Test: DLP-FullHD Projektor Planar PD8150 / 30
DLP-Referenz ohne Nachteile,
neue Technologien machen es möglich
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Full HD erfordert hochwertige Kabel:

AL-Kabelshop



Fast zehn Jahre war die DLP-Technologie unumstrittene "Nr.1" unter den Digitalprojektoren in Sachen Bildqualität. Zwar war sie grundsätzlich immer etwas teurer als ihre Konkurrenz, doch: Nur sie kombinierte einen hohen Kontrast mit gutem Schwarzwert, richtigen Farben und ausreichend Maximalhelligkeit. Doch die Zeiten ändern sich und vor allem hat die Konkurrenz nicht geschlafen: LCD-Projektoren haben die meisten ihrer Defizite in den Griff bekommen und bieten mittlerweile ein hervorragendes Preis- / Leistungsverhältnis und viel Aufstellungskomfort. LCOS Modelle wiederum (D-ILA von JVC bzw. SXRD von Sony) sind zwar preislich noch relativ hoch angesiedelt, bieten aber eine Bildqualität auf Referenzniveau ohne Artefakte. So hat die DLP-Technik, trotz ihrer weiterhin sehr guten Leistungen, Marktanteile verloren, besonders im FullHD-Bereich. Grund dafür sind die bekannten DLP-Artefakte (wie z.B. Regenbogen und False Contour) sowie die eingeschränkte Aufstellungsflexibilität.

Vor allem im Jahr 2007 hat sich dabei wenig getan. Abgesehen von einigen positiven Ausnahmen (Infocus, Projection Design), war es recht ruhig um FullHD DLP-Projektoren. Die Preise fingen an zu purzeln, doch technische Innovationen und Weiterentwicklungen blieben die Ausnahme.

Nicht so bei Planar, dem neuen großen Mitspieler aus den USA. Er hat sein umfassendes Heimkino-Lineup im Jahr 2008 mit zwei neuen Modellen fortgesetzt und möchte sich zu fairen Preisen an die Hersteller-Spitze der Referenz-Projektoren setzen. Die Rede ist von den Modellen PD8130 und PD8150.


PD-8150


Durch die allgemein wachsende Bildqualität digitaler Projektoren ist es nicht leicht, eine Spitzenposition einzunehmen. DLP-Hersteller stehen vor der schwierigen Aufgabe, die typischen DLP-Stärken (hoher Kontrast, Helligkeit, Störunanfälligkeit) beizubehalten, gleichzeitig die typischen Schwächen (Aufstellungsflexibilität, digitale Artefakte) zu beseitigen oder zu vermindern.

Ob dies Planar mit den neuen Modellen gelungen ist, war spannend. Für diesen Test haben wir uns bewusst Zeit gelassen, um detaillierte Erfahrungen vor allem mit Seriengeräten zu sammeln und sie in diesem ausführlichen Test zu präsentieren.

 


1. Ausstattung und Technik (Know How Link hier)

In Sachen Technik sind DLP-Projektoren meist über jeden Verdacht erhaben: Als Single-Chip System kennen sie kaum Konvergenzprobleme, bleiben Dank der DMD-Technik vor Alterung verschont und sind unanfällig gegen Staub.


Das Planar-Chassis macht diesem Image alle Ehre. Schon rein äußerlich wirkt es ausgesprochen extravagant, ansprechend und vermittelt den Eindruck echter High-End Qualität. Im Wohnzimmer ist der 8130/8150 ein Blickfang, wenn wir auch weiße Farbe zu Gunsten heller Wohnzimmer favorisiert hätten.


Die Anschlüsse befinden sich auf der Rückseite des Beamers und können bei Bedarf durch eine Sichtblende versteckt werden. Mit zwei HDMI 1.3 Eingängen, zwei YUV-Eingängen, RGB-PC Eingang sowie den üblichen herkömmlichen Anschlüssen ist der Projektor bestens ausgestattet. Wie liebevoll die Ingenieure an Details gedacht haben zeigt die Tatsache, dass die Anschlüsse bei Bedarf von einer kleinen integrierten LED-Lampe beleuchtet werden. So ist die Installation auch in abgedunkelten Heimkinoräumen kein Geduldsspiel mehr. An Signalen wird alles Aktuelle verarbeitet, auch das immer wichtiger werdende "1080p/24".


Hat man einmal alle Zuspieler gewissenhaft verkabelt, so schraubt man die Heckpartie des Projektors wieder an, die alle Anschlüsse vornehm versteckt. So ist eine elegante, "kabellose" Deckeninstallation ohne Problem realisierbar.


Der Deckel am Heck rundet den Beamer ab
und versteckt unschöne Kabel


Und auch das Innere hält, was die hochwertige Hülle verspricht. Nimmt man den Deckel des Projektors ab, so ergibt sich ein beeindruckender Ausblick: Der gesamte Lichtweg ist aus schwerem Metall gefertigt und absolut staubdicht verkapselt. Der innere Aufbau ist großzügig und durchdacht und zeigt durch große Lüfter, dass die Hersteller auch an eine angemessen geringe Lautstärke gedacht haben. Der 8130/8150 gehört zu den leiseren DLP-Projektoren und stört den Filmbetrieb nicht, das unhörbare LCD-Niveau z.B. eines Mitsubishi HC7000 wird aber nach wir vor nicht erreicht.


Auch vor Staubproblemen braucht man keine Angst zu haben: Der Projektor ist derart verkapselt, dass er ganz ohne Staubfiltersystem auskommt. Auch ohne Filterreinigung ist so eine lange Lebensdauer gewährleistet. Hier profitiert die DLP-Technologie von der Tatsache, dass der DMD-Chip von hinten, außerhalb des Lichtweges, gekühlt werden kann.


Der Lichtweg des PD8150/30:
Komplett verkapselt und aus Metall


Für die notwendige Beleuchtung des Lichtweges sorgt eine 230W Quecksilberdampflampe, die im Eco-Modus bei 180W-Nutzung bis zu 4000 Stunden überdauern soll, bevor ein Austausch notwendig wird.


Aufwändiges Lampenmodul


Beim Austausch des Lampenmoduls erhält man einen Ausblick auf das Farbrad des Projektors, das für die sequentielle Grundfarberzeugung zuständig ist.


Lampenschacht mit dem Farbrad
an erster Stelle im Lichtweg


Auffällig ist es, dass Planar nicht auf das Marketing-wirksame "Brilliant Color" Farbrad setzt, sondern eine herkömmliche RGBRGB-Variante nutzt. Tatsächlich ist diese Art des Farbrades für Heimkinoprojektoren nach wie vor am besten geeignet, da es auf jegliche "Aufhellungstricks" verzichtet.


Neben der FullHD-Chiptechnologie bietet der Projektor einige technische Raffinessen. Die wohl bemerkenswerteste ist eine adaptive Lichtblende im Lichtweg. Sie reguliert den Lichtstrom in Abhängigkeit zum Bildinhalt und erhöht so den On- / Off-Kontrast. Regelmäßige Leser wissen, dass es "gute" und "schlechte" Lösungen gibt, die des Planar 8130/50 soll mit schneller Arbeitsweise in Echtzeit (50 bzw 60Hz) zu den "guten" gehören. Ob dies den Tatsachen entspricht, werden wir im Laufe des Bildtests analysieren.


Bei der Technik macht der Planar 8150 bereits eine gute Figur. Er spielt die typischen DLP-Vorteile von guter Verarbeitung, perfektem Staubschutz und langer Lebensdauer aus. Des Weiteren bietet er Neuerungen wie Echtzeitblende und Negative Pulse Lampe, die zur Verringerung des DLP-Rauschens beitragen soll. Auch dazu mehr im Bildteil dieses Tests.

 


2. Aufstellung

Kommen wir zu einem für DLP-Projektoren meist unerfreulichen Thema, der Aufstellung. Meist brauchen sie zu viel Abstand, haben einen geringen Zoombereich, projizieren zu schräg (Offset) und bieten keinen Lens-Shift. Alleine aus diesen Gründen sind sie zu vielen hiesigen Wohnzimmern inkompatibel.

Diese Defizite hat Planar offensichtlich erkannt und das Chassis in dieser Hinsicht optimiert. Das macht Sinn, denn Planar sieht den Haupteinsatz seiner Produkte in der effektiven und ansprechenden Wohnraumintegration - da ist Flexibilität sehr wichtig.

Mit dem 8150 hat man anscheinend seine Hausaufgaben gemacht. So bietet der DLP-Projektor als einer der ganz wenigen auf dem Markt sowohl eine horizontalen (nur 8150) als auch vertikalen Lensshift. und der Spielraum ist jeweils sehr groß: -50% bis +120% vertikal und 15% horizontal. Beim kleineren Model 8130 muss man auf den horizontalen Lensshift leider verzichten.


Das dezente Planar-Logo kann abgenommen werden,
darunter befindet sich die Mechanik des Lens-Shifts


Der Lensshift befindet sich elegant versteckt unter einer Klappe auf der Projektorenoberseite. Entfernt man die Klappe, bekommt man Zugang zu zwei Inbus-Schrauben, mit dem passenden Schlüssel kann man die Bildlage verstellen.


Der Lensshift wird mit Hilfe eines Inbusschlüssels verstellt


Der Vorteil dieses Systems ist, dass die Bildlage stabil fixiert wird. Als Nachteil ist aber zu bewerten, dass eine Neujustage mit gewissem Aufwand verbunden ist.

Mindestens genauso wichtig wie ein Lensshift ist ein großer Zoombereich des Projektors. Je mehr Zoom, desto besser kann der Projektor auf verschiedene Raumgrößen und Leinwandbreiten angepasst werden. Um eine Integration möglichst flexibel zu gestalten, bietet Planar gleich zwei verschiedene Linsenoptionen. Die Optik kann nach Lösen weniger Schrauben auch vom Laien gewechselt werden.

Die Standard-Optik bietet einen Zoombereich von 1,85 bis 2,4:1. Gängige Bildbreiten wie 2,5m lassen sich mit ihr ab Abständen von 4,6m realisieren, damit ist diese Optik klar für große Räume mit weiten Abständen zu der Leinwand konzipiert. Mit der speziellen Short-Throw-Optik können hingegen auch große Bildbreiten aus geringen Projektionsabständen realisiert werden. Mit einem Zoombereich von 1.56 bis 1.86:1 lassen sich 2,5m Bildbreite bereits ab 3,9m projizieren.


Einen praktischen Abstandsrechner als Excel-Seite findet man auf der Seite des deutschen Vertriebes:

http://www.tvd-online.de/



Das System aus Lensshift und verschiedenen Optik-Varianten macht eine Installation unter fast allen Raumbegebenheiten möglich. Endlich mal ein DLP-Projektor, der dem Raum angepasst werden kann und nicht der Raum ihm angepasst werden muss. Allerdings vermissen wir in dieser Preisklasse den Luxus einer motorisierten Optik, alle Einstellungen müssen manuell vorgenommen werden.

 


3. Bedienung


3.1 Menüs

Ebenfalls neu ist das Bedienkonzept des PD8150, wenn auch nicht revolutionär. Optisch schlicht, aber übersichtlich, sind alle Optionen in sechs Hauptkategorien aufgeteilt.


Die Bildoptionen sind vielseitig und erfreulicherweise in der zweiten Rubrik "Erweitert" technisch besonders präzise formuliert. Hier findet sich der geübte Kalibrierer schnell zurecht. Alle wesentlichen Parameter sind vorhanden.


Sehr praktisch ist z.B. die Möglichkeit, den Projektor auf gewisse Bildfrequenzen zu zwingen, so dass man bei Plug&Play-Schwierigkeiten dennoch eine ruckelfreie Bildwiedergabe erreichen kann. Zudem gibt es ein spezielles ISF-Menü für den autorisierten Service. Der Heimkino-Installer kann den Beamer dort noch besser auf die Bedürfnisse des Kunden hin einstellen.


Die dritte Rubrik "System" beschäftigt sich vornehmlich mit der Installation des Projektors. Neben der Aktivierung der einzelnen Bildquellen kann hier vor allem die Lampenleistung geregelt werden.


Lobenswert und bislang bei Heimkino-Beamern immernoch eine Seltenheit ist ein eigenes Steuermenü (oben), mit dem man diverse Tasten der Fernbedienung aber auch Triggersignale programmieren kann. An dieser Stelle zeigt sich erneut, dass Planar mit dem PD8150/30 auf möglichst perfekte und komfortable Integrationsmöglichkeiten in gehobenen Heimkinos setzt.


Wirklich vorbildlich ist auch die Service-Rubrik, in der man detaillierte Informationen über die eingestellten Projektoren-Parameter ablesen kann. Hervorheben wollen wir den "Nur Blau" Modus, der die Kalibrierung der Farbsättigung ohne den Einsatz oft ungenauer Blau-Filter ermöglicht.


3.2 Fernbedienung

Gesteuert wird das ganze System durch eine schlichte aber sehr handliche Fernbedienung. Ihre Reichweite ist sehr gut und gewährleistet eine zuverlässige Bedienung auch in größeren Räumen.


Die Fernbedienung ist kein Designwunder,
aber funktionell


Besonders praktisch ist die Programmiermöglichkeit diverser Tasten, so kann man die Bedienung optimal auf die eigenen Bedürfnisse anpassen. Dies ist ein Detail, das den Perfektionismus der Konstrukteure aufzeigt. Insgesamt ist das Bediensystem der neuen Planar-Projektoren mit gut bis sehr gut zu bewerten. Es bietet zahlreiche Funktionen, die übersichtlich strukturiert sind, vor allem für den versierten Nutzer. Anfänger hingegen werden sich ein wenig überfordert fühlen.

 


4. Bildtest

Von Generation zu Generation steigen die Qualitätsansprüche gegenüber neuen Heimkino-Projektoren. Besonders schwer hat es dabei die DLP-Technologie, da man von ihr einfach erwartet, dass sie absoluten HighEnd-Ansprüchen genügt. Schließlich war es schon immer ein wenig teurer, einen DLP-Beamer sein Eigen zu nennen, da kann man auch mehr Leistung erwarten. Auch die Modelle PD8130 / 50 gehören nicht gerade zu den Billigen am Markt, da muss schon einiges an Qualität geboten werden. Wir haben in gewohnter Ausführlichkeit untersucht, wie gut dies dem Hersteller Planar gelungen ist...

 


4.1 Screendoor / Raster (Know How Link hier)

Schon auf den ersten Blick fällt auf, dass sich die Bilddarstellung der neuen FullHD Projektoren besonders durch eine sehr hohe Schärfe auszeichnet. Hier macht sich die Kombination aus hochwertiger Optik und Single-Chip-Technologie bezahlt. Dementsprechend klar abgegrenzt sind auch die einzelnen Pixel, von denen es rund immerhin 2 Millionen an der Zahl gibt.


Obiges Foto zeigt die Pixel in vielfacher Vergrößerung. Durch die hohe Auflösung ist die Pixelstruktur aus normalen Betrachtungsabständen nicht wahrzunehmen, auch größere Bildbreiten mit geringeren Sichtabständen lassen sich realisieren.

 


4.2 Farbumfang (Know How Link hier)

Die perfekte Farbdarstellung ist bei Heimkinoprojektoren nach wie vor nicht selbstverständlich, erstrecht nicht "ab Werk". Gerade im günstigen LCD-Segment muss der Anwender selbst oft Hand anlegen (wenn überhaupt möglich), um eine akkurate Farbdarstellung gemäß der Videonorm zu erhalten.

Was bedeutet "gemäß der Videonorm"? Hier müssen vor allem zwei Aspekte beachtet werden: Grundfarben (Farbraum) und Weißabgleich (Farbtemperatur) von neutralen Graustufen. Nur wenn die Vorgaben der Videonorm bzgl. Grundfarben und Farbtemperatur eingehalten werden, zeigen sich die Farben so auf der Leinwand, wie von den Filmemachern beabsichtigt.

Schon das Vorserienmodell verblüffte uns mit absolut akkuraten Werkseinstellungen bzgl. der Farbdarstellung. Diese Ergebnisse haben sich auch mit diversen Seriengeräten, sowohl der 30er als auch der 50er Serie bestätigt: DLP-Projektoren sind meist für ihr zu schwaches Grün bekannt. Diese Grundfarbe ist meist zu gelblich, um mehr Helligkeit und Kontrast zu ermöglichen. Nicht so beim PD8130/50, hier hat man der Farbgenauigkeit oberste Priorität eingeräumt.


Nativer Farbraum des PD8130/50


Obiges Diagramm zeigt den Farbraum des Projektors ab Werk, ohne dass wir nachträglich Hand anlegen mussten. Wie man sieht, entsprechen nicht nur die Primärfarben absolut vorbildlich ihren Sollwerten, sondern auch die Sekundärfarben. Besser geht es kaum, schon gar nicht "out of the box".

 


4.3 Farbtemperatur (Know How Link hier)

Ebenfalls sehr gut fällt die "6500K"-Werkseinstellung der Farbtemperatur aus. Ohne dass wir auch nur einen einzigen Regler anpassen mussten, zeigt sich eine sehr gute Annäherung an die Videonorm.


Werks-Weißabgleich eines Testgerätes

Von Dunkelgrau bis Weiß hält der Projektor die D65-Farbtemperatur in allen Graustufen gut ein. Besonders in den dunklen Bereichen ist dies eine Seltenheit, erstrecht ab Werk. Somit ist ohne große Nachkorrektur eine adäquate Farbmischung gewährleistet. Wer sich aber dennoch an den leichten Abweichungen von Rot oder Blau stört, der kann mit Hilfe des RGB-Menüs nach üblicher Vorgehensweise die Graustufen kalibrieren.


Das RGB-Menü der Rubrik "Erweitert"

Die einzelnen Schritte sind dabei sehr klein und feinfühlig, so dass eine präzise Nachkorrektur kein Problem darstellt. Dementsprechend perfekt sind die möglichen Endergebnisse:


Farbtemperatur nach Kalibrierung

Besonders lobend wollen wir noch einmal hervorheben, dass die Projektoren auch in dunklen Bereichen keine großen Abweichungen zur D65-Norm zeigen, so dass stets alle Bildinhalte, egal ob dunkel oder hell, adäquat dargestellt werden können.


Durch die Kombination aus videooptimiertem, nativen Farbraum und präzisem Weißabgleich ermöglicht der Planar-Projektor eine absolut akkurate Farbdarstellung, so wie es die Filmemacher beabsichtigt haben. Besonders bei fein nuancierten Farbtönen in Gesichtern oder Naturaufnahmen macht sich die Präzision bezahlt, kaum ein anderer Projektor reproduziert Farben derart perfekt, wie der Planar 8130/50. Das Schöne dabei ist, dass der Anwender dabei noch nicht einmal Kalibrierprofi sein muss. Dank der gewissenhaften Werksabstimmung gelangt man auch ohne Spezialkenntnisse in den Genuss der akkuraten Bilddarstellung. In dieser Kategorie heimsen die Modelle Spitzennoten ein. Lediglich Fans von großen Farbräumen, die an das Kino-Original angelehnt sind, kommen hier nicht auf ihre Kosten, den einen erweiterten Farbraum bieten die Planar-Projektoren nicht.

 


4.4 Schwarzwert, Kontrast, Helligkeit (Know How Link hier)

Über einen langen Zeitraum galt die DLP-Technologie als die unangefochtene Referenz in Sachen Kontrast. In einer Zeit, in der LCD Projektoren weit unter 1000:1 Kontrast boten, gab es keine Alternative zu DLP, auch wenn dies merklich teurer war. Dieser Vorsprung sorgte für eine gewisse Arroganz gegenüber anderen Techniken. Denn als LCD anfing, mit adaptiven Blenden zu kontern, wurden diese als "Schummel-Technik" abgetan, die keine Bildverbesserung bewirkten. Zugegeben, es gibt adaptive Blendenlösungen, die tatsächlich lediglich die Messwerte, nicht aber die Bildqualität steigern, doch wie wir in unserem ausführlichen Special erläutert haben, verbessern gut umgesetzte Lösungen durchaus die Bildtiefe und erhöhen den Bildkontrast. Doch durch die Arroganz hat man im DLP-Lager lange Zeit adaptive Blendensysteme ignoriert und so in der Entwicklung viel Zeit verschenkt. Spätestens seit der D-ILA Technologie von JVC mit nativen Kontrasten von bis zu über 30,000:1 haben die DLP-Projektoren das Alleinstellungsmerkmal der hohen Bildplastizität verloren.

Bei Planar ist man zum Glück einen viel offeneren Weg in der Entwicklung gegangen und hat sachlich die Vor- und Nachteile der DLP-Technik analysiert: DLP-Projektoren bieten ab Werk einen hohen nativen Kontrast, so auch der PD8130/50. In Verbindung mit dem DLP-typisch hohen Inbildkontrast (>500:1) bieten sie in hellen und mittelhellen Mischszenen eine beeindruckende Bildtiefe, die keine Wünsche offen lässt. Anders sieht es bei kontrastschwachen, dunklen Szenen aus, da es hier auf den Schwarzwert ankommt. Und da schwächeln auch viele DLP-Projektoren. Nur wenn der Schwarzwert ebenfalls gut ist, kann der Projektor in allen Szenen überzeugen. Aus diesem Grund braucht ein Projektor auch einen hohen "On / Off"-Kontrast.

Nun haben manche Hersteller anderer Techniken bewiesen, dass eine adaptive Lichtblende dem Schwarzwert auf die Sprünge helfen kann. Sie agiert umgekehrt proportional zu unserer Augeniris und schließt sich in dunklen Szenen, um den Lichtstrom zu verringern und den Schwarzwert zu verbessern.


Die Technik funktioniert ohne störende Nebeneffekte, aber nur wenn sie wirklich perfektioniert eingesetzt wird. Denn es reicht nicht, einfach eine Lichtblende in den Lichtweg zu setzen. Sie muss absolut unsichtbar arbeiten, um kein störendes Bildpumpen zu erzeugen. Für eine perfekte Arbeitsweise gibt es zwei "Geheimrezepte":

a) Schnelle Arbeitsweise der Blende in Echtzeit: 50 bis 60 mal / Sekunde

b) Perfekter digitaler Helligkeits- und Kontrastausgleich, bildbasierend.


Nur wenn das Zusammenspiel aus Mechanik und digitaler Bildaufbereitung perfekt harmonisiert, verbessert eine adaptive Blende effektiv den Schwarzwert und den Kontrast dunkler Bildszenen. Anstatt wie viele andere DLP-Hersteller adaptive Lichtblenden zu verteufeln, hat man bei Planar das Potenzial erkannt, das Echtzeit-Blenden mit guter Gammakompensation bieten können, und ebenso eine Variante entwickelt. Zusammen mit dem hohen nativen Kontrast soll die adaptive Blende den Planar-Projektoren zu neuen Kontrast-Dimensionen verhelfen.


In unserem Test haben wir zunächst den nativen Kontrast des Projektors ermittelt, sprich die adaptive Blende abgeschaltet. Hier bieten sowohl der PD8130 als auch der PD8150 ähnlich solide Ergebnisse. Bei korrekter Farbtemperatur von 6500K / D65 erreichen sie durchschnittlich 3000:1 nativen Kontrast. In Verbindung mit dem DLP-typisch hohen InBild-Kontrast (Schachbrettkontrast ca. 560:1) ermöglichen diese Ergebnisse allein schon für viele Bildinhalte eine ungemein plastische Bilddarstellung. Die adaptive Blende erhöht den Kontrast nun beim PD8150 um einen Faktor von ca. 3,5. Dieser Faktor erscheint als eine gute Wahl, wird doch der Dynamikumfang des Projektors signifikant gesteigert, die Arbeitsweise der Blende aber nicht "zu aggressiv" gestaltet.


Messergebnisse Planar PD8150

Farbe / Modus
Lampe
Kontrast nativ
Kontrast dynamisch
Lichtleistung
(Lumen)
D65 Eco 2700:1 10,000:1 480
D65
(Brilliant Color)
Eco 3300:1 11700:1 650
D65 Hi 2700:1 9800:1 570
D65
(Brilliant Color)
Hi 3300:1 11500:1 820



Ähnlich gute Ergebnisse liefert der PD8130, bei ihm ist aber die adaptive Blende nicht ganz so effektiv, so dass die dynamischen Kontrastwerte geringer ausfallen.


Messergebnisse Planar PD8130

Farbe / Modus
Lampe
Kontrast nativ
Kontrast dynamisch
Lichtleistung
(Lumen)
D65 Eco 2600:1 6800:1 450
D65
(Brilliant Color)
Eco 3200:1 7700:1 630
D65 Hi 2600:1 6800:1 540
D65
(Brilliant Color)
Hi 3200:1 7700:1 800


Überraschend gute Ergebnisse liefern die Planar-Modelle auch in Sachen Helligkeit, wenn auch die technischen Werksangaben bei korrekter Farbdarstellung verfehlt werden. Ein optimierter Farbraum mit passgenauem Grün bewirkt bei DLP-Projektoren meist einen ungewollten Nebeneffekt: Lichtverlust. Da ist es wichtig, dass der Projektor in seiner übrigen Konstruktion eine gute Lichtausbeute aufweist. Dies ist Planar offenbar ebenfalls gelungen, denn der Projektor erreicht tatsächlich eine Helligkeit von bis zu 800 Lumen, und das bei korrekten Farben! Damit gehört der Projektor zu den hellsten Heimkinoprojektoren seiner Klasse und ist auch für Bildbreiten über 3m problemlos geeignet.

Doch kommen wir nun zur Arbeitsweise der adaptiven Blende, denn nur ein gut funktionierendes System kann die Bildqualität tatsächlich objektiv steigern. Um sie zu überprüfen, haben wir den PD8150/30 mit Filmszenen gefüttert, die besonders schwer für eine adaptive Blende zu bewältigen sind. Dazu gehören Szenen mit schnellen Hell / Dunkel- Wechseln und kontinuierlich dunkler werdenden Bildinhalten. Auch haben wir darauf geachtet, wie viel Maximalhelligkeit der Projektor in Szenen mit hohem Schwarzanteil halten kann, viele Lösungen dimmen das Bild zu stark.

Das Ergebnis unseres kritischen Sichttests war in allen Belangen überzeugend: Die adaptive Blende arbeitet in Echtzeit und dank effektiver Gammaanpassung ohne störendes Bildpumpen. Auch plötzliche Helligkeitssprünge bringen das System nicht aus dem Tritt. Zudem sorgen der hohe native Kontrast, der hohe Inbild-Kontrast und die hohe Lichtleistung des Beamers dafür, dass auch dunkle Szenen nicht an Brillanz in vereinzelten hellen Bildelementen verlieren. Es zeigt sich, dass die DLP-Technik für gut arbeitende adaptive Blenden geradezu prädestiniert ist.


Durch die Kombination aus hohem nativen Kontrast und optimiertem Blendensystem gehört der PD8150 zu den kontraststärksten Beamern am Markt. Durch seinen hohen Inbild-Kontrast kann er besonders die SXRD-Technologie von Sony in ihre Schranken verweisen. Schwarzwertfetischisten haben zudem die Möglichkeit, einen optionalen ND-Filter vor die Optik zu schrauben, genügend Lichtreserven bietet der Projektor, um dann immer noch nicht zu dunkel zu werden. Damit ist der neue Planar leistungsstark und flexibel und verteidigt als FullHD Beamer den "kontraststarken" DLP-Ruf konsequent und überzeugend. Auch der kleine Bruder PD8130 muss sich in Sachen Kontrast nicht vor der Konkurrenz verstecken, denn auch er vermittelt einen ungemein plastischen Bildeindruck, kann nur im absoluten Schwarz nicht ganz mit seinem großen Bruder 8150 mithalten.

 


4.5 Gammaverteilung / Homogenität (Know How Link hier)

Nur wenn der Helligkeitsanstieg genau auf die Videonorm angepasst ist, erscheinen im Bild alle Elemente genau so hell zueinander, wie es bei der Aufnahme der Fall war. Für die Filmwiedergabe von DVDs ist der „vorgeschriebene“ Helligkeitsanstieg eine Kurve mit einem Wert zwischen 2,2 und 2,5. Innerhalb dieses Spielraums kann der Anwender das Bild auf seinen persönlichen Geschmack und die Raumbedingungen anpassen: Je dunkler der Raum und je weniger Streulicht, desto höher der machbare Gammaanstieg.

Die Helligkeitsverteilung, sprich Gamma, zu kalibrieren, ist ohne aufwändige Messinstrumente nicht möglich. Daher ist man hier besonders auf eine genaue Werksabstimmung angewiesen. Im Bildmenü stehen verschiedene Presets zur Verfügung, die nur bedingt selbsterklärend sind. Daher haben wir sie einzeln untersucht.


"CRT"
Das erste Preset des Gammamenüs ist CRT. Diese Abkürzung steht für die guten alten Röhrenprojektoren, es ist also nahe liegend, dass eine Art Röhrengamma simuliert werden soll.

Unsere Messung ergibt einen Anstieg von 2.5, was nahe an der machbaren Obergrenze liegt. Dadurch wird der Kontrast zwischen hellen und dunklen Bildinhalten besonders betont, je nach Bildinhalt steigt der Plastizitätseindruck. Ein derart steiles Gamma lässt sich aber nur in optimiert dunklen und schwarzen Räumen sinnvoll realisieren, da die Durchzeichnung vor allem in dunklen Bereichen sehr subtil ausfällt.


"Film"
Dem Namen nach bietet sich dieses Preset an, um Spielfilme von DVD oder Blu-ray zu schauen. Auch die Messungen belegen, dass dieses Preset für diesen Zweck sehr gut geeignet ist.

Mit einem Anstieg von 2.24 hält sich der Projektor perfekt an die Norm, die beim Mastering von Spielfilmen derzeit zu Grunde gelegt wird. Besonders in dunklen Bereichen wird eine gute Durchzeichnung gewährleistet, so dass dieses Preset für nahezu jeden Raum zu empfehlen ist. Hier entspricht die Bildkomposition dem, was die Filmemacher beabsichtigen.


"Video"
Die Ergebnisse des Video-Presets ähneln denen von "Film". Auch hier erhalten wir einen 2,2 Anstieg, die Durchzeichnung von dunklen Elementen ist aber noch weiter erhellt.



"Hell"
Dieses Preset ist für nicht komplett abgedunkelte Räume gedacht. Mit einem relativ flachen Anstieg von 2.05 werden viele Bildelemente in helle Bereiche verlagert.

Somit wird auch bei Restlicht gewährleistet, dass das Bild nicht von Streulicht überlagert wird. Eine Projektion mit Restlicht ist aber dennoch grundsätzlich nicht zu empfehlen.


"Grafik"
Für Präsentationen unter Restlichtbedingungen ist der "Grafik"-Modus gedacht.

Hier wird ein Großteil der Signale ins Helle verschoben, allerdings tendiert der Projektor nun zum Übersteuern (Clipping). Auch dieses Preset ist für die Filmprojektion nicht zu empfehlen.

 

Mit den fünf verschiedenen Gamma-Presets deckt der Planar alle gängigen Einsatzmöglichkeiten ab. Ohne große Kalibrierung kommt man hier in den Genuss einer akkuraten Bilddarstellung, wie schon bei den Farben. Mit der gewissenhaften Helligkeitsverteilung wirkt die Bildkomposition realistisch und verzerrt das Ergebnis nicht. Subtile Nuancen sowohl in hellen als auch dunklen Bereichen werden akkurat herausgearbeitet und machen vollen Gebrauch von dem hohen Kontrastumfang. Auch die adaptive Gammaanpassung "übertreibt" nicht, sondern gewährleistet eine präzise Bilddarstellung.

Allerdings gibt es darüber hinaus keine weiteren Einflussmöglichkeiten auf das Gamma, so dass Perfektionisten nicht ohne weiteres die Helligkeitskomposition beeinflussen können. Für die mangelnden nachträglichen Einstellmöglichkeiten gibt es Punktabzug.

 


3.6 Schärfe, Ausleuchtung, Konvergenz (Know How Link hier)

Wie bereits zu Beginn des Bildtests erwähnt, fällt die überdurchschnittlich hohe Schärfe des Planar 8130/50 schnell positiv auf. Als Single-Chip Projektoren profitieren die Modelle davon, dass durch die Lightengine keine Konvergenzverschiebungen auftreten können. Doch Farbsäume im Bild können auch durch die Optik entstehen (Stichwort "Chromatic Abberation"). Planar hat hier auf eine hochwertige Variante zurückgegriffen, denn auch mit Gittertestbildern können keine störenden Farbsäume ausgemacht werden.


Keine Farbsäume mit dem Planar 8130/50


Im nächsten Schritt füttern wir den Projektor mit einem pixelgenauen FullHD Signal, um die Konvergenz einzelner Pixel beurteilen zu können. Auch hier gibt sich die optische Schärfe der Beamer keine Blöße.

In vielfacher Vergrößerung sieht man die Farbsäume der Pixel, doch fallen diese gleichmäßig aus und sind nur aus absolut nächster Nähe zu erkennen.


Ein einzelner Pixel in Großaufnahme


Der Optik gelingt es somit, selbst kleinstmögliche Details scharf abzugrenzen und so eine hohe Bildschärfe zu gewährleisten, über das gesamte Bild. In Sachen Schärfe gehören beide Planar-Modelle somit zur derzeitigen Referenz.

Nicht ganz so perfekte Ergebnisse zeigen sich in der Ausleuchtung, zumindest wenn man die adaptive Lichtblende aktiviert. Je nach Schließungsgrad sorgt sie für leichte Abschattungen im Bild und beeinträchtigt die Gleichmäßigkeit der Ausleuchtung. Im normalen Spielfilmbetrieb ist dies aber nicht zu beobachten und daher vernachlässigbar.

 


4.7 Detailtreue / Skalierung / Schärfe (Know How Link hier)

Die gute optische Schärfe wird im Idealfall durch eine hochwertige Signalverarbeitung und Skalierung ergänzt. Denn nur wenn das digitale Bildmaterial die HD-Auflösung angemessen nutzt, können auch die optischen Schärferessourcen ausgeschöpft werden. Planar wollte auf diesem Gebiet anscheinend kein Risiko eingehen und hat einen bewährten Signalprozessor verbaut: Den VXP von Gennum, nun Sigma Design. Der Prozessor ist für seine hochwertige Skalierung bekannt, die wir mit den üblichen PAL-Testbildern überprüfen:


4.7.1 Signalverarbeitung
Ab Werk tendierten unserer Testgeräte zu leichten Doppelkonturen, die sich vor allem bei starken Kontrastübergängen von dunkel nach hell bemerkbar machen.


Die Aufgabe einer guten Signalverarbeitung ist es, Doppelkonturen zu vermeiden, ohne dabei die Bildschärfe zu beeinträchtigen. Im Falle der Planar-Projektoren setzt man dabei anscheinend auf eine flexible Programmierung. Ruft man das detaillierte Schärfemenü auf, so wird man regelrecht von der Funktionsvielfalt erschlagen.


Mit sage und schreibe neun verschiedenen Schärfefunktionen, von denen jeden einzelne in endlos kleinen Schritten beeinflusst werden kann, ist es möglich, die Signalverarbeitung auf die eigenen Schärfeansprüche zu trimmen. Derart viele Einflussmöglichkeiten bietet kaum ein anderer Projektor am Markt.

 

3.7.2 Skalierung
Auch in der Skalierung kommt der VXP Prozessor gut mit unserem hiesigen TV-Standard zurecht. Die eingehende Auflösung von 720 x 576 Pixeln (rund 400,000) wird verfünffacht auf 1920x1080, ohne dass störende Interferenzen auch in schwierigen Auflösungsfrequenzen auftreten.


Präzise, horizontale Skalierung

Auch die Farbinformationen bleiben voll erhalten, was der Schärfe von bunten Details ohne große Helligkeits-Kontraste zu gute kommt. Bei der vertikalen Skalierung sieht es ähnlich gut aus, die Auflösung wird bis hin zu einzeiligen Elementen ohne Linearitätsschwankungen umgerechnet.


Vertikale Skalierung erhält Proportionen
und Schärfe bei



Im Ergebnis gelingt es dem Projektor, eine hohe Signalschärfe zu gewährleisten, die durch den hochwertigen Lichtweg und die Projektionsoptik angemessen scharf bis zur Leinwand transportiert wird. Sowohl mit PAL- als auch hochauflösendem HD-Material gewährleisten die Planar-Modelle eine hervorragende Bildschärfe, die dabei nicht künstlich übertrieben oder digital wirkt. Sie macht ihrem Namen "FullHD" alle Ehre in der Detaildarstellung, da bleiben keine Wünsche offen.

 


4.8 De-Interlacing
(Know How Link hier)

Die Umwandlung von Halbbildern in progressive Vollbilder (De-Interlacing) fällt ebenfalls in das Aufgabengebiet der VXP Signalverarbeitung. Auch hier wird der Prozessor seinem guten Ruf gerecht.


Videomaterial
Für Videomaterial aus dem Fernsehen kommt das "Motion Adaptive" Verfahren zum Einsatz, das stehende Bildelemente aus zwei aufeinander folgenden Halbbildern verflechtet, während es bewegte Elemente interpoliert. Die VXP-Signalverarbeitung meistert dieses Verfahren ohne Probleme. Damit ist der Projektor auch als großer Bildwerfer für TV-Übertragungen (Shows, Sport etc.) geeignet und gewährleistet eine maximale Schärfe.


Filmmaterial
Bei nativem Kinomaterial, das auf 24 Bildern pro Sekunde basiert, muss der De-Interlacer stets zwei aufeinander folgende Bilder zu einem Vollbild verflechten und so das originale Kinobild rekonstruieren. Das Schwierige an dieser Aufgabe ist es, stets die richtigen zwei Halbbilder zu einem Vollbild zu verflechten. Diese Aufgabe gelingt dem VXP absolut vorbildlich. Alle unsere Testsequenzen hat der Projektor ohne Kantenflimmern oder Detailverlust gemeistert. Das De-Interlacing bewegt sich auf dem Niveau guter Progressive-Scan Player.


Die soliden Leistungsdaten in Sachen De-Interlacing waren zu erwarten, die Planar PD8130 und 8150 überzeugen mit einer stabilen Umwandlung in Vollbilder für Video- als auch Filmmaterial.

 


4.9 Overscan (Know How Link hier)

Die Bildränder können im Hauptmenü in drei Stufen beeinflusst werden. Mit Overscan "Aus" wird der gesamte Bildinhalt ohne abgeschnittene Bildränder dargestellt. Dies ist der Modus, den man für DVDs oder die HD-Wiedergabe von Blu-ray & Co. wählt, um beste Ergebnisse zu erhalten.


Voller Bildinhalt bei abgeschaltetem Overscan

Doch bei TV-Übertragungen können sich an den Bildrändern Störstreifen befinden, die man mit der Aktivierung des Overscans ausblenden kann. Der PD8150/30 bietet die Optionen "Schneiden" und "Zoom": Bei "Schneiden" werden die Bildränder einfach schwarz ausgeblendet, bei "Zoom" das Bild auf volle Bildgröße gezoomt. Diese Funktionen sind praxistauglich, doch ein in einzelnen Stufen regelbarer Overscan wäre wünschenswerter, da man mit ihm den Bildinhalt besser auf die Quelle anpassen könnte.

 


4.10 DLP-Artefakte: Regenbogeneffekt, False Contour, Rauschen

DLP-typische Schwachstellen sind digitale Artefakte, die durch die Single-Chip Technologie mit sequentieller Farberzeugung per Farbrad entstehen. Besonders bekannt ist hier der Regenbogeneffekt, der für gelegentliches Farbblitzen bei starken Kontrasten sorgt. Gerade bei kontraststarken Beamern wird dies in dunklen Szenen mit gleichzeitig hellen Bildelementen besonders auffällig.

Anstatt wie viele andere Hersteller die Artefaktprobleme zu verleugnen und sich hinter realitätsfernen Statistiken zu verstecken, bei denen mehr der Wunsch Vater des Gedankens ist, hat sich Planar den Problemen technisch gestellt. Und es scheint, man hat Lösungen gefunden: Durch eine geschickte DMD-Steuerung mit "negative Pulse" Schaltung sind sichtbare Verbesserungen gelungen.

Wir stehen grundsätzlich skeptisch solchen Wundertechniken gegenüber und haben uns daher lieber auf unsere eigenen Augen verlassen - Zum Glück sind wir sehr empfindlich gegenüber dem Regenbogeneffekt. Wieder haben wir besonders kritische Szenen zugespielt (dunkle Szenen mit gleichzeitig hellen Bildelementen) und wieder waren wir überrascht: Der Regenbogeneffekt ist trotz des hohen Kontrastes sehr gering und ohne dass man ihn provoziert nahezu unsichtbar. Die üblichen Ermüdungserscheinungen bleiben aus und das Bild wirkt deutlich ruhiger und homogener, als man es von der Technik meist gewohnt ist.

Die neue Technologie erlaubt es auch, das Rauschen in dunklen Bildbereichen sichtbar zu verringern. Ganz ohne Dunkelgrünsegment (der PD8150/30 arbeitet mit einem RGBRGB-Farbrad) gelingt es dem Beamer, dunkle Nuancen ohne störendes Rauschen darzustellen. Dadurch profitiert auch die Bewegungsschärfe, der False-Contour-Effekt ist deutlich vermindert.

Der neue Planar-Projektor gehört zu den Artefaktfreiesten Single-Chip-DLP-Projektoren am Markt. Damit ist er auch für empfindlichere Augen geeignet.

 


5. Fazit

Auch nach diesem ausführlichen Komplett-Test bestätigt sich unser überwiegend sehr guter Eindruck, den wir nach dem ersten Preview-Special schon hatten: Es hat uns schon lange kein DLP-Projektor mehr so beeindruckt, wie der neue PD8150/30 aus dem noch jungen Beamerhaus Planar.

Die letzten anderthalb Jahre schien es so, als ob die DLP-Technologie auf der Stelle tritt. Zwar erschienen neue Modelle, auch in FullHD Auflösung, doch bis auf wenige Ausnahmen von Infocus und Projection Design entsprachen die meisten dem "alten" Stand der Technik: Limitierter Kontrast, wenig Aufstellungsflexibilität, DLP-Artefakte, nicht leise...

Es wurde Zeit, für ein neues Konzept eines DLP-Projektors, mit dem PD8150/30 bringt Planar neuen Schwung und eine ernste High-End Alternative zu LCD, LCOS & Co:

Die Modelle bieten ein edles und ansprechendes Design in schwarzem Klavierlack und sind hochwertig verarbeitet. Das Innere zeigt einen großzügig bemessenen Aufbau mit stabilen Komponenten. Dazu gesellt sich viel Aufstellungsflexibilität dank wechselbaren Objektiven und mechanischem Lensshift. Damit ist der PD8150/30 einer der flexibelsten DLP-Projektoren am Markt. Lediglich ein wenig Luxus, wie motorisierten Zoom oder Fokus lassen beide Modelle schmerzlich vermissen.

Für das Bild bietet das Chassis viele technisch verständliche Bildparameter, von denen man in der Praxis aber kaum Gebrauch machen muss. Denn die Geräte sind ab Werk absolut hervorragend auf die Videonorm sowohl in Sachen Farbe als auch Kontrast und Gamma abgestimmt. Out of the Box bieten sich Ergebnisse, die man auch mit aufwändiger Kalibrierung kaum verbessern kann. Dies ist das Ergebnis eines auf die Videonorm optimierten Lichtweges, bei dem man nicht auf Marketing "à la Brilliant Color" setzt, sondern auf eigene Entwicklungen.


Erfreulich ist zudem, dass der Projektor für die guten Farben kein Licht und Kontrast opfert. Im Gegenteil, es handelt sich um eines der hellsten und Kontraststärksten Modelle am Markt. Dies verdankt es dem ersten wirklich effektiv arbeitenden adaptiven Iris-System in einem DLP-Projektor.

Und "last but not least" ist es den Ingenieuren gelungen, störende DLP-Artefakte wie Rauschen oder Regenbogeneffekt erheblich zu minimieren.

 

Bewertung Bild gesamt : 1,4 ( Sehr Gut -)

Schwarzwert & Kontrast

1,3 (Sehr Gut -) / (1,4)

Helligkeit

1,5 (Gut +)

Optische Schärfe

1,3 (Sehr Gut -)

Schärfe & Interpolation

1,7 (Gut +)

Farbumfang / -temperatur

1,2 / 1,3

De-Interlacing

1,6 (Gut +)

Sonstige Aspekte

1,4 (Sehr Gut -)


(Alle Bewertungen beziehen sich auf die jeweilige Projektionsart und den aktuellen Stand der Technik. Ein direkter systemübergreifender Vergleich ist daher nur bedingt möglich!)

 


Es tut sich also etwas im FullHD DLP-Markt. Wie die Ergebnisse unseres ersten Previews und dieses Tests ergeben, zeigt der neue Planar durchweg beeindruckende Ergebnisse, ohne die typischen DLP-Schwächen. Besonders in Aufstellung, Kontrast und Helligkeit schließt er zur aktuellen Spitzenkonkurrenz auf, bietet aber noch zusätzlich die DLP-Vorteile wie Langzeitstabilität und Inbild-Kontrast. Der Planar PD8130/50 ist so nahe an der Perfektion, wie es der derzeitige Stand der Projektionstechnik in vielen Bereichen zulässt!

Und auch in Sachen Preis- / Leistung ist eine positive Entwicklung zu verzeichnen: Besonders der kleine 8130, der sich lediglich in Lensshift und Kontrast leicht unterscheidet, bietet ein absolut faires und hervorragendes Preis- / Leistungsverhältnis. Selten bekommt man soviel DLP-Bild für das Geld, wie in diesem Fall von Planar...

 


6. Bewertung

+ Sehr guter Kontrast
+ Gute Maximalhelligkeit
+ Hochwertige Verarbeitung / Optik
+ Optische Schärfe
+ Sehr gute Werkseinstellung in Farben und Gamma
+ Kaum DLP-Artefakte
+ Wechselobjektiv

- Nicht so leise wie LCD-Konkurrenz
- Keinen elektrischen Zoom / Fokus oder Lensshift
- Lensshift nur mit Werkzeug bedienbar
- Adaptive Blende beeinflusst Ausleuchtung
- Große Abmessungen / großes Gewicht

 

Bewertung gesamt : 1,48 (Sehr Gut / Gut)

Ausstattung

1,4 (Sehr Gut -)

Bedienung

2 (Gut)

Technik

1,4 (Sehr Gut / Gut)

Bild

1,4 (Sehr Gut / Gut)

Preis Leistung

1,2 (Sehr Gut -)

(Alle Bewertungen beziehen sich auf die jeweilige Projektionsart und den aktuellen Stand der Technik. Ein direkter systemübergreifender Vergleich ist daher nur bedingt möglich!)


 

6. Technische Daten (Herstellerangaben)


Planar PD8150 / 30

Microdisplay:

Texas Instruments DLP® 1080p DMD

Native Resolution:

Full HD, 1920 x 1080 (2,073,600 pixels)

Aspect Ratios:

Native (Pixel-to-Pixel), 16:9, Letterbox, 4:3, 4:3 narrow, Letterbox (Anamorphic lens compatible)

Projection Lens:

All glass, F/2.5~2.71, f = 39.1~50.1mm, 1.3x manual zoom, made in Japan

Throw Ratios (2 lens options):

1.85 – 2.40 (distance/width) – Standard lens
1.56 – 1.86 (distance/width) – Optional short throw lens

Lens Shift (optical):

-50% to +120% (vertical, ceiling mounted, % half height)

Video Lumens:

1,000 ANSI lumens (max) calibrated at D65

Contrast Ratio:

15,000:1 typical (sequential with DynamicBlack on) (8150)
10,000:1 (8130)

Cooling Performance:

High efficiency adaptive voltage side-to-side cooling with low system acoustic noise level and low light pollution cabinet

Projection Modes:

Front, Rear, Ceiling (front/rear)

Lamp:

User replaceable 180/230W HPM (selectable), 4000 hour lifetime*

Video Processing:

Planar customized Gennum GF9450 with 10 bit independent dual channel image processing, true 1080i deinterlacing, MPEG artifact reduction (block and mosquito noise), latest motion adaptive processing, 3D noise reduction, detail enhancement, rich color processing and noise reduction, less than one frame latency.

Calibration:

Full RGB gain/offset control (White Balance), Gamma, Contrast, Color Temperature, Brightness

 

 

 

 

Dimensions:

20.6" (523mm) L x 17.7" (450mm) W x 7.6" (194mm) H

Weight:

22 lb (10 kg)

Operating Temperature:

50° F (10° C) - 104° F (40° C)

Operating Altitude:

Sea Level - 7,500 Ft (2,300m), 95° F (35° C) up to 10,000 Ft

Operating Humidity:

0% - 85% non-condensing

Universal Power Supply:

100V - 240V at 50-60Hz (auto-ranging), true soft power

Regulatory:

FCC Part 15 Class B, CE Class B, UL, cUL, CB, RoHS, WEEE, local conformances as required

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