie dazu dienen, die Bildinformationen in ihrer Frequenzbereiche zu konvertieren und ermöglicht so eine weitere Analyse:



Durch diese Frequenzumwandlung lassen sich z.B. die Bildpartien, die feine Details aufweisen (hohe Frequenzen) von denen unterscheiden, die nur wenig Details bieten (niedrige Frequenz). Im Beispiel oben sind diese farblich unterschiedlich markiert. Zu beachten ist, dass simple Objektkanten nicht als hoher Detailgrad eingestuft werden, sondern ausschließlich feine Strukturen.


Diese FFT- Frequenz-Analyse haben die Sony-Ingenieure für die Entwicklung ihrer Bildprozessoren mit unzähligem Bildmaterial durchgeführt und typische, sprich immer wiederkehrende, Charakteristika in einer Datenbank gesammelt. Die Datenbank ist daher nicht als simpler „Grafikspeicher“ zu verstehen, in der grafisch diverse Muster abgelegt sind, sondern vielmehr als Ansammlung mathematischer Frequenz-Konvertierungen (Konvertierungs Datenbank). Dabei hilft Sonys langjährige Erfahrung im 4K-Aufnahmebereich und des Masterings selbstverständlich.



Wie efffektiv arbeitet dieses System nun? Das hängt vornehmlich von dem Bildmaterial ab: Je „schärfer“ die FullHD (oder SD) Quelle gemastert wurde, desto mehr „Spuren“ erkennt der Reality Creation Algorithmus, desto effektiver kann er seine Algorithmen zur Auflösungsergänzung einsetzen.



Am besten kommt die Reality Creation mit FullHD Material zurecht, das aus einem 4K Master gewonnen (runterskaliert) und komprimiert wurde. Hier erkennt der Algorithmus die typischen 4K->2K Skalierungsartefakte und es kommen Bildbereiche mit hohen Frequenzen zum Vorschein.



Bei diesem Beispielbild werden alle Frequenzbereiche abgedeckt: Torschatten und die Rückseite der Tafel sind großflächig (niedrige Frequenz, blau), die Mauersteine und Wiese zeigen feinere Details (mittlere Frequenzen, gelb/grün) und die Inschriften der Grabsteine sehr feine Details (hohe Frequenz, rot). Mit anderen Worten: In diesem Beispielbild arbeitet die Reality Creation besonders effektiv im Bereich der Mauern und der Inschriften.

Übrigens: Bei „gut“ gemasterten Blurays muss man nicht mit der Lupe suchen, um die Skalierungsfähigkeiten der Reality-Creation zu erkennen, nahezu in jeder Szene mit Details nimmt man die verbesserte Detaildarstellung wahr, oft in Szenen, in denen man es nicht vermuten würde (z.B. Gesichtern).



Doch es gibt auch FullHD-Masterings, in der die Reality Creation keine solchen Wunder bewirken kann: Dies ist meist dann der Fall, wenn der Film ursprünglich nur in 2K abgetastet wurde und feine Details in ihrer Frequenz bei der Komprimierung schon entsprechend abgeflacht wurden.



Dieses zweite Beispiel zeigt ein solches Mastering: Selbst in feinen Strukturen wie z.B. den Haaren, der Gesichtshaut oder dem Blazer wurden durch die Komprimierung bereits alle hohen Frequenzen „gefiltert“, man kann dies wie ein Bandfilter zur Erhöhung des Komprimierungseffektivität verstehen. Bei derartigem Material gelingt es der Reality Creation zwar, durch die typische „Super Resolution“ Pixelanalyse, die subjektive Schärfe zu erhöhen, doch objektiv mehr Details werden nicht geweckt.


Auch dieses System hat der VPL-HW50 von einem großen Bruder geerbt, und zwar von keinem geringeren als dem Sony VPL-VW1000. Bei letzterem wird die Reality Creation aber noch in einem dritten Prozessor weiter verwertet, der die Auflösung auf volle 4K erhöht. Doch die „Reality Creation Light“ des HW50 führt auch schon zu beeindruckenden Ergebnissen: Bei Masterings, die genügend Grundschärfe bringen und detailreichen Bildszenen ist der Algorithmus tatsächlich in der Lage, die Details klarer herauszuarbeiten, ohne dass das Bild künstlich verfremdet wirkt. Allerdings sollte man sie im entsprechenden Bildmenü auch sparsam dosieren, denn sonst tendiert sie dazu, Bildfehler des Masterings zu betonen. Die Werkseinstellung „20“ bietet einen guten Kompromiss.



Die Hauptgefahr in Sachen Artefaktbetonung liegt beim Rauschen: Es wird auch in der Schärfe präzisiert und fällt dann stärker auf. Die Ingenieure haben diesen Umstand berücksichtigt und in der Reality Creation einen zweiten Regler integriert, mit dem sich die Noise-Reduction dosieren lässt.



In Verbindung mit der „Mpeg Noise Reduction“ des Hauptmenüs, das den X-Reality Prozessor steuert, ist es alles in allem möglich, auch bei verrauschten Masterings die Realty Creation Detailverbesserung zu nutzen, ohne verstärktes Rauschen in Kauf zu nehmen.

Alles in allem hat Sony mit der Reality Creation einen überzeugend intelligenten Algorithmus in seinem Chipsatz verewigt, der die Bildschärfe merklich anhebt. Die Weiterführung des Super-Resolution Ansatzes um eine intelligente Kompressions-Rückführung per Datenbank ist ein echtes Alleinstellungsmerkmal, dessen Vorteile im Vergleich mehr als deutlich wirken. Überraschend ist dabei, dass diese Technologie auch ohne 4K schon zu so einer Steigerung in der Lage ist, wenn auch das Ergebnis eines VW1000 nach wie vor eine Klasse für sich darstellt.

Soweit die „statische“ Bildschärfe, es verbleibt noch die Bewegungsschärfe, um die man sich aber schon in vergangenen Evolutionsstufen gekümmert hatte:

 


3.8 Bewegungsschärfe mit 100Hz und Motionflow

Bei Sony war man schon mit dem HW30 so großzügig, haargenau dieselbe Zwischenbildberechnung zu integrieren, die auch schon der VW90/95 bietet. Die 120Hz Zwischenbildberechnung heißt bei Sony werbwirksam „Motionflow“ und lässt sich in verschiedenen Stärke-Modi nutzen:

Der „Low“-Modus bildet einen sinnvollen Kompromiss aus erhöhter Bewegungsschärfe, natürlicheren Abläufen und dem erwünschten „Filmlook“. Artefakte sind die absolute Seltenheit, Ruckler kommen ebenfalls nicht mehr so häufig vor, wie bei älteren Generationen. Wer es noch weicher mag, der wählt den „High“-Modus, bei dem noch mehr Zwischenbilder berechnet werden und sich damit der bekannte „Soap-Look“ einstellt. Hier wächst aber auch die Gefahr von Bildfehlern, vor allem bei 24p-Ausgangsmaterial.

Immernoch eine absolute Besonderheit, die kaum einer der preislich vergleichbaren Konkurrenten derzeit aufweist, ist die Nutzungsmöglichkeit in 3D. Auch hier gelingt es der Signalelektronik zuverlässig, die Bewegungsschärfe und den Ablauf sichtbar zu erhöhen. Gerade für 3D ist diese Zwischenbildberechnung ein ungemein großer Gewinn, weil dadurch die Natürlichkeit und Glaubwürdigkeit des Bildes weiter gesteigert wird, das 3D-Bild wirkt noch „echter“.

Die Kombination aus verschiedenen Modi, zuverlässiger Bilderinterpolation und Kompatibilität zu 3D-Spielfilmen macht das Motionflow nach wie vor mit zu den leistungsfähigsten am Markt. Die Bewegungsschärfe steigt, Bewegungen werden realistischer, das typische Kinoruckeln verschwindet und 3D-Content gewinnt an Glaubwürdigkeit.

Laut Ingenieure wurde die 120Hz Motionflow-Technologie des HW50 unverändert aus dem Vorgänger übernommen. Da sie aber in einigen schwierigen Szenen dennoch stellenweise weniger Artefakte zeigen, als beim HW30, schlussfolgern wir, dass sie nach der Reality Creation eingreift und die verbesserten Bildinformationen letzterer eine genaueren Bildinterpolation zugute kommen. Alles in allem ist die 120Hz Technologie des Sony mit gut zu bewerten, lediglich der Trident-Chipsatz ist bei entsprechend guter Programmierung noch leistungsfähiger als Sonys Eigenkreation.

 


3.9 Shading (Know How Link hier)

Eine gute Color-Uniformity ist bei Sony SXRD-Projektoren schon seit Generationen Standard, dies gilt auch für den HW50. Die von uns gesichteten Geräte zeigten eine sehr gleichmäßige Farbtemperatur über das Bild verteilt, nur bei formatfüllenden Grauflächen sind noch leichte Unterschiede zu den Rändern hin zu erkennen, die aber im normalen Filmbetrieb unsichtbar bleiben.

 


4. 3D-Darstellung

Abgesehen von dem erhöhten Luxus dank des integrierten IR-Emitters hat sich bei der 3D-Projektiontechnologie nichts verändert, weshalb die Ergebnisse in den meisten Belangen identisch sind.

Sony exklusiv ist nach wie vor die Technik zur effektiveren Lampennutzung: Normalerweise werden die UHP-Lampen mit einem gleich bleibenden Dauerstrom gespeist, der zu der angegebenen Leistung und Lichtausbeute führt. Dies ist auch beim HW50 im 2D-Modus der Fall und führt zu den überprüften 1700Lumen. Im 3D-Modus sieht das anders aus: Statt die Lampe mit einem gleichmäßigen Strom zu versorgen, wird sie hier „gepulst“, sprich in sehr kurzen Abständen an- und abgeschaltet.



Dynamische Lampensteuerung des HW50 (und HW30)


So ist es möglich, die Lampe abwechselnd im „Eco-Modus“ (ca. 70%) und im „Overdrive-Modus“ (ca. 130%) anzusteuern (blaue Linie). Im Mittel (grüne Line) ist die Lichtausbeute ausgeglichen und beträgt weiterhin 1700Lumen. Wenn die durchschnittliche Lichtausbeute nicht gesteigert wird, worin liegen dann die zusätzlichen Lichtressourcen für 3D? Die Antwort auf diese Frage wird deutlich, wenn man sich die Funktionsweise der Shutter-Technologie genauer ansieht: Sie hat vor allem einen entscheidenden Nachteil: Lichtverlust!



Wie man dem Diagramm oben entnehmen kann, werden die unterschiedlichen Perspektiven des 3D-Bildes zeitlich hintereinander abwechselnd für die Augen projiziert, die Brille verdunkelt im richtigen Takt stets das Auge, das „nicht dran“ ist. Da jedes Auge die Hälfte der Zeit „verdunkelt“ wird (mit einer Frequenz von 60Hz), gehen 50% der Helligkeit des Bildes verloren. Der zweite Flaschenhals ist die Polarisierung: Pro Augenglas gehen durch die Polfilter weiter ca. 50% des Lichtes verloren.

Diese zwei Lichtverluste addieren sich zu mindestens 75%, hinzu kommen verkürzte Öffnungszeiten, um Doppelkonturen (Crosstalk, Ghosting) zu vermeiden. Und hier setzt nun die adaptive Lampensteuerung ein:



Wie dieses Diagramm verdeutlicht, erfolgen die Lampenimpulse synchronisiert zum Bildaufbau und den Auszeiten der Shutterbrille. So ist es möglich, in der Zeit, in der die Brille offen ist, die erhöhte Leistung von 130% auszugeben, was zu einer merklichen Lichtsteigerung führt. Mit anderen Worten: Der eigentlich unvermeidbare Lichtverlust von 50% durch die Auszeiten wird verringert, der Gesamtverlust muss nicht mehr minimal 75% betragen. Diese Technik ist einfach wie genial und schlägt gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. Denn während der Auszeiten der Brille (Blanking) ist auch die Lampe gedimmt (70%) und sorgt so dafür, dass während des Bildaufbaus weniger ungewollte Bildinformationen in die Augen gelangen, das Ghosting wird so vermindert!

Steuerbar ist das System und die Balance aus Helligkeit und Ghosting-Gefahr in 5 Stufen:



So ist es möglich, eine bessere Anpassung auf die Leinwandgröße, das Bildmaterial und die persönlichen Sehgewohnheiten vorzunehmen. Die höchsten beiden Stufen nutzen das zusätzliche Lampen-Pulsing. Ebenfalls erhalten bleibt die Funktion, die 3D-Tiefe nachzujustieren und 2D Bildmaterial in Echtzeit in 3D umzurechnen.

Wirklich hervorragend ist die Tatsache, dass nach Aktivierung des 3D-Modus fast alle Bildparameter zur nachträglichen Kalibrierung erhalten bleiben und komplett separat zum 2D Modus behandelt und gespeichert werden. Dies erlaubt eine optimale Anpassung der Darstellung, wie sie derzeit bei kaum einem anderen Modell am Markt möglich ist.

In der nativen Farbtemperatur erreicht der VPL-HW50 eine maximale Lichtausbeute von knapp 1600Lumen, wiederum 30% heller als sein Vorgänger HW30. Gerade in 3D kommt ihm dieser Lichtgewinn zu Gute: Während der HW30 nur knapp an der 200 Lumen – Marke maximal in 3D kratzte, so übertrifft sie der HW50 nun mit 250 Lumen deutlich.

Und während der HW30 die höchste Lichtausbeute nur mit starkem Grünstich erreichte, so ist sie beim HW50 an durchweg gute Farben gekoppelt, so dass hier die Vorteile (mehr Licht) gegenüber den Nachteilen (nicht ganz perfekte Farben) sogar überwiegen. Selbst kalibriert verbleiben noch über 200 Lumen. Diese Helligkeit verbindet er mit einem nativen Kontrast von 5000:1 bis 6000:1 (die adaptive Blende lässt sich in 3D nicht aktivieren), was in Anbetracht des durch die Brille erzeugten Schwarzwertes als gut zu werten ist.

Die Gammapresets passen sich bei Aktivierung automatisch den Anforderungen an die 3D Darstellung an und sind ab Werk etwas flacher vom Anstieg, um etwas mehr Bildhelligkeit und Durchzeichnung zu gewährleisten:



Gamma „Aus / 3D“


Mit den diversen Presets und den nachträglichen Korrekturmöglichkeiten ist auch eine normnähere Projektion schnell realisiert: Man wählt zunächst ein steileres Gamma-Preset, z.B. „2,4“, was in 3D zu einem Gammaanstieg nahe der Videonorm führt:



Gamma3 / 3D


Da durch den Lichtverlust der Shutterbrille dunkle Szenen schnell an Durchzeichnung verlieren, gleicht man die dunklen Bereiche mit dem „Image Director“ soweit aus, bis auch durch die 3D-Brille dunkle Elemente gerade wahrgenommen werden können. Nach diesen paar Handgriffen erhält man eine sowohl in dunklen als auch hellen Bildern überzeugende 3D Darstellung.


In unserem Praxistest war die 3D Darstellung nach wie vor überzeugend: Dank der erhöhten Lichtleistung des VPL-HW50ES von 1600 Lumen, liegen Lichtausbeute und Kontrast liegt auf dem Niveau der stärksten Konkurrenz, durch die nachträglichen Optimiermöglichkeiten lässt sie sich zudem noch besser „verfeinern“, als bei vielen anderen Modellen am Markt.

Ghosting ist LCOS-typisch ist stellenweise weiter wahrnehmbar (hier ist die DLP-Technologie nach wie vor im Vorteil), die Ansteuerung wurde beim HW50 ja nicht verändert, dafür trumpft er mit seiner zuschaltbaren Zwischenbildberechnung auf: Auch in 3D arbeitet sie überzeugend und unterstützt so mit flüssigen Bewegungsabläufen den realistischen, nahezu „virtuellen“ Seheindruck, der durch die 3D-Darstellung ja gerade erzeugt werden soll. Wir empfehlen daher auch „Film Puristen“ eindringlich, der Zwischenbildberechnung in 3D eine Chance zu geben, die Augenfreundlichkeit wächst durch das innovative System ungemein.

Und auch die „Reality Creation“ lässt sich in 3D voll nutzen: Somit kommt man in 3D in den doppelten Genuss der erhöhten Bewegungsschärfe und der verbesserten Detaildarstellung. Ähnliches vermag derzeit nur noch der Panasonic PT-AT6000. Tatsächlich hat also auch in Hinsicht zur dritten Dimension der HW50 gegenüber dem HW30 und sogar auch gegenüber dem VW95 zugelegt und lässt beide in Helligkeit und Schärfe hinter sich.

 


5. Fazit

Schon im letzten Jahr hat uns der Vorgänger VPL-HW30 in vielerlei Hinsicht überzeugt. Das Modell zeigte in fast keiner Bilddomäne große Schwächen und bot dementsprechend ein harmonisches und in sich stimmiges Großbild, wie kaum ein anderer Projektor dieser Preisklasse.

Als sich andeutete, dass Sony in diesem Jahr noch einen Nachfolger zum HW30 zu einem ähnlichen Preis präsentieren wird, fragten wir uns (wie die meisten anderen auch): Was kann Sony ohne Aufpreis am HW30 noch verbessern, ohne dem VW95 zu nahe zu kommen? Wir erwarteten nur eine sehr kleine Modellpflege.



Tatsächlich ist der HW50 auch ein Gerät der „Modellpflege“, immerhin geht mit ihm das Chassis in die mittlerweile fünfte(!) Generation, umso verblüffender sind dabei die zahlreichen Verbesserungen, die die Ingenieure hier noch „herauskitzeln“ konnten:

Allem voran ist die erhöhte Helligkeit zu erwähnen, die nicht durch eine stärkere Lampe erzeugt wird, sondern durch eine komplette Überarbeitung des Lichtweges. Dadurch war es gleich möglich, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen: Einerseits wurde die Lichtausbeute auf 1700 Lumen gesteigert (+30% gegenüber dem HW30), andererseits ist der störende Grünstich bei maximaler Helligkeit einer im tolerablen Maße kühleren Farbdarstellung gewichen. Kalibriert verbleiben zwischen 1300 und 1400 Lumen, je nach Serienstreuung und Geschick des Kalibrators.

Die Erhöhung der Helligkeit durch Optimierung des Lichtweges ermöglicht dem HW50 auch einen erhöhten Kontrastumfang (+30% gegenüber HW30), sowohl nativ als auch dynamisch. Bei gleichem Schwarzwert erscheint der neue VPL-HW50ES nicht nur heller, sondern somit auch plastischer.

Und auch die Detailschärfe hat zugenommen, wie der Hersteller verspricht, wenn dies auch hauptsächlich mit einer neuen Signalverarbeitung erreicht wird. Stichwort ist hier der „Reality Creation“ Algorithmus, der typische Skalierungs- und Komprimierungsartefakte erkennt, rückgängig macht und so die Detaildarstellung verbessert, ohne digitale Überschärfungen oder andere Artefakte zu erzeugen. In Kombination mit vom Anwender gut dosierbaren Einstellparametern bietet das System tatsächlich merkliche Fortschritte in Sachen Bildschärfe gegenüber ähnlichen Techniken vorangegangener Beamer-Generationen.



Mit diesen Ergebnissen hat der Sony VPL-HW50 tatsächlich in jeder der drei Hauptdomänen in Sachen Bildqualität merklich zugelegt. Hinzu gesellen sich zahlreiche Verbesserungen im Detail, wie ein effektiveres Color-Management, eine zonenbasierende Konvergenzkorrektur, genauer bezeichnete Wekspresets, die Kompatibiilität zur Image Director Software, vergrößerter Lens-Shift, usw.

Basierend auf einer ohnehin schon leistungsfähigen und beispielhaften Leistung des Vorgängers (und nun kleinen Bruders) VPL-HW30, führen diese zusätzlichen Verbesserungen in der Summe zu einer ausgewogenen und beeindruckenden Bildqualität auf der Großbildleinwand, bei der man kaum noch von Schwächen reden kann.



Die hier vorliegende Modellpflege kam für uns (und viele andere) deshalb so überraschend, weil der neuu VPL-HW50 durch die Übernahme vieler Funktionen und Eigenschaften vom großen VPL-VW95 ebendiesem so nahe rückt, dass dessen Argumente für einen Aufpreis von über €2000.- sich nur noch auf einen höheren Kontrast und Schwarzwert, besserer optischer Schärfe und Lensmemory beschränken, die der HW50 ES aber mit höherer Lichtleistung und Reality Creation kontert. So ist der Sony VPL-HW50ES sicherlich mehr als ein weiterer Einstiegsbeamer, sondern ein ernstzunehmender Konkurrent für alle anderen Modelle auf dem Markt, sowohl in derselben Preisklasse, aber auch in höheren.

Wir können jedem Unentschlossenen einen persönlichen Vorführtermin bei einem der ausgewiesenen Sony-Fachhandelspartner nur empfehlen, Sie werden überrascht sein, genau wie wir!

 


6. Bewertung

+ 120Hz Motionflow (auch in 3D)
+ Reality Creation (auch in 3D)
+ Sehr gute Farben auch ohne aufwändige Kalibrierung
+ Ausführliche Kalibrieroptionen
+ Hervorragend leise Belüftung (auch in 3D)
+ Optimierte Irisblende

- Lensshift Mechanik schwammig
- Vereinzelt Artefakte bei Motionflow
- In 3D stellenweise Ghosting
- Zoom & Fokus manuell
- Leichtes Shading in 3D (Stufe 3 / Max)
- Brillensync nicht per Funk
- Menüstruktur teilweise unübersichtlich
- De-Interlacer nur mittelmäßig

Sony VPL-HW50

Bewertung Bild gesamt : 1,55 (Gut +)

Schwarzwert & Kontrast

1,7 (Gut +)

Schärfe & Interpolation

1,2 ( Sehr Gut -)

Zwischenbildberechnung

1,9 (Gut +)

Farbumfang / -temperatur

1,2 / 1,4

Signalverarbeitung

1,8 (Gut+)

3D Darstellung

2,0 (Gut)

Sonstige Aspekte

1,2 (Sehr Gut -)


(Alle Bewertungen beziehen sich auf die jeweilige Projektionsart und den aktuellen Stand der Technik.
Ein direkter systemübergreifender Vergleich ist daher nur bedingt möglich!)

Bewertung gesamt : 1,6 (Sehr Gut -)

Ausstattung

1,7 (Gut +)

Bedienung

2,1 (Gut -)

Technik

1,2 (Sehr Gut -)

Bild

1,55 (Gut +)

Preis Leistung

1,1 (Sehr Gut)

 

Und jetzt neu:
Sie haben noch Fragen oder Kommentare zu dem Test oder dem Projektor? Dann schauen Sie in unseren Blog und fragen Sie uns direkt. Ab sofort werden alle Fragen dort für jedermann sichtbar direkt von Profis beantwortet, nach Themen geordnet.

>>> Zum Blog <<<

 

Für alle, die es noch nicht kennen, empfehlen wir ergänzend noch unseren Videotest, des Sony VPL-HW50, mit Beispielen zur Reality Creation:




Ein Klick auf das Bild oben reicht, viel Spaß beim Schauen wünscht Euer / Ihr
Cine4HomeTeam

 

 

Bei folgenden Sony-Fachhändlern und(!) Cine4Home Kooperationspartnern können Sie Ihre persönliche Privatvorführung jederzeit „buchen“ :

(Mit Klick auf den Banner gelangen Sie auf die jeweilige Händler-Homepage)

 


Keller-Gruppe
71711 Murr

 


HEIMKINORAUM

81549 München

 


Klohs
04177 Leipzig
(Oliver Klohs)

 


Die Heimkinoschmiede
54470 Bernkastel-Kues

 


Art & Voice
30453 Hannover

 


Heimkino-Boutique
51069 Köln

 


JBS-HEIMKINO
49176 Hilter

 


Projektor AG Heimkinopartner
24539 Neumünster




Projektor AG Heimkinopartner
27755 Delmenhorst

 


Projektor AG Heimkinopartner
73066 Uhingen

 


Winnings
32839 Steinheim

 

 

 

Weitere Sony akkreditierte Heimkino-Händler

 

HiFi im Hinterhof GmbH
Großbeerenstr. 65
10963 Berlin
Ansprechpartner: Robert Schlundt

Kino-PC/Digitales Kino
Behmstr. 7
13357 Berlin
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Hauptstr. 77
21266 Jesteburg
Ansprechpartner: Oliver Sauermann

Art&Voice Medien GmbH
Davenstedterstr. 111
30453 Hannover
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Grobi
D + P SCHAPPERT GBR
Matthias-Claudius-Str. 13 A
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Die Heimkinoschmiede
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93047 Regensburg
Ansprechpartner: Andreas Seidl

 

 


15. Oktober, 2012, Cine4Home

 

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