Das Testmuster wurde zur Verfügung gestellt von:
www.DVDPLAYER.de

Mit dem Modell DVD-2900 ist Denon ein Allround-Player gelungen, der in allen Belangen zu überzeugen weiß und fast uneingeschränkt für jede Anwendung zu empfehlen ist. Nur sein Preis von € 1299.- ist nicht für jedermann erschwinglich.
Drei Monate später bringt Denon nun einen weiteren PAL-Progressive tauglichen DVD Player auf den Markt. Mit einem Verkaufspreis von € 799.- ist er deutlich günstiger als sein großer Bruder. An welchen Stellen gegenüber dem "größeren" Modell gespart wurde und in welchen Disziplinen der neue ebenbürtig ist, haben wir in unserem Test untersucht.

1. Verarbeitung, Ausstattung und Features

1.1 Unterstützte Formate

Bei der Anzahl an unterstützen Formaten setzt Denon auch mit dem 2200er ganz auf "Allround". Praktisch alle gängige (und interessante) Formate können abgespielt werden: DVD, VCD, SVCD, JPEG Foto auf der visuellen, CD, CD-Audio, DVD-Audio, SACD, MP3 auf der akustischen Seite. Als "Bonus" gibt es einen internen Dolby Digital / DTS Decoder. "Selbstbrenner" können für ihre Film- und Musikdateien DVD-R/RW bzw. CD-R/RW als Medien verwenden.

1.2 Verarbeitung

Flacher als der Denon DVD -2900 zeigt sich das Gerät ansonsten im typischen Denon-Design. Ein schlichtes Äußeres, das für manche Geschmäcker ein wenig "langweilig" erscheinen dürfte. Immerhin werden drei verschiedene Farbvarianten (schwarz, silber und gold) angeboten, um eine gute Integration in jede erdenkliche Einrichtung zu gewährleisten.

Die Verarbeitung ist, wie von Denon gewohnt, von hoher Qualität. Es wird ein solider, qualitativ guter und langlebiger Eindruck vermittelt.

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Auch im Inneren wirken die Komponenten solide verarbeitet. Man sieht jedoch auf den ersten Blick, dass der mechanische Aufbau ein wenig einfacher erscheint als beim Luxus-Bruder. Besonders die Audioplatine ist hier einfacher gehalten.

Das Videoboard
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Um ein Interferenzfreien Betrieb zu gewährleisten, sind die verschiedenen Wiedergabefunktionen (Video, Audio etc.) auf verschiedene Schaltkreisplatinen "verteilt".

Das Netzteil
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1.3 Laufwerk, Layerwechsel, Fehlerkorrektur

Das Laufwerk ist weitgehendst identisch mit dem des DVD-2900. Es ist durch die Verkapselung geräuschgedämmt und arbeitet angenehm leise. Nur auf die "vibrationshemmende Proteinbeschichtung" der Laufwerksschublade wurde verzichtet. Ein Verlust, der sich in unseren Augen verschmerzen lässt.

Die Fehlerkorrektur arbeitet gut und es werden auch beanspruchte DVDs weitgehendst ohne Störungen wiedergegeben. Nur bei größeren Kratzern muss das Laufwerk "kapitulieren". Insgesamt ist die Fehlertoleranz guter Durchschnitt, aber es ginge noch besser.
Hervorragend ist der Layerwechsel: Er wird auch beim DVD-2200 so schnell vollzogen, dass er im Filmbetrieb nicht bzw. kaum wahrgenommen wird.

1.4 Anschlüsse

Die Anschlussseite zeigt sich fast identisch zum großen Bruder 2900. Für jede Signalart ist ein Anschluss vorhanden: SCART, Komponente YUV, S-Video, Composite, Digital optisch, Digital koaxial. Damit ist ein universeller Einsatz gewährleistet. Doppelte Ausgangsbuchsen (z.B. zweite SCART-Buchse), die das gleichzeitige Anschließen von mehreren Geräten erleichtern, sucht man vergebens.

Das begehrte PAL Progressive Signal verlässt das Gerät ausschließlich über den YUV Ausgang. Wer eine RGB Progressive Ausgabe bevorzugt, kann das Gerät z.B. von www.dvdplayer.de umbauen lassen.
Die einzig "wegrationalisierten" Anschlüsse gegenüber dem DVD-2900 sind die RS-232 Schnittstelle zur Gerätesteuerung und die Kaltgerätbuchse für den Strom. Sie wurde durch eine normale Euro-Kabel Buchse ersetzt.

1.5 Fernbedienung

Die Fernbedienung ist absolut identisch zu der des größeren Modells. Was bei dem teuren 2900er ein wenig "zu einfach" erschien, ist in der Preisklasse eines DVD-2200 angemessen. Sie liegt gut in der Hand und bietet durch ihre hohe Anzahl an Tasten zahlreiche Direkt-Funktionen.

Leider wurde am Layout nichts verändert. So erscheinen immer noch viele Tasten in Form und Farbe gleich (mit sehr kleiner Beschriftung) und vermindern die Übersichtlichkeit deutlich. Die Reichweite ist mit 7m auch für große Kinoräume geeignet.

1.6 Bewertung: Verarbeitung, Ausstattung und Features

2. Bedienung

Auch bei der Bedienung ist der 2200er vom 2900er nicht zu unterscheiden. Die Menus sind übersichtlich nach Funktion gegliedert und leicht mit den Cursor-Tasten der Fernbedienung zu steuern.

Auch der Denon DVD 2200 kann in diversen Bild & Ton Menus individuell auf das jeweilige Ausgabegerät angepasst werden. Einstellungs-Details erläutern wir an entsprechenden Stellen im Bild- und Tontest.
Die gesamte Menusteuerung erfolgt ohne lästige Verzögerungszeiten bequem und zuverlässig. Nur das grafische Layout könnte ein wenig "lebendiger" wirken.

3. Bildtest

Für das Bild sorgt dieselbe bewährte Elektronik wie im DVD-2900: Ein 12bit / 108Mhz D/A Wandler in Verbindung mit einem Silicon Image SIL504 Chipsatz. Dementsprechend gleich gut sollten die Ergebnisse sein.

3.1 Kontrast Schwarz / Weiß, Helligkeitsverteilung

Für ein gutes Kontrastverhältnis mit guter Durchzeichnung sind genaue Pegel im Videosignal unabdingbar. Die Ausgangspegel des DVD-2200 sind sehr akkurat. In dunklen Szenen werden keine Details "verschluckt", in hellen Szenen wirkt nichts übersteuert. Bei einem korrekt eingestelltem Setup des TVs / Projektors führt dies zu sehr guten Bildergebnissen, die den Kontrastumfang der DVD komplett ausnutzen. Das Kinobild wirkt plastisch und vermittelt eine sehr gute Dynamik und Bildtiefe.
Ebenso wichtig wie Schwarz und Weißpegel ist eine gleichmäßige Verteilung der Helligkeits (IRE) Level. Die Helligkeitssprünge zwischen den einzelnen Graustufen eines Test-Bildes sollten möglichst homogen erscheinen.

Eventuelle Ungenauigkeiten des Bildausgabegerätes können sowohl durch die manuellen "Kontrast" und "Helligkeits" - Funktionen als auch durch den Gamma-Equalizer des DVD-2200 ausgeglichen werden. Mit seiner Hilfe können die Signalpegel einzelner Helligkeitsniveaus manuell "angepasst" werden.

Das Video Adjustment Menu mit Gamma Equalizer

Bei gewissenhafter Kalibrierung ergibt sich im Bild eine perfekt homogene Grauskala, bei der sämtliche "Sprünge" von 0 bis 100 IRE gleich groß erscheinen. Diese Genauigkeit wird im täglichen Filmbetrieb belohnt. Die Helligkeitsniveaus aller Bildelemente in verschieden hellen Szenen werden stets akkurat wiedergegeben und entsprechen in ihrem Verhältnis dem Kinooriginal. Auch Ein- und Ausblendungen wirken flüssig und gleichmäßig.

3.2 Farbwiedergabe

Für die Natürlichkeit des Bildes ist eine durch alle Helligkeiten hindurch gleichmäßige Farbtemperatur wichtig. Die "neutralen" Graulevel müssen stets eine Farbtemperatur von 6500K aufweisen. Die Signalpegel des DVD-2200 führen zu einer solch gut abgestimmten Farbverteilung.
Mit diesen guten Werten zeigt das Filmbild eine sehr natürliche Farbwiedergabe, die dem Kinooriginal (je nach Qualität der DVD) genau entspricht. Besonders auffällig ist eine solch natürliche Farbwiedergabe bei den Hauttönen der Schauspieler bzw. Naturszenen und Landschaftsaufnahmen. Verbunden mit dem guten Kontrastverhältnis + korrekter Gammaverteilung ergibt sich ein "realistischer" Bildeindruck.

3.3 Detailtreue / Schärfe

Der bereits erwähnte 12 bit Video D/A Wandler mit einer Taktfrequenz von 108Mhz erlaubt ein 4-fach Oversampling (4x 27Mhz) in Progressive Scan bzw. 8-fach Oversampling (8x 13,5Mhz) im herkömmlichen Interlaced-Betrieb. Dadurch soll eine maximale Detailauflösung des DVD-Materials ermöglicht werden. In den Tests bestätigte sich dies durch eine sehr gute Wiedergabe auch von kleinen Bilddetails. In Schärfe Testbildern (Sweep Signale) zeigt sich bis 6,75MHz eine sehr gute Auflösung. Nur oberhalb von 6Mhz zeigt sich ein leichter Pegelabfall, der zu reduzierter Helligkeit führt. Kleine Details, die nur wenige Pixel groß sind, erscheinen im Bild ein wenig zu "flau".
Die Bildschärfe kann durch einen, in mehreren Stufen manuell einstellbaren, Filter beeinflusst werden. Hier kann der Anwender selbst bestimmen, wie weit das DVD Bild aufgelöst werden soll. Zu "scharf" sollte man das Bild jedoch nicht stellen, denn bei übertriebenen Einstellungen können sich ungewollte "Aliasing" Effekte und Doppelkonturen ("Ringing") bemerkbar machen.

Insgesamt arbeitet der Videofilter sehr gut und verursacht auch in kleinen Details keine Linearitätsschwankungen.
Das Bild erscheint stets sehr gut aufgelöst mit maximaler Detaildarstellung. Bei richtiger Einstellung wirkt es natürlich präzise ohne digitale Überschärfung. Nur in höchster Auflösung geht ein wenig Dynamik verloren.

3.4 Deinterlacing / Progressive Scan Wiedergabe

Ebenfalls identisch zum DVD-2900 ist die verwendete De-Interlacing Elektronik. Ein Silicon Image SIL504 sorgt hier für die "doppelte" Auflösung.

Wie in unserem Know How Special "Progressive Scan im Heimkino - Einführung in ein komplexes Thema" beschrieben, muss die DVD-Player Elektronik verschiedene Bildmaterial- und Encodingeigenschaften (z.B. Film oder Videomaterial) der DVD berücksichtigen.
Für eine individuelle Anpassung an verschiedene DVD-Typen bietet der Denon DVD-2200 zwei verschiedene "Progressive - Modi":

-Mode 1 : Hier analysiert der DVD-Player eigenständig das Bildmaterial und "entscheidet", ob es sich um Film- bzw. Videomaterial handelt, der entsprechende Progressive (De-Interlace) Modus wird verwendet: Bei Filmmaterial werden zwei aufeinanderfolgende Halbbilder zu einem Vollbild "verflochten", bei Videomaterial wird die Auflösung durch Interpolation "hochgerechnet". Diese "Selbsterkennung" arbeitet besonders bei amerikanischen NTSC DVDs äußerst präzise. Das Bildmaterial wird richtig identifiziert und die Progressive Scan Wiedergabe akkurat eingesetzt. Technisch bedingt gestaltet sich die Bildanalyse bei PAL DVDs (mangels 3:2 Pulldown) schwieriger. Im Ergebnis gelingt es dem DVD-Player nicht immer, durchgehend die richtige De-Interlacing Variante für PAL-Filmmaterial zu verwenden. Zeitweise fällt der DVD-Player in den "Videomodus", der bei Film-DVDs zu Detailverlust und Zeilenflimmern führt. Abhilfe schafft in den meisten Fällen ein Umschalten in den "Mode2".

-Mode 2: Im Mode 2 liest der DVD-Player die digitalen Zusatzinformationen ("Flags") der DVD aus. Sie geben im Idealfall genau an, ob es sich bei dem wiederzugebenden Material um Film oder Video handelt. Leider "stimmen" diese Zusatzinformationen der DVD nicht immer. Um Fehlangaben zu "entlarven" überprüft der De-Interlace Mode 2 daher die DVD-Flags durch eine intelligente Bildanalyse, um einer falschen Bildrekonstruktion mit Kammartefakten vorzubeugen. Mode 2 führt gerade bei gut gemasterten PAL DVDs zu perfekten Ergebnissen.

Die zwei verschiedenen Bildmodi mit ihren unterschiedlichen Arbeitsweisen können unter Umständen den Anwender ein wenig verwirren. In der Praxis lässt sich aber schnell bestimmen, welcher Mode zu den besten Ergebnissen führt: Einfach eine Filmszene mit möglichst viel Detail in Mode 1 und 2 vergleichen und den "besseren" wählen. In vielen Fällen erzeugen beide Bildmodi eine gleich gute Qualität. Dennoch: Ein wenig umständlich ist diese "manuelle Kalibrierung" schon, in zukünftigen Geräten könnte mehr Komfort geboten werden.

Ist der richtige Modus gefunden, zeigen sich gute Progressive-Scan Ergebnisse:

3.4.1 Deinterlacing von Filmmaterial
Die 50 (PAL) bzw. 60 (NTSC) Filmhalbbilder / sec werden mit einer sehr guten Genauigkeit zu den ursprünglichen Kinobildern (PAL: 25, NTSC 24 / sec) rekonstruiert. Das progressive Vollbild entspricht jeweils einem Kinobild, das die maximale DVD Auflösung ausnutzt. Eine derart akkurates De-Interlacing gewährleistet der DVD-2200 bei den meisten DVDs. Nur sehr "schlampig" gemasterte PAL-DVDs können ihn aus dem Tritt bringen.

3.4.2 De-Interlacing von Videomaterial
Bei Videomaterial können nicht zwei Halbbilder in ein Vollbild "verflochten" werden. Hier müssen die "Extra"-Bildzeilen durch Interpolation gewonnen werden: Aus jeweils zwei benachbarten Bildzeilen wird die fehlende "berechnet". Diese Interpolation vollführt der Silicon Image Chip mit guter Qualität. Auch bei sich bewegenden Bildinhalten ist die Artefaktbildung gering. Nur in ganz schnellen Bewegungen (z.B. sehr schneller Lauftext) sind unter Umständen hier und da Kammeffekte auszumachen.
Die Detailauflösung des Progressive-Videobildes ist gut, nur DVD-Player mit Faroudja DCDi Technik (z.B. der kommende Denon DVD-A11) bieten eine noch genauerer Umrechnung bei diagonalen Bildelementen.

Insgesamt arbeitet die progressive Darstellung des Denon DVD 2200 zuverlässig mit sehr guten Ergebnissen. Raum für mögliche Verbesserungen bieten vor allem die noch ein wenig "umständliche" auszuwählenden Anwendermodi.

3.5 Bildrauschen

Die mittlerweile weit verbreitete "Noise Shaped Video" Schaltung, kurz NSV, leistet auch beim DVD-2200 gute Dienste. Selbst "schwierige" Signale wie dunkelgrau und rot zeigen kein ungewolltes, durch die Signalverarbeitung erzeugtes, Rauschen.

3.6 Chroma-Upsampling / Farbauflösung

Ein mittlerweile sehr bekannter Aspekt der DVD-Wiedergabe ist das "Chroma Upsampling" (Farbhochrechnung) der Videoelektronik. Bei einer DVD beträgt die Farbauflösung nur ein Viertel von der "eigentlichen" Bildauflösung: 355 x 288. Sowohl in der Horizontalen als auch in der Vertikalen teilen sich zwei Pixel jeweils eine Farbinformation. Die "fehlenden" Farbwerte müssen von dem DVD-Player eigenständig "interpoliert" werden. Je genauer diese Interpolation, desto besser die Farbauflösung, desto präziser und schärfer erscheinen kleine farbige Details.

Bei Testbildern zeigt der Denon DVD-2200 eine sehr gute Farbauflösung bis 3 MHz, im Bereich von 3MHz bis 3,35Mhz,
dem "nativen" DVD-Maximum, ist ein leichter Pegelabfall mit Farbverlust zu erkennen. Dies gewährleistet eine gute horizontale Auflösung von Farben. Nur sehr kleine Details verlieren ein wenig Farbdynamik.

Bei der vertikalen "Umrechnung" weisen manche Geräte Ungenauigkeiten bzw. Berechnungsfehler auf, die im Bild zu leichten Ausfransungen an Rändern von farbigen Objekten führen. Dieses Phänomen wird oft als "Chroma Upsampling Error" bezeichnet. Auch das Modell DVD-2900 zeigt dieses Problem bei PAL DVDs.
Detaillierte Informationen zum Chroma-Upsampling finden Sie in unserem Special: Die Varianten des YUV Komponenten-Signals - Chroma Upsampling und die Probleme.
Wie sieht es bei dem DVD 2200 aus?

3.6.1 NTSC Wiedergabe
Bei NTSC Wiedergabe erfolgt eine genaue Farbinterpolation. Der oben beschriebene "Chroma Upsampling Error" ist kaum noch auszumachen. Ungewollte Ausfransungen gehören der Vergangenheit an, auch kleine farbige Details zeigen klare Konturen. Bei bestimmten DVDs mit falscher Progressive-Flag Setzung (vgl. Know How Special: Progressive Scan im Heimkino - Einführung in ein komplexes Thema) erscheint das Problem noch. Allerdings ist der Anteil solch schlecht gemasterter DVDs äußerst gering.

3.6.2 PAL Wiedergabe
Bei PAL-Material sind die Chroma Upsampling Ungenauigkeiten, wie beim Denon 2900, weiter zu erkennen, wenn auch durch Filterung in abgeschwächter Form.

Anmerkung:
Der Chroma-Upsampling Error ist ein Effekt, der nicht jeden stört. Seine Relevanz hängt vornehmlich von der Größe des Bildes ab. Je größer das Bild, desto eher könnte er stören. Daher sollte man sich vor dem Kauf über das Phänomen genau informieren und am besten mit "eigenen Augen testen".

3.7 Overscan

Der vom DVD Player "unterdrückte", nicht dargestellte Bereich des Bildes (Overscan) sollte möglichst gering sein, um eine maximale Darstellung von Bildinformationen zu gewährleisten.
Der DVD-2200 "verschenkt" nichts. Links und rechts wird der komplette Bildinhalt dargestellt, oben und unten werden nur rund 2 Zeilen abgeschnitten. Damit ist es bei entsprechendem TV / Projektor möglich, wirklich den gesamten Filmbereich darzustellen.

3.8 Bewertung: Bild

Der DVD-2200 liefert aufgrund der identischen Videoelektronik die selben sehr guten Bildergebnisse wie der "große" DVD-2900. Das Bild überzeugt mit einem hohen Kontrast, einer natürlichen Farbwiedergabe und einer sehr guten Detailschärfe. Die De-Interlacing Elektronik sorgt für eine angemessene und zuverlässige Bildrekonstruktion von Filmmaterial. Lediglich die etwas umständliche Modus-Umstellung und die ungenaue vertikale Farbinterpolation beeinträchtigen den sehr guten Eindruck leicht. Insgesamt bietet sich dem Betrachter ein gefälliges Bild, das in vielen Belangen annähernd das "Maximum" des DVD Mediums erreicht.

4. Ton

Identisch in vielen Disziplinen wie Formate, Signalvarianten und Bildqualität bleiben nur noch "relevante" Unterschiede zum DVD-2900 im Tonbereich. Auf den ersten Blick in die technischen Daten erscheint auch hier alles sehr ähnlich. Für den korrekten Ton sorgt im Denon DVD-2200 ebenfalls einen 24bit/192kHz D/A Wandler mit SACD FIR Filter aus dem Hause Burr-Brown. Nur bei genauer Betrachtung sieht man, dass es sich um eine andere Modellreihe handelt.

4.1 Filmwiedergabe

Die digitale DTS bzw. Dolby Digital Ausgabe über die koaxiale Cinch- bzw. optische Tos-Link Buchse ist von präziser Qualität. Leise , subtile Soundeffekte "aus der Ferne" werden glaubwürdig und akkurat wiedergegeben. Voluminöse Bässe erscheinen prägnant und raumfüllend. Der Höhenbereich wird differenziert dargestellt, ebenso die Sprachwiedergabe, die stets deutlich und klar "ertönt".
Einen guten Verstärker und hochwertige Lautsprecher vorausgesetzt, bleiben bei Tonwiedergabe keine Wünsche offen.

Sollte der interne Dolby Digital / DTS Decoder Verwendung finden, so ist, dank der zahlreichen Einstellmöglichkeiten, ebenfalls ein gutes Audio-Setup zu erzielen, das auf dem Niveau von Mittelklasse Decodern liegt.

Die grafische Gestaltung ist übersichtlich und erleichtert durch die Skizzen die Bedienung deutlich.

4.2 SACD & DVD Audio

Auch bei der hochwertigen Audiowiedergabe bietet der DVD-2200 ungewohnt viele Extras und Details, die auch höheren Ansprüchen gerecht werden. Die High-End Tonstandards erlauben Samplingfrequenzen von bis zu 192kHz. Um in diesen Frequenzbereichen jede Art von möglichen Interferenzen zu unterbinden, ermöglicht der "Pure Direct" Modus eine selektive Abschaltung von Digital Audio und Video Schaltkreisen. Die Auswahl erfolgt direkt über Tasten an der Gerätefront.

Auch der modulare Aufbau mit getrennten Audio-/Videoschaltkreisen soll "Störungen" vermeiden.
Diesen -theoretischen- Details mag jeder Anwender unterschiedlich viel Bedeutung beimessen, im Ergebnis erfreut die Tonwiedergabe in jedem Fall jedoch mit einer sehr guten Ausnutzung der hochauflösenden Tonstandards: Die Klangkulisse erscheint in beindruckender Natürlichkeit mit sehr guter Klarheit und Prägnanz. Die Dynamik bietet genug Spielraum, um auch subtile Klangdifferenzen sauber herauszuarbeiten. Tiefe Töne erscheinen voluminös / stark und können, dank des internen Bassmanagements, wahlweise auf einen Subwoofer umgelenkt werden. Das klangliche Ambiente wirkt insgesamt sehr lebendig und plastisch, eine ganz so hochwertige Wiedergabe wie der DVD-2900 wird aber nicht in allen Bereichen gewährleistet. So manche Instrumentensolos und akustische Feinheiten werden von der höherwertigen Audioelektronik des 2900ers sauberer herausgearbeitet.

Insgesamt bietet der DVD-2200 eine sehr gute Tonqualität der "neueren" Audio-Standards, die den Medien in angemessener Weise gerecht wird. Nur Anwender mit geschultem Gehör und dem akustischen Verlangen nach Perfektion sollten tiefer in die Tasche greifen und auf eines der auf Audio optimierten "größeren" Geräte zurückgreifen.

4.3 CD-Audio

Gleiches gilt für die CD Audio Wiedergabe. Der Denon DVD-2200 bietet beim Abspielen "herkömmlicher" Audio-CDs ein ausgewogenes Klangfeld mit guter Dynamik im Höhen- und Tiefenbereich. Auch mit guten CD-Standalone Player kann der Denon Allrounder mithalten.

4.4 Bewertung: Ton

5. Sonstige Datenformate

5.1 VCD Wiedergabe

Für viele Internetfreunde ist besonders die Wiedergabe von VCDs und SVCDs von besonderem Interesse. Hier haben viele DVD-Player Schwächen. Aufgrund der vielen unterschiedlichen, teils inoffiziellen Standards, verweigert so manches Gerät hin und wieder die Wiedergabe.

Bei unseren Tests zeigte der DVD-2200 in dieser Hinsicht eine verblüffende Zuverlässigkeit. Alle Test Disks, dazu gehören unter anderem VCDs und SVCDs im PAL und NTSC Standard mit unterschiedlichen Bildverfahren (24,25 oder 30 Bilder / sec), spielte das Gerät ohne Probleme ab. Auch die "besseren" aber offiziell kaum zu findenden XVCD und SXVCD Standards "bewältigt" der Denon-Player. Die Bildwiedergabe ist bei allen Formaten nah an dem jeweils möglichen Maximum. Sogar im Progressive Modus ergibt sich eine überraschende Bildqualität. Die guten DVD Eigenschaften übertragen sich hier auch auf die "einfachen" Bildträger.


5.2 Picture CDs

Immer mehr Haushalte verfügen über eine Digitalkamera. Da bietet sich die heimische "Slideshow" über einen großen Fernseher oder Projektor an. Vorbei die Zeiten umständlicher Diavorführungen. Voraussetzung hierfür ist ein qualitativ hochwertiger Zuspieler. Denon hat dies erkannt und einen speziellen Picture CD Modus integriert, der die Darstellung von Bildern, die im JPEG Format aufgezeichnet wurden (praktisch von jeder Digitalkamera), ermöglicht. Auch hier profitiert die Bildqualität von der sehr guten Videoelektronik. Die Bildqualität ist vorzüglich. Die Bedienung allerdings ist ein wenig zu unkomfortabel geraten.


5.3 MP3 Wiedergabe

Auch MP3 Dateien leiden nicht selten unter Inkompatibilität zu verschiedenen Wiedergabegeräten. Aussetzer und komplette Verweigerung der Tonausgabe frustrieren den Anwender. Derartige Kompatibilitätsprobleme tauchten bei unseren Tests nicht auf. Die Wiedergabe erfolgte zuverlässig mit guter Tonqualität, soweit sie der Standard zulässt. Enttäuschend ist wiederum die zu spartanische Menuführung. Es werden keine Features wie z.B. ID3 Tags oder MP3Pro unterstützt und die Namensanzeige erfolgt nur mit maximal 8 Zeichen. Dadurch lassen sich oft die Musikstücke nicht richtig "identifizieren".

5.4 Bewertung: Sonstige Formate

6. Fazit

Nach dem bewährten DVD-2900 zeigt Denon mit dem DVD-2200, dass sich auch in preislich attraktiven Bereichen weit unter der €1000.- Grenze eine kompromisslos gute Bild- & Tonqualität realisieren lässt.
Wiederum ist Denon ein Allrounder gelungen, der in nahezu allen Bereichen zu überzeugen weiß: Seien es die hochwertige Wiedergabe von Film DVDs, die zuverlässige Unterstützung verschiedenster VCD Standards, die akustische Ausreizung hochfrequenter Audiostandards wie DVD Audio oder SACD oder die akkurate Wiedergabe der "günstigen" MP3 Dateien, der Denon DVD-2200 wird allen Anforderungen gerecht.

Die wichtigste Disziplin der DVD Wiedergabe wird in einer qualitativ sehr guten Art und Weise, die auch hohe Erwartungen erfüllt, bewältigt: Das Bild "glänzt" mit einem sehr guten Kontrastverhältnis, einer natürlichen Farbwiedergabe und einer adäquaten Detailauflösung. Bei dem neuen PAL-Progressive Modus werden in dieser Preisklasse Maßstäbe gesetzt. Er arbeitet dank des Silicon Image Chips sowohl in PAL als auch in NTSC zuverlässig, wenn man auch hin und wieder mit den Setup-Modi "experimentieren" muss.
Zahlreiche Einstellparameter für Bild und Ton ermöglichen zudem eine differenzierte Optimierung der kompletten Heimkinokette. Ein Vorteil, den viele Freunde des großen Bildes zu schätzen wissen. Nur das "Chroma Upsampling" in PAL führt zu Punktabzug.

Der Denon DVD 2200 verbindet "State of the Art" Technologie mit solider Verarbeitung und ansprechendem Design. Bei einem Preis von € 799.- bietet sich dem Käufer ein hervorragendes Preis / Leistungs - Verhältnis.

7. Bewertung

+ Gute Verarbeitung
+ Sehr gute Bildeigenschaften
+ Gutes PAL-Progressive
+ Zahlreiche Formate

- Ungenaues Chroma Upsampling in PAL
- Teilweise unübersichtliche Fernbedienung
- MP3 / JPEG Menu spartanisch

8. Technische Daten (Herstellerangaben!):

- Signalsystem: NTSC/ PAL

- Anwendbare Discs:
(1) DVD- Audio/ DVD- Video Discs
Einschichtige 12 cm einseitig bespielte Discs, zweischichtige 12 cm einseitig
bespielte Discs, zweischichtige 12 cm beidseitig bespielte Discs (1 Schicht pro Seite)
Einschichtige 8 cm einseitig bespielte Discs, zweischichtige 8 cm einseitig bespielte
Discs, zweischichtige 8 cm beidseitig bespielte Discs (1 Schicht pro Seite)
(2) Super- Audio- CDs
Einfach beschichtete 12 cm- Discs, doppelt beschichtete 12 cm- Discs, Hybrid-
beschichtete 12 cm- Discs
(3) Compact Discs (CD- DA, Video CD)
12 cm Discs, 8 cm Discs

- S- Video- Ausgang:
Y- Ausgangspegel: 1 Vp- p (75 ./Ohm) C- Ausgangspegel: 0,286 Vp- p
Ausgangsklemmen: S- Klemmen, 1 Satz / AV 1 klemmen, 1 Satz

- Video- Ausgang:
Ausgangspegel: 1 Vp- p (75 ./Ohm)
Ausgangsklemmen: Stiftbuchsen, 1 Satz / AV 1 klemmen, 1 Satz

- Komponenten- Ausgang:
Y- Ausgangspegel: 1 Vp- p (75 ./Ohm)
P B /C B -Ausgangspegel: 0,7 Vp- p (75 ./Ohm)
P R /C R -Ausgangspegel: 0,7 Vp- p (75 ./Ohm)
Ausgangsklemme: Stiftbuchse, 1 Satz

- RGB- Ausgang:
Ausgangspegel: 0,7 Vp- p (75 ./Ohm)
Ausgangsklemmen: AV 1 klemmen, 1 Satz

- Audio- Ausgang:
Ausgabepegel: 2 Vrms
Zweikanal (FL, FR)- Ausgangsanschluss: Steckbuchse, 2 Satz
Mehrkanal (C, SW, SL, SR)- Ausgangsanschluss: Steckbuchse, 1 Satz
AV 1 klemmen, 1 Satz

- Eigenschaften des Audio- Ausgangs:
(1) Frequenzgang
a) DVDs (linear PCM) : 2 Hz bis 22 kHz (48 kHz Sampling)
: 2 Hz bis 44 kHz (96 kHz Sampling)
: 2 Hz bis 88 kHz (192 kHz Sampling)
b) Super- Audio- CDs : 2 Hz bis 100 kHz
c) CDs : 2 Hz bis 20 kHz
(2) Rauschabstand : 115 dB
(3) Klirrfaktor : 0.001 %
(4) Dynamikbereich : 106 dB

- Digital- Audio- Ausgang:
Optischer Digital- Ausgang : Optische Klemmen, 1 Satz
Koaxialer Digital- Ausgang : Stiftbuchse, 1 Satz

- Stromversorgung: 230 V AC, 50 Hz

- Stromaufnahme: 27 W

- Maximale Außenmaße: 434 (Breite) x 101 (Höhe) x 318 ( Tiefe ) mm (Einschließlich vorstehender Teile)

- Gewicht: 4.7 kg

- UVP: € 799.-

Ekkehart Schmitt