Großes Test-Special: |
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Doch was für einen Projektor kann man als Sportbeamer nutzen? Viele Interessenten werden das Gerät im Wohnzimmer nutzen wollen, möglichst ohne stark abzudunkeln. Die Anforderungen sind also andere, als bei einem Heimkino-optimierten Gerät. Hier zählen vor allem Lichtleistung, eine videotaugliche Signalverarbeitung und ein günstiger Preis, denn die meisten wollen für das große Sportbild kein Vermögen ausgeben. Zwei Hersteller haben diesen Sommer nun Beamer ins Rennen geschickt, die diese Anforderungen erfüllen sollen: Acer mit dem H5350 und Mitsubishi mit dem HC1500. Laut technischen Daten sind beide sehr lichtstark, modern ausgestattet und wahre Schnäppchen im Preis (699.- / 899.-). Doch was für eine Bildqualität kann man zu diesen Preisen erwarten? Wir haben beide Modelle parallel für Sie untersucht und stellen sie in diesem ausführlichen Testspecial gegenüber:
Wir beginnen mit der Verarbeitung und der Ausstattung: Natürlich kann man zu den Preisen keine High-End Qualität erwarten, doch solide und gut verarbeitet sollten die Geräte dennoch sein. Hier zeigt der Acer erste Defizite: Mit seinen kompakten Abmessungen und der weißen Farbe passt er zwar optisch gut in jedes Wohnzimmer, doch wirken die verwendeten Materialien und das Gehäuse, das überwiegend durch Plastik-Clips zusammengehalten wird, mehr als sparsam.
In den technischen Daten ähneln sich beide Modelle auf dem Papier sehr: Bei beiden handelt es sich um lichtstarke Modelle (1600 Lumen bzw. 2000 Lumen Werksangaben) mit einer nativen HD-Auflösung von 1280x720 Bildpunkten. Dies ist die klassische Auflösung, die bereits zu einer guten Schärfeausnutzung von HD Quellen in der Lage ist, während auch PAL-Material bei entsprechend guter Skalierung sichtbar aufgewertet kann. Die technische Realisation ist dabei ebenfalls ähnlich: Sowohl der Acer H5350 als auch der Mitsubishi HC1500 sind Projektoren der DLP-Gattung, bei denen ein DMD aus dem Hause Texas Instruments seinen Dienst verrichtet. Im Mitsubishi ist dies ein DarkChip2, die technischen Angaben von Acer lassen die Chip-Generation im Unklaren. Stattdessen wird bei Acer die so genannte "Color Boost" Technologie beworben, die Farben lebendiger erscheinen lassen soll. Mehr dazu im Bildtest. Regelmäßige Cine4Home-Leser wissen: Wir lassen uns nicht von Herstellerversprechungen oder technischen Daten ablenken, sondern machen uns ein ganz genaues, eigenes Bild - auch vom Aufbau, weshalb wir zunächst einen Blick ins Innere der Geräte werfen.
Unter dem Abschirmblech befindet sich die Steuerelektronik, die gegenüber den Vorgängern im Wesentlichen nicht verändert wurde. Nach wie vor verrichtet der DDP3020 Steuerchip seine Arbeit, der in der Vergangenheit mit wenig Digitalartefakten und guter Farbtreue überzeugte.
Einmal geöffnet ergibt sich ohne aufwändige Abschirmung ein Blick auf die Signalelektronik, die bedingt durch die Bauart sehr kompakt ausfällt. Da die technischen Herstellerangaben sehr ungenau ausfallen, haben wir uns die Elektronik angesehen. Als zentraler Steuerprozessor kommt ein DDP2230 zum Einsatz, der bislang normalerweise nur von Präsentationsprojektoren genutzt wird.
Diese Chipgeneration unterstützt das Brilliant Color System, was Acer mit seinem Farbrad auch ausnutzt. Hierbei handelt es sich um ein auf Licht ausgelegtes Farbrad mit Zyan-, Gelb- und Weiß- Segmenten. Acer bewirbt diese Farbradtechnik werbewirksam als "Color Boost". In den Beschreibungen steht vollmundig, dass die Zusatzsegmente die Farbenpracht erhöhen. Wie ein Weiß-Segment die Farben verstärken soll, das bleibt wohl ein Geheimnis des Herstellers. Denn solch ein Segment hat nur ein Aufgabe: Licht erzeugen auf Kosten der Farben, weshalb es bei Heimkino-optimierten Projektoren auch nicht verbaut wird. Wie gut die Farben des Acers tatsächlich ausfallen, werden wir im Bildtest untersuchen. Groß anders sieht es bei Mitsubishi aber auch nicht aus: Auch hier hat der Hersteller ein Weiß-Segment im Farbrad integriert, um dem Projektor lichttechnisch auf die Sprünge zu helfen.
Im sonstigen Aufbau geht man andere Wege: Man setzt auf die klassische RGBRGB-Variante, die sich im Heimkino etabliert hat. Es bleibt interessant, zu welchen Bildergebnissen die unterschiedlichen Hersteller-Ansätze führen. Verbaut ist das Mitsubishi-Farbrad in einem kompakten aber soliden Lichtweg, der gut gegen Staub abgeschirmt ist. Die Projektionskammer ist verschraubt und lässt sich bei Bedarf von oben öffnen. Der Blick hinein zeigt den klassischen DLP-Aufbau.
Über einen schrägen Spiegel wird das Licht auf einen Parabol-Spiegel gelenkt und von da aus auf den eigentlichen DMD-Chip. Auf dem DMD wird das Bild erzeugt, das anschließend durch die Optik auf die Leinwand projiziert wird. Dieses Verfahren verwendet Mitsubishi seit Generationen erfolgreich in seinen DLP-Beamern.
An einer kompakten Bauweise ist im Grunde nichts zu bemängeln. Das ungeschützte Farbrad wird aber in der Praxis viel Staub umherwirbeln und ist daher kritisch zu betrachten. Wirklich "suspekt" kommt einem die Projektionsoptik vor:
Weniger gut ist die Bedienerfreundlichkeit im Falle eines notwendigen Lampentauschs: Bei beiden Geräten erfolgt der Wechsel auf der Unterseite, so dass die Projektoren gegebenenfalls aus der Halterung genommen werden müssen - im Falle der Deckenmontage sehr lästig!
Die Rubrik Technik hat der Mitsubishi für sich entscheiden: Obwohl beide Projektoren vom System ähnlich ausfallen, so ist die Verarbeitungsqualität und Bauweise des HC1500 auf einem gerade für diese Preisklasse hervorragendem Niveau. Den eigentlichen Ausschlag gibt der Lichtweg mit der höherwertigen Projektionsoptik. Dem Acer merkt man deutlich an, dass die Konstrukteure vor allem darauf bedacht waren, Kosten zu sparen.
1.3 Aufstellung Ein Wohnzimmerbeamer sollte vor allem eines sein: Aufstellungsflexibel. Schließlich ist jedes Zimmer anders geschnitten und eingerichtet, so dass die Aufstellung stets individuell angepasst werden muss. Doch ausgerechnet in dieser Disziplin zeigen beide Modelle Schwächen: Der eingeschränkte Zoombereich des Mitsubishi hat sich zu den Vorgängern nicht verändert, ist aber für die meisten Räumlichkeiten ausreichend.
Projektionsabstandstabelle "Acer H5350" Die Abstandstabelle zeigt den geringe Zoombereich deutlich: Bei einem Projektions-Abstand von 3,5m hat man gerade einmal 20cm Spielraum in der Bildbreite. Ähnlich gut wie beim HC1500 sind aber die geringen Projektionsabstände: Ab 4m lassen sich Bildbreiten von deutlich über 2m realisieren. Eine Tischaufstellung, zu der die kompakte Bauweise einlädt, ist aber nur in sehr großen Wohnzimmern möglich.
Bei einem Beamer ist die Bedienung unter zwei Gesichtspunkten zu bewerten: Wie viele Parameter bieten die Menüs zur Bildanpassung und wie gut lassen sich die Eingänge im Alltag umherschalten.
Bei den Fernbedienungen wird gerne, gerade in so günstigen Preisklassen, der Rotstift angesetzt. Bei Acer hat man es dabei unserer Meinung nach übertrieben: Statt einer vollwertigen griffigen Fernbedienung liegt dem H5350 eine Mikro-Bedienung im Scheckkartenformat bei.
Die Mitsubishi-Variante ist ebenfalls einfach, aber den Anforderungen und der Preisklasse angemessen. Sie liegt gut in der Hand und bietet neben dem Steuerkreuz direkte Eingangswahltasten. Ebenfalls überzeugend ist die Reichweite, der Projektor reagiert schnell und zuverlässig auf die Steuersignale. Bei Bedarf können die Tasten zudem elektrisch beleuchtet werden. Sollte die Fernbedienung nicht zur Hand sein, so können alle Grundoperationen auch auf der Geräteroberseite durch entsprechende Tasten durchgeführt werden.
Unverändert blieb die Menüstruktur des HC1500: Wie bei allen Mitsubishi Projektoren sind alle Parameter in vier Hauptkategorien gegliedert, die durch grafische Symbole gekennzeichnet sind. Die erste Rubrik beinhaltet hierbei die für die Bildkalibrierung erforderlichen Funktionen.
Es können Kontrast, Helligkeit sowie die Gamma-Verteilung und der Weißabgleich abgestimmt werden. Wie schon beim Vorgänger ist es neben diversen Presets auch möglich, die Gammakurve in drei Teilabschnitten (Low, Medium, High) separat zu justieren.
Von weiterem Interesse sind in dieser Rubrik der Lampenmodus, das Bildformat sowie ein integriertes Gitter-Testbild, das die optische Schärfe- und Zoomjustierung bei der Aufstellung ungemein erleichtert. Die dritte Kategorie beinhaltet unter anderem weitere Signalanpassungsmöglichkeiten (z.B. Schwarzlevel mittels der "Voreinstellungs"-Funktion). .
In der vierten Kategorie können alle Bildgeometrie-Parameter sowie der Overscan beeinflusst werden. Auch eine genaue Synchronisation von PC-Signalen ist hier möglich. Irreführend ist der Titel der ersten Kategorie "Farbe" (Screenshot oben), denn neben der Farbe beinhaltet diese Rubrik auch Parameter für Kontrast, Helligkeit und Gamma. Geboten wird nur das absolute Minimum zur Bildkalibrierung, was aber in der Praxis ausreichen kann. Zu bemängeln sind die eingeschränkten RGB-Parameter für die Farbtemperatur, sie sind nicht getrennt für hell und dunkel regelbar.
Die nächste Kategorie "Bild" bietet alle Einstellungen für die Bildgeometrie. Besser aufgehoben wäre die "Schärfe"-Funktion in der ersten Kategorie.
"Verwalten" lässt sich der H5350 in der dritten Rubrik. Dort können die Lampenleistung, Menüposition und verschiedene Wartungsfunktionen ausgeführt werden.
Ja, Sie sehen im Screenshot oben richtig: Tatsächlich hat Acer in dem kleinen Beamer auch einen Lautsprecher integriert, der in dieser Rubrik geregelt werden kann. Die beiden letzten Rubriken des Acers (Timer und Sprache) sind selbsterklärend und für den täglichen Gebrauch von wenig Interesse.
Bisher sieht es nach einem klaren Sieg für den Mitsubishi HC1500 aus, doch das Wichtigste bei einem Beamer ist letztendlich die Bildqualität. Vielleicht kann der Acer H5350 hier seine Defizite wettmachen, schließlich ist er ja im Kaufpreis auch günstiger.
3.1 Screendoor / Raster (Know How Link hier) Keine Unterschiede ergeben sich in der Pixelstruktur, dies ist auch kein Wunder, denn beide Modelle bieten dieselbe native Auflösung von 1280x720 Bildpunkten.
Mit dem hohen Füllfaktor von über 80% ist die Pixelstruktur aus normalen Betrachtungsabständen unsichtbar und stört den Bildeindruck nicht. Die Perfektion von FullHD-Beamern wird aber nicht erreicht.
Jetzt kommen wir zu einem spannenden Aspekt dieses Wettkampfs, der Farbdarstellung. Beide Hersteller setzen unterschiedliche Farbräder ein, welches bietet die besseren Ergebnisse? Wie beginnen mit dem Acer H5350 und seinem Color-Boost. Tatsächlich hat der Hersteller nicht gelogen, denn der kleine Projektor bietet einen ausgewogenen Farbraum, der sich sehr nahe an der Videonorm orientiert. Das Diagramm oben zeigt den Farbraum des Projektors (weißes Dreieck) im Verhältnis zur HDTV-Norm (dunkles Dreieck). Die Abstimmung der Primärfarben ist vorbildlich, alle Grundfarben liegen in ihrer Farbe und Sättigung nahe bei den Sollwerten. So ein Farbraum ist für DLP-Projektoren vorbildlich und wird in dieser Preisklasse in der Regel nicht erreicht. Auch nicht vom HC1500, der zwar ebenfalls einen guten Farbraum bietet, aber den DLP-typischen leichten Gelbstich in der Grundfarbe Grün aufweist.
Ein ausgewogener Farbraum erlaubt nur dann eine natürliche Farbdarstellung, wenn zeitgleich der Weißabgleich neutraler Graustufen gemäß der Videonorm ausfällt, die eine Farbtemperatur von 6500K / D65 vorschreibt. Da der Anwender ohne Know-How und entsprechende Messinstrumente die Farbtemperatur nicht kalibrieren kann, ist man hier auf möglichst genaue Werksabstimmungen angewiesen. Mitsubishi hat diese Anforderungen erkannt und bietet mit dem Farbtemperatur "Mittel"-Setting eine absolut vorbildliche Abstimmung aller Graustufen:
Was bleibt, ist ein leichter Rot / Blau Überschuss, der aber im tolerablen Rahmen liegt. Wer noch mehr Präzision wünscht, der kommt um die Hilfe eine Fachmannes nicht umher. Trotz der eingeschränkten Einstellmöglichkeiten lassen sich auch mit dem Acer nahezu perfekte Ergebnisse in der Farbtemperatur erreichen:
Welcher der Projektoren bietet nun die bessere Farbdarstellung? Der Acer H5350 bietet den besseren Farbraum ab Werk. Da beide Projektoren keine nachträglichen Einflussmöglichkeiten auf den Farbraum bieten, ist dies ein großer Pluspunkt für den kleinen Beamer aus Taiwan. In der Abstimmung der Farbtemperatur hat aber der HC1500 die Nase vorn: Er bietet ab Werk eine Genauigkeit, die beim Acer erst durch nachträgliche Kalibrierung erreicht werden kann. Scheut man die zusätzlichen Kalibrierungskosten nicht, so kann der Acer dank seines besseren Farbraumes seine Vorteile in der Farbdarstellung auf die Leinwand bringen, er bietet dann eine für DLP-Projektoren beeindruckende Farbgenauigkeit und Natürlichkeit bei gleichzeitig hoher Lichtleistung - ein Punkt für den HC5350.
3.4 Schwarzwert, Kontrast, Helligkeit (Know How Link hier) Es zeichnet sich ein dichtes Kopf an Kopf Rennen in der Bildqualität ab, auch unter den wichtigen Aspekten des Kontrastes und der Helligkeit. Beide Hersteller geben hohe Lichtleistungen an (2000 Lumen bei Acer, 1600 bei Mitsubishi) und beide Hersteller sind sich auch nahezu einig im Kontrast (2500:1 bei Mitsubishi, 2000:1 bei Acer). Diese Angaben haben wir natürlich misstrauisch überprüft und waren von der diesjährigen Ehrlichkeit der Hersteller mehr als überrascht: Bis auf kleine Toleranzen stimmen sie! So erreicht der Acer H5350 tatsächlich eine maximale Helligkeit von 1800 Lumen (1350 im Eco-Modus), nur 10% weniger als Acer verspricht. Zudem hält der Projektor bei dieser Helligkeit auch die genaue Farbtemperatur ein, so dass er tatsächlich zu einer hohen Lichtleistung bei gleichzeitig sehr guten Farben in der Lage ist. Dies ist vorbildlich, erstrecht in dieser Billig-Preisklasse. Aber auch der Mitsubishi HC1500 gehört nicht zu den dunklen: Mit rund 1500 Lumen (1150 im Eco-Modus) ist auch er tageslichttauglich und dies ebenfalls bei einer korrekten Farbtemperatur. Viel Licht bei guten Farben sind auch seine Domäne. Ehrlichkeit auch bei den Kontrastangaben: Der Acer kann die hohe Lichtmenge mit einem Kontrast von ca. 1700:1 kombinieren, der Mitsubishi kommt auf 2200:1
Mitsubishi HC1500
Können beide Beamer ihr Kontrastpotenzial auch angemessen in Bildplastizität umsetzen? Wie Farbraum und Farbtemperatur stehen Kontrast und Gammaverlauf im direkten Zusammenhang. Wie bereits im Kapitel Bedienung aufgezeigt, bietet der Acer H5350 nur wenig Einflussmöglichkeiten auf die Gammaverteilung. Aktiviert man das Preset "Film Dunkel", so zeigt sich ein relativ steiler Anstieg von 2,4, der nur für dunkle Räume zu empfehlen ist.
Im Filmbild hat dies gravierende Folgen: Dunkle und halbdunkle Szenen "versumpfen" regelrecht in Schwarz, das in Anbetracht des begrenzten Kontrastes und der hohen Lichtleistung zudem mehr als grau erscheint. Somit kann das Bild nicht angemessen reproduziert werden, je nach Szene wird das Bild unansehbar, weil keine Informationen dargestellt werden.
Das obige Diagramm zeigt die Werkseinstellung, die in allen Bereichen absolut gleichmäßig ausfällt. Diese Werkseinstellung sorgt in nahezu jedem Raum für eine ansprechende Bildkomposition. Die Durchzeichnung in dunklen Szenen bewegt sich auf gutem Niveau, auch dunkle Details bleiben hier erkennbar. Und auch in hellen Szenen wirken keine Details künstlich "überbelichtet", sondern behalten ihre natürliche Plastizität. Wer dennoch das Gamma auf seine eigenen Bedürfnisse genau abstimmen möchte, der kann dies mit dem Gammaequalizer tun.
Optische Schärfe wird durch hochwertige Optiken erzeugt. Hochwertige (Glas-)Optiken sind schon immer ein erheblicher Kostenfaktor gewesen und werden es auch in Zukunft immer bleiben. Daher schließen sich "billig" und "höchstwertige Optik" stets kategorisch aus. Dieser Logik folgend haben wir in dieser Rubrik schon keine großen Erwartungen an die Beamer gestellt, wurden aber dennoch enttäuscht:
Nach wie vor nicht behoben sind leichte Farbsäume (Chromatic Abberation), die in gewissen Zoombereichen erscheinen.
Die leichten Rotsäume sind aber subtil genug, um den Filmbetrieb nicht ernsthaft zu stören. Und bei geringerem Zoombereich ist die Konvergenz auch nahezu perfekt. Nun zum Acer H5350, der durch seine Optik im Westentaschenformat auffällt. Die Ultra-Kompakt-Bauweise zeigt in Sachen optischer Schärfe deutliche Schwächen. So gelingt es dem Beamer nicht, eine gleich bleibende Schärfe über die gesamte Bildfläche zu gewährleisten. Hierzu ein Beispiel:
Ein HD-Beamer sollte grundsätzlich einen abschaltbaren Overscan haben, damit man hochwertige Bildquellen ohne beschnittene Bildränder betrachten kann. Auch diesen Aspekt hat man beim Acer H5350 missachtet. So schneidet der Projektor grundsätzlich einen Teil der Bildränder ab und kann so nicht nativ angesteuert werden. Selbst seine native Auflösung (720p) skaliert er um und stellt sie mit Overscan dar. Dies ist nicht zeitgemäß und sollte nachgebessert werden. Der Mitsubishi HC1500 hingegen hat das flexible Overscan-System seiner Vorgänger geerbt: Der Overscan ist in kleinen Stufen von 0 Pixel (kein Overscan) bis 40 Pixel (großer Overscan) einstellbar.
Bildrauschen und False-Contour (Doppelzeichnen, Nachziehen bei schnellen Bewegungen in dunkleren Bereichen) wird Single-Chip-Projektoren wohl noch eine ganze Zeit erhalten bleiben, besonders bei so lichtstarken Modellen wie den hier getesteten So überrascht es nicht, dass beide Modelle ein gewisses Bildrauschen mit sich bringen, was aber im tolerablen Rahmen liegt. Unterschiede werden im False Contour Effekt deutlich. Beide haben ihn, doch im Falle des H5350 ist er sehr augenfällig und stört die Bewegungsschärfe gerade bei schnellen Bewegungen nachhaltig.
Als "EM-Beamer" sollten die Projektoren vor allem mit TV-Material gut zurechtkommen. Je nach Zuspielung handelt es sich dabei um herkömmliches PAL nach dem Halbbildverfahren. Ein guter De-Interlacer, der die Halbbilder akkurat in Vollbilder umrechnet, ist daher wichtig.
Bei eingehendem Videomaterial, wie es den Großteil unseres Fernsehprogramms ausmacht, vollbringen beide Projektoren die Aufgabe gut: Nach dem Motion Adaptive Verfahren werden automatisch unbewegte Bildteile aus zwei aufeinander folgenden Halbbildern zusammensetzt, von dem einen Halbbild die geraden Zeilen, von dem nächsten die ungeraden. Bei bewegten Bildelementen funktioniert diese Methode nicht, da die Halbbilder aufgrund unterschiedlicher Momentaufnahmen nicht zusammenpassen. Bewegte Bildteile werden in der Auflösung hoch interpoliert. Beide Projektoren sind damit "EM-tauglich" und erfüllen die Anforderungen.
Neben der optischen Schärfe hat auch die Signalverarbeitung einen nicht unerheblichen Einfluss auf die Bildschärfe. Gerade durch die Skalierung (Umrechnung des Eingangssignals auf die native Auflösung des Projektors) schleichen sich oft störende Interferenzen, Unschärfen oder Doppelkonturen ein. Beide Geräte liefern hier ähnlich gute Ergebnisse: Sie bilden eingehende PAL-Signale angemessen scharf ab, ohne dabei digital künstlich zu wirken. Linearitätsschwankungen schleichen sich nur in schwierigen Auflösungsfrequenzen ein und sind im normalen Betrieb zu vernachlässigen. Bei nativer 720p-Zuspielung ist der Mitsubishi im Vorteil: Er zeigt bei abgeschaltetem Overscan das Signal pixelgenau ohne jegliche Skalierung und Umrechnung dar, während der Acer H5350 hier grundsätzlich die Auflösung reduziert, gleichsam durch den Overscan ins Bild "hineinzoomt". Dies macht er zwar ebenfalls gut, doch der Umstand, dass eine Skalierung nicht umgangen werden kann, ist störend und nicht zeitgemäß.
In der Preisklasse unter €1000.-, zu der die beiden Konkurrenten gehören, muss man technikbedingte Defizite in Kauf nehmen. Dazu gehört vor allem der DLP-typische Regenbogeneffekt, der durch die sequentielle Farberzeugung per Farbrad entsteht. Dies bringt uns wieder zu den unterschiedlichen Ansätzen der Farbräder: Mitsubishi mit dem RGBRGB-Farbrad, Acer mit dem RGBCY-Farbrad. Beide Farbräder drehen sich mit zweifacher Bildfrequenz, sprich 6000 U/min bei PAL, 7200 U/min bei NTSC. Im Falle des Mitsubishi HC1500 wird die RGB-Frequenz durch das Farbrad noch einmal verdoppelt auf 200Hz (PAL), bzw. vierfache Farbradgeschwindigkeit. Dadurch stellt sich der typisch subtile Regenbogeneffekt ein, der zwar stellenweise wahrgenommen werden kann, aber im Normalfall das Bildgeschehen nicht gravierend stört. Im Falle des Acer HC5350 entfällt die Frequenzverdopplung durch doppelte Grundfarbsegmente. Alle Primärfarben werden daher nur mit einer Frequenz von 100Hz dargestellt. Dies ist deutlich zu gering und provoziert selbst bei unempfindlichen Augen einen störenden Regenbogeneffekt, der ermüdende Nebenwirkungen hat und zudem die Bewegungsschärfe erheblich beeinträchtigt. Auch dieses Ergebnis ist nicht mehr zeitgemäß und kann allenfalls vor dem Hintergrund des günstigen Kaufpreises toleriert werden.
Nach all den nüchternen Bildtests wollen wir die beiden Kontrahenten im praktischen "EM-Check" prüfen. Schließlich werden beide Modelle als ideale EM-Beamer vermarktet (Beim HC1500 liegt sogar eine Trillerpfeife bei). Bei diesem Test schaffen wir bewusst keine optimale Heimkinoatmosphäre, sondern betreiben beide Modelle in einem normalen Wohnzimmer ohne komplette Abdunklung, so wie man es bei einem Treffen mit Freunden zum gemeinsamen EM-Schauen auch machen würde. Zunächst fällt auf, dass beide Projektoren tatsächlich über enorme Lichtreserven verfügen. Mit ihren 1000 bis 2000 Lumen (je nach Einstellung) sind sie in der Lage, das im Wohnzimmer herrschende Restlicht angemessen zu "bekämpfen" und ein ansprechendes Bild auf die Leinwand zu werfen. Dabei zeigt sich aber, dass man alle Lichtreserven mobilisieren und den normalen Lampenmodus wählen sollte. In Sachen Helligkeit hat der Acer die Nase ein wenig vorne, er wirkt noch einen Tick leuchtender als der Mitsubishi HC1500. In Sachen Farben liegen beide nahe beieinander. Durch den guten Farbraum stellt der Acer Rasen, Spieler und Publikum realistisch dar, ohne dabei künstlich bunt zu wirken. Das Bild kommt dem Original sehr nahe. Aber auch der HC1500 muss sich nicht verstecken: Trotz seiner leichten Grünschwäche wirkt auch bei ihm der Rasen glaubwürdig. Im Kontrast sind bei dieser Art von Raumbegebenheiten und Bildmaterial ebenfalls keine gravierenden Unterschiede auszumachen. Dies ist wenig überraschend, denn der Raum schränkt das mögliche Kontrastpotenzial massiv ein. Dennoch wirken die Bilder aufgrund ihrer Leuchtkraft nicht flau, sondern strahlend und dreidimensional. Der letzte Aspekt ist für Fußballübertragungen besonders wichtig: Die Bewegungsschärfe. Beide Beamer zeigen hier Defizite, bei schnellen Kameraschwenks neigen Konturen zum Verwischen. Dies liegt einerseits an der Projektionstechnik, andererseits aber auch an der mangelnden Qualität unseres PAL-Standards. Beim Acer kommen die niedrige RGB-Frequenz des Farbrades und die ungleichmäßige Schärfe der Projektionsoptik erschwerend hinzu. Hier ermüden die dauernden schnellen Bewegungen das Auge. Unterm Strich eignen sich beide Beamer gut für die Fußball-EM, wobei der Mitsubishi in der Gesamtdarstellung eine ausgewogenere Mischung aus Helligkeit, Farben und Bildschärfe bietet als der Acer.
Nicht jeder möchte das Thema Großbild zu seinem Dauerhobby machen und seine eigenen vier Wände in einen Kinoersatz verwandeln. Vielen "Gelegenheitsguckern" reicht es, zu besonderen Anlässen, wie z.B. die Fußball-EM, einen Projektor zu bemühen, um das Sporterlebnis mit Freunden ansprechend groß und lebensnah zu gestalten und so Stimmung und Spaß zu erhöhen. Dementsprechend ist auch nicht jeder bereit, ein kleines Vermögen für einen Projektor auszugeben. Genau hier setzen die beiden Modelle von Acer und Mitsubishi an. Mit günstigen Preisen und viel Licht wollen sie das Großbild universell nutzbar und alltagstauglich machen. Für relativ wenig Geld soll der Käufer die Möglichkeit bekommen, Film, Sport und Spiel groß nach Hause zu holen. Je flexibler die Projektoren in ihren Einsatzmöglichkeiten sind, desto mehr macht sich ihre Anschaffung bezahlt. Die Kunst besteht nun darin, die in dieser Preisklasse unumgänglichen Kompromisse in der Qualität so zu verteilen, dass am Ende ein Produkt entsteht, dass in allen Bereichen angemessen überzeugt. Wie ist dies nun mit diesen beiden Modellen gelungen?
Mit dem H5350 verfolgte Acer anscheinend das Ziel, den derzeit günstigsten Wohnzimmer-Beamer am Markt zu kreieren. Frei nach dem "Geiz ist Geil"-Motto werden sich schon genügend Käufer finden, die einfach grundsätzlich zu dem billigsten Modell greifen. Ob diese einfache Rechnung aufgeht, vermögen wir nicht zu beurteilen. Fakt ist aber, dass auch Acer keine Wunder vollbringen kann und man dem Projektor seinen extremen Sparcharakter anmerkt. Dies beginnt mit der extrem kompakten und günstigen Bauweise, dem einfachen inneren Aufbau und den wenig hochwertig wirkenden Komponenten. In der Hauptkritik steht vor allem die winzige Projektionsoptik, die sowohl die Aufstellungseigenschaften vor allem aber auch die Bildqualität nicht unerheblich beeinträchtigt.
Acer H5350
(Alle Bewertungen beziehen sich auf die jeweilige Projektionsart und den aktuellen Stand der Technik. Ein direkter systemübergreifender Vergleich ist daher nur bedingt möglich!)
Es sind die Details, die sich in der Summe sehr störend auf das Gesamtkonzept als Universalbeamer auswirken. In zu vielen Teilbereichen sind vom Anwender zu große Kompromisse einzugehen, so dass der Großbildspaß nachträglich getrübt wird. Immerhin: Nach unseren Erkenntnissen, wäre ein Teil der Probleme (Gamma, Overscan) durch ein Software-Update zu beseitigen, vielleicht hat der Hersteller ja ein Einsehen... Acer H5350
So bietet der Projektor ein gutes Bedienkonzept mit funktioneller Fernbedienung und zahlreichen Bildparametern, die den Projektor in seinem Bild besser abstimmbar machen. Im Ergebnis liefert der HC1500 so ein helles Bild mit guten Farben, gutem Kontrast, angemessener Bildschärfe und wenig Artefakten. Fehler wie mangelhaftes Gamma, nicht abschaltbarer Overscan und starke Unschärfen leistet sich der Beamer nicht. Damit bleibt er auch nach der EM universell einsetzbar für TV-, Spiel- oder Heimkonanwendungen. Mitsubishi ist ein sehr kostengünstiger Wohnzimmer-Allrounder gelungen, dessen Kauf man nicht bereuen wird. Mitsubishi HC1500
(Alle Bewertungen beziehen sich auf die jeweilige Projektionsart und den aktuellen Stand der Technik. Ein direkter systemübergreifender Vergleich ist daher nur bedingt möglich!) Mitsubishi HC1500
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