Test: LCD Projektor Panasonic PT-AX 200 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Der kostengünstige Wohnzimmer-Allrounder Guter Einstieg in die Welt des Heimkinos? |
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Wir verweisen im Voraus auf unsere Testkriterien, die ausführlich in unserem Know How Special: "Projektoren / PlasmaTVs - Qualitätsmerkmale - Die Testkriterien von Cine4Home" beschrieben werden.
In der Regel wird ein Chassis zwei Generationen verwendet, bevor es durch ein neues ersetzt wird. Diese Regel bestätigt sich beim PT-AX200, das Modell verwendet dasselbe Chassis wie der Vorgänger PT-AX100, lediglich in der Farbe sind Unterschiede zu erkennen. Die Verarbeitung wirkt wie von Panasonic gewohnt sehr hochwertig und der Preisklasse mehr als entsprechend. Das Design in heller Farbe lässt sich zudem elegant in fast jedes Wohnzimmer integrieren, lediglich die relativ großen Abmessungen (39,5 x 11,2 x 30,0 cm) mögen manchen Perfektionisten vielleicht stören.
Da es sich beim AX200 um einen LCD-Projektor handelt, übernehmen drei LC-Displays die eigentliche Bilderzeugung. Sie entsprechen nach wie vor der "D5"-Generation und kommen aus dem Hause Epson, der seit Jahren als LCD-Zulieferer für andere Hersteller agiert.
Im Bild oben ist das eigentliche „Herz“ des PT-AX200, die drei LCD-Panels, die für die Bilderzeugung zuständig sind, zu erkennen. Sie alle sind Mikrometer-genau auf ein Glasprisma montiert, das die drei Einzelbilder wieder zu einem farbigen Gesamtbild vereint. In ihrer nativen Auflösung bringen sie 1280x720 Bildpunkte auf die Leinwand und sind somit „HD-ready“.
Bei einem notwendigen Lampentausch kann mit wenigen Handgriffen der Deckel des Lampenschachtes geöffnet und die Lampe getauscht werden. Auch hier blieb alles beim Alten, leider auch die Positionierung des Schachtes auf der Projektoren-Unterseite. Ein Lösen des Projektors aus der Deckenhalterung ist bei einem Tausch daher notwendig.
In der ersten Schicht (Schaumstoff) werden die großen Staubpartikel zurückgehalten. Der "Feinstaub", der es durch diesen ersten Filter schafft, wird vom zweiten Gewebefilter aufgefangen. Große Staubprobleme sind beim PT-AX100 nicht bekannt und deshalb bei diesem Nachfolger auch nicht zu erwarten.
Soviel zu den äußeren Merkmalen des Projektors. Wie immer haben wir uns auch vom inneren technischen Aufbau überzeugt. Nach Abnehmen des Deckels ergibt sich ein erster Blick auf Optik und Elektronik.
Die adaptive Blende befindet sich nach wie vor am Anfang des Lichtweges in unmittelbarer Nähe zur Projektionslampe. Ein schneller Induktionsmotor bewegt über Zahnräder zwei Aluminiumflügel, die sich wie Türen öffnen oder schließen.
Die Reaktionszeit dieser Mechanik ist dabei so schnell, dass sie während des „Vertical Blanks“, also zwischen dem Aufbau zweier aufeinander folgender Videobilder (<1/60 Sekunde), umschalten kann. Damit ist die Arbeitsweise während des Filmbetriebes für das Auge unsichtbar, ein wesentlicher Vorteil gegenüber aller „Konkurrenz“-Varianten.
Es handelt sich dabei um einen dichroitischen Spiegel, der ungewünschte Spektralanteile des Lampenlichtes reflektiert, während er die gewünschten hindurch lässt. Im Bild oben wirkt die Farbe des Filters grünbläulich, Zyan. Hierbei handelt es sich um die Farbe, die vom Filter reflektiert wird. Invertiert man das Foto, so sieht man die "eigentliche" Farbe des Spiegelfilters: Im Bild oben erkennt man nun, dass es sich bei dem Cinemalfilter um eine rot / blaue Variante (=rosa) handelt, die Lampe erhält sozusagen eine Rosa-Brille. Dies macht Sinn, denn die verwendete UHP-Lampe zeigt ein überwiegend grünlastiges natives Farbspektrum. Der Filter korrigiert dieses Spektrum auf die für die Videodarstellung erforderliche Farbtemperatur von 6500K / D65 und verbessert zeitgleich den Schwarzwert. So ist es möglich, das gesamte Kontrastpotenzial des Projektors ohne Einbußen in der Farbdarstellung zu nutzen. Im technischen Aufbau entspricht der AX200 seinem Vorgänger. Geändert hat sich aber einiges auf der Software Seite, Panasonic hat vor allem die universelle Nutzung des Projektors verbessert:
Ein weiterer Unterschied fiel uns schließlich bei der Elektronik auf: Der AX200 bietet nun einen zweiten HDMI-Eingang, was in Anbetracht der wachsenden Anzahl an digitalen Bildquellen fast unerlässlich ist. Damit wurde die Ausstattung sinnvoll verbessert Neben den Digitaleingängen finden sich hier ein YUV-Komponenten-Eingang (3x Cinch), ein RGB H/V Eingang (Sub-D), für herkömmliche Bildsignale ein Composite- (Cinch) und ein S-Video Eingang (Hosiden).
Gerade bei Einstiegsprojektoren wie dem AX200 sind flexible Aufstellungseigenschaften wichtig. Denn gerade Neueinsteiger meiden nicht selten aufwändige Installationen und Raumanpassungen. Da ist es viel einfacher, wenn sich der Projektor dem Raum anpasst. Mit dem PTAE700 hat Panasonic einen sehr großen Zoombereich eingeführt, der sich seitdem nicht mehr änderte. Von überproportional großen Abständen bis zu großen Diagonalen auf kleinstem Raum lässt sich mit der Optik praktisch alles realisieren.
Projektionsabstandstabelle "PT-AX 200"
Mit dem Hebel kann das Bild leichter in die gewünschte Position gebracht und durch Drehung arretiert werden. Nicht verändert hat sich leider der Spielraum des Lensshifts. Mit wachsendem vertikalen Ausgleich schrumpft der horizontale Spielraum (und umgekehrt). Der maximal mögliche vertikale Ausgleich beträgt 65%, horizontal sind 25% möglich. Die hohe Flexibilität eines Sanyo PLV-Z5 oder Hitachi TX300 wird damit nach wie vor nicht erreicht.
Auch beim AX200 hat Panasonic das Bedienkonzept eher konservativ beibehalten und wenig verändert. So erscheint das OnScreen-Menü gegenüber seinen Vorgängern nicht verändert, lediglich einige Funktionen wurden angepasst.
2.1 Fernbedienung Die Fernbedienung ist auf das Notwendigste reduziert und dem entsprechend spartanisch in Abmessungen und Funktionstasten. Sie liegt aber dennoch gut in der Hand und ist mit ihren großen Bedientasten einfach zu handhaben.
Zu bemängeln ist wieder einmal das Fehlen direkter Quelltasten, so dass mit "Input Select" immer alle Eingänge aufwändig durchgeschaltet werden müssen. Die Stärke des Infrarotsenders ist kräftig genug, um über lange Distanzen und reflektiv über die Leinwand zu funktionieren, damit ist eine schnelle und Frust-freie Bedienung gewährleistet. Insgesamt ist die Fernbedienung nicht überragend aber zweckmäßig.
Das Menükonzept blieb fast unverändert, besonders vielseitig ist der neue Panasonic Beamer leider nach wie vor nicht in den gebotenen Funktionen, besonders im Vergleich zu Konkurrenzmodellen von Sanyo oder Epson. Der Screenshot oben zeigt das „Bild“-Menü. Wer die Vorgänger-Modelle kennt, wird erkennen, dass sich nichts weiter getan hat. Die gebotenen Funktionen beschränken sich weiterhin auf das absolut Notwendigste (Kontrast, Helligkeit, Farbe, etc…). Auch das „Erweiterte Menü“ bietet kaum Neuerungen: Neben den üblichen Kontrast- und Helligkeitsreglern für Rot, Grün und Blau sind (leider) die drei Gamma-Parameter geblieben, von denen reell nur zwei benutzbar sind und nur wenige Einflussmöglichkeiten auf die Helligkeitsverteilung geben. Insgesamt sind die gebotenen Bildparameter in ihrem Umfang eher enttäuschend und nicht mehr zeitgemäß. Im Bildtest werden wir untersuchen, inwieweit sich dies auf die Bildqualität auswirkt.
Eingefügt wurde die Rubrik "Funktionstasten", mit dem die "Function"-Taste der Fernbedienung praktisch belegt werden kann
Als letzte Rubrik verbleibt "Optionen", hier sind zahlreiche sinnvolle Installations-Funktionen untergebracht, allem voran die Lampenleistung.
Insgesamt gefällt das Bedienkonzept nach wie vor durch die schlicht aber übersichtlich gestaltete Menüstruktur, in der sich der Anwender schnell intuitiv zurechtfindet. Zu deutlichem Punktabzug führt aber der für heutige Maßstäbe stark eingeschränkte Parameterumfang des Bildmenüs. Während mittlerweile alle anderen Hersteller im LCD Bereich (Epson, Hitachi, Sanyo) dem Anwender die Möglichkeiten geben, das Bild in umfangreichen Menüs auf den eigenen Bedarf anzupassen, beschränkt sich Panasonic auf das absolute Minimum, was heutzutage ein Projektor bieten kann.
Wie viel Bild kann man für den günstigen Einstiegspreis erwarten? Auch im 720p Bereich sind von Generation zu Generation Verbesserungen zu verzeichnen.
3.1 Screendoor / Raster (Know How Link hier) Trotz der rund einen Million Bildpunkte auf der Leinwand zeigen 720p LCD-Projektoren aus kürzeren Betrachtungsabständen eine sichtbare Pixelstruktur. Je nach Sehschärfe kann man besonders in einfarbigen Flächen die einzelnen Bildpunkte bei genauer Betrachtung ausmachen. Da die einzelnen LCDs wie Dias durchleuchtet werden und so die Ansteuerleitungen der einzelnen Pixel im Lichtweg liegen, sind die sichtbaren Abstände der Pixel zueinander unvermeidbar.
Das Bild oben zeigt einen kleinen Bildausschnitt in der Vergrößerung. Man erkennt, dass die Pixel kaum noch sichtbare Abstände aufweisen. Die Pixelstruktur ist auch bei verkürzten Betrachtungsabständen nicht sichtbar und relativiert so das vermeintliche Manko der LCD-Technik. Oft wird die Screen-Smooth Technologie als Nachteil ausgelegt mit dem Argument, sie würde die Bildschärfe signifikant beeinträchtigen. Dies können wir nicht nachvollziehen. Füttert man den Projektor mit einem nativen HD-Signal, so ist das Bild detailliert und scharf, wie man es von HDTV gewöhnt ist.
Durch ihre 3-Chip Technik verfügen LCD-Projektoren in der Regel über einen großen Farbraum, der mehr oder weniger unserer Videonorm entspricht. Dadurch erlauben sie ein kräftiges, ansprechendes Farbbild, das aber nicht selten die letzte Präzision vermissen lässt. Beim AX200 muss zwischen zwei "nativen" Farbräumen unterschieden wären: Einmal der Farbraum ohne den Pure-Color-Filter, einmal mit. Das CIE-Diagramm oben zeigt den ungefilterten Farbraum im Verhältnis zu dem unseres HD-Standards (dunkles Dreieck), z.B. im "Vivid Cinema" Modus. Er zeigt eine gute Annäherung in den Primär- und Sekundärfarben, Grün ist aber ins Gelbliche verschoben, um mehr Helligkeit zu erreichen. Immerhin bis zu 2000 Lumen erreicht der Beamer mit diesem Farbraum, der eine gute Farbdarstellung gewährleistet. Kräftige Farbtöne werden sehr ansprechend wiedergegeben. Anders sieht es bei Verwendung des Pure-Color-Filters aus: Hier wird der Farbraum auf maximale Größe getrimmt und ein Lichtverlust in Kauf genommen. Wie man der Messung oben entnehmen kann, wird der Farbraum durch den internen Filter in allen drei Grundfarben erweitert. Dadurch werden wesentlich kräftigere Farben ermöglicht, wie sie das Kinooriginal auch beherrscht. Erkauft wird diese Farbenpracht aber durch einen immensen Verlust in der Lichtleistung, um fast 75%. Die Netto-Lichtleistung von 600Lumen ist aber dank der starken Lichtquelle immernoch ansprechend hell und ausreichend für Bildbreiten bis über 3m.
Eine bekannte Stärke von Panasonic-Projektoren ist die gute Werksabstimmung auf die Videonorm in Sachen Farbtemperatur (6500K / D65). Für die Filmwiedergabe gedacht ist selbsterklärend der "Kino1" Modus, den wir messtechnisch untersucht haben. Wie erwartet, zeigt der Projektor hier vorbidliche Ergebnisse. Ab Werk ist der Projektor bereits sehr gut auf die Farbtemperatur der Videonorm abgestimmt.
Einen so akkuraten Abgleich über alle Bereiche zeigen selbst teure High-End-Projektoren nur selten. Nach wie vor wollen wir diese Präzision in der Werkseinstellung deutlich lobend hervorheben, besonders in dieser günstigen Preisklasse.
Die LCD-Technik ist vor allem für ein Manko bekannt gewesen: Wenig Kontrast. Doch die letzten High-End Varianten aus dem FullHD-Bereich haben gezeigt, dass auch in Sachen Kontrast viel Potenzial in der Technik steckt. Nun profitieren auch die günstigen Varianten von der Entwicklung: In der ersten Generation von 720p LCD waren die Geräte relativ lichtschwach und überschritten einen Kontrast von 800:1 nicht. Durch adaptive Blenden wurden der Kontrast und die Helligkeit erhöht, oft aber mit deutlichen Problemen. Im AX200 hat man gleichzeitig an verschiedenen Aspekten gearbeitet: Mit einer besonders starken Projektionslampe hat man die mögliche maximale Lichtausbeute deutlich erhöht. Bis zu 2000Lumen soll der Projektor erreichen können. Für eine Kontrasterhöhung bei korrekter Farbdarstellung wurde der Pure-Color-Filter eingebaut, der das Licht der Lampe optisch in Richtung Videonorm filtert. "Last but not least" bleibt die adaptive Lichtblende, die sich seit dem PT-AE700 technisch kaum verändert hat und perfekt unsichtbar in Echtzeit agiert. Die Ergebnisse dieser Techniken können sich sehen lassen: Aktiviert man den Dynamik Modus, so erreicht der Projektor tatsächlich eine Lichtleistung von 2000 Lumen. Damit ist auch in hellen Räumen ein ansehbares Bild zu erzielen, eine korrekte Farbdarstellung ist aber nicht möglich, das Bild wirkt deutlich zu gelblich. Wer richtige Farben mit viel Helligkeit kombinieren will, der aktiviert den Vivid-Cinema Modus. Hier ist ab Werk der Projektor auf die D65-Norm getrimmt, aber ohne den internen Filter. Der Projektor erreicht so über 1000 Lumen, was immernoch ungemein hell ist und für Projektionen unter Restlichtbedingungen ausreicht. Der native Kontrast von rund 800:1 ist zwar nicht überwältigend, kann aber mit Hilfe der adaptiven Blende auf über 3000:1 angehoben werden. Wer schließlich den Schwerpunkt auf eine möglichst perfekte Kinobildwiedergabe legt, der aktiviert den Kino1-Modus, bei dem der interne Glasfilter in den Lichtweg geschoben wird. Nun erscheinen Schwarzwert und Kontrast deutlich verbessert, immerhin 1500:1 nativ bzw. 3500:1 mit Blende projiziert der Projektor. Die Kontraststeigerung kostet aber Licht, mit bis zu 600 Lumen im Normal-Modus gehört der PT-AX200 aber immernoch zu den helleren seiner Kategorie und ist für Bildbreiten bis 3m problemlos geeignet.
Messwerte: Helligkeit und Kontrast
Insgesamt zeigt der Projektor in dieser Rubrik solide Leistungen. Er bietet einen verbesserten Schwarzwert, ohne zu große Kompromisse in der Maximalhelligkeit einzugehen. Die Blende und Gammaanpassungen bleiben dabei für das Auge in ihrer Arbeit unsichtbar und provozieren keine störenden Nebeneffekte. Besonders praktisch sind die verschiedenen Bildmodi, die für jede Anwendung eine gute Anpassung bieten, ohne dass der Anwender selbst viel "programmieren" muss. Der Kino-Modus gefällt uns gut, da hier eine wirklich beeindruckende Bildplastizität erreicht wird. Mit seinem großen Full-HD Bruder AE2000 kann der AX200 aber nicht mithalten.
Für die Bildplastizität mindestens ebenso wichtig wie der On / Off – Kontrast ist die Helligkeits- (Gamma-) Verteilung eines Projektors. Nur wenn sie der Videonorm und der Wahrnehmung des Auges entspricht, erscheint auf der Leinwand eine Bildkomposition, bei der alle Helligkeiten der Bildelemente zueinander stimmig und plastisch erscheinen. In der Praxis bedeutet dies ein Helligkeitsanstieg mit einer 2.2 bis 2.5 -Kurve (je nach Raumbedingungen). Wir haben die Gammaverteilung der verschiedenen Bildmodi untersucht:
Dieser Anstieg ist innerhalb der Toleranz, aber für normale Wohnzimmer ein wenig zu steil. Besonders in dunklen Bereichen ist die Durchzeichnung nur sehr subtil, so dass schon wenig Streulicht im Raum das Ergebnis im wahrsten Sinne des Wortes "trüben" kann. Mit ein wenig Nachkorrektur kann man dem Projektor auf die Sprünge helfen: Mit der "Gamma Low"-Option des erweiterten Menüs lässt sich die Durchzeichnung anheben, so dass dunkle Details deutlicher erscheinen. Mit dieser Korrektur kombiniert der Projektor eine sehr gute Bildtiefe, bei der alle Bildinhalte im richtigen Verhältnis zueinander stehen. Verfügt man über einen kino-optimierten Raum, so kann man das Werkspreset auch ohne Nachkorrektur nutzen. Zu der Werkseinstellung bietet der AX200 zwei neue bzw. verbesserte Features, um die Helligkeitsverteilung einfach zu optimieren:
Anmerkung:
Keinerlei Veränderungen gibt es nach wie vor bei der Optik: Zwar bietet sie eine große Aufstellungsflexibilität, doch provoziert sie bei Ausnutzung des Lens-Shifts eine Konvergenzverschiebung der Grundfarben. Je stärker der Lens-Shift ausgenutzt wird, desto deutlicher werden leichte Konvergenzverschiebungen an kleinen Details. Sie erhalten einen leichten rötlichen Rand bis hin zu zwei Pixel Versatz. Nur in neutraler Lensshift-Position ist kein Farbversatz auszumachen. Zusätzlich hat auch der Zoom einen gewissen Einfluss auf die Konvergenz. Zugegebenermaßen handelt es sich bei der Konvergenzverschiebung um ein kleines Detail in der Bildqualität, das bei angemessenen Betrachtungsabständen nicht groß auffällt, aber so manch anderer Konkurrenz-Projektor zeigt hier bessere Ergebnisse. Ebenfalls nicht perfekte Ergebnisse sind bei der Ausleuchtung zu verzeichnen: Das Bild zeigt einen Helligkeitsabfall zu den Ecken hin, der besonders in homogene Flächen sichtbar wird. Im normalen Filmbetrieb fällt der Abfall zwar nicht auf, dennoch bieten die meisten modernen LCD-Projektoren mittlerweile bessere Standards. Besser sieht es bei der Schärfe aus: Der Optik gelingt es, das Bild über die gesamte Fläche gleichmäßig scharf darzustellen. Damit bleiben dem Betrachter gerade bei hochwertigen HD-Zuspielungen keine Details verborgen.
Abgeschnittene Ränder gehören der Vergangenheit an: Im „Position“-Menü kann der Overscan in zehn Schritten justiert werden.
Für Heimkinoperfektionisten ist ein abgeschalteter Overscan besonders wichtig, da hier keinerlei Informationen verloren gehen. Doch bei manchen TV-Sendungen ist ein Overscan unvermeidbar, so dass die vielseitige Einstellmöglichkeit sehr nützlich ist.
Wie kommt der Projektor mit herkömmlichen Halbbildsignalen zurecht? Bei der DVD und HD Wiedergabe sind progressive Zuspielungen zwar fast schon die Regel, doch Fernsehsignale werden oft noch nach dem alten PAL-Standard übertragen. Für eine universelle Nutzung ist ein leistungsfähiger De-Interlacer daher von Nutzen.
Es ist bekannt, dass viele Panasonic-Modelle das Bild ab Werk leicht überschärfen, auch der AX200 macht hier keine Ausnahme. Er zeigt bei kontraststarken Übergängen leichte Geisterschatten, die auch im Film zu beobachten sind.
Die Ergebnisse sind nahezu identisch zu den Vorgängern, hier hat Panasonic leider nicht nachgebessert. Mit Hilfe des Schärfereglers lassen sich die Doppelkonturen aber in den Griff bekommen.
Bei HDTV-Projektoren mit erhöhter nativen Auflösung ist die Skalierungselektronik besonders wichtig. Sie muss das eingehende PAL-Signal (720x576 Pixel) in seiner Auflösung mehr als verdoppeln und dies ohne störende Artefakte ins Bild zu bringen. Eine gute Skalierung bewerkstelligt dies möglichst "unsichtbar", eine sehr gute Skalierung nutzt die erhöhte Pixelzahl zur Bildverbesserung. Horizontal wird die Auflösung um 560 Pixel „erweitert“:
3.9.3 Skalierung – Vertikal Die vertikale Auflösungserhöhung von 576 Zeilen auf 720 Zeilen gelingt dem AX200 erneut vorbildlich, In keinem Auflösungsbereich sind große Interferenzen auszumachen.
Shading ist der Fachbegriff für eine ungleichmäßige Farbverteilung im Bild. Durch die Aufteilung des Lichts in seine Grundfarben und das anschließende Zusammenführen durch ein Prisma, kann es zu leichten Farbwolken im Bild kommen, die sich aber digital ausgleichen lassen. Vertical Banding umschreibt eine leichte Streifenbildung in homogenen Flächen. Beide Artefakte waren bekannte Problemzonen von LCD-Projektoren. An den Problemen wurde gearbeitet und die Ergebnisse verbessert: Beim AX200 ist Vertical Banding kein Problem mehr, auch bei horizontalen Schwenks zeigte unser Testgerät keine störenden Streifen. Gute, wenn auch nicht perfekte Ergebnisse gibt es bzgl. des Shadings zu verzeichnen: In homogenen Grauflächen sind leichte Verfärbungen zu den Bildrändern zu sehen, im Filmbetrieb fallen sie nicht auf. Mittlerweile gehört die LCD-Technologie mit zu den Artefakt-ärmsten am Markt.
Trotz des derzeitigen FullHD Hypes hat Panasonic es nicht versäumt, auch die Qualität seiner Einstiegsmodelle zu verbessern und so ein noch besseres Preis-Leistungsverhältnis zu bieten. Sicherlich, der AX200 ist im Vergleich zu seinem Vorgänger kein komplett neues Gerät, denn er verwendet das selbe Chassis und den selben technischen Aufbau. Dementsprechend unverändert sind seine technischen Eigenschaften und Aufstellungsoptionen: Der zuverlässige optische Aufbau mitsamt der angenehm leisen Belüftung, die zugleich einen guten Staubschutz bietet, ist in einem ansprechenden Gehäuse verpackt, das in der Verarbeitung keine Wünsche offen lässt. Die Aufstellungsflexibilität ist durch eine Mischung aus Lens-Shift und großem Zoombereich vorbildlich, wenn auch nach wie vor nicht so gut wie bei manchem Mitbewerber. Es ist damit in der Regel kein Problem, den Projektor in jedem Raum praktisch zu integrieren. In der Ausstattung verbessert wurde der Projektor bei den Eingängen: Mit einem zweiten HDMI-Eingang ist es nun möglich, auch einmal spontan eine zweite digitale Bildquelle anzuschließen. Dass hierfür kein anderer Eingang geopfert wurde, ist sehr erfreulich. Das Bedienkonzept blieb wieder weitgehend unverändert, lediglich um ein paar neue Funktionen, wie z.B. der Gamemodus, erweitert. Die Bedienung ist vorbildlich intuitiv und geht schnell von der Hand, doch sind die gebotenen Parameter teilweise sehr spartanisch, besonders für die Gammakorrektur. Trotz der beschränkten Einstellmöglichkeiten erreicht der Projektor dank seiner vielen Werksmodi aber beeindruckende Bildergebnisse. Hervorragend auf die Anforderungen der Filmreproduktion ausgelegt ist der "Kino1"-Modus. Durch den internen Farbfilter und die adaptive Blende verbindet der Projektor hier einen sehr guten InBild-Kontrast mit einem ansprechenden Schwarzwert. Die starke Lampe sorgt zudem dafür, dass der Projektor genügend Lichtreserven auch für größere Bildbreiten hat. Farben und Gamma bieten ebenfalls eine gute Ausgangsbasis in diesem Modus, sollten aber in Teilbereichen (Farbraum, Sättigung, Durchzeichnung) nachkorrigiert werden, um wirklich perfekte Ergebnisse zu erhalten. Richtig eingesetzt zeigt der AX200 auf beeindruckende Weise, zu was für einer guten Kinoreproduktion er in der Lage ist. Für den Einsatz als TV oder Spielmonitor ist der Projektor durch die entsprechenden Bildmodi ebenfalls in der Lage. Es ist beeindruckend, über wieviel Helligkeitspotenzial er verfügt, da kann derzeit kein Konkurrenzprodukt mithalten. Damit das passende Bild möglichst einfach erreicht wird, hat der AX200 verbesserte "Helferlein" eingebaut: Der integrierte Lichtsensor, der die Helligkeit im Raum misst und so Gamma und Kontrast stets in Echtzeit auf die Lichtverhältnisse anpasst, ist für einen Allround-Projektor durchaus sinnvoll und funktioniert nun in der verbesserten Version vorbildlich (der Vorgänger AX100 zeigte hier noch deutliche Defizite). Besonders begeistert hat uns die adaptive Gammaanpassung für Videospiele. Auch in noch so dunklen Sequenzen, zB. in Ego-Shootern, werden keine Details unterschlagen. Der Projektor merkt automatisch, wann es wirklich dunkel und kritisch wird und passt das Gamma sofort an. Damit entgeht dem Gamer nichts, und das ohne dass er ständig nachregeln muss. Auch die Reaktionszeit in diesem Modus ist hervorragend, die gestraffte Signalverarbeitung provoziert keine merklichen Verzögerungen mehr. Soviel zu den erfreulichen Ergebnissen des Tests, doch perfekt ist auch ein PT-AX200 nach wie vor nicht. So provoziert die Signalverarbeitung nach wie vor deutliche Doppelkonturen und verleiht so dem Bild einen gewissen Digital-Charakter. Zudem sind bei Ausnutzung des Lensshifts weiterhin Konvergenzverschiebungen und eine inhomogene Ausleuchtung in Kauf zu nehmen, die besonders bei PC-Anwendungen störend ins Auge fallen dürften. „Last but not least“ liegen die Bildparameter zur persönlichen Optimierung im Großen und Ganzen nicht mehr auf dem derzeitig üblichen (hohen) Niveau, sämtliche Konkurrenzprojektoren (Epson, Sanyo) bieten wesentlich mehr Parameter in allen Bereichen. Diesem Defizit kann der AX200 nur eine gute Werkskalibrierung des Cinema1-Modus sowie vielseitige Presets entgegensetzen.
(Alle Bewertungen beziehen sich auf die jeweilige Projektionsart und den aktuellen Stand der Technik. Ein direkter systemübergreifender Vergleich ist daher nur bedingt möglich!)
Zieht man zu den guten Ergebnissen den mehr als fairen Preis in Betracht, so stellt sich der AX200 als ein wahres Schnäppchen dar. Noch nie hat man so viel Bild und so eine Vielseitigkeit gepaart mit Qualität zu so einem günstigen Preis bekommen. Wenn es um das große Bild geht, schlagen moderne Beamer ihre Flat-TV Konkurrenz um Längen im Preis- / Leistungsverhältnis. Allen voran der AX200...
5. Bewertung + Gute Werks-Farbabstimmung
26. November, 2005, Ekkehart Schmitt
7. Technische Details (Herstellerangaben!):
- Bild - Bedienerfreundlichkeit - Empfang - Anschlüsse - Farbe: weiss - Abmessungen (B x H x T): 39,5 x 11,2 x 30,0 cm - Bildformat: 16:9 - sichtbare Diagonale: 1,0 bis 5,0 m - Abstand zur Leinwand: 1,2 bis 12,4 m - Auflösung: 1.280 x 720 Pixel - Lichtstärke: 2.000 ANSI-Lumen - Kontrastverhältnis: 6.000:1 - Geräuschniveau: 25 db - Stromverbrauch: 290 W - Stromverbrauch (Standby): 0,1 W - Gewicht: 4,9 kg
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