Test: LCD Projektor Panasonic PT-AE 900 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Update zum 700er, großer Sprung oder kleiner Schritt? | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Wir verweisen im voraus auf unsere Testkriterien, die ausführlich in unserem Know How Special: "Projektoren / PlasmaTVs - Qualitätsmerkmale - Die Testkriterien von Cine4Home" beschrieben werden.
Wenn man die vorangegangenen Modellreihen (PTAE200, 300, 500) betrachtet, so stellt man fest, dass ein Gehäusechassis rund zwei bis drei Gerätegenerationen überdauert, bis es durch ein neues ersetzt wird. Auch beim PT-AE700/900 scheint sich dieser Zyklus zu bestätigen. Bereits auf den ersten Blick ähnelt der PTAE-900 seinem Vorgänger fast wie ein Ei dem anderen. Lediglich die Belüftungspartie (links vorne) und die Tasten wurden einem kleinen „Facelift“ unterzogen, ansonsten blieb das Gehäuse, auch in der Farbe, unverändert.
In Anbetracht des gelungenen Designs ist diese Wiederholung aber nicht als negativ zu bewerten. Die Verarbeitung wirkt erneut angemessen hochwertig und solide und lässt keine Mängel erkennen. 1.1 Technik (Know How Link hier) Auch auf technischer Seite sind gegenüber dem Vorgänger nur wenige Neuerungen den technischen Daten zu entnehmen. Der Grund hierfür ist klar: Panasonic hatte damals als erster Hersteller weltweit das System der dynamischen Irisblende im PTAE700 integriert und war so den meisten anderen Herstellern hier eine Generation voraus. Währen die Mitbebwerber diese nun als bemerkenswerte Neuerung bewerben, ist die Technik beim PT-AE900 schon ein „alter Hut“. Das eigentlich Neue ist im PTAE900, wie in den anderen Modellen auch, die neue Generation von LCD-Panels aus dem Hause Epson, die D5-Reihe.
Im Bild oben ist das eigentliche „Herz“ des PT-AE900, die drei LCD-Panels, die für die Bilderzeugung zuständig sind, zu erkennen. Sie alle sind Mikrometer-Genau auf ein Glasprisma montiert, das die drei Einzelbilder wieder zu einem farbigen Gesamtbild vereint.
Muss sie einmal ausgetauscht werden, so kann mit wenigen Handgriffen der Deckel des Lampenschachtes geöffnet und die Lampe getauscht werden. Auch hier blieb alles beim Alten.
Zwei der drei Polarisationsfilter (Pfeile)
Im Bild oben sind die Antriebszahnräder der Blende zu erkennen. Im offenen Lichtkanal sieht man, dass sie zwischen der ersten und zweiten Linse liegt (lila Pfeil).
Bei dunklen Bildinhalten schließen sich die Flügel und bilden einen kleineren Lichtspalt als im geöffneten Zustand. Die Reaktionszeit dieser Mechanik ist dabei so schnell, dass sie während des „Vertical Blanks“ also zwischen dem Aufbau zweier aufeinander folgender Videobilder (<1/60 Sekunde), umschalten kann. Damit ist die Arbeitsweise während des Filmbetriebes für das Auge unsichtbar, ein wesentlicher Vorteil gegenüber aller „Konkurrenz“-Varianten.
Unsere „Demontage“ des Innenlebens hat keine wesentlichen Veränderungen aufgezeigt. Als Hauptunterschied verbleiben die neuen D5-LCDs mit den veränderten Polfiltern. Selbst bei der Hauptplatine gibt es kaum sichtbare Veränderungen
1.2 Anschlüsse / Bildsignale (Know
How Link hier) Und auch die Anschlusseite des PT900 gleicht der des Vorgängers bis ins Detail: Zur Einspeisung diverser Signale finden sich hier ein YUV-Komponenten-Eingang (3x Cinch), ein RGB H/V Eingang (Sub-D) und ein digitaler HDMI Eingang mit HDCP Kopierschutzunterstützung, für herkömmliche Bildsignale ein Composite- (Cinch) und ein S-Video Eingang (Hosiden). Immer noch vorhanden und auch immer noch lobenswert ist der Euro-Scart Eingang. Er ermöglicht den qualitativ hochwertigen RGB- Anschluss von Satellitenboxen, denn nur wenige Receiver unterstützen YUV.
Anmerkung: 1.3 Aufstellung (Know How Link hier) Mit dem PTAE700 hat Panasonic einen einmalig großen Zoombereich eingeführt, der den Projektor für nahezu jede erdenkliche räumliche Begebenheit nutzbar machte. Von überproportional großen Abständen bis zu großen Diagonalen auf kleinstem Raum lässt sich mit der Optik praktisch alles realisieren. Die Optik blieb auch bei dem Nachfolger PT900 unverändert, dementsprechend gleich und vorbildlich fällt die Abstandstabelle aus.
Projektionsabstandstabelle "PT-AE 900"
Die Lensshift Mechanik hingegen hatte uns bei unserem damaligen Test nicht vollends überzeugt. Sie bot nur wenig Spielraum (gerade nach oben), war recht schwammig in der Führung und verstellte sich leicht beim Arretieren. Hier haben die Ingenieure nachgebessert, wenigstens mit teilweisem Erfolg:
Der Einstellhebel wirkt nun wesentlich solider und ist deutlich präziser in der Justage. Damit kann das Bild leichter in die gewünschte Position gebracht werden. Auch das „Festschrauben“, mit der der Lensshift arretiert wird, geht nun leichter von der Hand, ohne dass sich die Bildlage dabei verschiebt. Nicht verändert hat sich leider der Spielraum des Lensshifts. Mit wachsendem vertikalen Ausgleich schrumpft der horizontale Spielraum (und umgekehrt). Da die Optik bei neutraler Lens-Position genau im Zentrum des Bildes liegen muss, muss der Joystick bei Tischmontage bis zum Anschlag hochgestellt werden, damit der Projektor die untere Bildkante knapp über Objektiv-Mitte projiziert.
Bisher hat dieser erste Teil des PT-AE900 Tests nur wenige Neuerungen gegenüber dem Vorgänger ans Tageslicht gebracht. Dies wird sich mit den nächsten Kapiteln „Bedienung“ und "Bildtest“ ändern.
2. Bedienung (Know How Link hier) Bislang hat Panasonic das Bedienkonzept eher konservativ beibehalten und wenig verändert. Doch die verhältnismäßig einfache Gestaltung ist mittlerweile in die Jahre gekommen und wurde bei dem PT-900 überarbeitet:
2.1 Fernbedienung Besonderes High-Light des Bedienkonzepts ist die komplett neu gestaltete Fernbedienung des neuen Panasonic Beamers. Als einer der ersten Hersteller hat Panasonic das Thema Fernbedienung ernst genommen und ein überdachtes Konzept entwickelt. Die Fernbedienung des PT900 ist außergewöhnlich ansprechend gestaltet und vielseitig in ihrer Anwendung. Neben den Standardfunktionen zur Projektorensteuerung bietet sie auch Tasten zur Bedienung von anderen Komponenten im Wohnzimmer / Heimkino. Als „Multi-Brand“ Fernbedienung ist sie in der Lage, nahezu alle gängigen Marken und Geräte zu steuern. Das praktische LCD-Menü am Kopfende der Fernbedienung erleichtert die Steuerung dabei ungemein. Die Anordnung der Tasten ist für die jeweiligen Anwendungen durchdacht und ergonomisch, besonders das Steuerkreuz mit den großen Menü- und Navigationstasten ist hier lobend zu erwähnen. Für den Betrieb im dunklen Raum sind dabei alle Tasten sowie das Display elektrisch beleuchtbar:
Die Stärke des Infrarotsenders ist kräftig genug, um über lange Distanzen und reflektiv über die Leinwand zu funktionieren, damit ist eine schnelle und Frust-freie Bedienung gewährleistet. Insgesamt ist die Fernbedienung in jeder Hinsicht vorbildlich und auf praktische Nutzung im Wohnzimmer hin optimiert und sollte daher von anderen Herstellern für zukünftige Geräte als Beispiel genommen werden.
Der Druckpunkt der Tasten ist allerdings alles andere als praktisch, weshalb die Bedienung direkt am Gerät äußerst schwerfällig ausfällt.
Das Menükonzept blieb seit dem ersten HomeCinema Projektor stets fast unverändert. In Anbetracht wachsender Funktionen und besserer Gestaltung bei den Konkurrenz-Modellen musste auch Panasonic etwas „frischen Wind“ ins Menükonzept bringen. Zu diesem Zweck wurde das Menüdesign einem gewissen „Facelift“ unterzogen und wirkt grafisch nun ansprechender als bei den Vorgängermodellen. Im Screenshot oben ist das neue „Picture“-Menü zu sehen. Wer die Vorgänger-Modelle kennt, wird erkennen dass sich außer dem Design nichts weiter getan hat. Die gebotenen Funktionen beschränken sich weiterhin auf das absolut Notwendigste (Kontrast, Helligkeit, Farbe, etc…). Auch das „Advanced Menü“ bietet keine Neuerungen: Neben den üblichen Kontrast- und Helligkeitsreglern für Rot, Grün und Blau sind (leider) die drei Gamma-Parameter geblieben, von denen reell nur zwei benutzbar sind und nur wenige Einflussmöglichkeiten auf die Helligkeitsverteilung geben. Insgesamt sind die gebotenen Bildparameter in ihrem Umfang eher enttäuschend und nicht mehr zeitgemäß. Im Bildtest werden wir untersuchen, inwieweit sich dies auf die Bildqualität auswirkt.
Auch das „Option“-Menü wurde um einige Funktionen erweitert, die aber meist nur eher kosmetischen Nutzen haben.
Insgesamt gefällt das Bedienkonzept des PT-AE900 durch die hervorragende Fernbedienung und die schlicht aber übersichtlich gestaltete Menüstruktur, in der sich der Anwender schnell intuitiv zurecht findet. Zu deutlichem Punktabzug führt aber der für heutige Maßstäbe stark eingeschränkte Parameterumfang des Bildmenüs. Während mittlerweile alle anderen Hersteller im LCD Bereich (Epson, Hitachi, Sanyo) dem Anwender die Möglichkeiten geben, das Bild in umfangreichen Menüs auf den eigenen Bedarf anzupassen, beschränkt sich Panasonic auf das absolute Minimum, was heutzutage ein Projektor bieten kann.
3. Bildtest Der Ergebnisse unseres Bildtests sind vor allem im Verhältnis zum Vorgängermodell PT-AE700 interessant. Wieviel hat sich hier in Anbetracht der geringen Änderungen im technischen Aufbau verändert ?
Für manche Heimkinofans gehört die Fliegengitter-Struktur von LCD-Projektoren immer noch zu den größten Mankos in der Bildqualität. Da die einzelnen LCDs wie Dias durchleuchtet werden und so die Ansteuerleitungen der einzelnen Pixel im Lichtweg liegen, sind die sichtbaren Abstände der Pixel zueinander unvermeidbar. Zwar bietet die neue D5-Panel-Generation eine leicht verminderte Pixelstruktur, unsichtbar wird sie aber nicht. Das Bild oben zeigt einen kleinen Bildausschnitt in der Vergrößerung. Man erkennt, dass die Pixel horizontal kaum noch sichtbare Abstände aufweisen. Weiterhin sichtbar bleibt allerdings die zeilenweise Ansteuerung der LCDs, die so genannten „Scan Lines“. Die verwendete Screen-Smooth-Technologie macht sich in unseren Beobachtungen bezahlt: Die Pixelstruktur ist auch bei verkürzten Betrachtungsabständen sichtbar vermindert und das vermeintliche Manko der LCD-Technik relativiert. Auch den gelegentlichen Vorwurf, diese Technologie würde die Bildschärfe signifikant beeinträchtigen, können wir nicht nachvollziehen. Füttert man den PT-AE900 mit einem nativen HD-Signal, so ist das Bild so detailliert und scharf, wie man es von HDTV gewöhnt ist.
3.2 Farbumfang (Know How Link hier) Durch die 3-Chip Technologie und die Aufspaltung des Lichtes in die drei Grundfarben durch halbdurchlässige Spiegel kann nahezu das gesamte Lampenspektrum bei LCD-Projektoren genutzt werden. Dadurch ergibt sich ein großer Farbumfang, der sogar deutlich über dem des Videostandards liegt. Das CIE-Diagramm oben zeigt den Farbraum des PT900 (weißes Dreieck) im Verhältnis zu dem unseres PAL-Standards (dunkles Dreieck) bei Verwendung des „Cinema1“-Modus. Der vor allem im Grün vergrößerte Farbumfang, der sich bei Computergrafik und Animationsfilmen durchaus durch kräftige Farben bezahlt macht, kann bei Video- und Filmmaterial allerdings leichte Einbußen in der Natürlichkeit von Außenaufnahmen machen. So manche Wiesen oder Büsche wirken im Bild leicht übersatturiert. Vorbildlich ist die Abstimmung der Sekundärfarben: Sie liegen nahe bei ihren Sollwerten und sorgen so für keine weiteren Bildverfremdungen.
Mit Hilfe dieses Systems können Experten die Farbdarstellung auf die persönlichen Bedürfnisse und Videonormen weiter abstimmen.
3.3 Farbtemperatur (Know How Link hier) Bei den meisten Heimkino-Projektoren wird nach wie vor bei der aufwändigen Werkseinmessung auf die D65-Norm gespart. Nur selten zeigt ein Projektor den erforderlichen Weiß- und Grauabgleich auf die von der Videonorm verlangte Farbtemperatur von 6500K. Durch Ungenauigkeiten in diesem Abgleich erscheinen die Farben meistens deutlich zu kühl, das Bild verliert Natürlichkeit und entspricht nicht mehr dem Kino-Original.
Cinema1 / Cinema2 / Natural -Modi Löbliche Ausnahmen waren bisher immer die Panasonic-Modelle. Sie bieten verschiedene Werksmodi (Normal, Video, Cinema etc.) unter denen der viel bekannte „Cinema1“ Modus stets einen perfekten Abgleich bot. Auch der PT-AE900 bietet eine Cinema1-Modus. Bei unserem Test lag es daher nahe, ihn zuerst zu untersuchen. Die Ergebnisse waren dabei wieder lobenswert akkurat:
Im Diagramm oben ist zu erkennen, dass der PT-900 in fast allen Helligkeiten von dunkel (links) bis weiß (rechts) vorbildlich auf 6500K (D65) abgestimmt ist.
Einen so akkuraten Abgleich über alle Bereiche zeigen selbst teure High-End-Projektoren nur selten. Nach wie vor wollen wir diese Präzision in der Werkseinstellung deutlich lobend hervorheben, besonders in dieser günstigen Preisklasse.
Bei den Presets "Cinema3", "Dynamik“, "Normal“ und "Video“ handelt es sich um die Kontrast-stärksten Modi des PT900. Hier gelangt das Lampenspektrum zu Gunsten der Maximalhelligkeit nahezu ungefiltert auf die Leinwand. Diese Presets sind nur zu empfehlen, wenn die räumlichen Begebenheiten eine sehr lichtstarke Wiedergabe erforderlich machen. Eine akkurate Farbreproduktion ist durch sie keinesfalls gewährleistet.
Auch in unserem Bildtest waren zum Vorgänger bis zu dieser Stelle keine Neuerungen zu verzeichnen. In Anbetracht des hohen Standards, den auch schon der PT-AE700 auf diesen Gebieten erreicht, war dies auch nicht zu erwarten. Nun kommen wir aber zu dem Thema Schwarzwert und Kontrast. Hier versprechen die technischen Daten des PT-AE900 deutliche Steigerungen. Ein Kontrastverhältnis bis zu 5500:1 soll der Projektor bieten. Da die ersten technischen Datenblätter der Funkausstellung „nur“ ein Kontrastverhältnis von 3000:1 angaben, war hier Misstrauen angesagt. Der lichtstarke und farblich ungenau abgestimmte Dynamik-Modus ist zugleich derjenige, mit dem höchsten Kontrast. Mit ihm erreicht der Projektor tatsächlich ein Kontrastverhältnis von 5300:1, die Werksangaben des Herstellers sind also nicht übertrieben. Wie so oft wird hierbei aber verschwiegen, dass sowohl die Helligkeitsverteilung als auch die Farbdarstellung soweit aus dem Ruder geraten, dass sie für die DVD-Wiedergabe nicht geeignet sind. Bei korrekten Farben, sprich im Cinema1-Modus, bleibt ein Netto-Konrast von 1500:1 übrig. Zwar deutlich unter dem Maximal-Wert der technischen Daten, dennoch eine Steigerung um 50% gegenüber dem Vorgänger PT700. Beim PT-AE900 funktioniert diese Blende so schnell, dass ihre Arbeitsweise vom Auge nicht wahrgenommen werden kann, hier ist das Panasonic-Modell allen aktuellen Konkurrenten klar überlegen. Doch die Bildplastizität wird auch durch andere optische Komponenten im Lichtweg und vor allem durch die Projektionsoptik mit beeinflusst. Und hier handelt sich der Projektor wieder Defizite ein: Besonders bei Szenen mit gemischten hellen und dunklen Bildelementen gelingt es ihm nicht, eine so gute Plastizität im Bild zu erreichen, wie z.B. ein Sanyo Z4. Auch die Anpassung an Raum und Leinwand durch eine zweite variable Irisblende ist mit dem PT-AE900 nicht möglich. Sein Schwarz- & Weißwert sind praktisch vorgegeben und können lediglich durch die Lampenleistung minimal beeinflusst werden, doch in Anbetracht von steigenden Lüftergeräuschen und abnehmender Lampenlebensdauer werden viele Nutzer auf diese Möglichkeit verzichten.
Insgesamt zeigt der Projektor in dieser Rubrik solide Leistungen. Er bietet einen verbesserten Schwarzwert, ohne Kompromisse in der Maximalhelligkeit einzugehen. Die Blende und Gammaanpassungen bleiben dabei für das Auge in ihrer Arbeit unsichtbar und provozieren keine störenden Nebeneffekte. Die nicht so hohe Bildplastizität und die mangelnde Helligkeitsanpassung per Optik-Iris zeigen aber wieder, dass in Sachen Kontrast der eigene Geschmack eine besondere Rolle spielt. Ansehen beim Händler sei daher empfohlen…
3.5 Gammaverteilung / Homogenität (Know How Link hier) Für die Bildplastizität mindestens ebenso wichtig wie der On / Off – Kontrast ist die Helligkeits- (Gamma-) Verteilung eines Projektors. Nur wenn sie der Videonorm und der Wahrnehmung des Auges entspricht, erscheint auf der Leinwand eine Bildkomposition, bei der alle Helligkeiten der Bildelemente zueinander stimmig und plastisch erscheinen. In der Praxis bedeutet dies ein Helligkeitsanstieg mit einer 2.2 bis 2.5 -Kurve (je nach Raumbedingungen). Wir haben die Gammaverteilung der verschiedenen Bildmodi untersucht:
Wie im Diagramm oben zu erkennen, ist der Anstieg gleichmäßig ohne Sprünge oder Abflachungen. Im Filmtest zeigt der Projektor eine sehr gute Durchzeichnung, bei der auch subtile Details nicht verloren gehen. Gleichzeitig werden keine hellen Partien (z.B. weiße Wolken) überstrahlt, sondern behalten ihre natürlichen Strukturen. Der Anstieg von 2.33 ist ein sehr guter Universal-Wert, der in Verbindung mit der guten Durchzeichnung für die meisten Räume geeignet ist. Dies ist auch gut so, denn die nachträglichen Einstellmöglichkeiten für die Helligkeitsverteilung sind beim PT-900 nur sehr eingeschränkt gegeben. Zwar befinden sich im erweiterten Bildmenü die Parameter „Gamma Low / Mid / High“, doch nur Gamma Low und Mid sind verwendbar, High beeinflusst den Weißpegel (was eine akkurate Gammafunktion nicht machen sollte). Zudem agieren die Gammaeinstellungen in ihrem Bereich zu linear, wodurch die Kurvencharakteristik teilweise deutlich leidet. Mit anderen Worten: Eine spezielle Gammaanpassung auf eigene Anforderungen ist mit dem PT900 kaum möglich.
(Klick auf das jeweilige Diagramm für Vergrößerung)
3.6 Schärfe / Ausleuchtung / Konvergenz (Know How Link hier) Viele Kritikpunkte unseres PT700-Tests betrafen die Optik: Zwar bot sie eine große Aufstellungsflexibilität, doch provozierte sie bei Ausnutzung des Lens-Shifts eine Konvergenzverschiebung der Grundfarben. Diese Ergebnisse haben sich mit dem PT-AE900 nicht verändert. Ausleuchtung und Konvergenz bewegen sich auf gutem Niveau, auch unter Verwendung des Lensshiftes bleibt das Bild bis zu den Ecken hin gleichmäßig ausgeleuchtet und scharf.
3.7 Overscan (Know How Link hier) Ein anderer Mangel des PT-700 war der störende Overscan bei den meisten Auflösungen, nur bei nativer 720p Zuspielung wies er keine abgeschnittenen Ränder auf. Dies war in jedem Fall nicht optimal, denn manche Quellen benötigen einen Overscan (wegen ungenauem Mastering mit Underscan), bei anderen wiederum ist er unerwünscht. Dieser Overscan ist relativ moderat und damit für ungenaue Übertragungen (im Fernsehen nicht selten der Fall) geeignet. Sollte man eine „perfekte“ Videoquelle / DVD zur Hand haben, so kann der Overscan ganz abgeschaltet werden. Hier lässt der Projektor das Bild absolut unbeschnitten. Die Overscan-Funktion arbeitet in allen Auflösungen gleichermaßen gut, somit sind die Ergebnisse hier mit sehr gut zu bewerten.
3.8 De-Interlacing (Know How Link hier) In der letzten Generation von LCD-Projektoren hat das De-Interlacing deutliche Fortschritte gemacht. Neben einem Video-Modus, der zum Fernsehen besonders wichtig ist, boten sie erstmals einen Filmmode, der auch für PAL-Material geeignet ist. Perfekt waren die Lösungen allerdings nicht. Auch hier hat Panasonic weiterentwickelt und im PT-AE900 ein verbessertes De-Interlacing realisiert:
Videomaterial Videomaterial (z.B. Fernsehshows, Sportübertragungen Making-Ofs etc), sind mit 50 verschiedenen Bildern / Sekunde aufgezeichnet. Obwohl jedes Halbbild hier nur die halbe Auflösung bietet, stellt es eine eigene Momentaufnahme dar. Bei Videomaterial zeigt der PTAE900 wie sein Vorgänger gute Ergebnisse. Nach dem "Motion Adaptive" Verfahren werden stehende Bildelemente aus zwei aufeinander folgenden Halbbildern zusammengefügt, während bewegte Elemente von der internen Skalierungselektronik "hochinterpoliert" werden. Das Verfahren ist gut umgesetzt worden, Videobilder (z.B. von einem Satelliten Receiver) werden mit sehr guter Schärfe ohne große Bewegungsartefakte oder Ausfransungen auf die progressive Darstellung umgerechnet. Zum Fernsehen ist der PT-AE900 damit hervorragend geeignet.
Kino-Material (Spielfilme), werden mit „nur“ 24 Bildern (Momentaufnahmen) pro Sekunde aufgezeichnet. Für eine höchstmögliche Bildqualität muss aus je zwei aufeinander folgenden Halbbildern ein Vollbild durch Verflechten gewonnen werden. Dieses Verfahren wird "Filmmode" bezeichnet. Schon der PT-AE700 bot einen gut funktionierenden Filmmode für PAL. Er wurde mit dem PT900 aber noch einmal verbessert. Der Filmmode rekonstruiert die originalen Kinobilder zuverlässig ohne Auflösungsverlust, Ausfransungen oder Zeilenflimmern. Und während der Vorgänger noch ab und zu aus diesem Filmmode fiel, so verbleibt der 900er in ihm mit einer verblüffenden Stabilität: Selbst bei schwierigen Szenen unseres Testmaterials erkannte der Projektor zuverlässig, welche zwei Halbbilder zu einem Kinobild gehören. Der Film-De-Interlacer des PT-AE900 arbeitet so gut, dass er es mit manchem Progressive Scan – DVDPlayer aufnehmen kann, in dieser Preisklasse in jeder Hinsicht vorbildlich.
In Sachen De-Interlacing ist es den Konstrukteuren gelungen, die ohnehin schon gute Ausgangssituation noch einmal zu verbessern, Kompliment.
Ein beim Vorgänger viel diskutiertes Thema war der deutliche Hang zu störenden Doppelkonturen im Bild. Auch bei DVDs ohne „Edge Enhancement“ zeigte er bei Kontrast-starken Übergängen leichte Geisterschatten, die auch im Film zu beobachten waren. Wie arbeitet die Signalverarbeitung beim Nachfolger?
Analog Bei analoger Zuspielung zeigt auch der PT900 weiter deutliche Doppelkonturen. Sie können mit der Schärfefunktion nicht vollständig beseitigt werden. Außerdem nimmt mit reduzierter Schärfe die Dynamik in kleinen Details deutlich ab.
Digital Sehr enttäuschend ist die Tatsache, dass der PT900 auch bei digitaler Zuspielung sichtbare Doppelkonturen zeigt. Gerade ein Vorteil der digitalen Bildübertragung sollte sein, dass kleine Details ohne Verfremdungen dargestellt werden können.
Die Ergebnisse sind nahezu identisch zum Vorgänger PT700, hier hat Panasonic leider nicht nachgebessert.
Bei HDTV-Projektoren mit erhöhter nativen Auflösung ist die Skalierungselektronik besonders wichtig. Sie muss das eingehende PAL-Signal (720x576 Pixel) in seiner Auflösung mehr als verdoppeln und dies ohne störende Artefakte ins Bild zu bringen. Eine gute Skalierung bewerkstelligt dies möglichst "unsichtbar", eine sehr gute Skalierung nutzt die erhöhte Pixelzahl zur Bildverbesserung. Horizontal wird die Auflösung um 560 Pixel „erweitert“:
Analog Bei analoger Zuspielung gelingt dem Projektor die Umrechnung angemessen akkurat. Erst bei einer Auflösung von 6MHz sind gewisse Linearitätsschwankungen auszumachen, die leichte Interferenzerscheinungen provozieren. Neben der Skalierung ist ein gewisser Pegelabfall in höheren Auflösungen zu erkennen: Kleine Details nutzen nicht die volle Helligkeitsdynamik und erscheinen sichtbar dunkler. Dies bedeutet im Bild, dass sie und feine Strukturen an Schärfe und Plastizität verlieren. Gleiches gilt für die Farbdarstellung, in höheren Auflösungen verwischen die Farbkonturen zu Grau.
Bei digitaler Zuspielung bewegt sich die Skalierung auf gleichem Niveau, kleine Details behalten aber ihre volle Helligkeit, wodurch die Schärfezeichnung im Bild deutlich besser ausfällt.
3.9.3 Skalierung – Vertikal
Die vertikale Auflösungserhöhung von 576 Zeilen auf 720 Zeilen gelingt dem PT-AE900 vorbildlich, In keinem Auflösungsbereich sind große Interferenzen auszumachen.
Selbst bei einzeiligen Linien (Bild oben) gelingt es dem Projektor, kaum erkennbare Linearitätsschwankungen zu provozieren.
Anmerkung :
3.10 Shading (Know How Link hier) Shading ist der Fachbegriff für eine ungleichmäßige Farbverteilung im Bild. Durch die Aufteilung des Lichts in seine Grundfarben und das anschließende Zusammenführen durch ein Prisma, kann es zu leichten Farbwolken im Bild kommen, die sich aber digital ausgleichen lassen.
3.11 Vertical Banding Nach diesem großen Lob in Sachen Color-Uniformity kommen wir abschließend zu einem weniger erfreulichen Thema: Vertical Banding. Vertical Banding umschreibt eine vertikale Streifenbildung, die bei HD-LCD-Projektoren bisher fast immer die Regel waren. Besonders bei horizontalen Kameraschwenks mit homogenen Flächen (z.B. Fußballübertragung) waren diese oft störend zu bemerken. Vertical Banding gehört zu den meistdiskutierten und störendsten LCD-Artefakten. Unser erstes Testgerät zeigte ein sehr ausgeprägtes Vertical Banding. Es war sogar derart stark, dass es sich annähernd abfotografieren ließ:
3.12 Fazit Bild Der neue Panasonic PT-AE900 zeigt wie sein Vorgänger eine solide Bildqualität, die in dieser Preisklasse sichtbar beeindruckt. Besonders in der Farbdarstellung kann der Projektor punkten, durch eine nahezu perfekte Werksabstimmung der Graustufen auf die Farbtemperatur der Videonorm (6500K) und dem Color-Management ist eine kräftige und zugleich adäquat natürliche Wiedergabe des Kino-Originals kein Problem für den kleinen Projektor. Der Kontrast konnte dabei gegenüber dem Vorgänger noch einmal deutlich gesteigert werden, wodurch das Bild besonders in dunklen Szenen noch mehr Plastizität gewinnt und der störende Grauschleier nicht mehr stark ins Gewicht fällt. Erfreulich sind dabei die Tatsachen, dass unter dem verbesserten Schwarzwert die Durchzeichnung nicht leidet und dass die adaptive Blende in ihrer Arbeit für das Auge absolut unsichtbar bleibt. Weniger erfreulich wiederum sind die mangelnden Gamma-Parameter, der Anwender muss mit dem Werks-Gamma leben, das zum Glück mit 2.33 einen sehr guten Mittelwert darstellt. Ebenfalls dazu gelernt hat Panasonic in Sachen Overscan und De-Interlacing: Mit abgeschnittenen Bildrändern muss der Anwender nicht mehr leben und bei Zuspielung von (interlaced) Halbbildmaterial verrichtet der De-Interlacer eine so gute Arbeit, dass man für eine weitere Qualitätssteigerung schon teure DVD-Player heranziehen muss. Als sehr enttäuschend empfinden wir die Tatsache, dass viele Mängel des Vorgängers nach einem weiteren Jahr nicht behoben wurden: So provoziert die Signalverarbeitung nach wie vor deutliche Doppelkonturen und verleiht so dem Bild einen gewissen Digital-Charakter. Zudem sind bei Ausnutzung des Lensshifts weiterhin Konvergenzverschiebungen in Kauf zu nehmen, die besonders bei PC-Anwendungen störend ins Auge fallen dürften. Wer empfindlich gegen Vertical Banding ist sollte zudem aufpassen, dass er das Gerät, das er erstehen will, auch vorher auf diesen Aspekt hin untersuchen konnte. „Last but not least“ liegen die Bildparameter zur persönlichen Optimierung im Großen und Ganzen nicht mehr auf dem derzeitig üblichen (hohen) Niveau, sämtliche Konkurrenzprojektoren (Epson TW200, Hitachi TX200, Sanyo PLV-Z4) bieten hier wesentlich mehr Parameter in allen Bereichen. Diesem Defizit kann der PT900 nur eine gute Werkskalibrierung des Cinema1-Modus entgegensetzen. Nichtsdestotrotz zeigt auch der PT-AE900, dass die LCD Technologie stark im Kommen ist. Auch seine Bildqualität liegt auf einem so hohen Level, dass so mancher DLP-Verfechter ins Grübeln kommen könnte, zumindest bei ähnlichen Preisklassen.
(Alle Bewertungen beziehen sich auf die jeweilige Projektionsart und den aktuellen Stand der Technik. Ein direkter systemübergreifender Vergleich ist daher nur bedingt möglich!)
4. Fazit Im letzten Jahr war Panasonic mit einigen Innovationen und Neu-Entwicklungen in gewissen Bereichen der Konkurrenz einen Schritt voraus. Dies war vor allem durch die Entwicklung eines neuen Chassis möglich. In diesem Jahr hat sich Panasonic damit begnügt, den Vorgänger PT700 in Details zu verbessern, anstatt das Rad neu zu erfinden. In vielen Bereichen ist dies gelungen: Der Projektor ist optisch ansprechend, solide verarbeitet und gehört nach wie vor zu den leisesten seiner Klasse. Die Aufstellungsflexibilität ist durch eine Mischung aus Lens-Shift und großem Zoombereich vorbildlich, wenn auch nicht so gut wie bei manchem Mitbewerber. Immerhin ist der Einstellhebel am Gerät in seiner Mechanik merkbar verbessert worden. Die Bedienung wurde um eine tolle Fernbedienung erweitert, die durch ihre Lernfähigkeit für das gesamte Heimkino-Equipment benutzt werden kann. Auch die OSD-Menüs wurden einem Face-Lift unterzogen, obwohl leider kaum neue Funktionen und Ideen integriert wurden. Im Bild ergeben sich ebenfalls einige Verbesserungen, wenn auch leider nicht das gesamte Verbesserungspotenzial ausgeschöpft wurde.
Dies alles erweckt eher den Eindruck eines „Updates“ statt einer Revolution, doch in Anbetracht der sehr guten Ausgangsbasis des Vorgängers ist den Konstrukteuren mit dem neuen PT-AE900 ein LCD Projektor neuester Generation gelungen, der sich vor der Konkurrenz in keiner Weise verstecken muss und in bestimmten Bereichen (allem voran die hervorragende adaptive Blende) nach wie vor die Nase vorn hat.
5. Bewertung + Hoher Kontrast bei „unsichtbarer“ adaptiver Blende
1. November, 2005, Ekkehart Schmitt
Wir bedanken uns für die konstruktive Untertstützung bei der Realisierung dieses Tests bei unseren Shopping-Mall Partnern:
7. Technische Details (Herstellerangaben!): Bild - Formate 16:9/4:3 | Lichtstärke 1.100 ANSI-Lumen | Kontrastverhältnis 5.500:1 | Auflösung 1280 x 720 Pixel | Smooth Screen Technologie New | Progressive Cinema Scan | Künstliche Intelligenz Bedienerfreundlichkeit - Lens-Shift Funktion | Trapez-Korrektur Vertikale | Frontprojektion | Rückprojektion | Deckenprojektion | Tischprojektion | Fernbedienung | hoher Bedienkomfort Stromverbrauch (Standby) 3 Watt | Lampensparmodus 2 Modi HDMI-Schnittstelle | YUV-Komponenteneingang (Cinch) | PC-Eingang (VGA) | Scart 1 | S-Video Eingang (Hosiden) | Video-Eingang (RCA) Kompaktes Gehäuse | Geringes Gewicht
- Lampen Lebensdauer: bis zu 3.000 Stunden - Bildformat: 16:9 - sichtbare Diagonale: 1,0 bis 5,0 m - Abstand zur Leinwand: 1,2 bis 7,4 m - Auflösung: 1280 x 720 Pixel - Lichtstärke: 1.100 ANSI-Lumen - Kontrastverhältnis: 5.500:1 - Geräuschniveau: 26 db im Normalmodus - Abmessungen: 33,5x10,4x27 cm - Gewicht: 3,6 kg - Farbe: silber-anthrazit
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||