Test LCD-Projektor: Epson EMP-TW2000 |
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Das native Kontrastwunder, neue Polarisationsfilter machen es möglich |
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Doch auch die Produktzyklen werden immer kürzer. Schon ein Dreivierteljahr nach der Einführung des ersten FullHD-Heimkinobeamers aus dem Hause Epson, EMP-TW1000, bringt der japanische "Vater" der derzeitigen LCD-FullHD-Beamer ein weiteres, verbessertes Modell auf den Markt: Den EMP-TW2000! Unter dem Motto "Black is back" soll der große Bruder des TW1000 beweisen, zu welch einem hohen nativen Kontrast die LCD-Technologie mittlerweile in der Lage ist und sich nicht mehr vor DLP oder LCOS verstecken muss. Basierend auf dem selben Chassis ist der neue TW2000 sozusagen die "High-Contrast"-Variante mit neuester Technik. Wir haben untersucht, wie groß die Verbesserung ausfällt und wie sie technisch realisiert wurde....
Optisch hat sich mit dem neuen Modell nichts verändert. Die Form sowie die Farbe wurden unverändert beibehalten.
Männliche Heimkinofans werden sich fragen, wie hoch der "WAF" (Womans Acceptance Factor) bzw. der "HAL" (Housewife Acceptance Level) ausfällt. Denn das ästhetisch anspruchsvollere Geschlecht stellt höhere Ansprüche auch an das Äußere eines Beamers. Um dies zu ermitteln, haben wir diesmal ein fachkundiges weibliches Urteil eingeholt: "Optisch erscheint der Projektor sehr ansprechend. Die geschwungenen Formen machen einen beschwingten eleganten Eindruck, allerdings wirkt sich die schwarze Farbe eher störend aus, wenn man sich den Beamer an einer weißen Wohnzimmerdecke vorstellt. Als nicht besonders hausfrauenfreundlich erscheinen die vielen Schlitze, in denen sich sicher der Staub sammelt. Ebenso wirkt sich die sehr empfindliche Oberfläche, auf der sämtliche Berührungen Spuren hinterlassen, nicht gerade positiv aus.
1.1 Technik (Know How Link hier) Der EMP-TW2000 soll der kontraststärkste LCD-Heimkinobeamer am Markt sein und auch seinen eigenen Vorgänger um Welten schlagen. Über 4000:1 nativ und bis zu 50,000:1 mit adaptiver Blende verspricht der Hersteller werbewirksam. Mit welchen Techniken hat man diesen Sprung geschafft, zumal das grundlegende Chassis unverändert blieb? Wir recherchieren wie immer im Inneren des Gerätes:
Nach dem Abnehmen des Deckels gibt es zunächst nichts Neues zu vermelden, der Aufbau scheint gleich. Dies gilt insbesondere für sie Signalelektronik, die auf einer großen Platine untergebracht ist.
Nach Entfernen der Signalplatine kommt der verkapselte optische Lichtweg zum Vorschein. Auch hier ähnelt der TW2000 zunächst dem TW1000 wie ein Ei dem anderen.
Wo liegt nun die Wunder-Kontrast-Technologie? Man muss schon ganz genau hinsehen, um die kleinen, aber technisch gravierenden Veränderungen zu entdecken. Mit der so genannten "Deep Plack Technologie" wird die Polarisation des Lichtes neu gestaltet und damit der Lichtfluss effektiver gestaltet. Deep Black ist eine Kombination aus neuartigen Polarisationsgläsern (Bild oben Mitte) und der neuen D7-Panelgeneration, ebenfalls aus dem Hause Epson.
Die D7-Panels bieten eine bessere Füllrate, wenige Abstände der Pixel und damit mehr Maximalhelligkeit und Kontrast. Aus diesem Grund erreicht der TW2000 auch mehr Lichtleistung als sein Vorgänger, der gerade in dieser Domäne signifikante Schwächen hatte. Der erhöhte Kontrast der Panels wird zudem durch spezielle Polfilter effektiver unterstützt, so dass bis zu 4500:1 nativ möglich sein sollen. Damit stände LCD mittlerweile auf einem Niveau mit der Sony SXRD-Technologie, die aber wesentlich teurer ausfällt. Neu zeigt sich demnach der optische Block, an dem die FullHD-Panels neuester D7-Generation fest montiert sind.
Die neuen Polarisationsfilter sind der eigentliche Durchbruch: Der Schwarzwert eines LCD-Projektors hängt vornehmlich von einer möglichst genauen Polarisation ab. Je besser diese ausfällt, desto besser der mögliche Schwarzwert, desto höher der Kontrast. Im Falle des TW2000 wurden neuartige Polarisationsfilter eingesetzt, die eine wesentlich bessere Polarisation erlauben. Damit "schummelt" sich weniger Restlicht auf die Leinwand und der native Kontrast wird signifikant verbessert.
Mittlerweile in die vierte(!) Generation geht die integrierte adaptive Licht-Blende, wie sie in allen aktuellen Heimkino-LCD-Projektoren in unterschiedlichen Varianten zum Einsatz kommt. Die adaptive Blende befindet sich wie bei fast allen Modellen direkt am Anfang des Lichtweges vor der Projektionslampe. Mit zwei Flügeltüren kann die Blende sich öffnen und schließen und so den Lichtstrom der Lampe kontrollieren. Bei Szenen mit wenig Licht und viel Schwarzanteil schließt sich die Blende, bis nur noch ein kleiner Lichtspalt übrig bleibt. Bei hellen Szenen hingegen legen sich die Flügel in eine horizontale Lage, so dass das Lichtfenster maximal groß wird und genügend Licht in den Lichtweg gerät:
Der Filter ist nicht fest im Lichtweg verbaut, sondern kann bei Bedarf vom Anwender per Fernbedienung hinzugeschaltet werden. Ein kleiner Motor schiebt dann den Filter wie ein Dia vor die Lampe. Wie funktioniert das Prinzip des Filters? Wie regelmäßige Leser unserer Webseite wissen, erfordert die Videoprojektion ein relativ warmes Licht von 6500K(D65) Farbtemperatur. Die derzeitig verwendete UHP-Lampentechnologie produziert aber ein "natives" Licht mit höheren Blau- und Grünanteilen als Rotanteilen. Dieses kühle Lampenlicht ist unverändert nicht zu einer akkuraten Farbreproduktion geeignet, es muss nachkorrigiert werden. Bei nahezu allen Projektoren erfolgt die Korrektur durch die LCD-Panels, wobei aber die Maximalhelligkeit und damit der Kontrast deutlich vermindert werden. Die Alternative ist ein optischer Filter, er korrigiert das Licht auf 6500K und vermindert die Helligkeit in Weiß und Schwarz gleichermaßen, so dass kein Kontrastverlust in Kauf genommen werden muss. Genau dieses Prinzip liegt dem vielbekannten "Projektor-Tuning" zu Grunde, über das wir seit geraumer Zeit regelmäßig berichten und das immer mehr Fachhändler in ihr Serviceprogramm aufnehmen. Doch im Falle des TW2000 ist das Projektortuning, wie schon bei den Vorgängern, bereits ab Fabrik integriert, ein Nachrüsten mit einem externen Farbfilter ist nicht notwendig. Und die Motorisierung bietet hierbei deutlichen Luxus gegenüber der nachträglichen Tuning-Variante. Wie positiv sich der Farbfilter auf die Bilddarstellung auswirkt, werden wir im Bildtest weiter untersuchen.
Der optische Aufbau des Projektors wirkt insgesamt sehr durchdacht, auch wenn er, abgesehen von der neuen Polarisation, praktisch ohne Veränderungen vom Vorgängermodell übernommen wurde. Gleiches gilt für das Belüftungssystem: Für das notwendige Projektionslicht sorgt im TW2000 die Epson-eigene spezielle "E-Torl"-Lampe ("Twin Optimized Reflection Lamp") mit 170 Watt Leistung.
Nach Lösen weniger Schrauben kann das Lampenmodul gewechselt werden. Die Platzierung des Lampenschachts auf der Geräteunterseite ist nach wie vor wenig glücklich. So muss der Projektor bei Deckenmontage aus der Halterung genommen werden.
Die notwendige Kühlluft wird auf der Geräteunterseite angesaugt und ein Großteil direkt auf die Lampe geleitet. Der andere Teil wird in Richtung Lichtweg geleitet, wo ein zweiter Lüfter die Luft weiter verteilt. Die "verbrauchte" Luft wird anschließend komplett vorne rechts an der Vorderseite neben der Optik aus dem Gerät herausgeführt:
Die Lamellen des Abluftkanals sind dabei vorbildlich schräg gestellt (vgl. Bild oben), so dass kein Hitzeflimmern im Bild entsteht. Die Belüftung arbeitet angenehm leise, aber nicht so unhörbar wie z.B. bei einem Mitsubishi HC6000. Vor allem im hohen Lampenmodus wird der Projektor deutlich hörbar. Obig beschriebener Luftkanal ist gut verkapselt und wirkt staubsicher, der Staubfilter erscheint aber nach wie vor sehr dünn. Er befindet sich auf der Unterseite des Gerätes und besteht lediglich aus einer Lage Mikrofasertuch.
1.2 Anschlüsse / Bildsignale (Know How Link hier) Bei den Anschlüssen wurde sinnvollerweise das Augenmerk auf die digitale Bildübertragung gelegt. Gegenüber dem TW1000 hat man einen zweiten HDMi (1.3) Eingang spendiert, was für die normale Heimkinoinstallation ausreichend ist. Dazu gesellen sich: 1x Component (YPbPr), 1x S-Video, 1x Composite und 1x RGB H/V.
Für Steuersignale sind zudem noch ein Trigger-Out Anschluss sowie eine RS232 Schnittstelle integriert. Insgesamt ist die Anschlussseite vielseitig aber nicht übermäßig üppig. An Signalen verarbeitet der Projektor alles, was ein moderner Beamer "verstehen" muss, dazu gehört auch der Filmstandard der Zukunft:1080 / 24p. Diesen stellt der Projektor frei von Ruckeln in originaler Kinofrequenz dar, man muss im Bildmenü aber den "2:2 Pulldown" aktivieren.
1.3 Aufstellung (Know How Link hier) Unverändert aber absolut vorbildlich bleibt der Projektor in Sachen Aufstellungsflexibilität: Dies beginnt mit dem großen 2fach-Zoombereich des Projektors, der einen großen Abstandsspielraum bei gleich bleibender Bildbreite ermöglicht.
Der TW2000 ermöglicht schon aus einem Projektionsabstand von 3m die im Heimkino gängige Bildbreite von 2,2m. Somit sind auch in kleineren Wohnräumen angemessene Kinobildgrößen realisierbar. Aber auch wenn man besonders große Abstände benötigt, kann man den TW2000 ohne Einschränkungen einsetzen. Dieselbe Bildbreite kann auch aus 6,3m Abstand projiziert werden. Zu dem großen Zoombereich kommt ein ebenfalls großer mechanischer Lensshift. Durch ihn kann das Bild um bis zu 96% vertikal und 47% horizontal verschoben werden.
Zudem arbeiten die Lensshift-Räder wenig präzise, das Bild verschiebt sich grundsätzlich in beide Richtungen ein wenig, wenn man eines von ihnen bedient. Das Gefühl ist insgesamt ein wenig "schwammig". Daher muss man schon ein wenig Geduld mitbringen, um den Projektor perfekt auf die Leinwand auszurichten. Hier bieten andere FullHD LCD Projektoren, wie ein Mitsubishi HC6000 oder Panasonic PT-AE2000, mehr Luxus, teils zu geringeren Preisen.
2.1 Fernbedienung Die Fernbedienung im Knochendesign ist fast schon "Kult" und hat sich in dieser Generation ebenfalls nicht verändert.
In drei Abschnitten befinden sich jeweils Tasten einer Themengruppe, dazwischen das Navigationskreuz. Besonders lobenswert sind die Eingangs-Wahltasten, so dass man direkt auf die gewünschte Quelle umschalten kann. Die Fernbedienung liegt gut in der Hand, alle Tasten sind bequem mit dem Daumen zu erreichen und der Infrarotsender funktioniert reflektiv über die Leinwand auch auf größere Entfernungen. Zudem kann in dunklen Räumen eine elektrische Beleuchtung mit einem Knopfdruck zugeschaltet werden. Hier gab es nichts nachzubessern, nur bzgl. des Designs kann man unterschiedlicher Meinung sein.
2.2 Menüs Grundlegend überarbeitet wurde die Menüstruktur schon beim TW1000, was lange überfällig war, aber in guten Ergebnissen mündete. Heraus kam eine Bedienung, die ungemein leistungsfähig aber dennoch weitgehend übersichtlich und verständlich ausfiel. Es ist naheliegend, dass dieses erfolgreiche Konzept beim EMP--TW2000 beibehalten und nur im Detail überarbeitet wurde. Alle Parameter des TW2000 sind übersichtlich aufgeteilt in vier Hauptrubriken "Bild", "Signal", "Einstellung", "Speicher" und "Information".
Das "Bild"-Menü beinhaltet, wie der Name sagt, die Bildparameter wie z.B. Tint, Color Saturation, Brightness und Contrast. Allen voran steht der "Farbmodus", dessen Name ein wenig irreführend ist: Statt um Farben handelt es sich hier um das Auswahlmenü verschiedener Werkspresets für verschiedene Einsatzzwecke und Raumbedingungen.
Die Bezeichnung der Presets ist zudem ein wenig unglücklich geraten. So ist das Preset "Silverscreen" z.B. nicht wirklich für Gain-Lainwände geeignet und das Preset "HD" eher als optimierter Kinomodus anzusehen. Neu hinzu gekommen ist der "x.v.Color" Modus, mehr dazu im Bildtest. Unabhängig vom Modus lässt sich mit Hilfe der "Brightness Control" die Lampe in den Eco-Modus versetzen. Ebenso wurden überflüssige Verschachtelungen und verwirrende Untermenüs diesmal vermieden. Geblieben ist das "Advanced Menü", mit dem weiterführende Bildjustagen möglich sind: Mit "Gamma" lässt sich die Helligkeitsverteilung der Bilddarstellung beeinflussen, sie ist sachlich verständlich mit dem Anstiegswert angegeben. Die Funktion öffnet ein weiteres Untermenü, das die Vielseitigkeit anschaulich beweist.
Wie im Screenshot oben zu erkennen, kann man präzise den gewünschten Helligkeitsanstieg aus einer Liste auswählen. Voreingestellt ist der für DVD-Masterings übliche Anstieg von 2,2. Allein diese Funktion erlaubt schon eine vorbildliche Anpassung auf die Raumbedingungen. Zusätzlich ist es für den Anwender aber möglich, die Helligkeitsverteilung mit Hilfe des praktischen Equalizers in neun Stufen selbst zu verändern.
Für alle Primär- und Sekundärfarben können der Farbton und die Sättigung detailliert verändert werden. Neu hinzu gekommen ist beim TW2000 die Möglichkeit, auch die Helligkeit der Farbtöne zu beeinflussen. Damit sind die Einstellmöglichkeiten nahezu perfekt. Die Farbraumkorrektur lässt sich zudem mit einem genauen Weißabgleich auf D65 kombinieren, mittels der "RGB"-Funktion.
Das Signal Menü bietet dem Namen entsprechend zahlreiche Funktionen zur Anpassung des Eingangssignals.
Die "Epson Super White" Funktion stufen wir nach wie vor in die Kategorie "Marketing Gag" ein. Sie soll ein Überstrahlen (Clipping) von hellen Bilddetails vermeiden und mehr Durchzeichnung erlauben. In der Praxis senkt diese Funktion einfach den maximalen Weißpegel deutlich ab. Da man solche Korrekturen aber besser mit den Kontrast- und Gammafunktionen vornimmt, braucht man dieses Feature nicht weiter zu beachten.
2.2.3 "Einstellung" / "Speicher" / "Information"
Zahlreiche Speicherbänke stehen zur Verfügung, mit ihnen kann für jedes Signal und jeden Einsatzzweck ein eigenes Profil angelegt werden.
2.3 Bedienung Fazit
Nun kommen wir zum Bildteil: Wie viele sicherlich schon bemerkt haben, ähnelt der TW2000 seinem Vorgänger und kleinem Bruder in vielen Belangen bis aufs Haar. Doch die Bildqualität soll durch mehr Licht und vor allem viel höheren Kontrast sichtbar gesteigert worden sein. Dies haben wir überprüft und die Ergebnisse an entsprechenden Stellen aktualisiert und in Bezug zum TW1000 gesetzt.
3.1 Screendoor / Raster (Know How Link hier) Die LCD Technologie profitiert besonders von der hohen nativen Auflösung, der angenehme Nebeneffekt hier: Es befinden sich so viele Pixel auf der Leinwand, dass sie aus angemessenen Betrachtungsabständen nicht mehr sichtbar für das menschliche Auge sind. Zudem wurde die neue D7 Generation, die im TW2000 verbaut wurde, in ihrer Füllrate erhöht und so die Abstände der Pixel zu einander verringert.
Damit ist selbst aus relativ geringen Betrachtungsabständen die Pixelstruktur kein Problem mehr. Nur wer sehr große Bildbreiten in seinem Raum realisieren möchte, sollte vorher überprüfen, ob das Bild sichtbar "pixelig" wird.
In Sachen Farbraum zeigen Epson Beamer oft zwei Gesichter: Eines unter Verwendung des internen Cinema-Farbfilters, eines ohne. Und wenn man den Farbraum mit Cinema-Filter anschließend per Color-Management kalibriert, kommt sogar noch ein drittes Gesicht hinzu. Wir zeigen alle Optionen auf...
3.2.1 Nativer Farbraum ohne Cinema-Filter Wie bereits unter Technik erläutert, korrigiert der Epson EMP-TW2000 die Farbdarstellung für die Filmwiedergabe durch einen internen Cinema Filter. Doch der Filter kostet Licht, daher kommen die lichtstarken Modi (z.B. Lebendig) ohne ihn aus. Ohne Filter spiegelt der Farbraum des Projektors das native Farbspektrum der E-Torl-Lampe wieder. Zwar wurde die E-Torl Lampe in ihrem Spektrum gegenüber dem TW1000 leicht verbessert, zur Einhaltung der Videonorm (vor allem in Grün) reicht es aber nach wie vor nicht. Grüntöne sind daher im laufenden Filmbild ein wenig zu gelblich, dies ist der Preis, den man für die enorme Helligkeit von bis zu 1600 Lumen zahlen muss. Bei besonders hellen Projektoren ist ein zu gelbliches Grün fast die Regel, da so mehr Licht transportiert werden kann als mit "Reingrün". Eine akkurate Bilddarstellung ist dabei nicht möglich, auch mit dem Color Management lässt sich der Grünanteil des Farbraumes nicht verbessern. Die Spektralanalyse von Grün zeigt, wo das Problem liegt: Ausgerechnet die "grünen" Wellenbereiche zwischen 500 und 550Nm, die z.B. von einer Xenon Lampe gut erzielt werden, fehlen im Spektrum. Dies alleine wäre noch vertretbar, denn dies ist bei UHP Lampen nicht selten der Fall, doch die hohen gelb-orangefarbenen Spektralanteile haben in der grünen Grundfarbe nichts zu suchen. Sie hätten durch bessere Farbaufspaltung im Lichtweg (dichroitische Spiegel) abgetrennt werden können. Wahrscheinlich hat man sie nicht herausgefiltert, um die maximale Lichtleistung zu maximieren, dies ist ein beliebter Trick, um die Maximalhelligkeit durch gelbe Anteile zu erhöhen. Hier zeigt sich aber, wie Marketing sich negativ auf die Bilddarstellung auswirken kann. Besser wäre ein zur Videonorm passender Farbraum mit ca. 1000 Lumen gewesen.
3.2.2 Farbraum mit Cinema-Filter Um den Farbraum zu verbessern und "reinere" Farbtöne zu gewährleisten, verbleibt nur eine optische Filterung des Lampenspektrums. Diese wird übernommen von dem internen Cinema-Glasfilter, den wir unter Technik bereits vorgestellt haben. In den Kino-Modi schiebt sich der Filter automatisch in den Lichtweg und filtert vor allem die "störenden" gelbgrünen Anteile aus dem Lampenlicht. Tatsächlich erscheint das Grün nun wesentlich kräftiger auf der Leinwand. Die obige Spektralanalyse verdeutlicht anschaulich, wie durch den Zusatzfilter die störenden gelben Spektralanteile aus Grün herausgefiltert werden. Damit ist das Manko des blassen Grüns behoben. Doch die zusätzliche Farbfilterung birgt immer einen unerwünschten Nebeneffekt: Lichtverlust! Zudem wurde ein sehr starker Filter eingesetzt, der sage und schreibe 75% des Lichtes "schluckt". Deutlich wird dies, wenn man die Spektralpegel im selben Maßstab vergleicht: In den Diagrammen oben ist gut zu erkennen, wie die "Peaks" auf ein Viertel verkleinert werden. Die gelben Spektralanteile werden gefiltert, doch die Helligkeit leidet sichtbar. Wie sieht nun der resultierende Farbraum in der Messung aus? Wesentlich größer als zuvor, sogar größer als die Videonorm: Obiges Diagramm zeigt den Farbraum des EMP-TW2000 (weißes Dreieck) im Vergleich zur HDTV-Norm (dunkles Dreieck). Man sieht, dass der Farbraum größer ausfällt, als von der Videonorm verlangt. Er fällt diesmal wegen des verbesserten Lampenspektrums sogar deutlich größer aus, als beim TW1000. Für herkömmliches DVD- aber auch blu-ray -Material ist dies aber kontraproduktiv, da der erweiterte Farbraum nicht mehr gleichmäßig über den der Videonorm (dunkles Dreieck) aufgespannt ist. Der oben bemängelte Grünmangel in den hellen Bildmodi schlägt nun um in einen zu großen Grünüberschuss.
3.2.3 Farbraum "x.v.Color"-Modus Im Setup-Menü ist uns ein neues Preset "x.v.Color" aufgefallen. x.v.Color ist ein von Sony ins Leben gerufener Standard, der einen vergrößerten Farbraum unterstützt. Dies ist sinnvoll, da erst durch einen großen Farbraum eine akkurate Farbreproduktion der Realität oder des Kinooriginals gewährleistet werden kann. Allerdings ist derzeit keine Software in Sicht, die diesen neuen Farbmodus unterstützt. Es ist daher ungewiss, ob man jemals in den Genuss dieses Modus kommen wird. Wir haben den Farbraum dieses Modus überprüft und waren nicht wenig überrascht. Statt eines besonders großen Farbraumes zeigt sich ausschließlich in diesem Modus ein perfekt auf unsere "herkömmliche" Videonorm abgestimmter Farbraum.
3.2.4 Fazit Farbraum Durch seine umfangreichen Einstellmöglichkeiten wird der TW2000 allen Ansprüchen gerecht, auch wenn ein nachträgliches Einmessen erforderlich ist. Der Ansatz aus großem aber korrigierbaren Farbraum ist nachvollziehbar und als richtiger Weg anzusehen, wir hätten uns aber auch außerhalb des x.v.Color Modus ein voroptimiertes Werkspreset gewünscht. Für die nächste Generation sollte auch eine grundlegende Überarbeitung des nativen Farbspektrums in Erwägung gezogen werden, denn der Lichtverlust durch den internen Farbfilter ist immernoch als gravierend einzustufen, auch wenn netto noch genügend Licht übrig bleibt (mehr dazu im entsprechenden Kapitel).
Eine akkurate Farbdarstellung wird nicht alleine durch den Farbraum bestimmt, auch die Farbtemperatur muss gemäß der Videonorm auf 6500K / D65 abgestimmt sein, und zwar in allen Helligkeitsbereichen von Dunkelgrau bis Weiß. Je genauer die Abstimmung ab Werk, desto perfekter die Farben, ohne dass der Anwender selbst Hand anlegen muss. Wie im vorigen Kapitel aufgezeigt, bietet lediglich das x.v.Color-Preset einen auf die Videonorm abgestimmten Farbraum. Wenn nun Gleiches für die Farbtemperatur gilt, haben wir den perfekten Modus gefunden. Daher haben wir unsere Messungen mit dem x.v. Color-Modus begonnen:
Obiges Diagramm zeigt das Werkspreset ohne Nachkorrektur, es ist als sehr gute Annäherung an die Norm anzusehen. Lediglich ein gewisser Blauüberschuss ist zu erwähnen, der die Bilddarstellung etwas zu kühl ausfallen lässt. Eigentlich wäre eine nachträgliche Korrektur dieses geringen Blauüberschusses ein Leichtes, wenn es nicht ein Problem gäbe: Der x.v.Color Modus erlaubt keinerlei nachträgliche Farbjustage, alle entsprechenden Parameter sind deaktiviert und stehen nicht zur Verfügung! Wer diesen Modus wählt, muss daher unweigerlich den leichten Blauüberschuss in Kauf nehmen, der aber in der Praxis nicht schwer zum Tragen kommt.
Der Blauüberschuss ist hier zwar noch etwas ausgeprägter, kann jedoch mit Hilfe der typischen RGB-Regler (Kontrast / Helligkeit) schnell korrigiert werden. Man muss aber berücksichtigen, dass der Farbraum des HD-Modus durch aufwändiges Einmessen ebenfalls korrigiert werden sollte. In nahezu allen Helligkeitsbereichen ist dann aber ein Abgleich auf die richtige Farbtemperatur möglich. Lediglich der LCD-typische Blauüberschuss nahe an Schwarz lässt sich nicht verändern, in so dunklen Bereichen ist unser Auge aber zum Glück sehr unempfindlich gegen Farbverschiebungen.
Wieder hat der Name des Presets wenig mit dem Ergebnis zu tun. Der Weißabgleich ist wesentlich zu kühl und zugleich inhomogen. Ohne Nachkorrektur ist so eine halbwegs adäquate Farbreproduktion nicht gewährleistet, zumal auch der Farbraum eingeschränkt ist. Konsequent auf Licht getrimmt ist der "Lebendig" Modus, bei dem der Projektor über 1500 Lumen erreicht. Wie so oft wird die Lichtleistung aber mit Abweichungen von der Videonorm erkauft.
Verblüffend ist, dass der Lebendig-Modus wesentlich besser abgestimmt ist, als der KinoTageslicht Modus. Bis zu 70% Grau ist eine gewisse Annäherung an die Videonorm erkennbar und die Farbreproduktion "vertretbar". Erst in hellen Bereichen zeigt sich der UHP-typische Grünüberschuss und die Farbgenauigkeit gerät aus den Fugen. Mit Hilfe der Einstellparameter kann man dem Lebendig-Modus aber eine helle, farblich dennoch akzeptable Bilddarstellung entlocken.
3.3.1 Fazit Farbdarstellung Auch in Sachen Farbtemperatur punktet der TW2000 durch seine flexiblen Einstellmöglichkeiten. Die besten Ergebnisse "ab Werk" erhält man mit dem x.v.Color Modus, leider kann dieser aber nicht nachträglich feinjustiert werden. Für absolute Perfektion muss man daher am besten auf den HD- oder SilverScreen- Modus zurückgreifen und anschließend den Farbraum und die Farbtemperatur mit Messinstrumenten einmessen.
Einmal justiert glänzt der TW2000 mit absolut perfekten Farben, die auch feine Nuancen akkurat reproduzieren. Gerade in Sachen Farben machen sich die vielseitigen Einstellmöglichkeiten mehr als bezahlt. Und auch die Lichtstarken Modi lassen, in gewissen Grenzen, eine Kombination aus viel Licht und akzeptablen Farben zu. In dieser Rubrik setzt der neue Epson Beamer mit die Maßstäbe seiner Klasse, nur er kombiniert so vielseitige Einstellmöglichkeiten mit so flexiblen Ergebnissen.
Auf genaue Einflussmöglichkeiten setzt man auch in Sachen Gamma: Seit dem TW600 hat Epson bei seinen Heimkinoprojektoren ein ebenso übersichtliches und verständliches wie leistungsfähiges Gammamanagement integriert, das auch im Falle des TW2000 beibehalten wurde. Die Ergebnisse sind daher identisch: Eine korrekte Farbdarstellung macht schon einen großen Teil des Bildes aus. Mindestens ebenso wichtige Faktoren sind allerdings Kontrastumfang und dessen Nutzung in der Gammaverteilung. Das Gamma beeinflusst die Helligkeitsverteilung im Bild und sorgt bei korrekter Einstellung dafür, dass alle Details im Bild genau in der Helligkeit erscheinen, wie dies bei der Aufnahme beabsichtigt war. Wie für die Farben gilt für die Helligkeitsverteilung eine gewisse Norm. Je nach Raum und Leinwandgröße sind Gammaanstiege von 2,2 bis 2,5 nutzbar. Die Epsonkonstrukteure haben diesen Spielraum vorbildlich berücksichtigt und bieten im Gamma-Menü verschiedene Anstiege von 2,0 bis 2,4 an. Werkseinstellung ist 2.2, was dem gängigen DVD-Mastering entspricht. Diese vielfältigen Optionen sind absolut vorbildlich und ermöglichen dem Anwender eine schnelle und unkomplizierte Anpassung auf die eigenen Bedürfnisse, allerdings nur, wenn die abrufbaren Presets tatsächlich den versprochenen Werten entsprechen. Dies haben wir nachgemessen und waren angenehm überrascht. So entspricht z.B. das 2,2 Preset sehr genau einer 2,2-Gammakurve ohne störende Schwankungen.
Dieses Preset ermöglicht somit eine gute Bildtiefe, mit der keine Elemente über- oder unterbetont werden. Die Durchzeichnung in dunklen Bereichen ist dabei vorbildlich, nichts verschwindet im Schwarz. Gleiches gilt für helle Bereiche. Und auch die anderen aussuchbaren Werte entsprechen den tatsächlichen Ergebnissen auf der Leinwand. Das 2,3 Preset erfüllt angemessen das "versprochene Ergebnis", der Projektor zeigt hier einen ebenfalls gleichmäßigen Gammaanstieg von 2,35. Durch diese gebotenen Werkseinstellungen ist der Projektor bereits nahezu universell einsetzbar. Doch auch an Perfektionisten, die die Helligkeitsverteilung bis ins Detail optimieren wollen, wurde gedacht. Im "Benutzerdef."-Modus kann der Anwender in neun verschiedenen Bereichen die ausgegebene Helligkeit beeinflussen. Die Kombination aus verschiedenen Werkspresets, Gammaequalizer und Markierungen im Filmbild ist ein außergewöhnliches wie einzigartiges Konzept, das wir so noch bei keinem Projektor beobachtet haben. Es ermöglicht sowohl dem versierten Anwender als auch dem Laien, die Bildkomposition perfekt anzupassen. Im Film wird dies belohnt durch eine ansprechende und genaue Helligkeitsverteilung, die ein plastisches und zugleich glaubwürdiges Bild erlaubt.
Bis hierhin hat der Test noch nicht viel Neues gegenüber dem Vorgänger zu Tage gebracht. Zwar zeigen sich Detailverbesserungen, doch im Großen und Ganzen kann der TW1000 mithalten, zu einer perfekten Farb- und Gammadarstellung ist auch er in der Lage. In Sachen Kontrast soll der TW2000 aber seinen kleinen Bruder endgültig abhängen. Mit über 4000:1 nativ und 50,000:1 bei adaptiver Blende bewirbt der Hersteller Epson vollmundig die Vorteile: "Black ist back". Erreicht werden sollen die neuen LCD-Kontrastdimensionen durch die aktuelle D7-Generation und hochwertige Polarisationsfilter. Wenn die Versprechen gehalten werden, wäre dies in der Tat ein sagenhafter Sprung der LCD-Technologie, mit dem sie zu den Konkurrenztechniken DLP und LCOS aufschließen würde. Vorbei wären die Zeiten, in denen LCD als kontrastschwache Technik verschrien wurde. Besonders bemängelt haben wir in unserem Test des TW1000, dass dieser zu wenig Licht auf die Leinwand bringt. Da der Cinema-Filter viel Licht schluckt, blieb dieser unter der "Dunkelgrenze" von 300 Lumen. Nach der Inbetriebnahme des neuen TW2000 fällt direkt per Auge positiv auf, dass dieser mehr Licht bietet und das Bild sichtbar strahlender ist. Dies deckt sich schon einmal mit den Angaben des Herstellers, nach denen der TW2000 nicht nur kontraststärker, sondern auch heller sein soll. Unsere erste Messung gab es uns dann Schwarz auf Weiß: Selbst mit dem Cinema-Filter, der immerhin über 2/3 des Lichtes schluckt, verbleiben noch bis zu 450 Lumen bei kalibriertem Farbraum und Farbtemperatur übrig. Damit schließt der TW2000 in der Helligkeit zur Konkurrenz auf. Wir bleiben im kalibrierten Modus und messen den nativen Kontrast, denn nur hier zeigt sich, ob der Lichtweg tatsächlich stark optimiert wurde. Wieder überrascht der Projektor: Sage und schreibe 3400:1 Kontrast bietet der Projektor nativ, was sich je nach Zoom sogar noch steigern lässt. Zum Vergleich: Der TW1000 erreicht "nur" den LCD-typischen Wert von 1000:1 nativ. Der Kontrast wurde demnach auf das 3,5-Fache gesteigert, dies ist beachtlich und entspricht den Herstellerangaben verblüffend genau. Mit 3500:1 Kontrast bei rund 400 Lumen verfügt der Projektor schon "von Natur aus" über eine ungemein plastische Bilddarstellung. Die Mischung aus Bildtiefe, Schwarzwert und maximaler Helligkeit ist ausgewogen und überzeugt in der Filmvorführung. Weiter unterstützt wird der hervorragende native Kontrast durch eine adaptive Blende. Sie soll den Lichtstrom in dunklen Szenen regeln und so für einen noch besseren Schwarzwert sorgen. Leider wurde es erneut versäumt, diese Blende technisch zu überarbeiten: Statt schneller Induktion verfügt sie nur über einen langsamen Antrieb per Motor und es dauert sage und schreibe über 15 Sekunden, bis die Blende bei einem dunklen Bild komplett geschlossen ist und den Schwarzwert perfekt verbessert hat. Die adaptive Blende wird durch diese langsamen Aktionszeiten zwar geradezu unsichtbar in ihrer Arbeitsweise, allerdings profitieren dadurch aber auch nur Szenen, die längere Zeit dunkel bleiben, bei schnellen Hell / Dunkel- Wechseln sind keine Verbesserungen auszumachen. Beim Öffnen agiert die Blende etwas schneller, rund acht Sekunden vergehen bis zur maximalen Öffnung bei Weiß. In der Praxis dauert kaum eine dunkle Szene wirklich lange genug an, bis die Blende sich ganz geschlossen oder geöffnet hat. Dennoch ist die Blende im gewissen Umfang vorteilhaft für das Bild, denn sie arbeitet immerhin ohne störendes Helligkeitspumpen. Um einen realistischeren Kontrastumfang zu ermitteln, der näher an der Praxis liegt, haben wir der Iris ein Zeitlimit von ca. 6 Sekunden gesetzt und den Kontrast in dem Schließzustand zu diesem Zeitpunkt ermittelt. Und der resultierende Wert war erneut beeindruckend: Ca. 11,000:1 erreicht der Projektor mit adaptiver Blende, das ist rund eine Verdreifachung des nativen Kontrastes. Leider hat die Blende aber dennoch weitere Nebeneffekte. So ist sie nicht ganz leise (in ruhigen Szenen macht sie sich durch leises Klopfen bemerkbar) und in mittleren Helligkeiten verstärkt sie Shading-Effekte.
Messdaten:
Zugelegt hat der TW2000 nicht nur in Helligkeit und Kontrast, sehr zu unserer Freude ist er auch schärfer. Während sein Vorgänger noch einen gewissen "Schleier" aufwies, den wir in unserem Test auch detailliert bemängelten, bildet der EMP-TW2000 kleine Details sichtbar schärfer ab.
Der Epson EMP-TW2000 bietet in seinem Signal-Menü einen variable Overscanregelung, auch wenn sie kryptisch mit "Ausgangsskalierung" umschrieben ist. Bei 100% wird der gesamte Bildinhalt ohne abgeschnittene Ränder dargestellt. Dies ist im Heimkinobereich die bevorzugte Variante, da hier nichts vom Bild verloren geht. Füttert man den Projektor mit seiner nativen Auflösung, so findet bei "100%" keine Skalierung statt. Der Overscan lässt sich in mehreren Schritten erhöhen bis 92%.
Somit lassen sich bei Bedarf störende Bildzeilen neben oder über / unter dem Bild ausblenden.
Der TW1000 glänzt in Sachen De-Interlacing nicht und bietet eher durchschnittliche Ergebnisse. Dennoch sah man keine Notwendigkeit zur Verbesserung, weshalb sich die Ergebnisse beim TW2000 wiederholen:
Neben der optischen Schärfe ist auch die Signalverarbeitung für die Bildschärfe und Detaildarstellung wichtig. Ein High-End Projektor sollte das Bild angemessen scharf und ohne störende Doppelkonturen oder künstliche Überschärfungen abbilden.
Doch der TW2000 bietet komplexe Schärfeparameter im Bildmenü, so dass man eine hohe Detaildarstellung auch ohne wesentliche Doppelkonturen erreichen kann.
3.9.2 Skalierung Horizontal
Selbst der schwierige Auflösungsbereich um 6MHz zeigt so gut wie keine Interferenzen in der Skalierung auf. Zudem sorgt der geringe Pegelabfall in hohen Auflösungen dafür, dass auch kleinste Details gleich hell erscheinen, wie große. Dadurch wird die Schärfe des Bildes sichtbar gefördert. Ähnlich gut sieht es bei der Farbauflösung aus, auch hier bietet eine gute Skalierung eine angemessene Umrechnung ohne störende Artefakte. Die Farbtrennung ist bis zur höchsten Auflösung gewährleistet und homogen.
3.9.3 Skalierung Vertikal
Zu den Linearitätsschwankungen kommt eine sichtbare Begrenzung des Dynamikumfangs kleiner Details, der weniger Helligkeit und damit weniger Schärfe provoziert. Im Bild oben ist deutlich zu erkennen, wie dünne Linien weniger strahlend erscheinen. Die Testbilder zeigen, dass die Skalierung des TW2000 auf gutem Niveau liegt, aber nicht das letzte Schärfepotenzial der FullHD Auflösung ausreizt, zumindest bei PAL-Material. Im Filmbetrieb äußert sich dies durch eine leicht "weiche" Darstellung, die manche als natürlicher oder "filmlike" empfinden. Das Fehlen künstlichen Überschärfungen sorgt aber dafür, dass das Bild nicht digital wirkt. Dennoch: Wer eine bestmögliche PAL-Bildschärfe auf der Leinwand wünscht, der kommt um eine hochwertige externe Skalierung nicht herum. Zum Glück sind DVD-Player mit z.B. HQV-Skalierung nicht mehr unbezahlbar und damit ein sinnvolles "Add-On".
Viele Artefakte sind bei der LCD-Technologie durch die neue Panel-Generation in den Griff bekommen worden. Es verbleibt aber das Problem der Farbhomogenität, das auch auf die 3-Chip Technologie zurückzuführen ist. Durch Toleranzen in den Chips und in den optischen Komponenten wie z.B. dem Prisma kann es zu Farbwolken im Bild kommen, die in der Fabrik digital korrigiert werden müssen. Im Falle des EMP-TW2000 ist diese Werkskorrektur erneut gut gelungen. Wir haben mehrere Projektoren gesichtet, um uns einen Überblick über die Werkstoleranzen zu machen. Leichtes rötliche Shading war nur in Grauflächen-Testbildern subtil wahrnehmbar, im normalen Filmbetrieb wirkte das Bild gleichmäßig in Farbe und Helligkeit. Es ist aber noch zu bemerken, dass die adaptive Blende das Shading des Projektors je nach Öffnungsgrad beeinflusst.
In dieser Generation haben nahezu alle Hersteller ihre FullHD-Chassis überarbeitet, statt komplett neu zu entwickeln. Die Verbesserungen liegen dabei meist im Detail. Aus diesem Grunde ist diese zweite Generation besonders ausgereift. Auch bei Epson ging man mit dem EMP-TW2000 den Weg, das Produkt auf der Basis des Vorgängers weiterzuentwickeln, im Falle des TW2000 war dies zudem ein besonders kurzer Zyklus von nur etwas über einem halben Jahr. Dennoch ist Epson ein besonders großer Sprung gelungen: Wie versprochen gelang es den Ingenieuren, den nativen Kontrast fast um den Faktor Vier zu steigern und so die LCD-Technologie in Sachen Kontrast auf einen Level mit konkurrierenden Systemen zu bringen. Neben der Erhöhung des Kontrastes gab es sonst nur vereinzelt Veränderungen. Das mag wenig spektakulär sein, doch in Anbetracht der vielen positiven Eigenschaften war eine komplette Neuüberarbeitung auch nicht zwingend nötig. Der TW2000 überzeugt in vielen Belangen wie sein Vorgänger: Allem voran steht die unglaubliche Aufstellungsflexibilität, die keine andere Technik so in sich vereint. Mit dem ungemein großen Zoombereich und dem horizontalen und vertikalen Lensshift gehört der TW2000 immer noch zu den vielseitigsten aller Klassen. Es gibt kaum einen Raum, in dem er nicht bei gewünschter Bildgröße integriert werden kann. Gerade für Anwender, die nicht den Raum nach dem Heimkino bauen wollen, sondern umgekehrt, ist dies ein großer Pluspunkt. Doch mehr Luxus wäre wünschenswert, wie ihn andere Hersteller in dieser Preisklasse bereits anbieten: Beim TW2000 sind weder Zoom, Fokus noch Lensshift motorisiert und auch nicht so präzise und stabil einstellbar wie bei vielen anderen Geräten, dennoch wird gute Qualität geboten.
Eine der gravierenden Verbesserungen zum Vorgänger ist eine deutliche Erhöhung der Lichtleistung. Obwohl ein großer Lichtverlust in den Kino-Modi mit internem Filter in Kauf genommen werden muss, bleibt diesmal auch "netto" genügend Licht übrig, um gängige Leinwandgrößen bis 3m angemessen auszuleuchten. Die lichtstärkeren Modi sind zudem eine Alternative, bieten aber einen eingeschränkten Farbraum, so dass sie eher nur zum TV-Schauen geeignet sind. Die mögliche hervorragende Farbdarstellung kombiniert der Projektor dabei mit einem ebenfalls hervorragenden Kontrast. Ab Werk ist der TW2000 der Projektor mit dem mit Abstand höchsten nativen Kontrast bei korrekter Farbdarstellung. Dies liegt daran, dass Epson konsequent die Möglichkeiten der Kontrasterhöhung ausgenutzt hat. So wurde die D7-Panelgeneration verbaut, die mehr Helligkeit und Kontrast bietet. Die Lichtquelle wurde im Spektrum verbessert und wird zudem mit einem internen Farbfilter in Richtung D65-Videonorm gefiltert. So gelingt es, einen Großteil des nativen Kontrastpotentials auch bei korrekter Farbdarstellung zu retten. Die letzte kontraststeigernde Maßnahme, die adaptive Blende, ist leider nicht so perfekt ausgefallen. Ihr Antrieb ist langsam und nicht lautlos. Dennoch hilft sie dem Kontrast noch weiter auf die Sprünge, es gibt aber noch Potential für kommende Generationen. Im Ergebnis zeigt der TW2000 eine hervorragende Plastizität, die sowohl dunkle als auch helle Szenen angemessen darstellt. Nicht verändert wurde die Signalverarbeitung. Der De-Interlacer ist für Videomaterial sehr gut geeignet und macht so den Beamer TV-tauglich. Der Filmmodus liefert hingegen nur zufriedenstellende Ergebnisse und kann mit einem guten Progressive-Scan DVD Player nicht mithalten. Ähnliches gilt für die Skalierung: Sie bietet eine durchschnittlich gute Leistung, erreicht aber nicht die Leistungsfähigkeit von guten externen Scalern. Um die maximale Schärfe auszureizen, kommt man erneut um eine höherwertige Zuspielung nicht herum. In dieser Preisklasse kann man eigentlich ein wenig mehr verlangen. Weniger aufwändig wird die Signalverarbeitung bei Zuspielung von FullHD Material mit nativer Auflösung von 1920x1080 Bildpunkten. Eine entsprechende Bildquelle stellt der neue Standard "blu-ray" dar. Bei einer derartigen State-of-the-Art Zuspielung wird jeder Pixel des Projektors durch die Signalquelle einzeln gesteuert. Dementsprechend scharf ist das Bild, das frei von jeder Skalierung ist. Hier zeigt sich die bessere optische Schärfe gegenüber dem TW1000, die FullHD Auflösung wird nun angemessen auf der Leinwand ausgereizt.
Gerade grundlegende optische Neuentwicklungen haben aber oft ihren Preis. Und so erklärt sich auch, dass der EMP-TW2000 gegenüber manchen Konkurrenten, auch gegenüber dem kleineren, ähnlichen Bruder TW1000, deutlich teurer ausfällt. Dennoch bietet er einen hervorragenden Gegenwert und ist durch seine universellen Einsatzmöglichkeiten für nahezu jedermann zu empfehlen. Nur selten bekommt man so viel Bild für einen so angemessenen Preis... Es empfiehlt sich daher , den Projektor im direkten Shootout mit anderen Modellen bei einem Fachhändler Ihrer Wahl zu vergleichen.
11. März 2008, Ekkehart Schmitt
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5. Technische Eckdaten (Herstellerangaben!)
- 1080p Full HD-Auflösung 1920 x 1080 Pixel
- Sehr hohes Kontrastverhältnis von 50.000:1 dank verbesserter Fujinon Optik und neuem Epson Crystal Clear Fine D7 Panel
- 1.600 ANSI Lumen Helligkeit
- 2,1facher optischer Zoom
- Vielfältige Anschlussmöglichkeiten: 2x HDMI v1.3, Video, YUV S-Video, RGB und Scart
- Drei Jahre Garantie auf Epson E-TORL-Lampe
- Cinema Filter mit sechs verschiedenen Farbmodi machen Anpassung an die Umgebung kinderleicht: Dynamic, Living Room, Natural, Theatre, Theatre Black 1 und Theatre Black 2
- Einfache Ausrichtung des Bildes dank vertikaler und horizontaler Lens-Shift-Funktion
- 10-bit-Farbprozessor ermöglicht herausragende Farbdetails und sanfte Übergänge
- 3-2 / 2-2 Pulldown einfach auswählbar über das Epson Menu
- Leiser Betrieb mit 26dB
- Preis: ca. 3.499,- Euro (UVP)
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