Das Testmuster wurde zur Verfügung gestellt von:
www.DVDPLAYER.de

Schon das Modell 2800MkII war bekannt für seine sehr gute Verarbeitungsqualität gepaart mit hervorragenden technischen Eigenschaften. Mit dem DVD-2900 bringt Denon nun seinen ersten kombinierten SACD / DVD-Audio Player auf den deutschen Markt. Und das zu einem fairen Preis von € 1299.- . Ob das Multitalent in allen Disziplinen dem neuesten Stand der Technik entspricht, hat Cine4Home ausführlich getestet:

Verarbeitung, Ausstattung und Features

Unterstützte Formate
Denon hat keine Kompromisse gemacht: Das Gerät unterstützt alle erdenklichen Ton und Bildformate: DVD, VCD, SVCD, JPEG Foto CD, CD-Audio, DVD-Audio, SACD, MP3. Die Bildausgabe erfolgt im herkömmlichen Interlaced als auch im hochwertigen Progressive Scan (erstmalig auch in PAL). Es handelt sich wahrlich um ein "One for All" Gerät. Sogar ein interner Dolby Digital / DTS Decoder ist mit an Bord. Als Trägermedien funktionieren DVD-R/RW und CD-R/RW. Die Qualität der jeweiligen Wiedergabe haben wir in den entsprechenden Testabschnitten überprüft.

Verarbeitung
Optisch unterscheidet sich das Gerät von seinem Vorgänger kaum: Lediglich die Laufwerksschublade zeigt leichte Veränderungen. Das Gerät ist äußerlich rundum solide gebaut. Gerade in der Silber-Edition sieht man auf den ersten Blick, dass man für sein Geld Qualität bekommt. Nur das etwas einfallslose Design ist Geschmackssache.
Im Inneren setzt sich der gute Eindruck fort. Hochwertige Elektronik mit getrennten Schaltkreisen für Audio und Video kommt zum Einsatz.

Laufwerk, Layerwechel, Fehlerkorrektur

Das Laufwerk ist komplett verkapselt und vermittelt ebenfalls einen hochwertigen Eindruck. Es ist geräuschgedämmt, so dass das Filmvergnügen nicht durch störende Nebengeräusche beeinträchtigt wird.
Ferner glänzt es mit einem perfekten Layerwechel im DVD Betrieb. Eine Unterbrechung des Filmes ist praktisch nicht mehr auszumachen. Hier wurde ein, in unseren Augen schon lange unnötiges Problem, von Denon durch hochwertige Komponenten ein für alle mal gelöst.
Die Fehlerkorrektur des Laufwerks zeigt sich gut aber nicht überragend. Kleine bis mittlere Materialfehler der DVD werden ohne Aussetzer im Bild ausgeglichen. Nur größere Kratzer führen zu Problemen. Manch anderer DVD Player schneidet hier besser ab. Alles in allem ist die Fehlerkorrektur auch für beanspruchte DVDs aus dem Verleih mehr als ausreichend.

Anschlüsse
Das Gerät bietet alle notwendigen Anschlüsse, nicht mehr aber auch nicht weniger. Scart, Komponente YUV, S-Video, Composite, Digital optisch, Digital koaxial, Analog Audio sind jeweils einmal auf der Geräterückseite zu finden. Damit lässt sich das Gerät in jede erdenkliche Systemkonfiguration einbinden. Doppelte Ausführungen mancher Anschlüsse (zB. Scart) wären aber für viele Anwender gerade bei einem Gerät für so viele Formate ein wünschenswertes Plus gewesen.

Zu den Bild-/Tonanschlüssen kommt eine RS 232 Schnittstelle zur Gerätesteuerung. Der Stromanschluss erfolgt über ein Pseudo-Kaltgerätestecker: Steckerbuchse / Kabel ohne Erdenleitung. Ein sinnvoller Unterschied zu herkömmlichen Euro-Steckerkabeln ist nicht zu erkennen.

Fernbedienung
Die Fernbedienung ist nicht gerade ein designtechnisches Wunderwerk, liegt aber gut in der Hand. Die Knöpfe sind alle bequem zu erreichen und die Reichweite ist mit 7m auch für große Kinoräume ausreichend.

Das verwendete Plastik wirkt wenig hochwertig, die Tasten sind durch ihre einheitliche Anordnung und Größe relativ unübersichtlich. Eine zuschaltbare Beleuchtung wäre wünschenswert gewesen, denn das Phosphorisierte Steuerkreuz leuchtet im Dunkeln nicht allzu lange.

Bedienung
Die Menus sind durchweg übersichtlich und sinnvoll gegliedert. Mit den Cursortasten der Fernbedienung lassen sich sämtliche Setup-Einstellungen, und davon bietet das Gerät viele, bequem vornehmen.

In separaten Bild & Tonmenus kann der Denon DVD-2900 individuell auf das Ausgabegerät angepasst werden. Auf die entsprechenden Einstellmöglichkeiten gehen wir im Laufe des Tests genauer ein.
Die Zugriffszeiten bei der Navigation sind schnell und präzise. Frustration bei der Kalibrierung wird damit vorgebeugt.

Bildqualität

Für eine optimale Bildqualität hat Denon hochwertige Komponenten eingebaut 12-bit/108 MHz Video D/A Wandler, Silicon Image Sil504 Chipsatz etc..
Doch wie gut ist das Gerät im Vergleich zu vorhergehenden Modellen? Wir haben den Bildtest in alle für DVD Player relevanten Bereiche aufgeteilt:

Kontrast Schwarz / Weiß
Die Schwarz / Weiß Pegel des Ausgangssignals sind nahezu perfekt. Der Player gibt für Schwarz 0 IRE und für weiß 100 IRE aus. Dies erlaubt eine Ausnutzung des vollen Kontrastumfangs von DVDs. Im Film-Test ergibt dies eine hervorragende Plastizität und Bildtiefe. An keinen Stellen wirkt das Videosignal übersteuert. In dunklen Szenen sind stets alle Details zu erkennen. Wenn nötig, kann das Bildsignal individuell an die Eigenschaften des Projektors / Fernsehers angepasst werden. Die für NTSC typische Verlagerung des Schwarzwertes auf 7,5 IRE kann ebenso aktiviert werden wie eine in 11 Stufen verstellbare Gammakurve. Letztere ist besonders für Projektorenbesitzer von großem Nutzen: Hier können die einzelnen Helligkeitsniveaus (IRE Level) der DVD auf die Charakteristiken des Projektors gezielter optimiert werden, als dies mit der einfachen Helligkeits / Kontrast-Funktion (ebenfalls vorhanden) möglich ist. Somit lässt sich unter Umständen ein noch homogeneres Bild auch aus einfachen Digitalprojektoren zaubern.

Richtig kalibriert ergibt sich eine Grauskala mit homogenen Helligkeitsstufen von 0 bis 100 IRE. Für die individuellen Einstellungen stehen 5 Speicherplätze zur Verfügung. Damit können einzelne Kalibrierungen für bestimmte Geräte / Bildmaterial bequem immer wieder aufgerufen werden.

Farbwiedergabe
Auch die Farbwiedergabe ist mit sehr gut zu bewerten. Die Graustufen der Testbilder sind homogen in der Farbtemperatur und entsprechen dem notwendigen Wert von 6500 Kelvin. Eventuelle Anpassungen können durch die Hue - Einstellmöglichkeiten (nicht bei YUV / Progressive Scan) vorgenommen werden.
Im Filmbetrieb ergibt die genaue Farbtemperatur stets eine natürliche und homogene Farbwiedergabe. Die Farben erscheinen so, wie sie vom Studio gemastert wurden (richtig kalibrierter Fernseher / Projektor natürlich vorausgesetzt). Auch noch so kleine Farbnuancen werden präzise dargestellt.

Detailtreue / Schärfe
Denon verwendet bei dem 2900 einen 12 Bit Video D/A Wandler mit 108Mhz Taktfrequenz. Dies ermöglicht ein 4-fach Oversampling (8 x 13,5Mhz (Standard Luma Sampling Rate von DVD)) des DVD Ausgangsmaterials im Progressive Mode. Eine maximale Detailauflösung soll damit gewährleistet werden. Tatsächlich beeindruckt der Player durch seine durchweg sehr gute Schärfedarstellung. Sweep Testsignale werden bis 6,75 MHz perfekt dargestellt. Zur Anpassung an die Heimkinoanlage bietet das Video-Menu eine manuell nachregelbare Schärfeeinstellung. Hier sollte man es jedoch nicht übertreiben, da sich schnell der ungewollte "Ringing"-Effekt (Doppelkonturen an kleinen Details) einstellt. Die Voreinstellung ist hier zu empfehlen.
Der Video-Filter ist ebenfalls von höchster Güte: Auch noch so kleine Details (z.B. dünne vertikale Linien) verändern ihre Helligkeitseigenschaften / Dicke bei Bewegungen nicht.
Im Filmbetrieb zeigen sich all diese Vorzüge. Das Bild wirkt durchweg so scharf, wie es DVD in der Standardauflösung von 720x576 erlaubt. Auch kleinste Details werden dargestellt. Überschärfende Doppelkonturen (Ringing, siehe oben) stellen sich nur bei übertriebener Schärfenachregelung ein.

Deinterlacing / Progressive Scan Wiedergabe
Das Modell unterstützt erstmalig direkt ab Werk die Progressive Scan Darstellung von PAL und NTSC DVDs. Für das notwendige De-Interlacing kommt der bekannte Silicon Image SIL504 Chip zum Einsatz.

Im Setup-Menu des Players stehen zwei Progressive Modi zur Verfügung: "Mode1" und "Mode2". Bei Mode1 analysiert der Decoder eigenständig das Bildsignal nach Hinweisen, ob es sich um Filmmaterial oder Videomaterial handelt. Bei Mode2 werden die auf der DVD abgespeicherten Bits (Flags), die Progressive-Informationen enthalten, ausgelesen. Welcher Mode den besseren darstellt, hängt von der individuellen DVD und dem Fernsehstandard ab. Bei NTSC DVDs ist der Mode1 zu empfehlen, da hier der Decoder aufgrund des NTSC typischen 3:2 Pulldowns schnell die richtige Progressive-Darstellung findet. Bei PAL DVDs entfällt dies. In unseren Tests hat das Gerät im Mode1 nicht immer das richtige Deinterlacing-Verfahren für PAL-Filmmaterial gefunden. Eine Umstellung auf Mode2 half in den meisten Fällen. Sind die Flags auf der DVD richtig gesetzt, war die Progressive-Darstellung perfekt. Der Anwender sollte daher selber ein wenig "experimentieren" und Erfahrungen sammeln, für welche DVDs welcher Progressive Mode besser ist.
Von der Anzeige im Display (Film, Video, Graphics) sollte man sich dabei nicht verunsichern lassen, da sie bei PAL nicht die immer richtigen Informationen anzeigt.
Die Auswahl der Modi erscheint bisweilen ein wenig umständlich, wird aber belohnt: Bei der Wahl des richtigen Modus sind die Ergebnisse hervorragend:

Deinterlacing von Filmmaterial
Filmmaterial mit 24 bzw. 25 Bildern pro Sekunde wird nahezu perfekt de-interlaced. Bei der richtigen Einstellung (siehe oben) entsprechen die dargestellten progressiven Frames den Original-Kino-Frames. Gerade bei PAL Material, wo sich das De-Interlacing als schwieriger erweist gegenüber NTSC, sind solche Ergebnisse besonders lobenswert.

De-Interlacing von Videomaterial
Bei Videomaterial muss der DVD-Player die fehlenden Bildzeilen selber interpolieren. Auch hier arbeitet der Silicon Image Chip vorbildlich. Auch bei schnellen Bewegungen sind keine Artefakte auszumachen.

Genaue Informationen zum Thema De-Interlacing Progressive Scan finden Sie im Know How Bereich unserer Webseite Progressive Scan im Heimkino - Einführung in ein komplexes Thema

Bildrauschen
Eine "Noise Shaped Video" Technologie, kurz NSV, soll das Rauschverhalten des Signals vermindern. In unseren Test war auch bei schwierigen Signalen kein erkennbares Rauschen auszumachen.

Chroma-Upsampling
Seit geraumer Zeit ist das Thema Chroma-Upsampling im Munde vieler Heimkinofans. Zahlreiche Geräte wiesen leichte Bildartefakte aufgrund einer unkorrekten Interpolation der Farbsignale auf: Bei kontrastreichen farbigen Bildelementen (z.B. kleine Rote Details auf schwarzem Hintergrund) sind Ausfransungen zu erkennen. Auch das Modell 2800MkII von Denon war davon betroffen. Detaillierte Informationen zum Chroma-Upsampling finden Sie in unserem Special: Die Varianten des YUV Komponenten-Signals - Chroma Upsampling und die Probleme.

Wir haben das Modell 2900 auf diesen Aspekt hin eingehend getestet:

NTSC Wiedergabe
Bei der NTSC Wiedergabe ist das Chroma-Upsampling gegenüber dem Vorgängermodell verbessert worden. Das Problem der unkorrekten Interpolation wurde fast vollkommen beseitigt. Als Ergebnis erscheinen auch kleine farbige Details stets mit sauberen, glatten Konturen. Ausfransungen eines 2800MkII gehören der Vergangenheit an. Nur bei bestimmten DVDs mit falscher Progressive-Flag Setzung (vgl. Know How Special: Progressive Scan im Heimkino - Einführung in ein komplexes Thema) erscheint das Problem noch. Allerdings ist der Anteil solch schlecht gemasterter DVDs äußerst gering.

PAL Wiedergabe
Bei der PAL Wiedergabe von Filmmaterial hat sich leider nicht soviel getan wie bei NTSC. Hier ist noch das Problem des Chroma-Upsampling zu erkennen.

Der Chroma-Upsampling Error ist ein Fehler, der nicht jeden stört. Seine Relevanz hängt vornehmlich von der Größe des Bildes ab. Je größer das Bild, desto eher könnte er stören. Daher sollte man sich vor dem Kauf über das Phänomen genau informieren und am besten mit eigenen Augen testen, ob es stört.

Overscan
Overscan umschreibt den Bereich des Bildes, der nicht unbedingt dargestellt werden muss und von manchen Fernsehern oder DVD Playern "weggeschnitten" wird. Je mehr weggeschnitten wird, desto weniger Bildinformationen der DVD werden dargestellt. Daher sollte ein DVD Player möglichst wenig "abschneiden".
Der Denon 2900 ist hier vorbildlich. Links und rechts wird der komplette Bildinhalt dargestellt, oben und unten werden nur rund 4 Zeilen abgeschnitten. Damit ist es bei entsprechendem TV / Projektor möglich, wirklich den gesamten Filmbereich darzustellen.

Ton

Neben den sehr guten Videoeigenschaften zählen bei einem Multimedia-Player auch die akustischen Fähigkeiten. Denn nichts ist ärgerlicher als ein Gerät, das zwar alles kann, aber nichts richtig. Die technische Daten prahlen mit einen 24bit/192kHz D/A Wandler mit SACD FIR Filter aus dem Hause Burr-Brown.
Ob Denon hier neben Quantität auch Qualität bietet, zeigt unser Audiotest:

Filmwiedergabe
Ob digital über einen externen Decoder oder auch intern über den eingebauten Dolby Digital / DTS Decoder, der Filmton zeigt sich als äußerst präzise. Seien es kleine subtile Soundeffekte oder brachial bombastische Bass-Explosionen, mit dem Denon DVD-2900 ist man akustisch auf höchstem Level. Differenzierte Höhen werden gut herausgearbeitet, die Sprachwiedergabe erscheint klar und deutlich. In Kombination mit einem guten Verstärker und Lautsprechern lässt die Audio-Wiedergabe keine Wünsche offen.
Der interne Decoder bietet im Setup Menu alle gängigen Funktionen, die für die Anpassung an den Hörraum notwendig sind: Speaker Configuration, Channel Level, Delay Time etc..
Die grafische Aufbereitung ist hierbei einfach aber übersichtlich.

Auch für Anfänger erscheinen die Einstellmöglichkeiten verständlich.

SACD & DVD Audio
Um die besondere Güte von High-End Audio-Standards wie SACD und DVD-Audio auch ausnutzen und auf die hauseigenen Lautsprecher übertragen zu können, ist eine präzise Digitalton-Bearbeitung im Gerät notwendig. Denon hat hier viel Know How einfließen lassen, um dem Optimum näher zu kommen.
Neben dem modularen Aufbau mit separaten Audio und Videoteilen bietet der DVD-2900 einen sogenannten "Pure Direct Mode". In diesem Mode werden die Video-Signale des Gerätes komplett abgeschaltet. Mögliche Interferenzen zwischen Ton- und hochfrequenten Bildsignalen sollen damit umgangen werden. Der Pure Direct Mode ist bequem direkt über einen Drehschalter am Gerät anwählbar. Zwei Modi können dabei individuell vom Anwender konfiguriert werden. Im SetupMenu aktiviert bzw. deaktiviert man den Digital Output, Video Out und das Display, ganz nach persönlichem Geschmack.
Soviel Detailverliebtheit macht sicht bei der Audiowiedergabe bezahlt. Sowohl in SACD als auch in DVD Audio weiß der neue Denon Allrounder zu überzeugen.
Die hohen Bitraten der Medien werden in eine differenzierte und zugleich räumlich akkurate Klangkulisse umgewandelt. Die Abstimmung zwischen Front und Surroundkanälen ist vorbildlich. Im Hochtonbereich arbeitet die Elektronik präzise. Der Tieftonbereich ist voluminöß und vermittelt das kraftvolle Gefühl des Originals. Die gesamte Dynamik der Akustik ist durchweg beeindruckend.
Einstellungen wie etwa das Bassmanagement sind auch im SACD und DVD-Audio Modus aktiv und ermöglichen z.B. die Umleitung der Bässe auf einen Subwoofer. Damit kann auch für den reinen akustischen Betrieb eine sehr gute Abstimmung für das individuelle Equipment gefunden werden.

CD Audio
Auch im herkömmlichen CD Betrieb setzt sich der gute Audio Eindruck fort. Das Klangbild ist ausgewogen, die Höhen werden ebenfalls präzise herausgearbeitet. Die Tiefen sind kräftig aber nicht überproportional.
Der Denon 2900 ist somit auch als CD-Player eine ernstzunehmende Alternative zu teuren "CD-Only" Playern.

Sonstige Datenformate

VCD Wiedergabe
Für viele Anwender ist auch die VCD Wiedergabe von Interesse. Hier zeigt sich der Denon 2900 als guter Allrounder. Sämtliche unserer Test-Disks wurden problemlos wiedergegeben: VCD PAL / NTSC, SVCD PAL / NTSC. Sogar die qualitativ noch höheren, aber nicht dem Standard entsprechenden XVCDs und SXVCDs spielte das Gerät ohne Probleme ab. Dies ist bei DVD-Playern nicht die Regel.
Die Bildqualität ist auch hier durchweg beeindruckend. Der Denon 2900 zaubert sogar im Progressive Scan Mode gute ansehbare Ergebnisse aus den limitierten Datenformaten. Gute Aufnahmen sind sogar Großbildtauglich.

Picture CDs
Für digitale Hobbyfotografen bietet der Denon 2900 als Bonus die Wiedergabemöglichkeit von JPEG Dateien, wie sie z.B. bei Picture Cds von Kodak oder Fujicolor Verwendung finden.
Die Qualität der Bilder profitiert deutlich von den oben beschriebenen Stärken des Denon 2900 bei Kontrast und Fabwiedergabe. Besser ist die Darstellung in unserem Fernsehstandard nicht möglich. Nur die recht spartanische Menuführung zur Auswahl der Dateien bietet wenig Komfort.

MP3 Wiedergabe
Die allseits beliebte Wiedergabe von MP3 ist auch auf dem neuen Denon Modell möglich. Kompatibilätsprobleme mit verschiedenen MP3 Aufnahmen gab es bei unseren Tests nicht. Die Benutzerobefläche bei der MP3 Wiedergabe ist sehr spartanisch ausgefallen. Die Filenamen werden nur mit 8 Zeichen angezeigt. MP3 Features wie ID3 Tags, MP3 Pro etc. werden nicht unterstützt. Lediglich eine Zufallswiedergabe und einen Repeat-Mode sind vorhanden. Entschädigt wird der Benutzer mit einer akustisch sehr guten Wiedergabe, die nicht zuletzt von den hochwertigen Audiokomponenten des Denon DVD-2900 profitiert.

Karge Informationen bei MP3

Fazit
Ist Denon mit seinem neuen Modell 2900 ein Allrounder gelungen, der in allen Belangen zu überzeugen weiß? Ein ganz klares "Ja".
Die Verarbeitung ist überdurchschnittlich: Man hat, bis auf die Fernbedienung, immer das Gefühl, ein High-End Gerät vor sich zu haben. Auf Details wie Geräusch und Vibrationsdämmung wurde geachtet. Hier ist man davon überzeugt, dass die zweijährige Garantie nicht in Anspruch genommen werden muss.
Die Vielseitigkeit und Kompatibilität zu fast allen Medien geht nicht auf Kosten von Zuverlässigkeit oder Wiedergabequalität in den einzelnen Disziplinen. Von High-End DVD Progressive Playback über endlose VCD Varianten bis hin zu MP3 Files verschiedener Samplingraten arbeitet der Denon 2900 stets souverän. In vielen Bereichen merkt man dem Gerät an, dass seine Macher detaillverliebt und durchdacht gearbeitet haben.
Bei der DVD Wiedergabe wird auch den hohen Ansprüchen von Heimkino-Enthusiasten Rechnung getragen. Die Farb- und Kontrastdarstellung entspricht den notwendigen Parametern, die Schärfe ist vorbildlich. Anpassungsmöglichkeiten auf Bildausgabegeäte sind ebenso vorhanden. Die Progressive Scan Darstellung ist dank des Silicon Image Chips sowohl in PAL als auch in NTSC sehr gut, wenn man auch hin und wieder mit den Setup-Modi experimentieren muss. Nur das ChromaUpsampling in PAL führt zu Punktabzug.
Optisch wie akustisch bietet das Gerät ebenfalls ein sehr gutes Preis/Leistungsverhältnis.
Mehr ist in den einzelnen Disziplinen nur durch spezialisierte und meist teurere Stand-Alone Geräte zu erreichen.
Der Preis von € 1299.- mag auf den ersten Blick stattlich erscheinen, doch in Anbetracht des Gegenwertes wird man nicht enttäuscht.

Bewertung

+ Sehr gute Verarbeitung
+ Sehr gute Bildeigenschaften
+ Sehr gute Tonwiedergabe
+ Zahlreiche Formate

- Chroma Upsampling Error in PAL
- Mittelmäßige Fernbedienung
- MP3 / JPEG Menu spartanisch

Technische Daten (Herstellerangaben!):

- DVD-Audio-/DVD-Video-/SACD-/CD-Player
- Universal-Player mit beeindruckender Bild- und Tonqualität
- Kompatibel mit DVD-Audio, SACD, DVD-Video, DVD-R/RW, Video-CD und Audio-CD
- Aufwendige Chassiskonstruktion zur Unterdrückung von Resonanzen
- 2-Kammer-Aufbau für Laufwerk/Elektronik mit 5 Sektionen
- Abschirmung des Laufwerks
- Neu entwickelte Lademechanik mit vibrationshemmender Proteinbeschichtung
- Unabhängige Spannungsstabilisierungen für Video-, Audio-, und Digitalstufen

Video-Teil
- PureProgressive™-Technologie mit Sil504 für beste Progressive Scan-Wiedergabe (NTSC, PAL-vorbereitet)
- 12-Bit, 108-MHz Video-D/A-Wandler für perfekte Bildwiedergabe
- Separate Video-D/A-Wandler für Progressive- und Interlaced-Bildausgabe
- Video Noise Shaper (Noise Shaping Video, NSV) minimiert Bildrauschen (bei - Progressive-Ausgabe)
- "Super Sub Alias Filter" für optimalen Videofrequenzgang und phantastische Detailschärfe
- Video-Equalizer (Helligkeit, Kontrast, Bildschärfe, Gamma, Farbton) mit 5 Speicherplätzen
- Ermöglicht eine optimale Einstellung des Schwarzpegels (PLUGE) zur Anpassung an den Monitor
- PAL/NTSC- Normwandler
- 4:3 Skalierung und Zoom-Funktion
- Wiedergabe von CD-R/RW mit JPEG-Bildern mit Dia-Show
- "Kodak PhotoCD"-kompatibel, "Fujicolor CD"-kompatibel

Audio-Teil
- Selektierte Bauteile in der Audioausgangsstufe für optimale Klangqualität
- Programmierbarer Pure-Direct-Mode, Abschaltung von Videoteil, Digitalteil und -Display
- Hochwertige 24-Bit, 192-kHz D/A-Wandler (Burr Brown DSD1790) für alle Kanäle
- Digitales Bassmanagement im DVD-Audio- und SACD-Betrieb
- MLP-Decodierung für entsprechend codierte DVD-Audio-Discs
- Integrierter DTS-Decoder und Dolby Digital-Decoder mit Bassmanagement und Laufzeitkorrektur
- SRS TruSurround
- MP3-Wiedergabe

Ausstattung
- Fortschrittliches Bildschirmmenü
- Speicher für die letzte Wiedergabeposition
- Automatische Abschaltung
- Antriebssystem mit doppelter Geschwindigkeit
- 8 MB Pufferspeicher für unterbrechungsfreien Layerwechsel
- Dot-Matrix Schönschrift-Display
- Anzeige von SACD-Text
- Benutzerfreundliche, klar gegliederte Fernbedienung selbstleuchtenden Glo-Key-Tasten

Anschlüsse
- Optischer und koaxialer Digitalausgang für DTS, Dolby Digital und PCM
- Digitale Ausgabemöglichkeit von 24-Bit / 96-kHz-PCM-Signalen (DVD-Video)
- 5.1-Kanalausgang (für Multikanal-DVD-Audio, DTS, Dolby Digital)
- 2 x Analog-Stereo-Ausgang (L/R)
- SCART-Buchse (RGB- oder S-Video-Ausgabemöglichkeit)
- FBAS (Composite)-Video-Ausgang
- Hosiden (S-Video)-Buchse
- Farb-Komponentenausgang für progressive oder nicht-progressive Bildsignale
- Vergoldete Anschlüsse
- RS-232C Schnittstelle für Mediensteuerungen (AMX, Crestron und andere)

Allgemeines
- Abmessungen 434 x 132 x 343 mm (B x H x T)
- Gewicht 8,1 kg
- In Gold und Schwarz erhältlich
- unverbindlich empfohlener Verkaufspreis: uvP: 1.299,- EUR

E. Schmitt