Test: LCD Projektor Sony VPL-HS50 / HS51 Cineza | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Die aktuelle LCD Referenz? | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Das Testmuster wurde zur Verfügung gestellt von: www.dvdplayer.de |
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Die neuesten Generationen von LCD-Projektoren haben bewiesen,
dass diese Technik in großen Schritten aufholt. Sie kombiniert mittlerweile
eine gute Farbdarstellung, ansprechende Bildtiefe, hohe Auflösung und
diverse Aufstellungsvorteile mit günstigen Preisen, wie sie vor noch
nicht langer Zeit kaum vorstellbar waren.
Doch die Technik hat noch so manche Defizite, die ihr von vielen Seiten vorgeworfen werden. Dazu gehört neben bekannten Bildartefakten wie "Shading" und "Vertical Banding" vor allem der im Vergleich zur DLP Projektion geringere Kontrastumfang und schlechtere Schwarzwert. Seit einigen Wochen macht nun das neue LCD-Modell aus dem Hause Sony
von sich Reden: Der Cineza VPL-HS50. Mit einem Kontrastverhältnis
von bis zu 6000:1 und keinerlei typischen LCD-Artefakte soll er die Lücke
zur Konkurrenztechnik weitgehendst schließen. Diese angeblichen Vorteile in der Qualität müssen allerdings auch bezahlt werden: Mit einem UVP von € 2999.- ist der HS50 rund € 1000.- teurer als vergleichbare Modelle von Panasonic oder Sanyo. Ob der neue Cineza diesen Aufpreis tatsächlich rechtfertigt, haben wir in diesem Test kritisch untersucht.
Wir verweisen im voraus auf unsere Testkriterien, die ausführlich in unserem Know How Special: "Projektoren / PlasmaTVs - Qualitätsmerkmale - Die Testkriterien von Cine4Home" beschrieben werden.
Aufgrund des großen Umfangs dieses Tests werden wir ihn in drei
Teilen veröffentlichen. Dieser erste Teil beschäftigt sich mit
der Ausstattung und Technik:
1. Ausstattung und Technik (Know
How Link hier) Schon bei dem äußeren Erscheinungsbild geht Sony im Vergleich zu anderen Herstellern neue Wege. Statt auf eine kompakte Bauweise wird hier der Schwerpunkt vorwiegend auf ein ansprechendes Design gelegt. Dieses ist in unseren Augen sehr gut gelungen: In seinem Bi-Color Chassis vermittelt der HS50 einen ungemein hochwertigen und modernen Eindruck. Besonders auffällig ist dabei, dass der Projektor länger als breit ist. Bei den Abmessungen von 34,8 x 13,5 x 36cm und einem Gewicht von 5,6kg wird auch schnell deutlich, dass der Projektor nicht für den portablen Einsatz als vielmehr für eine feste stationäre Nutzung in einem Heimkino konzipiert wurde.
Alles in allem gehört der HS50 von seiner Optik her zu den elegantesten
Geräten, die wir bisher in unseren Testräumen hatten. Er wirkt
optisch schlicht, zugleich sehr hochwertig und wird hier seiner gehobenen
Preisklasse in jeder Hinsicht gerecht.
1.1 Technik (Know
How Link hier) Wie bereits eingangs erwähnt, handelt es sich bei dem Cineza HS50 um einen Projektor der LCD Gattung. In ihm sorgen drei voneinander getrennte LCD-Panels, für jede Grundfarbe eines, für die Bilderzeugung. Ihre Auflösung ist erstmals bei einem Sony LCD Projektor genau auf den HDTV Standard mit 1280 x 720 Bildpunkten optimiert, über zwei mal soviel, wie unser PAL-Standard verwendet, Dabei handelt es sich nach wie vor um Panels aus Sony-eigener Entwicklung und Produktion. Dies war für viele "vermeintliche" Kenner der Projektoren-Branche, die schon vor Monaten einen Rückzug von Sony aus der LCD-Produktion prophezeiten, überraschend.
Die Verwendung anderer Panels unterscheidet den HS50 von allen anderen derzeitigen HDTV-LCD-Projektoren, die ausschließlich mit LCD-Panels aus dem Hause Epson arbeiten, und macht das Ergebnis dieses Tests umso interessanter.
Auffällig am Lampenmodul ist die eingearbeitete gebogene Optik zur ersten Lichtfokussierung (im Bild oben gut zu erkennen). Die Lebensdauer beträgt die derzeit üblichen ungefähren (aber nie garantierten) 2000-3000 Stunden bis zu einem erforderlichen Wechsel. Ein eventueller Austausch gestaltet sich beim HS50 wesentlich einfacher
als beim Vorgänger HS20: Es muss nun nicht mehr das ganze Gerät
geöffnet werden, sondern lediglich der Lampenschacht. Ein handelsüblicher
Schraubenzieher ist dafür ausreichend.
Die Belüftung des Projektors ist verblüffend unauffällig gelöst. Das Gerät ist rundum scheinbar "versiegelt", nur an der Vorderseite neben der Optik befinden sich deutliche Abluftschlitze.
Sony hat hier dazugelernt: Während beim HS20 die Abluft noch direkt in den Projektionsweg gelangte und für deutlich sichtbares Hitzeflimmern in der rechten Bildhälfte sorgte, sind die Abluftlamellen beim HS50 nun schräg von der Optik weg gerichtet, so dass dieser kleine störende Nebeneffekt zuverlässig beseitigt wurde. Woher kommt nun die benötigte Kühlluft, wenn nirgendwo Ansaugschlitze
sind? Die Antwort verbirgt sich hinter der Rückklappe des Projektors,
direkt über den Anschlüssen. Hier wird tatsächlich die Luft angesaugt. Nimmt man die Klappe ab (zwei Handgriffe), wird dies anschaulich deutlich. In der Mitte ist der Mikrofaser-Luftfilter des Luftansaugschachts zu erkennen. Das verwendete Material wirkt sehr fein und dürfte Staubproblemen effektiv entgegenwirken. Nachteil dieser sehr effektiven Methode: Ist der Staubfilter verdreckt, kann er nicht wie bei vielen anderen Projektoren mit Staubsauger oder Wasser gereinigt werden, sondern muss komplett ausgewechselt werden. Sony war so großzügig, einen Ersatzfilter beizulegen, für jeden weiteren kommen Zusatzosten auf den Anwender hinzu. Dies ist allerdings ein Kompromiss, den man nach unserer Meinung zu Gunsten eines effektiven Staubschutzes eingehen kann. Rechts neben dem Luftfilter ist ein weiterer Lufteinlass zu erkennen, hier ohne Staubfilter. Dies deutet auf zwei komplett getrennte Kühlwege hin. Um dies näher zu untersuchen, haben wir einen Blick in das Innere des Projektors geworfen. Nach Lösen einiger Schrauben lässt sich die Bodenhälfte
des HS50 abnehmen, die gesamte Technik ist sozusagen in den Deckel gebaut. Im Bild oben ist der Innere Aufbau des Projektors zu erkennen. Das großzügige Gehäuse lässt dabei viel Platz für einen modularen Aufbau mit klar getrennten Komponenten. Die Hauptplatine ist auffällig groß und dicht auf beiden Seiten
bestückt. Die Hauptplatine des HS50 Bei genauem Betrachten fällt auf, dass auch Sony inzwischen auf eine Signalverarbeitung von PixelWorks zurückgreift, wie viele andere LCD-Hersteller. Enttäuschend für viele "Projektoren-Tweaker" ist die Tatsache, dass beim europäischen Modell HS50 der USB Port unbestückt blieb, was eine Anwendung der Image-Director-Software zwecks Projektoren-Kalibrierung unmöglich macht. Nur die amerikanische Variante HS51 verfügt über den Port + Software.
Die nicht bestückten Partien sind dabei so groß, dass sich der USB Port auch nicht ohne weiteres nachrüsten lässt. Man ist daher beim HS50 alleine auf die Einstellmöglichkeiten des Bildmenüs angewiesen, wie genau, wird unser Bildtest aufzeigen. Unter der Hauptplatine wird der weitere Aufbau des Projektoren-Lichtwegs
deutlich: Hier zeigt sich der ausgeklügelte Belüftungsaufbau: Die Lampe bekommt ihre Luft direkt aus dem ungefilterten Belüftungsschacht. Die aufgewärmte Luft wird danach wiederum direkt auf geradem Wege aus dem Projektor herausgeblasen (grüne Pfeile).
Die Belüftung der Elektronik und der LCD-Panels geht einen ganz anderen Weg: Angesaugt durch obig vorgestellten Luftfilter, gelangt sie "zickzack" bis ins Innere des Gerätes (gelbe Pfeile). Dieses Belüftungssystem ist so geschickt, dass es gleich zwei Vorteile bietet: Erstens arbeitet es derart leise, dass der HS50 mit Abstand zu den leisesten Projektoren gehört, die wir jemals im Filmbetrieb (nicht) wahrgenommen haben. Hier werden auch anspruchsvollste Nutzer zufrieden gestellt, zumal der Projektor, im Gegensatz zu anderen Modellen, auch im Lampensparmodus seinen vollen Kontrast entfaltet. Zweitens wird die Staubgefahr für die LCD Panels weiter verringert, da die meiste Umluft, die die Lampe braucht, überhaupt nicht in den entsprechenden Geräteteil gelangen kann.
Eine weitere technische Besonderheit des HS50 / 51 ist die automatische
Iris-Blende. Schon dem Panasonic PT-AE700 verhalf diese neue Technik zu
einem verdoppeltem Kontrastumfang gegenüber dem Vorgängermodell.
Wie beim Panasonic Beamer ist die Blende in unmittelbarer Nähe zur
Lampe, hinter den ersten Linsen, platziert. Die variable Iris-Blende im Lichtweg Im Gegensatz zu Panasonic, die eine Zwei-Flügellösung gewählt hatten, hat Sony den Begriff "Iris" wörtlich genommen und eine solche technisch realisiert. Wir haben die Blende ausgebaut, um ihre Funktionswiese weiter zu erläutern.
Im oberen Bild ist die Iris-Blende in geöffnetem Zustand zu sehen, bei dem sie die gesamte Lichtmenge der Lampe passieren lässt. So bringt der Projektor bei hellen Film-Szenen die volle Lichtausbeute auf die Leinwand. Anders sieht es bei dunklen Filmszenen (Szenen mit hohem Schwarzanteil) aus: Hier schließt sich die Blende und verringert im Lichtweg vorkommendes Streulicht auf ein Minimum.
Diese einfache wie geniale Methode soll dem Projektor zu einem hervorragenden Schwarzwert und einem Kontrast von bis zu 6000:1 (!) verhelfen. Ob dies in der Praxis funktioniert, wird unser Bildtest zeigen.
Insgesamt ist der technische Aufbau des Sony VPL-HS50 bemerkenswert. Der Projektor wirkt durchdacht und durch eine modulare Struktur sehr übersichtlich aufgebaut. Zwar sind die äußeren Abmessungen durch diesen Aufbau etwas größer als bei vielen Konkurrenz-Projektoren, doch bei einem reinen Heimkinogerät wie dem HS50 fällt dies nicht als Nachteil ins Gewicht.
1.2 Anschlüsse / Bildsignale (Know
How Link hier) Bei den Anschlüssen war der Vorgänger, VPL-HS20, sehr vorbildlich: Als einer der ersten Projektoren bot er gleich zwei Digitaleingänge (DVI & HDMI). Bei dem Nachfolger hat Sony leider den Rotstift angesetzt. Der HS50 bietet zwar für jedes gängige Signal eine Eingangsbuchse, aber eben nur eine. Ein YUV-Komponenten-Eingang (3x Cinch), ein RGB H/V Eingang (Sub-D) und ein digitaler HDMI Eingang mit HDCP Kopierschutzunterstützung sowie für herkömmliche Bildsignale ein Composite- (Cinch) und ein S-Video Eingang (Hosiden) stehen auf der Rückseite des Projektors zur Verfügung.
1.3 Aufstellung (Know
How Link hier) Auch in Sachen Aufstellung hat Sony sichtbar umgedacht: Während der Vorgänger noch auf Komfort wie elektrischen Zoom und Fokus bei eingeschränkter Aufstellungsflexibilität ausgelegt war, bietet der HS50 nun sowohl einen horizontalen als auch vertikalen Lens-Shift bei erweitertem Zoombereich, ohne den elektrischen "Luxus": Zoom und Schärfe werden manuell direkt an der Optik eingestellt.
Der Zoombereich bietet einen großen Spielraum, um unter möglichst allen Raumbedingungen die gewünschte Bildgröße realisierbar zu machen. Der erforderliche Projektionsabstand beträgt das 1,3- bis 2-fache der Bildbreite:
Projektionsabstandstabelle "VPL-HS50 / 51"
Besonders lobenswert ist dabei die technische Umsetzung des Lensshifts. Die Einstellräder arbeiten sehr feinfühlig und präzise, deutlich genauer als z.B. bei einem Sanyo PLV-Z3.
Der gebotene zusätzliche Spielraum ist groß: Horizontal kann das Bild bis zu einer halben Bildbreite, vertikal sogar bis zu einer ganzen Bildhöhe von der Mittelstellung verschoben werden.
Das Bedienkonzept der Sony Digitalprojektoren hat sich mit den letzten Geräten, einschließlich dem Qualia004, nicht groß geändert. So hat auch der HS50 ein nahezu identisches User-Interface zu dem Vorgänger HS20, nur die Farben wurden ein wenig geändert.
2.1 Fernbedienung Ebenso wenig hat sich bei der Fernbedienung getan, sie wurde ebenfalls vom Vorgänger übernommen. Sie sieht zwar gut aus, aber die Tastenstruktur ist nicht mehr ganz "up to date". Besonders zu bemängeln ist das Fehlen von direkten Quell-Anwahltasten. Um den Eingang zu wechseln, muss grundsätzlich mit der "Input"-Taste der Reihe nach durchgeschaltet werden. Auch das Steuerkreuz mit den zu klein geratenen Richtungstasten ist nicht wirklich ergonomisch gestaltet. Dafür überzeugt die Reichweite des Infrarotsenders, der stets
eine zuverlässige Signal-Übertragung zum Projektor, auch reflektiv
über die Leinwand, gewährleistet. Zudem sind alle Tasten auf
Knopfdruck elektrisch beleuchtbar.
Wie fast jeder Projektor lässt sich auch der HS-50 bei fehlender oder nicht funktionierender Fernbedienung direkt am Gerät bedienen. Für diesen Zweck befinden sich auf der rechten Projektorenseite die entsprechenden Funktionstasten: Das zu kleine und ungenaue Steuerkreuz machen die Direkt-Bedienung aber zu keinem Vergnügen. Die Tasten sind wohl eher als "Notlösung" gedacht.
Die Bedienoberfläche wurde vom Vorgänger in Struktur und Bedienung übernommen, nur das Design wurde einem kleinen "Facelift" unterzogen: Es erscheint nun weiß/grau auf der Leinwand. In diesem Abschnitt erläutern wir alle gegebenen Funktionen:
In der obersten Ebene des Bild-Menüs kann zwischen verschiedenen, voreingestellten bzw. selbstoptimierten Bildmodi gewählt werden: - Dynamisch sorgt laut Anleitung für ein besonders kontraststarkes und scharfes Bild. - Standard ist ein Universalmodus, der unabhängig vom Bildmaterial hochwertige Ergebnisse liefern soll. - Kino ist ein auf die Filmwiedergabe optimierter Modus, der dem Filmoriginal möglichst nahe kommen soll. - Benutzer1-2 sind Speicherpresets, in denen der Anwender eigene Wiedergabeprofile abrufen kann.
Hier findet der versierte Anwender alle bekannten und relevanten Bildparameter wieder (siehe Bild oben). Eine Sony-eigene Funktion ist der Parameter "Schwarzwert", er entspricht einem Black Level Enhancer, der durch eine Gammaveränderung eine subjektive Schwarzwerterhöhung bewirken soll. In der Praxis ist von solchen "Bildverfremdern" allerdings abzuraten. Unter "Gammakorrektur" bietet sich leider kein stufenlos verstellbarer Gammaanstieg, wie bei vielen anderen hochwertigen Projektoren, sondern lediglich vier verschiedene Voreinstellungen, "Aus, Gamma1-3". Welche Gammaeinstellung welche Bildcharakteristik bewirkt, werden wir in unserem Bildtest detailliert erläutern. Besonderes interessant und wichtig ist die Funktion "Farbtemperatur".
Diese hat Sony gewissenhaft umgesetzt und bietet neben drei verschiedenen
Voreinstellungen, "Hoch", "Mittel" und "Niedrig"
gleich drei verschiedene Speicherbänke, in denen der Nutzer die Bezugs-Presets
eigenhändig modifizieren kann. Der mögliche Einfluss auf den Weißabgleich erfolgt durch das bewährte "Bias-" und "Gain-" Prinzip, getrennt für die einzelnen Grundfarben. Als letzte Funktion des Bildmenüs bleibt "Kino Schwarz Plus",
mit der die bevorzugte Irisfunktion (Aus / Ein / Auto) und Lampenmodus
(Hoch / Niedrig) geregelt werden kann.
Im Signalmenü befinden sich alle Funktionen zur optimalen Anpassung der eingehenden Signale auf die Bildausgabe. Der verwirrende Name "Wide-Modus" steht für das wählbare Bildformat: - Voll nutzt das native 16:9 Format des Projektors komplett aus. Dieser Modus ist für die Darstellung von anamorph aufgezeichneten DVDs gedacht. - Normal stellt herkömmliches 4:3 Bildmaterial ohne Verzerrung dar. - Wide Zoom / Zoom sind Bildmodi, um 4:3 Material bildfüllend in 16:9 darzustellen. - Untertitel ist ein spezieller Modus, der im unteren Bereich des Bildes Platz für Untertitel reserviert.
Hinter der Funktion "Signal einstellen" befindet sich eine weitere Ebene zur Anpassung der Bilddarstellung: - Punkt Phase: Aus dem PC Bereich bekannte Synchronisationseinstellung - H-Größe: Funktion zur Veränderung der Bildbreite - H/V-Lage: Funktion zum horizontalen bzw. vertikalen
Verschieben des Bildes.
Im Menü "Funktion" werden diverse Projektor-spezifische Bedienkonfigurationen zur Verfügung gestellt. Die kryptische Bezeichnung "Intelligente APA" beschreibt eine automatische Signalanpassung (Autophase) für eingehende Analog-Signale. Bei aktivierter "Auto. Eing-wahl" sucht der Projektor stets automatisch, auf welchen Eingängen (S-Video, Composite etc.) ein Signal anliegt und stellt auf den entsprechenden Eingang um. "Bereitschaft" beeinflusst den Stromverbrauch im Stand-By Modus und "P-Save-Modus" aktiviert die automatische Abschaltung des Projektors, wenn er über mehrere Minuten kein Bildsignal erhält.
Im Menü "Installation" befinden sich selbsterklärend
Aufstellungsrelevante Bildparameter: Bei "V-Trapez" handelt es sich um eine digitale Trapezkorrektur und mit "Bildumklappung" kann man zwischen Boden-, Decken, Front und Rückprojektion wählen. Die wohl sinnloseste Funktion ist "Beleuchtung": Sie dient zum An- und Ausschalten des Sony-Logos auf der Projektoren-Oberseite.
Im Menü "Einrichtung" verbleiben die restlichen Funktionen
des Projektors:
Mit "Status" lassen sich diverse On-Screen-Informationen an- bzw. abschalten. Ferner kann die Menüsprache und die automatische Signalerkennung beeinflusst werden.
"Informationen"-Menü Bei der letzten Rubrik "Informationen" handelt es sich nicht um ein Konfigurationsmenü, sondern um eine reine Statusanzeige.
Diese ermöglicht das schnelle Überprüfen, welches Bildsignal
gerade in den Projektor eingespeist wird und wie viele Stunden die Lampe
bereits genutzt wurde. Zusammenfassend ist das Bedienkonzept des VPL-HS50 als äußert
vorbildlich zu bezeichnen. Die Menüstruktur ist übersichtlich
und intelligent gegliedert, so dass sie auch ohne Eingewöhnungszeit
intuitiv bedient werden kann. Nur vereinzelte kryptische Funktionsabkürzungen
machen den Blick in die Anleitung (die übersetzungstechnisch einiges
zu wünschen übrig lässt) erforderlich. Dieser Aufbau und
die zuverlässige Fernbedienung machen ein problemloses tägliches
Nutzen des Projektors ohne Ärger möglich.
3. Bildtest In Sachen Ausstattung und Bedienung hat der neue Sony bisher eine sehr gute Figur abgegeben, die der Preisklasse absolut gerecht wird. Bleibt die Bildqualität: Hier hat Sony alleine schon durch die technischen Angaben, insbesondere mit der sagenhaften Kontrastangabe von 6000:1, die Erwartungen in große Höhen schnellen lassen. Wir haben kritisch untersucht, ob der HS50 diesem vorangegangenen "Hype" tatsächlich gerecht wird:
3.1 Screendoor / Raster (Know How Link hier) Wie bereits eingangs erwähnt, arbeiten im HS50 nicht die bekannten Epson-LCD-Panels an der Bilderzeugung, sondern eine hausinterne Entwicklung von Sony selbst. Diesen Unterschied sieht man dann auch direkt, wenn man die Pixelstruktur aus der Nähe betrachtet. Während die Pixel bei den Epson-LCDs quadratisch erscheinen, so haben sie bei der Sony Variante abgerundete Ecken und wirken geradezu wie Punkte:
Diese runde Form hat den Nachteil, dass an den Schnittstellen vierer Pixel eine sehr große Lücke entsteht. Insgesamt ist der Anteil an unbeleuchteten schwarzen Partien im Verhältnis zu aktiven Pixeln dadurch recht hoch. Im Ergebnis ist bei genauer Betrachtung die Pixelstruktur des Projektors deutlich auszumachen, die aber bei einem angemessenen Betrachtungsabstand unsichtbar wird. Wir empfehlen für den Sony einen Sehabstand von ca. zweifacher Bildbreite. In Sachen Pixelstruktur ist der HS50 den Konkurrenz-Panels leicht unterlegen, besonders im Vergleich zum Panasonic PT-AE700, der dank Screen-Smooth Technologie praktisch keine sichtbaren Pixel mehr aufweist.
Moderne LCD-Projektoren bieten dank 3-Chip Technologie eine sehr gute Licht- und Farbausbeutung des Lampenspektrums, was zu einem großen Farbumfang mit kräftiger Bilddarstellung führt. Erwartungsgemäß gibt auch der HS50 hier ein sehr gutes Bild ab. Im Diagramm oben ist deutlich zu erkennen, dass der Farbumfang des Projektors (weißes Dreieck) nahezu vollständig den gesamten darstellbaren Farbraum unseres Videostandards (dunkles Dreieck) abdeckt. Durch diesen großen Spielraum ist der Projektor im Filmbetrieb dann auch in der Lage, selbst die kräftigsten Farbtöne, z.B. von kolorierten Szenen oder Animationsfilmen, angemessen auf die Leinwand zu bringen. Hier ist ein großer Vorteil gegenüber den meisten DLP-Projektoren zu verzeichnen. Besonders lobenswert ist die nahezu perfekte Abstimmung der Sekundärfarben, die sich aus jeweils zwei Grundfarben mischen (Gelb, Zyan und Magenta). Sie haben ebenfalls genau den Farbton, der vom Videostandard angedacht wurde, im Diagramm oben durch die farbigen Punkte gegenüber den Zielkreuzen zu erkennen. Doch damit nicht genug, für "videophile Extremisten" hat Sony, wie schon auch Panasonic bei dem PTAE700, ein spezielles System für den Abgleich aller Primär- und Sekundärfarben im Bildmenü integriert, das sogenannte "Real Color Processing". Ruft man die entsprechende Funktion auf, so öffnet sich ein spezielles schematisches Farbdiagramm auf, in dem die zu verändernde Farbtöne einzeln aufrufbar sind. Mit Hilfe diverser Regler kann nun die entsprechende Farbe, und damit alle Mischfarben, die sich daraus ergeben, in Intensität und Ton verändert werden. Dadurch ist es für den Anwender mit entsprechendem Know-How möglich, den Projektor perfekt auf jede individuelle Anforderung abzugleichen. Ein derart umfangreiches und durchdachtes System bietet sonst kaum ein anderer Projektor in dieser Preisklasse.
Der große und perfektionierbare Farbraum des HS50 ist eine sehr gute Basis für eine akkurate und ansprechende Farbdarstellung. Um aber genau die Farben im Filmbetrieb auf der Leinwand zu erhalten, die von den Machern beabsichtigt wurden, ist ein präziser Weißabgleich auf die Videonorm, 6500Kelvin in allen Graustufen (D65), erforderlich. Der Sony-Beamer bietet in seinem Bildmenü drei verschiedene Temperatur-Presets.
Leider ist die Farbtemperatur nicht direkt in Kelvin angegeben, sondern
sehr ungenau mit "Hoch", "Mittel" und "Niedrig"
umschrieben. Im Kino-Modus ist werksseitig die Farbtemperatur "Niedrig"
voreingestellt, was die Vermutung aufkommen lässt, dass es sich hier
um den erforderlichen 6500K Modus handelt. Unsere Messergebnisse bestätigen
dies dann auch: Farbverteilung "Niedrig" Im Diagramm oben ist anschaulich die Grundfarbenverteilung über alle Helligkeitsstufen zu erkennen, von Schwarz (links) bis Weiß (rechts). Man sieht, dass der HS50 in dunklen Bildbereichen einen deutlichen Rotstich aufweist. Mit zunehmender Helligkeit nähert sich die Farbtemperatur immer genauer der erforderlichen Norm und erreicht sie schließlich ab 80% Weiß.
Diese Werksabstimmung führt zu guten Bildergebnissen, lässt aber die letzte Genauigkeit fehlen. Die zwei weiteren Presets, "Mittel" und "Hoch", bieten
folgerichtig kühlere Farbdarstellungen mit erhöhtem Blauanteil,
sie sind für die Filmwiedergabe nicht zu empfehlen. Zuviel Blau, zuwenig Rot: "Mittel" (oben), "Hoch" (unten) Wer mehr Präzision wünscht, muss diese selbst mit Hilfe eines sehr guten Auges oder besser Messinstrumenten erreichen. Für eigene Einstellungen bietet der Projektor drei verschiedene Speicherbänke, "Benutzer1, 2 und 3". Bei unseren Tests ist uns ein Detail aufgefallen, dass nicht in der Anleitung vermerkt ist: Die verschiedenen Benutzerbänke entsprechen in ihrer Ausgangsform den drei Presets: "Benutzer1"="Hoch" Für eine Optimierung des Projektors empfiehlt es sich daher, die "Benutzer3" Speicherbank zu benutzen, da sie in ihrer Ausgangsbasis dem bereits guten "Niedrig"-Modus entspricht. Zur Anpassung der Farbtemperatur stehen die gängigen "Bias"&"Gain" Funktionen, getrennt für jede Grundfarbe, zur Verfügung:
Mit ein wenig Geduld und Erfahrung lässt sich mit Hilfe dieser Funktionen eine beindruckende Farbgenauigkeit erzielen. Über nahezu alle Helligkeiten hinweg ist ein perfekter Weißabgleich auf 6500K möglich:
Nur in sehr dunklen Bereichen war bei unserem Testgerät ein gewisser Rot/Blau- Stich nicht zu verhindern, ein für LCD-Projektoren normales Phänomen. Besonders vereinfacht wird die Kalibrierung durch das absolut homogene
Verhalten der Grundfarben, hier gibt es keine unkorrigierbaren Ausreißer
in mittleren Helligkeiten.
Kommen wir nun zum spannendsten Teil des Bildtests. Sony gibt in den technischen Daten selbstbewusst einen Maximal-Kontrast von sage und schreibe 6000:1 an, ein Wert, der selbst von teuersten DLP-Projektoren derzeit nicht erreicht wird. Ermöglichen soll dies die variable Iris-Blende, die wir im Kapitel "Technik" ausführlich beschrieben haben. Diese Angabe wirkt für einen LCD-Projektor derart utopisch hoch, dass es unsere Leser brennend interessiert, ob es sich hierbei um einen reinen Marketing-Gag handelt, oder ob der HS50 tatsächlich das versprochene Kontrastwunder ist. Auch wir waren vor unseren Messungen skeptisch, doch tatsächlich, bei voller Ausnutzung des Kontrastes und der RGB-Gains erreichte unser Testexemplar ein Kontrastverhältnis von sage und schreibe 6100:1. Allerdings lässt sich dieser hohe Wert nicht mit einer adäquaten Farbdarstellung kombinieren. In der im Kapitel "Farbtemperatur" optimierten Form oder in der "Kino"-Voreinstellung bleibt aber immerhin noch ein Kontrast von 2800:1 bis 3200:1 übrig. Auch dies sind immer noch Werte, die selbst in höchstpreisigen Projektoren-Segmenten die Ausnahme sind. Erreicht wird dieser hohe Kontrast vor allem durch einen ungemein hervorragenden Schwarzwert bei geschlossener Iris. Sie filtert so viel Restlicht aus dem Projektionsweg, dass der VPL-HS50 zu einem der Projektoren mit bestem Schwarzwert überhaupt gehört. Seit dem Panasonic PT-AE700 gab es immer wieder Diskussionen, ob das Prinzip der variablen Iris-Blende tatsächlich zu einer Bildverbesserung führt, oder ein reines Schummel-Instrument ist, um praxisferne Messungen in die Höhe schnellen zu lassen. Der HS50 widerlegt diese "Kritiken" auf beeindruckende Weise: Beim Betrachten von Filmszenen zeigt sich, zu was für hervorragenden Ergebnissen die variable Iris-Blende führen kann. Durch seinen hervorragenden Schwarzwert werden auch noch so dunkle Szenen, z.B. aus "Panic-Room", ein von Digital-Projektoren gefürchteter Film, mit ansprechender Bildtiefe auf die Leinwand gebannt. Die gleichzeitige Gamma-Anpassung sorgt dabei stets dafür, dass auch helle Bildelemente in dunklen Szenen nicht zu dunkel erscheinen, sondern eine adäquate Helligkeit behalten. Sony ist es mit seiner Variante der variablen Iris-Blende gelungen in ausnahmslos allen Bildszenen eine beindruckende Tiefendynamik im Bild zu erzeugen, die bisher von keinem andern LCD-Projektor erreicht wird. Doch eine Schwäche hat die variable Iris-Blende des Projektors noch: Wechselt der Bildinhalt schnell von sehr hell auf sehr dunkel, so schließt sich die Blende nicht direkt vollständig, sondern dunkelt innerhalb einiger Sekunden nach. So kann es bei Kameraschnitten von helle auf dunkle Szenen passieren, dass der direkte Kontrastsprung kurzeitig nur ca. 1500:1 beträgt. Allerdings trat dieser Effekt bei unseren Film-Tests selten auf und ist auch nur bewusst wahrnehmbar, wenn man sich auf dieses Phänomen konzentriert. Unserer Meinung nach ist dies ein Kompromiss, der zu Gunsten der hervorragenden Bildplastizität in den meisten Szenen problemlos in Kauf genommen werden kann. Ein weiteres noch etwas störendes Detail ist ein hoher Blauüberschuss
in Schwarz, der ebenfalls bei allen LCD-Projektoren bisher unvermeidbar
ist. Zuviel Blau im Schwarzwert Durch diesen Blauüberschuss wirkt das Schwarz in sehr dunklen Szenen auffälliger, als bei Projektoren mit ausgeglichenem Schwarzwert.
3.5 Gammaverteilung / Homogenität (Know How Link hier) Selbst ein so hohes Kontrastverhältnis wie das des HS50 garantiert nicht automatisch eine hohe Plastizität und natürliche Bilddarstellung. Um sie zu erhalten, muss die Helligkeitsverteilung, die das Verhältnis zwischen ausgegebener Lichtmenge und Eingangspegel bestimmt, auf die Videonorm angepasst sein. Für optimale Ergebnisse bei der DVD-Wiedergabe ist eine Gammakurve mit einem Anstieg von 2,2 bis 2,5 als optimal anzusehen. Der VPL-HS50 bietet vier verschiedene Gamma-Voreinstellungen, ein weiterer
Einfluss durch den Anwender ist leider nicht möglich, da es hierfür
keine Funktionen im Bildmenü gibt. (Nur die amerikanische Version
HS-51 erlaubt eine Gammamanipulation per spezieller Software.) Daher ist
man auf die Genauigkeit der Werks-Einstellungen angewiesen. Wir haben
die Helligkeitscharakteristika aller Presets gemessen: Gamma "Aus" "Aus" ist die im Kino-Modus voreingestellte Gammaoption. Sie bot bei unserem Testgerät einen Anstieg von 2,36.
Dieser Wert liegt genau in der Mitte des Toleranzbereichs und ist somit
für nahezu jedes Bildmaterial und die meisten Heimkino-Räume
sehr gut geeignet. Zudem ist der Anstieg der Gammakurve absolut gleichmäßig,
so dass das Verhältnis aller Bildelemente zueinander stets genau
gewährleistet ist. Dieses Preset macht eine weitere Optimierung seitens
des Anwenders zum Glück überflüssig, lediglich der Schwarz-
und Weißpegel sollte mit Hilfe des Kontrast- & Helligkeitsmenüs
auf die Bildquelle angepasst werden. "Gamma 1" Als nächstes Preset haben wir "Gamma1" untersucht. Hier zeigt der Projektor einen etwas flacheren Helligkeitsanstieg mit einem Wert von 2,27. Diese Einstellung ist für alle zu empfehlen, die recht helle Wohnzimmer mit hellen Wänden / Möbeln haben. Durch den flacheren Anstieg wird das Helligkeitsverhältnis zwischen dunklen und hellen Elementen relativiert und beugt so ein Überstrahlen dunkler Bildelemente durch hellere vor.
Auch der Helligkeitsanstieg der "Gamma1" Einstellung ist absolut
gleichmäßig und nahezu perfekt, eine manuelle Korrektur ist
nicht notwendig. "Gamma 2 & 3" Es verbleiben die Gammamodi "2 & 3": Mit Anstiegswerten
von 2,16 und 2,03 hellen sie das Bild insgesamt weiter auf und sind für
Räume mit kontrolliertem Restlicht gedacht. Für eine perfekte Bilddarstellung sind sie allerdings nicht geeignet,
da sie deutlich außerhalb des Optimal-Bereichs liegen.
Ein sehr wichtiges Bestandteil eines jeden Projektors ist die verwendete Optik. Von ihr hängen vor allem Bildschärfe, gleichmäßige Ausleuchtung und Teile der Konvergenz ab.
Die von Sony verwendete Optik zeigt hier sehr vorbildliche Ergebnisse: Sie gewährleistet eine über die ganze Bildfläche gleichbleibend hohe Bildschärfe, auch bei Ausnutzung des Lens-Shifts. Gleiches Positives gibt es bei der Ausleuchtung zu berichten. Auch bei homogenen Grau- und Farbflächen wirkt die Ausleuchtung des Bildes gleichmäßig bis in die Ecken. Der Helligkeitsabfall ist zu gering, um vom Auge wahrgenommen werden zu können. Bleibt die Konvergenz, sie zeigte vor allem bei dem Vorgänger, VPL-HS20,
deutliche Schwächen. Sony hat hieran gearbeitet und die Konvergenz
des Projektors sichtbar verbessert. Perfekt ist sie allerdings immer noch
nicht. Bei unserem Testgerät zeigten sich leichte Rotsäume in
den Randbereichen des Bildes. Die Konvergenzverschiebungen sind allerdings in einem tolerablen Rahmen, der aus normalen Betrachtungsabständen nicht auffällt.
Schon zur Zeit herkömmlicher Fernseher zeigten Sony-Geräte
immer einen überdurchschnittlich großen Overscan auf, d.h.
die Ränder des Videobildes wurden stark abgeschnitten. Gerade im
Heimkinobereich ist dieser Verlust an Bildinformationen unerwünscht.
Doch die Sony-Konstrukteure scheinen hier stur ihrer Linie treu zu bleiben.
Wie alle anderen Sony-Projektoren zeigt auch der VPL-HS50 einen beträchtlichen
Overscan.
Über 15% des Bildes gehen durch den Overscan verloren, ein für Heimkinofans kaum akzeptabler Wert. Besonders Cinemascope-Filme verlieren hierdurch ihr originales Seitenverhältnis von 21:9.
720p
Dieses Verfahren erscheint uns absolut inakzeptabel, da hier nicht nur ein Teil der Panels ungenutzt bleibt, sondern auch das Bild deutlich kleiner wird. Wer also sowohl 576p- als auch 720p Quellen betreibt, muss jedes Mal mit Hilfe des Zoom-Rades die Bildgröße manuell auf die Leinwand neu anpassen. Wenigstens ist der Overscan mit ca. 28 Pixeln / Rand deutlich geringer als bei der 576p-Zuspielung. Somit geht nicht ganz so viel Bildinhalt verloren.
Der große Overscanbereich des HS50 ist seine große Schwäche. Sony scheint sich hier trotz vieler Beanstandungen nicht zu bewegen. Dies ist schade, denn eine Implementierung eines variabel einstellbaren Overscanbereiches, wie z.B. beim Hitachi PJ-TX100, würde den Hersteller nichts kosten.
In Sachen De-Interlacing hat sich mit der neuen LCD-Generation (zum Glück)
einiges getan. Sowohl die aktuellen Panasonic- als auch Sanyo- Modelle
weisen einen De-Interlacer auf, der endlich auch mit PAL-Filmmaterial
zurechtkommt und stets eine sehr gute progressive Bilddarstellung eingehender
Interlaced-Signale gewährleistet. Sony hat durch seine aktuellen
Progressive Scan DVD-Player gezeigt, dass sie das Thema Vollbilddarstellung
gut im Griff haben. Und mit dem HS-50 merkt man, dass das Know-How auch
in das De-Interlacing des Projektors einfloss:
Mit Videokameras aufgenommenes Bildmaterial (Sport, Dokumentationen,
Interviews, Shows, etc.) besteht aus 50 Momentaufnahmen/Sekunde mit halbierter
PAL-Auflösung von 720x288 Bildpunkten. Gerade und ungerade Zeilen
werden abwechselnd dargestellt. Der Projektor muss aus dieser halbierten
Auflösung nun ein Vollbild mit vollständiger 576-Auflösung
erzeugen. Dabei müssen die fehlenden Bildzeilen eigenständig
hochinterpoliert werden, denn eine simple Zeilenverdopplung führt
zu Kantenflimmern und Treppenstufen. Das Verfahren, dass im neuen Sony
Projektor Anwendung findet, ist die mittlerweile sehr verbreitete "Motion-Adaptive-Methode":
Hier werden unbewegte Bildpartien aus zwei aufeinanderfolgenden Halbbildern
zusammengeflochten, während bewegte Bildpartien durch Interpolation
hochgerechnet werden. Dieses Verfahren führt im Falle des HS50 zu
durchweg guten Ergebnissen. Das Bild wirkt dem Ausgangsmaterial entsprechend
detailliert und scharf, störendes Kantenflimmern ist kaum auszumachen.
Für den Fernsehbetrieb ist der Projektor damit gut geeignet.
Ein wesentlich schwierigeres Unterfangen ist die Aufbereitung von Spielfilmen, die analog mit nur 24 bzw. 25 Bildern/Sek aufgenommen werden. Bei der Übertragung wird jedes Kinobild in zwei aufeinander folgende Halbbilder zerlegt und übermittelt. Der De-Interlacer des Projektors muss nun aus dem Datenfluss ermitteln, welche zwei Halbbilder zusammengehören und diese zu dem ursprünglichen Kinobild verflechten. Dies erfordert eine aufwändige Bildanalyse: Die Elektronik muss den Bildinhalt zweier Halbbilder vergleichen und selbständig, ohne irgendwelche Zusatzinformationen, entscheiden, ob es sich um Filmmaterial handelt und in welchem Rhythmus die Halbbilder übertragen werden. Auch hier bieten sich mit dem HS50 sehr gute Ergebnisse: Er hat einen
für PAL funktionierenden Filmmodus, der zuverlässig die Filmbilder
rekonstruiert. Sogar die bekannten schwierigen Filmszenen, wie der Kameraschwenk
über die römischen Häuserdächer in "Gladiator",
diverse Weltraumsequenzen aus "Mission to Mars" etc., meisterte
der Projektor ohne Probleme. Wie bei jedem Projektor-De-Interlacer kommt
es aber auch hier hin und wieder einmal vor, dass der Filmmodus unterbrochen
wird, was sich in einem leichten Detailverlust, eventuell mit Kantenflimmern,
äußert. Daher gilt auch hier: Mit einem guten Progressive-Scan
Player lassen sich grundsätzlich noch bessere Ergebnisse erzielen.
Für das Filmübertragungen aus dem Fernsehen (z.B. Premiere)
ist der Filmmode des HS-50 aber gut geeignet. Insgesamt sind die De-Interlacing Eigenschaften des VPL-HS50 überzeugend
und mit gut zu bewerten. Auch ohne zusätzliche externe Scaler wird
für jede Art von Bildmaterial eine adäquate Darstellung gewährleistet.
Das Bild wirkt detailliert und scharf. Man sollte aber stets auf eine
gute Zuspielungsqualität achten.
Einem HDTV-Projektor wie dem HS50 nützt seine hohe native Auflösung nur wenig, wenn die verwendete Bildelektronik, bestehend aus Signalverarbeitung und Skalierung, nicht in der Lage ist, die Bildqualität angemessen aufzubereiten. Denn Experten sind sich hier einig: Auch bei der Wiedergabe des limitierten PAL-Signals kann durch eine geschickte Interpolation die deutlich erhöhte Auflösung des Projektors zu einer sichtbaren Verbesserung in der Detaildarstellung und damit im gesamten Bildeindruck führen.
Die analoge Signalverarbeitung des HS50 ist vorbildlich. In rund 80 Schritten kann sie sehr feinfühlig auf das eingespeiste Bildsignal angepasst werden. Im Ergebnis lässt sich damit eine Darstellung erzielen, die wenig Doppelkonturen und dennoch eine hohe Schärfe aufweist.
Die digitale Zuspielung bietet noch einmal leichte Vorteile. Bei Verwendung eines guten DVD-Players sind hier die Doppelkonturen fast vollständig vermeidbar:
Aktuelle Digital-Projektoren haben bei der Skalierung große Fortschritte
gemacht. Immer öfter ist zu beobachten, dass der Projektor die Auflösungskonversion
derart gut vollzieht, dass die meisten externen Scaler zu keiner sichtbaren
Bildverbesserung führen. Die Skalierungselektronik des HS50 gehört
zu dieser neuen guten Generation:
Analog Der Sanyo PLV-Z3 hat es beeindruckend gezeigt: Eine nahezu unsichtbare Auflösungsanpassung von PAL auf HDTV ist möglich. Der neue Sony-Projektor steht hier in nichts nach:
Obiges Testbild zeigt, dass diverse Auflösungen der DVD ohne irgendwelche Verzerrungen auf der Leinwand erscheinen. Auch in höheren Auflösungen wie 6MHz bis 6,75MHz sind keine auffälligen Linearitätsschwankungen auszumachen, besser geht es kaum. Die Bildschärfe wird zudem weiter durch den geringen Pegelabfall unterstützt, kleinste Details erscheinen genauso hell, wie grobe Strukturen.
Im Testbild ist zu erkennen, dass auch kleine Details ihre volle Farbe beibehalten, dadurch wird die Bildschärfe im Filmbetrieb nahezu auf dem Maximum gehalten.
Digital Die analoge Signalverarbeitung des HS50 ist derart gut, dass eine digitale
Zuspielung über HDMI nicht zwingend notwendig ist. Die Detailauflösung
wird nur in der Dynamik bei Kleinst-Details noch einmal minimal gesteigert.
Der Pegelabfall ab 6MHz fällt noch geringer aus, als bei analoger Zuspielung. Allerdings sind hier wiederum kleine Linearitätsschwankungen um 6MHz zu erkennen.
Durch den geringeren vertikalen Auflösungsunterschied zwischen 720p
(Projektor) und 576p (PAL) ist eine Umrechnung ohne sichtbare Interferenzen
umso schwieriger bis unmöglich. Die Ergebnisse des HS50 sind auch
hier ansprechend:
Die vertikale Skalierung führt sowohl bei analoger als auch digitaler
Zuspielung zu den selben Ergebnissen. Wie schon der Sanyo Z3 bietet auch
der HS50 hier beeindruckende Ergebnisse. In den bei DVDs gängigen
Auflösungen zwischen 250 und 430 TVL sind praktisch keine Skalierungsartefakte
zu verzeichnen, wie das Bild unten zeigt:
Selbst in der höchsten vertikalen DVD-Auflösung (einzeilig), die bei den meisten Film-DVDs leider nicht erreicht wird, werden die unvermeidbaren Linearitätsschwankungen auf einem minimalen Level gehalten:
Anmerkung:
Jeder 3-Chip Projektor unterliegt dem Shading-Problem: Durch das Zusammenfügen dreier verschiedener Bilder durch ein Prisma kann es zu einer ungleichmäßigen Farbverteilung im Bild kommen. So ist nicht selten eine Bildecke oder gar ein ganzer Bildrand leicht rötlich, während eine andere Ecke ins Grünliche tendiert. In Graustufen sind diese "Farbwolken" leicht auszumachen. Durch eine elektronische Korrektur kann das Shading aber in den Griff bekommen werden. Ziel ist es, die Farbverschiebungen so zu verringern, dass sie zumindest bei Farbfilmen nicht sichtbar sind. Unser Testgerät zeigte nur ein minimales Shading-Verhalten: Die
rechte Bildhälfte tendierte in hellen Bereichen ganz leicht ins Rötliche.
Das Shading war so gering, dass es im normalen Filmbetrieb nicht auffiel.
Auch hier ist es Sony gelungen, ein Manko der aktuellen LCD-Projektoren
wirksam auszuschalten.
Ein Zielkreuz markiert den einzustellenden Bereich. Offensichtlich ist dieses Menü für eine automatische Werkskalibrierung konzipiert, aber sollte sich das Shading nach 1000 oder mehr Betriebsstunden ändern (manche "Experten" behaupten das pauschal), so kann es mit viel Geduld nachkorrigiert werden.
Neben Shading ist "Vertical Banding" das Reizthema Nummer Eins in der Diskussion um LCD vs. DLP. Besonders die HDTV-Projektoren mit Epson LCD-Panels zeigen oft eine deutlich sichtbare vertikale Streifenbildung in homogenen Farbflächen, die bei horizontalen Kameraschwenks umso auffälliger wird. Praktisch jeder der bekannten LCD-Projektoren hat in einem gewissen Rahmen Vertical Banding, trotz Einstellmenüs (manche auffälliger als andere). Sony hat hier bei der Entwicklung seiner eigenen LCD-Panels die Hausaufgaben
besser gemacht. Der VPL-HS50 hat selbst bei schwierigsten Testbildern
keinerlei Streifenbildung gezeigt. Auch im Filmbetrieb und bei bewegten
Bilden war bei unserem Testgerät kein Vertical Banding auszumachen.
Noch nie hat uns die Bildqualität eines LCD-Projektors so überzeugt, wie die des neuen Sony VPL-HS50. Dies beginnt mit dem großen Farbraum, der auch intensive Farbtöne problemlos zulässt. Die Werksabstimmung zeigt hier bereits eine sehr gute Abstimmung auf die Videonorm, besonders bei den Sekundärfarben, kann aber durch das durchdachte RCP-System noch weiter perfektioniert werden. Die vorprogrammierten Farbtemperatur-Settings, insbesondere "Niedrig", gewährleisten zudem, dass die Farben dem Kino-Original relativ nahe kommen. Durch eine weiterführende Kalibrierung mit Hilfe der zahlreichen Einstellparameter kann die Abstimmung zudem punktgenau auf ein Optimum getrimmt werden. Im Ergebnis ist die Farbdarstellung dann sehr gut mit, wo nötig, kräftigen Farben, ohne die Natürlichkeit von Real-Szenen zu verfremden. Zu der sehr guten Farbdarstellung gesellt sich ein für LCD-Projektoren sagenhafter Kontrast, der durch ein durchdachtes System aus automatischer Iris-Blende und Echtzeit-Gammaanpassung erzeugt wird. Dies bewirkt eine Bildtiefe auch in dunklen Szenen, die man bislang nur von gehobenen DLP-Projektoren gewohnt war. Eine adäquate Gammaverteilung sorgt zudem für eine realistische Tiefendynamik mit ansprechender Plastizität. Die überzeugende Signalverarbeitung und Skalierung gewährleisten eine außergewöhnliche Bildschärfe, die auch anspruchvollste Betrachter überzeugt. Viel mehr ist aus dem derzeitigen DVD-Standard nicht herauszuholen. Abgerundet wird der durchweg positive Eindruck durch das Fehlen LCD-typischer Artefakte wie Shading oder Vertical Banding. Nur beim genauesten Hinsehen erinnert die Pixelstruktur noch daran, dass es sich beim HS50 um einen LCD-Projektor handelt. Als einziger wirklicher Kritikpunkt verbleibt der viel zu hohe Overscan, der die Bildränder deutlich abschneidet. Insbesondere das störende Blanking bei 720p Zuspielung erscheint uns absolut unverständlich, zumal die Ingenieure in allen anderen Belangen klar die Ansprüche der Heimkino-Fans berücksichtigt haben. Eine variable Einstellmöglichkeit wäre hier kein Ding der Unmöglichkeit und sei spätestens für die nächste Generation dringend angeraten.
(Alle Bewertungen beziehen sich auf die jeweilige Projektionsart und den aktuellen Stand der Technik. Ein direkter systemübergreifender Vergleich ist daher nur bedingt möglich!)
4. PC Anschluss / HTPC Tauglichkeit (Know How Link hier) Wie bereits in unserem Bildtest erläutert, ist die Signalverarbeitung des HS50 so hochwertig, dass mit einem durchschnittlichen Heimkino-PC die Qualität kaum noch gesteigert werden kann. Gerade aber die Flexibilität eines HTPCs und vor allem seine schon jetzige HDTV-Tauglichkeit, machen ihn in unserem Multimedia-Zeitalter umso interessanter. Voraussetzung für eine HTPC-Nutzung ist eine flexible Signalverarbeitung des Projektors, er sollte sich in verschiedenen Bildwiederholfrequenzen und seiner nativen Auflösung ansteuern lassen. Der HS50 macht hier eine gute Figur, die aber trotz allem einige Wünsche offen lässt. So lässt er sich problemlos über DVI in seiner nativen Auflösung (ohne Skalierung) mit sowohl 50Hz als auch 60Hz ansteuern. Er zeigt weder Ruckeln noch Tearing (horizontales Bildzereißen). Aber selbst mit einem HTPC zeigte unser Testgerät den störenden Blanking-Rahmen bei 720p Zuspielung. Immerhin bieten gute HTPCs die Möglichkeit, die horizontale Bildbreite zu verändern (Zoom), so dass man den Overscanbereich des Projektors umgehen kann. Fans von NTSC-DVDs, die den HTPC zur Beseitigung des störenden 3:2 Pulldowns nutzen, werden enttäuscht vernehmen, dass es uns bei unseren Tests nicht gelang, den HS50 mit 48Hz anzusteuern. Bleibt eventuell die Ausweichmöglichkeit auf 72Hz. Analog lässt sich der Projektor ebenfalls über seine VGA (RGB H/V) Buchse problemlos ansteuern. Hier hat er zwar bei der 720p Zuspielung kein Blanking, aber immer noch einen Overscan, der somit auch weiterhin die interne Skalierung des Projektors aktiv lässt Anmerkung:
Nach der schon beeindruckenden Qualität bei der DVD-Wiedergabe waren wir umso gespannter, zu was für einer Bildqualität der HS50 in Verbindung mit HDTV-Quellmaterial in der Lage ist. Das Ergebnis war erwartungsgemäß beindruckend. Spielt man dem Projektor z.B. Spielfilmmaterial von einem amerikanischen HDTV-DVHS-Rekorder zu, so steigert sich die Detaildarstellung noch einmal deutlich. Das Fehlen von Komprimierungsartefakten in Verbindung mit den sehr guten, oben beschriebenen Bilddarstellungsqualitäten des HS50 bewirken eine Bildqualität, die keinerlei Wünsche mehr offen lässt. Seien es die detaillierten Rüstungen eines Filmes wie "Gladiator", aufwändige Kulissen und kräftige Farben eines "Moulin Rouge", Kleinstdetails in den aufwändigen Straßenszenen von "5th Element" oder die unglaublich feinen Render-Texturen von "Shrek", man kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus.
Wie unser Test aufgezeigt hat, zeigt der Sony VPL-HS50 so gut wie keine Schwächen: Er ist ungemein gut verarbeitet, hat ein ansprechendes Design und ist technisch sehr durchdacht. Sein raffiniertes Belüftungssystem macht ihn zu einem der leisesten Projektoren überhaupt, bei dem die Staubgefahr durch einen besonders feinen Luftfilter und getrennte Kanäle deutlich reduziert wird. In Sachen Aufstellung bietet er ebenfalls maximale Flexibilität. Die Kombination aus großem Zoombereich und horizontalem / vertikalem Lensshift mit viel Spielraum, der auch bei Ausnutzung keinen Schärfeverlust verursacht, machen eine Aufstellung in praktisch jedem Raum möglich. Das Bedienkonzept ist durchdacht und bleibt trotz vieler Optionen intuitiv bedienbar und übersichtlich, nur die Funktionsbeschreibungen sind teilweise unverständlich. Die Fernbedienung hat eine gute Reichweite, bei der Tastenstruktur wurden die Schwerpunkte aber falsch gesetzt. Zu der Bildqualität müssen wir an dieser Stelle nicht mehr
viel anmerken, sie ist momentan im LCD-Bereich konkurrenzlos. Sony ist es tatsächlich gelungen, einen zum derzeitigen Stand der Technik fast perfekten LCD-Projektor zu konstruieren, wäre da nicht der störende Overscan-Bereich, der nur mit Hilfe von aufwändiger Scaler-Technik bzw. HTPC umgangen werden kann. Dies und die sichtbare Pixelstruktur sind die einzigen Kompromisse, die der Nutzer in Kauf nehmen muss. Der Sony VPL-HS50 ist mit einem UVP von € 2999.- gut €1000.-
teurer als die derzeitige Konkurrenz, da es sich aber hierbei klar um
den besten LCD-Projektor handelt, den man im Heimkinobereich erstehen
kann, ist er den Aufpreis sicherlich wert und bietet eine hervorragende
Gegenleistung, mit der man auf Jahre zufrieden sein kann. 7. Bewertung + Gute Verarbeitung - Sichtbare Pixelstruktur
(Alle Bewertungen beziehen sich auf die jeweilige Projektionsart und den aktuellen Stand der Technik. Ein direkter systemübergreifender Vergleich ist daher nur bedingt möglich!)
8. Technische Details (Herstellerangaben!):
Main - Cinema Black Pro (with Advanced Iris Function and Lamp
Control)
- Power Requirements: AC 100 to 240 V, 0.8-1.95A, 50/60
Hz
- VD: Vertical Sync Input: TTL Level Supplied Accessories - Instruction Manual
- Replacement Lamp (LMP-H130) |
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