Test LCD-Projektor: Epson EMP-TW1000

Nativer FullHD Projektor vom "Erfinder" der D6-LCD-Panels, alles aus einer Hand...

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Es geht weiter mit FullHD: Nach zahlreichen LCOS- und auch DLP-Modellen mit der begehrten 2-Megapixelauflösung kam dieses Frühjahr nach dem Mitsubishi HC5000 und dem Panasonic PT-AE1000 der dritte 1920x1080 LCD Projektor auf den Markt, diesmal von keinem geringeren als dem Entwickler und Hersteller der LCD-Panels selber, Epson.

Epson Projektoren überzeugten bislang immer durch einen ausgeklügelten Lichtweg und einer damit großen erreichbaren Flexibilität, unser erschienener Test des EMP-TW700 bewies dies erneut. Da ist es natürlich besonders spannend, was Epson mit den eigenen Panels im TW1000 erreicht hat.

Nach unserem ausführlichen Preview-Special ergänzen wir nun den Test um ausführliche Details und Messergebnisse bezüglich des finalen Seriengerätes.

 

Wir verweisen im Voraus auf unsere Testkriterien, die ausführlich in unserem Know How Special: "Projektoren / PlasmaTVs - Qualitätsmerkmale - Die Testkriterien von Cine4Home" beschrieben werden.

 


1. Ausstattung und Technik (Know How Link hier)

Optisch ähnelt der TW1000 stark seinen kleinen Brüdern TW600 und TW700. Die Form wurde unverändert beibehalten, lediglich die Farbe wurde von weiß auf ein elegantes Schwarz / Anthrazit gewechselt.


Durch die Farbe wirkt der Projektor sehr exklusiv und edel, so mancher wird sich aber an der Auffälligkeit unter der meist weißen Wohnzimmerdecke stören. Nichtsdestotrotz ist der Projektor ein angenehmer Blickfang, den man nicht verstecken muss. Die Verarbeitung des Projektors ist der Preisklasse zwar gerade noch angemessen, vermittelt aber leider keinen wirklichen "High-End"-Eindruck. Wie schon bei den Brüdern stören hier und da nicht ganz passgenaue Spalten und Kanten das ansonsten hochwertige Gefühl.


In jedem Fall wird das optische Erscheinungsbild des EMP-TW1000 seiner gehobenen "Klasse" gerecht. Es ist ein gelungener Mix aus Eleganz und Extravaganz und ein Blickfänger in jedem Wohnzimmer.

 

1.1 Technik (Know How Link hier)

Aber wir bewerten in unseren Tests nicht Design sondern technische Leistungsfähigkeit. Diese wird vornehmlich geprägt von dem optischen und mechanischen Aufbau eines Projektors. Nur bei einer guten physischen Konstruktion kann auch die Bildqualität entsprechend gut ausfallen. Aus diesem Grund beginnen wir jeden Test mit einem Blick ins Innere, wie gut ist der Projektor aufgebaut?

Nach dem Abnehmen des Deckels werden wir erneut stark an den kleinen Bruder TW700 erinnert, der Aufbau scheint gleich. Wesentlich größer und komplett anders konstruiert ist allerdings die Signalelektronik des TW1000 und mit ihr sind wir auch schon bei dem ersten Alleinstellungsmerkmal des Epson Beamers:


Das "mächtige" Signalboard des EMP-TW1000


Als erster Projektor auf dem Markt unterstützt der digitale Bildeingang des TW1000 den neuen Übertragungsstandard "HDMI 1.3". Dahinter verbirgt sich eine echte 10-bit Videoübertragung. Die Betonung liegt auf Übertragung, denn sie war bislang der Flaschenhals in Sachen Farbtiefe. Zwar bieten die meisten Projektoren derzeit eine 10bit Signalverarbeitung doch nützt dies alles nicht viel, wenn das eingehende Signal nicht genügend Dynamik aufweist.


Der begehrte Chip, mit dem HDMI 1.3 möglich wird


Passende Zuspielung vorausgesetzt ist durch den HDMI1.3 Standard eine komplette 10bit Kette mit theoretisch rund einer Milliarde Farb- und Helligkeitsnuancen möglich. Jetzt müssen wir nur noch auf die passende Software warten, denn bislang unterstützen keinerlei Kaufmedien oder TV-Übertragungen den neuen Standard. Damit liegt leider ein großes Potenzial nach wie vor brach.


Nach Entfernen der Signalplatine kommt der verkapselte optische Lichtweg zum Vorschein. Auch hier ähnelt der TW1000 seinen kleinen Brüdern wie ein Ei dem anderen.


Nach üblichem LCD Prinzip birgt der Aufbau des Lichtweges keine Neuerungen. Wie immer spalten halbdurchlässige Spiegel hintereinander die Grundfarben ab und leiten sie auf das entsprechende LCD.


Der Lichtweg des Epson TW1000


Neu ist der optische Block, an dem die FullHD-Panels neuester D6-Generation fest montiert sind. Sie sind ebenfalls von Epson entwickelt und produziert und stellen derzeit die ersten FullHD Heimkino LCDs auf dem Weltmarkt dar.


Die einzelnen Panels sind fest mit dem Glasprisma verbunden,
das die einzelnen Grundfarbenbilder vereint


Direkt vor den Panels befinden sich die einzelnen Polfilter, die im Aufbau ähnlich wie bei Panasonic auf einen Rahmen montiert sind. Dadurch lassen sie sich einfach ausbauen.

Von den Polarisationsfiltern hängt vornehmlich der Kontrast und mit ihm die Plastizität des projizierten Bildes ab. Im Bild oben ist die leichte Färbung der Gläser zu erkennen. Die einzelnen LCDs sorgen schließlich für die eigentliche Lichtmodulation. Das Licht wird polarisiert, durch das LCD reflektiert oder hindurch gelassen, und anschließend werden die drei Grundfarben durch ein Glasprisma wieder übereinander gelagert und verlassen die Optik als ein gemeinsames Farbbild.

 

Mittlerweile in die dritte Generation geht die integrierte adaptive Licht-Blende, wie sie in allen aktuellen Heimkino-LCD-Projektoren in unterschiedlichen Varianten zum Einsatz kommt. Die adaptive Blende befindet sich wie bei fast allen Modellen direkt am Anfang des Lichtweges vor der Projektionslampe.

Mit zwei Flügeltüren kann die Blende sich öffnen und schließen und so den Lichtstrom der Lampe kontrollieren. Bei Szenen mit wenig Licht und viel Schwarzanteil schließt sich die Blende, bis nur noch ein kleiner Lichtspalt übrig bleibt (siehe Bild oben).

Bei hellen Szenen hingegen legen sich die Flügel in eine horizontale Lage, so dass das Lichtfenster maximal groß wird und genügend Licht in den Lichtweg gerät:


Geöffnete Blende


Wie in vielen unserer Tests bereits erläutert, kann die adaptive Blende Vorteile für die Bilddarstellung bewirken. Wichtig ist dabei allerdings ihre Programmierung und Reaktionszeit. Der große Stepmotor als Antrieb wirkt hier auf den ersten Blick ein wenig schwerfällig und zeigte sich bei den Vorgängern relativ träge. Nach diesem unveränderten Aufbau ist hier leider keine Verbesserung zu erwarten.


Anschauliche Skizze der Funktionsweise der Blende



Die zweite kontraststeigernde technische Maßnahme ist nach wie vor ein zuschaltbarer Farbfilter im Lichtweg. Es wurde ein Rot/Blau (=Rosa) Filter direkt vor der Lampe, hinter der adaptiven Blende, platziert.


Der eingebaute Farbfilter des TW700

Im Bild oben ist der hochwertige Filter des Projektors zu erkennen. Seine Zyan-Farbe täuscht: Die Kamera nimmt hierbei lediglich die reflektierenden Lichtanteile des Filters auf. Da der Filter vornehmlich rot hindurch lässt, reflektiert er Grün+Blau (Zyan), was ihm seinen türkisfarbenen Schimmer verleiht.

Der Filter ist nicht fest im Lichtweg verbaut, sondern kann bei Bedarf vom Anwender per Fernbedienung hinzugeschaltet werden. Ein kleiner Motor schiebt dann den Filter wie ein Dia vor die Lampe.


Oben: Der Motor in Großaufnahme
Unten: Die relative Positionierung der Filterkonstruktion zur Lampe


Wie funktioniert das Prinzip des Filters? Wie regelmäßige Leser unserer Webseite wissen, erfordert die Videoprojektion ein relativ warmes Licht von 6500K(D65) Farbtemperatur. Die derzeitig verwendete UHP-Lampentechnologie produziert aber ein "natives" Licht mit höheren Blau- und Grünanteilen als Rotanteilen. Dieses kühle Lampenlicht ist unverändert nicht zu einer akkuraten Farbreproduktion geeignet, es muss nachkorrigiert werden. Bei nahezu allen Projektoren erfolgt die Korrektur durch die LCD-Panels, wobei aber die Maximalhelligkeit und damit der Kontrast deutlich vermindert werden.


Der Filter wird optional in den Lichtweg geschoben

Die Alternative ist ein optischer Filter, er korrigiert das Licht auf 6500K und vermindert die Helligkeit in Weiß und Schwarz gleichermaßen, so dass kein Kontrastverlust in Kauf genommen werden muss. Genau dieses Prinzip liegt dem vielbekannten "Projektor-Tuning" zu Grunde, über das wir seit geraumer Zeit regelmäßig berichten und das immer mehr Fachhändler in ihr Serviceprogramm aufnehmen.

Doch im Falle des TW1000 ist das Projektortuning, wie schon bei den Vorgängern, bereits ab Fabrik integriert, ein Nachrüsten mit einem externen Farbfilter ist nicht notwendig. Und die Motorisierung bietet hierbei deutlichen Luxus gegenüber der nachträglichen Tuning-Variante. Wie positiv sich der Farbfilter auf die Bilddarstellung auswirkt, werden wir im Bildtest weiter untersuchen.

 

Der optische Aufbau des Projektors wirkt insgesamt sehr durchdacht, auch wenn er praktisch ohne Veränderungen vom von den Vorgängermodellen übernommen wurde. Gleiches gilt für das Belüftungssystem:

Für das notwendige Projektionslicht sorgt im TW1000 die Epson-eigene spezielle "E-Torl"-Lampe ("Twin Optimized Reflection Lamp") mit 170 Watt Leistung. Lobenswert sind die Garantiebedingungen: Gleich drei Jahre oder 1700 Stunden (was eher eintrifft) muss man sich keine Sorgen um sie machen, das bietet kaum ein anderer Hersteller.


Die E-Torl Lampe von Epson


Die Vorteile der E-Torl Technologie sollen kleinere Abmessungen, weniger Abwärme und höhere Lichtleistung durch weniger Verluste sein, bis zu 1200 Lumen soll der TW1000 mit der Lampe erreichen. Die Lampe hat eine Lebensdauer von bis zu 3000 Stunden, was eine kosteneffektive Nutzung erlaubt, da muss man sich nicht über jeder "verschwendete" Stunde Gedanken machen. Muss die Lampe dann einmal gewechselt werden, erfolgt der Austausch auf der Unterseite des Projektors.

Nach Lösen weniger Schrauben kann das Lampenmodul gewechselt werden. Die Platzierung des Lampenschachts auf der Geräteunterseite ist aber wenig glücklich. So muss der Projektor bei Deckenmontage aus der Halterung genommen werden.


Der leere Lampenschacht mit Ausblick auf die erste Integrator-Optik


Auch wenn die neue Lampentechnik mehr Lichtausbeute verspricht, sie muss dennoch angemessen gekühlt werden. Doch Kühlung wird erreicht durch Luftbewegung, und Luftströme bewirken Lärm, und Lärm ist der Feind eines jeden Heimkinoprojektors. Aus diesem Grund müssen die Konstrukteure bei modernen Projektoren einen ausgeklügelten Luftweg entwickeln, der eine leise Kühlung erlaubt. Die Lösung beim TW1000 blieb dabei wieder unverändert gegenüber dem Vorgänger und geht damit in die dritte Generation.

Die notwendige Kühlluft wird auf der Geräteunterseite angesaugt und ein Großteil direkt auf die Lampe geleitet. Der andere Teil wird in Richtung Lichtweg geleitet, wo ein zweiter Lüfter die Luft weiter verteilt. Die "verbrauchte" Luft wird anschließend komplett vorne rechts an der Vorderseite neben der Optik aus dem Gerät herausgeführt:

Die Lamellen des Abluftkanals sind dabei vorbildlich schräg gestellt (vgl. Bild oben), so dass kein Hitzeflimmern im Bild entsteht. Die Belüftung arbeitet angenehm leise, glücklicherweise hat Epson beim TW1000 einen Eco-Modus eingeführt, der in jedem Bildmodus aktivierbar ist, ein großes Manko des TW600/700 ist damit behoben.


Obig beschriebener Luftkanal ist gut verkapselt und wirkt staubsicher, gleiches kann man von dem Luftfilter allerdings nicht sagen. Er befindet sich auf der Unterseite des Gerätes und besteht lediglich aus einer Lage Mikrofasertuch.


Andere Modelle mit doppellagigem Filter wirken hier wesentlich vertrauenserweckender. Der Anwender kommt daher nicht darum herum, den Filter regelmäßig zu reinigen, spätesten alle hundert Stunden. Gerade dies gestaltet sich aber als äußerst unpraktisch, weil der Filter auf der Unterseite des Gerätes positioniert ist. Je nach Deckenhalterung muss man zur Reinigung den Projektor aus der Halterung lösen und von der Decke nehmen. Nahezu jedes andere Projektorenmodell am Markt bietet mittlerweile seitliche Luftfilter, so dass es nicht verständlich ist, dass gerade bei einem hochpreisigen FullHD Projektor der Anwender sich mit so einem Designfehler herumschlagen muss.

 

Insgesamt wurde der technische Aufbau auch beim TW1000 gegenüber den Vorgängern ohne Veränderungen übernommen und geht somit in die dritte Generation. In Anbetracht des durchdachten Designs ist dies kein Nachteil. Zu bemängeln sind aber die adaptive Blende, die nach wie vor einen zu langsamen Antrieb hat und das Belüftungssystem, dass mit dem dünnen Filter und der umständlichen Filterreinigung wenig überzeugt.

 

1.2 Anschlüsse / Bildsignale (Know How Link hier)

Optisch ebenfalls wenige Veränderungen zeigen sich bei der Anschlussfront: 1x HDMI, 2x Component (YPbPr), 1x S-Video, 1x Composite und 1x RGB H/V sind vorhanden. Die Ausführung des zweiten Komponenteneingangs als japanische D4-Variante ist zwar hierzulande wenig praktisch, doch liegt dem Projektor ein sinnvoller Scart-Adapter bei, so dass dieser Eingang für die Verbindung zu herkömmlichen Satelliten-Receivern geradezu prädestiniert ist.


Anschlüsse des EMP-TW1000

Eine wesentliche Neuerung gibt es aber doch: Bei dem HDMI-Eingang handelt es sich um die neueste Variante "1.3", die auch "Deep color" mit mehr Farbtiefe zulässt. Der TW1000 ist einer der weltweit ersten Projektoren mit diesem Eingang, ein echtes Alleinstellungsmerkmal. Trotz dieses Novums wäre aber ein zweiter Digitaleingang wünschenswert gewesen, wie er mittlerweile sogar bei Einstiegsgeräten wir zB. Sanyo PLV-Z5 bereits zum Standard gehört. Für Steuersignale sind zudem noch ein Trigger-Out Anschluss sowie eine RS232 Schnittstelle integriert.

An Signalen verarbeitet der Projektor alles, was ein moderner Beamer "verstehen" muss, dazu gehört auch der Filmstandard der Zukunft:1080 / 24p.

 

1.3 Aufstellung (Know How Link hier)

Absolut vorbildlich bleibt der Projektor in Sachen Aufstellungsflexibilität, sie wurde fast vollständig von den kleineren Modellen übernommen. Dies beginnt mit dem großen 2fach-Zoombereich des Projektors, der einen großen Abstandsspielraum bei gleich bleibender Bildbreite ermöglicht.


Abstandstabelle
Epson EMP-TW1000

Wie man der Tabelle oben entnehmen kann, ermöglicht der TW1000 schon aus einem Projektionsabstand von 3m die im Heimkino gängige Bildbreite von 2,2m. Somit sind auch in kleineren Wohnräumen angemessene Kinobildgrößen realisierbar. Aber auch wenn man besonders große Abstände benötigt, kann man den TW1000 ohne Einschränkungen einsetzen. Dieselbe Bildbreite kann auch aus 6,3m Abstand projiziert werden.


Die TW1000 Optik biete überragend viel Spielraum

 

Zu dem großen Zoombereich gesellt sich ein ebenfalls großer mechanischer Lensshift. Durch ihn kann das Bild um bis zu 96% vertikal und 47% horizontal verschoben werden.


Man muss aber beachten, dass sich horizontaler und vertikaler Spielraum gegenseitig beeinflussen, wie in der Skizze oben verdeutlicht. Ein wenig enttäuschend ist es, dass auf Komfort bei der Aufstellung verzichtet wurde. Sowohl Zoom / Fokus als auch der Lensshift müssen manuell am Projektor justiert werden.

Zudem arbeiten die Lensshift-Räder wenig präzise, das Bild verschiebt sich grundsätzlich in beide Richtungen ein wenig, wenn man eines von ihnen bedient. Daher muss man schon ein wenig Geduld mitbringen, um den Projektor perfekt auf die Leinwand auszurichten. Hier bieten alle anderen FullHD LCD Projektoren, wie ein Mitsubishi HC5000 oder Panasonic PT-AE1000, mehr Luxus für denselben Preis.



Nahezu jede Raumplanung lässt sich mit dem Epson Beamer realisieren


Abgesehen von dem kleinen Manko bietet der Epson EMP-TW1000 aber hervorragende Aufstellungseigenschaften, die perfekt auf die hiesigen Raumverhältnisse angepasst sind. Mit dem TW1000 sollte es daher kein Problem sein, bei nahezu allen Raumbedingungen das "passende Plätzchen" zu finden. LCD Projektoren bleiben die aufstellungsflexibelsten am Markt.

 


2. Bedienung und gebotene Optionen (Know How Link hier)

Weitere Veränderungen gibt es bei der Steuerung, was aber nicht für die Fernbedienung gilt. Hier geht das Modell "Knochen" in die dritte Generation, diesmal aber in schwarzer Farbe.

In drei Abschnitten befinden sich jeweils Tasten einer Themengruppe, dazwischen das Navigationskreuz. Besonders lobenswert sind die Eingangs-Wahltasten, so dass man direkt auf die gewünschte Quelle umschalten kann. Die Fernbedienung liegt gut in der Hand, alle Tasten sind bequem mit dem Daumen zu erreichen und der Infrarotsender funktioniert reflektiv über die Leinwand auch auf größere Entfernungen. Zudem kann in dunklen Räumen eine elektrische Beleuchtung mit einem Knopfdruck zugeschaltet werden.


Auch ohne Fernbedienung kann der Projektor gesteuert werden. Auf der Oberseite des Gerätes befinden sich die wesentlichen Funktionstasten, übersichtlich angeordnet:



Sichtbar überarbeitet wurden die On-Screen Menüs des neuen Epson Beamers. Während vorangegangene Modelle eine schwer verständliche Struktur ohne "logischen Faden" aufwiesen, sind die Parameter des TW1000 übersichtlich aufgeteilt in vier Hauptrubriken "Image", "Signal", "Settings", "Memory" und "Info".


"Image" -Rubrik

Das "Image"-Menü beinhaltet, wie der Name sagt, die Bildparameter wie z.B. Tint, Color Saturation, Brightness und Contrast. Allen voran steht der "Color-Mode", dessen Name ein wenig irreführend ist: Statt um Farben handelt es sich hier um das Auswahlmenü verschiedener Werkspresets für verschiedenen Einsatzzwecke und Raumbedingungen.

Der Nachteil, dass die Lampenhelligkeit und damit die Belüftungslautstärke fest an den jeweiligen Modus geknüpft ist, wurde behoben: Nun lässt sich in jedem Modus mit Hilfe der "Brightness Control" die Lampe in den Eco-Modus versetzen. Ebenso wurden überflüssige Verschachtelungen und verwirrende Untermenüs diesmal vermieden. Geblieben ist das "Advanced Menü", mit dem weiterführende Bildjustagen möglich sind:


Mit "Gamma" lässt sich die Helligkeitsverteilung der Bilddarstellung beeinflussen, sie ist sachlich verständlich mit dem Anstiegswert angegeben. Die Funktion öffnet ein weiteres Untermenü, das uns seit dem TW600 bekannt ist.

Wie im Screenshot oben zu erkennen, kann man sachlich präzise den gewünschten Helligkeitsanstieg aus einer Liste auswählen. Voreingestellt ist der für DVD-Masterings übliche Anstieg von 2,2. Allein diese Funktion erlaubt schon eine vorbildliche Anpassung auf die Raumbedingungen. Zusätzlich ist es für den Anwender aber möglich, die Helligkeitsverteilung mit Hilfe des praktischen Equalizers selbst zu verändern. In neun verschiedenen Punkten kann die Lichtausgabe in Bezug zum Signalpegel feinjustiert werden. Technisch versierte Nutzer werden diesen Modus schnell zu schätzen wissen.


Das zweite Profimenü ist "RGBCMY", das ein Einmessen des Farbraumes erlaubt.

Für alle Primär- und Sekundärfarben können hier der Farbton und die Sättigung detailliert verändert werden. Erstmals lässt sich diese Farbraumkorrektur auch mit einem genauen Weißabgleich auf D65 kombinieren mittels der "RGB"-Funktion.

Bei den Vorgängern TW600 und TW700 musste man sich noch entscheiden, was man korrigieren möchte zeitgleich arbeiteten die Menüs nicht. Auch hier hat man deutliche Verbesserungen erreicht.

 

"Signal"-Menü

Das Signal Menü bietet dem Namen entsprechend zahlreiche Funktionen zur Anpassung des Eingangssignals.

Die "Epson Super White" Funktion stufen wir nach wie vor in die Kategorie "Marketing Gag" ein. Sie soll ein Überstrahlen (Clipping) von hellen Bilddetails vermeiden und mehr Durchzeichnung erlauben. In der Praxis senkt diese Funktion einfach den maximalen Weißpegel deutlich ab. Da man solche Korrekturen aber besser mit den Kontrast- und Gammafunktionen vornimmt, braucht man dieses Feature nicht weiter zu beachten.
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Den Preis für die verwirrendste Bezeichnung erhält wieder die Funktion "Output Scaling / Ausgangsskalierung", mit ihr wird der Overscan beeinflusst bzw. abgeschaltet (100%). Ebenfalls wichtig ist die Funktion "HDMI Video Range", mit der bei digitalen Signalen zwischen PC- und Videostandard gewählt werden kann.

 

"Settings"-Menü


Die dritte und letzte Parameter-Hauptrubrik "Settings" beinhaltet alle weiteren Funktionen, die in die zwei anderen Kategorien nicht passten.

Die Einstelloptionen des TW1000 sind Epson typisch vielfältig, wie kaum bei einem anderen Videoprojektor. Wichtig bei derart vielen Funktionen ist eine Speicherfunktion, damit man nicht immer alle Einstellungen erneut vornehmen muss. Auch hier hat Epson wieder vorgesorgt:

Diesmal stehen sogar zehn(!!) Speicherbänke zur Verfügung, auch hier stellt der TW1000 einen Rekord auf und schlägt sogar den TW700 (der hat nur neun Speicherbänke). Mit derart vielen Speicherplätzen kann für jedes Signal und jeden Einsatzzweck ein eigenes Profil angelegt werden.


Die vorletzte "Info"-Rubrik bietet einen interessanten Überblick über das anliegende Bildsignal.

Neu sind hier die Deep-Color Informationen, die die an dem HDM1.3 Anschluss anliegende Farbtiefe anzeigen.

Es verbleibt die "Reset"-Rubrik. Hier können der Lampenzähler auf Null gestellt und der Projektor insgesamt auf seinen Auslieferungszustand zurückgesetzt werden.


Das Menükonzept des TW1000 setzt neue Maßstäbe: Während die Vorgänger zwar viele Funktionen boten, diese aber teilweise geradezu kryptisch unverständlich aufbereitet waren, bietet der TW1000 eine optimale Kombination aus sinnvollen Parametern und übersichtlicher Struktur. Nahezu alles kann auf verständliche Weise optimiert werden, besonders die Farbraum- und Gammafunktionen sind lobend hervorzuheben. Das Bildmenü des neuen FullHD Beamers lässt keine Wünsche offen.

 

Bisher bietet der Epson EMP-TW1000 für seinen günstigen Einstiegspreis in die FullHD Welt eine angemessene Qualität in Aufbau und Bedienung. Was zu überprüfen bleibt ist die Bildqualität, die wir im nächsten Teil untersuchen werden:

 


3. Bildtest

In unserem Preview-Special hat der EMP-TW1000 bereits eine gute, wenn auch nicht überragende Figur gemacht. Wir ergänzen das Preview in diesem Teil mit Ergebnissen bzgl. des fertigen Seriengerätes.

 

3.1 Screendoor / Raster (Know How Link hier)

Die LCD Technologie profitiert besonders von der hohen nativen Auflösung, der angenehme Nebeneffekt hier: Es befinden sich so viele Pixel auf der Leinwand, dass sie aus angemessenen Betrachtungsabständen nicht mehr sichtbar für das menschliche Auge sind.


Pixelstruktur der D6 Panels aus der Nähe

Auch aus geringen Betrachtungsabständen ist das Fliegengitter bei weitem nicht mehr so auffällig, wie bei den 720p LCD-Projektoren, und das obwohl sich die Füllrate nicht geändert hat.

 


3.2 Farbumfang (Know How Link hier)

Das Thema Farbraum wächst in seiner Komplexität, wie wir in unserem Test zum Panasonic PT-AE1000 bereits aufgezeigt haben. Grund dafür ist die wachsende Flexibilität moderner Projektoren. Während früher ein Digitalprojektor oft nur einen festen Farbraum hatte, der mehr oder weniger nah bei der Videonorm lag, bieten moderne High-End Varianten oft vergrößerte Farbräume, die zusätzlich per Color Management verändert werden können. Auch der TW1000 bietet ein solches Color Management:

 

3.2.1 Nativer Farbraum ohne Cinema-Filter

Wie bereits unter Technik erläutert korrigiert der Epson EMP-TW1000 die Farbdarstellung für die Filmwiedergabe durch einen internen Cinema Filter. Als Ausgangspunkt interessiert uns daher erst einmal das native Farbspektrum der E-Torl-Lampe. Dazu schalten wir den Projektor in den Dynamik- oder Living Room- Modus, bei denen der der Cinema-Filter aus dem Lichtweg geschoben wird.


Nativer Farbraum des TW1000

Das Ergebnis ist dabei als enttäuschend zu bezeichnen. Obiges Diagramm zeigt, dass der Beamer nur bei einem sehr eingeschränkten Farbraum zu einer hellen Bilddarstellung in der Lage ist. Zwar erreicht der TW1000 hier bis zu 1200 Lumen Helligkeit, aber nur mit einem viel zu blassen Grün, das fast schon als Gelb zu bezeichnen ist. Eine akkurate Bilddarstellung ist dabei nicht möglich, auch mit dem Color Management lässt sich der Grünanteil des Farbraumes nicht verbessern. Die Spektralanalyse von Grün zeigt, wo das Problem liegt:


Spektralanalyse von Grün

Ausgerechnet die "grünen" Wellenbereiche zwischen 500 und 550Nm, die zB. von einer Xenon Lampe gut erzielt werden, fehlen im Spektrum. Dies alleine wäre noch vertretbar, denn dies ist bei UHP Lampen nicht selten der Fall, doch die hohen gelb-orangefarbenen Spektralanteile habe in der grünen Grundfarbe nichts zu suchen. Sie hätten durch bessere Farbaufspaltung im Lichtweg (dichroitische Spiegel) abgetrennt werden können. Wahrscheinlich hat man sie nicht herausgefiltert, um die maximale Lichtleistung auf über 1000 Lumen zu halten, dies ist ein beliebter Trick, um die Maximalhelligkeit durch gelbe Anteile zu erhöhen. Hier zeigt sich aber, wie Marketing sich negativ auf die Bilddarstellung auswirken kann. Besser wäre ein großer nativer Farbraum mit 800 Lumen gewesen. Daher handelt sich der TW1000 in dieser Domäne negative Punkte ein. Viel Helligkeit und kräftiges Grün ist mit ihm nicht möglich, allenfalls ein blasses "Apfelgrün".

 

3.2.2 Farbraum mit Cinema-Filter

Da die gelben Spektralanteile im Lichtweg nicht gefiltert wurden, kommt man um eine zusätzliche optische Filterung nicht herum, um den Farbraum an die Videonorm anzupassen und somit eine akkurate Farbdarstellung zu ermöglichen. Dies haben die Ingenieure durch den sogenannten "Cinema Filter" ermöglicht, der sich bei Auswahl eines Theater-Bildmodus automatisch in den Lichtweg schiebt. Und tatsächlich, das Grün erscheint nun wesentlich kräftiger auf der Leinwand.


Spektralanalyse von "Theater"-Grün

Die obige Spektralanalyse verdeutlicht anschaulich, wie durch den Zusatzfilter die störenden gelben Spektralanteile aus Grün herausgefiltert werden. Damit ist das Manko des blassen Grüns behoben. Doch die zusätzliche Farbfilterung birgt immer einen unerwünschten Nebeneffekt: Lichtverlust! Im Falle des TW1000 wurde zudem ein sehr starker Filter eingesetzt, der sage und schreibe 75% des Lichtes "schluckt". Deutlich wird dies, wenn man die Spektralpegel im selben Maßstab vergleicht:


Oben: Natives Spektralverhalten
Unten: Gefiltertes Spektrum durch Cinema-Filter

In den Diagrammen oben ist gut zu erkennen, wie die "Peaks" auf ein Viertel verkleinert werden. Die gelben Spektralanteile werden gefiltert, doch die Helligkeit leidet sichtbar.


Wie sieht nun der resultierende Farbraum in der Messung aus? Wesentlich größer als zuvor, sogar größer als die Videonorm:


Farbraum "Theater"-Modi

Obiges Diagramm zeigt den Farbraum des EMP-TW1000 (weißes Dreieck) im Vergleich zur HDTV-Norm (dunkles Dreieck). Man sieht, dass der Farbraum größer ausfällt, als von der Videonorm verlangt. Hier beginnt wieder der Teufelskreis zwischen großem Farbraum des Originalkinos, und Farbraum unserer Bildmedien. Zwar ist der Farbraum gleichmäßig ausgelegt, so dass kein Farbton unverhältnismäßig überbetont wird, doch insgesamt wird die Farbdarstellung bunter, als von den Filmemachern beabsichtigt. Auf der anderen Seite ermöglicht der Farbraum so kräftigere Farbtöne, wie sie auch im Kino möglich sind. Hier muss der Anwender selbst seinen gewünschten Schwerpunkt setzen.


Wen kräftige Farben stören, der kann den Farbraum mit Hilfe des "RGBCMY" Menüs und entsprechenden Messinstrumenten nahezu unbegrenzt "tweaken". Eine genaue Abstimmung auf die Videonorm ist damit möglich.


Auf die Videonorm hin optimierter Farbraum des TW1000


Durch seine umfangreichen Einstellmöglichkeiten wird der TW1000 allen Ansprüchen gerecht, auch wenn man ihm eventuell ein wenig auf die Sprünge helfen muss. Der Ansatz aus großem aber korrigierbaren Farbraum ist nachvollziehbar und als richtiger Weg anzusehen.


Insgesamt sind die Farbraummöglichkeiten des TW1000 äußerst vielseitig und vorbildlich. Durch das umfangreiche Color-Management kann der Farbraum auf jede Anwendung hin optimiert werden. Zu bemängeln ist allerdings, dass es keine Werkseinstellung gibt, die sich an die Videonorm hält, wie z.B. beim Panasonic PT-AE1000. Sehr ärgerlich ist zudem, dass ein guter Farbraum nur mit einem massiven Helligkeitsverlust erkauft werden kann. Der sehr eingeschränkte Farbraum der hellen Bildmodi ist nicht erweiterbar, hier haben die Konkurrenzmodelle klar die Nase vorne.

 


3.3 Farbtemperatur (Know How Link hier)

Auch bei der Farbtemperatur stellen wir in der Preisklasse eines TW1000 hohe Ansprüche. Epson-Projektoren waren bislang immer vorbildlich in Sachen Werkseinstellung der Farbtemperatur, so auch diesmal:


Da nur die Theater-Modi mit Farbfilter zu eine akkuraten Farbdarstellung in der Lage sind, konzentrieren wir uns zunächst auf diese. "Theater2" in Verbindung mit der Einstellung "6500K", liefern auf Knopfdruck die gewünschte Farbtemperatur von 6500K / D65, wie von der Videonorm vorausgesetzt.


Werkseinstellung Theater2 / 6500K

Obiges Diagram zeigt das Werkspreset ohne Nachkorrektur, es ist als sehr gute Annäherung an die Norm anzusehen. Lediglich ein geringer Blauüberschuss ist zu erwähnen, der die Bilddarstellung leicht zu kühl ausfallen lässt. Doch die Konkurrenz ist härter geworden, andere FullHD Projektoren wie ein Mitsubishi HC5000, Panasonic-PT-AE1000 oder JVC HD1 bieten ab Werk bereits noch genauere Abstimmungen.

Durch die guten Einstellmöglichkeiten kann man das Ergebnis weiter perfektionieren. In nahezu allen Helligkeitsbereichen ist ein Abgleich auf die richtige Farbtemperatur möglich.


Nachjustierte Farbtemperatur

Lediglich der LCD-typische Blauüberschuss nahe an Schwarz ließ sich bei unserem Testgerät nicht verändern, in so dunklen Bereichen ist unser Auge aber zum Glück sehr unempfindlich gegen Farbverschiebungen.


Der Vollständigkeit halber haben wir auch die Farbtemperaturen aller anderen Modi nachgemessen, die Farbtemperatur im Bildmenü war dabei stets auf "6500K" gestellt. Der Logik folgend sollte dies auch stets in der selben Farbtemperatur auf der Leinwand resultieren, tut es aber nicht:


6500K "Dynamik"...


6500K "Living Room"...


6500K "Natural"...


6500K "Theater"...


6500K "Theater1".


Wie man sieht, weist das "6500K"-Setting des Theater Black2 Modus eine andere Abstimmung auf, als die der anderen Modi, einschließlich "Theater Black 1". Dies ergibt technisch keinen Sinn, denn "6500k / D65" sollte stets die selbe Farbtemperatur umschreiben. Wer demnach einen anderen Modus auf die Videonorm trimmen will, kommt um aufwändige Messverfahren nicht herum.


Auch in Sachen Farbtemperatur punktet der TW1000 durch seine flexiblen Einstellmöglichkeiten. In Verbindung mit dem gut abgestimmten Theater2-Modus gelangt man so schnell zu guten bis perfekten Ergebnissen. Es zeigt sich aber noch einmal, dass die lichtstarken Modi Dynamik und Living Room in keiner Weise eine akkurate Farbdarstellung erlauben.

 

3.4 Gammaverteilung / Homogenität (Know How Link hier)

Seit dem TW600 hat Epson bei seinen Heimkinoprojektoren ein ebenso übersichtliches und verständliches wie leistungsfähiges Gammamanagement integriert. Dieses wurde auch beim TW1000 beibehalten, mit den selben guten Ergebnissen:

Eine korrekte Farbdarstellung macht schon einen großen Teil des Bildes aus. Mindestens ebenso wichtige Faktoren sind allerdings Kontrastumfang und dessen Nutzung in der Gammaverteilung. Das Gamma beeinflusst die Helligkeitsverteilung im Bild und sorgt bei korrekter Einstellung dafür, dass alle Details im Bild genau in der Helligkeit erscheinen, wie dies bei der Aufnahme beabsichtigt war. Wie für die Farben gilt für die Helligkeitsverteilung eine gewisse Norm. Je nach Raum und Leinwandgröße sind Gammaanstiege von 2,2 bis 2,5 nutzbar. Die Epsonkonstrukteure haben diesen Spielraum vorbildlich berücksichtigt und bieten im Gamma-Menü verschiedene Anstiege von 2,0 bis 2,4 an. Werkseinstellung ist 2.2, was dem gängigen DVD-Mastering entspricht.

Diese vielfältigen Optionen sind absolut vorbildlich und ermöglichen dem Anwender eine schnelle und unkomplizierte Anpassung auf die eigenen Bedürfnisse, allerdings nur, wenn die abrufbaren Presets tatsächlich den versprochenen Werten entsprechen. Dies haben wir nachgemessen und waren angenehm überrascht. So entspricht z.B. das 2,2 Preset sehr genau einer 2,2-Gammakurve ohne störende Schwankungen (gemessen im Theatre-Black-Modus).

Dieses Preset ermöglicht somit eine gute Bildtiefe, mit der keine Elemente über- oder unterbetont werden. Die Durchzeichnung in dunklen Bereichen ist dabei vorbildlich, nichts verschwindet im Schwarz. Gleiches gilt für helle Bereiche. Und auch die anderen aussuchbaren Werte entsprechen genau den tatsächlichen Ergebnissen auf der Leinwand.

Auch das 2,3 Preset erfüllt angemessen das "versprochene Ergebnis", der Projektor zeigt hier einen ebenfalls gleichmäßigen Gammaanstieg von 2,28.


Gammaverlauf des 2,3-Presets

Durch diese gebotenen Werkseinstellungen ist der Projektor bereits nahezu universell einsetzbar. Doch auch an Perfektionisten, die die Helligkeitsverteilung bis ins Detail optimieren wollen, wurde gedacht. Im "Customized"-Modus kann der Anwender in neun verschiedenen Bereichen die ausgegebene Helligkeit beeinflussen.


Die Kombination aus verschiedenen Werkspresets, Gammaequalizer und Markierungen im Filmbild ist ein außergewöhnliches wie einzigartiges Konzept, das wir so noch bei keinem Projektor beobachtet haben. Es ermöglicht sowohl dem versierten Anwender als auch dem Laien, die Bildkomposition perfekt anzupassen.

Im Film wird dies belohnt durch eine ansprechende und genaue Helligkeitsverteilung, die ein plastisches und zugleich glaubwürdiges Bild erlaubt.

 


3.5 Schwarzwert, Kontrast, Helligkeit (Know How Link hier)

Immer wieder beliebt sind Diskussionen um Helligkeit und Kontrast eines jeden Projektors. Meistens findet man dabei immer ein Haar in der Suppe: Entweder ist ein Projektor zu dunkel, oder sein Schwarzwert zu hell, oder sein Kontrast nicht hoch genug. Viele dieser Kritikpunkte sind vom persönlichen Geschmack nicht unabhängig, an dieser Stelle veröffentlichen wir daher wie immer objektiv ermittelte Messwerte, die den Lesern erste Anhaltspunkte bieten können.

Durch den ähnlichen technischen Aufbau des Projektors im Vergleich zu seinen Vorgängern, erhalten wir auch sehr ähnliche Ergebnisse bei den Kontrasten. Auch beim TW1000 arbeiten sowohl eine adaptive Blende als auch ein interner Farbfilter, der das Lampenspektrum auf D65 optimiert, daran, den Kontrast des Projektors bei korrekten Farben zu maximieren.

 

Unverändert sind die Ergebnisse im "Theater2"-Modus: Hier erreicht der TW1000 einen Kontrast von rund 5000:1 (bei richtigen Farben), doch dauert es sage und schreibe über 15 Sekunden, bis die Blende bei einem dunklen Bild komplett geschlossen ist und den Schwarzwert perfekt verbessert hat. Die adaptive Blende wird durch diese langsamen Aktionszeiten zwar geradezu unsichtbar in ihrer Arbeitsweise, allerdings profitieren dadurch aber auch nur Szenen, die längere Zeit dunkel bleiben, bei schnellen hell / dunkel- Wechseln sind keine Verbesserungen auszumachen. Beim Öffnen agiert die Blende etwas schneller, rund acht Sekunden vergehen bis zur maximalen Öffnung bei Weiß.

 

Mit diesem hohen Kontrastwert bei D65 beeindruckt der Projektor von den Daten, wie kaum ein anderer Projektor. Allerdings ist der Wert wegen der langsamen Reaktionszeit für die laufende Filmprojektion wenig aussagekräftig. In der Praxis dauert kaum eine dunkle Szene wirklich lange genug an, bis die Blende sich ganz geschlossen hat. Zudem ist in der Übergangszeit der Schwarzwert nicht so dunkel und zeigt das übliche "Schwarzgrau". Umso erstaunlicher ist es dabei übrigens, dass die langsame Schwarzwertverbesserung vom Auge während des Filmes nicht störend wahrgenommen wird. Der ganze Vorgang verläuft absolut subtil, so dass die dunkle Szene fließend an Bildqualität gewinnt. Um einen realistischeren Kontrastumfang zu ermitteln, der näher an der Praxis liegt, haben wir der Iris ein Zeitlimit von 6-8 Sekunden gesetzt, und den Kontrast in dem Schließzustand zu diesem Zeitpunkt ermittelt. Immerhin erreicht der TW1000 hier immernoch einen Wert von rund 2300:1!

Der Stepmotor der Blende erzeugt dabei durch seine ruckartigen Bewegungen ein leises Klopfen, das durch den Resonanzraum des Gehäuses verstärkt wird. In ruhigen Szenen kann man daher (je nach Sitzabstand) die Arbeit der Blende hören, so mancher Interessent hat sich hieran schon gestört!

 

Messdaten:
Helligkeit und Kontrast Emp-TW1000

Bildmodus
Lampenmodus
Lumen
Kontrast nativ
Kontrast mit adaptiver Blende
Dynamik
Low 960 1180:1 10000+:1
Dynamik
High 1254 1180:1 10000+:1
D65 (Ohne Cinema Filter)
Low 490 650:1 2200:1
D65 (Ohne Cinema Filter)
High 580 650:1 2200:1
D65 (Theater Black2)
Low 250 1000:1 2000:1 - 5000:1
D65 (Theater Black2)
High 320 1000:1 2000:1 - 5000:1


Der Tabelle oben kann man die messtechnischen Ergebnisse bezüglich Helligkeit und Kontrast der einzelnen Bildmodi entnehmen. Am meisten auf Kontrast optimiert ist der "Theater Black2"-Modus, bei dem sowohl Farbfilter als auch Blende aktiviert sind. Dieser Modus erlaubt auf der Leinwand ein plastisches Bild, das auch dunkle Szenen glaubwürdig darstellt. Zweifelsohne gehört das Bild zu den ansprechendsten, das wie bei einem LCD-Projektor bisher gesehen haben. Doch der Kontrast wird mit Helligkeit erkauft, allzu große Leinwandbreiten kann man mit dem TW1000 in diesem Modus nicht realisieren.

Wer mehr Helligkeit wünscht, der muss auf den Living Room Modus zurückgreifen, bei dem der optische Filter aus dem Lichtweg genommen wird. Dadurch gewinnt der Projektor an Helligkeit (bis knapp 600 Lumen bei D65), verliert aber an Kontrast und damit Schwarzwert. Dunkle Szenen haben in diesem Modus den typischen "LCD-Schleier". Zudem wird der Farbraum so stark eingeschränkt, dass eine akkurate Farbwiedergabe nicht möglich ist.


Wer wirklich viel Licht braucht, z.B. zum TV-Schauen in nicht abgedunkelten Räumen, der kann den Dynamik Modus wählen. Mit diesem Preset erreicht der Projektor tatsächlich seine Werksangabe von 1200Lumen. Allerdings gerät die Farbdarstellung hier "komplett aus dem Ruder"



Insgesamt zeigt der TW1000 auch in Sachen Kontrast und Helligkeit eine ansprechende Vielfältigkeit, bei der der Anwender selbst seine Schwerpunkte legen kann. Ein Kombination aus hoher Lichtleistung, akkuraten Farben und hohem Kontrast ist aber nicht möglich, hier müssen Kompromisse eingegangen werden.

 


3.6 Schärfe / Ausleuchtung / Konvergenz (Know How Link hier)

Bei dem EMP-TW1000 handelt es sich um einen der ersten FullHD-Projektoren auf dem Markt. FullHD zeichnet sich durch seine hohe native Auflösung von über 2 Megapixeln und somit einem enorm großen Schärfepotenzial aus. Dieses Schärfepotential kann nur wirklich auf die Leinwand übertragen werden, wenn die optischen Komponenten entsprechend hochwertig sind.


Die Projektionsoptik des TW1000

Die Optik des TW1000 wurde vom TW700 übernommen und ist auffällig groß gefasst. Sie ermöglicht eine gleichmäßige Ausleuchtung über die gesamte Projektionsfläche, im Film waren keine störenden Aufhellungen oder Abschattungen zu erkennen, auch nicht zu den Rändern.

Weniger perfekt ist das Ergebnis bzgl. der Bildschärfe: Kleine Details werden von einem kleinen Schweif umgeben, der die Konturen ein wenig verwischen lässt. Besonders deutlich wird dies, wenn man das Menü des Projektors ins Bild holt.

Im Screenshot oben ist deutlich der "Halo" zu sehen, der die Schrift umgibt. Dadurch leidet der Schärfeeindruck bei kleinen Details. Man sollte dieses Detail aber nicht überbewerten, denn mit FullHD gefüttert gehört der TW1000 keinesfalls zu den unscharfen seiner Gattung.


Gute Ergebnisse zeigte unser Testgerät bei der Konvergenz. Die Farbverschiebungen waren auf einem sehr geringen Niveau, so dass keine störenden Farbsäume den Bildeindruck beeinträchtigen.

Lediglich Blau ist um einen halben Pixel nach oben verschoben, was aber für das Auge praktisch unsichtbar bleibt.

 

3.7 Overscan (Know How Link hier)

Der Epson EMP-TW1000 bietet in seinem Signal-Menü einen variable Overscanregelung, auch wenn sie kryptisch mit "Ausgangsskalierung" umschrieben ist.

Bei 100% wird der gesamte Bildinhalt ohne abgeschnittene Ränder dargestellt. Dies ist im Heimkinobereich die bevorzugte Variante, da hier nichts vom Bild verloren geht.



Ausgangsskalierung: 100%

Füttert man den Projektor mit seiner nativen Auflösung, so findet bei "100%" keine Skalierung statt. Der Overscan lässt sich in mehreren Schritten erhöhen bis 92%.


Ausgangsskalierung: 92%

Somit lassen sich bei Bedarf störende Bildzeilen neben oder über / unter dem Bild ausblenden.

 


3.8 De-Interlacing (Know How Link hier)

Großer Schwachpunkt der letzten Epson-Modelle war das De-Interlacing. Obwohl wir es hierzulande noch oft mit Signalquellen im Halbbildformat zu tun haben (z.B. PAL), gelang es den Geräten nicht, Video- oder Filmmaterial adäquat auf die progressive Darstellungsweise des Projektors umzurechnen. Wo man bei einem Einstiegsprojektor noch ein Auge zudrücken kann, erwartet man bei einem hochpreisigen Gerät wie dem TW1000 auch in Sachen De-Interlacing gute Qualität. Dies hat man bei Epson anscheinend erkannt und nachgebessert:

 

Videomaterial

Videomaterial, wie Fernsehshows, Sportübertragungen oder eigene Videoaufnahmen, werden mit 50 verschiedenen Bildern pro Sekunde aufgezeichnet. Obwohl jedes Hallbild hier nur die halbe Auflösung bietet, stellt es eine eigene Momentaufnahme dar. Bei diesem Videomaterial zeigte der 1000er in unseren Bildtests durchweg gute Ergebnisse. Nach dem sogenannten "Motion Adaptive" Verfahren werden stehende Bildelemente aus zwei aufeinander folgenden Halbbildern zusammengefügt, während bewegte Elemente von der internen Skalierungselektronik "hochinterpoliert" werden. Das Verfahren ist gut umgesetzt worden. Videobilder (z.B. von einem Satelliten Receiver) werden mit sehr guter Schärfe ohne Bewegungsartefakte oder Ausfransungen auf die progressive Darstellung umgerechnet.

 

Filmmaterial

Nicht so gut sieht es bei Material aus, das auf 24Hz Aufnahmen aus dem Kino besteht. Zwar sind Ansätze eine Filmmodus zu erkennen und bei Bildern mit wenig Bewegungen bleibt der Filmmodus auch weitgehend stabil, doch bei Bewegungen verliert der Modus schnell seinen Rhythmus und provoziert Detailverlust und störendes Kantenflimmern. Daher sollte man auf eine progressive Zuspielung stets achten, was heutzutage dank moderner Zuspieler kein großes Problem mehr darstellt.

 


3.9 Detailtreue / Skalierung / Schärfe (Know How Link hier)

Neben der optischen Schärfe ist auch die Signalverarbeitung für die Bildschärfe und Detaildarstellung wichtig. Ein High-End Projektor sollte das Bild angemessen scharf und ohne störende Doppelkonturen oder künstliche Überschärfungen abbilden.

 

3.9.1 Signalverarbeitung

Analog / Digital
Mit sehr gut sind die Kontrastübergänge zu bewerten, die scharf ohne störende Doppelkonturen dargestellt werden.

Dennoch wird die Detailauflösung maximal genutzt, so dass Details wirklich so erscheinen, wie sie auf der DVD aufgezeichnet sind.

 

3.9.2 Skalierung Horizontal

Die DVD-Auflösung beträgt mit 720x576 Pixeln nicht einmal ein Viertel der nativen Auflösung des Projektors (1920x1080). Deshalb wird sie von der internen Skalierungs-Elektronik umgerechnet:


Analog / Digital
Die horizontalen Skalierungseigenschaften liegen, wie bei allen FullHD Projektoren, auf einem sehr guten Niveau, die hohe native Auflösung macht sich bezahlt. Das Burst-Testsignal wird nahezu ohne Linearitätsschwankungen auf der Leinwand abgebildet.

Selbst der schwierige Auflösungsgbereich um 6MHz zeigt kaum Interferenzen in der Skalierung auf. Zudem sorgt der geringe Pegelabfall in hohen Auflösungen dafür, dass auch kleinste Details gleich hell erscheinen, wie große. Dadurch wird die Schärfe des Bildes sichtbar gefördert.


Ähnlich gut sieht es bei der Farbauflösung aus, auch hier bietet eine gute Skalierung eine angemessene Umrechnung ohne störende Artefakte. Die Farbtrennung ist bis zur höchsten Auflösung gewährleistet und homogen.

 

3.9.3 Skalierung Vertikal

Analog / Digital
Leichte Defizite zeigt hingegen die vertikale Skalierung. Es zeigen sich sichtbare Interferenzen, je nach Zeilenauflösung.

Zu den Linearitätsschwankungen kommt eine sichtbare Begrenzung des Dynamikumfangs kleiner Details, der weniger Helligkeit und damit weniger Schärfe provoziert. Im Bild oben ist deutlich zu erkennen, wie dünne Linien weniger strahlend erscheinen.

Gleiches gilt für einzeilige Linien, zwar sind sie weitgehend frei von Interferenzen, doch bei weitem nicht mehr "weiß", wie es sein sollte.

 

Die Testbilder zeigen, dass die Skalierung des TW1000 zwar auf gutem Niveau liegt, doch nicht das Schärfepotenzial der FullHD Auflösung ausnutzt, zumindest bei PAL-Material. Im Filmbetrieb äußert sich dies durch eine leicht "weiche" Darstellung, die manche als natürlicher oder "filmlike" empfinden. Für unsere Erfahrung ist das Bild aber im Vergleich zu Konkurrenzmodellen zu weich. Das Fehlen jeglicher künstlichen Überschärfungen sorgt immerhin dafür, dass das Bild nicht digital wirkt. Dennoch: Wer eine bestmögliche Bildschärfe auf der Leinwand wünscht, der kommt um eine hochwertige externe Skalierung nicht herum. Zum Glück sind DVD-Player mit z.B. HQV-Skalierung nicht mehr unbezahlbar und damit ein sinnvolles "Add-On".

 

Anmerkungen:
Bei Bildmaterial im 4:3 "Fernsehformat" bleibt ein Teil der horizontalen Auflösung ungenutzt. Wie bei einem herkömmlichen 16:9 Fernseher erscheinen links und rechts vom Bild schwarze Balken. Die "übriggebliebene" Auflösung liegt aber immer noch deutlich über unserem PAL Standard, auch bei 4:3 Material ergibt sich daher kein Defizit in der Detaildarstellung.

 

3.9.4 Chroma-Timingprobleme (roter Delay) provozieren Nachzieheffekte und reduzieren Schärfe

Im Laufe unseres Tests stießen wir auf ein vollkommen neues Artefakt, das noch kein von uns getesteter LCD-Beamer vorher hatte. Die Ansteuerung der drei Farbkanäle scheint nicht richtig synchronisiert, rot eilt den anderen Farben voraus. In schnellen Bewegungen werden so unscharfe, rote Kanten provoziert.

Im Screenshot oben sind die roten Verfärbungen in langsamen Bewegungen zu erkennen. Je schneller die Bewegung, desto weiter erscheint der Rotkanal getrennt:


Rote Geisterbilder bei schnellen Bewegungen

Nicht nur bei Laufbändern ist das Artefakt zu erkennen, bei schnellen Bewegungen von hellen Bildelementen kann man die roten Säume auch im TV Bild sehen. Sogar bei Kinomaterial, das nur auf 24 Bidlern pro Sekunde basiert, sind die Kanten bei horizontalen Bewegungen zu beobachten, wenn auch wesentlich subtiler. Augenscheinig wird es bei schnellen Kameraschwenks wie z.B. bei Fußball-Übertragungen.

Wir haben das Problem mit anderen LCD-Modellen (HC5000 / PT-AE1000) überprüft und dort tauchte es nicht auf. Es handelt sich demnach nicht um ein systembedingtes Problem, sondern lediglich um ein "Bug" in der TW1000 Signalverarbeitung. Wir hoffen, dass Epson hier mit einem Firmwareupdate nachbessert, bis dahin gibt es Punbktabzug in der Bildbewertung.

 


3.10 Shading (Know How Link hier)

Viele Artefakte sind bei der LCD-Technologie durch die neue Panel-Generation in den Griff bekommen worden. Es verbleibt aber das Problem der Farbhomogenität, das auch auf die 3-Chip Technologie zurückzuführen ist. Durch Toleranzen in den Chips und in den optischen Komponenten wie z.B. dem Prisma kann es zu Farbwolken im Bild kommen, die in der Fabrik digital korrigiert werden müssen.

Im Falle des EMP-TW1000 ist diese Werkskorrektur gut gelungen. Zwar zeigte unser Testgerät eine leicht rötliche Einfärbung der rechten Bildhälfte, doch war die nur in Grauflächen-Testbildern subtil wahrnehmbar. Im normalen Filmbetrieb wirkte das Bild gleichmäßig in Farbe und Helligkeit.

 


3.11 Vertical Banding

Unser Test des HC5000 und des PT-AE1000 haben es gezeigt, die anorganische neue LCD-Generation aus dem Hause Epson zeigt keine störende vertikale Streifenbildung mehr. So auch beim TW1000, das Bild ist vollkommen frei von diesem störenden Artefakt.

 


4. Fazit / Bewertung

Auch der Epson EMP-TW1000 zeigt, dass die LCD-Technologie mit der FullHD Generation endgültig aus dem Schattendasein der "günstigen Einstiegstechnologie" mit zahlreichen Defiziten entwachsen ist. Wie schon seine LCD-Brüder Mitsubishi HC5000 und Panasonic PT-AE1000 zeigt auch der Epson Beamer, dass er es mit weitaus teureren Geräten andere Technologien aufnehmen kann und sie in diversen Aspekten schlägt.

Allem voran steht dabei die unglaubliche Aufstellungsflexibilität, die keine andere Technik so in sich vereint. Mit dem ungemein großen Zoombereich und dem horizontalen und vertikalen Lensshift gehört der TW1000 zu den vielseitigsten aller Klassen. Es gibt kaum einen Raum, in dem er nicht bei gewünschter Bildgröße integriert werden kann. Gerade für Anwender, die nicht den Raum nach dem Heimkino bauen wollen, sondern umgekehrt, ist dies ein großer Pluspunkt. Die stärkste Konkurrenz in Sachen Aufstellung kommt dabei aus dem eigenen Techniklager, mit dem Komfort eines Panasonic oder Mitsubishi kann der TW1000 leider nicht mithalten. So sind bei ihm weder Zoom, Fokus noch Lensshift motorisiert und auch nicht so präzise und stabil einstellbar wie bei den anderen genannten Geräten, dennoch wird gute Qualität geboten.


In der Verarbeitung hat uns der TW1000 ein wenig enttäuscht. Zum Einsatz kommt das Chassis der weitaus günstigeren Einstiegsprojektoren TW520/600/620/700. Für eine andere Signalverarbeitung und die volle HD-Auflösung zahlt man also einen stattlichen Aufpreis, denn das Chassis kann nicht der kostenaufwändige Faktor sein. Bei dieser Kritik muss man aber fairerweise anerkennen, dass es sich bei diesem Chassis um eine ausgereifte Basis handelt, die keine großen Schwächen aufweist und so auch einer FullHD Variante "würdig" ist. Ein wenig einfach wirkt aber die laute Blendenmechanik und der "dünne" Staubschutz.


Wirklich verbessert wurde das Bedienkonzept des neuen Top-Modells aus dem Hause Epson: Die überarbeitete Menüstruktur ist übersichtlich und kombiniert so unzählige Bildparameter mit übersichtlicher Aufbereitung. Dadurch wird es für den Anwender möglich, gezielt die gewünschten Anpassungen vorzunehmen, ohne sich in einem Chaoswirrwarr zu verirren. Die griffige Knochenfernbedienung mit ihrer großen Reichweite unterstreicht den guten Gesamteindruck.


Die vielen Parameter machen sich bezahlt: Durch sie ist es vor allem möglich, die Farbdarstellung des EMP-TW1000 hervorragend zu optimieren. Eine ansprechende und zugleich natürliche Farbdarstellung ist mit dem neuen FulHD Beamer zweifelsohne möglich, wie kaum mit einem anderen Gerät. In Verbindung mit kommenden HDMI 1.3 Standards, bietet sich hier sehr viel Potenzial für den Nutzer. Es wäre allerdings noch schöner gewesen, wenn der Projektor in einem seiner Presets bereits ab Werk die Videonormen einhalten würde. Vor allem eine nachträgliche Farbraumjustage erfordert teure Messinstrumente, die der Laie nicht zur Verfügung hat. Es sei daher angeraten, bei einem Fachhändler einzukaufen, der vorher gewissenhaft eine Kalibrierung auf die Videonorm durchführen kann. Ebenfalls zu Punktabzug führt der große Lichtverlust, der bei Kinofarbdarstellung in Kauf genommen werden muss. Die lichtstarken Modi bieten einen zu eingeschränkten Farbraum, so dass sie wirklich nur zum TV-Schauen geeignet sind.

Die mögliche hervorragende Farbdarstellung kombiniert der Projektor dabei mit einem ebenfalls ansprechenden Kontrast. Besonders im TheaterBlack2 Modus erreicht der TW1000 eine Bildtiefe, die Filme weitgehend ohne störendes Grau auf die Leinwand bannt. Zwar gehört der Projektor hier nicht mehr zu den hellsten seiner Gattung, doch schlägt er in Sachen Bildtiefe z.B. einen HC5000 sichtbar. Letzterer ist zwar heller, hat aber im Vergleich sichtbare Schwächen im absoluten Schwarzwert. Für den Nachfolger des TW1000 sei aber mehr Lichtleistung angeraten, denn für Bildbreiten über 2,5m ist der Projektor so nur bedingt zu empfehlen.

Verbessert wurde bei Epson die Signalverarbeitung. Der De-Interlacer ist nun für Videomaterial sehr gut geeignet und macht so den Beamer TV-tauglich. Auch der Filmmodus liefert zufriedenstellende Ergebnisse, kann aber mit einem guten Progressive-Scan DVD Player nicht mithalten. Ähnliches gilt für die Skalierung: Auch sie bietet eine durchschnittlich gute Leistung, erreicht aber nicht die Leistungsfähigkeit von guten externen Scalern. Um die maximale Schärfe des TW1000 auszureizen, kommt man daher um eine höherwertige Zuspielung nicht herum.

Weniger aufwändig wird die Signalverarbeitung bei Zuspielung von FullHD Material mit nativer Auflösung von 1920x1080 Bildpunkten. Entsprechende Bildquellen stellen die neuen Standards Blu-ray und HD-DVD dar. Bei einer derartigen State-of-the-Art Zuspielung wird jeder Pixel des Projektors durch die Signalquelle einzeln gesteuert. Dementsprechend scharf ist das Bild, das frei von jeder Skalierung ist. Erst hier zeigt der TW1000 sein volles Potenzial und beweist, dass die hohe Auflösung ihr Geld wert ist. Der Detailreichtum und das Fehlen von Digitalartefakten macht das HD-Bild auf der Leinwand zu einem Erlebnis, dass sowohl 720p Projektoren als auch das örtliche Kino hinter sich lässt. Dennoch muss sich der TW1000 in Sachen Schärfe gegenüber anderen HD-Projektoren geschlagen geben, der Optik gelingt es nicht, das gesamte Schärfepotenzial des Standards voll auszureizen - Besonders der rote Chroma-Delay, der störende Nachzieheffekte provoziert, ist als Fehler einzustufen, der per Firmwareupdate vom Hersteller hoffentlich korrigiert wird.


Bewertung Bild gesamt : 1,82 (Gut +)

Schwarzwert & Kontrast

1,9 (Gut)

Schärfe & Interpolation

2,2 (Gut -) (Wegen rotem Chroma Delay!)

Farbumfang / -temperatur

1,6 / 1,5

De-Interlacing

2,2 (Gut -)

Sonstige Aspekte

1,5 (Sehr Gut -)

(Alle Bewertungen beziehen sich auf die jeweilige Projektionsart und den aktuellen Stand der Technik. Ein direkter systemübergreifender Vergleich ist daher nur bedingt möglich!)

 


Die Bewertung zeigt, auf welch hohem Niveau sich derzeitige FulHD LCD-Projektoren bewegen. Der Epson EMP-TW1000, vom Hersteller der LCD-Panels, bietet wie die anderen Vertreter seiner Gattung eine hervorragende Bildqualität zu einem fairen Preis. Von Tag eins an war er für ca. €3500.- bei ausgesuchten Fachhändlern zu erwerben, während andere Modelle zunächst deutlich teurer waren und erst nachträglich auf ein ähnliches Preisniveau "nachzogen". Mittlerweile, wo nun alle LCD-Projektoren preislich gleich sind, muss sich der TW1000 aber Defizite in Verarbeitung und Ausstattung ankreiden lassen. Nichtsdestotrotz ist er ein universell einsetzbarer Allround-HighEnder, der dem Nutzer viele tausend Stunden Freude bereiten wird. Sein HDMI 1.3 Eingang ist nach wie vor ein Alleinstellungsmerkmal und macht den Beamer auch für kommende Signalstandards zukunftssicher. Auf jeden Fall ist der TW1000 einer der flexibelsten FullHD-Projektoren, der auf nahezu jeden Einsatzort getrimmt werden kann, Epson setzt die Vielseitigkeits-Tradition fort...

Es empfiehlt sich, den Projektor im direkten Shootout mit anderen Modellen bei einem Fachhändler Ihrer Wahl zu vergleichen.

 


5. Bewertung

+ HDMI 1.3
+ Leistungsstarkes und übersichtliches Bedienkonzept
+ Aufstellungsflexibel
+ Wenig LCD-Artefakte
+ Gute Farbabstimmung ab Werk
+ Guter Schwarzwert
+ Hohe Maximalhelligkeit

- Nachzieheffekte durch roten Chroma-Delay
- Verarbeitung
- Ungenauer, manueller Lensshift
- Stark eingeschränkter Farbraum bei hoher Helligkeit
- Wenig Lichtleistung bei korrekt justierten Farben
- Langsame und hörbare Blende
- PAL-Filmmode mit Schwächen
- Skalierung mit leichten Schwächen
- Schärfeverlust durch Optik


Bewertung gesamt : 1,7 (Gut +)

Ausstattung

1,8 (Gut +)

Bedienung

1,7 (Gut +)

Technik

1,7 (Gut +)

Bild

1,82 (Gut +)

Preis / Leistung

1,3 (Sehr Gut -)

(Alle Bewertungen beziehen sich auf die jeweilige Projektionsart und den aktuellen Stand der Technik. Ein direkter systemübergreifender Vergleich ist daher nur bedingt möglich!)


08. Juni 2007, Ekkehart Schmitt

 

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5. Technische Eckdaten (Herstellerangaben!)

* 1080p Full HD-Auflösung 1920 x 1080 Pixel

* Epson Crystal Clear Fine 3LCD-Technologie für brillantere Bilder, natürliche Farbdarstellung, tiefes Schwarz und feine Details in Schatten

* Sehr hohes Kontrastverhältnis von 12.000:1 dank verbesserter Optik

* 1.200 ANSI Lumen Helligkeit

* 2,1facher optischer Zoom

* Vielfältige Anschlussmöglichkeiten: HDMI v1.3, Video, YUV S-Video, RGB und Scart

* Authentische Heimkinoerfahrung mit echter 16:9-Darstellung

* Drei Jahre Garantie auf Epson 170W UHE (E-TORL)-Lampe

* Cinema Filter mit sechs verschiedenen Farbmodi machen Anpassung an die Umgebung kinderleicht: Dynamic, Living Room, Natural, Theatre, Theatre Black 1 und Theatre Black 2

* Einfache Ausrichtung des Bildes dank vertikaler und horizontaler Lens-Shift-Funktion

* 10-bit-Farbprozessor ermöglicht herausragende Farbdetails und sanfte Übergänge

* Leiser Betrieb mit 26dB

 

 

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