Test LCD-Projektor: Epson EMP-TWD10

Der Alleskönner:
Ein Party-Beamer überzeugt als Multitalent...

Zur Hauptseite von www.Cine4Home.de



Regelmäßige Cine4Home Leser wissen, dass unser Testmagazin vor allen Dingen spezialisierte Heimkinoprojektoren einer detaillierten Prüfung unterzieht und die objektiven Ergebnisse detailgetreu wiedergibt. So kann man als Interessent bereits eine Vorauswahl treffen und dem Gerät näher kommen, das den eigenen Ansprüchen in seinen Eigenschaften am nächsten kommt. Doch in diesem Kurztest wollen wir einmal neue Wege gehen, wozu sich das hier vorgestellte Produkt besonders eignet:


Nicht jeder Interessent für ein großes Bild möchte zwangsweise ein eigenes Heimkino einrichten oder das Wohnzimmer in ein solches umwandeln, sondern sucht eine kompakte Lösung, die schnell bei Bedarf, ohne großen Installationsaufwand, für das Großbildvergnügen daheim oder bei Freunden sorgen kann. Diesen Ansatz hat Epson aufgegriffen und verspricht mit neuen Modell EMP-TWD10 das unkomplizierte Spaßbild. Mit dem kleinen Beamer wagt es der Hersteller, alle Komponenten des Heimkinos in einem Projektor zu vereinen. Somit soll der kleine Wunderkasten als DVD-Player, Soundanlage und HD Beamer dienen!

Nicht nur für Experten stellt sich schnell die Frage, ob dieser kleine schwarzweiße Würfel allen Ansprüchen gerecht werden kann. Ausgeschlossen ist, dass er alle Aufgaben perfekt erfüllt, doch das braucht er auch nicht. Es geht nicht um das perfekte Bild, den perfekten Sound oder den perfekten Zuspieler. Nein, es geht vielmehr um Lebensfreude, schnelles Vergnügen und eine praktische Handhabung. All dies soll der EMP-TWD10 liefern, zudem zu einem sehr fairen Preis von unter €1000.-


Wir haben dieses neue Konzept unter die Lupe genommen und uns für einen Praxistest entschieden. Wie gut kann der TWD10 sein Multitalent-Image in die Tat umsetzen und wird er den Ansprüchen der einzelnen Aufgabengebiete gerecht?

 


1. Ausstattung und Technik (Know How Link hier)

Auf den ersten Blick ist man von dem Erscheinungsbild mehr als überrascht. Denn trotz seines Anspruches als Universaltalent gehört er zweifelsohne zu den kompaktesten Modellen, die man am Markt finden kann. Wie ein Würfel mit einem gewissen Spielzeugcharakter kommt er daher und lässt sich dank dieses zeitlosen Designs unauffällig überall platzieren und bei Bedarf in jedem Schrank oder Regal verstauen.


Das Gehäuse ist dabei zweigeteilt. Der weiß lackierte Projektor an sich sitzt auf dem schwarzen Gehäuse des DVD-Spielers und der Soundanlage, die sogar zu Dolby Virtual Surround in der Lage sein soll. Beide Elemente lassen sich frei voneinander horizontal bewegen. Somit lässt sich der Projektor unabhängig von dem Player in die gewünschte Position bringen. Die Projektoreinheit arbeitet nach 3LCD Prinzip und bietet einen native Auflösung von 1280x720 Bildpixeln, was dem „kleinen“ HDTV Standard entspricht.

Auf der Rückseite des unteren Gehäuses sind alle Anschlüsse platziert. Neben einem HDMI Eingang bietet der EMP-TWD10 einen S-Video, einen Video, einen PC, und einen Audio Eingang. Zusätzlich bietet er die Möglichkeit, einen externen Subwoofer und Boxen anzuschließen. Die meisten Signalarten werden unterstützt, doch auf 1080p muss der Anwender verzichten.


Auf der Rückseite befinden sich
vielseitige Bild-Anschlüsse



Ein weiteres Highlight ist ein USB Eingang an der Vorderseite des Projektors, über den mittels eines USB Sticks externe Dateien eingespeist werden können. Somit bietet der Projektor jederzeit die Möglichkeit Musik abzuspielen, egal wo sie gespeichert ist. Auch Fotos und sogar Filmdateien lassen sich auf diesem Weg schnell an die Wand werfen. Gerade dieses Detail macht ihn zu einem unkomplizierten Multimediatalent für Film, Foto und Musik.

 


2. Bedienung(Know How Link hier)

Beim Bedienkonzept geht Epson ebenfalls neue Wege. Statt ein umfangreiches Bildmenü mit Dutzenden von Einstellparametern zu integrieren, die vom Gelegenheitsanwender eher als überfordernd empfunden werden würden, hat man die On-Screen-Menüs auf das absolut Notwendigste reduziert und stattdessen eine extrem funktionale Fernbedienung entworfen und beigefügt.


Die Schaltzenrale des EMP-TWD10


Bei ihr wurde Wert darauf gelegt, dass alle Funktionen mit entsprechenden Direkt-Tasten zu steuern sind. Ihre Struktur ist dabei sehr gut auf die diversen Anforderungen ausgelegt und erlaubt eine schnelle intuitive Bedienung, auch ohne dass man vorher die Betriebsanleitung studiert haben muss. Alle Funktionen des DVD-Players und des Soundsystems lassen sich über die Fernbedienung einstellen.



Minimalistisches OSD-Menü

So konnte auf ein ausführliches Menü verzichtet werden, lediglich die Grundparameter der Bilddarstellung können / müssen per OnScreenDisplay beeinflusst werden. Insgesamt waren wir vom Bedienkonzept des TWD10 mehr als positiv überrascht. Es erfüllt genau seinen Zweck, nämlich dem Gelegenheitsanwender die Nutzung so einfach wie möglich zu machen, ohne dabei zu sehr ins Detail zu gehen, aber auch ohne zu viele Funktionen zu unterschlagen. Diese „Gratwanderung“ ist dabei gelungen.

 


3. Installation (Know How Link hier)

In noch nicht mal einer Minute ist das Multitalent aufgebaut und abspielbereit. Das Anschließen der Soundanlage, oder eines Zuspielers bleibt aus, da alles in der unteren, schwarzen Hälfte bereits integriert ist. Man verbindet den Projektor einfach mit dem Stromnetz, legt z.B. eine DVD ein und das Vergnügen kann losgehen. Alles was man braucht ist eine freie weiße Fläche, auf die man das Bild projizieren kann.


Der Beamer lässt sich unabhängig vom Player stets
in die gewünschet Richtung drehen

Kleine Abstimmungen und Anpassungen des Bildes sind dabei kein Problem: Der Epson verfügt über einen horizontalen und vertikalen Lensshift ( Vert.: +/-50% Horiz.: +/-25%). Diese lassen sich neben dem Zoom auf der Oberseite des Gehäuses problemlos einstellen. Auffallend ist der große Zoombereich des Beamers: Man bekommt schon bei zwei bis drei Metern Abstand zur Wand ein Bild geliefert, das sich in seiner Größe mehr als sehen lassen kann. Die Bedienung des Zooms/Fokus/Lensshifts erfolgt manuell, allerdings ist bei einem Preis von rund 1000 Euro auch kein elektronischer Luxus zu erwarten.

 


4. Praxistest

Nun kommen wir zur eigentlichen Nutzung des Projektors, der ja als Multimediatalent angepriesen wird. Was bedeutet heutzutage Multimedia, welche Anwendungen sollte das Gerät abdecken? Zu Zeiten des Internets und des Computers wurden viele Lebensbereiche „digitalisiert“: Unsere (Urlaubs-)Fotos schießen wir mit Digitalkameras, Musikdateien kommen entweder nach wie vor digital von der CD, aber vermehrt auch über das Internet als kompakte MP3-Dateien, die wir auf portable Player oder Speicherkarten überall mit hinnehmen können. Spiele unterliegen dem unglaublich schnell wachsendem Markt der Videospielkonsolen, wie z.B. Microsoft X-Box, Sony Playstation 2 / 3 aber vor allem der neuen Erfolgskonsole WII von Nintendo. Und "last but not least" verbleibt das Filmvergnügen, bei dem die Filme entweder von der DVD oder aber, wie schon bei den Musikdateien, aus dem Internet als komprimierte Videodatei (DIVX) stammen.

Für einen vielseitigen Multimedia-Projektor resultieren also die Aufgaben als: Filmprojektor, Großbildprojektor für Videospiele, Diaprojektor und Kompaktanlage für Musik. All diese Aspekte haben wir in unserem Praxistest untersucht:

 

4.1 Der "Spielebeamer"

Wir beginnen mit der Anwendung als Spiele-Großbildbeamer, wie sie gerade für Familien oder aber erwachsene „Spielkinder“ besonders wichtig ist. Dabei haben wir uns für die Spaßkonsole Nr.1, die Nintendo WII, entschieden: Mit ihrer Bewegungssteuerung ist sie besonders als Partykonsole geeignet und verlangt quasi zwingend ein großes und lebensnahes Bild, vor allem bei den diversen Sportspielen.

Bei der Nintendo Wii sitzt man nicht passiv in einem Sessel, sondern betätigt sich aktiv, meist im Stehen. Da entsteht ein erster Aspekt, der bei der Aufstellung des Projektors zu beachten ist: Die Spieler können sich nicht vor den Projektor stellen, da sie sonst im Lichtweg stünden und Schatten auf die Wand bzw. das Bild ganz verdecken würden. Daher muss der Projektor vor den Spielern platziert werden, was den TWD10 aber vor keine unlösbaren Probleme stellt: Wie bereits erwähnt, erzeugt dieser bereits aus sehr kurzen Projektionsabständen angemessene Bildgrößen, so dass eine Breite von z.B. 2m in den meisten Wohnzimmern realisiert werden kann.


Der nächste Aspekt betrifft die Raumabdunklung: Natürlich gilt für jede Großbildprojektion der Grundsatz: Je besser abgedunkelt der Raum, desto besser die erzielbare Bildqualität der Projektion. Doch die wenigsten Spielefans wollen sich stets in eine Dunkelkammer zum „zocken“ begeben, erstrecht nicht nachmittags unter Tageslichtbedingungen. Aus diesem Grund haben wir den Projektor in einem nicht ganz abgedunkelten Raum unter gemäßigten Tageslichtbedingungen eingesetzt, sozusagen bei lediglich "zugezogenen Gardinen".


Unter den gegebenen Bedingungen hat der TWD10 nun die Aufgabe, mit genügend Licht gegen die Raumeinflüsse „anzukämpfen“ und dabei dennoch eine ansprechende Farbdarstellung zu gewährleisten. Hiefür bietet sich der „Wohnzimmer“-Modus des Projektors an, der besonders viel Licht verspricht. Unsere Messungen bestätigen dies: Mit 700 bis 1000 Lumen bietet der Beamer ein helles Bild, für das der Raum nicht komplett abgedunkelt sein muss.

Wie bereits erwähnt, ist eine farbenfrohe Bilddarstellung bei Videospielen wichtig, nicht jedoch so sehr die absolute Farbgenauigkeit. Denn gerade bei Wii & Co. Haben wir es meist mit „Bonbon“-Farben und weniger mit subtilen Gesichts- oder Naturtönen zu tun. Es kommt also weniger auf Präzision und vielmehr auf Farbenpracht an.



Farbraum des Wohnzimmer-Modus

Unser Messdiagramm zeigt die Grundfarbdarstellung des Wohnzimmermodus. Rot und Blau werden dabei sehr kräftig herausgearbeitet, lediglich bei Grün ist man einen Kompromiss zu Gunsten der Maximalhelligkeit eingegangen: Grün tendiert ein wenig ins Gelbliche und transportiert somit mehr Helligkeit ins Bild. In der Praxis wirkt es aber dennoch glaubwürdig und somit ist diese Abstimmung durchaus als den Anforderungen entsprechend anzusehen.



Farbtemperatur des Wohnzimmer-Modus

Die gemessene Farbtemperatur über alle Helligkeiten hinweg (Diagramm oben) zeigt eine kühle Abstimmung, die dem Grün/Gelb entgegenwirkt. Mit ihr ist zwar keine absolute Präzision gewährleistet, doch kommt diese Abstimmung in Verbindung mit der Grundfarbdarstellung einem hellen, farbenkräftigen Bild entgegen. Es handelt sich um eine klare Wohnzimmerabstimmung für Restlichtbedingungen.


Zurück zu unserem Praxistest: In Verbindung mit der Nintendo Wii projiziert der TWD10 ein helles und zugleich ansprechend großes Bild auf die Leinwand. Die bunten Nintendo-typischen naiven Bilder und Farben werden dabei ansprechend und leuchtend transportiert und so die Spielatmosphäre gefördert. Das große Bild in Verbidnung mit der „körperlichen Ertüchtigung“ sorgt von der ersten Minute an für ein außergewöhnliches Spielerlebnis. Besonders mit Freunden erweist sich das Duo "EMP-TWD10 + Wii" als absolute Spaßmaschine, die auch nach Stunden nicht langweilig wird. Die Reaktionszeit der LCDs ist dabei stets hoch genug, um auch bei schnellen Bewegungen keine störenden Nachzieheffekte zu provozieren. Die Vorteile des großen Bildes gegenüber der Alternative Fernseher überwiegen auf ganzer Linie, dem Spiel wird gleichsam eine neue Dimension, die Größe, hinzugefügt.

Verwendet man die internen Lautsprecher, so sollte man keine Wunder erwarten. Dennoch bieten die kleinen Membranen genügend Leistung, um auch bei gehobener Stimmung und viel „Kommunikation“ unter den Spielern inkl. Lachen und Schimpfen, „ankämpfen“ zu können. In dieser ersten Disziplin hält der Epson Projektor seine Versprechungen, er bietet schnell und unkompliziert den Großbildspaß für vergnügliche Spieletreffen.

 


4.2 Der "Filmprojektor"

Eine der häufigsten Anwendungen für Großbildprojektoren daheim ist der Einsatz als Videoprojektor für Spielfilme. Hier verschieben sich die Anforderungen an die gute Bildqualität: Anstelle purer Leuchtkraft treten eine präzise Farbdarstellung und eine hohe Bildplastizität mit gutem Schwarzwert. Nicht abgedunkelte Räume sind für die Spielfilmwiedergabe zudem nicht zu empfehlen, weshalb wir für unseren Praxistest einen abgedunkelten, sonst aber nicht weiter optimierten Wohnzimmerraum als Maßstab setzen.


Für die Spielfilmwiedergabe bietet der TWD10 ebenfalls ein entsprechendes Preset, den „Theater“-Modus. Bei diesem Modus wird ein interner Cinema-Filter in den Lichtweg geschoben, eine Technik, die von den größeren Heimkinovarianten aus selbigem Hause übernommen wurde. Der Filter bewirkt eine bessere Grundfarbdarstellung, einen besseren Kontrast bei korrekten Farben und einen besseren Schwarzwert. Er kostet aber auch Licht.



Farbraum des Theater-Modus

Die Messung zeigt, dass der Farbraum für die Filmdarstellung nun wesentlich genauer ausfällt. Für einen Projektor dieser Preisklasse liegen die Grundfarben verblüffend nahe bei ihren Sollwerten und erlauben so gute Farbmischungen. Die letzte Perfektion ist zwar nicht gegeben, doch von einem preisgünstigen Allroundbeamer dieser Klasse auch nicht zu erwarten. Ähnlich sieht es bei der Farbtemperatur aus:


Farbtemperatur des Theater-Modus

Vergleichbar zum Wohnzimmermodus ist die Farbtemperatur höher, als es die Videonorm verlangt. Die Bildwiedergabe ist somit ein wenig kühler / bläulicher als das Kino-Original. Hier zeigen sich erste Limitationen in den gebotenen Bildoptionen: Es gibt nicht ausreichend Bildparameter, um die Farbwiedergabe effektiv zu beeinflussen. Mit dem leicht kühlen Bild muss der Anwender daher leben.


In Sachen Kontrast, Schwarzwert und Helligkeit wurde eine ausgewogene Abstimmung gefunden. Mit 400 bis 700 Lumen ist der TWD10 für Bildbreiten bis 3m problemlos geeignet, ohne zu dunkel zu wirken. Der native Kontrast von 1000:1 bewegt sich dabei auf einem für LCD durchschnittlichem Niveau, das aber vor allem in Sachen Schwarzwert bei dunklen Bildinhalten schnell die technischen Limitation aufzeigt. Derartige Szenen zeigen den typischen Grausschleier, der die Bildtiefe und Glaubwürdigkeit negativ beeinträchtigt.


Gut abgestimmt ist die Helligkeitsverteilung, die mit einem Anstieg von 2,2 der Videonorm entspricht. Die Bildkomposition ist so stimmig und sowohl dunkle als auch helle Nuancen werden gut sichtbar abgebildet. Insgesamt befindet sich die Bildarstellung der Projektoreinheit auf einem guten Niveau, die Qualität derzeitiger High-End Varianten wird aber vor allem in Sachen Schwarzwert und Kontrast nicht erreicht.


Nun kommen wir zur DVD-Einheit, die ja im TWD10 im unteren Teil integriert ist. In unserem Praxistest zeigte sich die Bedienung einfach wie genial: Einfach den Film einlegen und der Rest geht vollautomatisch, inklusive Tonwiedergabe.


Die DVD legt man direkt "in den Beamer"


Der Player kann dabei ebenfalls einfach und zuverlässig mit der Fernbedienung gesteuert werden. Die Qualität der Signalverarbeitung bietet durchschnittliche Ergebnisse, die ebenfalls auf die Gelegenheitsanwendung getrimmt sind. So wird für Videomaterial aus dem Fernsehen ein gutes De-Interlacing geboten, doch bei Spielfilmen hat es oft mit Zeilenflimmern zu kämpfen. Die Detaildarstellung bewegt sich auf gutem Niveau, doch die Qualität von progressiven, externen DVD-Playern wird nicht erreicht. Letztere lassen sich aber bei Bedarf problemlos an den TWD10 zusätzlich anschließen, da dieser über ausreichend Eingänge verfügt.

Im Betrieb verhält sich der Epson äußerst ruhig. Er verursacht keine störenden Nebengeräusche durch seine Lüftung. Diese Geräusche werden dadurch kaschiert, dass die Lüftungsschlitze direkt über den Lautsprechern sitzen und daher neben dem Sound kein Lärm auffällt. Überraschend ist die Leistung der integrierten Lautsprecher: Im Virtual Surround-Modus bieten sie eine raumfüllende Klangkulisse, die auch bei gehobenen Lautstärken nicht zu „blechern“ wird. Doch Wunder kann man natürlich nicht erwarten: Jede durchschnittliche Stereo-Anlange ist dem TWD10 in Sachen Klang überlegen. Der Projektor bewegt sich vielmehr auf dem Niveau eine Kompaktanlage.


Positiv überrascht waren wir von der Unterstützung von Videodaten per USB-Stick. Man steckt einfach den Speicherstick in den USB Slot und kann dann bequem die abzuspielende Datei wählen. Ohne große Verzögerung spielt der Projektor nun die Datei in adäquater Qualität ab, einfacher und bequemer kann man gar nicht zum multimedialen Großbildvergnügen kommen.


Einfach wie genial: Die Wiedergabe direkt
vom USB-Speicherstick


Insgesamt wird der EMP-TWD10 den Heimkino-Ansprüchen auch in dieser Disziplin gerecht, allerdings sollte man hier keine High-End Erwartungen haben. Er ist in der Lage, spontan in den verschiedensten Räumen einen Spielfilmabend zu gewährleisten, der Spaß macht.

 

4.3 Der "Diaprojektor"

Eine ebenfalls alltägliche Anwendung ist die Projektion von Fotos. Hat man früher seine Urlaubsfotos analog auf Papier oder Dia nach der Entwicklung zugeschickt bekommen, schießt man sie heute volldigital, arbeitet sie eventuell am Computer nach und druckt sie aus oder betrachtet sie über TV oder Monitor. Doch auch hier bietet die Großbildalternative entscheidende Vorteile: Der TWD10 kann nämlich einen herkömmlichen Diaprojektor ersetzen und so die gemachten Fotos in Lebensgröße reproduzieren. Einspeisen lassen sich die Fotos wahlweise von CD oder per USB-Stick, der einfach in den Projektor gesteckt wird. Die Wiedergabe erfolgt daraufhin ungemein einfach und schnell, so dass der Bildspaß direkt beginnen kann.

Auch für diese Anwendung haben wir für unseren Praxistest das nicht komplett abgedunkelte Wohnzimmer als Maßstab gesetzt. Im Gegensatz zu Videospielen werden nun höhere Ansprüche an die Farbreproduktion gesetzt, denn bei der Fotografie geht es in der Regel darum, die Schnappschüsse möglichst adäquat und lebensnah wiederzugeben:

Die Fotodarstellung leidet im Wohnzimmermodus ein wenig unter dem gelblichen Grün, so dass besonders Naturaufnahmen unter Umständen an Kräftigkeit und Realität verlieren. Allerdings behält der Beamer eine glaubwürdige Wiedergabe bei, so dass der Gelegenheitsfotograf nichts zu beanstanden hat. Besonders helle Bilder zeigen eine ansprechende Brillanz, somit fühlt man sich schnell an den Urlaubsort versetzt.

Kritischer wird es, wenn man kontraststarke Aufnahmen mit viel Schwarz im Bild projizieren möchte. Hier stört ein nicht abgedunkeltes Wohnzimmer sehr und stellt unüberwindbare physikalische Grenzen auf. Wer also z.B. Nacht- oder Dämmerungsaufnahmen abbilden will, der sollte dementsprechend den Raum abdunkeln. Ist der Raum einmal abgedunkelt, so kann der Projektor in einem anderen Modus betrieben werden, z.B. „Theater“. Der Vorteil dieses Modus ist, wie schon herausgestellt, ein größerer Farbraum mit besserem Schwarzwert und mehr Kontrast. Wie Spielfilme profitieren auch Fotos von diesen Verbesserungen, so dass sie glaubwürdig und räumlich tief abgebildet werden können. Wie schon bei den Spielfilmen gilt aber: Bei besonders dunklen Bildern sind die Limitationen des Kontrastes erkennbar, was in Anbetracht der Preisklasse aber wenig überrascht. Die Leistungen sind auf jeden Fall für den gelegentlichen Diaabend mit Freunden und Familie mehr als geeignet.

 


5. Fazit

Epson verfolgt mit dem EMP-TWD10 die Absicht, einen Universalbeamer zu bieten, der dem Gelegenheitsanwender unkompliziert und schnell unter den unterschiedlichsten Bedingungen für die unterschiedlichsten Anwendungen das Großbildvergnügen bereit stellt. Zudem soll das Gerät kompakt und preiswert sein.

Dieses Vorhaben ist nach unserem Praxistest in jeder Hinsicht als gelungen einzustufen. Der Projektor ist kompakt, ungemein flexibel in der Aufstellung, gut und unkompliziert in der Bedienung und bietet für alle erdenklichen Einsätze eine adäquate Bildleistung.


Natürlich erreicht er in keiner der Einzeldisziplinen Referenz-Werte, doch darum geht es bei diesem Konzept auch nicht. Kein anderer Beamer auf dem Markt ist so praktisch, kompakt und schnell einsetzbar, wie der Epson EMP-TWD10. Das Konzept „Multitalent“ ist gelungen, insgesamt macht diese Allzweckwaffe echt Spaß und ist perfekt für spontane Videopiele-, Foto- oder Filmabende geeignet, zu einem fairen Preis von unter €1000.-. Von uns erhält er das Prädikat „Spaßbeamer für die ganze Familie“.

 

29. September 2008,
Luca Weinrauch , Ekkehart Schmitt

 


6. Bewertung

+ Bedienung
+ Universell einsetzbar
+ Sehr flexible, minutenschnelle Aufstellung
+ Integrierter DVD-Player, Lautsprecher
+ USB Slot und DIVX Dateiunterstützung

- Ungenaue Werkskalibrierung
- Wenig Bildparameter
- Schwächen in der Konvergenz

Bewertung gesamt : 2,2 (Gut -)

Ausstattung

2,1 (Gut -)

Bedienung / Optionen

1,8 (Gut-) / 3 (Befr.)

Technik

2,5 (Befr. +)

Bild

2,4 (Gut -)

Preis / Leistung

1,0 (sehr Gut)

(Alle Bewertungen beziehen sich auf die jeweilige Projektionsart und den aktuellen Stand der Technik. Ein direkter systemübergreifender Vergleich ist daher nur bedingt möglich!)

 


7. Technische Eckdaten (Herstellerangaben!)

Projektionssystem

 

Technologie

 

Epson 3LCD-Technologie

 

Optik

 

Auflösung

 

720 Pixel (1280 x 720)

Bildformat

 

16/9

High Definition

 

HD-Ready

Helligkeit (Normalmodus)

 

1200 ANSI-Lumen

Bildgröße

 

30 bis 300 Zoll (0,73 m to 7,57 m) (Weitwinkel; 16:9-Bildformat)
30 bis 300 Zoll (1,11 m bis 11,37 m) (Tele; 16:9-Bildformat)

 

Projektionsobjektiv

 

Typ

 

Manuelle Zoom-/Fokuseinstellung - Objektivverschluss

F

 

1,7 – 2,1

Brennweite

 

13,7 mm - 20,5 mm

Zoomverhältnis

 

1 – 1,5

Vertikale und horizontale Lens-Shift-Funktion

 

V ±50% / H ±25%

 

Lampe

 

Lampentyp

 

140W UHE (E-TORL)

Betriebsstunden Lampe

 

Normalbetrieb: 2000 Stunden
Economy-Modus: 3000 Stunden

 

Unterstützte Signale

 

Video

 

NTSC / NTSC 4.43 / PAL / M-PAL / N-PAL / PAL60 / SECAM
525i / 525p / 625i / 625p / 750p / 1125i

Computer

 

WXGA / SXGA / XGA / SVGA / VGA

 

Eingänge

 

Video

 

1 x Composite
1 x S-Video
3 x RCA (YUV) mit RGB-Adapter

HDMI

 

1 x HDMI Version 1.2

Computer

 

1 x RGB

USB

 

1 x USB-Typ A

Audio

 

2 x RCA

 

Ausgabe

 

Audio

 

1 x Cinch für Subwoofer
1 x Stereo-Klinkenbuchse für Kopfhörer
1 x optischer Anschluss

 

Steuerung

 

Steuerung

 

1 x RS 232

 

Bild- und Tonanpassungen

 

Trapezkorrektur (Keystone)

 

± 15 Grad

Cinema Filter

 

autom. gesteuert

Farbmodi

 

Dynamik; Wohnzimmer; Kino; Kino, dunkel; Spiel

Soundmodi

 

DVD: Konzert, Film, Action, Science-Funktion
CD: Klassik, Jazz, Rock, digital

 

DVD-Player

 

Format

 

DVD Video, DVD VR, SVCD, VCD, CD, DivX, MP3, WMA, JPEG

Medien

 

DVD-R/RW, DVD+R:RW, CD-R/RW, CD-ROM

Audioformat

 

Dolby Digital, DTS

 

Integrierte Lautsprecher

 

Integrierte Lautsprecher

 

4 x 5 Watt (2 Kanäle)

 

Allgemein

 

Leistungsaufnahme

 

100 bis 240 V Wechselstrom

Gewicht

 

6,9 kg

Abmessungen

 

260 x 330 x 183 mm

Geräusch

 

28 dB

 

Garantie

 

Projektor

 

3 Jahre

Lampe

 

‎3 Jahre oder 2.000 Stunden (je nachdem, was zuerst eintritt)

 

Erweiterte Funktionen

 

Erweiterte Funktionen

 

Tischbetrieb oder Regal (drehbare DVD-Station), DivX-Kompatibilität, USB-Anschluss (mp3/wma-Player, digitaler Diavortrag, DivX), Spielemodus, Pausenfunktion, Menüführung in verschiedenen Sprachen (Dänisch / Deutsch / Englisch / Finnisch / Französisch / Griechisch / Italienisch / Norwegisch / Polnisch / Portugiesisch / Schwedisch / Spanisch / Tschechisch / Türkisch / Ungarisch), manueller Objektverschluss, schnelle Einschaltphase, sofortiges Abschalten, Energiesparmodus-Timer, Diebstahlsicherung (Vorhängeschluss und Sicherheitskabel von Kensington), Kindersicherung

 

Zubehör im Lieferumfang

 

Zubehör im Lieferumfang

 

Netzkabel
Selbst leuchtende Fernbedienung mit Akku
RGB-/ Component-Adapter
Benutzerhandbücher und Kurzanleitung
Externer Schwenkfuß
Mobile 80-Zoll-Leinwand

 

 

 

Zur Hauptseite von www.Cine4Home.de