Test: LCD Projektor Sony VPL-HS60 / HS51A Cineza | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Überarbeitete Version des HS50, erneut die LCD-Referenz? | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Wir verweisen im voraus auf unsere Testkriterien, die ausführlich in unserem Know How Special: "Projektoren / PlasmaTVs - Qualitätsmerkmale - Die Testkriterien von Cine4Home" beschrieben werden.
Die Erfahrung zeigt, dass ein erfolgreiches Projektoren-Chassis mindestens zwei Generationen überdauert, bevor es durch eine komplett neue Konstruktion ersetzt wird. Auch für Sony scheint diese Regel zu gelten, denn äußerlich ähnelt der HS60 seinem Vorgänger derart, dass er auf den ersten Blick nicht zu unterscheiden ist.
Der einzige Unterschied ist der nun schwarze Zoomring an der Optik, der die Metallvariante des HS50 ersetzt. Die Übernahme des Chassis war in jedem Fall keine Fehlentscheidung. Es vermittelt nach wie vor einen eleganten und hochwertigen Eindruck, besonders die wuchtigen Abmessungen zeigen, dass es sich hier um einen reinen Heimkino-Projektor handelt, der keinen Kompromiss zu Gunsten der Portabilität eingeht.
Auch die Technik wurde in großen Teilen vom Vorgänger übernommen, die meisten Komponenten sind nahezu identisch zu denen des HS50 (weshalb wir eine Großteil unseres Bildmaterials wiederverwenden konnten). Für die Bilderzeugung kommen drei Sony-eigene LCD-Panels mit einer jeweiligen Auflösung von 1280 x 720 Pixeln (kleine HD-Auflösung) zum Einsatz.
Die Kühlluft für die Lightengine wird durch einen Mikrofaser-Filter angesaugt (Bild oben). Dieser ist sehr fein und sorgt so für einen sicheren Staubschutz. In der Tat haben wir noch nie von einem HS50 mit Staubproblem gehört, so effektiv ist das System. Der Nachteil: Der Filter kann nicht gereinigt werden, sondern muss im Bedarfsfall komplett getauscht werden. EIn Ersatzfilzter liegt dem Projektor bei, jeder weitere muss separat erstanden werden. Die Lampenkühlung erfolgt vollkommen separat, was eine sehr geschickte Konstruktionsweise darstellt. Denn die Lampenkühlung braucht mehr Umluft, muss dafür aber nicht so staubgeschützt ausfallen. Die Sony-Ingenieure sind hierbei den direkten Weg gegangen: An der Rückseite (rechts) wird die Lampenkühlluft angesaugt und gerade an der Lampe vorbei bis zur Projektorenvorderseite gelenkt.
Insgesamt ist dieses duale Belüftungssystem als nahezu perfekt anzusehen: Der Projektor arbeitet ungemein leise, stört keinen FIlmbetrieb und der Filter sorgt für einen sicheren Staubschutz der LCD-Panels. Die leichten Zusatzkosten für eventuelle Ersatzfilter kann man dabei in Kauf nehmen.
Im Bild oben ist der Lichtweg mit den halbdurchlässigen Spiegeln zu erkennen, die das Licht in ihre Grundfarben aufteilen und auf die jeweiligen LCD-Panels leiten. Am Deckel des Lichtwegs sind die Polfilter montiert, die das Licht vorpolarisieren:
Auffällig ist bei den Filtern, dass jeder einzelne farblich auf seine Grundfarbe abgestimmt ist. Man sieht die rötliche Färbung des Filters im Vordergrund und die bläuliche im Hintergrund. Der "grüne" Polfilter ist farbneutral. Dies ist ein deutlicher Unterschied zu herkömmlichen LCD-Lichtwegen, inwieweit er eine Kontraststeigerung bewirkt, ist aber leider nicht bekannt. Direkt vor und hinter den LCDs befinden sich diverse Zusatzplates, sie alle dienen wohl dazu, Schwarzwert und Kontrast des Bildes weiter zu erhöhen.
So gelingt es dem Projektor, in hellen Szenen genügend Licht auf die Leinwand zu projizieren, um den Bildinhalt glaubwürdig hell und ausgeleuchtet erscheinen zu lassen. Bei überwiegend dunklen Szenen schließt sich die automatische Iris bis minimal nur noch ein kleines Lichtloch mit wenigen Milimetern Durchmesser übrig bleibt. Nach dieser Methode wird der Schwarzwert deutlich verbessert und mit ihm der Maximal-Kontrast erhöht. Sage und schreibe 10,000:1 soll der HS60 erreichen. Wichtig bei einer adaptiven Iris ist eine unauffällige Arbeitsweise, diese werden wir im Laufe des Tests weiter untersuchen.
Auch wenn der Aufbau des HS60 gegenüber seinem Vorgänger nicht viel Neues gebracht hat, so ist er nach wie vor vorbildlich: Der modulare Aufbau mit der leisen Belüftung, dem guten Staubschutz und dem modernen Lichtweg lässt keine Schwächen erkennen. Lediglich die großen Abmessungen kann man als Negativpunkt verzeichnen.
Insgesamt findet sich ein YUV-Komponenten-Eingang (3x Cinch), ein RGB H/V Eingang (Sub-D) und ein digitaler HDMI Eingang mit HDCP Kopierschutzunterstützung sowie für herkömmliche Bildsignale ein Composite- (Cinch) und ein S-Video Eingang (Hosiden) auf der Rückseite des Projektors. Das nach hinten versetzte Anschlusspanel ist zwar in der Montage unauffällig, aber bisweilen schlecht und unpraktisch zu erreichen.
Auch bei der Aufstellung gab es keinen Bedarf zur Nachbesserung, so flexibel war das Chassis des HS50 bereits gestaltet. Fokus und Zoom werden manuell an der Optik justiert, so manch anderer Projektor dieser Preisklasse bietet hier bereits elektrischen Luxus.
Der Zoombereich bietet einen großen Spielraum, um unter möglichst allen Raumbedingungen die gewünschte Bildgröße realisierbar zu machen. Der erforderliche Projektionsabstand beträgt das 1,3- bis 2-fache der Bildbreite:
Die Räder arbeiten äußerst präzise, sind aber ein wenig zu leichtgängig gelagert, so dass sich die Bildausrichtung schon bei leichtem Berühren der Optik verschieben kann. Eine Lock-Funktion, wie sie der Sanyo PLV-Z4 bietet, wäre hier wünschenswert gewesen.
Der gebotene zusätzliche Spielraum ist groß: Horizontal kann das Bild bis zu einer halben Bildbreite, vertikal sogar bis zu einer ganzen Bildhöhe von der Mittelstellung verschoben werden.
Das Bedienkonzept von Sony-Projektoren hat sich nunmehr seit drei Generationen nicht verändert, und dies unabhängig von den Modellen und Preisklassen.
2.1 Fernbedienung Auch die Fernbedienung ist seit dem HS20 nahezu unverändert. Schon im letzten Test haben wir ihre Tastenstruktur als nicht mehr ganz "up to date" bezeichnet. Zu bemängeln ist das Fehlen von direkten Quell-Anwahltasten. Um den Eingang zu wechseln, muss grundsätzlich mit der "Input"-Taste der Reihe nach durchgeschaltet werden. Immerhin werden nicht belegte Eingänge automatisch üpersprungen. Die Reichweite des Infrarotsenders überzeugt, er gewährleistet stets eine zuverlässige Signal-Übertragung zum Projektor, auch reflektiv über die Leinwand. Zudem sind alle Tasten auf Knopfdruck elektrisch beleuchtbar.
Bei fehlender oder nicht funktionierender Fernbedienung lässt sich der HS-60 auch direkt am Gerät bedienen. Für diesen Zweck befinden sich auf der rechten Projektorenseite die entsprechenden Funktionstasten: Das zu kleine und ungenaue Steuerkreuz erschweren die Direkt-Bedienung, die wohl eher als "Notlösung" gedacht ist.
Und auch die Bedienoberfläche wurde vom Vorgänger "Eins zu Eins" übernommen, weshalb hier unsere Testergebnisse absolut identisch zum HS50 ausfallen:
"Bild"-Menü In der obersten Ebene des Bild-Menüs kann zwischen verschiedenen, voreingestellten bzw. selbstoptimierten Bildmodi gewählt werden: - Dynamisch sorgt laut Anleitung für ein besonders kontraststarkes und scharfes Bild. - Standard ist ein Universalmodus, der unabhängig vom Bildmaterial hochwertige Ergebnisse liefern soll. - Kino ist ein auf die Filmwiedergabe optimierter Modus, der dem Filmoriginal möglichst nahe kommen soll. - Benutzer1-2 sind Speicherpresets, in denen der Anwender eigene Wiedergabeprofile abrufen kann. Die RCP-Funktion steht für "Real Color Processing". Hierbei handelt es sich um eine spezielle Farbfunktion zur Optimierung der Primär- und Sekundärfarben, mehr dazu in unserem Bildtest.
Hier findet der versierte Anwender alle bekannten und relevanten Bildparameter wieder (siehe Bild oben). Eine Sony-eigene Funktion ist der Parameter "Schwarzwert", er entspricht einem Black Level Enhancer, der durch eine Gammaveränderung eine subjektive Schwarzwerterhöhung bewirken soll. In der Praxis ist von solchen "Bildverfremdern" allerdings abzuraten. Unter "Gammakorrektur" bietet sich leider kein stufenlos verstellbarer Gammaanstieg, wie bei vielen anderen hochwertigen Projektoren, sondern lediglich vier verschiedene Voreinstellungen, "Aus, Gamma1-3". Welche Gammaeinstellung welche Bildcharakteristik bewirkt, werden wir in unserem Bildtest detailliert erläutern. Besonderes interessant und wichtig ist die Funktion "Farbtemperatur". Diese hat Sony gewissenhaft umgesetzt und bietet neben drei verschiedenen Voreinstellungen, "Hoch", "Mittel" und "Niedrig" gleich drei verschiedene Speicherbänke, in denen der Nutzer die Bezugs-Presets eigenhändig modifizieren kann. Der mögliche Einfluss auf den Weißabgleich erfolgt durch das bewährte "Bias-" und "Gain-" Prinzip, getrennt für die einzelnen Grundfarben. Als letzte Funktion des Bildmenüs bleibt "Kino Schwarz Plus", mit der die bevorzugte Irisfunktion (Aus / Ein / Auto) und Lampenmodus (Hoch / Niedrig) geregelt werden kann.
"Signal"-Menü Im Signalmenü befinden sich alle Funktionen zur optimalen Anpassung der eingehenden Signale auf die Bildausgabe. Der verwirrende Name "Wide-Modus" steht für das wählbare Bildformat: - Voll nutzt das native 16:9 Format des Projektors komplett aus. Dieser Modus ist für die Darstellung von anamorph aufgezeichneten DVDs gedacht. - Normal stellt herkömmliches 4:3 Bildmaterial ohne Verzerrung dar. - Wide Zoom / Zoom sind Bildmodi, um 4:3 Material bildfüllend in 16:9 darzustellen. - Untertitel ist ein spezieller Modus, der im unteren Bereich des Bildes Platz für Untertitel reserviert.
Hinter der Funktion "Signal einstellen" befindet sich eine weitere Ebene zur Anpassung der Bilddarstellung: - Punkt Phase: Aus dem PC Bereich bekannte Synchronisationseinstellung - H-Größe: Funktion zur Veränderung der Bildbreite - H/V-Lage: Funktion zum horizontalen bzw. vertikalen Verschieben des Bildes.
"Funktion"-Menü Im Menü "Funktion" werden diverse Projektor-spezifische Bedienkonfigurationen zur Verfügung gestellt. Die kryptische Bezeichnung "Intelligente APA" beschreibt eine automatische Signalanpassung (Autophase) für eingehende Analog-Signale. Bei aktivierter "Auto. Eing-wahl" sucht der Projektor stets automatisch, auf welchen Eingängen (S-Video, Composite etc.) ein Signal anliegt und stellt auf den entsprechenden Eingang um. "Bereitschaft" beeinflusst den Stromverbrauch im Stand-By Modus und "P-Save-Modus" aktiviert die automatische Abschaltung des Projektors, wenn er über mehrere Minuten kein Bildsignal erhält.
"Installation"-Menü Im Menü "Installation" befinden sich selbsterklärend Aufstellungsrelevante Bildparameter: Bei "V-Trapez" handelt es sich um eine digitale Trapezkorrektur und mit "Bildumklappung" kann man zwischen Boden-, Decken, Front und Rückprojektion wählen. Die wohl sinnloseste Funktion ist "Beleuchtung": Sie dient zum An- und Ausschalten des Sony-Logos auf der Projektoren-Oberseite.
Im Menü "Einrichtung" verbleiben die restlichen Funktionen des Projektors:
Mit "Status" lassen sich diverse On-Screen-Informationen an- bzw. abschalten. Ferner kann die Menüsprache und die automatische Signalerkennung beeinflusst werden.
"Informationen"-Menü Bei der letzten Rubrik "Informationen" handelt es sich nicht um ein Konfigurationsmenü, sondern um eine reine Statusanzeige.
Diese ermöglicht das schnelle Überprüfen, welches Bildsignal gerade in den Projektor eingespeist wird und wie viele Stunden die Lampe bereits genutzt wurde.
Zusammenfassend ist das Bedienkonzept des VPL-HS60 als äußert vorbildlich zu bezeichnen. Die Menüstruktur ist übersichtlich und intelligent gegliedert, so dass sie auch ohne Eingewöhnungszeit intuitiv bedient werden kann. Nur vereinzelte kryptische Funktionsabkürzungen machen den Blick in die Anleitung erforderlich. Dieser Aufbau und die zuverlässige Fernbedienung machen ein problemloses tägliches Nutzen des Projektors ohne Ärger möglich.
Regelmäßige Leser unserer Webseite werden sich erinnern, dass der Vorgänger HS50 damals überdurchschnittlich gut in seiner Technikklasse abgeschnitten hat. Wird es dem Gerät mit den wenigen Änderungen wieder gelingen, zu überzeugen?
Eine der Schwächen des Vorgängers war eine deutliche Pixelstruktur, die größere Betrachtungsabstände unabdingbar machte. Bei genauerem Betrachten fiel auf, dass die Pixel regelerecht rund wie Punkte auf der Leinwand erschienen. Beim HS60 hat Sony die LCDs überarbeitet und die runden Pixel sind nun den üblichen viereckigen gewichen. Dadurch hat sich die Pixelstruktur merklich vermindert.
Bei genauem Betrachten fällt auf, dass die Pixel nicht quadratisch, sondern rechteckig, genauer breiter als hoch, sind. Das sichtbare Defizit gegenüber den Epson-LCDs, die in allen anderen Projektoren zum Einsatz kommen, ist mit der neuen Pixelstruktur deutlich reduziert. Dennoch hat die Epson-Variante eine höhere Füllrate, insbesondere das Panasonic Modell PT-AE900 mit seiner ScreenSmooth Technologie ist hier ungeschlagen. Im Falle des VPL-HS60 empfehlen wir einen "Sicherheitsabstand" von zweifacher Bildbreite.
In Sachen Farbumfang gehen die japanischen Konstrukteure seit geraumer Zeit ihren eigenen Weg. Anstatt sich an die bescheidenen Grundfarben unseres veralteten Videostandards zu halten, sind sie bemüht, möglichst das gesamte Farbpotenzial ihrer Technik auszureizen. Dementsprechend groß sind die Farbräume, auch der des VPL-HS60. Wie im CIE-Diagramm oben zu erkennen, zeigt der Projektor einen deutlich größeren Farbraum (weißes Dreieck), als ihn unser Videostandard (dunkles Dreieck) vorsieht. Rot, Grün und Blau haben eine deutlich höhere Farbintensität. Auf der einen Seite mag es als Vorteil erscheinen, besonders kräftige Farben möglich zu machen. Auf der anderen Seite ist unser Videostandrad auf relativ "schwache" Grundfarben veralteter Röhrentechnik ausgelegt. Um eine möglichst genaue DVD-Farbwiedergabe zu gewährleisten (was keinesfalls mit einer akkuraten Filmreproduktion zu verwechseln ist), stellen videophile Extremisten den Farbraum daher möglichst genau auf die Videonorm ein. Sony hat dieses Bedürfnis berücksichtigt und bietet ein sogenanntes "Real-Color-Processing", kurz RCP, im Bildmenü als Feature an.
Wie oben zu erkennen, kann man mit ein wenig Geduld so den Farbraum unserer Videonorm mit allen Primär- und Sekundärfarben nahezu perfekt einhalten. So viel Präzision bietet derzeit kein anderer LCD-Projektor am Markt.
Ein großer Farbraum, der sich bei Bedarf abstimmen lässt, ist eine sehr gute Voraussetzung für eine akkurate Bildreproduktion. Doch als nächster Parameter müssen auch neutrale Graustufen und Weiß auf die Videonorm von 6500K / D65 abgestimmt sein. Nahezu alle Projektoren egal welcher Preisklasse bieten hier sichtbare Defizite in der Werkseinstellung, obwohl sich hier in letzter Zeit einiges verbessert hat. Der Sony VPL-HS60 bietet, wie sein Vorgänger, drei verschiedene Werkspresets für die Farbtemperatur: Hoch, Mittel und Niedrig. Diese Angaben sind wenig aussagekräftig, so dass wir die Werte der Modi per Messinstrument ermitteln mussten. "Hoch" lässt auf eine kühle Farbtemperatur mit viel Blau schließen (>6500K). Unsere Messung bestätigt dies, die RGB-Verteilung ist sehr kühl mit einem großen Blauüberschuss.
Der Blauüberschuss geht einher mit einem Rotmangel von ca. 18%, die resultierende Farbtemperatur ist mit gleichmäßigen 8500K, wie das Preset schon sagt, sehr "hoch".
Ein bessere Annäherung ist das "Mittel"-Preset, bei ihm sind sowohl Blauüberschuss als auch Rotmangel bereits sichbar reduziert:
Ungeachtet der Videonorm werden die meisten Heimkinonutzer diese Einstellung mit ihrer 7500K Farbtemperatur bevorzugen. Doch wie immer setzen wir als Standard nicht den persönlichen Geschmack, sondern die möglichst akkurate Farbreprduktion.
Für eigene Einstellungen bietet der Projektor drei verschiedene Speicherbänke, "Benutzer1, 2 und 3". Die verschiedenen Benutzerbänke entsprechen in ihrer Ausgangsform den drei Presets: "Benutzer1"="Hoch" Für eine Optimierung des Projektors empfiehlt es sich daher, die "Benutzer3" Speicherbank zu benutzen, da sie in ihrer Ausgangsbasis dem bereits guten "Niedrig"-Modus entspricht. Zur Anpassung der Farbtemperatur stehen die gängigen "Bias"&"Gain" Funktionen, getrennt für jede Grundfarbe, zur Verfügung:
Insgesamt ist das Duo aus Farbraum und Farbtemperatur mit seinen umfangreichen und präzisen Einstellmöglichkeiten als vorbildlich zu bezeichnen. Die gute Werksabstimmung und Parameter für Feintuning erlauben eine hochpräzise Farbdarstellung des HS60. Von soviel Komfort kann sich so mancher High-End Projektor eine Scheibe abschneiden.
Bisher hat der HS60 leichte Vorteile zu seinem Vorgänger HS50 gezeigt, weniger Screendoor und eine etwas genauere Farbabstimmung (obwohl eine gewisse Serienstreuung hier zu berücksichtigen ist). Kommen wir nun endlich zu dem größten beworbenen Vorteil des HS60, dem Kontrast. Schon sein Vorgänger setzte hier mit maximal 6000:1 und farbkalibrierten 2800:1 On/Off Kontrast Maßstäbe, die von der Konkurrenz unerreicht sind. Hauptgrund für diesen hohen Kontrast war die unter Technik beschriebene adaptive Iris-Blende, die die Lichtmenge automatisch auf den Bildinhalt abstimmt. Sie verbessert vor allem den Schwarzwert, besonders im Falle der Sony Beamers. Bereits der HS50 vefügte über einen maximalen Schwarzwert, der erst in wirklich dunklen Räumen konsequent ausgenutzt werden kann. So mancher DLP Projektor verliert gegen ihn. Hauptkritikpunkt war damals allerdings, dass die Blende relativ langsam arbeitete, so dass es schon einige Sekunden dauern kann, bis der gewollte Schwarzwert erreicht ist. Dafür war die Arbeitsweise der Blende kaum auszumachen. Beim HS60 verwendet man die selbe Blende (vgl. Technik), allerdings ist sie diesmal etwas aggressiver prorammiert worden: Sie schließt sich nun schneller, wodurch dunkle Szenen schneller "nachdunkeln", dadurch wird der Übergang sichtbar verkürzt. Dies klingt zunächst wie ein Vorteil, da aber die Iris nicht in Echtzeit agiert (wie z.B. beim Panasonic PT900), ist ihre Arbeitsweise beim genauen Betrachten auszumachen: In zwei oder drei kleinen Schritten dunkelt sie nach. Dieser Effekt ist allerdings so subtil, dass er beim normalen Filmeschauen nicht auffällt. Diesem kleinen Manko entgegen hält die Blende einen hervorragenden Schwarzwert, der selbst dunkelste Filme, wie z.B. Underworld, räumlich tief und dynamisch aussehen lässt. Eine neue Programmierung der Iris wäre für ein Nachfolgemodell zu wenig Neuerung gewesen, auch kann man mit dieser Technik nicht nocheinmal den Kontrast verdoppeln. Daher hat man mit dem HS60 einen neuen Weg verfolgt, einen in unseren Augen richtigen und beeindruckenden. Durch die sogenannten "High-Contrast Plates" vor den LCDs (vgl. Technik) hat man laut Hersteller den Panelkontrast noch einmal um ca. 65% steigern können. Das Schöne an diesem Gewinn ist, dass er auch Kritiker überzeugt: Denn statt vermeintlich "verwerfliche" Tricks anzuwenden, hat man hier tatsächlich den nativen Kontrast des optischen Blocks verbessert.
Der HS60 überzeugt in unserem Test in Sachen Kontrast: Sowohl die Messergebnisse als auch der Eindruck im laufenden Bild bescheinigen dem Projektor eine Bildtiefe, die man von einem LCD-Projektor nur selten zu Gesicht bekommt. Hier ist Sony wieder einen Schritt voraus. Lediglich die begrenzte Bildhelligkeit ist dem Projektor negativ anzukreiden, was eine Abdunklung des Raumes notwendig macht. Wir halten das flexible und durchdachte Konzept des HS60 für vorbildlich, auch wenn es teilweise gegen die Zahlentreue mancher Video-Puristen verstößt. Allerdings wäre noch mehr Perfektion, wie sie z.B. im VPL-VW100 des selben Herstellers erreicht wird, wünschenswert, hier ist noch deutliches Verbesserungspotenzial zu erkennen.
Der hohe Kontrast eines Projektors ist immer nur so sinnvoll, wie es seine Gammaverteilung erlaubt. Sie muss dafür Sorgen, dass die Helligkeiten im Bild gleichmäßig und der Videonorm entsprechend verteilt sind. Diese schreibt einen Anstieg von 2,2 bis 2,5 vor. Leider verfügt der HS60 über keine selbst justierbaren Gammaverteilungen, so dass der Anwender auf die Werkspresets angewiesen ist. Von diesen bietet der HS60 gleich vier verschiedene: "Off" und "Gamma 1 -3". WIr haben sie alle gemessen:
Gamma "Aus" "Aus" entspricht der Werkseinstellung und damit der ursprünglichen Gammaprogrammierung. Bei unserem Testgerät ist dies ein Anstieg von 2,41.
Das "Gamma1" Preset zeigt eine etwas flachere Gammakurve, die mit einem Anstieg von 2,31 einen guten Mittelweg darstellt.
"Gamma2" Mit "Gamma2" geht es weiter nach unten: Mit einem Anstieg von 2,2 entspricht sie genau der derzeitigen DVD-Mastering-Praxis:
"Gamma 3" Das Gamma3 Preset schließlich sinkt mit 2,1 unter die Videonorm und hellt dunkle Bereiche weiter auf. Für die Filmprojektion in dunklen Heimkinos ist sie nicht zu empfehlen, sollte sich aber Restlicht im Raum befinden, kann sie diesem erfolgreich entgegenwirken.
Die vier Werkspresets des HS60 sind so vielseitig, dass man dem Projektor die mangelnden Gammaregler verzeihen kann. Für jeden Raum und jede Anwendung ist ein sinnvolles Preset zur Stelle, so dass keine Kompromisse in Kauf genommen werden müssen. Bei obigen Messungen ist aber zu beachten, dass bei eingeschalteter Iris-Blende die Gammaverteilung je nach Schwarzanteil des Bildes verfremdet werden kann. In unserem Sichttest waren hierduch keine sichtbaren Defizite auszumachen, wir bereiten aber für zukunftige Tests entsprechende Messverfahren / Sequenzen vor, um diese Technik in ihrer Arbeitsweise besser zu dokumentieren.
Eine der teuersten Komponenten eines jeden Projektors ist die Optik. Nur wenn sie hochwertig ist, kann das Gerät auch seine native Auflösung ansprechend auf die Leinwand bringen. Von ihr hängen vor allem Bildschärfe, gleichmäßige Ausleuchtung und Teile der Konvergenz ab. Die von Sony verwendete Optik blieb zum HS50 unverändert, mit vorbildlichen Ergebnissen: Sie gewährleistet eine über die ganze Bildfläche gleichbleibend hohe Bildschärfe, auch bei Ausnutzung des Lens-Shifts. Genauso gut ist es bei der Ausleuchtung. Auch bei homogenen Grau- und Farbflächen wirkt die Ausleuchtung des Bildes gleichmäßig bis in die Ecken. Ein Helligkeitsabfall ist vom Auge nicht wahrzunehmen. Es verbleibt das leidige Thema der Konvergenz: Und wieder ist sie (wie leider so oft) nicht perfekt. Unser Testgerät zeigte eine Verschiebung der Farbe Blau um einen Pixel. Die Konvergenzverschiebungen liegen in einem für diese Preisklasse tolerablen Rahmen, der aus normalen Betrachtungsabständen nicht auffällt.
Anmerkung:
Sony und der Overscan, seit alten TV-Zeiten ist dies ein ewiges Thema. Bis zum HS50 haben sich die Ingenieuere anscheinend vehement geweigert, einen Projektor modernen Bildquellen entsprechend Overscan-frei zu konstruieren. Erst mit dem VPL-VW100 (Ruby) hat man sich durchgerungen, den Overscan abschaltbar zu machen. Soviel Luxus wollte man dem HS60 Kunden leider anscheinend nicht bieten, weshalb der Projektor je nach Auflösung wieder Unterschiede im Overscan zeigt:
Bei Zuspielung nativer PAL-Auflösung fällt der Overscan Sony-typisch groß aus: Links und rechts werden jeweils 40 Pixel, oben und unten rund 20 Pixel abgeschnitten. Ein derartiger Overscan ist selbst für herkömmliche Fernsehübertragungen zu hoch, weshalb sich der HS60 ohne Not Minuspunkte einhandelt, schade.
- 720p Doch ganz stur scheint man bei Sony nicht zu sein: Bei nativer 720p Zuspielung erscheint das Bild tatsächlich komplett ohne abgeschnittene Ränder auf der Leinwand.
- 1080i Bei 1080er Material wiederum schleicht sich ein Overscan ein. Hier werden die seitlichen Ränder um 25 Pixel beschnitten, oben und unten verschwinden jeweils 10 Zeilen.
Ein derartiger Overscan ist gerade noch tolerabel, aber dennoch nicht als vorbildlich anzusehen.
Bei der Zuspielung sollte man insgesamt auf eine native Signaleinspeisung achten, nur hier ist der Projektor vorbildlich. Immerhin ist dies eine Verbesserung zum Vorgänger, doch nach wie vor hoffen wir, dass Sony bei zukünftigen Modellen endlich die Idee eines variabel einstellbaren Overscans aufgreift, wie ihn nahezu alle anderen LCD-Projektoren andere Hersteller mittlerweile aufweisen.
Das De-Interlacing blieb zum Vorgänger HS50 unverändert, weshalb sich unsere damaligen Testergebnisse uneingeschränkt auf das neue Modell übertragen lassen:
Videomaterial Mit Videokameras aufgenommenes Bildmaterial (Sport, Dokumentationen, Interviews, Shows, etc.) besteht aus 60 Momentaufnahmen/Sekunde mit halbierter PAL-Auflösung von 720x288 Bildpunkten. Gerade und ungerade Zeilen werden abwechselnd dargestellt. Der Projektor muss aus dieser halbierten Auflösung nun ein Vollbild mit vollständiger 576-Auflösung erzeugen. Dabei müssen die fehlenden Bildzeilen eigenständig hochinterpoliert werden, denn eine simple Zeilenverdopplung führt zu Kantenflimmern und Treppenstufen. Das Verfahren, dass im neuen Sony Projektor Anwendung findet, ist die mittlerweile sehr verbreitete "Motion-Adaptive-Methode": Hier werden unbewegte Bildpartien aus zwei aufeinanderfolgenden Halbbildern zusammengeflochten, während bewegte Bildpartien durch Interpolation hochgerechnet werden. Dieses Verfahren führt im Falle des HS60 zu durchweg guten Ergebnissen. Das Bild wirkt dem Ausgangsmaterial entsprechend detailliert und scharf, störendes Kantenflimmern ist kaum auszumachen. Für den Fernsehbetrieb ist der Projektor damit gut geeignet.
Filmmaterial Ein wesentlich schwierigeres Unterfangen ist die Aufbereitung von Spielfilmen, die analog mit nur 24 bzw. 25 Bildern/Sek aufgenommen werden. Bei der Übertragung wird jedes Kinobild in zwei aufeinander folgende Halbbilder zerlegt und übermittelt. Der De-Interlacer des Projektors muss nun aus dem Datenfluss ermitteln, welche zwei Halbbilder zusammengehören und diese zu dem ursprünglichen Kinobild verflechten. Dies erfordert eine aufwändige Bildanalyse: Die Elektronik muss den Bildinhalt zweier Halbbilder vergleichen und selbständig, ohne irgendwelche Zusatzinformationen, entscheiden, ob es sich um Filmmaterial handelt und in welchem Rhythmus die Halbbilder übertragen werden. Auch hier bieten sich mit dem HS60 sehr gute Ergebnisse: Er hat einen für PAL funktionierenden Filmmodus, der zuverlässig die Filmbilder rekonstruiert. Sogar die bekannten schwierigen Filmszenen, wie der Kameraschwenk über die römischen Häuserdächer in "Gladiator", diverse Weltraumsequenzen aus "Mission to Mars" etc., meisterte der Projektor ohne Probleme. Wie bei jedem Projektor-De-Interlacer kommt es aber auch hier hin und wieder einmal vor, dass der Filmmodus unterbrochen wird, was sich in einem leichten Detailverlust, eventuell mit Kantenflimmern, äußert. Daher gilt auch hier: Mit einem guten Progressive-Scan Player lassen sich grundsätzlich noch bessere Ergebnisse erzielen. Für das Filmübertragungen aus dem Fernsehen (z.B. Premiere) ist der Filmmode des HS-60 aber gut geeignet.
Und auch die optischen Ergebnisse der Signalverarbeitung beweisen, was wir beim Anblick der identischen Steuerplatine im Kapitel Technik bereits vermuteten: Es existieren keine Unterschiede zum HS50. Daher hier eine Wiederholung der Ergebnisse:
3.9.1 Signalverarbeitung
Die analoge Signalverarbeitung des HS60 ist vorbildlich. In rund 80 Schritten kann sie sehr feinfühlig auf das eingespeiste Bildsignal angepasst werden. Im Ergebnis lässt sich damit eine Darstellung erzielen, die wenig Doppelkonturen und dennoch eine hohe Schärfe aufweist.
Die digitale Zuspielung bietet noch einmal leichte Vorteile. Bei Verwendung eines guten DVD-Players sind hier die Doppelkonturen fast vollständig vermeidbar:
Aktuelle Digital-Projektoren haben bei der Skalierung große Fortschritte gemacht. Immer öfter ist zu beobachten, dass der Projektor die Auflösungskonversion derart gut vollzieht, dass die meisten externen Scaler zu keiner sichtbaren Bildverbesserung führen. Die Skalierungselektronik des HS60 gehört zu dieser neuen guten Generation:
Analog Die Sanyo PLV-Z3 und Z4 haben es beeindruckend gezeigt: Eine nahezu unsichtbare Auflösungsanpassung von PAL auf HDTV ist möglich. Der neue Sony-Projektor steht hier in nichts nach:
Obiges Testbild zeigt, dass diverse Auflösungen der DVD ohne irgendwelche Verzerrungen auf der Leinwand erscheinen. Auch in höheren Auflösungen wie 6MHz bis 6,75MHz sind keine auffälligen Linearitätsschwankungen auszumachen, besser geht es kaum. Die Bildschärfe wird zudem weiter durch den geringen Pegelabfall unterstützt, kleinste Details erscheinen genauso hell, wie grobe Strukturen.
Im Testbild ist zu erkennen, dass auch kleine Details ihre volle Farbe beibehalten, dadurch wird die Bildschärfe im Filmbetrieb nahezu auf dem Maximum gehalten.
Digital Die analoge Signalverarbeitung des HS60 ist derart gut, dass eine digitale Zuspielung über HDMI nicht zwingend notwendig ist. Die Detailauflösung wird nur in der Dynamik bei Kleinst-Details noch einmal minimal gesteigert.
Der Pegelabfall ab 6MHz fällt noch geringer aus, als bei analoger Zuspielung. Allerdings sind hier wiederum kleine Linearitätsschwankungen um 6MHz zu erkennen.
Durch den geringeren vertikalen Auflösungsunterschied zwischen 720p (Projektor) und 576p (PAL) ist eine Umrechnung ohne sichtbare Interferenzen umso schwieriger bis unmöglich. Die Ergebnisse des HS60 sind auch hier ansprechend:
Analog / Digital Die vertikale Skalierung führt sowohl bei analoger als auch digitaler Zuspielung zu den selben Ergebnissen. Wie schon der Sanyo Z4 bietet auch der HS60 hier beeindruckende Ergebnisse. In den bei DVDs gängigen Auflösungen zwischen 250 und 430 TVL sind praktisch keine Skalierungsartefakte zu verzeichnen, wie das Bild unten zeigt:
Selbst in der höchsten vertikalen DVD-Auflösung (einzeilig), die bei den meisten Film-DVDs leider nicht erreicht wird, werden die unvermeidbaren Linearitätsschwankungen auf einem minimalen Level gehalten:
Wir wirken sich oben beschriebene Signal- und Skalierungseigenschaften auf die Bildqualität im normalen Filmbetrieb aus? Die Antwort auf diese Frage ist einfach: Hervorragend. Der Sony VPL-HS60 bietet im Filmbetrieb eine derart hohe Detailschärfe, wie man sie von herkömmlicher DVD-Wiedergabe kaum gewöhnt ist. Praktisch jeder, der den HS60 zum ersten Mal im Einsatz sieht, bemerkt intuitiv: "Das Bild wirkt ungemein scharf". Das schöne an dieser erzielten Bildschärfe ist, dass sie kaum durch ungewollte Doppelkonturen "bezahlt" werden muss, eine insgesamt mehr als überzeugende Leistung des neuen Sony Beamers. Anmerkung:
In Sachen Shading lassen wir uns von den Herstellern nicht mehr hinters Licht führen: Statt eines einzigen Testgerätes überprüfen wir wenn möglich mehrere, um der Werksstreuung auf die Schliche zu kommen. Im Falle des HS60 führte dies zu interessanten Ergebnissen: Je nach Gerät (fünf an der Zahl) zeigten sich sichtbare Unterschiede in der Farbhomogenität. Besonders vorbildliche Projektoren wiesen ein sehr geringes Shading auf, das selbst in bildfüllenden Graustufen in allen Helligkeiten kaum auszumachen war. Zwei der fünf Testexemplare hingegen zeigten ein ausgeprägteres Shading in dunklen Bereichen, das den Filmbetrieb zwar nicht maßgeblich stört, aber bei genauem Hinsehen durchaus ausgemacht werden kann. Somit erreicht der HS60 bei unseren Stichproben gute Werte, das durchweg hohe Niveau eines Sanyo PLV-Z4 wird allerdings nicht erreicht.
Anmerkung:
Ein Zielkreuz markiert den einzustellenden Bereich. Offensichtlich ist dieses Menü für eine automatische Werkskalibrierung konzipiert, so kann nur mit viel Geduld manuell nachkorrigiert werden.
Enttäuscht waren wir in Sachen Vertical Banding. War der HS50 eines der wenigen Modelle, bei denen Vertical Banding grundsätzlich kein störendes Thema mehr war, zeigten unsere fünf HS60-Tesgeräte hier wieder LCD-typische Serienstreuung: Zwei Projektoren hatten keine sichtbare Streifenbildung, einer nur geringe, zwei der Geräte aber wiesen deutliches Vertical Banding auf, das auch in entsprechenden Filmszenen störend auffiel. Ausgerechnet in Sachen Vertical Banding hat der HS60 einen Rückschritt gegenüber seinem Vorgänger zu verzeichnen, zumindest wenn man kein Glück hat. Ein Projektorkauf sollte kein Lotteriespiel sein, deshalb unser Anliegen an den Hersteller: Bessere Herstellungskontrollen!
Die hervorragenden HDTV-Qualitäten des HS50 übertragen sich ebenfalls auf den HS60: Das Ergebnis war erwartungsgemäß beeindruckend. Spielt man dem Projektor z.B. Spielfilmmaterial von einem amerikanischen HDTV-DVHS-Rekorder zu, so steigert sich die Detaildarstellung noch einmal deutlich. Das Fehlen von Komprimierungsartefakten in Verbindung mit den sehr guten, oben beschriebenen Bilddarstellungsqualitäten des HS60 bewirken eine Bildqualität, die keinerlei Wünsche mehr offen lässt. Und auch mit Premiere HD spielt der HS60 zu Hochform auf, besser kann Fernsehen derzeit kaum sein.
3.13 Bewertung Bild Trotz der ärgerlichen Versäumnisse vornehmlich in den hinteren Kapiteln, spiegeln sich die überwiegend hervorragenden Bildeigenschaften des HS60 in unseren Noten wieder:
(Alle Bewertungen beziehen sich auf die jeweilige Projektionsart und den aktuellen Stand der Technik. Ein direkter systemübergreifender Vergleich ist daher nur bedingt möglich!)
4. Fazit Der LCD-Projektorenmarkt ist derzeit umkämpft wie kein anderer: Die "Global Player" überbieten sich derzeit im Dreiviertel-Jahrestakt mit neuen Techniken, besseren Bildeigenschaften und das alles zu immer niedrigeren Preisen. So sind alle in letzter Zeit von uns getetseten LCD Projektoren auf einem beeindruckend hohen Niveau, bei dem letztendlich der persönliche Geschmack und Intuition bzw. "Sympathie" den Kaufausschlag geben. Vorbei sind die Zeiten gravierender Unterschiede. Umso überraschender ist es da, dass es Sony gelungen ist, nicht mit einem vollkommen neuen Projektor, sondern mit einem überarbeiteten Update des Vorjahresmodell, sicht erneut, wenn auch nur um Nuancen, an die Spitze der LCD-Projektion zu setzen. Vielleicht liegt es an der Tatsache, dass der HS60 besonders kompromisslos auf gefragte Heimkinoeigenschaften optimiert ist, statt ein Universalgerät zu sein. Dies bemerkt man an vielen Stellen:
An Eingängen wird alles geboten, was derzeit notwendig ist. Nicht weniger, aber auch nicht mehr, denn einen zweiten Digital-Eingang lässt der HS60, wie derzeit alle anderen LCD-Projektoren, vermissen. Vorbildlich ist die Aufstellungsflexibilität: Hier schlägt er seine Konkurrenz zwar nicht, aber dennoch gehört er mit zu den flexibelsten Projektoren, die man haben kann. Dies verdankt er seinem großen Zoombereich und seinem präzisen Lensshift mit viel Spielraum, der aber ein wenig zu leichtgängig ausgefallen ist und so leicht aus Versehen verstellt werden kann. In der Bedienung geht man seit Jahren kein Risiko mehr ein und behält das Konzept des HS20 bei. Dies ist durchweg verständlich, denn vor allem die OSD-Menüs sind übersichtlich, intuitiv zu bedienen und bieten ein hervorragendes Konzept. Sony wäre aber gut beraten, die Fernbedienung bald einem "Update" zu unterziehen, denn vor allem das Steuerkreuz und die fehlenden Quellwahltasten sind nicht mehr zeitgemäß.
Die Sony Ingenieure zeigen hier eine ganz klare Ausrichtung auf abgedunkelte und, wenn möglich, optimierte Heimkinoräume, denn Kontrast und Schwarzwert werden vor Maximalhelligkeit gesetzt, ähnlich wie bei vielen High-End-DLP Projektoren. Hieraus ergibt sich auch einer der auffälligsten Nachteile des HS60: Seine Lichtreserven reichen nur für Bildbreiten bis 2,7m und auch nur für abgedunkelte Räume, je nach Geschmack lassen helle Szenen einen gewissen "Punch" vermissen. Kann man mit diesem Kompromiss leben, wird man mit einem Kontrast im Bild belohnt, den derzeit kein anderer von uns getestete LCD-Projektor so gut umsetzt, wie der HS60. Zwar erreicht er noch immer nicht die hohe In-Bild-Tiefe wie ein DLP Projektor, doch er ist in vielen Szenen schon erschreckend nahe dran. Welten trennen die Technologien derzeit nicht mehr. Der hohe Kontrast lässt sich kombinieren mit einer akkuraten Farbdarstellung. Zwar zeigt der Projektor ab Werk keine perfekten Ergebnisse, doch liegen die Presets in einem guten Toleranzbereich. Optimiert man nachträglich mit Hilfe von Messinstrumenten den Farbraum und die Farbtemperatur, so beeindruckt das Bild durch eine Farbtreue, die in dieser Preisklasse selten ist. Dies ist sehr erfreulich, denn in Sachen Farben sind meist die größten Defizite bei vielen Modellen zu verzeichnen. Wichtig für einen HD-Projektor ist eine hochwertige Signalverarbeitung und Skalierung, nur dann kann er aus jedem Bildmaterial die maximale Schärfe gewinnen. Auch hier gibt sich der Sony keine Blöße: Er wirkt weder überschärft, noch detailarm. Hochwertige PAL-Zuspielungen erreichen bereits ein beeindruckendes Schärfeerlebnis. Mit HDTV bleiben schließlich keine Wünsche mehr offen, kein Detail mehr verborgen. Auch das De-Interlacing für herkömmliches PAL-Material liegt auf hohem Niveau, doch ein guter Progressive-Scan-Player bleibt nach wie vor von Vorteil.
+ Gute Verarbeitung
(Alle Bewertungen beziehen sich auf die jeweilige Projektionsart und den aktuellen Stand der Technik. Ein direkter systemübergreifender Vergleich ist daher nur bedingt möglich!)
02. März, 2005, Ekkehart Schmitt
Anschlüsse - PC-Eingang: 15-Pin-D-Sub - Control S Eingang: Trigger - Progressive Component - Composite Video - HDMI™ - S-Video
Abmessungen - Tiefe(mm): 360.0 - Höhe(mm):135.0 - Breite(mm): 348.0
Allgemeine Daten - Leistungsaufnahme (Standby) (W): 3.0 - Leistungsaufnahme (W): 195.0 - Gewicht (netto) (kg): 5.6 - Lüftergeräusch (dB): 23.0
Optisch - Bildseitenverhältnis: 16:9 - Helligkeit (in ANSI Lumen): 1200.0 - Kontrast: Automatisch: 10.000:1; Ein: 2.300:1; Aus: 1,700:1 - Glühlampe (W): 135.0 - Glühlampentyp: UHP - Auflösung des LC-Displays: 2.764.800 Pixel - Projektionsobjektiv: 1,6faches - Zoomobjektiv (manuell) - Projektionssystem: 3 LC-Displays, 1 Objektivsystem - Bilddiagonale (Zoll): 40 - 200 - Auflösung (RGB) (Pixel: WXGA (1280 x 720 x 3
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