Test: LCD Projektor Panasonic PT-AE2000 |
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Mehr Kontrast, mehr Helligkeit, mehr Schärfe, alles wird besser? |
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Der diesjährige Ansatz ähnelt demnach dem von Mitsubishi beim HC6000: Man nehme einen sehr guten Beamer als Basis, verbessere die Schwachstellen und schon hat man einen hervorragenden Projektor neuester Generation. Panasonic verspricht viel: Mehr Licht, mehr Kontrast, mehr Schärfe, mehr Flexibilität. Dementsprechend hoch waren unsere Erwartungen, als uns vor wenigen Wochen das erste Testgerät erreichte, dass der finalen Serie entspricht. In diesem ausführlichen Test erläutern wir, ob diese hohen Erwartungen tatsächlich auch erfüllt wurden...
Rein äußerlich hat sich der "Neue" gegenüber dem Vorgänger kaum verändert, auffällig ist lediglich der metallisch abgesetzte Objektivring. Ansonsten bleibt der eigenwillig kantige und auffällige Charakter, der die Leistungsfähigkeit optisch unterstreicht.
Mit dem Design blieb auch die Verarbeitung des Projektionsriesen unverändert: Die verwendeten Materialien sind durchweg hochwertig und passgenau zusammengefügt. Somit wird bei dem PT-AE2000 der sonst übliche "Plastiklook" effektiv vermieden.
1.1 Technik (Know How Link hier) Das Design blieb also gleich. Wer nun denkt, dass sich auch technisch nichts verändert hat, der irrt gewaltig: Im Chassis wurden einige technischen Veränderungen realisiert, die wir in diesem Kapitel untersuchen: Der PT-AE2000 ist durch seine großen Abmessunge so großzügig konstruiert, wie kaum ein anderer Projektor dieser Preisklasse. Deutlich wird dies, wenn man die beiden Gehäusedeckel abnimmt und das Innere freilegt.
Was ist die Aufgabe dieses Chips? Bei vielen Heimkinofans stand vor allem die Schärfe des Vorgängers PT1000 in der Kritik, eines der Hauptziele von Panasonic ist es in dieser Generation daher offensichtlich, das Image des "weichen" Bildes abzulegen. Eine intelligente Schärferegulierung soll dem Bild nun auf die Sprünge helfen. "Digitale Schärfeanhebungen sind kontraproduktiv, verleihen sie dem Bild doch störende Artefakte wie z.B. Doppelkonturen" sagen sich jetzt viele Experten. Und sie haben Recht, gerade Panasonic-Projektoren litten bislang nicht selten unter einer stark angehobenen Schärfe mit den dazugehörigen Artefakten. Der berechtigten Kritik haben sich die Ingenieure angenommen. Das Ergebnis ist eine elektronische Bildanalyse, die die Bildschärfe adaptiv anpasst. Diese "adaptive Bildschärfe" wird aber nicht nur für jedes Einzelbild angepasst, sondern sogar für jeden Bereich innerhalb eines Bildes getrennt. Mit anderen Worten: Die Schärfe ist abhängig von der Detailauflösung. Durch diese intelligente Schärfekontrolle sollen Details besser herausgearbeitet werden, Artefakte der Signalquelle (z.B. durch Komprimierung) gleichzeitig minimiert. Zudem sollen störende Artefakte wie Doppelkonturen vermieden werden. Die Bit-Tiefe der internen Farbpalette wurde gegenüber dem Vorgänger von 14bit auf 16bit erhöht. So sollen nun 65,000 Graustufen ermöglicht werden. In Anbetracht der begrenzten Signaltiefe (in der Regel 8bit) und der Ansteuerung der LCD-Panels sind solche Änderungen aber wohl rein theoretischer Natur und führen nicht zu gravierenden Bildverbesserungen. An die "Gamer" wurde ebenfalls gedacht, der Projektor verfügt über einen besonders schnellen Modus, bei dem die Signalverarbeitung keine weiteren Verzögerungen (Delay) im Bild mehr provoziert. Gerade für Ego-Shooter und Autorennen, bei denen es auf jede Millisekunde ankommt, ist dies eine willkommene Verbesserung. Soweit die elektronischen Verbesserungen in der Signalelektronik, weiter geht es mit dem optischen Aufbau mit Lichtquelle, LCDs und Optik: Unter der Hauptplatine kommt ein vorbildlich modularer Aufbau zum Vorschein, der sich auf den ersten Blick nicht vom Vorgänger unterscheidet: Im Bild oben sind die einzelnen Komponenten und ihre klare Trennung voneinander gut zu erkennen: Unten rechts befindet sich der Lampenschacht, der Beginn des Lichtweges. Links daneben liegt die Light-Engine mit den LCD-Panels. In der linken oberen Ecke, neben Optik und Lensshift, ist die Stromversorgung untergebracht. Das Netzteil ist vorbildlich abgeschirmt und wirkt solide und zuverlässig. Dies ist gut, denn eine lange Lampenlebensdauer ist vornehmlich von einem hochwertigen Netzteil abhängig.
1.1.2 Optischer Aufbau
Wir haben die Polfilter ausgebaut und untersucht: Auf den ersten Blick ist hier keine große Veränderung auszumachen, doch die Filter haben eine andere Polarisationseigenschaft, was unter gewissen Lichteinwirkungen deutlich wird.
Die Polfilter müssen in jedem Gerät individuell justiert werden, um den maximalen Kontrast zu ermöglichen. Schon Bruchteile von Millimetern entscheiden hier über guten oder schlechten Schwarzwert. Wichtig ist es daher, dass die Polfilter sich gut fixieren lassen, damit sie sich nicht durch Transport oder Wärme verschieben. Im Bild oben sind die Fixieraufhängungen der Polfilter zu erkennen. Gehalten werden sie durch Schrauben, die durch Unterlegscheiben beim Festziehen von den Schiebeführungen getrennt sind. Das System ist vorbildlich durchdacht und wesentlich leichter zu justieren, als bei den Varianten von Mitsubishi oder Epson.
1.1.3 Adaptive Blende und Pure Color Filter
Im oberen Bild erkennt man die Funktionsweise sehr deutlich: Zwei Aluminiumflügel sind über zwei Zahnräder direkt mit einem Induktionsmotor gekoppelt. Der Vorteil dieses Motors ist, dass er absolut lautlos arbeitet und eine schnelle Reaktionszeit ermöglicht, schneller als unser Auge. Soll die Blende geschlossen werden (bei dunklem Bildinhalt), drehen sich die Flügel um ihre Längsachse und schmälern den Lichtweg, wie zwei sich schließende Türen:
Hier sieht man die Blende in "geschlossenem" Zustand. Durch den Spalt gelangt wesentlich weniger Licht in den Kanal und der Schwarzwert wird deutlich verbessert. Der besondere Vorteil dieser Mechanik liegt in ihrer Schnelligkeit: Durch direkte Induktion ist es möglich, die Blende in "Echtzeit", das heißt 50 oder 60-mal pro Sekunde, zu steuern. Damit leidet die Panasonic-Variante nicht unter der üblichen Blendenkrankheit des Nachdunkelns und Nachhellens. Die Blende arbeitet so schnell, dass sie vom Auge gänzlich unbemerkt bleibt.
Mit Hilfe von speziellen Farbfilterungen ist es möglich, den nativen Kontrast des Projektors bei gleichzeitig korrekten Farben zu erhöhen. Durch unseren Service "Projektor-Tuning" war es somit seit dem PT-AE500 möglich, die Bildplastizität von Panasonic-Projektoren nachträglich sichtbar zu erhöhen. Die Ingenieure haben die Idee der Farbfilterung ebenfalls aufgegriffen, um ihre Projektoren bereits ab Werk auf das Leistungsmaximum zu trimmen. Der Farbfilter, in diesem Fall "Pure Color Filter" genannt, wird nicht wie bei der nachträglichen Variante auf die Optik gesteckt, sondern mechanisch per Knopfdruck in den Lichtweg vor die Optik geschoben. Dies ändert aber nichts am Prinzip, das wir im Folgenden erläutern: Im Bild oben ist der ausgebaute Farbfilter des Projektors zu erkennen. Es handelt sich dabei um einen dichroitischen Spiegel, der ungewünschte Spektralanteile des Lampenlichtes reflektiert, während er die gewünschten hindurch lässt. Im Bild oben wirkt die Farbe des Filters grünbläulich, Zyan. Hierbei handelt es sich um die Farbe, die vom Filter reflektiert wird. Invertiert man das Foto, so sieht man die "eigentliche" Farbe des Spiegelfilters: Im Bild oben erkennt man nun, dass es sich bei dem Cinemalfilter um eine rot / blaue Variante (=rosa) handelt, die Lampe erhält sozusagen eine Rosa-Brille. Dies macht Sinn, denn die verwendete UHP-Lampe zeigt ein überwiegend grünlastiges natives Farbspektrum. Der Filter korrigiert dieses Spektrum auf die für die Videodarstellung erforderliche Farbtemperatur von 6500K / D65 und verbessert zeitgleich den Schwarzwert. So ist es möglich, das gesamte Kontrastpotenzial des Projektors ohne Einbußen in der Farbdarstellung zu nutzen. Auch der Name dieser Technik erinnert an unseren Service, Panasonic nennt die optische Farbkorrektur "Hollywood-Tuning", weil sie in der Entwicklung von einem bekannten Color-Timer aus Hollywood technisch betreut wurde, David Bernstein.
1.1.4 Belüftungssystem und Staubschutz
Für das notwendige Licht im PT-AE2000 sorgt eine 165Watt UHM-Lampe mit einer durchschnittlichen Lebensdauer von 2000 Stunden. Zwar ist diese Angabe nicht so hoch, wie bei manch anderem Modell, doch erscheint sie uns als äußerst "ehrlich". 2000 Stunden entsprechen einer Laufzeit von rund 1200 Spielfilmen, selbst bei täglichem Filmgenuss sind dies fast vier Jahre, bis ein Tausch notwendig wird. Wird es nach ein paar Jahren dann Zeit für einen Wechsel, so muss der Gerätedeckel des PT-AE2000 aufgeklappt werden. Unter dem Deckel befindet sich ein "doppelter Boden", in dem der Lampenschacht integriert ist. Der Vorteil dieser Lösung liegt darin, dass für einen Lampentausch der Projektor nicht aus seiner Deckenhalterung genommen werden muss. Allerdings wirkt der Deckel ein wenig zu locker verankert und man muss schon genau aufpassen, dass er beim Öffnen nicht nach unten fällt. Die Notsicherung ist anschließend auch recht schwierig wieder einzuhängen. Insgesamt kann ein Lampentausch aber in wenigen Minuten durchgeführt werden.
Im Bild oben sind die zwei Belüftungswege des Panasonic Beamers zu erkennen: Absolut direkt ist der Kühlweg der Lampe. Die Luft wird an der Geräterückseite angesaugt, sofort durch den Lampenschacht geführt und ebenso direkt wieder vorne rechts aus dem Projektor geblasen (gelbe Pfeile). Die Kühlluft für den optischen Block durchläuft dagegen einen ganz anderen Weg: Sie wird hinten links angesaugt, durch einen Turm aus Lüftern nach unten geleitet und zieht so von unten an den LCDs und dem Glasprisma vorbei (hellblaue Pfeile).
Die klare Trennung der beiden Luftwege ist ein erster Schritt zur Minimierung des Staubproblems. Der zweite wichtige Aspekt ist eine komplette Verkapselung. Mit anderen Worten: Der Luftweg der Optical Engine sollte vom Anfang bis zum Ende keinerlei Ritzen oder Lücken aufweisen, durch die sich Feinstaub "hindurchschummeln" könnte. Wir haben besonders genau hingeschaut und waren positiv überrascht.
Soweit so gut, jetzt bleibt noch ein kritischer Aspekt, der Luftfilter. Durch ihn wird die gesamte Kühlluft angesaugt und so hängt es von ihm ab, wie staubsicher der Projektor in der Praxis ist. Der Staubfilter ist genauso aufgebaut wie bei den kleineren Brüdern AX200 / 100, nur seine Abmessungen sind ein wenig größer.
Das Modul besteht aus zwei Schichten: Die der Außenseite zugewandte Schicht besteht aus feinem Schaumstoff, wie man ihn bei Projektoren oft zu Gesicht bekommt. Dieser Schaumstoff filtert bereits 90% des Staubes. Sollte aber besonders feiner Staub sich dennoch seinen Weg durch den Schaumstoff bahnen, so gelangt er auf die zweite Schicht, die aus einem elektrostatischen Faserstoff besteht (Bild oben). Dieser Filter zieht die winzigen Staubkörner wie ein Magnet an. So wird insgesamt doppelter Ansaugschutz geboten. Wichtige Grundvoraussetzung für einen effektiven Staubschutz ist eine regelmäßige Reinigung des Filters, wofür dieser aus dem Projektor genommen werden muss. Auch hier haben die Ingenieure eine Deckenmontage berücksichtigt, der Filter kann praktisch seitlich aus dem Gerät herausgezogen werden.
Auch ohne Veränderung gegenüber dem Vorgänger bietet der PT2000 für heutige Standards eine überdurchschnittlich gute Leistung. Aufgrund der großen Abmessungen des Projektors und der dadurch ebenfalls großen Durchmesser der Lüfter arbeitet der PT-AE2000 auch angenehm leise und stört den laufenden Filmbetrieb in keiner Weise. So leise wie ein Mitsubishi HC6000 ist der Panasonic Beamer aber nicht. Dafür wirkt sein Staubschutz wesentlich solider, so dass ein guter Kompromiss aus Staubschutz und leiser Belüftung gefunden wurde.
1.2 Anschlüsse / Bildsignale (Know How Link hier) Ein Blick auf die Rückseite zeigt, dass sich bei den Anschlüssen etwas getan hat. Hier lautet die Devise: Weg von analog, hin zu digital. Schon der PT-AE1000 war mit zwei HDMI-Eingängen großzügig bestückt, beim PT-AE2000 haben die Ingenieure aber tatsächlich noch einen dritten Digitaleingang spendiert. In Anbetracht der stetig wachsenden Anzahl von Digitalquellen und der meist nur unzureichend funktionierenden Umschaltboxen (Stichwort HDCP) ist dies ein willkommenes Plus, das in dieser Preisklasse ein Alleinstellungsmerkmal darstellt. Bei allen drei Eingängen handelt es sich um die neueste Version 1.3, die den Projektor zukunftssicher machen soll (Deep Color und xvYCC Standard). Wegrationalisiert wurde für den dritten Eingang die SCART-Buchse, was aber zu verschmerzen ist. Erhalten blieben an analogen Eingängen: 2x Komponente (3x CInch), 1x S-Video, 1x Composite, 1x RGB H/V (Sub-D). An Signalarten werden, wie es sich in dieser Preisklasse gehört, alle neuen Standards und Auflösungen unterstützt: 525i (480i), 525p (480p), 625i (576i), Dazu gehört auch 1920x1080p und, was in Hinblick auf HD-DVD und Bluray besonders erfreulich ist, 1080/24p. Damit ist es möglich, Filme in ihrer originalen Geschwindigkeit auch hierzulande zu genießen.
1.3 Aufstellung (Know How Link hier) Zur Erhöhung der Bildschärfe hat man sich nicht nur auf die digitale Bildaufbereitung beschränkt, auch die Projektionsoptik wurde verbessert und so optimaler auf die hohen Schärfeanforderungen von FullHD angepasst. Die neue Optik ist designtechnisch durch den Aluminiumring hervorgehoben. Die Glaslinsen aus japanischer Produktionsstätte (auch Leica-Optiken) bilden mit teils Aspherischen Elementen in drei Gruppen die Optik. Spezielle Oberflächenbeschichtungen sollen für maximale Kontrastausbeute bei minimalen optischen Verzerrungen sorgen.
Auf den der Preisklasse entsprechenden Luxus wurde beim Zoom und Fokus nicht verzichtet: Beides ist motorisiert und lässt sich bequem per Fernbedienung justieren. Gegenüber dem PT-AE1000 verbessert wurde dabei die Bedienung: Die Mechanik reagiert nun feinfühliger auf jeden Druck auf der Fernbedienung, so dass eine Feinjustage des Zooms und der Schärfe leichter von der Hand geht. Bei dem Lensshift wird leider nicht der selbe Luxus geboten, wie bei Zoom und Fokus, er muss manuell an der Geräteoberseite mittels Drehräder justiert werden. Die Mechanik arbeitet vorbildlich präzise, so dass das Bild passgenau ohne Sprünge verschoben werden kann. Die Positionierung auf der Oberseite vereinfacht zudem die Justage bei der Deckenmontage. Ein elektrischer Lensshift, wie bei manch anderem Projektor dieser Preisklasse, wäre aber dennoch wünschenswert gewesen, besonders bei Verwendung einer 21:9 / Cinemascope Leinwand ist man hierauf angewiesen.
Alles in allem zeigt der PT-AE2000 in Sachen Aufstellungsflexibilität kaum Schwächen. Ob nahe zur Leinwand auf einem Tisch, weit am gegenüberliegenden Ende auf einem Sideboard oder über der Sitzposition an der Decke, der PT-AE2000 lässt sich auf jeden gewünschten Standort einstellen. Somit zeigt der Projektor die für die LCD-Technik typischen Aufstellungs-Stärken, bei denen kein DLP-Projektor dieser Preisklasse mithalten kann.
1.4 Fazit Technik Bereits im Test des PT-AE1000 waren wir voll des Lobes über ein System ohne erkennbare Schwächen. Mit dem PT-AE2000 hat Panasonic aber "noch einen oben drauf gesetzt": Er ist hervorragend verarbeitet, ausgefallen im Design und bietet einen vorbildlichen inneren modularen Aufbau. Durchdacht wirkt nicht nur der optische Lichtweg mit adaptiver Blende und Pure Color Tuning, sondern auch die Belüftung, die durch zwei getrennte Luftwege unempfindlich gegen Staub sein sollte. Durch den durchdachten Aufbau bietet das Modell auch eine außergewöhnliche Aufstellungsflexibilität, die lediglich das letzte Quäntchen Luxus vermissen lässt. Insgesamt zeigt der Beamer, dass Panasonic mittlerweile über mehrere Jahre Erfahrung in der Konstruktion von LCD-Projektoren verfügt. Als erster Beamer in bezahlbarer Preisklasse bietet der PT-AE2000 zudem gleich drei digitale HDMI EIngänge nach 1.3 Standard. Insgesamt ist alles so gebaut, wie es sein sollte, der Rotstift wurde nirgendwo an der falschen Stelle angesetzt. Im Bildtest werden wir untersuchen, ob die technischen Verbesserungen (neue Optik, neue LCDs, neue Signalverarbeitung) sich auch im Bild bezahlt machen.
Nahezu unverändert erscheint das Bedienkonzept. Hier sind in der Tat nur wenig neue Funktionen hinzugekommen. Dies ist schade, denn wir haben bereits im Test des PT-AE1000 bemängelt, dass sich die gebotenen Bildparameter weitgehend nur auf das Notwendigste beschränken.
2.1 Fernbedienung Unverändert blieb auch die Fernbedienung, was erfreulich ist: Sie ist außergewöhnlich ansprechend gestaltet und vielseitig in ihrer Anwendung. Neben den Standardfunktionen zur Projektorensteuerung bietet sie auch Tasten zur Bedienung von anderen Komponenten im Wohnzimmer / Heimkino. Als „Multi-Brand“ Fernbedienung ist sie in der Lage, nahezu alle gängigen Marken und Geräte zu steuern, sogar lernfähig ist sie im Bedarfsfall. Das praktische LCD-Menü am Kopfende der Fernbedienung erleichtert die Steuerung dabei ungemein. Die Anordnung der Tasten ist für die jeweiligen Anwendungen durchdacht und ergonomisch, besonders das Steuerkreuz mit den großen Menü- und Navigationstasten ist lobend zu erwähnen. Für den Betrieb im dunklen Raum sind dabei alle Tasten sowie das Display elektrisch beleuchtbar. Die Stärke des Infrarotsenders ist kräftig genug, um über lange Distanzen und reflektiv über die Leinwand zu funktionieren, damit ist eine schnelle und Frust-freie Bedienung gewährleistet. Insgesamt ist die Fernbedienung in jeder Hinsicht vorbildlich auf die praktische Nutzung im Wohnzimmer hin optimiert. Aber auch ohne Fernbedienung bleibt der Projektor nutzbar. Hierfür befinden sich die wichtigsten Funktionstasten an der Geräteseite, unauffällig hinter einer Klappe versteckt.
2.2 Menüs Das Menükonzept wurde im Großen und Ganzen wieder übernommen, Änderungen gibt es nur vereinzelt, wie wir hier vorstellen. Einfach strukturiert präsentieren sich alle Optionen in wenigen Hauptkategorien. Im Screenshot oben ist das „Picture“-Menü zu sehen. Die gebotenen Funktionen beschränken sich weitgehend auf das absolut Notwendige (Kontrast, Helligkeit, Farbe, etc…). Ein neues Feature bei der Bildanpassung ist der "SplitScreen"-Modus des PT-AE2000: Bei Bedarf wird ein Teil des Bildinhaltes gespiegelt und alle Veränderungen, die man per Bildmenü durchführt (Farbe, Schärfe etc.) werden als Preview im direkten Vergleich zu den Ausgangseinstellungen dargestellt. Damit kann man direkt auf einen Blick überprüfen, ob sich das Bild tatsächlich verbessert, oder man gerade dabei ist, es "zu verkurbeln". Auch mit diesem Feature wird es gerade den Anfängern ungemein erleichtert, die Zusammenhänge zwischen Parametern und Veränderungen im Bild zu verstehen.
Der hervorragend hilfreiche Waveform-Monitor wurde zudem um eine Automatikomodus erweitert, auf den wir im Laufe dieses Tests noch weiter eingehen werden. Erwähnenswert sind zudem die verschiedenen Picture-Modi, die gegenüber günstigeren Modellen mehr Auswahlvielfalt für den Anwender bieten:
- Cinema 2: In diesem Modus werden die Farben noch kräftiger herausgearbeitet, was besonders alten Filmklassikern zugute kommen soll, bei denen die Filmkopien nicht mehr die originale Farbenpracht bieten. - Cinema 3: Hier wurde der Schwerpunkt nicht auf Genauigkeit, sondern Kontrast und Leuchtstärke gelegt. Dies soll den Modus für Animationsfilme besonders empfehlenswert machen. - Color 1: Dieser Modus entspricht dem alten "Cinema"-Modus der Vorgängermodelle. Die Farbtemperatur ist auf die Videonorm von 6500K / D65 abgestimmt. Theoretisch sollte dieser Modus farblich am neutralsten sein. - Color 2: Ein interessanten Ansatz zeigt dieses Preset: Hier ist die Farbtemperatur auf 6300K abgestimmt, gemäß dem Cinema Distribution Master (DCDM) Standard. - Normal: Der Allround-Modus, der universell auch für das TV-Schauen einsetzbar sein soll. - Dynamic: Bei Dynamic werden alle Lichtreserven ungeachtet der Farbgenauigkeit ausgereizt. Daher ist dieser Modus nützlich, wenn in hellen Räumen ohne Abdunklung projiziert werden soll.
Neben den üblichen Kontrast- und Helligkeitsreglern für Rot, Grün und Blau sind (leider) wieder die drei Gamma-Parameter geblieben, von denen reell nur zwei benutzbar sind und nur wenige Einflussmöglichkeiten auf die Helligkeitsverteilung geben. Zusätzlich zu diesen Grundparametern kann der Anwender digitale Bildverbesserer zur Rauschreduktion von Signalquellen und MPEG-Artefakten aktivieren. Auch die adaptive Schärferegulierung kann hier bei Bedarf deaktiviert werden. Irreführend ist der Modus "Cinema Reality", er verleitet zu dem Glauben, dass der PTAE2000 zu einem "Reverse-Pulldown", sprich die Rückwandlung von 60Hz auf die originale Kinofrequenz von 24Hz, in der Lage sei. Dies ist aber nicht der Fall, es handelt sich hierbei lediglich um einen 60Hz optimierten De-Interlacer. Experten werden ihre Freude am "Colour Management" haben: Mit ihm ist es möglich, gezielt den Farbraum des Projektors zu beeinflussen. Mit Hilfe eines Zielkreuzes kann die gewünschte Farbe direkt im Bild ausgesucht und anschließend in Helligkeit und Farbe nachkorrigiert werden. Alle Anpassungen können anschließend in diversen Farbprofilen abgespeichert werden. Hat man schließlich eine optimale Anpassung für eine gewisse Anwendung gefunden, möchte man sie im Beamer auch dauerhaft abspeichern und bei Bedarf abrufbereit halten. Hierfür bietet der PT-AE2000 nun gleich 16(!) Speicherbänke, denen auch Namen gegeben werden können, so dass eine anschließende Verwechslung ausgeschlossen wird.
Die zweite Hauptkategorie "Position" bietet aller Parameter zur Bildgeometrie: Es können die Bildlage, das Bildformat und der Trapezausgleich (bei Schräglage des Projektors) justiert werden. .
Aber auch sinnvolle Optionen wie der HDMI Signalpegel und der Lampensparmodus sind dort wiederzufinden. Ferner wird ein Überblick über die verbrauchte Lampenzeit gegeben.
2.3 Der Panasonic Waveform Monitor Hier noch einmal ein ausführlicher Exkurs in den einzigartigen Wave-Form-Monitor, der für den PT-AE2000 weiter verfeinert wurde: Aktiviert man die Funktion "Waveform Monitor" des Picture Menüs, so öffnet sich eine Art Oszilloskop, das eine Pegelanalyse des gerade ausgegebenen Bildes gibt. Im Screenshot oben ist das Ergebnis in der linken unteren Ecke zu erkennen, das dem aktuellen Filmbild entspricht. Auf den ersten Blick erscheint es wenig aussagekräftig, doch wenn man die Funktionsweise erst einmal verstanden hat, können nützliche Informationen anschaulich sichtbar gemacht werden. Zur Erklärung befassen wir uns zuerst mit den wählbaren Funktionen des Monitors:
Im Single Line Modus wird die Arbeitsweise des Monitors im Screenshot deutlicher: Die graue durchgezogene Linie im oberen Bilddrittel markiert die von uns ausgesuchte Bildzeile. Genau diese Zeile wird demnach vom Waveform Monitor analysiert. Im unteren Bilddrittel ist nun das Ergebnis in voller Bildbreite zu erkennen. Auf der X-Achse befinden sich dabei die einzelnen Bildpixel der ausgesuchten Zeile, auf der Y-Achse der Helligkeitspegel jedes Pixels, er entspricht dem Luminanzkanal des Komponentensignals (Y Pb Pr). Vergleichbar ist die Anzeige mit der Pegelmessung eines Oszilloskopes mit dem Unterschied, dass hier auch digitale Bildquellen untersucht werden können. Gehen wir das Bildbeispiel oben einmal durch: Am linken Randbereich unserer "Testzeile" befinden sich Himmel und ein Felsen mittlerer Helligkeit. Direkt darunter im Waveformmonitor ist der Helligkeitspegel angezeigt, er liegt knapp über 50% (1). Rechts neben dem Felsen ist die helle große Sonne, durch die sich unsere Testlinie zieht. Dies ist auch im Diagramm zu erkennen, der angezeigte Signalpegel liegt auf dem Maximalpegel von 100% (2). Weiter rechts im Bild folgt das Raumschiff mit den Passagieren. Hier sind vornehmlich dunkle Bildinhalte mit nur vereinzelten helleren Elementen (3/4) Im laufen Filmbild wie oben konnten wir also mit dem Waveform-Monitor schnell sehen, wie stark und in welchen Bereichen der Kontrastumfang des Projektors ausgereizt wurde. In diesem speziellen Filmbild wurde der Weißpegel des Projektors im Bereich der Sonne voll ausgenutzt, es kommen aber keine komplett schwarzen Partien vor, zumindest nicht in unserer Analyse-Zeile. Damit sind die Möglichkeiten des Waveform-Monitors aber noch nicht ausgereizt: Statt dem Luminanz(Y)- Pegels kann er auch die Intensitäten der drei Chrominanz- (Farb-) Pegel separat anzeigen:
Im Screenshot oben sehen wir, wie stark der Farbkanal "Grün" in jedem Pixel unserer Testzeile beigemischt wurde. Mit dem Waveform Monitor ist es also möglich, alle Kanäle unseres Bildsignals separat zu analysieren. Bisher haben wir uns dabei auf eine einzige Zeile beschränkt, doch unser PAL-Signal besteht z.B. aus 576 Zeilen. Sie alle einzeln durchzugehen wäre sehr mühsam. Daher bietet der "Full Scan"-Modus die Möglichkeit, die Pegel aller Pixel gleichzeitig anzuzeigen:
Zur weiteren Verdeutlichung haben wir im folgenden Screenshot einzelne Graphenpegel mit Verbindungslinien zum entsprechenden Bildteil ausgezeichnet.
Bei obiger Grautreppe mit feinen Abstufungen hilft der "Full-Scan"-Monitor ungemein: Er trägt zeitgleich die Pegel aller Graustufen in das Diagramm ein und man erkennt, dass alle Grautreppen differenziert dargestellt werden. Wer die Abstufungen genauer untersuchen möchte, wählt den Single-Line Modus und verschiebt die Testlinie einmal in den weißen, einmal in den schwarzen Bereich.
Das Testbild (Screenshot oben) besteht aus grauen Balken, von weiß nach schwarz nach weiß. Darüber zeigt der Waveformmonitor die dazugehörigen Signalpegel an. Im niedrigen Auflösungsbereich (links) ist die klare Wellenform gut zu erkennen. Bei höheren Auflösungen stößt der Waveformmonitor aber an seine Grenzen, er löst nicht klar genug auf, um die Pegel klar zu dokumentieren. Immerhin kann man aber bis zur höchsten Auflösung erkennen, dass kein Pegelabfall stattfindet. Dadurch haben einzeilige, kleine Details die selbe Helligkeit wir große.
Obiges Testbild hat eine Besonderheit: Alle farbigen Felder stellen Primärfarben und Sekundärfarben mit Blau dar: Blau, Magenta (=Rot + Blau) und Zyan (=Grün + Blau). Das Testbild ist so angelegt, dass bei richtiger Sättigung der Blauanteil in allen Feldern genau gleich stark sein muss. Betrachtet man das Bild durch einen blauen Plastikfilter, sieht man nur den Blauanteil und kann so per Auge die Abstimmung vornehmen. Doch diese Methode ist nicht wirklich elegant, denn hier hängt das Ergebnis vom blauen Plastikfilter ab. Bei Digitalprojektoren gibt es nicht selten durch die Lampe bestimmte Toleranzen im Peakbereich der blauen Wellenlängen, so dass man sich nie sicher sein kann, auch wirklich den gesamten Blauanteil durch den Filter zu sehen. Eleganter und einfacher wird es da mit dem Waveformmonitor: Es reicht, den "B(lau)-Modus" Monitor zu aktivieren und die Testlinie durch die farbigen Felder "laufen zu lassen", schon bekommt man die Blaupegel übersichtlich angezeigt. Obigem Bild kann man leicht entnehmen, dass der Pegel der Farbe Blau unter dem von Magenta und Zyan liegt. Dies zeigt, dass in diesem Beispiel die Farbsättigung zu niedrig eingestellt ist. Erhöht man die Farbsättigung, so kann man in Echtzeit die Pegel genau aufeinander abstimmen: Die ganze Prozedur dauert nur wenige Sekunden, so einfach ließ sich die Sättigung bisher noch nie abstimmen. Im FullScan Modus kann man die Einstellung noch einmal überprüfen.
Nicht so beim PT-AE2000 mit seinem Waveform-Monitor. Mit dem entsprechenden Testbild kann man auch die "virtuelle" Rot- und Grünbrille aufsetzen.
Auch dieses Testbild ist so angelegt, dass die Farbpegel jeder Grundfarbe in den entsprechenden Primär- und Sekundärfarben gleich sein müssen. Im obigen Screenshot haben wir den R-Modus des Monitors aktiviert und sehen auf einen Blick: Die Rotpegel stimmen.
Bisher half uns der Waveformmonitor effektiv bei der Justage der Helligkeitspegel und der Farbsättigung. Zudem gab er uns einen beschränkten Überblick über die Detaildarstellung des Bildes. Dies allein sorgt für zahlreiche Pluspunkte im Justage-System des PT-AE2000. Doch damit sind seine Möglichkeiten immernoch nicht ausgeschöpft. Wir geben an dieser Stelle noch weitere Beispiele, welche "Spielereien" für Techniker noch in diesem interessanten Feature stecken: Mit folgendem Testbild lässt sich die Farbmatrix des Farbdekoders überprüfen. Ungeachtet der Farben muss das Bild über die gesamte Fläche die selbe Helligkeit aufweisen.
Mit Hilfe des Full-Modus des Wavemonitors kann man die Pegel leicht überprüfen. Wie man sieht ergeben sie in diesem Beispiel eine durchgezogene Linie, sie sind alle auf dem selben Niveau, so wie es sein soll.
Wieder belegt der FullScan Monitor (Y-Modus), dass der Luminanzpegel (Y) für alle Pixel absolut gleich ist. Betrachtet man aber einen der Farbkanäle (z.B. Grün) separat, sieht man, wie das Muster ins Bild kommt:
Im Bild oben sind deutlich die Pegel-Ausschläge von Grün zu erkennen, die sich zwischen 0% und ca. 70% bewegen. Interessant wird es dabei in den engen Bereichen an der Spitze der Pyramide, man kann die Farbauflösung überprüfen.
Je feiner der Pegelanstieg und je weniger Treppenstufen im Messdiagramm, desto besser die Auflösung des Bildausgabegerätes. Im Single Line Modus lässt sich dies noch besser beobachten:
Wie man leicht erkennt, der Panasonic Waveform-Monitor ist ein eingebautes Messgerät, das zahllose Anwendungen sowohl für den Anfänger als auch den fortgeschrittenen Nutzer erlaubt. Er ersetzt teilweise teures Messequipment und hat man die Funktionsweise und die Zusammenhänge einmal verstanden, kann man "professionell" bestimmte Teilbereiche der Bildkalibrierung durchführen oder gar die Qualität der jeweiligen Zuspieler objektiv beurteilen. Wir gratulieren dem Hersteller zu diesem beeindruckenden Feature, das auch uns den Test und die Einmessung des Gerätes sichtbar erleichtert. Hier haben sich Ingenieure ernsthafte Gedanken darüber gemacht, welche sinnvollen "Tools" man dem Anwender zur Verfügung stellen kann, die nicht weiter verwirren, sondern helfen.
2.4 Fazit Bedienung Insgesamt überzeugt der gelungene Mix aus übersichtlicher aber leistungsfähiger Menüstruktur, hervorragender Fernbedienung und dem Analysetool wie schon beim PT-AE1000. Alle üblichen Bildparameter zur Kalibrierung sind vorhanden, sichtbar vereinfacht wird die Bildkalibrierung zudem durch den Waveform-Monitor, wie wir oben ausführlich dokumentiert haben. Trotz der Verbesserungen und dem Automatikmodus sind immernoch die spartanischen Bildfunktionen zu bemängeln, vor allem der Gammaequalizer, der nur wenig Einflussmöglichkeiten auf die Helligkeitsverteilung zulässt. Wie bei allen Panasonic-Modellen ist man auf die Werkseinstellungen im beträchtlichen Maße angewiesen, die wir im Bildtest ausführlich überprüfen...
Mit wachsender nativer Auflösung relativiert sich das LCD-typische Problem des "Fliegengittereffektes" immer mehr. Aus angemessenem Betrachtungsabstand stört sich praktisch niemand mehr an den schwarzen Trennstreifen zwischen den einzelnen Pixeln bei FullHD LCD-Projektoren. Dennoch hält Panasonic weiterhin an der "Screen-Smooth" Technologie fest und hat sie im Falle des PT-AE2000 sogar weiterentwickelt. Durch eine spezielle Optik werden die Kanten der einzelnen Pixel weichgezeichnet, so dass die schwarzen Lücken nahezu verschwinden.
Die Technik bewährt sich auch beim PT2000, wie man im Screenshot oben erkennen kann, sind einzelne Pixel kaum bis gar nicht mehr auszumachen, aber dennoch voneinander getrennt. Dadurch wird das Bild homogener und sehr kurze Betrachtungsabstände werden möglich. Gerade in Verbindung mit FullHD Bildquellen kann man so dem Kino-Original auch in den Dimensionen näher kommen. Im Falle des PT-AE2000 kostet diese Technologie auch keine Schärfe, allen Gerüchten zum Trotz.
3.2 Farbumfang (Know How Link hier) Viele LCD-Projektoren weisen einen vergrößerten Farbraum auf, als ihn die Videonorm vorsieht. Im Ergebnis wirkt das Bild bunter und auch in kräftigen Tönen Kino-ähnlicher, doch durch die Abweichung vom Videostandard werden manche Bildinhalte farblich übersättigt. Was dem Kinooriginal nun näher kommt, darüber scheiden sich die Geister. Manche sehen den beschnittenen Farbraum der Videonorm gegenüber dem Kinooriginal schon als Farbverfälschung an, andere wiederum stören eventuelle Farbabweichungen durch einen vergrößerten Farbraum. Die perfekte Universallösung gibt es leider nicht, so dass man dem Anwender am besten selbst die Wahl überlässt. Genau dies tut der Projektor mit verschiedenen Presets. Für die Filmreproduktion bieten sich dabei besonders die "Cinema1"- und "Color1"- Modi an, da hier der kontraststeigernde Pure-Color-Filter zum Einsatz kommt.
In der Messung oben sehen wir den Farbraum des Cinema1-Modus (weißes Dreieck), der gegenüber der Videonorm deutlich vergrößert erscheint (dunkles Dreieck). Der Ansatz des vergrößerten Farbraumes ist leicht nachzuvollziehen: Analoge Kinoprojektionen weisen einen deutlich größeren Farbraum auf, als unser veralteter Videostandard. Daher erhalten bunte Szenen im Kino eine viel intensivere Farbenpracht, als sie mit einem herkömmlichen Fernseher möglich wäre. Mit anderen Worten: Unsere Videonorm ist lange nicht so farbenkräftig, wie das Kino-Original. Zwar ist auch der vergrößerte Farbraum des Cinema1-Modus nicht so groß wie der des Kinooriginals, doch ist er offensichtlich der Versuch eines Kompromisses: Mit ihm sollen kräftigere Farben möglich gemacht werden, ohne das Bild unnatürlich bunt erscheinen zu lassen. Das Problem ist aber, dass unsere Software, sprich DVDs, TV etc., nicht auf einen vergrößerten Farbraum ausgelegt ist, so dass zwangsläufig Kompromisse in der Farbgenauigkeit eingegangen werden müssen. Der Cinema1 Modus ist für alle, die eher Kompromisse in der Farbgenauigkeit als in der Lebendigkeit der Farben eingehen wollen.
Ganz anders sieht es im "Color1"-Modus aus: Hier ist der Farbraum des Projektors sehr gut auf unsere Videonorm getrimmt (vgl. Messung oben). Legt man Wert auf videogerechte Farbdarstellung, bietet der Panasonic mit dem Color1-Modus einen klaren Vorteil gegenüber vielen seiner Konkurrenten, die ab Werk weniger genau abgestimmt sind. Jeder Farbton erscheint beim PT2000 so, wie von den Videomachern beabsichtigt.
Ebenfalls wichtig für die natürliche Farbdarstellung ist der Weißabgleich, alle neutralen Graustufen müssen auf die von der Videonorm festgelegte Farbtemperatur von 6500K / D65 abgestimmt sein, damit das Mischverhältnis der Grundfarben stimmt. Sowohl der Cinema1-Modus als auch der Color1-Modus zeigen Präzision:
Der Color1-Modus hielt sich in Sachen Farbraum sehr gut an die Videonorm, und auch in der Farbtemperatur zeigt sich die Werkseinstellung vorbildlich, wenn auch nicht perfekt. Wie das Diagramm oben zeigt liegt die Farbtemperatur neutraler Graustufen nahe an den erforderlichen 6500K, lediglich ein kleiner Rotüberschuss macht das Bild ein wenig zu warm. LCD-Typisch ist der Blaustich in dunklen Bereichen, der aber nicht komplett beseitigt werden kann. In Verbindung mit dem vorbildlichen Farbraum bietet der "Color1" Modus gute Farben gemäß der Videonorm, die mit den gebotenen Einstellmöglichkeiten noch perfektioniert werden können.
3.3.2 "Cinema1"-Modus Auch der Cinema1-Modus soll für die Spielfilmdarstellung geeignet sein, schließlich ist er der "Hollywood-Modus". Auch hier enttäuschen die Messergebnisse nicht: Mit einem leichten Blauüberschuss und Rotmangel ist die Bilddarstellung ein wenig kühler, aber durchaus im Toleranzbereich. Es ist allerdings zu berücksichtigen, dass der Cinema1-Modus einen größeren Farbraum aufweist und deshalb zu anderen Bildergebnissen führt, als der Color1-Modus: Die Farben sind insgesamt kräftiger, was sich vor allem in Gesichts- und Naturfarben zeigt.
3.3.3 "Cinema2"-Modus Ebenfalls akzeptabel ist der Weißabgleich des Cinema2-Modus, wenn auch nicht so genau wie Color1 und Cinema1.
Eine gewisse Annäherung an die D65-Norm ist erkennbar, ein Zyan-Stich verfälscht aber die Bilddarstellung unvorteilhaft. Kombiniert mit dem ebenfalls sehr grünlastigen Farbraum ist dieser Modus trotz des akzeptablen Weißabgleichs nicht empfehlenswert.
3.3.4 "Color2"-Modus Der Color2 Modus soll laut Hersteller gar nicht auf 6500K abgestimmt sein, sondern auf die Kinonorm von 6300K gemäß DCDM-Standard. Unsere Messergebnisse bestätigen diese Angabe. Das obige Diagram zeigt die absolute Farbtemperatur, sie liegt im Color2-Modus, wie angegeben, bei 6300 Kelvin.
3.3.5 "Cinema3"-Modus Wie bereits erläutert ist der Cinema3-Modus nicht auf Genauigkeit, sondern auf Leuchtkraft und bunte Farben getrimmt worden. Bei Digitalprojektoren mit UHP-Lichtquelle gilt aber nach wie vor: Je heller, desto ungenauer die Farben.
Eine Farbkalibrierung ist bei dem Cinema3-Modus dann auch nicht zu erkennen. Insgesamt ist die Bilddarstellung zu blaulastig, in allen Bildinhalten schleicht sich ein starker Rotmangel dazu. Die Herstellerempfehlung, den Modus für Animationsfilme zu nutzen, können wir nicht bestätigen.
3.3.6 "Normal"-Modus Wer mehr Licht auf der Leinwand wünscht, ist mit dem Normal-Modus besser bedient als mit "Cinema3". Zwar ist auch hier die Bilddarstellung zu kühl, aber ohne den lichtschluckenden Farbfilter im Lichtweg.
Dadurch wirkt die Bilddarstellung glaubhafter, auch wenn der Normal-Modus keinen Anspruch auf perfekte Farben erhebt.
3.3.7 "Dynamik"-Modus Noch mehr Licht als der Normal-Modus bietet "Dynamik", hier wird der Projektor in Sachen Kontrast und Helligkeit an seine Grenzen gebracht.
3.3.8 Fazit Farbdarstellung Das Konzept des PT-.AE1000 wurde beim AE2000 beibehalten: Wie schon bei dem Farbraum zeigt er auch in der Farbtemperatur eine unglaubliche Vielseitigkeit in den voreingestellten Werksmodi. Für jede Anwendung ist etwas dabei: Möchte man unter nicht optimalen Bedingungen z.B. TV schauen, so bieten sich die lichtstarken Modi Normal oder Dynamik an. Für die Filmwiedergabe im abgedunkelten Raum sind wiederum Color1 bzw. Cinema1 nahezu perfekt. Wenn man nochmehr Perfektion wünscht: Im Bildmenü sind die typischen RGB-Parameter für den Weißabgleich vorhanden. Vielseitige Presets, genau abgestimmte Kinomodi, wichtige Einstellparameter - besser kann ein Projektor ab Werk kaum ausfallen. Auch in dieser Disziplin überzeugt der neue Panasonic-Referenz-Beamer erneut.
Weitere Vorteile der neuen D7-Panels sollen vor allem eine erhöhte Helligkeit und ein verbesserter Kontrast sein. Dies müsste dem PT-AE2000 deutliche Vorteile gegenüber seinem Vorgänger bringen. Tatsächlich fallen in den offiziellen technischen Daten erhöhte Angaben für Helligkeit und Kontrast auf. Doch wir vertrauen grundsätzlich nicht auf Herstellerangaben, sondern ermitteln eigenhändig die "Hard Facts": Der maximale Kontrast wird im Dynamik-Modus in Verbindung mit der adaptiven Blende erreicht. Hier wird der Projektor ungemein hell bei gleichzeitig gutem Schwarzwert, die Werksangabe von 16000:1 wird sogar übertroffen. Ebenfalls beeindruckend zeigt sich der native Kontrast bei abgeschaltete Blende: Mit bis zu 3050:1 (je nach Zoom) übertrifft der PT-AE2000 seinen Vorgänger noch einmal deutlich, es wurde nicht zuviel versprochen. Allerdings muss an dieser Stelle erwähnt werden, dass diese Werte nicht bei akkurater D65-Farbdarstellung erreicht werden. "Netto", sprich bei richtig kalibrierter Farbtemperatur, bleibt immerhin ein nativer Kontrast von ca. 2000:1 übrig (7000:1 mit Blende). Diesen guten Wert verdankt der Projektor vor allem dem internen Pure-Color-Filter, der bei den Cinema-Modi automatisch in den Lichtweg geschoben wird. Mit einem noch genaueren Filter wären aber eine noch bessere Kontratsausnutzung und vor allem mehr Helligkeit möglich gewesen. Denn vor allem der Lichtverlust schlägt mit 70% für unseren Geschmack zu stark zu Buche. Zum Glück verfügt der PT-AE2000 über eine leistungsstarke Lichtquelle, so dass immernoch 500 Lumen bei korrekten Farben auf der Leinwand übrig bleiben. Panasonic PT-AE2000
Die Tabelle zeigt auf, wie unterschiedlich Helligkeit und Kontrast je nach verwendetem Modus und Lampeneinstellung ausfallen. Die Werte entsprechen dem maximalen Zoom (maximale Bildgröße bei gegebenem Abstand). Andere Zoomeinstellungen beeinflussen die Ergebnisse wie folgt:
- Auswirkung des Zoombereichs auf die Lichtleistung: Wie bei fast allen Projektoren mit einem so außergewöhnlich großen Zoombereich wirkt sich dieser auch bei dem PT-AE2000 merklich auf die Lichtleistung aus. Es gilt: Je weiter der Projektor von der Leinwand steht, desto dunkler wird er. So bietet der Projektor z.B. im "Normal"-Modus eine Lichtleistung von 950 Lumen, wenn man den Zoom ausreizt und ihn so nahe wie möglich an die Leinwand stellt. Bei gleicher Bildbreite sinkt die Lichtleistung aber auf 740 Lumen, wenn man den Abstand zwischen Projektor und Leinwand maximiert. Je heller man demnach das Bild haben möchte, desto näher sollte man den Projektor platzieren. Der Unterschied in Sachen Licht beträgt ca. 20%!! Als Beispiel geben wir die entsprechenden Ergebnisse bei minimalem Zoom = maximalem Projektionsabstand.
- Auswirkung des Zoombereichs auf den Kontrast: Genau umgekehrt verhält es sich beim Kontrast: Je weiter der Projektor weg steht, desto höher sein Kontrast, desto besser sein Schwarzwert. Bei maximalem Zoom verbleiben dem Beamer in unserem Beispiel 5500:1 Kontrast, bei minimalem Zoom und größtmöglichem Abstand immerhin 7000:1. Auch hier sind es rund 20% Unterschied!!
- Besonderheiten des Modus "Dynamik" Wie zu erwarten war bietet der Projektor im Dynamik-Modus die meiste Helligkeit. Maximiert man den Zoom, so erreicht er tatsächlich knapp die Werksangabe von 1500Lumen, bei minimalem Zoom sind es, wie schon erläutert, 20% weniger. Zusätzlich fällt aber der hohe Kontrast bei eingeschalteter adaptiver Blende auf. Hier haben wir ein weiteres Phänomen beobachtet: Grundsätzlich ist die adaptive Blende im Dynamik-Modus so programmiert, dass sie einen Kontrast von rund 8000:1 gewährleistet. Stellt man den Lampenmodus aber auf "Normal", so sind sogar 10000:1 bis 25000:1 (kein Messfehler!) möglich. Die Blende arbeitet dabei nach einem überraschenden Prinzip: Nach "normaler" Arbeitsweise schließt sich die Blende in Echtzeit schlagartig, so dass 8000:1 auch bei schnellen Filmsschnitten von hell nach dunkel gewährleistet sind. Nach einer Wartezeit von ca. 3 Sekunden schließt sich die Blende dann weiter in kleinen Schritten, ähnlich zu der Blende eines Sony VPL-HS60. Dies macht sie ebenfalls unsichtbar, so dass Filmszenen, die lange dunkel bleiben, in den folgenden Sekunden weiter "nachdunkeln". So wird ein optimaler Schwarzwert in dunklen Passagen gewährleistet. Diese Methode funktioniert außergewöhnlich gut, so dass wir nicht verstehen, warum sie nicht in Kinorelevanten Modi wie Cinema1 oder Color1 implementiert wurde.
Dieses Kapitel zeigt auf, dass der PT-AE2000 wie schon sein Vorgänger in Sachen Helligkeit und Kontrast viele Gesichter hat und sich sehr vielseitig zeigt. So sind mit ihm Kontraste bis in fünfstellige Bereiche möglich und Lichtleistungen bis zu 1500 Lumen. Alle Werksangaben werden eingehalten. Allerdings lassen sich leider nicht alle Höchstwerte miteinander kombinieren. So ist ein maximaler Kontrast nur bei kleinem Zoom und mit weniger Licht möglich, und umgekehrt. Wer auf akkurate Farben Wert legt, muss zudem sichtbare Einbußen in der Helligkeit in Kauf nehmen. Es zeigt sich, bei der Aufstellung sollte sich der Anwender zunächst mit seinen persönlichen Präferenzen auseinander setzen. Wünscht er viel Licht, so sollte er den Projektor nahe platzieren, ist er ein "Schwarzwert-Fetischist", empfiehlt sich ein weiter Abstand. Wir hoffen, mit obiger Tabelle bei der Wahl des passenden Modis und Aufstellungsstandorts zu helfen.
Wie gut nutzt der Projektor sein Kontrastpotenzial aus? Dies wird bestimmt durch die Helligkeitsverteilung, das Gamma. Leider sind die Bildparameter bzgl. Gamma eingeschränkt, so dass man weitgehend von den Werkspresets abhängig ist. Selbstverständlich gelten auch für die Gammaverteilung Videonormen. Sie basieren bei gängiger Mastering-Praxis auf einem Anstieg von 2,2.
3.4.1 "Color1"-Modus Besonders normgerecht hat sich bisher der Color1-Modus gezeigt, da liegt die Hoffnung nahe, dass dies auch für das Gamma gilt.
Unsere Hoffnung wird erfüllt, absolut gleichmäßig wird ein Anstieg von 2,27 eingehalten. Dadurch erscheint alles im Bild so hell, wie von den Filmemachern beabsichtigt. Die Bildkomposition ist stimmig und glaubwürdig. Dunkle Details werden dabei vom Projektor sehr gut sichtbar herausgearbeitet, im Hellen wirkt nichts überstrahlt.
3.4.2 "Cinema1"-Modus Wie schon bei den Farben ist der Cinema1-Modus auch hier wieder ein wenig auf Effekt getrimmt. Er weist einen höheren Anstieg auf: Mit einer Gammakurve von 2,37 werden Kontraste leicht stärker herausgearbeitet, als es die Norm vorsieht. Dadurch steigt der subjektive Plastizitäts-Eindruck.
3.4.3 "Normal"-Modus Ähnlich fällt unser TV-Modus "Normal" aus. Da er aber insgesamt wesentlich heller ist, ist die Gefahr, dass dunkle Bildelemente in Schwarz verschwinden, nicht so groß. Auch im Gamma ist dieser Modus für seinen Einsatzzweck gut geeignet, er kommt unserem PAL-Standard entgegen. Der gleichmäßige Anstieg sorgt für eine glaubwürdige Bildtiefe.
3.4.4 Cinema2, Color2 und Color3 Modus Ebenfalls steilere Gammakurven bieten die verbleibenden Cinema und Color-Modi:
3.4.5 "Dynamik"-Modus Das letzte Preset ist "Dynamik", der lichtstärkste Modus. Er ist für die Projektion in helleren Räumen gedacht, dementsprechend ist auch seine Gammakurve programmiert: Die Helligkeit steigt hier schnell an, flacht aber nach oben ab. Dadurch wird das Bild künstlich aufgehellt, so dass möglichst viel Bild auch in nicht abgedunkelten Räumen erhalten bleibt. Für eine akkurate Filmdarstellung ist dieser Modus aber so nicht geeignet.
3.4.6 Fazit Gamma Wie bei den Farben zeigt das Preset-System des PT2000, das vom 1000er übernommen wurde, auch in Sachen Gamma eine gute Auswahl für jeden Bedarf. Für die Filmprojektion im dunklen Raum sind wieder besonders der Color1 und der Cinema1 Modus zu empfehlen, weil sie sich nach der Videonorm richten und dabei eine gute Durchzeichnung gewährleisten. Zu den vielseitigen Presets kann der Anwender die Gammakurve mit Hilfe des Bildmenüs nach eigenen Vorstellungen nachkorrigieren. "Gamma fein / mittel / hoch " sind dort getrennt beeinflussbar: Wirklich zu verwenden sind aber nur "fein" und "mittel", denn "hoch" beeinflusst gleichzeitig den Weißpegel und damit den Kontrast , was eine Gammakorrektur nicht darf. Somit sind die Optionen hier nicht gerade üppig, aber besser als nichts.
Wie bereits im Kapitel Technik erläutert, verfolgte Panasonic mit dem PT-AE2000 das Ziel, die Bildschärfe weiter zu erhöhen. Zu diesem Zweck wurde die Optik überarbeitet. Die neue Optik ist auch designtechnisch sehr auffällig mit einem großen polierten Aluminiumring hervorgehoben.
Wir haben die Bildschärfe des PT-AE2000 kritisch untersucht und es sind tatsächlich erneut Verbesserungen gegenüber dem Vorgängermodell zu verzeichnen. Dies ist überraschend, denn schon der Vorgänger zeigte in Sachen Schärfe sehr gute Ergebnisse. Das Bild ist auch bei Ausnutzung des Lensshifts über die gesamte Fläche gleichbleibend scharf, es gibt keine unscharfen Ecken. Auch in Sachen Konvergenz liefert unser Testgerät hervorragende Ergebnisse ab. Wie zu erkennen, sind horizontal keinerlei Konvergenzverschiebungen auszumachen und vertikal höchstens ein minimaler Rotsaum zu erahnen. Selbst in höheren Preisklassen werden keine besseren Werkstoleranzen geboten. (Bitte bachten Sie, dass die Konvergenz von Dreichip-Projektoren einer gewissen Streuung unterliegt). Die Ausleuchtung ist ebenfalls über das gesamte Bild so gleichmäßig, dass keine Bereiche künstlich aufgehellt oder abgedunkelt wirken. Alles in allem wird hier eine der Preisklasse entsprechende solide Leistung abgeliefert. Die angeblich "besonders" gute Optik haben wir natürlich entsprechend einem besonders harten Test unterzogen. Mit Hilfe eine speziellen Testbildes projizieren wir den kleinstmöglichen Bildinhalt auf die Leinwand: Einen einzelnen Pixel! Hier zeigt sich, wie scharf die Optik tatsächlich abbildet. Die Ergebnisse sind mit sehr gut zu bewerten. Die Optik provoziert keine großen Farbsäume, nur ein minimaler Blauschweif ist aus nächster Nähe zu erkennen. Lediglich gegenüber dem HC6000 mit seiner "messerscharfen" Optik muss sich der Panasonic geschlagen geben.
3.7 Overscan (Know How Link hier) Das System zur Justage des Overscans wurde unverändert beibehalten. Die abgeschnittenen Ränder können nicht nur deaktiviert, sondern in zehn Stufen reguliert werden. So ist es möglich, wahlweise den gesamten Bildinhalt darzustellen oder störende Ränder auszublenden.
3.8 De-Interlacing (Know How Link hier) Auch beim De-Interlacing sind uns keine Unterschiede zum Vorgängermodell aufgefallen. Die guten aber nicht perfekten Ergebnisse werden wiederholt:
Panasonic Projektoren waren bislang immer durch ihren Hang zu Doppelkonturen und künstlichen Überschärfungen bekannt. Ein FullHD Beamer wie der PT-AE2000 hat dies eigentlich nicht nötig, weshalb wir hier die Messlatte sehr hoch ansetzen:
Erfreulich ist dabei, dass die Bildschärfe bei reduzierten Doppelkonturen nicht nachlässt, wie sich mit Multiburst-Auflösungstestbildern belegen lässt:
3.9.2 Skalierung Horizontal
Selbst der schwierige Auflösungsbereich um 6MHz zeigt kaum Interferenzen in der Skalierung auf. Ebenfalls positiv zu vermerken ist der geringe Pegelabfall, auch kleinste Details erscheinen nahezu gleich hell, wie grobe, selbst bei reduzierter Schärfe. Dadurch wird die Schärfe des Bildes sichtbar gefördert.
Auch bei der Farbauflösung sorgt eine gute Skalierung für eine angemessene Auflösungsanpassung ohne störende Artefakte. Die Farbtrennung ist bis zur höchsten Auflösung gewährleistet, könnte aber stellenweise noch präziser ausfallen.
3.9.3 Skalierung Vertikal
Eine Skalierung ist nicht zu bemerken, Linearitätsschwankungen liegen auf einem unmerklichen Niveau, wodurch gerade vertikale Kameraschwenks in Film und Fernsehen deutlich profitieren. Sogar einzeilige Details werden ohne Artefakte auf der Leinwand abgebildet, als würde keinerlei Skalierung stattfinden. So bleiben auch feine Strukturen im Filmbild vor Interferenzmustern verschont.
3.10 Shading (Know How Link hier) Shading, sprich die nicht ganz gleichmäßige Farbtemperatur über das gesamte Bild, ist und bleibt ein Thema für jeden 3-Chip Projektor, egal welcher Preisklasse. Selbst High-End Projektoren jenseits der €5000.- haben mit diesem Phänomen zu kämpfen Ziel muss es daher sein, die unvermeidbare Farbwolkenbildungen auf einem möglichst geringen Niveau zu halten, so dass sie während des Filmbetriebs nicht auffällt. Dies gelang bei unserem Testgerät sehr gut, es war nahezu Shading-frei. Zur Absicherung haben wir weitere Projektoren gesichtet: Keines hatte Farbwolken, die in Grauflächen oder gar im Filmbetrieb störend zu sehen waren.
3.11 HDTV / Bewertung Bild gesamt Schon der PT-AE1000 machte in unserem Test eine durchweg gute Figur in den Einzeldisziplinen, der PT-AE2000 hält dieses Niveau, übertrifft es aber sogar in den Bereichen, die der Hersteller angekündigt hatte: Die Farbdarstellung ist durch einen genau abgestimmten Farbraum und dem dazu passenden D65-Weißabgleich nahezu perfekt (Color1). Alle Farben erscheinen auf der Leinwand, so, wie es von den DVD-Machern beabsichtigt wurde. An keiner Stelle wirkt das Bild künstlich übersättigt oder zu blass. Die Signalverarbeitung unterstützt dabei fließende Farbübergänge und minimiert störende Farbreduktionen, soweit möglich. Wenn sich auf der Leinwand einmal ein farbliches Artefakt zeigt, so kommt es von der Quelle, nicht dem Projektor. Wer es dennoch lieber bunter mag, dem bleibt der Cinema1-Modus mit seinem vergrößerten Farbraum. Zwar wird das Bild dadurch stellenweise ein wenig zu "poppig" aber besonders Animationsfilme profitieren von den leuchtenden Farbtönen. Ähnlich gut sieht es bei der Bildplastizität aus: Der PT-AE1000 war seinerzeit der LCD-Projektor mit dem höchsten nativen Kontrast auf dem Markt. Dazu gesellt sich eine in Echtzeit (50 bis 60x /Sekunde) arbeitende adaptive Blende, die ohne störendes Flackern den Lichtstrom reguliert. Die Blende wurde beim PT-AE2000 beibehalten, die LCDs aber auf die neueste D7-Generation aktualisiert. Die Umstellung macht sich bezahlt: Der PT-AE2000 bietet einen um 25% erhöhten nativen Kontrast und eine bis zu 40% höhere Bildhelligkeit als sein Vorgänger. Besonders in den Cinema-Modi macht sich dies bezahlt, da hier das Manko des "dunklen" Bildes mehr als behoben ist. Der erhöhte Kontrast macht sich nicht im Schwarzwert bemerkbar, sondern vor allem in der erhöhten Helligkeit. Dadurch beeindrucken vor allem "Mischszenen", bei denen dunkle und helle Elemente im Bild sind. Ebenfalls vorbildlich arbeitet die Gammakorrektur, die auch bei geschlossener Blende eine gute Durchzeichnung von dunklen Partien bietet. Dieses System erlaubt so einen guten Schwarzwert, der auch dunklen Szenen genügend Plastizität erlaubt. Auch dieses Jahr gehört der PT-AE2000 zu den Projektoren mit den höchsten Kontrasten, vor allem in Verbindung mit Lichtleistung. Der zweite Ansatz zur Produktverbesserung war die Erhöhung der Bildschärfe. Zwar war der Vorgänger PT-AE1000 schon alles andere als unscharf, doch in Anbetracht seiner starken Konkurrenz (Mitsubishi HC6000) sind die Maßstäbe signifikant gestiegen. Das Vorhaben ist den Ingenieuren gelungen: Die neue Optik löst die 2Megapixel Auflösung sehr gut auf und gewährleistet eine über die gesamte Fläche homogene Schärfe. Auch die Nutzung des Lens-Shifts hat keinen störenden Schärfeabfall zur Folge. Und die "Screen-Smooth" Technologie? Lange war sie im Verruf, die Bildschärfe allgemein zu verringern. Spätestens mit dem PT-AE2000 hat Panasonic aber nun bewiesen, dass diese Technologie tatäschlich nur die Lücken schließt, nicht aber das Bild insgesamt weichzeichnet. Insofern bringt die Technologie tatsächlich ohne Kompromisse den Vorteil, das Fliegengitter aufs Unmerkliche zu verringen. Wie groß dieser Vorteil allerdings ist, sei dahingestellt, denn FullHD LCD-Projektoren leiden alleine wegen der großen Anzahl an Pixel eh schon nicht mehr unter einem wirklich störenden Fliegengittereffekt. Der Projektor ist zweifelsohne in der Lage, das volle Schärfepotenzial von HD-Signalquellen auszunutzen. Selbst kleinste Details werden glaubwürdig scharf abgebildet, besonders beeindruckend verhält sich die Darstellung von nativem 1920x1080 Bildmaterial. Die gute Signalverarbeitung in Kombination mit der sehr guten Optik bietet eine hervorragende Detaildarstellung, so dass dem Betrachter nichts im Bild verborgen bleibt. Und auch bei PAL-Signalquellen gibt sich der Projektor keine Blöße und das, obwohl er über keine externen Scaler renommierter Marken verfügt. Die hausinterne, überarbeitete Schaltung bietet hier solide Ergebnisse, auch wenn das HQV Niveau nach wie vor nicht erreicht wird Technikbedingte Artefakte halten sich ebenfalls auf einem Minimum: Mit Smoothscreen können auch verkürzte Betrachtungsabstände realisiert werden, fast so, wie bei einem LCOS Projektor. Vertical Banding existiert nicht mehr, die Farbwolkenbildung ist unmerklich.
Der PT-AE2000 entstand unter dem Motto: "True Image - the image that achieves the Directors Intention". Zu deutsch: Das Bild auf der Leinwand soll genau so erscheinen, wie es vom Regisseur beabsichtigt wurde. Dies ist auch das Ziel eines jeden Heimkinoenthusiasten. Doch selbst im digitalen Zeitalter werden viele Steine in den Weg gelegt. Eines der Hauptprobleme sind die unterschiedlichen Farbräume zwischen unserem veralteten Videostandard und dem analogen Kino. Um einen angemessenen Kompromiss zu finden, haben die Ingenieure professionelle Hilfe aus Hollywood in Anspruch genommen. Der resultierende Cinema1-Modus setzt sich teilweise über die jetzige Videonorm hinweg, um der Farbenpracht des Originals näher zu kommen. Dieser Ansatz ist logisch und im Ergebnis sehenswert. Wer dennoch konservativ gemäß der Videonorm schauen will, der ist mit dem Color1-Modus bestens bedient, hier werden alle Videonormen, von Farbraum über Weißabgleich bis hin zu Gamma, penibel eingehalten, ohne dass der Anwender selbst Hand anlegen muss. Durch die verschiedenen Modi ist es Panasonic gelungen, allen Ansprüchen Rechnung zu tragen, besser und vielseitiger geht es kaum. Mit der Kompatibilität der HDMi1.3 Eingänge zu dem xvYCC-Standard ist der PT2000 zudem noch zukunftssicherer als sein Vorgänger.
Panasonic verfolgte in diesem Jahr ein ähnliches Ziel wie Mitsubishi und Epson: Einen Projektor auf der Basis des guten Vorgängers zu schaffen, bei dem die Hauptdefizite beseitigt werden. Dies war im Falle des PT-AE2000 nicht leicht, denn der Vorgänger PT-AE1000 hatte eigentlich keine signifikanten Defizite. Doch wo kann man einen Projektor in der Regel immer verbessern? Richtig, in Helligkeit und Kontrast. Und Panasonic hat stets mit dem Vorurteil zu kämpfen, dass die Smooth-Screen Technologie Schärfe kostet. Damit waren die Ziele gesteckt, der PT-AE2000 sollte heller, kontrastreicher und schärfer werden. All diese Ziele sind gelungen. Wie im Bildteil untersucht bietet er eine deutlich gesteigerte Bildhelligkeit, die ihm sowohl in den Kino-Modi, als auch in dem Dynamik Modus zugute kommt. Da der Schwarzwert unverändert blieb, hat sich damit der Kontrast ebenfalls deutlich gesteigert. Die guten Ergebnisse des Vorgängers werden in diesen Domänen so übertroffen. Gleiches gilt für die Schärfe, die verbesserte Optik projiziert adäquat die volle HD-Auflösung auf die Leinwand. Dies wird unterstützt durch die Digital Clarity Schaltung. Besonders gut ließ sich die neue Technik mit Filmszenen überprüfen, bei denen die Kamera auf ein Element fokussiert ist (z.B. ein Gesicht), während der Hintergrund leicht unscharf wirkt. Auf der Fokusebene produziert der PT-AE2000 eine Bildschärfe, die sich vor anderen FullHD Beamern nicht verstecken muss. Kleinste Details wurden plastisch herausgearbeitet, ohne dass störende Doppelkonturen den Eindruck stören. Das Schärfepotenzial der Bildquellen wird maximal ausgenutzt, hier hat Panasonic seine Hausaufgaben gemacht. Als Kritikpunkt könnte man lediglich bemerken, dass die Schärfedifferenz zwischen fokussierten Objekten und Hintergrund derart klar heraus gearbeitet wird, dass es schon surreal detailliert wirkt. Neben diesen Verbesserungen wurden die anderen Merkmale des PT-AE1000 beibehalten. Dazu gehören die vorbildlich abgestimmten Kino-Modi, die dem Anwender eine große Auswahl bieten. So kann der gewünschte Farbraum ausgesucht und mit einer der Videonorm entsprechenden Farbtemperatur kombiniert werden. Die Gamma-Presets sind zum Glück auch vielseitig und akkurat, denn hier hat der Projektor nach wie vor Defizite in den Einstellmöglichkeiten. Die resultierende mögliche Bildqualität haben wir im letzten Kapitel bereits ausführlich beschrieben. Der Projektor leistet sich in praktisch keiner Domäne Schwächen: Er verbindet hervorragende Farben mit guter Bildschärfe und ansprechendem Kontrast. Besonders in letzerer Disziplin weist er manche LCD-Konkurrenten in ihre Schranken, zumal er über ein nahezu perfekt arbeitendes Iris-System verfügt.
Bei der Aufstellung bietet der Projektor durch seinen großen Zoombereich, seinen Lensshift und dem elektrischen Fokus & Zoom maximale Flexibilität bei gutem Luxus. Bei der Bedienung hat man das System bisheriger Modelle übernommen und kaum erweitert. Besonders interessant ist nach wie vor der Waveform-Monitor, mit dem man auch ohne teure Messinstrumente das Bild sehr gut auf die eigenen Bedürfnisse einstellen kann. Allerdings erfordert er ein gewisses Maß an technischem Verständnis und Einarbeitungszeit. Immerhin bietet der neue Automatik-Modus eine gewisse Untsertützung. Die sonstigen Funktionen sind vielseitig, aber nach wie vor nicht so umfangreich, wie bei manch anderem Gerät. Besonders die eingeschränkten Gammaparameter führen erneut zu Punktabzug.
Zusammenfassend halten wir die technischen Veränderungen noch einmal fest: - Neueste D7-Panelgeneration
5. Bewertung - Große Abmessungen
18. Dezember 2007, Ekkehart Schmitt
Full HD erfordert hochwertige Kabel:
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