Europa-Premiere: Erster Mitsubishi Pocket-Projector PT-10 im Cine4Home Teststudio

Ein Zwerg läutet die portable Projektions-Ära ein.

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Gerade stellte sich das vielbekannte „Sommerloch“ im Heimkinobereich ein, da überraschte uns die Firma Mitsubishi mit ihrem Anfang des Jahres angekündigten Pocket DLP-LED Projektor. Durch den Einsatz von LEDs als Lichtquelle (anstatt einer herkömmlichen UHP Lampe) wurde es technisch ermöglicht, einen Akku-betriebenen Projektor im Taschenformat zu konstruieren.

Seit der Ankündigung dieses Bildzwerges waren wir sehr gespannt, denn der „Kleine“ bildet nicht nur den Start für vollkommen neue Einsatzgebiete der Bildprojektion, sondern ist auch ein Vorreiter in Bezug auf neuartige Technologien, denen wir als Technik-orientiertes Heimkino-Magazin auf den Grund gehen. Mitsubishi hat uns hierzu die Möglichkeit gegeben und wir waren in sehr vielen Punkten überrascht. Ist der Pocket-Projektor tatsächlich ein ernstzunehmender Bildwerfer?


In diesem Artikel schildern wir ausführlich unsere Eindrücke dieser technischen Innovation. Da es sich aber um ein Pre-Production-Sample handelt, sind unsere Ergebnisse nur als vorläufig anzusehen. Ein kompletter und ausführlicher Test erfolgt zur offiziellen Markteinführung (in Deutschland noch offen).




1. Ausstattung und Technik

Die erste Überraschung sind die unglaublich kleinen Abmessungen des Projektors. Zwar sind die Maße schon seit geraumer Zeit bekannt (123mm x 47mm x 97mm) , doch wenn man den Projektor in Natura vor sich hat, kann man kaum glauben, dass dieses kleine Gerät tatsächlich große Bilder projizieren kann.

Um Ihnen einen besseren Größenvergleich zu geben, haben wir den Projektor neben eine handelsüblichen Zigarettenschachtel fotografiert:

Das Bild oben gibt einen Aufschluss darüber, wie klein der Projektor tatsächlich ist. In Kombination mit seinem geringen Gewicht von nur ca. 450g ist der Mitsubishi ein in jeder Beziehung taschentauglicher Projektor.


Die Verarbeitung ist dabei hervorragend, anstelle von Plastik wurde für sein Gehäuse hauptsächlich Aluminium verwendet, wodurch der kleine Projektor einen sehr robusten und alltagstauglichen Eindruck vermittelt.

Insgesamt wirkt der Pocket-Projektor wie ein vollwertiges Gerät, nur eben wesentlich kleiner als seine „Artgenossen“.


Der Mitsubishi Pocket-Projector kann wahlweise über eine Netzadapter oder, und dies ist der Clou an dem Konzept, über einen speziellen Akku betrieben werden.

Der Akku agiert als zusätzliche Bodenplatte, auf die der Projektor mit nur einem Handgriff aufgesteckt werden kann. Die Gesamtgröße des Projektors erhöht sich dadurch kaum.


Der komplett einsatzbereite Pocket-Projector samt Stromversorgung

Die nächste Überraschung ist die Laufzeit des Akkus: Sage und schreibe 2,5 Stunden kann der Projektor mit ihm nonstop betrieben werden, dies reicht für Spielfilme mit Überlänge, Fußballspiele mit Verlängerung oder eine komplette Renndistanz der Formel1.




1.1 Technik

Als Projektionstechnologie wird die für ihre Zuverlässigkeit bekannte DLP-Technik von Texas-Instruments verwendet. Der eingebaute DMD-Chip verfügt über eine native Auflösung von 800x600 Bildpunkten (SVGA) im 4:3 Format und ist somit für die Darstellung von Computerbildern und PAL-Videomaterial geeignet.


Wie bereits erwähnt ist die technische Realisierung des Projektors von besonderem Interesse. Um die geringe Baugröße zu ermöglichen, kamen erstmals Hochleistungs-LEDs aus dem Hause LumiLEDs zum Einsatz. Gleich drei an der Zahl arbeiten im Mitsubishi-Projektor, für jede Grundfarbe eine eigene.

Dabei zu beachten ist allerdings, dass die Farbdarstellung nicht zeitgleich, sondern nach wie vor sequentiell (zeitlich hintereinander) erfolgt. Zu jedem Zeitpunkt ist demnach stets nur eine der drei Leuchtdioden angeschaltet. Anschaulich ausgedrückt handelt es sich bei den drei LEDs um eine sehr schnelle Lichterkette. Die sequentielle Farbdarstellung unterscheidet sich dennoch ein wenig von der herkömmlichen Farberzeugung per Farbrad, wie wir im Bildteil noch weiter erläutern werden.


Im Gegensatz zu herkömmlichen UHP-Lampen sind LEDs ungemein zuverlässig und langlebig. Sie brauchen keinerlei Aufwärmzeit, sondern sind bereits ab der ersten Minute nach dem Einschalten einsatzbereit. Ihre Lebensdauer liegt mit 10000 bis 20000 Stunden(!) deutlich über dem derzeitigen Standard. Dies entspricht 5000 bis 10000 Spielfilmen. Selbst bei täglichem Gebrauch ist so eine Funktion von vielen Jahren gewährleistet.


Traum eines jeden Heimkinofreunds: Die verbleibende Lampenzeit!


Wer glaubt, dass Hochleistungs-LEDs keine Kühlung benötigen, unterliegt einem großen Irrtum. Auch sie entwickeln eine gewisse Abwärme und sind aus diesem Grund jeweils auf einen Kühlkörper montiert.

Diese passive Kühlung alleine reicht nicht. Ein zusätzlicher Lüfter an der Gerätevorderseite setzt nach wenigen Minuten ein und sorgt für die notwendige Abfuhr der Wärme.


Der vorne positionierte Lüfter

In Anbetracht der kleinen Ausmaße arbeitet diese Kombination aus Aktiv- und Passivkühlung angenehm leise und stört den Betrieb nicht. Auch hier gilt die Philosophie „weniger ist mehr“.



Insgesamt zeigt der technische Aufbau des Mitsubishi Pocket-Projectors, dass die Ingenieure alle derzeit technisch realisierbaren „Kniffe“ ausgenutzt haben, um den Projektor so klein wie möglich zu halten.




1.2 Anschlüsse / Bildsignale

Wie der Name schon sagt ist der Pocket-Projector ganz auf einen portablen Einsatz für Arbeit oder Freizeit ausgelegt. Dementsprechend fokussiert zeigt sich seine Anschlussleiste.

Hinter eine Schutzkappe befinden sich 1x Composite (Cinch), 1x S-Video (Hosiden) und 1x RGB H/V (Sub-D). Somit kann der Projektor an jede übliche Bildquelle (DVD-Player, Spielekonsole oder PC) angeschlossen werden. Die unterstützen Signale umfassen dabei PAL und NTSC für Videoquellen und SVGA bzw. XGA für PC-Quellen.

 


1.4 Aufstellung

Da ein Taschen-Projektor stets unterschiedliche Einsatzorte findet, sind seine Aufstellungseigenschaften von besonderem Interesse. Bedingt durch die kompakte Bauweise mussten hier zwangsläufig Kompromisse eingegangen werden, die aber durchaus verschmerzbar sind.


Die verwendete Optik zeichnet sich durch einen sehr kurzen Projektionsabstand aus. Aus ca. 2m Entfernung erzeugt der Pocket-Projector bereits eine Bildbreite von ca. 1,2m. Somit kann er auch auf engstem Raum betrieben werden, was sich für diverse Einsatzzwecke (z.B. im Campingbus) als sehr praktisch erweist.


Die Projektionsoptik des Pocket-Projectors

Die Bildgröße wird ausschließlich über den Projektionsabstand bestimmt, eine Zoom-Regelung besitzt die nur 2-Eurostück große Optik nicht. Die Schärfe wird manuell durch einen kleinen aber dennoch gut zu bedienenden Einstellhebel in wenigen Sekunden justiert.


Fokus-Regelung der Optik



Unser Hauptkritikpunkt bei der Aufstellung betrifft den Offset der Optik. Sie projiziert nach oben und unten gleichermaßen und muss sich so zentriert vor dem Bild befinden.


Vertikal zentrierte Optik

Bei einer herkömmlichen Tischaufstellung ist so eine leichte Schrägstellung des Projektors unvermeidbar. Dank der integrierten Trapezkorrektur kann das Bild aber leicht angepasst werden, ohne dass ein großer Detailverlust in Kauf genommen werden muss.

 

 

2. Bedienung

Was für die großen Heimkinoprojektoren gilt, muss auch (oder erstrecht) auch für einen kleinen portablen Projektor gelten: Die Bedienung sollte möglichst vielseitig und zugleich übersichtlich gestaltet sein. Auch hier überrascht der Mitsubishi Zwerg:

 


2.1 Fernbedienung

Wie jeder Projektor verfügt auch der Pocket-Projector über eine eigene Fernbedienung. Doch er würde seinem Namen nicht gerecht werden, wenn nicht auch seine Fernbedienung besonders klein ausfallen würde.

Sie verfügt über ein Scheckkarten-Format und ist nur wenige Millimeter dick. Dennoch ist sie gut strukturiert und bietet die wichtigsten Funktionen direkt per Tastendruck. Allerdings funktioniert sie nur hinter dem Projektor, da dieser ausschließlich an seiner Rückseite einen Infrarotempfänger aufweist.


Projektoren-Rückseite mit Infrarotempfänger


Doch auch ohne Fernbedienung kann der Pocket-Projector ohne Probleme bedient werden. Zu diesem Zweck befinden sich auf seiner Oberseite die wichtigsten Tasten samt Steuerkreuz.


Bedienfeld des Projektors

Kontrolllampen geben dazu stets einen Überblick über den aktuellen Status des Projektors:




2.2 Menüs

Auch bei den Menüfunktionen bietet der Pocket-Projector ein vollwertiges Konzept, das sich vor den Heimkino-Varianten nicht verstecken muss. Die Struktur wurde dabei ohne große Veränderungen vom großen Bruder HC900 übernommen.

In vier Hauptkategorien unterteilt befinden sich alle relevanten Funktionen. Das Bildmenü (siehe oben) bietet dabei alle gewohnten Parameter, die für eine Bildanpassung erforderlich sind. Neben Standardfunktionen wie Kontrast, Helligkeit, Farbe und Schärfe sind besonders die variabel einstellbare Farbtemperatur und die verschiedenen Gammapresets lobend hervorzuheben.


Auch für Installation und Signalanpassungen sind genügend Funktionen vorhanden



Insgesamt ist das gebotene Bedienkonzept vorbildlich und wird den Ansprüchen, die man an einen portablen Reiseprojektor stellt, gerecht, ja übertrifft sie sogar. Fernbedienung, Menütasten direkt am Gerät und ein umfangreiches Bildmenü lassen kaum Wünsche offen.

 



3. Bild

Der wohl spannendste Teil dieses Specials ist die erreichbare Bildqualität. Handelt es sich bei dem Mitsubishi Pocket-Projector um ein reines Gimmick oder um ein Gerät, das durchaus ernstzunehmende Anwendungen im Alltag erlaubt? Wie bereits eingangs erwähnt handelt es sich hierbei nur um erste Eindrücke des Pre-Production-Samples, ein ausführlicher Cine4Home-Test erscheint zur offiziellen Markteinführung.



3.1 Helligkeit, Kontrast

Als wir zum ersten Mal von der DLP-LED Technik gehört haben, waren wir skeptisch. Können drei kleine Leuchtdioden tatsächlich genügend Licht erzeugen, um angemessene Bildgrößen zu realisieren? Als wir den Pocket-Projector in Betrieb nahmen, wurden wir eines Besseren belehrt. Die Versprechungen des Herstellers werden gehalten: Bei unserem Test waren Bildbreiten bis 1,2m in abgedunkelten Räumen ohne Probleme möglich, Bildbreiten bis 1m sogar mit Restlicht (z.B. gedimmte Lampe). Man muss aber klar dazu sagen, dass der Pocket-Projector keine „Lichtkanone“ ist, er ist eindeutig für dunkle Räume konzipiert.


Auch der Schwarzwert war überraschend gut. Er ist dunkel genug, um auch lichtarme Szenen nicht störend aufzuhellen. Das resultierende Kontrastverhältnis haben wir mit rund 500:1 gemessen, ein Wert, den manche Heimkino-Projektoren noch im letzten Jahr nicht erreicht haben. In Kombination mit dem DLP-typischen hohen In-Bild-Kontrast ergibt sich auf der Leinwand eine sehr ansprechende Bildtiefe und Helligkeitsdynamik. Der Pocket-Projector projiziert definitiv ein plastisch natürliches Bild auf die Leinwand.



3.2 Pixelstruktur / Screendoor

Der verwendete DMD Chip aus dem Hause Texas Instruments verfügt über eine native Auflösung von 800x600 Bildpunkten im 4:3 Format (SVGA). HDTV Fans und PC-Profizockern mag diese Auflösung gering erscheinen, doch für herkömmliche Video- und PC-Anwendungen ist sie durchaus ausreichend. Zieht man zudem in Betracht, dass man mit dem Pocket-Projector Bildbreiten von maximal 1,2m projiziert, realisiert man schnell, dass der SVGA Chip, der übrigens eine deutlich höhere Auflösung aufweist als so mancher DLP-Heimkino-Projektor, eine gute und zugleich Pixelfreie Bilddarstellung erlaubt. Nur aus direkter Nähe sind die einzelnen Bildpunkte wahrnehmbar.



3.3 Farbdarstellung

Ebenfalls spannend ist die Farbdarstellung des kleinen Mitsubishi Beamers. Die Grundfarbendarstellung der Leuchtdioden ist vorbildlich kräftig. Bei unserem Sehtest fiel sogar auf, dass die Grundfarben wesentlich kräftiger dargestellt werden, als es der Videostandard eigentlich vorsieht. Bei der PC-Anwendung kann der Projektor daher von seinem großen Farbumfang profitieren, für eine Filmprojektion hingegen muss man die Sättigung im Bildmenü anpassen, damit die Farben nicht künstlich erscheinen. Mit ein paar Handgriffen ist diese Ausgleich aber für das geübte Auge möglich.

Auch für den notwendigen Weißabgleich neutraler Graustufen sind entsprechende RGB-Einstellparameter im Bildmenü vorhanden. Mit ihnen lässt sich der Pocket-Projector durchaus auf eine natürliche Farbreproduktion des Filmoriginals trimmen. Man sollte hier aber von dem kleinen Projektor keine Wunder erwarten, die perfekte Farbabstimmung eines aktuellen Heimkino-Projektors erlaubt er nicht. Dennoch, wir waren von der Leistungsfähigkeit der LED-Technologie sichtbar beeindruckt.

 


3.4 Gammaverteilung / Homogenität

Wie bereits unter „Bedienung“ erwähnt, verfügt der Pocket-Projector über diverse Gamma-Presets, sogar zwei Kinomodi sind mit dabei. In der Praxis muss man aber aufpassen, dass dunkle Bildinhalte nicht verschluckt werden. Mit ein wenig Geduld lässt sich der Schwarzpegel und die Gammaverteilung so justieren, dass auch dunkle Szenen eine ansprechende Durchzeichnung erhalten. Ein homogener Helligkeitsverlauf ist mit dem Projektor tatsächlich möglich, was für eine glaubwürdige Filmdarstellung unverzichtbar ist.

 


3.5 Schärfe, Ausleuchtung, Konvergenz

Unsere Hauptkritikpunkte bzgl. des Vorseriengerätes betreffen hauptsächlich die Ausleuchtung des projizierten Bildes. Bei homogenen Bildflächen fiel uns ein sichtbarer Helligkeitsabfall zum linken Bildrand hin auf, der ein leichtes „HotSpot“ Verhalten im Bild provoziert. Dieser Umstand kann sich besonders bei PC-Präsentationen störend bemerkbar machen. Bei der Videofilmdarstellung fällt der Helligkeitsabfall aber in den meisten Filmszenen nicht störend ins Gewicht.

Ebenfalls störend war ein grauer Lichthof rechts neben dem Bild, der besonders bei dunklen Szenen auffiel. Hier hoffen wir, dass bis zum Seriengerät noch Verbesserungen durchgeführt werden.


Die Konvergenz der Optik liegt auf einem guten Niveau, erreicht aber keine High-End Spitzenwerte. In der rechten Bildhälfte sind leichte grüne Farbsäume zu erkennen, die aber ebenfalls höchstens im PC-Betrieb bei kleinen Schriften störend ins Gewicht fallen.


Lobenswert war die Bildschärfe, sie erschien über die gesamte Fläche gleichmäßig und liegt auf dem Niveau, das man von einer winzig kleinen Projektionsoptik erwarten kann.

 


3.6 De-Interlacing

Wir staunten nicht schlecht als wir den Pocket-Projektor mit unseren üblichen Interlaced-Testsequenzen fütterten: Tatsächlich wurde hier ein Videochip verbaut, der über ein „Motion-Adaptive De-Interlacing“ verfügt. Diese Methode ist speziell für Videomaterial optimiert, um eine ruhige Bilddarstellung mit möglicht vielen Details zu ermöglichen. Damit ist der Projektor für Bildmaterial aus dem Fernsehen (Sport, Shows etc.) bestens gerüstet. Ein HDTV-Projektor wie ein Sharp Z2000 kann sich tatsächlich ein Beispiel an dem Mitsubishi Zwerg nehmen.


Nicht erkennbar war hingegen ein spezieller Filmmodus für PAL-Spielfimmaterial. Dies sei dem Projektor aber an dieser Stelle verziehen.

 


3.7 Detailtreue / Skalierung / Schärfe

Wie bereits erläutert reicht die native Auflösung des Projektors aus, um herkömmliches PAL-Material ohne Pixelverlust auf die Leinwand zu bringen. Dementsprechend gut war die Detailtreue des Projektors. Bis hin zur höchsten DVD-Auflösung von 6,75MHz bleiben Details sichtbar voneinander getrennt.


Aktuelle Screenshots vom Pocket-Projector

(Rauschen im Bild entstanden durch die Digitalkamera, nicht durch den Projektor!)

Der in den Screenshots oben sichtbare Pegelabfall ist allein auf die Zuspielung über S-Video zurückzuführen. Bei RGB H/V Verbindung bleiben auch kleine Details in ihrer Dynamik unbeeinflusst.



Sehr lobenswert agiert zudem die Signalverarbeitung, Selbst bei angehobener Bildschärfe und bei S-Video Zuspielung bleibt das Bild frei von „dazu geschummelten“ Doppelkonturen und künstlichen Schärfen.




3.8 DLP-Artefakte: Regenbogeneffekt & Rauschen

Besonders gespannt waren wir auf die sequentielle Farbdarstellung des Projektors. Wir in unserem großen Know-How Special „Von Frequenzen und Farbrädern“ erläutert, erzeugen herkömmliche Single-Chip DLP Projektoren die einzelnen Grundfarben zeitlich hintereinander durch Farbfilter eines Farbrades. Von der Anzahl der Farbsegmente und der Drehgeschwindigkeit hängt die Frequenz der Farbdarstellung ab.

Durch die drei LEDs im Pocket-Projector entfällt das Farbrad. Stattdessen schalten sich die einzelnen LEDs zeitlich hintereinander ein und aus, ähnlich wie eine Ampel, nur viel schneller. Bei unserem Sehtest fiel uns auf, dass der Pocket-Projector praktisch keinen sichtbaren Regenbogeneffekt aufweist. Diese positive Überraschung lässt sich durch ein Zusammenspiel bestimmter Umstände der verwendeten Technologie begründen:


  • Nach unseren neuen Testkriterien haben wir die Farbfrequenz per Sensor gemessen, denn Mitsubishi hat bisher keine offiziellen Angaben zur Farbgeschwindigkeit gemacht. Unsere Messungen ergaben eine RGB-Frequenz von 250Hz. Dies entspricht einer fünffachen Farbgeschwindigkeit und liegt auf derzeitig sehr gutem Niveau. Eine fünffache Farbgeschwindigkeit ermöglicht bereits eine Bilderzeugung ohne störenden Regenbogeneffekt.


  • Ein entscheidender Unterschied zwischen der 3-LED-Technik und einem herkömmlichen Farbrad sind die Umschaltzeiten zwischen den Grundfarben. Bei einem Farbrad muss durch die Drehung ein Farbsegment aus dem Lichtweg heraus bewegt werden und das folgende hinein. Während dieser Übergangsphase befinden sich zwischenzeitlich beide Farbsegmente (z.B. Rot und Grün) gleichzeitig im Lichtweg, in der der DMD-Chip nicht effektiv an der Farberzeugung arbeiten kann. Bei der 3-LED-Technik sieht es anders aus: In dem Moment, in dem die eine LED ausgeschaltet wird (z.B. Rot), schaltet sich die nächste (z.B. Grün) an, ohne Zeitverzögerung. Die Übergangsphase beschränkt sich nur noch auf die Aufleuchtzeit der LED und ist damit zeitlich verkürzt gegenüber der Farbradmethode. Im Ergebnis kann der DMD-Chip so länger aktiv werden und der Regenbogeneffekt wird verringert.


  • „Last but not least“ kommt die moderate Lichtkraft und der nicht so hohe Kontrast der Verminderung des Regenbogeneffektes zu Gute. Auch bei Kontraststarken Szenen ist der Unterschied zwischen hell und dunkel nicht so hoch, wie bei einem Kino-optimierten 3000:1 Projektor.


Schnelle RGB-Frequenz, kurze Umschaltzeiten und gemäßigte Lichtstärke, diese drei Faktoren sorgen dafür, dass der kleine Pocket-Projector bei unserem Sehtest so gut wie keinen sichtbaren Regenbogeneffekt aufwies und so auch für empfindliche Augen geeignet ist.

 

Von den kurzen Umschaltzeiten profitiert neben dem Regenbogeneffekt auch das Bildrauschen in dunklen Szenen. Der Projektor zeigt auch in den untersten IRE-Stufen nur sehr wenig Bildrauschen. Dadurch gewinnt das Bild an Natürlichkeit und störende DLP-Artefakte werden vermindert.

 

 

4. Fazit

Unsere Begegnung mit dem Welt-ersten Akku-betriebenen LED-Taschenprojektor war für uns in vieler Hinsicht überraschend. Natürlich handelt es sich bei der LED-Beleuchtungs-Technologie um eine junge Variante, die sich in den kommenden Jahren noch weiter entwickeln wird, doch schon die Ergebnisse der ersten Generation zeigen, wie viel Potential hierin steckt. Schon jetzt schlägt die LED-Technologie in Sachen Stromverbrauch, Zuverlässigkeit und Langlebigkeit (Stichwort: Wirtschaftlichkeit) die herkömmliche Lampentechnologie um Längen.


Es ist schon beeindruckend, wie ein nur handgroßer Projektor, der vollkommen unabhängig von Netzstrom betrieben werden kann, in der Lage ist, Bilder bis 1,2m Bildbreite auf jede beliebige weiße Fläche zu projizieren. Die erreichbare Bildqualität liegt dabei zwar nicht auf dem Niveau von Heimkino-spezialisierten Varianten, aber gewährleistet dennoch ein in jeder Hinsicht zufrieden stellendes Ergebnis, das für den Fernseh- und Spieleinsatz ohne Einschränkungen geeignet ist.


Eine optimale Kombination: Ein portabler DVD-Player als Zuspieler und der Mitsubishi Pocket Projector, beide Akku-betrieben

Auch der DVD-Porti wirkt wie ein Riese im Vergleich zu dem DLP-Zwerg


Die unglaublich kompakten Abmessungen bieten dabei ungeahnte neue Einsatzgebiete für die Großbildprojektion. Sei es als Fernseherersatz für den Wohnwagen, als praktischer Monitor für die Spielekonsole, als ultra-portabler Helfer für Powerpoint-Präsentationen, oder einfach als „Must Have Gadget“ für den Technikverliebten Freak. Der Mitsubishi Pocket-Projector macht die Bildprojektion so kompakt, technisch einfach und tragbar wie keine andere Anzeigemethode derzeit. Noch nie war es so einfach, einen Videomonitor überall mithin zu nehmen, schon gar nicht bei den gebotenen Bildgrößen.


Der Mitsubishi-Winzling definiert das Kriterium „kompakt“ konkurrenzlos neu


Wir haben uns auf den ersten Blick in diese neue Technologie verliebt, mit dem Pocket-Projector läutet Mitsubishi eine neue Ära der portablen Bildprojektion ein. Nach portablen Musikspielern, Telefonen und DVD-Playern hat auch die tragbare Bildprojektion das Potenzial, sich zu einem Verkaufsschlager zu entwickeln, der uns in immer mehr Lebensbereichen begegnen wird. Dies bleibt zu hoffen, schließlich macht das Großbild in jeder Form einfach Spaß.

 

Weitere Hersteller-Infos zur IFA-Präsentation finden Sie auf der Hersteller-Seite (hier).

 



5. Technische Details (Herstellerangaben!)

IMAGING TECHNOLOGY: 0.55” 12 degree DDR DMD™ x 1, DLP™ Technology, DDP2000 Chip

NATIVE RESOLUTION: SVGA (800 x 600) Native, XGA (1024 x768) Max.

BRIGHTNESS: Approximately 250 lux. Fully usable in a dimly lit room or environment with low ambient lighting

LAMP: 3LED by LumiLEDS ® (Sequential Red, Green, and Blue), Rated to last up to 10,000 hours

LENS: Super short-throw lens with manually adjustable focus

IMAGE SIZE: 12” to 60” diagonal (Optimal Maximum Display at 40” t o 50”)

VIDEO STANDARDS: NTSC/NTSC 4.43; PAL; SECAM; DVD

INPUT TERMINALS: S-Video x1; RCA Video x1; 3.5mm Audio Jack x1; 15-Pin VGA Monitor

POWER REQUIREMENTS: AC 100 – 240 volts 60/60 Hz , Optional Battery Available; Battery life lasts up to 2.5 Hours with full charge

DIMENSIONS (W x H x D): 4.85” ” x 1.85” x 3.85” (WxHxD) Approximate (123mm x 47mm x 97mm)

WEIGHT: Approximate 1.0 lbs (450 Grams)

STANDARD ACCESSORIES: Protective slip cover; AC power cable; CD user manual; quick reference guide

SUGGESTED APPLICATIONS:
- Portable big screen home theater
- Watching movies with a portable DVD player
- Enlarged video for more exciting gaming
- Digital camera picture display magnification
- Retail signage for night-time show window messaging
- Mobile video for camping, RV’s, trucks or vans
- In-theater or club signage displays
- Small group presentations or brainstorming sessions


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