Test: FullHD / 3D / 3ChIp / DLP Projektor
Sim2 C3X Grand Cinema Lumis 3D-S

Das puristische Filmerlebnis mit
purem HighEnd aus Italien!

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Auch wenn bei Cine4Home regelmäßig alle Projektions-Techniken in diversen Tests auf ihre Stärken und Schwächen hin untersucht werden, so gibt es doch eine anerkannte Königsklasse, der man nur selten begegnet. Die Rede ist von DLP-Projektoren mit 3Chip Technologie. Sie kombiniert Farbechtheit, Lichtstärke, Inbildkontrast und Reaktionszeit, wie keine andere Technik am Markt und wird auch nach Jahren immernoch unter HighEndern als Referenz in ihrer Gesamtleistung anerkannt.

Doch von nichts kommt nichts: Aufgrund des immens hohen Aufwandes im optischen Aufbau des Lichtweges, ist die 3Chip DLP Konstruktion sehr kostspielig und im Consumer-Markt unter 10,000 Euro nicht zu realisieren. Aus diesem Grund sind 3Chip DLP-Projektoren vornehmlich im Profibereich und in öffentlichen, digitalen Großkinos beheimatet und es gibt nur wenige Hersteller, die diese Technologie auch ins Heimkino bringen.



Einer von ihnen ist die renommierte italienische Projektorenschmiede Sim2, eine der wenig verbliebenen europäischen. Statt in den direkten Preiskampf mit den vielen Modellen aus Fernost zu treten, konzentriert man sich hier auf kompromissloses HighEnd für Kunden „die es sich leisten können“. Denn selbsterklärend muss man für einen modernen FullHD 3Chip Projektor einen mittleren, fünfstelligen Betrag anlegen.



Einer der neuesten Streiche ist der Sim2 C3X Grandcinema Lumis 3D-S: Während Sim2 bislang in Sachen 3D den kompromisslosen Ansatz der Doppelprojektion (die übrigens Maßstäbe setzt) verfolgte, so handelt es sich beim 3D-S um einen Projektor, der nach herkömmlicher Shutter-Technologie arbeitet, wie viele seiner derzeitigen Heimkino-Konkurrenten auch. Doch dieser Vergleich hinkt, denn auch hier orientiert sich Sim2 am Profibereich und hat exklusiv die Triple-Flash-Technologie mit 144Hz integriert, was mehr Bildruhe und Augenfreundlichkeit dank weniger Flimmern verspricht.

Dieser exklusive Heimkinoprojektor erreichte vor wenigen Wochen unserer Teststudio und wir haben ihn der gewohnt gründlichen Cine4Home-Untersuchung unterzogen. In diesem ausführlichen Test dokumentieren wir, ob der Lumis sowohl in 2D als auch 3D dem Ruf der Bildreferenz entspricht und so seinen Preis für kompromisslose Heimkino Enthusiasten rechtfertigen kann. Überraschenderweise fallen die Ergebnisse diesmal besonders kurz, prägnant und eindeutig aus…


Wir verweisen im Voraus auf unsere Testkriterien, die ausführlich in unserem Know How Special: "Projektoren / PlasmaTVs - Qualitätsmerkmale - Die Testkriterien von Cine4Home" beschrieben werden.

 


1. Ausstattung & Technik

Schon rein äußerlich sieht man dem C3X Lumis seine edle italienische Herkunft an, denn hier wird viel Acht auf ein ansprechendes äußeres Design gelegt. Mit seinen runden Formen und der elegant Integrierten Optik sieht man auf den ersten Blick, dass es sich hierbei nicht um einen Projektor „von der Stange“ handelt:



Auch in der Farbe setzt man Maßstäbe: Der Projektor ist wie ein italienischer Sportwagen mehrfach lackiert und zeigt eine Metallic-Graublaue Oberfläche (von Sim2 „Gunmetal“ genannt). Auch wenn sich diese Farbe den meisten Wohnzimmern nicht anpasst, so ist der Projektor dennoch ein willkommener Blickfang und sicherlich auch eine Art Statussymbol für prestigebewusste Heimkinofans.



Besonders gut gelungen ist die Integration der Belüftung, denn die Schlitze sehen hier nicht aus wie ein notwendiges Übel, sondern sind Teil des Designs.



Gekühlt werden muss eine 280W UHP-Lampe mit einer Lebenserwartung von 2000 bzw. 3000 (Eco) Stunden, zumindest hier setzt Sim2 keine Maßstäbe, denn andere Hersteller verbinden mittlerweile nicht selten längere Laufzeiten mit weniger Leistungsaufnahme. Doch mit Lichtleistungen von angeblich bis 3000 Lumen verspricht Sim2 auch eine enstprechend hohe Ausbeute, unser Bildtest gibt dazu weiteren Aufschluss. Die Belüftung arbeitet angenehm leise und da dieser DLP-Projektor kein Farbrad wie seine Single-Chip Verwandten benötigt, ist er zu anderen Technologien vollständig konkurrenzfähig. Lediglich dem Leisewunder Sony VPL-V95 muss er sich in dieser Hinsicht geschlagen geben.

Für die Bilderzeugung sind drei FullSize 0,95“ DMDs der Darkchip4 Generation im Einsatz, die die hohe Lichtleistung mit dem DLP-typischen (Inbild) Kontrast kombinieren sollen. Unterstützt wird das System durch eine adaptive Blende, die den Dynamikumfang in Echtzeit erhöht.



Für die Bildzuspielung bietet die Anschlussseite mit 2x HDMi, 1x Komponente (analog) und 1xVGA guten Durchschnitt. Sehr viel Wert wurde auf die Automatisierung gelegt, die in gehobenen Kinoinstallationen üblich ist. Mit diversen Triggerausgängen, RS232 und sogar USB kann der Lumis zu Außenwelt Kontakt aufnehmen.



Insgesamt beeindruckt der Sim2 C3X GrandCinema Lumis 3D-S mit einem kompakt gestaltetem Chassis, das sein komplexes Innenleben elegant kaschiert. Verarbeitung und Ausstattung sind auf hohem Niveau und werden der hohen Preisklasse gerecht.

 


2. Aufstellung, Bedienung und Optionen


2.1 Aufstellung

Ein moderner Heimkinoprojektor muss nicht nur mit seiner Bildqualität überzeugen, sondern auch in der Aufstellung möglichst flexibel sein. DLP-Projektoren sind hier traditionsgemäß etwas „starrer“ und der Sim2 Lumis macht da keine Ausnahme.



Bei dem markanten Objektiv wurde mit diversen Vergütungen der Schwerpunkt auf die Bildqualität gelegt und dies mit dem Luxus des motorisierten Zooms und Fokus kombiniert.



Abstandstabelle Lumis


Der Zoombereich des Objektives ist gegenüber der LCOS / LCD Fraktion deutlich geringer, was durch das Angebot dreier verschiedener Objektive ausgeglichen werden soll. Als Nutzer muss man sich also vor dem Kauf und der Installation genau bewusst sein, welches der drei Objektive (T1, T2, T3) man benötigt, obige Tabelle gibt Aufschluss über die jeweiligen Spielräume. Berücksichtigt man dies, so kann der Projektor auf nahezu jede Raumgröße vorkonfiguriert werden.

Wenig Luxus wird leider beim Lensshift geboten: Der Lumis bietet lediglich einen vertikalen Lensshift, der zudem nicht elektrisch bedient werden kann, sondern ausschließlich manuell mit einem passenden Sechskantschlüssel.


Insgesamt ist das Aufstellungssystem flexibel, doch macht es eine intensive Raumplanung notwendig, da man vorher die richtige Optik wählen muss. Der mechanische Lensshift ist nicht mehr ganz zeitgemäß, auch von Sim2 sind wir hier mittlerweile mehr Luxus gewohnt (Mico).

 

2.2 Fernbedienung

Wir bleiben bei unserer Kritik auf hohem Niveau: Nicht mehr ganz in die Preisklasse und Zeit passt die Fernbedienung. Optisch und verarbeitungstechnisch zwar gut, erinnert ihre Tastenstruktur mehr an die 90er Jahre.



Zu bemängeln sind vor allem die Navigationstasten, die nach wie vor kein übersichtliches Steuerkreuz umschreiben, und mangels Enter-Taste die Funktionen teilweise auch mit den Richtungstasten aktiviert werden müssen. Auswendig lernen muss man zudem die direkten Quellwahltasten, da diese vorsintflutlich lediglich mit Nummern markiert sind.



Eine ansprechende blaue Beleuchting sorgt für die Sicht im Dunkeln


Ein wenig entschädigt wird man für diese Mängel durch die hochwertige Optik, die gute Reichweite des Infrarotsenders und die ansprechende, elektrische Beleuchtung (siehe Bild oben). Diese Analyse trafen wir schon bei unserem Test des Sim2-Micos, doch bisher wurde leider noch kein neues IR-Modell eingeführt.



2.3 Menüs und gebotene Optionen

Dank einer guten Struktur sehr übersichtlich gestaltet ist die Menüführung des Sim2 Lumis: In vier Kategorien, die oben als „Reiter“ gekennzeichnet und nach Themen benannt sind, werden alle Funktionen eingegliedert.



Im obigen Screenshot sehen wir das „Picture“ Menü mit seinen grundlegenden Bildparametern, wie man sie von jedem Bildausgabegerät her kennt (Kontrast, Helligkeit, Schärfe). Ebenfalls in diesem Menü wird deutlich, dass Sim2 die Zeichen der Zeit erkannt hat und eine moderne Zwischenbildberechnung im C3X Lumis integriert hat, die werbewirksam „PureMotion“ genannt wird. Wer hingegen Filmpurist ist, wählt entsprechend „PureMovie“. Auch die dynamische Blende wird hier reguliert, mehr dazu im entsprechenden Kapitel unseres Bildtests.



In der zweiten Hauptkategorie „Image“ geht es bereits mehr ins Detail: Neben diversen Bildformaten und der Lampenleistung (230W/280W) stehen hier ein ColorManagement und die Gammakorrektur zur Verfügung:



Die Gammakorrektur bietet verschiedene Funktionen und kann nominell korrekt nach Steigungswert ausgesucht werden (in der Regel 2.2 bis 2.3). Positiv überraschend wird es, wenn man das ColorManagement aufruft:



Das CMS besteht nicht aus den üblichen RGBCMY Reglern, wie bei vielen anderen Heimkinoprojektoren, sondern ermöglicht es, die Primärfarben direkt mit ihren Zielkoordinaten festzulegen. Dies wird unterstützt durch zahlreiche Presets, die präzise nach Videostandards benannt sind. Auch den Weißpunkt wählt man direkt entsprechend nach Videonorm (in der Regel D65). Wie genau die in diesem Menü angegbenen Werte auch der Messrealität entsprechen, überprüfen wir im Bildteil dieses Tests.



Die dritte Hauptkategorie "Setup" beschäftigt sich vornehmlich mit der Installation des Projektors. Zudem kann hier die Iris verstellt und der 3D-Brillentyp gewählt werden.



„Last but not least“ verbleibt die Kategorie „Menu“, mit der die Steuerung des Projektors beeinflusst werden kann. Die Funktionen oben sind dabei selbsterklärend.

 

2.4 Kalibriersoftware „Live Color“

Wer nun denkt, dass es mit dem umfangreichen Bildmenü getan ist, irrt sich gewaltig: Für Kalibrier-Experten liegt zusätzlich eine externe Software für PCs bei:



Mit dieser Software ist nicht nur eine Gerätesteuerung möglich (siehe Bild oben), sondern auch eine komplette Kalibrierung in allen Details und das Messen mittels Sensor:



Die Software ist ein absolutes Alleinstellungsmerkmal in allen Preisklassen, wir gehen im Laufe dieses Bildtests noch genauer auf die Funktionen ein.

 

2.5 Fazit Aufstellung & Bedienung

In der Aufstellung zeigt sich deutlich, dass die Ingenieure primär den Fokus auf die Bildqualität gesetzt haben: Um eine maximale Schärfeausbeute zu gewährleisten, wurde kein Objektiv mit großem Zoombereich integriert, sondern es werden drei verschiedene Objektive mit unterschiedlichen Brennweiten angeboten. Für eine kompromisslose Bildqualität (sofern sie denn gegeben ist), kann man eine solche Prioritätensetzung nachvollziehen.

Auch die Menüoptionen deuten auf eine möglichst präzise Bilddarstellung hin, wie die technisch korrekten Angaben in den Bildmenüs deutlich machen. Das System ist vorbildlich und erreicht Referenzcharakter, sofern denn die Werte auch in der Praxis eingehalten werden. Lediglich die Fernbedienung gibt Anlass zur Kritik, weil sie in ihrem Tastenlayout nicht mehr modernen Bedienstrukturen gerecht wird.

Mit der externen Kalibrier- und Einmesssoftware „Live Color“ zeigt der C3X Lumis schließlich, dass er zu der höchsten HighEnd Liga gehört. Bei keinem anderen Projektor ist uns bislang ein so leistungsfähige Kalibriersystem als Zubehör untergekommen.

 


3. Bildtest

Bis hier wirkt der C3X Lumis 3D-S mit seiner aufwändigen Technik und den umfangreichen Einstellmöglichkeiten sehr vielversprechend, Doch nun wird es ernst, denn im Bildtest muss der Sim2 Projektor beweisen, dass er nicht nur "Schein sondern auch Sein" ist.


3.1 Farbdarstellung

Ein HighEnd Heimkinoprojektor der Preisklasse eines Sim2 Lumis sollte nicht nur, sondern muss zu einer akkuraten Farbreproduktion in der Lage sein. Zumindest das Bildmenü des Lumis verspricht Perfektion, die wir natürlich messtechnisch überprüft haben:



Nativer Farbraum des Sim2 Lumis


Im obigen Messgraphen sehen wir den nativen Farbraum des Lumis, der für einen UHP basierenden 3Chip Projektor typisch ist, egal welcher Projektionstechnik. Rot ist übersättigt und Grün weicht ein wenig ins Gelblich ab. Bei Projektoren ohne Color Management muss man mit diesen Abweichungen und leicht unnatürlichen Naturtönen leben, beim Lumis hingegen aktivieren wir einfach den „HDTV“-Farbraum und messen erneut:



Farbraum HDTV


Obige Messergebnisse erreichte unser Testgerät ab Werk, ohne(!) jegliche Nachkorrektur. Ein derartige Perfektion ist uns selten bis nie untergekommen. Lediglich die Sekundärfarbe Gelb weist eine minimale Abweichung im Farbton auf, alle anderen Farben sind perfekt bei ihren Sollwerten. Besser geht es nicht, Sim2 setzt damit Maßstäbe in der Werkskalibrierung



Werkseinstellung: D65-Preset


Gleiches gilt für die Farbtemperatur: Ohne jegliche Nachkalibrierung trifft der Projektor den D65 Punkt für neutrale Graustufen. Die Besonderheit hierbei ist, dass er auch in niedrigen Helligkeiten nahe an Schwarz diese Genauigkeit weitgehend halten kann, in dieser Hinsicht ist DLP den LCD Technologien (LCOS / LCD) eindeutig überlegen. Auch hier gilt: So eine Perfektion ab Werk ist uns bisher selten bis nie untergekommen.

Ohne auch nur eine Minute Arbeit zu investieren, erhalten wir perfekte Messergebnisse. Die vielseitigen Kalibriermöglichkeiten und die externe PC-Software wirken da wie nicht benötigter Luxus (andere Beamermodelle träumen von soviel Überfluss), der Vollständigkeit halber haben wir das ColorManagement aber ebenfalls einer Genauigkeitsprüfung unterzogen.



Im Screenshot oben sehen wir, wie komplex das CMS ist und zugleich doch übersichtlich und verständlich in der Bedienung: Für jedes Farbpreset kann man die Koordinaten für alle Primär- und Sekundärfarben manuell eingeben. Mit anderen Worten: Man muss lediglich die Koordinaten der gewünschten Videonorm kennen und eingeben. Wir haben die Koordinatengenauigkeit mit Messsensoren überprüft und stellten fest: Das CMS arbeitet so genau, dass die eingegeben Werte tatsächlich punktgenau der Messpraxis entsprechen. Man kann sich den Messensor also sparen und den Projektor frei mit dem CMS einstellen. Auch in dieser Hinsicht ist uns eine solche Perfektion noch nicht begegnet.



Absolute Perfketionisten haben obendrein die Möglichkeit, die Grundfarben und Farbtemperatur auf die gewünschte Lampenleistung abzugleichen, so dass auch der Eco-Modus keine störenden Farbverfälschungen provoziert. Dies zeigt von einer außergewöhnlichen Detailverliebtheit der Ingenieure und ist ein weiteres Alleinstellungsmerkmal.


Mit so guten Presets und anschließenden Kalibriermöglichkeiten sollte einem perfekten Farberlebnis nichts im Wege stehen, das wir einer weiteren Analyse in Hinblick auf Farbhelligkeiten und Delta E in Realbildern unterzogen haben.



Perfekt kalibrierte Farbhelligkeiten


Unsere 3D-Ansicht des Farbraumes zeigt, dass die Grundfarben über alle Helligkeiten hinweg perfekt abgestimmt sind und auch in ihren Maximalpegeln der Norm entsprechen. Dementsprechend nichtexistent ist auch die Gefahr der sichtbaren Farbverälschungen:



Keinerlei störende Farbabweichungen,
Alle DeltaE's im grünen Bereich!


Bei der Farbdarstellung können wir kurz zusammenfassen: Besser kann ein Projektor in Hinblick auf die Videonorm nicht konstruiert sein: Bereits ab Werk bietet der Sim2 Lumis perfekte Ergebnisse, mit dem Bildmenü und dem CMS kann man zudem auch ohne Messinstrumente jedwedes gewünschte Ergebnis effizient realisieren. Und absolute Perfektionisten können mit Messsensoren evtl Lampenalterungen oder Eco-Modi ausgleichen. Egal unter welchen Bedingungen, mit diesem Sim2 Projektor hat man stets perfekte Farben. Erweiterungsmöglichkeiten für zukünftige Generationen liegen höchstens noch in vergrößerten Farbräumen mit intelligenten Farbkorrekturen.

 

3.2 Helligkeit & Kontrast

Jahrelang waren DLP Projektoren in Sachen Kontrast führend, vor allem durch ihren hohen Inbildkontrast selbst bei überwiegend hellen Bildinhalten. Doch im Laufe der Jahre steigerte die LCD Fraktion stetig ihre nativen Kontrastwerte und vervielfachte den Dynamikumfang mithilfe von adaptiven Blendensystemen. Und LCOS wartete mit immer höheren nativen Kontrasten auf. Lange Zeit haben die DLP-Projektoren sich auf ihren nativen Kontrastvorteilen ausgeruht und erst seit kurzem sind auch hier effektive Blendensysteme vereinzelt zu finden.



Der Sim2 Lumis besitzt eine solche adaptive Blende, die in Echtzeit arbeitet (siehe Bild oben): Sie sitzt hinter der Lampe und in Abhängigkeit von der durchschnittlichen Bildhelligkeit wird durch sie das Blech so gesteuert, dass es mehr oder weniger Licht in den Lichtkanal lässt.



Parallel wird das Gamma so angepasst, dass im unteren IRE Bereich eine Spreizung der Helligkeitsstufen und so eine wesentlich bessere Ausnutzung des nativen Kontrast und der Durchzeichnung ermöglicht wird. Wir haben das System der adaptiven Blendensysteme schon in diversen KnowHow-Specials genau erläutert.

Die Blende des Sim2 Lumis arbeitete in unseren Praxistests hervorragend und steuerte den Lichtstrom so schnell, dass kein störendes Bildpumpen oder Helligkeitsflackern zu erkennen war. Auch verzichtete man bei Sim2 darauf, die Blende zum „Pushen“ inflationärer Kontrast-Marketingwerte zu missbrauchen, sondern setzte eine moderaten Faktor von 2 gegenüber dem nativen Kontrast des Projektors an. In Zahlen heißt dies: Je nach Konfiguration und Bildmodus erreicht der Lumis 3D-S ein natives Kontrastverhältnis von 5000:1 bis 7000:1. Die adaptive Blende verdoppelt basierend hierauf den Dynamikumfang auf 10,000:1 bis 14,000:1.

Diese Helligkeit verknüpft der Projektor mit einer Helligkeit von 1000Lumen bis 1700Lumen, was ihn auch mit an die Spitzenposition in der erreichbaren Helligkeit setzt. Der Eco-Modus reduziert die Helligkeit um ca. 18%, so dass mit ihm immer noch Bildbreiten über 3m problemlos ausgeleuchtet werden können.

 


3.3 Helligkeitsverteilung / Gamma

Für eine akkurate Helligkeitskomposition im Bild muss das Gamma gleichmäßig und gemäß der Videonorm konfiguriert sein. Wie bereits im zweiten Kapitel erläutert, kann man den erforderlichen 2,2 Anstieg direkt im Bildmenü auswählen.



Gamma Preset „2,2“


Und wie schon bei den Farben entspricht die gemessene Praxis verblüffend genau den Angaben im Menü: Es zeigt sich eine absolut gleichmäßige Helligkeitsverteilung mit sehr guter Durchzeichnung und natürlicher Bilddarstellung.



Und ebenfalls wie bei den Farben werden die hervorragenden Werkspresets durch ein leistungsfähiges Kalibriersystem ergänzt, das in seiner Genauigkeit fast schon an einem „Overkill“ grenzt. Der Perfektion im Endergebnis sind hiermit keine Grenzen mehr gesetzt.


In Verbindung mit der strahlenden Helligkeit, dem hohen nativen Kontrast, der Schwarzwertverbesserung durch die Blende und dem DLP-typischen hohen ANSI-Kontrast (ca. 540:1) gelingt dem Sim2 sowohl in dunklen als auch hellen Szenen eine hervorragende Bildtiefe, die vor allem auch für größere Leinwandbreiten geeignet ist. Vor allem in Tageslichtaufnahmen spielt die DLP-Technologie in optimierten Räumen ihre Stärken aus, die nach wie vor die Konkurrenz in den Schatten stellt.

 


3.4 Schärfe, , Konvergenz

Da es sich beim C3X Lumis um einen 3Chip-Projektor handelt, unterliegt er der Gefahr der Konvergenzstreuung. Noch mehr sogar als z.B. ein LCD Projektor, da das Zusammenführen der drei DMD-Spiegelbilder durch ein Prisma wesentlich schwieriger optisch zu realisieren ist.



Leichte Konvergenzverschiebung von Blau


Die optische Konvergenz ab Werk ist dabei gut gelungen, unser Testexemplar wies lediglich eine leichte vertikale Verschiebung der Grundfarbe Blau auf (siehe Screenshot oben), die aber aus der Entfernung nicht wahrnehmbar ist. Auch die Bildschärfe war über die gesamte Bildfläche vorbildlich, auch hier leistet sich der Sim2 Lumis keine großen Schwächen.

 


3.5 Detailtreue / Skalierung / Schärfe (Know How Link hier)

In der Signalverarbeitung bestätigen sich die selben Ergebnisse und Beobachtungen, die wir auch schon mit anderen Sim2 Projektoren ermittelt haben:

3.5.1 Signalverarbeitung
Richtig eingestellt ergibt sich ein gut aufgelöstes Bild ohne störende Doppelkonturen. Die Details werden adäquat abgebildet, ohne künstlich überbetont zu wirken.


3.5.2 Skalierung
Bei herkömmlicher PAL Zuspielung rechnet der interne Signalprozessor die geringere Auflösung sehr gut auf die native 2k-Auflösung des Beamers um:



Präzise, horizontale Skalierung


Selbst im schwierigen Auflösungsbereich um 6MHz sind nur minimale Linearitätsschwankungen auszumachen. Wirklich hervorragend ist auch die Farbauflösung:



Bis zur höchsten Auflösung bleiben die Farbkanäle sauber voneinander getrennt, was der Schärfe kleiner farbigen Details sehr zu Gute kommt (auch ohne aktivierte Zusatzschaltungen). Die vertikale Skalierung ist ebenfalls mit hervorragend zu bewerten, auch in kleinster PAL-Auflösung sind keine Interferenzen auszumachen.



Vertikale Skalierung erhält Proportionen
und Schärfe bei


In der Signalverarbeitung und Skalierung überzeugt der Sim2 Lumis mit einer soliden Grundleistung, hier wird man der hohen Preisklasse durchaus gerecht. Und was man bei Vorgängermodellen noch vermisste, wurde mit dem neuen Lumis zur Realität: Schärfe auch in Bewegungen:

 

3.5.3 PureMotion
Der C3X Lumis verfügt über eine „PureMotion“ Zwischenbildberechnung, die man im Bildmenü aktivieren kann. Das System arbeitet zuverlässig und produziert auch in komplexen und schnellen Bewegungen kaum Artefakte. In Verbindung mit den schnellen Umschaltzeiten wird dabei nicht nur das Filmruckeln vermindert, sondern auch die Bewegungsschärfe signifikant gesteigert. Auch wenn viele Filmpuristen bei der Frame Interpolation abdanken, wir befürworten die Nutzung zur Verbesserung der Bildqualität.

 


3.8 De-Interlacing (Know How Link hier)

Im De-Interlacing zeigen sich wieder die von Sim2 gewohnten Ergebnisse auf der Leinwand:


Videomaterial
Für Videomaterial aus dem Fernsehen kommt das "Motion Adaptive" Verfahren zum Einsatz, das stehende Bildelemente aus zwei aufeinander folgenden Halbbildern verflechtet, während es bewegte Elemente interpoliert. Die Sim2-Elektronik meistert dieses Verfahren ohne Probleme. Damit ist der Projektor auch als großer Bildwerfer für TV-Übertragungen (Shows, Sport etc.) geeignet und gewährleistet eine maximale Schärfe.


Filmmaterial
Bei nativem Kinomaterial, das auf 24 Bildern pro Sekunde basiert, muss der De-Interlacer stets zwei aufeinander folgende Bilder zu einem Vollbild verflechten und so das originale Kinobild rekonstruieren. Das Schwierige an dieser Aufgabe ist es, stets die richtigen zwei Halbbilder zu einem Vollbild zu verflechten. Diese Aufgabe gelingt dem Beamer hervorragend. Alle unsere Testsequenzen hat der Projektor ohne Kantenflimmern oder Detailverlust gemeistert. Das De-Interlacing bewegt sich auf dem Niveau guter Progressive-Scan Player.


Die stabilen und zuverlässigen Ergebnisse im De-Interlacing entsprechend der hohen Preisklasse des Projektors, auch wenn eine herkömmliche Halbbildzuspielung im HighEnd Bereich nur noch selten vorkommt und vom Sim2 per HDMI auch nicht unterstützt wird.

 


4. 3D Darstellung

Wie in der Einleitung bereits erläutert, beschränkt sich der Lumis 3D-S nicht nur auf die 2D Bilderzeugung, sondern ist durch die allseits bekannte Shutterbrillen-Technologie auch zur dreidimensionalen Projektion in der Lage. Die entsprechenden Komponenten stehen als Zubehör dem Gerät zur Verfügung:



Emitter und 3D Brille


Überraschend ist, dass Sim2 auf einen eigenen Emitter setzt und nicht auf das typische DLP-Link Verfahren, zu dem das Gerät aber ebenfalls kompatibel ist. Der Grund für diesen Sonderweg wird schnell klar, wenn man sich die Technik im Detail ansieht:

Ein unangenehmer Nebeneffekt der meisten Shutterbrillen ist ein störendes Bildflimmern, da jedes Auge lediglich mit einer Frequenz von 60Hz angesteuert wird, im Falle von 24p Material sogar nur mit 48Hz, was dem allseits bekannten PAL-Flimmern von Röhren TVs sehr nahe kommt.

Die Sim2 Ingenieure wollten keine derartigen Kompromisse eingehen und integrierten mit ihrer PureMotion Signalverarbeitung nach Kinovorbild eine „Triple Flash“ Technologie, die insgesamt mit 144Hz arbeitet, schneller als jeder andere 3D Projektor am Markt. Selbst bei 24p Zuspielung verbleibt so pro Auge eine Bildwiederholfrequenz von 72Hz, was auch in hellen Szenen für ein flimmerfreies Filmerlebnis sorgt.

Die verwendete Brille mag zwar kein Designwunder sein, füllt aber mit ihren großen Gläsern dafür das Sichtfeld der Augen gut aus und bietet eine hohen Auslöschungs-Kontrastumfang von 2000:1. Auch die Umschaltzeiten sind dem Triple Flash entsprechend besonders kurz.

Dieser Aufwand machte sich in unserem Praxis-Sichttest bezahlt: Der Lumis 3D-S projizierte auch schwierige Bildszenen ohne störendes Ghosting oder Flimmern, genau wie vom Hersteller versprochen. Zudem erreichte er auch eine sehr ansprechende Helligkeit hinter den Gläsern von rund 230 Lumen, bei guten Farben wohlgemerkt. Dies alles macht ihn auch in 3D zur derzeitigen Referenz, neben dem passiv arbeitenden LG CF3D.

 


5. Fazit

Unser Fazit fällt im Falle des Sim2 Lumis kurz aber eindeutig aus: Fast jeder Projektor, der bisher in unserem Teststudio war, hatte in irgendeinem Bildaspekt Schwächen. Die „eierlegende Wollmilchsau“ gab es nicht. Doch zumindest in der Bildqualität ändert der Sim2 C3X Grand Cinema Lumis 3D-S diese bsherige Statistik, denn in keiner von uns getesteten Domäne zeigte er Schwächen:

In der Farbdarstellung bietet der Italiener bereits ab Werk eine hervorragende Farbdarstellung, die durch eine anschließende Kalibrierung nicht verbessert werden muss, aber durch die endlosen Einstelloptionen des Bildmenüs und der Zusatzsoftware auf verschiedene Raumverhältnisse angepasst werden kann.



Ähnlich sieht es in Kontrast, Helligkeit und Gamma aus: Den Ingenieuren ist eine sehr gute Balance aus strahlendem Bild in hellen Szenen, gutem Schwarzwert in dunklen Szenen und stets sehr ansprechender Bildtiefe gelungen, die durch das adaptive Blendensystem effektiv weiter gesteigert werden kann. In Kombination mit den DLP-typischen Vorteilen und der hohen Bildschärfe zeigt sich so eine Bildqualität, die nahezu jedes Kino übertrifft.



Und auch neuen Technologien hat man sich beim Lumis nicht verschlossen, sondern ihm sowohl eine Zwischenbildberechnung zur Erhöhung der Bewegungsschärfe und eine 3D Kompatibilität spendiert. Vor allem in der dritten Dimension setzt er Maßstäbe, wenn man den Seheindruck in seiner Gesamtheit bewertet.


Bewertung Bild gesamt : 1,3 (Sehr Gut -)

Schwarzwert & Kontrast

1,7 (Gut +)

Helligkeit

1,4 ( Sehr Gut -)

Optische Schärfe

1,4 ( Sehr Gut -)

Schärfe / Interpolation

1,5 (Gut +)

Farbumfang / -temperatur

1,1 / 1,1

De-Interlacing

1,6 (Gut+)

3D Darstellung

1,4 (Sehr Gut -)

Sonstige Aspekte

1,2 (Sehr Gut -)


(Alle Bewertungen beziehen sich auf die jeweilige Projektionsart und den aktuellen Stand der Technik.
Ein direkter systemübergreifender Vergleich ist daher nur bedingt möglich!)

 

Bildtechnisch so nahe an der Perfektion, betreffen unsere Kritikpunkte lediglich die Aufstellungseigenschaften, die zwar flexibel, aber nicht so universell sind, wie bei vielen anderen Heimkinoprojektoren, und die mittlerweile antiquiert wirkende Fernbedienung, die auch die Steuerung unnötig erschwert.

Und dann wäre noch der Preis, aber so ist es nun mal mit HighEnd: Wer die absolute Perfektion wünscht, muss sie auch bezahlen können. In Anbetracht der aufwändigen Technik und den damit verbundenen Ergebnissen ist der Preis zu rechtfertigen, sofern man über das nötige „Kleingeld“ verfügt. Von unserer Seite gibt es jedenfalls eine uneingeschränkte Kaufempfehlung!

 


6. Bewertung

+ Tolles Design
+ Gute Verarbeitung
+ Perfekte Farben
+ Hohe Helligkeit
+ Guter Kontrast
+ Sensationelle Kalibriermöglichkeiten
+ Artefaktfreie und ansprechend helle 3D Darstellung
+ Kaum DLP-Artefakte
+ Drei Objektivvarianten
+ Zwischenbildberechnung

- Unübersichtliche Fernbedienung
- Einschränkungen in der Aufstellung
- Mechanischer Lensshift benötigt Werkzeug
- Leichte Konvergenzabweichungen
- Preis

Bewertung gesamt : 1,5 (Sehr Gut -)

Ausstattung

1,6 (Gut +)

Bedienung

2,2 (Gut -)

Technik

1,2 (Sehr Gut -)

Bild

1,1 (Sehr Gut -)

(Alle Bewertungen beziehen sich auf die jeweilige Projektionsart und den aktuellen Stand der Technik.
Ein direkter systemübergreifender Vergleich ist daher nur bedingt möglich!)

 

10. Dezember 2011, Ekkehart Schmitt
Cine4Home

 

Und jetzt neu:
Sie haben noch Fragen oder Kommentare zu dem Test oder dem Projektor? Dann schauen Sie in unseren Blog und fragen Sie uns direkt. Ab sofort werden alle Fragen dort für jedermann sichtbar direkt von Profis beantwortet, nach Themen geordnet.

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7. Technische Daten (Herstellerangaben!)

 

LIGHT ENGINE

DLP® Type

3 Chip DMDs 0,95” 1080p DC4

Resolution

1920x1080 pixels

Brightness (2)

up to 3000 Ansi Lumens (adjustable)

Lens

High quality, high resolution improved optics for higher contrast and better black level with motorized zoom and focus adj.

Special features

Puremotion 3D technology with triple flash

 

Puremotion 2D for fast action materials

 

Puremovie 2D

Lamp power consumption

280W dimmable to 230W

Lamp life expectancy (1)

2000 hours typical in standard power mode; 3000 hours in ECO mode

INSTALLATION

Throw ratio standard lens

1.75-2.48:1 (type T2)

Throw ratio optional lenses

1.37-1.66:1 (typ. T1)

 

2.6-3.9:1 (typ. T3)

Optical shift

manual up half picture (+50%) and Digital keystone adjustment (for 2D and 3D 1080p24 modes)

Picture size (inches diagonal)

50-300

Aspect ratio

4:3, 16:9 Anamorphic, LetterBox, Panoramic, Pixel to Pixel + 3 custom-user adjustments

ELECTRONICS

Horizontal & vertical scan freq.

15-80kHz/24-144Hz

SDTV

PAL (B,G,H,I,M,N,60); SECAM; NTSC autom. selected

HDTV

480p, 720p 50/60, 1080i 50/60, 1080p 24/50/60 + 576p

PC graphic standard

VGA, SVGA, XGA, SXGA, UXGA, WUXGA 10 bit Full Channel Signal Board Video Processing

INPUTS/OUTPUTS

Digital

2 x HDMI-HDCP vers. 1.4a with InstaPort

Analog

1 x Graphic RGBVH (VGA-UXGA) (D-sub 15 pin)

 

1 x Component - Analog YPbPr/RGBs/RGBHV (RCA)

 

 

Control

3D Sync out

 

1 x RS232 (D-sub 9 pin)

 

1 x USB

 

 

Miscellaneous

3 x 12V 100mA output (via Jack)

GENERAL SPECIFICATIONS

Software control

upgradable via RS232, serial interface or USB

Mains voltage range

100-240 +/-10% (48/62 Hz)

Projector Weight

11 Kg. or 24.3 lbs

ACCESSORIES

Supplied

Installation and User Manual

 

AC power cords (2m - 6.6 ft)

 

Backlit remote control and batteries

 

Live Colors Calibration software 2.0

 

Premium Active Glasses (4 pcs.)

 

IR Emitter

Optional

Projector ceiling bracket

 

Anamorphic lens systems (fixed or motorized)

 

Additional active glasses

 

 

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