Test FullHD DLP-Projektor:
Mitsubishi HC-3800

FullHD-Großbild zum neuen Kampfpreis

Zur Hauptseite von www.Cine4Home.de




Lange Zeit waren DLP-Projektoren im Heimkinosegment besonders beliebt, vor allem wegen ihrer Bildqualität. Doch in den letzten drei Jahren haben die LCD-Projektoren vor allem im Kontrast aufgeholt und dank ihrer größeren Aufstellungsflexibilität den Markt immer mehr erobert, gerade im FullHD-Segment hat DLP immer mehr Boden verloren. Die enorm hohen Produktionskosten der FullHD-DMD-Prozessoren machten es zudem lange unmöglich, einen entsprechenden DLP-Projektor zu einem günstigen Preis anzubieten.

Doch die Zeiten ändern sich und mittlerweile besetzen DLP-Projektoren auch im FullHD Bereich gezielt die niedrigen Einstiegsklassen. Schon für unter Tausend Euro kommt man bereits in der Einstiegsklasse in den FullHD Genuss. Sicherlich muss man dabei in der Aufstellungsflexibilität und Bildqualität gewisse Abstriche machen, doch DLP-Projektoren bieten nach wie vor auch konstruktionsbedingte Vorteile wie eine geringe Staubempfindlichkeit, wenig Verschleiß und lange Lebensdauer.


 

Auch bei Mitsubishi hat man das "Low Budget" Potenzial erkannt: Dank neuer DMD-Generation knüpft Mitsubishi an alte Traditionen an und brachte mit dem HC3800 einen heimkinooptimierten FullHD DLP-Projektor zu einem fairen Preis an. Mit einer aktuellen UVP von €1199.- ist der HC3800 sogar deutlich günstiger, als seine damaligen Vorreiter. Hat Mitsubishi hier einen guten Kompromiss aus günstigem Preis und adäquater Bildqualität gefunden? Dieser Test gibt darüber Aufschluss...


Wir verweisen im voraus auf unsere Testkriterien, die ausführlich in unserem Know How Special: "Projektoren / PlasmaTVs - Qualitätsmerkmale - Die Testkriterien von Cine4Home" beschrieben werden.

 


1. Ausstattung und Technik (Know How Link hier)

Äußerlich hat sich so einiges geändert. Während seine Vorgänger grundsätzlich mit silbernem Finish daher kamen, setzt der 3800er diesmal auf Schwarz in Hochglanz.



Geblieben sind die kompakten Abmessungen: Mit rund 34x27x13cm und einem Gewicht von nur ca. 3,5kg gehört der HC3800 erneut zu der absoluten Kompaktklasse im Heimkino. Die Verarbeitung wirkt dabei solide, reicht aber nicht an die grandiosen Standards eines HC3100 Chassis heran.

 

1.1 Technik (Know How Link hier)

Gerade bei so kleinen Geräten ist es immer spannend, wie hochwertig (oder nicht) der Hersteller den inneren Aufbau realisiert hat. Unser typischer Blick ins Innere gibt aber wie immer eine objektive Übersicht:



Nach Abnehmen des Deckels zeigt sich eine absolut klare Gliederung der Komponenten: Im vorderen Teil befindet sich der gesamte Lichtweg inkl. Lampe und Projektionsoptik, im hinteren Teil die gesamte Elektronik mit Signalplatine und Netzteilen.



Zwei Lüfter auf der einen Seite...


Zur Seite hin wird dieser Aufbau mit besonders großen Lüftern abgeschlossen. Sie sorgen mit moderaten Umdrehungszahlen für einen direkten Quer-Luftstrom durch das gesamte Projektorenchassis.



...und einer auf der gegenüberliegenden Seite.


Verblüffend ist die Lautstärke dieses einfachen Systems: Trotz der kompakten Abmessungen ist der HC3800 angenehm leise (Werksangabe 25dB) und stört den Filmbetrieb nicht. In dieser Disziplin ist er bereits seinen Vorgängern HC3000/3100 überlegen. Besonders lobenswert ist dabei die effektive Entkopplung der Lüfter vom Chassis durch mehrere Lagen Schaumstoff.



Weiter geht es im Aufbau: Die Signalelektronik zeigt eine in Heimkinoprojektoren klassische Kombination: Ein Pixelworksprozessor (PW 388-B) sorgt für die Bildverarbeitung, ein Texas Instruments (DDP 3021) für die gesamte Steuerung des DMD-Prozessors. Dies ist bestimmt kein exklusives High-End Duo, doch verspricht es eine zuverlässige und adäquate Qualität in der Signalverarbeitung.



Nimmt man im vorderen Teil des Chassis die Lampe aus ihrem Schacht, ergibt sich ein erster Ausblick auf den Beginn des Lichtweges:



Durch die kleine Öffnung im vorderen Blech gelangt das Licht durch das Farbrad, den Farbkanal hin zum DMD-Chip und schließlich durch die Optik auf die Leinwand. Es fällt direkt auf, wie nahe der Lichtweg an der Projektionsoptik liegt. Wenn man den Lichtweg als Einheit aus dem Gehäuse nimmt, wird seine Kompaktheit noch deutlicher:




Der kompakte Lichtweg
Der passive Kühlkörper kühlt den DMD-Chip passiv


Zweifelsohne handelt es sich hierbei um einen der kompaktesten Lichtwege, die technisch überhaupt möglich sind. Inwieweit dies die mögliche Bildqualität beeinflusst, werden wir im Bildteil detailliert untersuchen. Erfreulich ist auf diesen ersten Blick hin schon einmal die Tatsache, dass man trotz aller Bemühungen um Kompaktheit dennoch eine angemessene Projektionsoptik verbaut hat. Ein direkter Vergleich zur Optik eines vergleichbaren Projektors von Optoma / Acer zeigt den Unterschied auf:



Links Mitsubishi, rechts Optoma bzw. Acer


Gerade bei einem Projektor mit voller 2 Megapixel FullHD Auflösung sollte man an der Qualität der Optik nicht zu sehr sparen. Leider lassen sich viele Hersteller auch in höheren Preisklassen dazu verleiten, ausgerechnet bei dieser Komponente zu große Abstriche zu machen.



Bei der Lichtquelle handelt es sich um eine kompakte UHP-Lampe mit einer Leistung von 230W (190 W im Eco Modus). Ihre Lebensdauer unterstreicht die ökonomische Ausrichtung des Modells: Mit bis zu 5000Std Lebensdauer muss man sich für viele Jahre keine Sorge um Ersatz machen.

Eine deutliche Verbesserung gegenüber vielen anderen Modellen und auch den eigenen Vorgängern ist die aufwändige Lichtfalle im Luftschacht. Die durchdachte Blechkonstruktion trägt dazu bei, dass kein Streulicht das Gerät verlässt und Decke bzw. Wände in der Umgebung störend aufhellt.



Als letzte wesentliche Hauptkomponente des Projektors verbleibt das Farbrad. Auch hier hat man sich nicht dem Marketingzahlen inflationärer technischer Daten unterworfen:



Man hat kein Farbrad mit Gelb- oder Weißsegmenten verbaut, sondern die für Heimkino immer noch am besten geeignete Variante mit doppelten Grundfarbsegmenten (RGBRGB). Ein kleines Opfer zu Gunsten der Maximalhelligkeit kann man aber in den vergrößerten Grünsegmenten ablesen. Inwieweit sich das auf die Farbdarstellung bei maximalem Kontrast auswirkt, werden wir im Test ausführlich untersuchen.

 

1.2 Anschlüsse

Der technische Aufbau des Mitsubishi HC3800 ist überraschend überzeugend. Den Ingenieuren ist es gelungen, eine hohe Verarbeitungsqualität mit einer intelligenten Gliederung und kostengünstigen, aber dennoch adäquaten Komponenten zu kombinieren. Auf der Außenseite spiegelt sich dies ebenfalls wieder:



Mit 1x Composite, 1x S-Video, 1x YUV, 1x RGB (VGA) und 1x HDMI bietet das Anschlussboard ebenfalls keinen überschwänglichen Luxus, doch für eine sinnvolle Integration im Heimkino ist alles mit an Board. Über den Trigger-Ausgang und die serielle Schnittstelle sind sogar Automatisierungen in gewissen Grenzen möglich. An Signalen wird alles Aktuelle verarbeitet, auch das besonders im Fokus vieler Heimkinofans liegende 1080p mit 24Hz originaler Kinofrequenz.

 


1.3 Aufstellung

Die Projektionsoptik befindet sich vorne links und lässt sich manuell in Zoom und Fokus einstellen. Sie besteht aus 13 Vollglaselementen.



Zoom & Fokus
werden direkt manuell an der Optik justiert


Mit einem variablen Zoombereich von 1,4- bis 2-fach sind die Projektionsabstände auf die hiesigen Wohnzimmerverhältnisse angepasst. Somit erlaubt der HC3800 bereits aus moderaten Abständen beachtliche Bildgrößen, was bei FullHD besonders sinnvoll ist.



Auch in dieser Domäne sind deutliche Verbesserungen gegenüber den Vorgängermodellen zu verzeichnen, vorbei sind die Zeiten, in denen man für einen DLP-Projektor besonders große Räume benötigte. Den zusätzlichen Luxus eines optischen Lensshifts erhält man aber leider nach wie vor nicht.



Zudem verbleibt der typische DLP-Offset (vertikale Verschiebung der Bildausrichtung), den man in obiger Zeichnung und Tabelle ablesen kann. Ein gewisses Maß an Raumplanung vor dem Kauf ist daher nach wie vor unabdingbar.

 

2. Bedienung


Nicht verändert hat sich die bewährte Menüstruktur, die schon seit Generationen aus einer vertikalen Anordnung von Symbolen und Beschriftungen besteht.


Das Bildmenü

Gegliedert sind alle Parameter in vier Hauptkategorien, die durch grafische Symbole gekennzeichnet sind. Die erste Rubrik beinhaltet hierbei die für die Bildkalibrierung erforderlichen Funktionen.



Es können Kontrast, Helligkeit sowie die Gamma-Verteilung und der Weißabgleich abgestimmt werden. Wie schon beim Vorgänger ist es neben diversen Presets auch möglich, die Gammakurve in drei Teilabschnitten (Low, Medium, High) separat zu justieren.


In der zweiten Kategorie können weitere Darstellungs- und Aufstellungsoptionen des Projektors genutzt werden. Eine Trapez-Korrektur ermöglicht eine schräge (aber nicht empfohlene) Aufstellung des Projektors.

Von weiterem Interesse sind in dieser Rubrik der Lampenmodus, die Bildausrichtung sowie ein integriertes Gitter-Testbild, das die optische Schärfe- und Zoomjustierung bei der Aufstellung ungemein erleichtert.


Die dritte Kategorie beinhaltet unter anderem weitere Signalanpassungsmöglichkeiten (z.B. Schwarzlevel mittels der "Voreinstellung"-Funktion). Interessant ist die Funktion "NTSC-Optimierung", die irreführend bezeichnet ist und tatsächlich den De-Interlacer beeinflusst.

Hat man in Anbetracht der zahlreichen Einstellparameter den Überblick verloren, kann man sich schließlich mit der Funktion "General Reset" aus der Affäre ziehen: Sie versetzt den Projektor in seinen ursprünglichen Auslieferungszustand.

Die vierte Kategorie beschäftigt sich mit Signalrelevanten Parametern. Hier können der Overscan und (im Falle von PC-Zuspielung) die Bildlage beeinflusst werden.


Der Info-Screen schließlich gibt einen Überblick über die wesentlichen Signaldetails, wie Auflösung und Bildwiederholfrequenz und die bereits vergangene Lampenlaufzeit.


Insgesamt handelt es sich um ein sehr solides Bediensystem: Auch wenn hier nicht unzählig detaillierte Funktionen geboten werden, so sind doch alle wesentlichen Einstellparameter mit an Bord. Erstmals bietet der HC3800 auch eine Art Color-Management, wenn auch mit nur eingeschränkten Möglichkeiten:


Die Steuerung der Menüs erfolgt über eine praktische Fernbedienung, die für diese Preisklasse vorbildlich ist. Statt einer Sparvariante im Scheckkartenformat, wie man sie häufig bei so günstigen Projektoren vorfindet, handelt es sich um eine vollwertige Variante, die gut in der Hand liegt.



Alternativ kann der Projektor auch direkt am Chassis gesteuert werden, dafür befinden sich alle relevanten Haupttasten auf der Geräteoberseite:



Wie schon bei der Technik und Ausstattung gilt auch bei der Aufstellung und Bedienung: Kein übertriebener Luxus, aber eine Konzentration auf die wesentlichen Merkmale, die eine gute und angemessen vielseitige Nutzung möglich machen.

 


3. Bildqualität

Was für eine Bildqualität erzeugt ein günstiger, Heimkinooptimierter Projektor der neuesten FullHD DLP-Gattung? Ist der HC3800 in Sachen Bildqualität eine Alternative zu den beliebten LCD-Allroundern?

 


3.1 Screendoor / Raster (Know How Link hier)

In der Füllrate sind DLP-Projektoren ihren LCD-Konkurrenten nach wie vor haushoch überlegen. Über 80% der Projektionsfläche werden bei ihnen durch echte Bildinformationen gefüllt, bei LCD sind es nur knapp 50%. In Kombination mit der hohen nativen FullHD 2 Megapixel-Auflösung ist die Pixelstruktur entsprechend unauffällig.



Kleine Pixel und unscheinbare Trennlinien


Schon aus moderaten Sichtabständen ist der Fliegengittereffekt für den Betrachter nicht mehr wahrnehmbar, es ergibt sich ein homogener Bildeindruck. Besonders für Nutzer mit hoher Sehschärfe ist dies ein entscheidender Vorteil.

 


3.2 Farbumfang (Know How Link hier)

Gerade in der Farbdarstellung überzeugten die vergangenen Mitsubishi DLP-Projektoren wie der HC3000/3100 durch sehr gut auf die Videonorm abgestimmte Eigenschaften. Diese Tradition hat man auch beim 3800er beibehalten. Dies ist keinesfalls üblich, denn zu Gunsten der Helligkeit wird bei DLP-Beamern nicht selten die grüne Grundfarbe in Richtung Gelb verschoben.



Nativer Farbraum des HC3800

Das Diagramm oben zeigt den Farbraum des Projektors (weißes Dreieck) im Verhältnis zur HDTV-Norm (dunkles Dreieck). Die Abstimmung der Primärfarben ist vorbildlich, nur Grün verpasst seinen Sollwert knapp, hier wurde offensichtlich mehr auf NTSC hin optimiert und der Bildhelligkeit ein wenig mehr Priorität eingeräumt.

Auch die Sekundärfarben (Mischfarben aus jeweils zwei Primärfarben) liegen vorbildlich nahe bei den Optimalwerten. Insgesamt sind die Abweichungen durchweg gering genug, um dem Projektor eine ungemein natürliche Reproduktion der Farben zu gewährleisten. Nichts wirkt übersättigt bunt oder unnatürlich blass. Auf einen erweiterten Farbraum, wie er bei LCD-Beamern Mode ist, wurde verzichtet.


3.3 Farbtemperatur (Know How Link hier)

Wirklich hervorragend ist auch die Abstimmung der Sekundärfarben, erstrecht wenn man die günstige Preisklasse mit in Betracht zieht. Dies lässt auch auf eine gute Abstimmung der Farbtemperatur schließen, was unsere folgende Messung auch bestätigt:



Werkseinstellung "Standard"


Die Werkstoleranzen der Grundfarben liegen mit dem Preset "Standard" unterhalb der 10%-Abweichung. Dies ist mit gut zu bewerten und reicht aus, um eine glaubwürdig natürliche Farbmischung zu gewährleisten. Wer noch mehr Perfektion wünscht, der kann mittels der RGB-Regler im Bildmenü und entsprechenden Messinstrumenten die Farbtemperatur feintunen.



Preset "Hoch"


Das Preset "Hoch" hingegen erzeugt folgerichtig eine wesentlich höhere Farbtemperatur mit größerem Blauanteil (+40%). Auch wenn dieses Preset gemäß der Videonorm keine akkurate Farbreproduktion gewährleistet, kommt es so manchen Sehgewohnheiten nahe.



Preset "Niedrig"

Umgekehrt sieht es bei "niedrig" aus. Hier wird ein erheblicher Rotüberschuss ins Bild gebracht, so dass die Darstellung insgesamt sehr warm ausfällt.

Fernab dieser Presets erlaubt das zusätzliche RGB-Einstellungsmenü dem versierten Anwender, die Farbtemperatur mittels Messinstrumenten und Testbildern eigenhändig abzustimmen:



Alles in Allem gilt: Die guten Werksabstimmungen machen sich in der Bilddarstellung bezahlt: Auch ohne dass der Anwender groß selbst Hand anlegen muss, kombiniert der HC3800 eine sehr adäquate Farbreproduktion des Kinooriginals, ohne dabei signifikante Schwächen in der Brillanz der Grundfarben aufzuweisen. Hier muss sich der Projektor selbst vor teureren Modellen nicht verstecken...

 


3.4 Schwarzwert, Kontrast, Helligkeit (Know How Link hier)

Nach wie vor eines der wichtigsten Qualitätsmerkmale eines jeden Beamers sind seine Helligkeits- und Kontrasteigenschaften und zwar bei korrekter Einhaltung der Videonormen. Zwar wurden in dieser Domäne mit allen Techniken und Preisklassen signifikante Verbesserungen erzielt, doch gerade die günstigen Einstiegsbeamer zeigen im Kontrast und Schwarzwert noch ihre Schwächen.

Die Werksangaben bzgl. des HC3800 versprechen eine maximale Helligkeit von ca. 1300 Lumen bei einem On / Off Kontrast von bis zu 4000:1 und einem ANSI Kontrast von 650:1. Unter Ausreizung aller Hilfsmittel, wie Brilliant Color Modus, angepasstem Zoom und hohem Lampenmodus, erreicht das Modell tatsächlich diese Werte, allerdings kann der Projektor dann keine perfekten Farben mehr gewährleisten, das Bild wird zu kühl und die "Brilliant Color" Funktion kostet entgegen ihrer Bezeichnung eine gewisse Farbbrillanz.


Kontrast & Helligkeit
Mitsubishi HC3800

Farbtemperatur
Briliant Color
Licht (Low) / Lumen
Licht (Hi) / Lumen
Kontrast
Erhöhte Helligkeit An 1100 1300 4000:1
Erhöhte Helligkeit Aus 900 1050 3200:1
         
Standard Aus 550 700 2400:1
Standard An 650 840 2800:1



Perfekt getrimmt auf die Videonorm (6500K / D65 Farbtemperatur) verbleiben rund immer noch bis zu 2400:1 Kontrast (je nach Zoom) bei einer Helligkeit von bis zu 750 Lumen. Wer noch mehr Kontrast und Helligkeit wünscht, kann den Brilliant Color Modus aktivieren (siehe Tabelle). Die Farbdarstellung bleibt ähnlich präzise, doch schleichen sich schnell hier und da Artefakte ins Bild.

Die hier dokumentierten Kontraste sind sicherlich nicht bahnbrechend, werden aber ohne jegliche Hilfsmittel wie adaptive Lichtblenden erreicht. In optimierten Räumen mit überwiegend dunklen Wänden kann der HC3800 zudem seinen DLP-typischen hohen ANSI-Kontrast von ca. 500:1 ausspielen, was der Bildplastizität heller Mischszenen sehr zu gute kommt.

Insgesamt erreicht der HC3800 eine Bildplastizität auf dem Niveau seiner Vorgänger HC3000/3100, setzt aber keine neuen Maßstäbe. Die Bildtiefe ist ansprechend, die Helligkeit auf sehr gutem Niveau, lediglich beim Schwarzwert würden wir uns mehr Dunkelheit wünschen. Im Vergleich zu billigeren Konkurrenz von Acer und Optoma ist der Mitsubishi aber deutlich stärker und auf einem wesentlich besseren Niveau!

 


3.5 Gammaverteilung / Homogenität (Know How Link hier)

Seit Generationen bieten Mitsubishi-Projektoren ab Werk sehr gute Abstimmungen des Gammas ab Werk. Dies ist auch wichtig, denn nur bei richtiger Helligkeitsverteilung wird der Kontrast des Projektors auch adäquat genutzt. Der HC3800 setzt die Tradition fort:



Gamma "Kino"


Das obige Diagramm zeigt die jeweilige Werkseinstellung des "Kino"-Presets mit einem Anstieg von 2,21, der in allen Bereichen absolut gleichmäßig ausfällt und genau der Videonorm entspricht. Diese Werkseinstellung sorgt in nahezu jedem Raum für eine ansprechende Bildkomposition. Die Durchzeichnung in dunklen Szenen bewegt sich auf gutem Niveau, auch dunkle Details bleiben erkennbar. Und auch in hellen Szenen wirken keine Details künstlich "überbelichtet", sondern behalten ihre natürliche Plastizität.

Alternativ kann auch das "Auto"-Setting verwendet werden, das die Helligkeitsverteilung in Echtzeit auf den Bildinhalt anpasst.


In diversen Szenen kann so noch ein wenig mehr Bildplastizität herausgearbeitet werden. Besitzer eines dunklen Raumes, in dem wenig Streulicht entsteht, können auch auf das Video-Preset zurückgreifen, das aufgrund eines höheren Anstiegs den Kontrast zwischen hell und dunkel noch stärker betont.


Gamma "Video"


Durch diese soliden, nativen Helligkeits- und Kontrastwerte, einen hohen ANSI-Kontrast (ca. 500:1) und einem sehr gut abgestimmten Gamma bereits ab Werk, gelingt es dem HC3800, eine ansprechende Bilddynamik auf die Leinwand zu projizieren, die besonders bei Mischszenen (helle und dunkle Details gleichzeitig) sehr überzeugt. Die Bildkomposition entspricht dabei hervorragend dem Original.

Auch hier gilt als Zwischenfazit: Der HD3800 bietet keine Referenz-Leistung auf HighEnd-Niveau, aber sehr solide Eigenschaften für den gehobenen Kinospaß. Lobenswert ist die Tatsache, dass auf Messwerte steigernde "Placebo"-Techniken, wie unzulängliche adaptive Lichtblenden, komplett verzichtet wurde. Es handelt sich hierbei um ehrliche Bildeigenschaften, wenn auch die technischen Datenlisten dadurch auf dem Papier anderen Modellen unterlegen erscheinen.

 


3.6 Schärfe, Ausleuchtung, Konvergenz (Know How Link hier)

In unserem Vorserientest haben wir einen sichtbaren Schärfeabfall zu den Rändern hin kritisiert, vorbehaltlich der Tatsache, dass es sich noch nicht um das finale Gerät handelte. In der Serie wurde dies zwar verbessert, aber nicht gänzlich behoben. Zu den Rändern hin ist ein leichter Schärfeabfall zu verzeichnen, trotz der im Vergleich zur Konkurrenz großen Optik.

Abstriche sind auch nach wie vor noch in der Konvergenz zu verzeichnen. Die Optik unserer Testgeräte provoziert leichte blaue Farbsäume (Chromatic Abberation).



Und auch in der Ausleuchtung gibt es Anlass zur Kritik: Eine Bildhälfte ist merklich besser ausgeleuchtet als die andere. Dies wird allerdings im normalen Filmbetrieb nicht augenfällig.

 

3.7 De-Interlacing (Know How Link hier)

Ein Tribut an den geringen Preis des HC3800 sind offensichtlich Einsparungen an der Signalverarbeitung. Für die Aufbereitung eingehender Halbbilder steht lediglich ein Pixelworks PW388 zur Verfügung, das ist Stand von 2004.

Dementsprechend schwach verhält sich das De-Interlacing bei Filmmaterial: Es zeigt einen schwachen Filmmodus, schon bei kleinen Bewegungen fällt der De-Interlacer oft aus dem Rhythmus und verursacht Detailverlust. Auch ein festes Einschalten des "Film"-Modus im Menü unter "NTSC-Optimierung" zeigt keine Verbesserungen. Dies ist unschön, kann aber bei der DVD-Wiedergabe durch einen kostengünstigen Progressive-Scan Player (am besten mit HDMI Ausgang) ausgeglichen werden.

Besser sieht es bei eingehendem Videomaterial aus, wie es den Großteil unseres Fernsehprogramms ausmacht: Nach dem Motion Adaptive Verfahren werden automatisch unbewegte Bildteile aus zwei aufeinander folgenden Halbbildern zusammensetzt, von dem einen Halbbild die geraden Zeilen, von dem nächsten die ungeraden. Bei bewegten Bildelementen funktioniert diese Methode nicht, da die Halbbilder aufgrund unterschiedlicher Momentaufnahmen nicht zusammenpassen. Bewegte Bildteile werden in der Auflösung hoch interpoliert.


Das Fazit ist einfach: Zum Sport- und TV-Schauen ist der interne Signalprozessor des HC3800 gut geeignet, für Spielfilme sollte man hingegen einen (besseren) Progressive Scan Player bemühen.

 


3.8 Detailtreue / Skalierung / Schärfe (Know How Link hier)

Weitere Augenmerk der Signalverarbeitung liegt bei einem FullHD-Beamer natürlich auf der Schärfe. Die Signalelektronik des HC3800 nutzt die Möglichkeiten der hohen HD-Auflösung angemessen aus und rechnet auch "minderwertiges" PAL-Material ohne große Skalierungsartefakte auf zwei Megapixel um.




Horizontale und vertikale Skalierung von PAL


Ab Werk hat die Signalelektronik einen Hang zu Doppelkonturen, den man aber mit dem Schärfemenü des Projektors in den Griff bekommen kann.



Der Signalverarbeitung gelingt es, herkömmliches PAL-Material angemessen auf die native Auflösung des Beamers umzurechnen und für einen guten Schärfeeindruck zu sorgen. Auch bei nativer FullHD-Zuspielung leistet sie sich keine Schwächen, sondern bildet auch Kleinstdetails pixelgenau ab:


Pixelgenaue Ansteuerung bei FullHD


Auch wenn die Signalverarbeitung keine werbewirksamen Namen wie "HQV" oder "Gennum" bieten kann, so ist sie in der Skalierung solide und eines 2 Megapixel-Projektors würdig, erstrecht in dieser Preisklasse.

 


3.9 DLP-Artefakte: Regenbogeneffekt, False Contour, Rauschen

Sehr positiv überrascht wurden wir auch bei den DLP-typischen Artefakten wie Regenbogen, False Contour und Farbreduktionen:

Wie schon beim Vorgänger HC3100 zeigt der HC3800 kein ausgeprägtes Farbblitzen, so dass auch empfindliche Augen weitgehend verschont bleiben. Nur noch sehr empfindliche Betrachter werden den Effekt hier als störend wahrnehmen. Ähnlich gut sieht es bei False Contour und Rauschen aus: Das Bild wirkt natürlich analog, die Artefakte der digitalen Bilderzeugung sind subtil genug, um den Eindruck nicht ins Künstliche zu verschieben.

Gerade in dieser Disziplin zeigt sich ein großer Qualitätsabstand zu vielen günstigeren Modellen, vor allem von Acer, die wesentlich ausgeprägtere Digitalartefakte aufweisen und damit "augenfeindlicher" sind.

 


4. Fazit

FullHD-Heimkinoprojektoren gibt es in allen möglichen Preisklassen, angefangen bei rund €500.- bis hin in hohe fünfstellige Beträge, nach oben sind gleichsam keine Grenzen gesetzt. Umso überraschender ist es, dass in der gängigen und bezahlbaren Preisklasse von €1000.- bis €1300.- nur wenig Auswahl an Heimkino-spezialisierten Geräten gibt.

Mitsubishi hat sich mit dem HC3800 nun in dieses Segment gewagt: Mit einem Preis von €1199.- müssen nicht zuviele qualitätsmindernde Kompromisse eingegangen werden wie bei der €600.- Klasse und dennoch kann er eine breite Zielgruppe erreichen.

Zur Realisierung setzt man auf die DLP-Technik. Dabei wurde an das erfolgreiche Konzept der HC3000/3100 Reihe angeknüpft, was dank der neuesten Chipgeneration aus dem Hause Texas Instruments nun zum ersten Mal preislich attraktiv möglich war.



Nach unserem Preview belegt auch nun dieser komplettierte Test des Seriengerätes, dass das Vorhaben gut gelungen ist: Der Projektor bietet einen soliden Aufbau, gute Aufstellungseigenschaften, eine effektive Bedienung und vor allem mehr als ansprechende Bildergebnisse auf der Leinwand, ohne in einer Domäne gravierende Schwächen aufzuweisen. Abgesehen von den DLP-typischen Abstrichen in der Aufstellung ist er seinen LCD-Konkurrenten dieser Preisklasse in allen Belangen ebenbürtig, sogar in der Lautstärke.

Der HC3800 könnte sich zum Publikumsliebling für alle preisbewussten Heimkinofans entwickeln, die eine solide, langlebige und effiziente Heimkinomaschine suchen, ohne sich dabei ein allzu großes Loch in die Brieftasche reißen zu lassen.



Einen ausführlichen Blick bei einem autorisierten Mitsubishi-Heimkinohändler ist mehr als zu empfehlen, vor allem, wenn man auch die Langzeitstabilität eines Projektors mit in den Kaufpreis einrechnet, denn hier ist und bleibt die DLP-Technik nach wie vor ungeschlagen.


Ihr Cine4Home Team

 

5. Bewertung

+ Gute Verarbeitung, kompakte Abmessungen
+ Kräftige Farben, guter Farbraum
+ Gute Werkseinstellungen
+ Wenig DLP-Artefakte
+ Leiser Betrieb


- Wenig Aufstellungsflexibilität
- Leichte Farbsäume je nach Zoom
- Schärfeabfall zu den Ecken
- Kein gut funktionierender PAL-Filmmode des De-Interlacers
- Eventueller Regenbogen-Effekt bei hierfür empfindliche Betrachter

 


HC-3800

Bewertung gesamt : 2 (Gut)

Ausstattung

2,4 (Gut -)

Bedienung

1,8 (Gut +)

Technik

2,4 (Gut -)

Bild

2,3 (Gut -)

Preis Leistung

1,2 (Sehr Gut -)

(Alle Bewertungen beziehen sich auf die jeweilige Projektionsart und den aktuellen Stand der Technik. Ein direkter systemübergreifender Vergleich ist daher nur bedingt möglich!)

 

 

Sie wollen sich persönlich von der Bildqualität überzeugen? Kein Problem, die meisten unserer kompetenten Shopping-Mall Partner haben den HC3800 in der Vorführung (auch in Ihrer Nähe):

Zahlreiche Fachhändler mit günstigen Preisen in unserer Shopping-Mall
("Klick" auf die Karte).

 


5. Technische Daten ( Herstellerangaben!)

 

 

 


Zur Hauptseite von www.Cine4Home.de