Test: LCD Projektor Panasonic PT-AE 900
Update zum 700er, großer Sprung oder kleiner Schritt?
Zur Hauptseite von www.Cine4Home.de



Durch den großen "FullHD"-Hype und die zahlreichen neuen Produkte in diesem Segment sind die "guten alten" 720p-Beamer schon fast in Vergessenheit geraten. Dementsprechend wenig neue Modelle gibt es diesbezüglich in diesem Jahr auf dem Markt. Dies ist schade, denn nicht jeder Interessent für ein großes Heimkinobild legt Wert auf eine vollständige HD-Ausnutzung, schließlich ist das Angebot an hochauflösender Softrware derzeit noch mehr als dürftig. Und außerdem handelt es sich bei 720p-Projektoren auch um HD-taugliche Geräte, die sowohl herkömmliches PAL-Material als auch High Definitionb adäquat auf der Leinwand abbilden können.

 

Wir verweisen im voraus auf unsere Testkriterien, die ausführlich in unserem Know How Special: "Projektoren / PlasmaTVs - Qualitätsmerkmale - Die Testkriterien von Cine4Home" beschrieben werden.

 


1. Ausstattung und Technik (Know How Link hier)

Wenn man die vorangegangenen Modellreihen (PTAE200, 300, 500) betrachtet, so stellt man fest, dass ein Gehäusechassis rund zwei bis drei Gerätegenerationen überdauert, bis es durch ein neues ersetzt wird. Auch beim PT-AE700/900 scheint sich dieser Zyklus zu bestätigen.

Bereits auf den ersten Blick ähnelt der PTAE-900 seinem Vorgänger fast wie ein Ei dem anderen. Lediglich die Belüftungspartie (links vorne) und die Tasten wurden einem kleinen „Facelift“ unterzogen, ansonsten blieb das Gehäuse, auch in der Farbe, unverändert.

 

In Anbetracht des gelungenen Designs ist diese Wiederholung aber nicht als negativ zu bewerten. Die Verarbeitung wirkt erneut angemessen hochwertig und solide und lässt keine Mängel erkennen.




1.1 Technik (Know How Link hier)

Auch auf technischer Seite sind gegenüber dem Vorgänger nur wenige Neuerungen den technischen Daten zu entnehmen. Der Grund hierfür ist klar: Panasonic hatte damals als erster Hersteller weltweit das System der dynamischen Irisblende im PTAE700 integriert und war so den meisten anderen Herstellern hier eine Generation voraus. Währen die Mitbebwerber diese nun als bemerkenswerte Neuerung bewerben, ist die Technik beim PT-AE900 schon ein „alter Hut“. Das eigentlich Neue ist im PTAE900, wie in den anderen Modellen auch, die neue Generation von LCD-Panels aus dem Hause Epson, die D5-Reihe.


Die neuen D5-Panels

Im Bild oben ist das eigentliche „Herz“ des PT-AE900, die drei LCD-Panels, die für die Bilderzeugung zuständig sind, zu erkennen. Sie alle sind Mikrometer-Genau auf ein Glasprisma montiert, das die drei Einzelbilder wieder zu einem farbigen Gesamtbild vereint.


"Aus Drei mach Eins", das Glasprisma


In ihrer nativen Auflösung haben sich die neuen LCDs nicht verändert, sie bringen 1280x720 Bildpunkte auf die Leinwand und sind somit „HD-ready“. Besser sein sollen ihre Kontrasteigenschaften und Füllrate: Durch weniger Pixelabstände soll mehr Maximalhelligkeit und damit mehr Kontrast erreicht werden, gleichzeitig soll der störende Fliegengitter-Effekt vermindert sein. Letzteres ist bei Panasonic-Modell seit einigen Generationen eh kein Thema mehr, da der Hersteller hier seine eigene Smooth-Screen Technologie einsetzt.



Ebenfalls unverändert blieb die Lichtquelle, eine 130 Watt UHM Lampe. Mit einer Lebensdauer von 2000 bis 3000 Stunden entspricht sie nach wie vor dem aktuellen Stand der Technik und sorgt für ein angemessenes Preis- / Stundenverhältnis.

Muss sie einmal ausgetauscht werden, so kann mit wenigen Handgriffen der Deckel des Lampenschachtes geöffnet und die Lampe getauscht werden. Auch hier blieb alles beim Alten.



Durch das größere Chassis ist es Panasonic mit dem Vorgängermodell gelungen, die Belüftung so leise zu konstruieren, dass sie den Filmbetrieb schon bei normaler Zimmerlautstärke nicht mehr stört. Auch die Belüftung hat sich mit dem neuen Chassis kaum verändert. Auf der linken hinteren Seite des Projektors wird die nötige Kühlluft angesaugt. Hier befindet sich auch der entsprechende Staubfilter, der den Lichtweg des Projektors von störenden Staubpartikeln frei halten soll.


Zur regelmäßigen Reinigung kann der Filter bei Bedarf einfach an der Seite herausgezogen werden, ein Lösen von einer eventuellen Deckenhalterung ist im Regelfall nicht notwendig. Der Luftfilter hat sich beim Vorgängermodell bereits bewährt, große Staubprobleme sind beim PT-AE700 nicht bekannt und deshalb bei diesem Nachfolger auch nicht zu erwarten. Dennoch wäre ein praktische Reinigungshilfe per Blasebalg, wie beim Sanyo PLV-Z4, wünschenswert gewesen. Denn sollte sich doch einmal Staub in das Geräteinnere „verirren“, hilft nur der umständliche und teure Weg zum Panasonic-Service.


Die erwärmte Luft wird wie beim Vorgänger an der Vorderseite, rechts neben der Optik aus dem Gehäuse geblasen. Um störendes Hitzeflimmern zu vermeiden, ist der Auslass zur Seite (von der Optik weg) gekrümmt.


Der Luftauslass des PT900


Insgesamt funktioniert das Belüftungssystem angenehm leise und für den Filmbetrieb nicht störend. Bei Tischmontage gehört der PT-AE900 sogar zu den leisesten Projektoren überhaupt, ein Vorteil, der bei der Deckenmontage wieder relativiert wird, denn über Kopf erhöht sich die Drehzahl der Lüfter und damit die Lautstärke. Dennoch gehört auch bei der Deckenmontage der PTAE900 zu den angenehmen leisen Projektoren.



Bisher sind zum Vorgänger nur wenige Unterschiede auszumachen. Und auch bei unserem obligatorischen Blick in das Innere waren wir von der Ähnlichkeit überrascht. Selbst bei geöffnetem Deckel kann man so nicht ausmachen, um welches Modell es sich handelt.


Nimmt man die Hauptplatine ab, so ergibt sich ein erster Blick auf den optischen Lichtweg des Projektors. Und auch hier hat sich nichts Sichtbares getan.


Erst beim Öffnen des Lichtweges wird ein erster Unterschied sichtbar. Die Polarisations-Filter, sind nun mit einem vergrößerten Abstand deutlich vor den einzelnen LCD-Panels montiert.


Zwei der drei Polarisationsfilter (Pfeile)


Bis hierhin sind nur marginale technische Veränderungen zum Vorgängermodell zu erkennen. Dennoch haben sich die technischen Daten vor allem bei der Kontrastangabe stark verbessert: Sage und schreibe 5500:1 soll der neue PT-AE900 erzielen. Erreicht werden soll dieser Wert durch eine verbesserte dynamische Iris. Doch auch hier konnten wir mit bloßem Auge kaum Änderungen feststellen. Die adpative Blende befindet sich nach wie vor am Anfang des Lichtweges in unmittelbarer Näher zur Projektionslampe.


Im Bild oben sind die Antriebszahnräder der Blende zu erkennen. Im offenen Lichtkanal sieht man, dass sie zwischen der ersten und zweiten Linse liegt (lila Pfeil).


Bemerkenswert ist der technisch einfache wie geniale Aufbau der Blende. Ein schneller Induktionsmotor bewegt über Zahnräder zwei Aluminiumflügel, die sich wie Türen öffnen oder schließen.


Blende im geschlossenen Zustand

Bei dunklen Bildinhalten schließen sich die Flügel und bilden einen kleineren Lichtspalt als im geöffneten Zustand.

Die Reaktionszeit dieser Mechanik ist dabei so schnell, dass sie während des „Vertical Blanks“ also zwischen dem Aufbau zweier aufeinander folgender Videobilder (<1/60 Sekunde), umschalten kann. Damit ist die Arbeitsweise während des Filmbetriebes für das Auge unsichtbar, ein wesentlicher Vorteil gegenüber aller „Konkurrenz“-Varianten.

 

Unsere „Demontage“ des Innenlebens hat keine wesentlichen Veränderungen aufgezeigt. Als Hauptunterschied verbleiben die neuen D5-LCDs mit den veränderten Polfiltern.


Selbst bei der Hauptplatine gibt es kaum sichtbare Veränderungen


Umso gespannter sind wir auf die messtechnischen Eigenschaften, die wir im Bildteil ausführlich untersuchen werden. Die naheliegendste Vermutung ist, dass sich die Flügel der Blende nun ein wenig weiter schließen, um einen verbesserten Schwarzwert und damit mehr On/Off Kontrast zu erreichen.

 

 

1.2 Anschlüsse / Bildsignale (Know How Link hier)

Und auch die Anschlusseite des PT900 gleicht der des Vorgängers bis ins Detail:

Zur Einspeisung diverser Signale finden sich hier ein YUV-Komponenten-Eingang (3x Cinch), ein RGB H/V Eingang (Sub-D) und ein digitaler HDMI Eingang mit HDCP Kopierschutzunterstützung, für herkömmliche Bildsignale ein Composite- (Cinch) und ein S-Video Eingang (Hosiden). Immer noch vorhanden und auch immer noch lobenswert ist der Euro-Scart Eingang. Er ermöglicht den qualitativ hochwertigen RGB- Anschluss von Satellitenboxen, denn nur wenige Receiver unterstützen YUV.


Die Signalverarbeitung des PT-AE900 ist entsprechen vielseitig: Alle relevanten Signalarten, NTSC 480i/480p, PAL 576i/576p, HDTV60 720p/1080i und HDTV50 720p/1080i sowie zahlreiche PC-Auflösungen (VGA,XGA,WXGA etc.) können sowohl digital als auch analog eingespeist werden. Der Panasonic Projektor ist nahezu zu allen Quellen, die man sich vorstellen kann, kompatibel.

 

Anmerkung:
Interessant ist die Tatsache, dass im versteckten Service-Menü die "Hotplug"-Detection deaktiviert werden kann, was eine flexiblere PC-Ansteuerung ermöglichen sollte.




1.3 Aufstellung (Know How Link hier)

Mit dem PTAE700 hat Panasonic einen einmalig großen Zoombereich eingeführt, der den Projektor für nahezu jede erdenkliche räumliche Begebenheit nutzbar machte. Von überproportional großen Abständen bis zu großen Diagonalen auf kleinstem Raum lässt sich mit der Optik praktisch alles realisieren. Die Optik blieb auch bei dem Nachfolger PT900 unverändert, dementsprechend gleich und vorbildlich fällt die Abstandstabelle aus.

 

Projektionsabstandstabelle "PT-AE 900"

Bildbreite Projektionsabstand Min. Pro-Abstand Max.
1,55 m 2,1 m 4,3 m
1,99 m 2,7 m 5,5 m
2,21 m 3,1 m 6,2 m
2,66 m 3,7 m 7,4 m
3,32 m 4,6 m 9,3 m

 

Die Lensshift Mechanik hingegen hatte uns bei unserem damaligen Test nicht vollends überzeugt. Sie bot nur wenig Spielraum (gerade nach oben), war recht schwammig in der Führung und verstellte sich leicht beim Arretieren. Hier haben die Ingenieure nachgebessert, wenigstens mit teilweisem Erfolg:


Der Einstellhebel wirkt nun wesentlich solider und ist deutlich präziser in der Justage. Damit kann das Bild leichter in die gewünschte Position gebracht werden. Auch das „Festschrauben“, mit der der Lensshift arretiert wird, geht nun leichter von der Hand, ohne dass sich die Bildlage dabei verschiebt.

Nicht verändert hat sich leider der Spielraum des Lensshifts. Mit wachsendem vertikalen Ausgleich schrumpft der horizontale Spielraum (und umgekehrt). Da die Optik bei neutraler Lens-Position genau im Zentrum des Bildes liegen muss, muss der Joystick bei Tischmontage bis zum Anschlag hochgestellt werden, damit der Projektor die untere Bildkante knapp über Objektiv-Mitte projiziert.


Insgesamt bietet der Lensshift zwar gewisse Ausgleichsmöglichkeiten, wenn der Projektor nicht zentriert vor der Leinwand aufgestellt werden kann, die hohe Flexibilität eines Sanyo PLV-Z4 oder Hitachi TX200 wird aber nach wie vor nicht erreicht. Auch die störenden Konvergenzverschiebungen bei Ausnutzung des Lensshifts sind geblieben, mehr dazu in unserem Bildteil.

 

Bisher hat dieser erste Teil des PT-AE900 Tests nur wenige Neuerungen gegenüber dem Vorgänger ans Tageslicht gebracht. Dies wird sich mit den nächsten Kapiteln „Bedienung“ und "Bildtest“ ändern.

 

 

2. Bedienung (Know How Link hier)

Bislang hat Panasonic das Bedienkonzept eher konservativ beibehalten und wenig verändert. Doch die verhältnismäßig einfache Gestaltung ist mittlerweile in die Jahre gekommen und wurde bei dem PT-900 überarbeitet:

 

2.1 Fernbedienung

Besonderes High-Light des Bedienkonzepts ist die komplett neu gestaltete Fernbedienung des neuen Panasonic Beamers. Als einer der ersten Hersteller hat Panasonic das Thema Fernbedienung ernst genommen und ein überdachtes Konzept entwickelt.

Die Fernbedienung des PT900 ist außergewöhnlich ansprechend gestaltet und vielseitig in ihrer Anwendung. Neben den Standardfunktionen zur Projektorensteuerung bietet sie auch Tasten zur Bedienung von anderen Komponenten im Wohnzimmer / Heimkino. Als „Multi-Brand“ Fernbedienung ist sie in der Lage, nahezu alle gängigen Marken und Geräte zu steuern. Das praktische LCD-Menü am Kopfende der Fernbedienung erleichtert die Steuerung dabei ungemein. Die Anordnung der Tasten ist für die jeweiligen Anwendungen durchdacht und ergonomisch, besonders das Steuerkreuz mit den großen Menü- und Navigationstasten ist hier lobend zu erwähnen. Für den Betrieb im dunklen Raum sind dabei alle Tasten sowie das Display elektrisch beleuchtbar:


Ansprechend beleuchtete Fernbedienung

Die Stärke des Infrarotsenders ist kräftig genug, um über lange Distanzen und reflektiv über die Leinwand zu funktionieren, damit ist eine schnelle und Frust-freie Bedienung gewährleistet. Insgesamt ist die Fernbedienung in jeder Hinsicht vorbildlich und auf praktische Nutzung im Wohnzimmer hin optimiert und sollte daher von anderen Herstellern für zukünftige Geräte als Beispiel genommen werden.


Aber auch ohne Fernbedienung bleibt der PT-AE900 nutzbar. Hierfür befinden sich die wichtigsten Funktionstasten auf der Oberseite des Gerätes.


Bedientasten am Gerät

Der Druckpunkt der Tasten ist allerdings alles andere als praktisch, weshalb die Bedienung direkt am Gerät äußerst schwerfällig ausfällt.

 


2.2 Menüs

Das Menükonzept blieb seit dem ersten HomeCinema Projektor stets fast unverändert. In Anbetracht wachsender Funktionen und besserer Gestaltung bei den Konkurrenz-Modellen musste auch Panasonic etwas „frischen Wind“ ins Menükonzept bringen. Zu diesem Zweck wurde das Menüdesign einem gewissen „Facelift“ unterzogen und wirkt grafisch nun ansprechender als bei den Vorgängermodellen.

Im Screenshot oben ist das neue „Picture“-Menü zu sehen. Wer die Vorgänger-Modelle kennt, wird erkennen dass sich außer dem Design nichts weiter getan hat. Die gebotenen Funktionen beschränken sich weiterhin auf das absolut Notwendigste (Kontrast, Helligkeit, Farbe, etc…). Auch das „Advanced Menü“ bietet keine Neuerungen:

Neben den üblichen Kontrast- und Helligkeitsreglern für Rot, Grün und Blau sind (leider) die drei Gamma-Parameter geblieben, von denen reell nur zwei benutzbar sind und nur wenige Einflussmöglichkeiten auf die Helligkeitsverteilung geben. Insgesamt sind die gebotenen Bildparameter in ihrem Umfang eher enttäuschend und nicht mehr zeitgemäß. Im Bildtest werden wir untersuchen, inwieweit sich dies auf die Bildqualität auswirkt.


Das „Position“-Menü wurde erfreulicherweise um die Funktion „Overscan“ erweitert, mit der bei Bedarf das Abschneiden der Bildränder abgeschaltet werden kann.

 

Auch das „Option“-Menü wurde um einige Funktionen erweitert, die aber meist nur eher kosmetischen Nutzen haben.


Das Option-Menü des PT900

 

Insgesamt gefällt das Bedienkonzept des PT-AE900 durch die hervorragende Fernbedienung und die schlicht aber übersichtlich gestaltete Menüstruktur, in der sich der Anwender schnell intuitiv zurecht findet. Zu deutlichem Punktabzug führt aber der für heutige Maßstäbe stark eingeschränkte Parameterumfang des Bildmenüs. Während mittlerweile alle anderen Hersteller im LCD Bereich (Epson, Hitachi, Sanyo) dem Anwender die Möglichkeiten geben, das Bild in umfangreichen Menüs auf den eigenen Bedarf anzupassen, beschränkt sich Panasonic auf das absolute Minimum, was heutzutage ein Projektor bieten kann.

So wenige Einflussmöglichkeiten machen besonders gute Werkseinstellungen obligatorisch, sie untersuchen wir im dritten (Bild-)Teil:

 

 

3. Bildtest

Der Ergebnisse unseres Bildtests sind vor allem im Verhältnis zum Vorgängermodell PT-AE700 interessant. Wieviel hat sich hier in Anbetracht der geringen Änderungen im technischen Aufbau verändert ?

 


3.1 Screendoor / Raster (Know How Link hier)

Für manche Heimkinofans gehört die Fliegengitter-Struktur von LCD-Projektoren immer noch zu den größten Mankos in der Bildqualität. Da die einzelnen LCDs wie Dias durchleuchtet werden und so die Ansteuerleitungen der einzelnen Pixel im Lichtweg liegen, sind die sichtbaren Abstände der Pixel zueinander unvermeidbar. Zwar bietet die neue D5-Panel-Generation eine leicht verminderte Pixelstruktur, unsichtbar wird sie aber nicht.


Panasonic geht seit geraumer Zeit einen Schritt weiter. Durch die spezielle „Screen-Smooth“-Technologie werden die Pixel einzeln leicht defokussiert, so dass die Pixelstruktur deutlich vermindert wird.

Das Bild oben zeigt einen kleinen Bildausschnitt in der Vergrößerung. Man erkennt, dass die Pixel horizontal kaum noch sichtbare Abstände aufweisen. Weiterhin sichtbar bleibt allerdings die zeilenweise Ansteuerung der LCDs, die so genannten „Scan Lines“. Die verwendete Screen-Smooth-Technologie macht sich in unseren Beobachtungen bezahlt: Die Pixelstruktur ist auch bei verkürzten Betrachtungsabständen sichtbar vermindert und das vermeintliche Manko der LCD-Technik relativiert. Auch den gelegentlichen Vorwurf, diese Technologie würde die Bildschärfe signifikant beeinträchtigen, können wir nicht nachvollziehen. Füttert man den PT-AE900 mit einem nativen HD-Signal, so ist das Bild so detailliert und scharf, wie man es von HDTV gewöhnt ist.

 

 

3.2 Farbumfang (Know How Link hier)

Durch die 3-Chip Technologie und die Aufspaltung des Lichtes in die drei Grundfarben durch halbdurchlässige Spiegel kann nahezu das gesamte Lampenspektrum bei LCD-Projektoren genutzt werden. Dadurch ergibt sich ein großer Farbumfang, der sogar deutlich über dem des Videostandards liegt.

Das CIE-Diagramm oben zeigt den Farbraum des PT900 (weißes Dreieck) im Verhältnis zu dem unseres PAL-Standards (dunkles Dreieck) bei Verwendung des „Cinema1“-Modus. Der vor allem im Grün vergrößerte Farbumfang, der sich bei Computergrafik und Animationsfilmen durchaus durch kräftige Farben bezahlt macht, kann bei Video- und Filmmaterial allerdings leichte Einbußen in der Natürlichkeit von Außenaufnahmen machen. So manche Wiesen oder Büsche wirken im Bild leicht übersatturiert. Vorbildlich ist die Abstimmung der Sekundärfarben: Sie liegen nahe bei ihren Sollwerten und sorgen so für keine weiteren Bildverfremdungen.


Die Spektraldiagramme von Rot, Grün, Blau und Weiß im Überblick


Zur weiteren Optimierung bietet der PT900 wie schon sein Vorgänger das spezielle "Color-Management". Mit Hilfe eines Steuerkreuzes kann jede beliebige Farbe direkt in einem (Test-)Bild ausgewählt und in seiner Charakteristik durch erweitere Parameter verändert werden.


Die veränderten Farbdaten werden anschließend in einem ausführlichen Profil abgespeichert. Dort werden alle Veränderungen übersichtlich aufgelistet.

Mit Hilfe dieses Systems können Experten die Farbdarstellung auf die persönlichen Bedürfnisse und Videonormen weiter abstimmen.

 

 

3.3 Farbtemperatur (Know How Link hier)

Bei den meisten Heimkino-Projektoren wird nach wie vor bei der aufwändigen Werkseinmessung auf die D65-Norm gespart. Nur selten zeigt ein Projektor den erforderlichen Weiß- und Grauabgleich auf die von der Videonorm verlangte Farbtemperatur von 6500K. Durch Ungenauigkeiten in diesem Abgleich erscheinen die Farben meistens deutlich zu kühl, das Bild verliert Natürlichkeit und entspricht nicht mehr dem Kino-Original.

 

Cinema1 / Cinema2 / Natural -Modi

Löbliche Ausnahmen waren bisher immer die Panasonic-Modelle. Sie bieten verschiedene Werksmodi (Normal, Video, Cinema etc.) unter denen der viel bekannte „Cinema1“ Modus stets einen perfekten Abgleich bot. Auch der PT-AE900 bietet eine Cinema1-Modus. Bei unserem Test lag es daher nahe, ihn zuerst zu untersuchen. Die Ergebnisse waren dabei wieder lobenswert akkurat:


Die Farbabstimmung des Cinema1-Modus
(Klick auf das Bild für Vergrößerung)

Im Diagramm oben ist zu erkennen, dass der PT-900 in fast allen Helligkeiten von dunkel (links) bis weiß (rechts) vorbildlich auf 6500K (D65) abgestimmt ist.


Die Farbtemperatur, fast wie mit dem Lineal gezogen
(Klick auf das Bild für Vergrößerung)

Einen so akkuraten Abgleich über alle Bereiche zeigen selbst teure High-End-Projektoren nur selten. Nach wie vor wollen wir diese Präzision in der Werkseinstellung deutlich lobend hervorheben, besonders in dieser günstigen Preisklasse.


Auch die Modi „Cinema2“ und „Natural“ bieten eine gewisse Annäherung an die Videonorm, zu Gunsten der Bildhelligkeit werden hier aber Kompromisse in Form einer zu kühlen Bilddarstellung in Kauf genommen.


Modi Cinema2 (links) und Natural (rechts)
(Klick auf die Diagramme für Vergrößerung)

 


Cinema3 / Dynamik / Normal / Video – Modi

Bei den Presets "Cinema3", "Dynamik“, "Normal“ und "Video“ handelt es sich um die Kontrast-stärksten Modi des PT900. Hier gelangt das Lampenspektrum zu Gunsten der Maximalhelligkeit nahezu ungefiltert auf die Leinwand.


Cinema3 - Dynamik
(Klick auf die Diagramme für Vergrößerung)
Normal - Video

Diese Presets sind nur zu empfehlen, wenn die räumlichen Begebenheiten eine sehr lichtstarke Wiedergabe erforderlich machen. Eine akkurate Farbreproduktion ist durch sie keinesfalls gewährleistet.



Insgesamt zeigen sich die verschiedenen Bildmodi ausgesprochen anwenderfreundlich. Für jeden Einsatzzweck und -Ort ist etwas passendes dabei. Wer auf eine möglichst originalgetreue Reproduktion des Kino-Bildes Wert legt, der sollte den Cinema1-Modus verwenden, der nahezu perfekt auf die Videonorm abgestimmt ist. Lediglich die Farbsättigung muss noch reduziert werden, da sie in der "0-"-Stellung deutlich zu kräftig ausfällt.

 



3.4 Schwarzwert, Kontrast, Helligkeit (Know How Link hier)

Auch in unserem Bildtest waren zum Vorgänger bis zu dieser Stelle keine Neuerungen zu verzeichnen. In Anbetracht des hohen Standards, den auch schon der PT-AE700 auf diesen Gebieten erreicht, war dies auch nicht zu erwarten. Nun kommen wir aber zu dem Thema Schwarzwert und Kontrast. Hier versprechen die technischen Daten des PT-AE900 deutliche Steigerungen. Ein Kontrastverhältnis bis zu 5500:1 soll der Projektor bieten. Da die ersten technischen Datenblätter der Funkausstellung „nur“ ein Kontrastverhältnis von 3000:1 angaben, war hier Misstrauen angesagt.

Der lichtstarke und farblich ungenau abgestimmte Dynamik-Modus ist zugleich derjenige, mit dem höchsten Kontrast. Mit ihm erreicht der Projektor tatsächlich ein Kontrastverhältnis von 5300:1, die Werksangaben des Herstellers sind also nicht übertrieben. Wie so oft wird hierbei aber verschwiegen, dass sowohl die Helligkeitsverteilung als auch die Farbdarstellung soweit aus dem Ruder geraten, dass sie für die DVD-Wiedergabe nicht geeignet sind.

Bei korrekten Farben, sprich im Cinema1-Modus, bleibt ein Netto-Konrast von 1500:1 übrig. Zwar deutlich unter dem Maximal-Wert der technischen Daten, dennoch eine Steigerung um 50% gegenüber dem Vorgänger PT700.


Im Bild wird dieses hohe Kontrastverhältnis geprägt durch einen guten Schwarzwert in Verbindung mit einer sehr hohen Maximalhelligkeit, die auch für Bildbreiten über 3m problemlos geeignet ist. Wie schon im Kapitel 1 erläutert, arbeitet hier vor allem die variable Blende, die die Lichtstärke im Lichtweg dem aktuellen Bildinhalt anpasst: In dunklen Szenen schließt sie sich, verringert so die Lichtmenge und verbessert den Schwarzwert. Damit das Bild aber nicht insgesamt an Durchzeichnung verliert, werden die Gammawerte des Bildes entsprechend angehoben. Ist die Filmszene dagegen hell, so öffnet sich die Blende und erlaubt so eine vollständige Lichtausnutzung der Projektionslampe.

Beim PT-AE900 funktioniert diese Blende so schnell, dass ihre Arbeitsweise vom Auge nicht wahrgenommen werden kann, hier ist das Panasonic-Modell allen aktuellen Konkurrenten klar überlegen. Doch die Bildplastizität wird auch durch andere optische Komponenten im Lichtweg und vor allem durch die Projektionsoptik mit beeinflusst. Und hier handelt sich der Projektor wieder Defizite ein: Besonders bei Szenen mit gemischten hellen und dunklen Bildelementen gelingt es ihm nicht, eine so gute Plastizität im Bild zu erreichen, wie z.B. ein Sanyo Z4.

Auch die Anpassung an Raum und Leinwand durch eine zweite variable Irisblende ist mit dem PT-AE900 nicht möglich. Sein Schwarz- & Weißwert sind praktisch vorgegeben und können lediglich durch die Lampenleistung minimal beeinflusst werden, doch in Anbetracht von steigenden Lüftergeräuschen und abnehmender Lampenlebensdauer werden viele Nutzer auf diese Möglichkeit verzichten.


Mit dem PT-AE900 ist es Panasonic tatsächlich gelungen, durch die neuen Panels und eine verbesserte Ansteuerung der adaptiven Blende das Kontrastverhältnis signifikant zu verbessern. Nicht verbessert, wenn auch durch den verbesserten Schwarzwert nicht mehr so auffällig, wurde der starke Überschuss von Blau in Schwarz, der sich in dunklen Szenen ein wenig störend bemerkbar macht.

 

Insgesamt zeigt der Projektor in dieser Rubrik solide Leistungen. Er bietet einen verbesserten Schwarzwert, ohne Kompromisse in der Maximalhelligkeit einzugehen. Die Blende und Gammaanpassungen bleiben dabei für das Auge in ihrer Arbeit unsichtbar und provozieren keine störenden Nebeneffekte. Die nicht so hohe Bildplastizität und die mangelnde Helligkeitsanpassung per Optik-Iris zeigen aber wieder, dass in Sachen Kontrast der eigene Geschmack eine besondere Rolle spielt. Ansehen beim Händler sei daher empfohlen…

 

 

3.5 Gammaverteilung / Homogenität (Know How Link hier)

Für die Bildplastizität mindestens ebenso wichtig wie der On / Off – Kontrast ist die Helligkeits- (Gamma-) Verteilung eines Projektors. Nur wenn sie der Videonorm und der Wahrnehmung des Auges entspricht, erscheint auf der Leinwand eine Bildkomposition, bei der alle Helligkeiten der Bildelemente zueinander stimmig und plastisch erscheinen. In der Praxis bedeutet dies ein Helligkeitsanstieg mit einer 2.2 bis 2.5 -Kurve (je nach Raumbedingungen). Wir haben die Gammaverteilung der verschiedenen Bildmodi untersucht:


Bei der Farbmessung hat der Cinema1 Modus das beste Ergebnis erzielt. Daher steht er im Mittelpunkt der Untersuchung. Ab Werk zeigte unser Testgerät einen Gammaanstieg von 2.33:


Gamma von 2.33 bei Cinema1
(Klick auf das Bild für Vergrößerung)

Wie im Diagramm oben zu erkennen, ist der Anstieg gleichmäßig ohne Sprünge oder Abflachungen. Im Filmtest zeigt der Projektor eine sehr gute Durchzeichnung, bei der auch subtile Details nicht verloren gehen. Gleichzeitig werden keine hellen Partien (z.B. weiße Wolken) überstrahlt, sondern behalten ihre natürlichen Strukturen. Der Anstieg von 2.33 ist ein sehr guter Universal-Wert, der in Verbindung mit der guten Durchzeichnung für die meisten Räume geeignet ist. Dies ist auch gut so, denn die nachträglichen Einstellmöglichkeiten für die Helligkeitsverteilung sind beim PT-900 nur sehr eingeschränkt gegeben. Zwar befinden sich im erweiterten Bildmenü die Parameter „Gamma Low / Mid / High“, doch nur Gamma Low und Mid sind verwendbar, High beeinflusst den Weißpegel (was eine akkurate Gammafunktion nicht machen sollte). Zudem agieren die Gammaeinstellungen in ihrem Bereich zu linear, wodurch die Kurvencharakteristik teilweise deutlich leidet. Mit anderen Worten: Eine spezielle Gammaanpassung auf eigene Anforderungen ist mit dem PT900 kaum möglich.


Immerhin zeigen die unterschiedlichen Presets auch unterschiedliche Gamma-Anstiege. So hat z-B. der Cinema3 Modus einen Anstieg von 2.5, doch die übrigen Modi haben wie gezeigt keine akkurate Farbtemperatur. Sie können aber teilweise mit Messinstrumenten farblich nachkorrigiert werden.

 

(Klick auf das jeweilige Diagramm für Vergrößerung)


Cinema2 – Cinema3


Dynamik – Natural


Normal – Video

 

 

3.6 Schärfe / Ausleuchtung / Konvergenz (Know How Link hier)

Viele Kritikpunkte unseres PT700-Tests betrafen die Optik: Zwar bot sie eine große Aufstellungsflexibilität, doch provozierte sie bei Ausnutzung des Lens-Shifts eine Konvergenzverschiebung der Grundfarben.

Diese Ergebnisse haben sich mit dem PT-AE900 nicht verändert. Ausleuchtung und Konvergenz bewegen sich auf gutem Niveau, auch unter Verwendung des Lensshiftes bleibt das Bild bis zu den Ecken hin gleichmäßig ausgeleuchtet und scharf.


Anders sieht es bei der Konvergenz aus: Je stärker der Lens-Shift ausgenutzt wird, desto deutlicher werden leichte Konvergenzverschiebungen an kleinen Details. Sie erhalten einen leichten rötlichen Rand bis hin zu zwei Pixel Versatz. Nur in neutraler Lensshift-Position ist kein Farbversatz auszumachen. Zusätzlich hat auch der Zoom einen gewissen Einfluss auf die Konvergenz.


Panasonic hat es hier leider nicht für nötig empfunden, das schon beim PT-AE700 auftretende Manko nachzubessern. Zugegebenermaßen handelt es sich bei der Konvergenzverschiebung um ein kleines Detail in der Bildqualität, das bei angemessenen Betrachtungsabständen nicht groß auffällt, aber so manch anderer Konkurrenz-Projektor zeigt hier bessere Ergebnisse.

 

 

3.7 Overscan (Know How Link hier)

Ein anderer Mangel des PT-700 war der störende Overscan bei den meisten Auflösungen, nur bei nativer 720p Zuspielung wies er keine abgeschnittenen Ränder auf. Dies war in jedem Fall nicht optimal, denn manche Quellen benötigen einen Overscan (wegen ungenauem Mastering mit Underscan), bei anderen wiederum ist er unerwünscht.


Hier hat Panasonic nachgebessert: Im „Position“-Menü kann der Overscan nun wahlweise an oder ausgeschaltet werden. In angeschaltetem Zustand schneidet der Projektor rund 30 Pixel links und rechts bzw. 10 Pixel oben und unten ab.

Dieser Overscan ist relativ moderat und damit für ungenaue Übertragungen (im Fernsehen nicht selten der Fall) geeignet. Sollte man eine „perfekte“ Videoquelle / DVD zur Hand haben, so kann der Overscan ganz abgeschaltet werden.

Hier lässt der Projektor das Bild absolut unbeschnitten. Die Overscan-Funktion arbeitet in allen Auflösungen gleichermaßen gut, somit sind die Ergebnisse hier mit sehr gut zu bewerten.

 

 

3.8 De-Interlacing (Know How Link hier)

In der letzten Generation von LCD-Projektoren hat das De-Interlacing deutliche Fortschritte gemacht. Neben einem Video-Modus, der zum Fernsehen besonders wichtig ist, boten sie erstmals einen Filmmode, der auch für PAL-Material geeignet ist. Perfekt waren die Lösungen allerdings nicht. Auch hier hat Panasonic weiterentwickelt und im PT-AE900 ein verbessertes De-Interlacing realisiert:

 

Videomaterial

Videomaterial (z.B. Fernsehshows, Sportübertragungen Making-Ofs etc), sind mit 50 verschiedenen Bildern / Sekunde aufgezeichnet. Obwohl jedes Halbbild hier nur die halbe Auflösung bietet, stellt es eine eigene Momentaufnahme dar. Bei Videomaterial zeigt der PTAE900 wie sein Vorgänger gute Ergebnisse. Nach dem "Motion Adaptive" Verfahren werden stehende Bildelemente aus zwei aufeinander folgenden Halbbildern zusammengefügt, während bewegte Elemente von der internen Skalierungselektronik "hochinterpoliert" werden. Das Verfahren ist gut umgesetzt worden, Videobilder (z.B. von einem Satelliten Receiver) werden mit sehr guter Schärfe ohne große Bewegungsartefakte oder Ausfransungen auf die progressive Darstellung umgerechnet. Zum Fernsehen ist der PT-AE900 damit hervorragend geeignet.

 


Filmmaterial

Kino-Material (Spielfilme), werden mit „nur“ 24 Bildern (Momentaufnahmen) pro Sekunde aufgezeichnet. Für eine höchstmögliche Bildqualität muss aus je zwei aufeinander folgenden Halbbildern ein Vollbild durch Verflechten gewonnen werden. Dieses Verfahren wird "Filmmode" bezeichnet.

Schon der PT-AE700 bot einen gut funktionierenden Filmmode für PAL. Er wurde mit dem PT900 aber noch einmal verbessert. Der Filmmode rekonstruiert die originalen Kinobilder zuverlässig ohne Auflösungsverlust, Ausfransungen oder Zeilenflimmern. Und während der Vorgänger noch ab und zu aus diesem Filmmode fiel, so verbleibt der 900er in ihm mit einer verblüffenden Stabilität: Selbst bei schwierigen Szenen unseres Testmaterials erkannte der Projektor zuverlässig, welche zwei Halbbilder zu einem Kinobild gehören. Der Film-De-Interlacer des PT-AE900 arbeitet so gut, dass er es mit manchem Progressive Scan – DVDPlayer aufnehmen kann, in dieser Preisklasse in jeder Hinsicht vorbildlich.

 

In Sachen De-Interlacing ist es den Konstrukteuren gelungen, die ohnehin schon gute Ausgangssituation noch einmal zu verbessern, Kompliment.

 



3.9 Detailtreue / Skalierung / Schärfe (Know How Link hier)

Ein beim Vorgänger viel diskutiertes Thema war der deutliche Hang zu störenden Doppelkonturen im Bild. Auch bei DVDs ohne „Edge Enhancement“ zeigte er bei Kontrast-starken Übergängen leichte Geisterschatten, die auch im Film zu beobachten waren. Wie arbeitet die Signalverarbeitung beim Nachfolger?

 

Analog

Bei analoger Zuspielung zeigt auch der PT900 weiter deutliche Doppelkonturen. Sie können mit der Schärfefunktion nicht vollständig beseitigt werden. Außerdem nimmt mit reduzierter Schärfe die Dynamik in kleinen Details deutlich ab.


Deutliche Doppelkonturen

 

Digital

Sehr enttäuschend ist die Tatsache, dass der PT900 auch bei digitaler Zuspielung sichtbare Doppelkonturen zeigt. Gerade ein Vorteil der digitalen Bildübertragung sollte sein, dass kleine Details ohne Verfremdungen dargestellt werden können.


HDMI – immer noch Doppelkonturen

Die Ergebnisse sind nahezu identisch zum Vorgänger PT700, hier hat Panasonic leider nicht nachgebessert.

 


3.9.2 Skalierung Horizontal

Bei HDTV-Projektoren mit erhöhter nativen Auflösung ist die Skalierungselektronik besonders wichtig. Sie muss das eingehende PAL-Signal (720x576 Pixel) in seiner Auflösung mehr als verdoppeln und dies ohne störende Artefakte ins Bild zu bringen. Eine gute Skalierung bewerkstelligt dies möglichst "unsichtbar", eine sehr gute Skalierung nutzt die erhöhte Pixelzahl zur Bildverbesserung. Horizontal wird die Auflösung um 560 Pixel „erweitert“:

 

Analog

Bei analoger Zuspielung gelingt dem Projektor die Umrechnung angemessen akkurat. Erst bei einer Auflösung von 6MHz sind gewisse Linearitätsschwankungen auszumachen, die leichte Interferenzerscheinungen provozieren.

Neben der Skalierung ist ein gewisser Pegelabfall in höheren Auflösungen zu erkennen: Kleine Details nutzen nicht die volle Helligkeitsdynamik und erscheinen sichtbar dunkler. Dies bedeutet im Bild, dass sie und feine Strukturen an Schärfe und Plastizität verlieren. Gleiches gilt für die Farbdarstellung, in höheren Auflösungen verwischen die Farbkonturen zu Grau.


Analog: In hohen Auflösungen nur noch wenig Farbe

 


Digital

Bei digitaler Zuspielung bewegt sich die Skalierung auf gleichem Niveau, kleine Details behalten aber ihre volle Helligkeit, wodurch die Schärfezeichnung im Bild deutlich besser ausfällt.


Digital: Kein Pegelabfall in hohen Auflösungsbereichen


Auch die Farbdarstellung profitiert deutlich von dem Wegfallen des Analog-Flaschenhalses: Bis hin zur höchsten Auflösung bleiben die Farbinformationen klar voneinander getrennt:

 

 

3.9.3 Skalierung – Vertikal


Analog / Digital

Die vertikale Auflösungserhöhung von 576 Zeilen auf 720 Zeilen gelingt dem PT-AE900 vorbildlich, In keinem Auflösungsbereich sind große Interferenzen auszumachen.


Vertikale Skalierung unterschiedlicher Linienstärken
Unten: Einzeilige Linien

Selbst bei einzeiligen Linien (Bild oben) gelingt es dem Projektor, kaum erkennbare Linearitätsschwankungen zu provozieren.

 


Insgesamt hat sich bei der Signalverarbeitung leider nichts getan gegenüber dem Vorgängermodell: Die Skalierung ist zwar gut, zeigt aber bei analoger Zuspielung einen sichtbaren Pegelabfall in hohen Auflösungen. Hinzu kommen störende Doppelkonturen, die sich weder digital noch analog komplett vermeiden lassen. Bei digitaler Zuspielung bewegt sich die Bildschärfe aber auf gutem bis sehr gutem Niveau.

 

Anmerkung :
Bei Bildmaterial im 4:3 "Fernsehformat" bleibt ein Teil der horizontalen Auflösung ungenutzt. Wie bei einem herkömmlichen 16:9 Fernseher erscheinen links und rechts vom Bild schwarze Balken. Die "übriggebliebene" Auflösung von 960x720 Pixeln liegt aber immer noch deutlich über unserem PAL Standard, auch bei 4:3 Material ergibt sich daher kein Defizit in der Detaildarstellung.

 

 

3.10 Shading (Know How Link hier)

Shading ist der Fachbegriff für eine ungleichmäßige Farbverteilung im Bild. Durch die Aufteilung des Lichts in seine Grundfarben und das anschließende Zusammenführen durch ein Prisma, kann es zu leichten Farbwolken im Bild kommen, die sich aber digital ausgleichen lassen.


Da Shading einer gewissen Serienstreuung unterliegt, haben wir uns drei verschiedene Geräte unabhängig voneinander angesehen. Die Ergebnisse waren gut: Zwar gibt es eine gewisse Toleranz bei der Werkseinstellung, doch alle drei Kandidaten zeigten ein sehr gemäßigtes Shadingverhalten, das nur in homogenen Grauflächen sichtbar war und im Filmbetrieb keinesfalls auffiel. Hier hat sich Panasonic offensichtlich Mühe gegeben, einen hohen Standard zu halten. Belegt wird dies auch durch eine Beobachtung, die wir im Laufe unseres Tests gemacht haben: Aufgrund des großen Zoombereichs des PT900 ist es unvermeidlich, dass sich das Shading bei großem bzw. kleine Zoom sichtbar verändert. Mit Hilfe eines Sensors ermittelt der Projektor aber automatisch, welcher Zoom eingestellt ist und passt das Shading nach zwei Sekunden automatisch an. Offensichtlich wird der Projektor ab Werk bei verschiedenen Zoomfaktoren Shading-optimiert, dies ist in dieser Preisklasse bisher einzigartig und verdient besonderes Lob.

 

 

3.11 Vertical Banding

Nach diesem großen Lob in Sachen Color-Uniformity kommen wir abschließend zu einem weniger erfreulichen Thema: Vertical Banding. Vertical Banding umschreibt eine vertikale Streifenbildung, die bei HD-LCD-Projektoren bisher fast immer die Regel waren. Besonders bei horizontalen Kameraschwenks mit homogenen Flächen (z.B. Fußballübertragung) waren diese oft störend zu bemerken. Vertical Banding gehört zu den meistdiskutierten und störendsten LCD-Artefakten.


Auch Vertical Banding unterliegt einer gewissen Serienstreuung und wieder haben wir unsere drei Testgeräte daraufhin untersucht. Die Ergebnisse waren sehr durchwachsen:

Unser erstes Testgerät zeigte ein sehr ausgeprägtes Vertical Banding. Es war sogar derart stark, dass es sich annähernd abfotografieren ließ:


In Wirklichkeit noch störender als auf diesem Foto: Vertical Banding!


Unser zweites Testgerät zeigte weniger Vertical Banding, aber auch hier war es noch deutlich im sichtbaren Bereich. Erst unser drittes Testgerät hatte so gut wie kein Vertical Banding. Da es sich bei allen drei Projektoren um ausgelieferte Endkunden-Modelle handelte, lässt dies auf eine große Fertigungsstreuung schließen. Dies macht den Projektorkauf zumindest unter diesem Aspekt zu einer Art Lotterie, ein Missstand, der auch schon beim Vorgänger PT-AE700 bekannt war. Hier hätten wir nach den vielen negativen Kundenerfahrungen größere Sorgfalt beim Nachfolger erwartet.

 

 

3.12 Fazit Bild

Der neue Panasonic PT-AE900 zeigt wie sein Vorgänger eine solide Bildqualität, die in dieser Preisklasse sichtbar beeindruckt. Besonders in der Farbdarstellung kann der Projektor punkten, durch eine nahezu perfekte Werksabstimmung der Graustufen auf die Farbtemperatur der Videonorm (6500K) und dem Color-Management ist eine kräftige und zugleich adäquat natürliche Wiedergabe des Kino-Originals kein Problem für den kleinen Projektor.

Der Kontrast konnte dabei gegenüber dem Vorgänger noch einmal deutlich gesteigert werden, wodurch das Bild besonders in dunklen Szenen noch mehr Plastizität gewinnt und der störende Grauschleier nicht mehr stark ins Gewicht fällt. Erfreulich sind dabei die Tatsachen, dass unter dem verbesserten Schwarzwert die Durchzeichnung nicht leidet und dass die adaptive Blende in ihrer Arbeit für das Auge absolut unsichtbar bleibt. Weniger erfreulich wiederum sind die mangelnden Gamma-Parameter, der Anwender muss mit dem Werks-Gamma leben, das zum Glück mit 2.33 einen sehr guten Mittelwert darstellt.

Ebenfalls dazu gelernt hat Panasonic in Sachen Overscan und De-Interlacing: Mit abgeschnittenen Bildrändern muss der Anwender nicht mehr leben und bei Zuspielung von (interlaced) Halbbildmaterial verrichtet der De-Interlacer eine so gute Arbeit, dass man für eine weitere Qualitätssteigerung schon teure DVD-Player heranziehen muss.

Als sehr enttäuschend empfinden wir die Tatsache, dass viele Mängel des Vorgängers nach einem weiteren Jahr nicht behoben wurden: So provoziert die Signalverarbeitung nach wie vor deutliche Doppelkonturen und verleiht so dem Bild einen gewissen Digital-Charakter. Zudem sind bei Ausnutzung des Lensshifts weiterhin Konvergenzverschiebungen in Kauf zu nehmen, die besonders bei PC-Anwendungen störend ins Auge fallen dürften. Wer empfindlich gegen Vertical Banding ist sollte zudem aufpassen, dass er das Gerät, das er erstehen will, auch vorher auf diesen Aspekt hin untersuchen konnte. „Last but not least“ liegen die Bildparameter zur persönlichen Optimierung im Großen und Ganzen nicht mehr auf dem derzeitig üblichen (hohen) Niveau, sämtliche Konkurrenzprojektoren (Epson TW200, Hitachi TX200, Sanyo PLV-Z4) bieten hier wesentlich mehr Parameter in allen Bereichen. Diesem Defizit kann der PT900 nur eine gute Werkskalibrierung des Cinema1-Modus entgegensetzen.

Nichtsdestotrotz zeigt auch der PT-AE900, dass die LCD Technologie stark im Kommen ist. Auch seine Bildqualität liegt auf einem so hohen Level, dass so mancher DLP-Verfechter ins Grübeln kommen könnte, zumindest bei ähnlichen Preisklassen.


Bewertung Bild gesamt : 1,73 (Gut +)

Kontrast / Plastizität

1,2 (Sehr Gut -)

Schärfe & Interpolation

2,2 (Gut)

Farbumfang / Temperatur

1,4 / 1,7

De-Interlacing

2 (Gut)

Sonstige Aspekte

1,9 (Gut)


(Alle Bewertungen beziehen sich auf die jeweilige Projektionsart und den aktuellen Stand der Technik. Ein direkter systemübergreifender Vergleich ist daher nur bedingt möglich!)

 

 

4. Fazit

Im letzten Jahr war Panasonic mit einigen Innovationen und Neu-Entwicklungen in gewissen Bereichen der Konkurrenz einen Schritt voraus. Dies war vor allem durch die Entwicklung eines neuen Chassis möglich. In diesem Jahr hat sich Panasonic damit begnügt, den Vorgänger PT700 in Details zu verbessern, anstatt das Rad neu zu erfinden.

In vielen Bereichen ist dies gelungen: Der Projektor ist optisch ansprechend, solide verarbeitet und gehört nach wie vor zu den leisesten seiner Klasse. Die Aufstellungsflexibilität ist durch eine Mischung aus Lens-Shift und großem Zoombereich vorbildlich, wenn auch nicht so gut wie bei manchem Mitbewerber. Immerhin ist der Einstellhebel am Gerät in seiner Mechanik merkbar verbessert worden.

Die Bedienung wurde um eine tolle Fernbedienung erweitert, die durch ihre Lernfähigkeit für das gesamte Heimkino-Equipment benutzt werden kann. Auch die OSD-Menüs wurden einem Face-Lift unterzogen, obwohl leider kaum neue Funktionen und Ideen integriert wurden.

Im Bild ergeben sich ebenfalls einige Verbesserungen, wenn auch leider nicht das gesamte Verbesserungspotenzial ausgeschöpft wurde.


Zusammenfassend sind folgende Neuerungen gegenüber dem Vorgänger festzuhalten:

  • Verwendung der neuesten D5-Panelgeneration
  • Verbesserte Mechanik des Lensshifts
  • Neue Universalfernbedienung
  • Optisch ansprechendere Menüs
  • Abschaltbarer Overscan
  • Erhöhter Kontrast
  • Weiter verbesserter De-Interlacer


Dies alles erweckt eher den Eindruck eines „Updates“ statt einer Revolution, doch in Anbetracht der sehr guten Ausgangsbasis des Vorgängers ist den Konstrukteuren mit dem neuen PT-AE900 ein LCD Projektor neuester Generation gelungen, der sich vor der Konkurrenz in keiner Weise verstecken muss und in bestimmten Bereichen (allem voran die hervorragende adaptive Blende) nach wie vor die Nase vorn hat.

 

 

5. Bewertung

+ Hoher Kontrast bei „unsichtbarer“ adaptiver Blende
+ Gute Werks-Farbabstimmung
+ Großer Zoombereich
+ Abschaltbarer Overscan
+ Leise Belüftung
+ Sehr guter De-Interlacer
+ Keine Pixelstruktur


- Doppelkonturen durch Signalverarbeitung
- Eingeschränkte Bildparameter, nicht mehr „up to date“
- Lensshift verursacht Konvergenzverschiebung
- Lensshift mit wenig Spielraum

 

Bewertung gesamt : 1,6 (Gut +)

Ausstattung

1,4 (Sehr Gut -)

Bedienung

2 (Gut +)

Technik

1,7 (Gut +)

Bild

1,73 (Gut +)

Preis Leistung

1,1 (Sehr Gut)


(Alle Bewertungen beziehen sich auf die jeweilige Projektionsart und den aktuellen Stand der Technik. Ein direkter systemübergreifender Vergleich ist daher nur bedingt möglich!)

 

1. November, 2005, Ekkehart Schmitt

 

Wir bedanken uns für die konstruktive Untertstützung bei der Realisierung dieses Tests bei unseren Shopping-Mall Partnern:



www.dvdplayer.de


www.Pipro.de

 

 

7. Technische Details (Herstellerangaben!):

Bild

- Formate 16:9/4:3 | Lichtstärke 1.100 ANSI-Lumen | Kontrastverhältnis 5.500:1 | Auflösung 1280 x 720 Pixel | Smooth Screen Technologie New | Progressive Cinema Scan | Künstliche Intelligenz

Bedienerfreundlichkeit

- Lens-Shift Funktion | Trapez-Korrektur Vertikale | Frontprojektion | Rückprojektion | Deckenprojektion | Tischprojektion | Fernbedienung | hoher Bedienkomfort


Umwelt

Stromverbrauch (Standby) 3 Watt | Lampensparmodus 2 Modi


Anschlüsse

HDMI-Schnittstelle | YUV-Komponenteneingang (Cinch) | PC-Eingang (VGA) | Scart 1 | S-Video Eingang (Hosiden) | Video-Eingang (RCA)


Weitere Merkmale

Kompaktes Gehäuse | Geringes Gewicht

 

- Lampen Lebensdauer: bis zu 3.000 Stunden

- Bildformat: 16:9

- sichtbare Diagonale: 1,0 bis 5,0 m

- Abstand zur Leinwand: 1,2 bis 7,4 m

- Auflösung: 1280 x 720 Pixel

- Lichtstärke: 1.100 ANSI-Lumen

- Kontrastverhältnis: 5.500:1

- Geräuschniveau: 26 db im Normalmodus

- Abmessungen: 33,5x10,4x27 cm

- Gewicht: 3,6 kg

- Farbe: silber-anthrazit


Zur Hauptseite von www.Cine4Home.de