Cine4Home Referenz-Test:
Sony KDL 55 / 46 W905

"Triluminos", oder:
Unsere Fernsehwelt wird bunter!

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Full HD erfordert hochwertige Kabel:

AL-Kabelshop



Die Sony Nachfolger der bereits sehr guten HX855 Reihe kommen nicht mit Marketingblasen à la Gesten- oder Sprachsteuerung oder auch Quadcore-Prozessoren, um besser Angry Birds spielen zu können, sondern greifen das Problem des ungenügenden Farbraumes unserer bisherigen Videonorm (REC.709) auf.

„Triluminos“ heißt das Schlagwort, dem wir auch ein eigenes Special gewidmet haben. (siehe Anhang). Unsere Fernsehnorm beschränkt die Farben im Vergleich zum originalen Kino-Farbraum enorm. Bedingt ist dies dadurch, dass der Farbraum sich immer noch an den Phosphoreigenschaften von alten Röhren-Geräten orientiert. Mit anderen Worten: Alle Blu-Rays, TV-Sendungen oder DVDs haben einen viel kleineren Farbraum, als wir ihn aus dem Kino kennen, darum wirkt die Wiedergabe im heimischen Wohnzimmer auch immer „flauer“ als im Kino. Vielen Käufern von TV-Geräten ist ein perfekt auf Rec.709 kalibrierter Fernseher einfach nicht bunt genug. Allerdings erkennen alle Verfälschungen bei Gesichtsfarben und sind nicht bereit, zu Gunsten von mehr Farbe rote oder grüne Gesichter zu akzeptieren.



Wie sieht also nun der Lösungsansatz von Sony aus? Da wir bereits ein ausführliches Special dazu online haben (siehe Anhang), werden wir an dieser Stelle nur kurz auf die Technik eingehen. Normalerweise werden für die Hintergrund Beleuchtungen bei allen LED/LCD Geräten „weiße“ LEDs verwendet. Diese bestehen genau genommen aus blauen LEDs mit einer aufgetragenen weißen Phosphorschicht. Sie wird zum Leuchten angeregt und sorgt für ein Farbspektrum, das für die herkömmliche Videonorm ausreichend ist.

Sonys Triluminos-TV verwendet ebenfalls blaue LEDs, aber ohne diese Standard-Beschichtung. Die LEDs sind gekoppelt mit einer speziellen Schicht aus „Quantum Dots“, die durch Lichtanregung zum Eigenleuchten angeregt werden. Das eigentliche LCD-Panel hat weiterhin Farbfilter, nur das Hintergrundlicht ist anders konstruiert. Dies hat gegenüber einer Vollschicht aus Quantum Dots (statt Farbfiltern) folgende Vorteile: Die Kosten werden im Rahmen gehalten und Sony ist frei bei der Panelwahl.

In diesem Test berichten wir über alle erhältlichen Größen der neuen W905-Serie. Die entsprechenden Messwerte werden später für alle Geräte aufgeführt, der Bildeindruck ist bei allen Größen der gleiche.


Wir verweisen im Voraus auf unsere Testkriterien, die ausführlich in unserem Know How Special: " Das Warten hat endlich ein Ende, TV-Tests bei Cine4Home " beschrieben werden.



Beschreibung: Beschreibung: http://www.cine4home.de/knowhow/TV-Testkriterien/Icon1.jpg
1. Gerät im Detail

Sony nennt sein neues Chassis-Design „Sense of Quartz“: Der Rahmen des TV besteht aus geschliffenem Aluminium, die vordere Kante erhielt einen Facettenschliff und hat einen türkisfarbenen Schimmer.



Diamond Cut


Die Verdickungen im unteren hinteren Teil dienen der Vergrößerung des Lautsprecher-Volumens.



Standfuß


Der runde Standfuß besteht aus Aluminium mit einer Abdeckung aus verchromtem Kunststoff, mit ihm ist der Sony W905 um jeweils 15° in jede Richtung drehbar.



Logo mit unten sitzender LED-Beleuchtung

 

Zur Anbringung an der Wand können herkömmliche Vesa-Wandhalterungen verwendet werden.

 

Beschreibung: Beschreibung: http://www.cine4home.de/knowhow/TV-Testkriterien/Icon1.jpg

Punkte max.

erreicht

Gerät im Detail

(25)

(20)

Verarbeitung

15

12

Flexibilität

10

8

 



Beschreibung: Beschreibung: http://www.cine4home.de/knowhow/TV-Testkriterien/Icon2.jpg
2. Ausstattung

Die Ausstattung ist mit einem Wort besonders treffend umschrieben: „Reichhaltig…“ Der W905 verfügt sowohl über Tuner für SAT/Kabel, als auch DVB-T. Sie sind allerdings nur einfach ausgeführt, Doppeltuner fehlen leider im diesjährigen Lineup. Für die Vernetzung stehen sowohl W-Lan als auch Bluetooth zur Verfügung. Große Besonderheit ist eine zweite spezielle Fernbedienung mit NFC Unterstützung: Hält man hier ein NFC fähiges Sony-Handy gegen die Fernbedienung, wird über Wifi-Direct eine Direktverbindung zum TV hergestellt. Vorkenntnisse braucht man nicht, denn ohne langes Konfigurieren wird der Handy Bildschirm 1:1 auf dem TV gespiegelt. Auch die Wiedergabe von Fotos oder HD-Videos wird so unterstützt. Dies läuft auch sehr flüssig und intuitiv und erleichtert die Multimedianutzung ungemein.



Wifi Direkt


Handys von anderen Herstellern können direkten Kontakt über Wifi-Direkt mit den W905 aufnehmen, eine NFC-Kopplung wird hier aus programmiertechnischen Gründen nicht möglich.

Ferner stehen drei USB-Anschlüsse zur Verfügung, über eine externe Festplatte ist eine Aufnahmemöglichkeit für den Tuner gegeben.



I-Manual, Elektronische Bedienungsanleitung


Auch der W905 ist schlau: „Smart TV“ wird mit einem freien Browser sowie diversen Apps unterstützt, Facebook und Skype sind voll integriert. Die Sony eigenen Dienste „Music Unlimited“ und „Video Unlimited“ erfahren demnächst ein großes Update. Sie sind damit sehr gute Alternativen zu anderen „On Demand“ Diensten, die allerdings auch vom W9 unterstützt werden. Eine DLNA Unterstützung versteht sich hier fast von selber.


Internet Basierter EPG


Den größten Schritt hat Sony (endlich) beim EPG vollzogen: So kann man jetzt auch einen Internet basierten Dienst wählen, weiterhin stehen verschiedene Suchen zur Auswahl.

 

Beschreibung: Beschreibung: http://www.cine4home.de/knowhow/TV-Testkriterien/Icon2.jpg

Punkte max.

erreicht

Ausstattung

(30)

(28)

Tuner

20

18

Anschlüsse

5

5

Schnittstellen

5

5



Beschreibung: Beschreibung: http://www.cine4home.de/knowhow/TV-Testkriterien/Icon3.jpg
3. Bedienung

Durch die vielen Funktionen, die ein modernes TV Gerät heute bietet, ist eine schlüssige und einfache Bedienung wichtig. Dies ist Sony in der Vergangenheit leider nicht immer gelungen. Für die aktuelle Modellreihe hatte man aber eine Überarbeitung der Menüstruktur versprochen…

 

3.1 Ersteinrichtung

Bei der Ersteinrichtung erscheinen keine großen Neuerungen, bis auf die Tatsache, dass jetzt auch die zusätzliche BT-Fernbedienung (s.u.) mit dem Fernseher „verheiratet“ werden muss. Für die Sortierung der Programme steht weiterhin das PC basierte Programm „Sony Program Editor“ bereit: Man lädt die Suchergebnisse des TVs auf einen USB Stick und liest diesen dann in den Programm Editor ein, mit dem man sie dann sortieren kann. Die Sortierung, Gruppierung und Löschung Einzelner Sender oder Sendergruppen funktioniert mit dieser Methode sehr gut und schnell.

 

3.2 Fernbedienung

Dem W905 liegen gleich zwei Fernbedienungen bei: Einmal die normale Sony TV Fernbedienung, die wir so bereits aus der letzten Generation kennen. Sie ist aus Kunststoff, es knackt oder knarzt aber nichts und die Ränder sind sauber verarbeitet. Eine Bedienung ist nach kurzer Zeit blind möglich. Neu ist, dass man jetzt direkt über die Options Taste auch die Szenen Auswahl ändern kann, ohne den Umweg über das Home Menü gehen zu müssen.


Standard Fernbedienung


Die zweite beiliegende Fernbedienung ist per BT gekoppelt und beinhaltet den NFC-Sensor.


BT NFC Fernbedienung mit sehr guter Reichweite
und Reaktionszeit.


Es reicht für eine Kopplung eines Sony Handys mit NFC, es kurz an die Rückseite der Fernbedienung zu halten.


3.3 Bedienung im Alltag

Und täglich grüßt das Murmeltier: Es ist uns unverständlich, dass Sony jedes Jahr Kritik an seinem Bedienkonzept bekommt, aber nicht darauf reagiert.



Bekanntes Bildmenü des W9


So verwendet Sony weiterhin seine „Szenenwahl“, eine Art „Ober-Ober-Preset“, das dann auch diverse „Unter-“Auswahlmöglichkeiten bietet. Diese Verschachtelung ist wenig übersichtlich, geschweige denn intuitiv zu bedienen. Ärgerlich ist auch, dass diese Szenenwahl im Werkszustand auf einem nicht zu empfehlenden „Automatik“-Preset steht.



Zu verwenden sind in der Praxis lediglich vier Szenen, mit entsprechenden Auswahlmöglichkeiten: Szene „Allgemein“ mit Bildeinstellung „Anwender“, Szene „Kino“ mit Bildeinstellung „Kino1“, „Game“ und „Foto“. Weiterhin steht das Local Dimming in der Werksauslieferung auf „Aus“, und findet sich auch erst versteckt im Untermenü der Bildeinstellungen (was wiederum eine Art Untermenü der Szenenwahl ist). Hier sollte „Standard“ gewählt werden (mehr dazu im Bildtest). Erst im Untermenü finden wir den Punkt Dynamische LED Steuerung, die das Local Dimming aktiviert.

Die Gipfel der Unübersichtlichkeit erreicht Sony schließlich mit seiner beworbenen Triluminos-Funktion, die ja als Alleinstellungsmerkmal aktiv beworben wird. Anstatt diese Funktion direkt per Fernbedienungs-Taste umschaltbar zu machen, oder über die Optionstaste ein Direktmenü zu implementieren, ist die Triluminos-Schaltung erst im letzten Teil des Untermenüs der Bildeinstellungen erreichbar. Und sie heißt dort noch nicht einmal „Triluminos“, sondern „Farbbrillanz“, genau wie bei den Vorgängermodellen ohne Triluminos.



Ebenfalls im Untermenü ist der Schalter für das Triluminos versteckt.


Aber es gibt auch Verbesserungen zu verzeichnen: Es wurden die Haupt-Menüs jetzt grafisch sehr nett aufgewertet, die dahinter liegenden Untermenüs bekamen aber kein Upgrade. Der W905 profitiert von seinem DualCore Prozessor, der die Bedienabläufe merklich beschleunigt.


Neues Hauptmenü

 


Menü zum Einstellen der LED des W9


Kleine Anmerkung am Rande: Im Gegensatz zu Konkurrenz-Modellen verwendet der Sony W905 den DualCore ausschließlich für Smart TV- und Netzwerk- Funktionen. Er hat keinen Einfluss auf die Bildbearbeitung. Dies erledigen beim Sony getrennte spezielle Prozessoren, auf die wir noch gesondert eingehen werden.

 

3.4 Multimedia Features

Da nach unserer Auffassung die derzeitigen „Smart TV“ Evolutionsstufen in vielen Teilen noch keinen ausreichenden praktischen Nutzen bieten, beschränken wir uns auf die Foto- Features. Der Sony W9 lässt sich für die Foto-Wiedergabe dank Triluminos-Technik in den AdobeRGB Farbraum schalten! Dieser wird auch gut angenähert, wenn auch in Grün nicht ganz erreicht. Damit bietet der W9 dem Fotografen erstmals eine erweiterte und korrekte Farbwiedergabe auf einem TV-Gerät. Der Unterschied zwischen dem erweiterten Farbraum AdobeRGB und der normalen REC.709 Farbwiedergabe ist bei Fotos eklatant.

Der Mediaplayer des Sony tut sich hingegen weiterhin schwer mit .mkv Dateien, allerdings brauchen das nur unsere Freunde der „kostenlosen Internetfilme“ wirklich. Immerhin wird in der neuen Generation auch .mov abgespielt. Ein Wort zum eingebauten WIFI Modul: Für die Übertragung hoher Datenraten ist Wifi nicht wirklich zu gebrauchen, hier sollte man eine LAN Verbindung bevorzugen. Dies Problem betrifft allerdings alle von uns bis jetzt getesteten TV-Geräte mit Wifi on Board.

 

3.5 Bedienung für Profis

Gerade eine neue Technologie wie Triluminos lädt Heimkino-Enthusiasten geradezu dazu ein, sich in diversen Bildmenüs die Farbdarstellung zu „tunen“ und zu „tweaken“ bis die subjektive Perfektion erreicht ist. Doch ausgerechnet in den Farbeinstellungen haben die Ingenieure gegeizt: Wie schon alle seine Vorgänger bietet auch der W905 keinerlei Color Management. Stattdessen wurden über die Szenenwahl und die „Farbrillanz“-Funktion diverser Werks-Presets hinterlegt, natürlich ohne entsprechende Dokumentation. Immerhin verfügt der W905 über RGB Gain/Bias Regler zur genauen Anpassung der Farbtemperatur. Abgesehen von dem mangelnden Color-management sind alle grundlegenden Bildparamater vorhanden, nicht weniger, aber auch nicht mehr.

 


3.6 Fazit Bedienung und Ausstattung

Sony hat das Menü der aktuellen Modelle grafisch aufgepeppt und reaktionsschneller gemacht. Dahinter liegt allerdings das gleiche Chaos wie gewohnt. So ist es für uns unverständlich, dass der Menüpunkt zum Umschalten des Triluminos in der hintersten Menü Ebene unter Decknahmen versteckt ist.

Genauso sollte Sony dringend von seiner Szenenwahl absehen und auch Punkte wie das dynamische Backlight sollten ab Werk aktiviert sein. Warum Sony als einziger Hersteller seinen TV Geräten ein CMS vorenthält, erschließt sich uns auch nicht. Bei der Darstellung seiner Smart TV Möglichkeiten hinkt Sony ein wenig hinter der Konkurrenz hinterher. Allerdings sind diese ganzen Smart Applikationen derzeit eh nur für die wenigsten Nutzer attraktiv, ausgenommen nützliche Dinge wie HBBTV, EPG, Aufnahme und Netzwerkstreaming.

Der Sony bietet zwar keinen zweiten Tuner, allerdings nützt der auch nichts, wenn man nur FreeTV auf dem zweiten Tuner sehen kann (wie z.B. bei Samsung), oder man eine zweite Smartkarte braucht (wie z.B. bei Panasonic). Und wenn man unbedingt .MKV Container mit Raubkopien sehen muss, nimmt man eine Popcorn Hour oder einen PC, und „gut ist“. Man kann Sony als Eigner eines Filmstudios sicherlich keinen Vorwurf machen, illegale Anwendungen nicht aktiv zu unterstützen.

 

Beschreibung: Beschreibung: http://www.cine4home.de/knowhow/TV-Testkriterien/Icon3.jpg

Punkte max.

erreicht

Bedienung

(75)

(57)

Einrichtung

15

12

Bedienung im Alltag

35

27

Multimedia Features

10

9

Bedienung für Profis

15

9

 

 

Beschreibung: Beschreibung: http://www.cine4home.de/knowhow/TV-Testkriterien/Icon4.jpg
4. Bildtest

Der Bildtest des W905 fällt besonders ausführlich aus, da wir genau auf die Wiedergabe im Triluminos Betrieb eingehen. Schließlich handelt es sich hierbei um eine neue und erklärungsbedürftige Funktion, die nur „richtig angewendet“ und verstanden ihre Vorteile zeigt.

 

4.1 Farbdarstellung

Wir beginnen den Bildtest mit der Analyse der Auswirkungen der Triluminos Schaltung und überprüfen, ob auch ein normgerechtes Preset vorhanden ist.


4.1.1 Farbraum
Zuerst einmal müssen wir festlegen, in welchen „Szene-“ Modi der W905 am nächsten an den Videostandard „Rec.709“ kommt und Triluminos deaktiviert ist. Dies ist in der Szene „Allgemein / Anwender“ und noch etwas genauer in der Szene „Kino / Kino1“ der Fall. Wir müssen uns mit beiden Szenenmodi beschäftigen, da das Triluminos unterschiedlich wirkt.


Beschreibung: Cie-Aus


In der Einstellung Kino – Kino1 liegt der Sony sehr nah an der Videonorm. Auch die Einstellung Anwender liegt nur 1-2% schlechter. Aufgrund des fehlenden CMS ist eine Verbesserung nicht möglich.


Was passiert also nun bei der Zuschaltung von Triluminos?

Beschreibung: Cie_low


In der Einstellung „Farbbrillianz niedrig“ wird der Farbraum in Rot und Grün deutlich erweitert, Blau macht hingegen nur eine leichte Verschiebung. Dies ist die von uns empfohlene Einstellung, doch es gibt je nach Szenenwahl Unterschiede: Die Farbwiedergabe in den Modi „Allgemein / Anwender“ ist kräftiger als im Modus „Kino“.


Vergrößerte Farbräume gab es in der Vergangenheit schon (bei Beamern sind sie oft sogar die Regel) und meistens führten sie zu unnatürlicher Farbgebung, was vor allem in zu bunten Gesichtsfarben und Naturtönen störend auffiel. Nicht so beim W905: Im Praxistest zeigt sich, dass nicht alles „kunterbunt“ wird, sondern die Farbkompoisition natürlich bleibt, vor allem auch in den so wichtigen Gesichtsfarben.

Dies wird erreicht durch eine „intelligente“ Programmierung der Triluminos-Technologie. Es wird nämlich nicht einfach die Videonorm auf ein größeres Farbsegel „aufgeblasen“, sondern das System arbeitet dynamisch: Die Farben werden erst bei einem bestimmten Sättigungsgrad angehoben und je nach Farbton auch noch unterschiedlich. Hauttöne im Quellmaterial werden so z.B. garnicht oder nur behutsam gesteigert.


Beschreibung: Cie_med

Farbbrillianz "Mittel" steigert gerade Rot und Grün merklicher und eignet sich für Animationsfilme.

Beschreibung: CIE_hi

Farbbrillianz "Hoch" führt dann im Video Bereich zum größten Farbraum.


Für alle technisch Interessierten erklären wir im Anhang das System differenzier. Auf zwei Dinge möchten an dieser Stelle noch hinweisen:

Erstens, mit dem Erscheinen der „Mastered in 4K“ Blurays wird beim Abspielen mit einem Sony BD-Player oder PS3 ein Xv-Flag übertragen, was Triluminos im TV aktiviert. Sollte einem das nicht gefallen, lässt sich die Funktion in den Zuspielern natürlich deaktivieren. Es besteht keinesfalls ein „xv-Zwang“!

Zweitens, bei einigen TV Serien sind die Farben tatsächlich auf unsere Videeonorm optimiert (es gibt ja auch kein Filmoriginal mit großem Farbraum). Hier führt Triluminos nicht unbedingt zu besseren Ergebnissen.

 

4.1.2 Farbtemperatur
Wichtig für die Farbnatürlichkeit ist stets der Weißabgleich auf die Videonorm, das ändert sich auch beim W905 nicht. Verschiedene Werkspresets stehen zur Verfügung, doch ganz perfekt ist keines.

In der Einstellung Farbtemperatur „Warm 2“ bieten sich zu wenig Blauanteile im Bild und führen zu einem leichten Gelbstich. In der Einstellung „Warm 1“ hingegen genau das Gegentei, etwas zu viel Blau sorgt hier für eine kühle Bilddarstellung.



Dies lässt sich allerdings über den Weißabgleich schnell anpassen, denn die hier vorhandenen RGB Regler arbeiten präzise und gleichmäßig. Mit ein wenig Einstellung per Sensor erreicht man die richtige Farbtemperatur:

 

4.1.3 Fazit Farben
Kritiker werfen der Triluminos Technologie vor, sich nicht an einen Standard zu halten bzw. mit Triluminos keinen eigenen Standard zu definieren. Doch diese Argumentation ist nicht schlüssig: Das derzeitige Problem in der herkömmlichen Farbdarstellung von Fernsehern ist gerade der veraltete Videostandard, der kräftige Farbtöne des Filmoriginals oder der Wirklichkeit nicht abbilden kann. Natürlich werden beim Mastering die Farbräume konvertiert, doch was der Standard nicht hergibt, kann auch niemand „herbeizaubern“: Kräftige Farben und eine stets akkurate Farbreproduktion ist und bleibt mit dem Rec709 Standard nicht gegeben, Punkt.

Hier kommt nun Sonys Triluminos-Ansatz ins Spiel: Er soll die Farbarmut des Rec709 Standards verringern, indem stark gesättigte Farbtöne des Bildes in ihrer Intensität dank des verbesserten Spektrums verstärkt werden. Hierbei stellt sich natürlich das Problem, dass die Kaufsoftware keine zusätzlichen Farbinformationen bietet (da nach veraltetem Videostandard gemastert). Es bleibt der Signalverarbeitung also gar nichts anderes übrig, als durch eine geschickte Programmierung eine sinnvolle Farbdarstellung zu berechnen. Hierbei ließen die Ingenieure das KnowHow der Sony Filmstudios mit einfließen. Doch natürlich kann die adaptive Triluminos-Farbanpassung ebenfalls keine stets akkurate Farbreproduktion gewährleisten, genau wie der Rec709 Standard!

Sonys Triluminos-Technologie ist daher als Feature zu verstehen, das das Defizit des kleinen Farbraumes bei derzeit erhältlicher(!) Software verbessert, so wie z.B. eine 120Hz Zwischenbildberechnung das 24p Defizit von ruckeligen Filmen behebt, dynamische LED-Hintergrundbeleuchtungen den limitierten Panelkontrast beheben, usw. . Und das gelingt der Triluminos Technologie in der Praxis ausgesprochen gut: Die Farbneutralität bleibt erhalten, lediglich Farbtöne, die man aus der Wirklichkeit gesättigter kennt, werden nachbearbeitet. Signalfarben, kräftige Naturtöne etc., sie alle erscheinen mit Triluminos glaubwürdiger und ansprechender. Auf der Negativ-Seite kann es vereinzelt vorkommen, dass hier und da sich der schönende „Postkarteneffekt“ einstellt, doch das ist eher die Ausnahme. Unstreitige Vorteile bringt Triluminos bei Animationsfilmen, die im Kino ja gerade von ihren kräftigen Farben leben.

Es geht bei Triluminos gerade nicht darum, einen weiteren, eigenen Standard zu kreieren, denn an Standards mangelt es auch gar nicht. Standards helfen wenig, solange das entsprechende Software-Angebot für den Anwender nicht zugänglich ist.

Ein gutes Negativ-Beispiel sind Plasma TVs mit DCI-Farbräumen. Was nutzt dem Nutzer der große DCI Farbraum, wenn dieser bei herkömmlichen Blurays „ohne Sinn und Verstand“, sprich ohne intelligenten Algorithmus, alle Farben nur erweitert? Nichts, denn ein hoffnungslos zu buntes Fernsehbild mit falschen Hautfarben und Naturtönen sind die Folge. Natives DCI Video-Material ist nicht käuflich zu erweben, was wenig überrascht: Es handelt sich um einen Standard für Digitale Großkinos, keinesfalls für TVs oder Beamer daheim.

Sonys Lösung bietet somit den derzeit besten Ansatz, heutig erhältliches und herkömmliches Video-Material in Richtung Farbbrillanz in Echtzeit nachzukorrigieren. Dass dabei eine durchschnittliche Farbgenauigkeit wie bei Rec709 erreicht wird, ist verblüffend und lobenswert. Herkömmliche und sture Farbraummessungen sind dabei nicht hinreichend, den Algorithmus objektiv zu analysieren und zu bewerten, daher unsere erweiterten Messverfahren (siehe Anhang).

Langer Rede kurzer Sinn: Die meisten (ideologiefreien) Filmfans, die einen Triluminos TV länger gesehen haben, werden es schwer finden, sich auf REC.709 zurück zu besinnen. Es ist ein guter Kompromiss und eine gute Übergangslösung, bis endlich Herstellerübergreifend Software nach neuen Videostandards angeboten werden wird. Und wenn dies soweit ist, bringt der W905 auch durch seine QuantumDot Technologie die entsprechende Zukunftssicherheit, die bei den meisten Konkurrenzmodellen derzeit fehlt. Gleiches gilt für Adobe RGB von Fotos und xvYCC von Camcordern, mit dem W905 lassen sie sich schon jetzt nutzen. Und wer den sRGB Videostandard trotz allem bevorzugt: Ein Abschalten des Triluminos Farbraumes ist jederzeit möglich! Insofern ist für jeden das richtige Setting dabei.

 


4.2 Bildplastizität

Auch wenn man eine sehr gute Farbdarstellung erreicht, sind ein guter Kontrast und Schwarzwiedergabe für ein plastisches Bild nicht minder wichtig. Sie sorgen dafür, dass sowohl dunkle als auch helle Bilder stets realistisch ansprechend wirken.


4.2.1 Kontrast
LCD-TVs sind in ihrem nativen Kontrast begrenzt, weshalb dynamische LED-Beleuchtungen nachhelfen: Sie dimmen in Echtzeit die Helligkeit entsprechend des darzustellenden Bildinhaltes. Eine solche Funktion bietet auch der W905, doch unverständlicher Weise ist die sehr gut funktionierende Dimming Funktion des W9 ab Werk deaktiviert. So sollte der erste Schritt bei der Einrichtung des TV darin bestehen, den Punkt „Dynamische LED“ in den Bildeinstellungen auf „Standard“ zu setzten.

Ohne Aktivierung erreichen die W9 unabhängig der Größe einen nativen Kontrast von 1.500:1, was für einen guten Inbild-Kontrast sorgt. Nach der Aktivierung erhöht sich der Dynamikumfang auf 50.000:1, es wird sowohl der Schwarzwert als auch die Ausleuchtung verbessert.

 

4.2.2 Gamma
Je besser ein Fernseher die Videonorm in Sachen Gamma (Verhältnis Signalstärke zu ausgegebener Helligkeit) trifft, umso realistischer die Bildkomposition. Im Falle des Sony W905 gilt diesbezüglich: Punktlandung!



Perfektes Gamma: Werkseinstellung Gamma „0“


Uns ist noch kein TV untergekommen, der in der Werkseinstellung ein so perfektes Gamma vorweisen kann. Die Durchzeichnung des Sony ist damit sowohl in dunklen als auch hellen Bildinhalten exzellent. Nichts „versumpft“ in Schwarz oder überstrahlt in Weiß, alle Helligkeitsnuancen wirken fein differenziert. Lediglich der absolute Schwarzwert lässt in dunklen Räumen noch etwas Schwärze vermissen, hier haben die FullLED Backlits nach wie vor die Nase vorne.

 

4.2.3 Tageslichttauglichkeit
Zum täglichen Gebrauch, erstrecht im Sommer, braucht ein TV vor allem eins: Licht! Die Sony W9 erreichen kalibriert eine maximale Helligkeit von ca. 300 cd/m². Dies reicht auch zum TV-Sehen in hellen Umgebungen. Der Schwarzwert bei Tageslicht ist sehr gut, da das Panel gut Fremdlicht absorbiert. In den Genuss der kompletten Helligkeit kommt man aber nur, wenn man alle Öko Funktionen deaktiviert, die Sony quer über alle Menüs verteilt hat.

 

4.2.4 Sichtwinkel / Entspiegelung
Moderne Fernseher sollen „edel“ aussehen, weshalb nicht entspiegelte Panels nach wie vor im Trend liegen. Sony macht hier eine Ausnahme: Der W9 spiegelt recht stark, was man bei einer persönlichen Sichtung selber in Augenschein nehmen sollte. Hier sollte man bei der Aufstellung darauf achten, dass sich keine größeren Lichtquellen im Display spiegeln.

Der Sichtwinkel ist hinsichtlich Schwarzwert und Kontrast für einen Edge LED mit sehr gut zu bewerten. Man muss keinesfalls senkrecht auf das Display schauen, um eine gute Bildplastizität zu Gesicht zu bekommen. Nur die Farben zeigen unter größeren Sichtwinkeln leichte Abweichungen. Alles in allem kann der W9 aber sehr gut mit IPS Panels mithalten und gehört zum Besten an der Edge-Lit-Front. Er ist auch für mehrere Zuschauer gleichzeitig voll Wohnzimmertauglich.

 

4.2.5 Fazit Plastizität
Der Sony macht ein sehr tiefes und gutes Schwarz, vor allem nach Aktivierung der dynamischen LED-Steuerung ergibt sich ein sehr plastischer Bildeindruck. In hellen Räumen hilft die hohe (kalibrierte Helligkeit), in dunkleren Räumen kann der Schwarzwert aber mit FullLED Backlight Displays nicht ganz mithalten.

 


4.3 Bildschärfe

In der Werkseinstellung macht der W9 ein minimal überschärftes Bild, Fans des analogen Bildlooks sollten die Schärfe daher um ca. 5 Punkte im Bildmenü reduzieren. Dadurch geht der „digitale Look“ verloren.


4.3.1 Signalverarbeitung
„The same procedure as last year?” Ja, wir können uns nur jedes Jahr wiederholen: Die Signalverarbeitung der Sony TV ist mit dem Reality Pro Prozessor liegt nach wie vor einsam an der Spitze. Die Möglichkeiten der Justierung sind exzellent und die erreichbare Detaildarstellung (bei richtiger Justierung) hervorragend und zugleich doch natürlich. Besser wird es wohl erst mit 4K…

 
4.3.2 Skalierung
Der Sony gibt natives Material pixelgenau wieder, über den X-Reality besteht die Möglichkeit, Rauschen oder Pixel Anschärfen in mehreren Stufen sehr gut zu justieren und so Mängel der Quelle „auszubügeln“. Herkömmliches SD-Material wird weitgehend frei von Linearitätsschwankungen oder Interferenzen auf die native FullHD-Auflösung des Panels interpoliert, lediglich im 6MHz Bereich ergeben sicht leichte Ungenauigkeiten.

 
4.3.3 De-Interlacing
Perfekt! Nicht mehr und nicht weniger: Selbst bei schwersten Szenen kommt der W9 nicht aus dem Tritt und verflechtet die Halbbilder zu einem progressiven Vollbild. Bei Videomaterial nach dem Adaptive Motion Verfahren, bei Spielfilmen durch Rekonstruktion der originalen Frames.


4.3.4 Bewegungsschärfe
Ohne Zwischenbild-Berechnung ist der W905 ein typischer LCD-Vertreter mit dem unvermeidbaren leichten Verwischen in schnellen Bewegungen. Die Zwischenbildberechnung bei Sony „Motionflow“ genannt, bietet mehrere Stufen und schafft entsprechend Abhilfe:

„Standard“ ist ein guter Kompromiss zwischen flüssigem Bild und Artefakten. Sie produziert keinen Videolook und erhöht dennoch die Bewegungsschärfe erheblich. „Weich“ führt zum „Videolook“ pur. Hier werden auch in schnellen Bewegungen Zwischenbilder eingefügt, allerdings entstehen hier auch deutliche Artefakte. „Klar“ ist die erste Stufe einer Kombination von Zwischenbildern mit eingefügten Schwarzbildern. Man verliert zwar Bild-Helligkeit, allerdings erhöht sich die Bewegungsschärfe signifikant. Klare Empfehlung unter kontrollierten Lichtbedingungen (z.B. abends). „Klar Plus“ fügt zwei Schwarzbilder ein, reduziert die Helligkeit noch weiter und produziert in langsamen Schwenks leichtes Ruckeln. Allerdings wird die Bewegungsschärfe weiter erhöht. „Impuls“ schließlich ist die Marketing Schaltung, denn hier werden die beworbenen 800Hz erreicht (ein weiterer Kommentar ist überflüssig.)

 

4.3.4 Fazit Schärfe
Die Signalverarbeitung der W905 gehört zum besten in der FullHD-Klasse. Sowohl Skalierung wie auch Deinterlacing sind auf Top-Niveau und erlauben ein detailreiches Bild, das den 1080p-Standard voll ausreizt, ohne dabei künstlich zu erscheinen. Auch bei der Zwischenbildberechnung arbeitet die Signalelektronik zuverlässig und bietet für jeden Anwender eine sinnvolle Voreinstellung. Zu bemängeln sind nur die Artefakte in schnellen Bewegungen bei dem Preset „Weich“ und der sinnfreie Marketingmodus „Impuls“. Getoppt wird diese vorbildliche Leistung nur noch von den kommenden 4K-Modelle der X9 Serie, mehr dazu in den kommenden Tests.

 


4.4 Bildfehler / Artefakte

Bis hierhin überzeugt der W905 mit guten Ergebnissen, doch ist das Modell gänzlich fehlerfrei? Nein, leider nicht ganz, uns fielen einige LCD-basierende Mängel auf: So ist die Ausleuchtung durch die Sidelit-LEDs bedingt nicht vollständig homogen, in dunklen Szenen mit hohem Schwarzanteil fallen hellere Bereiche auf, während überwiegend helle Szenen zu den Rändern hin etwas Leuchtkraft abnehmen. Beides bewegt sich aber in Toleranzen, die im normalen Filmbetrieb nicht oder kaum auffallen. Weitere Kritik erntet das leichte Shading der Panels, die Farbtemperatur ist nicht ganz homogen über die gesamte Fläche. Auch dies wird vornehmlich nur bei Testbildern deutlich, fällt allerdings im normalen Betrieb außer bei Großflächigen Szenen so gut wie nicht auf.

Nun zum vieldiskutierten Thema „DSE“ (stehende Bildstrukturen bei bewegten Inhalten): Bei der Hifi-Forums -eranstaltung im Sony Center gab uns ein User den Tipp, entweder mit KIKA oder selbstgedrehten Videos zu testen. Gesagt getan und dazu ein (etwas polemischer) Kommentar:

Also mal ganz ehrlich, was die Öffentlich Rechtlichen auf Ihren Nebenkriegs Schauplätzen abliefern, ist an Mist nicht mehr zu überbieten. KIKA kommt qualitativ gleich nach ZDF Neo. (bei Letzterem mal eine der vielen Koch Shows ansehen). Eigentlich wäre es für die Sender doch ganz einfach, gute Qualität zu erzeugen: Eine 720p Kamera nehmen und drehen, dann unverändert senden. Aber nein, es wird mit 1080i Kameras gedreht, dann in 720p runterkonvertiert. Dabei kann höchstens ein Billig Konverter benutz werden, da die Bildqualität unterirdisch ist: Interlacing Artefakte und Treppenstufen wohin das Auge blickt. Das gleiche bei Fußball: Entweder wieder das Öffentlich Rechtliche Konvertierungs-Drama oder SKY mit unterirdischen Datenraten und entsprechenden Artefaktorgien. Uns standen mehrmals bereits Fußball Videos in hohen Datenraten in 1080i oder sogar 1080p zur Verfügung. Wenn man diese vergleicht, fragt man sich, warum wir hier auch nur einen Cent für die Fernsehsender ausgeben! Weiterhin kann man mit selbstgedrehten Videos von einer DigiCam oder einem günstigen VideoCam bei jedem(!) TV DSE produzieren. Alles in allem sollte man stets auch die Qualität des Ausgangsmaterials kritisch beäugen. Bei hochwertigem Quellmaterial zeigt der Sony W905 keine störenden Strukturen in bewegten Bildern oder Schwenks.

 


4.5 Fazit Bild

Der Sony W905 überzeugt in Sachen Bildqualität gleich auf mehreren Ebenen: Allem voran sein Alleinstellungsmerkmal die „Triluminos“ Schaltung, der es gelingt, dem Videostandard-beschränkten Farben neuen Glanz im Sinne des Kino-Origianals zu verleihen. Triluminos kann nach persönlichem Geschmack „dosiert“ oder deaktiviert werden, wenn Normtreue gefragt ist (die ebenfalls vorbildlich eingehalten wird). Das fehlende Colormangament führt allerdings zu Puntabzug.

In Sachen Plastizität erreicht der 905 für einen TV mit Seitenbeleuchtung eine beeindruckende Bildplastizität, sowohl in hellen als auch dunklen Räumen. Besonders lobenswert ist seine gute (wenn auch nicht perfekte) Blickwinkelstabilität, die die Konkurrenz von Samsung weit hinter sich lässt. Besser sind nur zonenbasierende, hintergrundbeleuchtete TVs.

Auch bei der Bildschärfe gibt es kaum etwas zu bemängeln. Die Reality Creation wird hier erneut ihrem guten Ruf gerecht und bietet sowohl bei HD- als auch SD Material eine Detaildarstellung Artefaktfreiheit auf Referenzniveau.

Kritikwürdig sind gelegentliche Artefakte bei der Zwischenbildberechnung und LCD-Panel typische Nebeneffekte wie leichtes Clouding, eine nicht ganz homogene Farbtemperatur und eine ebenfalls nicht ganz homogene Ausleuchtung.

 

Beschreibung: Beschreibung: http://www.cine4home.de/knowhow/TV-Testkriterien/Icon4.jpg

Punkte max.

erreicht

Bildqualität

 

 

 

 

 

Farbdarstellung

(30)

(25)

Farbraum

15

14

Farbtemperatur

15

11

 

 

 

Bildplastitzität

(63)

(52)

Kontrast/Gamma

25

20

Kontrast Tag

25

22

Blickwinkel

13

10

 

 

 

Bildschärfe

(82)

(76)

Signalverarbeitung

20

19

Skalierung

21

20

De-Interlacer

21

20

Bewegungsschärfe

20

17

 

 

 

Bildfehler/Artefakte

30

25

 


Beschreibung: Beschreibung: http://www.cine4home.de/knowhow/TV-Testkriterien/3d.jpg

5. Bilddarstellung in 3D

Der Hype scheint bei den meisten Verbrauchen schon vorbei: Vor einem Jahr noch kaufentscheidend, nimmt 3D für viele nicht mehr den großen Stellenwert ein, da es im Alltag gar nicht oder nur wenig genutzt wird. Dementsprechend kompakt unsere Ergebnisse:


5.1 Ausstattung 3D

Wie viele LCD-TVs, arbeitet der W9 arbeitet mit aktiven Shutterbrillen, die jetzt per allerdings Funk und nicht mehr per Infrarot Betrieben werden. Dies erlaubt eine wesentlich zuverlässigere Signalsteuerung ohne Ausfälle und ohne Beeinträchtigung der Fernbedienungen. Auf Signalebene ist eine gute 2D zu 3D Konvertierung enthalten, sowohl Triluminos als auch die Reality Creation bleiben bei 3D Wiedergabe auf Wunsch erhalten. Besonders Triluminos ist dabei vom Vorteil, weil durch den großen Lichtverlust der Shutterbrillen die Farben an Leuchtkraft verlieren, was durch den erweiterten Farbraum teilweise wieder kompensiert werden kann.

 

5.2 3D-Helligkeit

Die W9 Geräte erreichen ca. 100cd/m² Leuchtdichte bei 3D. Dies ist für schummrige Abendbeleuchtung ausreichen, bei Tageslicht aber einfach zu wenig. Dieses Problem teilt sich der Sony aber mit den meisten Konkurrenten mit aktiver Shuttertechnik (bauartbedingt) Die passive 3D Technologie ist in dieser Hinsicht klar überlegen.

 

5.3 3D-Effekt

Die 3D Raumtiefe ist gut, durch Zuschalten des Reality Pro holt man dabei noch einmal deutlich Detailschärfe selbst aus guten Filmen wie Avatar heraus. Die gute Zwischenbildberechnung sorgt für eine hohe Glaubwürdigkeit auch in bewegten Szenen.

 

5.4 Bildfehler 3D

Zuerst die gute Nachricht. Man kann bei den neuen Sony TVs endlich den Kopf bewegen, ohne Bildfehler zu produzieren. Nun die schlechte: Leichtes Ghosting ist stets vorhanden.

 

5.5 Fazit 3D

Der Sony W9 macht seinen Job bei 3D gut. Durch den Reality Prozessor erfolgt eine klare Verbesserung, auch Triluminos wirkt positiv in 3D. Alles zusammen erreicht der TV so zwar kein Referenz Status, doch es gibt deutlich schlechtere 3D Bilder am Markt. Wenigstens wird auch hier bei 3D die volle HD-Auflösung wirklich erreicht.

 

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Punkte max.

erreicht

3D Darstellung

(40)

(31)

 

 

 

Ausstattung

10

10

Helligkeit

10

6

3D-Effekt

10

7

Bildfehler

10

8

 

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6. Tonqualität

Sony versucht bei der W9-Reihe durch Vergrößerung des Volumens der Lautsprecher den Ton zu verbessern. Der Ansatz ist gut, allerdings ist immer noch das Problem der nicht direkt abstrahlenden Lautsprecher vorhanden. Der W9 macht seinen Job recht gut, für allgemeines TV-Sehen ist der Sound nutzbar. Allerdings sollten echte Cineasten sehr schnell eine externe Lösung erstehen, da Kino Feeling nicht aufkommen will und auch nicht kann.

 

Tonqualität

45

28



Beschreibung: Beschreibung: http://www.cine4home.de/knowhow/TV-Testkriterien/Icon6.jpg
7. Ökobilanz

Die Geräte der W9-Reihe sind „A+“ zertifiziert. Da wir derartige Einstufungen für komplett praxisfremden Quatsch halten (da sie auf praxisfremden Presets beruhen), werden wir demnächst unsere eigenen Energie Aussagen treffen. Man sollte sich fragen: Will ich mit guter Qualität Fernsehen oder Energiesparen? Wenn man nicht gerade einen stromfressenden Plasma vor sich hat, sollte nicht der Verbrauch im Vordergrund stehen!

Und dann war da noch das Cadmium: Sony verwendet in den Beleuchtungs-Gläsern mit den Quantum Dots 0,01gr Cadmium. Diese Menge entspricht 1/500 des Cadmiums in einer herkömmlichen AA (Mignon) NiCd-Batterie. Wenn man bedenkt, wie viele Akkus und Batterien wir schon in unseren Händen hatten, die also ein Vielfaches dieser Menge enthielten, ist das zwar nicht schön, aber unbedenklich. Weiterhin ist das Cadmium nicht frei zugänglich, sondern in den Gläsern vor den LED fest eingegossen. Wenn Sie also nicht vorhaben, Ihren W905 mit einem groben Werkzeugen zu bearbeiten ist das verwendete Cadmium unbedenklich. Alle TV-Geräte sind übrigens als Sondermüll zu behandeln, auch ohne Triluminos. Quecksilber in Energiesparlampen finden wir da weitaus bedenklicher.

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Punkte max.

erreicht

Ökobilanz

20

15

 


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8. Bewertung und Preis- / Leistung

Ist Triluminos wirklich der „Heilsbringer? Mit Sicherheit ist Triluminos nicht so perfekt, wie Material im nativen DCI Farbraum. Nur steht uns dieses nicht zur Verfügung. Und auch, wenn 4K Material mit erweiterten Farbräumen als Standard kommen sollte, ist unser herkömmliches TV-Programm noch auf endlose Jahre im kleinen Rec709-Farbraum vorhanden. Aber eben dieser veraltete Videostandard ist nur zu einem „Holland Tomaten“-Rot in der Lage und bei Grün auch nur zu einem „Apfelgrün“. Da sich bis jetzt alle Fernseher an die Norm gehalten haben, ist uns dies nicht weiter aufgefallen, unsere Augen sind da sehr tolerant. Allerdings ist es auch Fakt, dass vielen Filmfans, die Farben im echten Kino deutlich besser gefallen, als auf ihren TV Geräten.

Zu welchen Farbabstufungen die Natur fähig ist, kann jeder überprüfen, wenn er einmal an einem Sommertag in einem Wald spazieren geht. Kritiker werfen jetzt ein, die Regisseure von Filmen wollen mit ihren Farbmischungen eine Stimmung erzeugen. Allerdings gehören auch kräftige Farben zur Stimmungserzeugung hinzu, die mit verkleinerten Farbräumen nicht erreicht werden kann. Der Ansatz von Sony eine dynamisch „inteklligente“ Farberweiterung durchzuführen ist derzeit der produktivste Ansatz. So umgeht man das Problem verfälschter Hauttöne elegant, das von uns vielfach gezeigte Beispiel der 007 – Casino Royal wirft eigentlich alle Kritiken über den Haufen.



Bahamas in REC.709


Bahamas in Triluminos


So mancher wird einwerfen, dass hier Farbverfälschungen gegenüber ihren Referenz Monitoren bestehen. Diese sind meist Plasma Panels im kalibrierten Rec709 Standard. Entscheidend ist hier allerdings nicht der Monitor im zu kleinen Farbraum, sondern die Wirklichkeit, sprich Natur. Der Regisseur hat sich hier eben nicht gedacht, miese Stimmung erzeugen, indem er die Karibik wie die Ostsee aussehen lässt. Wer schon einmal in der Karibik war und gerade auch auf den Bahamas, findet diese Szene im Rec709 Standard einfach falsch! Fakt ist, bei allen Veranstaltungen und Messen auf denen wir die Triluminos Technologie gesehen haben, war noch nicht eine Person, die den erweiterten Farbraum schlecht oder als grob verfälschend empfand, ganz im Gegenteil.

Stellen wir uns zudem die Frage, was macht die Konkurrenz? Antwort: Sie hält Dornröschen-Schlaf. Anstatt auch solche Themen anzufassen, werden ihre Fernseher nur wieder „smarter“ mit Features, die Handys und Tablets wesentlich besser können. Eigene Lösungsansätze zu Themen wie Farbraum oder Skalierung finden bis Dato nicht statt.

Alles in allem ist Triluminos kein neuer Standard (das soll es auch gar nicht sein), sondern ein Feature zur nachträglichen Bildverbesserung der Farben, so wie eine Zwischenbildberechnung zur Verbesserung der Bewegungsdarstellung oder Reality Creation zur Verbesserung der Detaildarstellung. Nicht mehr, aber aich nicht weniger“

Die Hauptfrage ist allerdings, ist der Sony W9 auch ohne Triluminos ein guter TV? Uneingeschränkt Ja! Sowohl Bildplastizitöät als auch Signalverarbeitung sind sehr gut, der Blickwinkel ist für einen EdgeLit gut. Die Bewegtbilddarstellung ist erstklassig. Auch ohne Triluminos würde der Sony W905 von uns eine Empfehlung bekommen, mit Triluminos wird eine besondere Empfehlung daraus.

Die Bedienung sollte Sony aber dringend überarbeiten, zu unübersichtlich und verschachtelt ist die Feature-Struktur. Und es wird Zeit, den Geräten endlich einmal ein ColorManagenemt zu spendieren, nahezu die gesamte Konkurrenz bietet ein solches schon seit Jahren.


Innovations Highlight

Foto Referenz 1080

Signalverarbeitungs Referenz 1080

 

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Punkte max.

erreicht

Preis / Leistung

30

30

 

 

Cine4Home Gesamt-Wertungsübersicht

Urteil Sehr gut

 

Kategorie

Punkte max.

erreicht


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Gerät im Detail

(25)

(20)

Verarbeitung

15

12

Flexibilität

10

8


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Ausstattung

(30)

(28)

Tuner

20

18

Anschlüsse

5

5

Schnittstellen

5

5


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Bedienung

(75)

(57)

Einrichtung

15

12

Bedienung im Alltag

35

27

Multimedia Features

10

9

Bedienung für Profis

15

9


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Bildqualität

 

 

 

 

 

Farbdarstellung

(30)

(25)

Farbraum

15

14

Farbtemperatur

15

11

 

 

 

Bildplastitzität

(63)

(52)

Kontrast/Gamma

25

20

Kontrast Tag

25

22

Blickwinkel

13

10

 

 

 

Bildschärfe

(82)

(76)

Signalverarbeitung

20

19

Skalierung

21

20

De-Interlacer

21

20

Bewegungsschärfe

20

17

 

 

 

Bildfehler / Artefakte

30

25


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3D Darstellung

(40)

31

Ausstattung

10

10

Helligkeit

10

7

3D-Effekt

10

7

Bildfehler

10

7


Beschreibung: Beschreibung: http://www.cine4home.de/knowhow/TV-Testkriterien/Icon5.jpg

 

 

Tonqualität

45

28


Beschreibung: Beschreibung: http://www.cine4home.de/knowhow/TV-Testkriterien/Icon6.jpg

 

 

Ökobilanz

20

15


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Preis / Leistung

30

30


Wir weisen darauf hin, dass unsere Testgeräte deutsche Modelle waren,
bei Modellen aus anderen Ländern können Abweichungen auftreten.

 

05. Juni 2013,
Michael Schulz, Ekkehart Schmitt

 

 

Anhang: Triluminos Technologie


Sony präsentierte vor kurzem sein neues Frühlings-Lineup im TV Bereich. Neben dem „Über-Fernseher“ X9005 mit 4K Auflösung (wir berichteten) ist die neue LCD Reihe „W905“ von besonderem Interesse, dank einer vollkommen neuen Farbtechnologie.



Die Rede ist von der neuen „Triluminos“-Technik, die eine wesentlich leistungsfähigere Farbdarstellung bieten soll, als herkömmliche LED/LCD TVs. Farben sind ein beliebtes Thema für „Marketingaktionen“ der Hersteller und nicht selten verbergen sich hinter angeblichen Farbverbesserungen nichts weiter als leere Worthülsen oder praxisferne „Bildverbesserer“, die dem Bild oft schädlicher denn nützlich sind. Es gibt aber auch intelligente Farbkonzepte, die einen TV oder Projektor wesentlich vielseitiger machen (z.B. JVC DLA-X75 oder Sony VPL-VW1000).

 

 

Zu welcher Gattung gehört die neue Sony Triluminos Technologie? Wertet sie das TV-Bild tatsächlich sinnvoll auf, oder sorgt sie nur für unnatürliche „Bonbon“-Farben? Diese Frage beantworten wir in unserem exklusiven Technik-Special…

 


1. Das Problem mit den Farben

Das nach wie vor komplexeste Thema in Sachen Heimkino ist der Farbraum- oder -umfang. Er umschreibt alle darstellbaren Farben, die der Projektor praktisch auf der Leinwand erzeugen kann. Je nach Technik ergeben sich verschiedene Potentiale in Sachen Farben.

Ausgangsbasis ist das (Film)original, das eine sehr große Farbenvielfalt aufweist, die unserem Sehvermögen nahe kommt (großer Farbraum). Dem gegenüber steht die total veraltete Videonorm, deren Grundfarben relativ blass ausfallen und die daher nur einen Teilbereich aller Kino-Farben reproduzieren kann.



Farbräume:
Cinema (großes Dreieck) vs. Heimvideo (kleines Dreieck)


Obiges Diagramm macht die Unterschiede deutlich: Das bunte Hufeisen zeigt schematisch alle Farbnuancen, die unser menschliches Auge wahrnehmen kann. Das große Dreieck darin umschreibt alle Farbtöne, die ein digitales Kino reproduzieren kann. Das kleine Dreieck hingegen zeigt den relativ kleinen Farbraum unserer HD-Norm. Wie man sieht, besteht eine signifikante Abweichung zum digitalen Kino, unsere Videonorm kann leider nur wesentlich weniger Farbnuancen darstellen, als es das Kino voraussetzt. Zwangsläufig verloren gehen alle Farbnuancen, die innerhalb des großen Dreiecks, aber außerhalb des kleinen liegen (weiße Pfeile). Im Ergebnis heißt das: Sehr kräftige Kinofarben werden im Heimkino niemals so kräftig reproduziert, zumindest nicht, wenn man sich strikt an die Videonorm hält.

Eine 3D-Darstellung des Farbraumes zeigt noch anschaulicher, wie eingeschränkt unser Video-Farbraum tatsächlich ist und wie groß der „Raum“ der nicht darstellbaren Kinofarben im Heimkino ausfällt.



Der HD-Farbraum ist wesentlich kleiner,
als der des Kinos


Besonders kräftige Farbtöne des Kino-Originals leiden unter dieser Differenz, da vor allem kräftige Rot- und Grüntöne beim Mastering der Heimkino-Version in Sättigung und Farbton reduziert werden müssen. Sie werden gleichsam in den kleineren Farbraum „hineingezogen“.:


Die kräftigen Farben des Kinos werden im Heimkino blasser
und bieten bei weitem nicht mehr so viel Dynamik


Die Farbverschiebung fällt teilweise sehr groß aus, was besonders bei farbenprächtigen Animationsfilmen zum Tragen kommt. Aus diesem Grund empfehlen wir die Nutzung erweiterter Farbräume bei Animationsfilmen, auch wenn die Blu-rays hierfür nicht gemastert wurden.

In jedem Fall ist hier der Software-Industrie der Vorwurf zu machen: Mit HDMI und dem xvYCC-Videostandard sind die signalrelevanten Vorrausetzungen schon seit Jahren gegeben, die auch bei kräftigen Farben akkurate Kinoreproduktion wäre schon jetzt ohne Mehrkosten für den Konsumenten möglich. Dennoch ignorieren die Filmstudios diese Möglichkeiten bislang beharrlich, wahrscheinlich um in wenigen Jahren ein neues Verkaufsargument für Special Editions alter Ladenhüter aus dem Ärmel schütteln zu können.

In vielen Bereichen wurde diese Problematik bereits erkannt und weitgehend behoben: So existiert für digitale Fotografien schon lange der „Adobe RGB“ Standard, der vor allem im Grünbereich die Natur wesentlich besser abbilden kann. Camcorder setzen auf den xvYCC Standard mit ebenfalls erweitertem Farbraum. Allein die Kaufsoftware und das TV-Broadcastung setzen noch auf die veralteten Videonormen von HD (Rec709), sRGB oder PAL.

 


2. Die Triluminos / „Quantum Dot“ Technologie

Mit dem neuen W905 nimmt sich Sony der Farbraumproblematik „Natur/Kino vs. Videonorm“ an und verspricht einen wesentlich erweiterten Farbraum, gegenüber herkömmlichen Fernsehern. Möglich gemacht wird das durch die neue „Quantum Pixel“ Technologie als Teil der Triluminos Serie. Was ist der Unterschied zu herkömmlichen LCD-Technik?



Das Bild oben zeigt stark vereinfacht den Aufbau eines LCD-TVs: Als Lichtquelle kommen weiße LEDs zum Einsatz, die eine Diffusorscheibe gleichmäßig leuchten lässt. Auf dieser Beleuchtungsschicht befinden sich die Polarisationsfilter und die LCD-Schicht mit kleinen Flüssigkristallkammern, die die Helligkeits-Modulation durchführen.

 


LCDs arbeiten grundsätzlich monochrom (grau / farbneutral), das heißt, sie erzeugen keine Farben. Die zur Farbmischung notwendigen Grundfarben Rot, Grün und Blau entstehen einfach durch winzig kleine Farbfilter, die auf den einzelnen LCD-Kammern befestigt sind. Drei solcher farbigen „Subpixel“ (1xR,1xG,1xB), ergeben einen Pixel, die resultierenden Farbe ergibt sich aus der Mischung.

Ein Filtersystem hat grundsätzlich einen entscheidenden Nachteil: Es reduziert die Lichtausbeute! Je reiner man die entsprechende Grundfarbe aus dem weißen Licht der LED-Beleuchtung herausfiltert, desto dunkler. Ein reines Grün ist zwangsläufig dunkler, als ein Apfelgrün. Aus diesem Grund fallen die Farbfilter der Subpixel bei herkömmlichen LED/LCD TVs nur so kräftig bzw. schwach aus, wie von der Videonorm verlangt, um eine möglichst hohe Restlichtausbeute zu erhalten.

Für die Wiedergabe von Film-Konserven und TV-Serien ist daran nichts auszusetzen, denn schließlich hält sich der Fernseher an die Normen, die extra für ihn geschaffen wurden. Allerdings: Moderne Smart-TVs decken ein immer größeres Anwendungsgebiet ab: Für digitale Fotografien, selbst gemachte Filme etc. etc., und eben diese unterstützen schon längst größere Farbräume.



Wer also einen möglichst vielseitigen und zeitgemäßen Fernseher anbieten will, der muss eine Technologie finden, die einen großen Farbraum ohne starken Helligkeitsverlust erzeugt. Die Ansätze sind verschieden, von wenig aussichtsreich (Panasonics neues „Studio Master Panel“ leidet weiterhin unter den typischen sequentiellen Plasma-Artefakten) bis hin zur viel versprechenden aber immer noch nicht erhältlichen OLED-Technologie.

Sonys Ansatz liegt daher dazwischen: Statt veraltetes Plasma oder nicht marktreifes OLED konzentrierte man sich auf die etablierte LED/LCD Technologie und suchte eine Möglichkeit, diese farblich aufzuwerten. Man wurde fündig bei der Quantum Dot Technologie.

„Quantum Dots“ sind Nano-Kristalle, die durch zugeführtes Licht zum Eigenleuchten angeregt werden. Die Farbe des Eigenleuchtens kann beeinflusst werden, so dass es Quantum Dots in den benötigten Grundfarben Rot, Grün und Blau gibt. Ihr entscheidender Vorteil: Sie leuchten in sehr reiner Form, ähnlich wir farbige LEDs, und sind dennoch sehr hell. Sie kombinieren also reine Grundfarben mit hoher Helligkeit, wozu die herkömmliche "Weiß-LED" nicht in der Lage ist.



Diese Quantumdots werden in RGB-Reihenfolge auf ein Glas in TV Größe aufgetragen und dieses als Streulichtscheibe als Schicht in den TV-Screen eingefügt. Die weißen LEDs als Lichtquelle entfallen ebenfalls und werden durch blaue ersetzt. Dieses besonders energiereiche blaue LED-Licht regt die einzelnen Quantum Dots als eine Art farbiges Hintergrundlicht zum Leuchten an.



Durch die Quantum Dots wird die Farbreinheit erhöht und der Lichtverlust von „reinen“ Grundfarben minimiert. es wird kein Licht mehr „verschwendet“, denn: Das ohnehin schon reine Spektrum der Lichtquelle wird durch die Farbfilter der Subpixel-Zellen in der Helligkeit nicht so sehr reduziert, wie es bei herkömmlicher LED-Lichtquelle der Fall wäre (Farbfilter sind weiterhin existent bei Triluminos TVs.)


Originalaufnahmen der Sony Quantum Dot Subpixel


In unserer Makroaufnahme sieht man die „fertigen“ Subpixel des LCD Screens, sie sollen einen größeren Farbraum ermöglichen.

 


3. Die Farbraum-Messungen der neuen Triluminos-TVs

Soweit die Theorie und Technologie, die Sony bei seinen neuen Triluminos TVs einsetzt. Es bleibt zu überprüfen, ob die versprochene Vergrößerung des Farbraumes auch tatsächlich erreicht wird.



Im Diagramm oben sehen wir das „Versprechen“ des Herstellers, dass der native Triluminos-Farbraum gegenüber herkömmlichen LED/LCD TVs (respektive HD-Farbnorm) deutlich vergrößert ist und dem des (Film-)Originals wesentlich näher kommt. Wir haben das Anhand des KDL55-W905 Modells in der Praxis überprüft. Dafür muss man erst einmal die entsprechenden Bild-Parameter „identifizieren“, was gar nicht so einfach ist.

Im Menü findet sich eine so genannte „Szenenauswahl“ unter deren Auswahlmöglichkeiten sich die Modi „Allgemein“ sowie „Kino“ als möglichst praxistauglich erwiesen haben.



Im Grunde genommen handelt es sich bei der Szenenwahl um „Über-Presets“, sprich Speicherbänke, unter denen bestimmte Einstellungen abgelegt sind. Sie beeinflussen auch die Parameter des eigentlichen Bildmenüs:



Erst in der Kategorie „weitere Einstellungen“ (Untermenü des Bildmenüs) stoßen wir auf die Parameter, die die Farbraumdarstellung des KDL55-W905 direkt beeinflussen. Selbsterklärend ist „Weißabgleich“, mit dem wir die Farbtemperatur von neutralen Graustufen auf die von der Videonorm verlangten 6500K/D65 kalibrieren.



Mit dem Weißabgleich lässt sich die Farbtemperatur des W905 schnell und genau kalibrieren


Die Funktion „Farbbrillanz“ ist schließlich der Wahlschalter des eigentlichen Farbraumes in vier Stufen: „Aus“, „Niedrig“, „Mittel“ und „Hoch“. Im ganzen Geflecht von „Szenenwahl“, „Farbmodi“ usw. ist diese Funktion nach unserem Ermessen für den Laien zu versteckt positioniert. Selbst einem geübten Tester erschließt sich das „Mehrere Ebenen“ System nicht intuitiv. Doch wenn man es einmal verstanden hat, lassen sich die Farben schnell korrigieren.

„Farbbrllanz: Aus“ sollte folgerichtig keinen Gebrauch vom erweiterten Farbraum machen, was unsere Messung auch belegt:


Farbbrillanz: „Aus“


Der resultierende Farbraum orientiert sich am Rec709 bzw. sRGB Farbraum und trifft diesen auch gut. Die letzte Perfektion lässt sich mangels Color Management leider nicht erreichen. Wie genau der Fernseher Realbilder farblich in diesem Modus reproduziert, untersuchen wir im nächsten Kapitel.



Farbbrillanz: „Niedrig“


Mit Farbbrillanz „niedrig“ wird der Farbraum bereits merklich erweitert, allerdings noch nicht so weit, wie in den Sony-Prospektdaten abgebildet. Diesen Modus merken wir uns vor als eventuellen Kompromiss zwischen Farbenpracht und Farbgenauigkeit vor.



Farbbrillanz „Mittel“



Noch größer wird der Farbraum in der Einstellung „Mittel“. Hier erreicht der W905 deutlich eine Farbraumgröße, die von herkömmlichen TVs nicht mehr geboten wird.



Farbbrillanz „hoch“

In der Einstellung „Hoch“ erreicht der Farbraum schließlich seine maximale Größe, die es tatsächlich mit Adobe RGB, xvYCC und DCI aufnehmen kann.


Sony hat also nicht zuviel versprochen, tatsächlich bietet die neue Triluminos Technologie mit Quantum Dots einen wesentlich größeren Farbumfang als herkömmliche LED/LCD TVs oder als die Videonorm. Kein anderer Fernseher in unserem Test konnte bisher so „bunt“.

 


4. Farbgenauigkeit in der Praxis – Nur bunt oder auch authentisch?

Bis hierhin wissen wir also, dass Sonys W905 mit neuer Triluminos-Technologie zu einem sehr großen Farbraum und damit zur Darstellung besonders bunter Bilder tatsächlich in der Lage ist. Für AdobeRGB-Fotos und Camcorder mit xvYCC Aufnahme mag das auch nützlich sein, doch wie sieht es mit dem häufigsten Bildmaterial aus, mit dem es ein TV zu tun hat: Spielfilme von Blu-ray / DVD und TV-Übertragungen? Sie sind nach wie vor nach herkömmlichem Videostandard produziert und gar nicht für so große Farbräume vorgesehen. Verfälscht Sonys neuer TV hier die Farben alle in Richtung „viel zu bunt“ und provoziert damit eine unnatürliche Farbdarstellung? Dies wäre kontraproduktiv, denn Sony verspricht mit der Triluminos Technologie genau das Gegenteil, eine Verbesserung der Farben.

Um die Farbgenauigkeit eines TVs adäquat zu überprüfen, reichen herkömmliche Messprogramme nicht mehr aus. Der Grund dafür ist, dass solche Programme nur sehr wenige Farben analysieren und nicht die eigentlichen Mischfarben. Zur analogen Zeit war dies genug, doch moderne Farbalgorithmen arbeiten nicht mehr zwingend nach dem „linearen“ Mischverfahren, sondern sind nicht selten intelligent angelegt. Aus diesem Grund hat Cine4Home exklusiv auf Messverfahren umgestellt, die komplette Farbpaletten analysieren und so differenzierte Aussagen über die Farbgenauigkeit, sogar in Bezug zu Realbildern ermöglichen. Diese einzigartige Analyse haben wir angewendet, um die Farbqualität der verschiedenen Modi des W905 zu untersuchen.



Farbbrillanz „Aus“:
Der Farbraum des W905 (blau)
liegt sehr nahe der Videonorm (rot)


Zunächst untersuchen wir die Farbgenauigkeit bei abgeschalteter Farbbrillanz, bei der die erste messtechnische Untersuchung gut abgestimmte Grundfarben gemäß Videonorm aufzeigte (vgl Kapitel 3).



Auch niedrigere Farbhelligkeiten sind linear
und normgerecht


Die Farbräume (Norm vs. TV) sind fast deckungsgleich, die größte Abweichung zeigt sich in der Grundfarbe Blau, die beim W905 ein wenig in Richtung Zyan verschoben ist. Beeinträchtigt werden dadurch aber nur fast komplett gesättigte Blautöne. In dunklen Bereichen „wandert“ die Sekundärfarbe Magenta etwas in Richtung Rot.



Die DeltaE-Analyse (unten rechts) zeigt die Farbabweichungen zwischen Originalbild (oben) und TV Bild (unten links)


Grün bedeutet: Keine sichtbare Abweichung
Gelb bedeutet: Leichte Abweichung
Orange / Rot bedeuten: Deutliche Abweichung


Vergleicht man komplette Farbpaletten, so zeigen sich die Farbabweichungen in der Darstellung differenzierter ab. Nur wenige Farbtöne zeigen eine sichtbare Abweichung, in der Detla E Analyse rechts „gelb“ markiert. Betroffen sind ausschließlich Blautöne, was die Ergebnisse der Farbraummessung bestätigt.

Wie genau bildet der Sony W905 aber nun Realbilder ab? Wichtig sind zweifelsohne Hauttöne, denn auf diese ist unsere Wahrnehmung besonders geeicht und ungesunde Gesichtsfarben fallen sofort auf.



Die Farbdifferenzanalyse zeigt: Keine Abweichungen


Unser Realbildtest zeigt: Es gibt keinerlei Abweichungen in den Hauttönen und auch die Umgebung wird akkurat dargestellt. Die Farbreproduktion ist hervorragend.



Unser nächstes Beispielbild zeigt eine Mischung aus Rot- / Grün- und Blautönen, die Analyse zeigt: Lediglich in kräftigen Blaubereichen sind leichte Abweichungen zu verzeichnen.

Alles in allem ist der Sony KDL55-W905 bei abgeschalteter Farbbrillanz zu einer akkuraten Farbreproduktion gemäß Videonorm fähig, auch ohne Colormanagement zur nachträglichen Kalibrierung. Seine Triluminos Vorteile spielt er in diesem Modus allerdings nicht aus, sondern ist genauso „blass“ wie jeder andere LED/LCD TV. Interessant wird es bei aktivierter Farbbrillanz:



Farbrillanz „Niedrig“ erweitert den Farbraum in
den Grundfarben Grün und Blau


Im „Niedrig“-Setting wird der Farbraum in Richtung Grün und Rot ausgeweitet, Blau verändert sich fast nicht. Dadurch werden wesentlich kräftigere Farben möglich, als es die Videonorm vorsieht.


Linearer Grundfarbverlauf,
Cyan driftet nahe an Schwarz etwas in Richtung Grün ab


Die Analyse der Primär- und Sekundärfarben, zeigt dass die Erweiterung bei kräftigen Farben sehr linear ausfällt. Besonders profitieren hiervon Animationsfilme und Videospiele, da sie meist auf eine sehr bunte Farbdarstellung getrimmt sind.



Bunte Farben werden kräftiger dargestellt (rechts)


Die Darstellung des W905 mit erweitertem Farbraum repräsentiert die Farbenpracht wesentlich authentischer, als die zu blasse Darstellung nach Videonorm, bei der alle starken Farben in ihrer Sättigung beschnitten werden. Dieser Vorteil gilt für die meisten Systeme mit erweitertem Farbraum, die „Spreu trennt sich erst vom Weizen“, wenn man Gesichts- und Hauttöne darstellt. Sind sie ebenfalls zu bunt, ist der erweiterte Farbraum für Realfilme nicht geeignet. Wir machen den Test:




Links: Original / Mitte: Sony W905 / Rechts: Farbabweichung DeltaE


Unsere Realbild-Analysen zeigen, dass die Hautfarben trotz des erweiterten Farbraumes hervorragend abgebildet werden und nur minimal kräftiger erscheinen. Die Natürlichkeit bleibt bewahrt.



Rechts: Sony W905


Bunte Motive werden hingegen noch strahlender in ihrer Leuchtkraft mit merklich reineren Farben dargestellt. Anscheinend ist hier eine geschickt programmierte Farbmatrix am Werk. Um diesem Phänomen auf den Grund zu gehen, überprüfen wir eine entsprechend vollständige Farbpalette.



Farbgenauigkeit Farbbrillanz „niedrig“:
Orangetöne der Palette bleiben unverfälscht


Die Analyse zeigt, dass besonders kräftige Farben „bunter“ gemacht werden und gegenüber der Videonorm dies auch deutlich wird: In der DeltaE Analyse sind sie gelb markiert. Bei Hautfarben handelt es sich aber um Orangetöne und genau diese werden von dem TV weniger „nachgefärbt“. Noch genauer wird dies, wenn man gezielt eine Orangepalette analysiert:



Blassere Orangetöne entsprechen Hautfarben


Das Ergebnis ist verblüffend: Die typischen Haut-Orange-Töne werden nicht merklich verändert, das DeltaE Diagramm bleibt im „grünen“ Bereich. Dies erklärt die gesunden Hautfarben trotz erweitertem Farbraum. Den Programmierern ist hier eine sehr gute Balance aus Videonorm-Neutralität und erweiterten Grundfarben gelungen.

Noch deutlicher wird die Farbtransformation, wenn man die Farbspreizungen der drei Grundfarben analysiert:


Hier zeigt sich, dass der Sony Triluminos Farbraum im „Niedrig“-Setting nicht stur alle Farbtöne erweitert, sondern nur in ohnehin schon gesättigten Bereichen der Farbpalette tätig wird. Durch diese nicht lineare Vorgehensweise bleiben alle farblich mäßig gesättigten Bildinhalte unverfälscht (in den DeltaE-Diagrammen oben grün markiert). Damit ist ein sehr guter Kompromiss zwischen erweitertem Farbraum und Videonorm gelungen, der das Bild nicht grundsätzlich unnatürlich einfärbt.

 


Farbbrillanz „Mittel“ mit noch größerem Farbraum


Mit Farbbrillanz „Mittel“ wird der Farbraum weiter vergrößert, sowohl in Grün als auch Rot. Nun werden stark gesättigte Farben noch kräftiger abgebildet.



Unsere Farbanalyse zeigt, dass die Abweichungen von der Originalpalette noch deutlicher ausfällt, als im Modus niedrig. Allerdings leiden nun auch die relevanten Orangetöne, sie erscheinen leicht kräftiger.



Frodos Gesichtsfarben werden merklich kräftiger


In den Hautfarben wird dies mit einem zu kräftigen Teint der Protagonisten für den Betrachter merklich. Die Abweichungen bewegen sich zwar noch in einem akzeptablen Bereich, doch von perfekter Reproduktion kann keine Rede mehr sein.



Profitieren können aber durchaus noch Motive von sehr farbkräftigen Objekten, wie Obst oder Blumen. Die Farbenpracht der Natur wird besser abgebildet.

Vollkommen ausgereizt wird der Farbraum schließlich im „Hoch“ Setting:


Farbbrillanz „Hoch“ führt zu dem
größten Farbraum


Die Grundfarben Rot und Grün werden noch einmal deutlich reiner, das Bild dadurch übrigens keinesfalls dunkler. Hier ist aber nun ein Maß der Farbraumvergrößerung erreicht, das gegenüber der Videonorm nicht mehr ausgeglichen werden kann.



Nahezu alle Farben sind nun merklich übersättigt. Zwar ist die Abweichung bei Orange geringer, aber auch Hautfarben scheinen nun deutlich übersättigt.



Bei Farbbrillanz hoch werden Hauttöne zu kräftig abgebildet (Bildmitte)


Nützlich ist dieses Setting aber ebenfalls für Zeichentrick- oder CGI Filme und Videospiele. Sie erscheinen strahlend bunt und leben noch besser von ihren Farben.

Anmerkung:
Alle obigen Messungen beziehen sich auf die „Szenenwahl Allegmein/Anwender“. Bei Szene „Kino“ sind noch feinere Dosierungen des Triluminos Farbraumes möglich, da die „Farbbrillianz“ Funktion dort moderater arbeitet.

 


5. Fazit

Unser Technik-Special hat gezeigt: Die neue Sony Triluminos Technologie mit Quantum Dots ist wie vom Hersteller beworben zu einem wesentlich vergrößerten Farbraum in der Lage, ohne dass Helligkeit im Bild geopfert werden muss. Das blaue LED Licht regt die kleinen Spezialkristalle hinter dem LCD-Screen zu farbreinen Pixel mit höherem Rot- und Grünanteil, als es bei herkömmlicher Farbfilterung wäre.

Dieser erhöhte Farbumfang führt bei Bedarf zu wesentlich kräftigeren und ansprechenden Farben, vor allem Naturaufnahmen zeigen den „Postkarteneffekt“, den viele so lieben. Zum Glück haben die Ingenieure aber nicht den häufigen Fehler begangen, die vergrößerten Farbräume nicht mit einer entsprechend intelligenten Programmierung zu kombinieren.



Alle Farbräume des KDL-55 W905

Schwarzes Dreieck: Videonorm
Blaues Dreieck: Farbbrillanz „Aus“
Grünes Dreieck: Farbbrillanz „Niedrig“
Gelbes Dreieck: Farbbrillanz „Mittel“
Rotes Dreieck: Farbbrillanz „Hoch“


Mit Hilfe der Funktion „Farbbrillanz“ lässt sich eine individuelle Gewichtung aus kräftigen und glaubwürdigen Farben konfigurieren:

  • „Aus“ deaktiviert den erweiterten Farbraum und bietet eine herkömmliche Darstellung gemäß Videonorm. Allen „Videonorm Puristen“ ist dieser Modus zu empfehlen.
  • „Niedrig“ führt zu einem merklich erweiterten Farbraum, bei dem Naturmotive kräftiger und ansprechender abgebildet werden. Gleichzeitig werden blassere Farbtöne (zb. Hautfarben) akkurat dargestellt, so dass diese nicht zu kräftig erscheinen. Nach unseren Analysen ist dies die effektivste und intelligenteste Konfiguration.
  • „Mittel“ erzeugt einen großen Farbraum, bei dem Gesichtsfarben aber schon leicht überbetont werden.
  • „Hoch“ schließlich erzeugt einen beeindruckend großen Farbraum, der bei herkömmlicher HD-Zuspielung aber grundsätzlich zu übersättigten Farben führt. Für Animationsfilme und Videospiele führt er aber zu einer fantastischen Farbbrillanz. Ebenfalls nutzbar ist er bei entsprechendem Foto- und Videomaterial (AdobeRGB und xvYCC)

(Im Kino Modus sind die Farberweiterungen wesentlich moderater)


Die Kombination aus verschiedenen Presets und leistungsfähiger Farbtechnologie lässt kaum Wünsche offen, noch nie war ein Fernseher in Sachen Farben so universell einsetzbar, wie der Sony KDL55-W905. Unsere einzigen Kritikpunkte sind das verwirrende Bildmenü, in dem der unbedarfte Laie kaum die richtigen Regler findet, und das fehlende Color-Management, das eine noch weitere Verfeinerung der Farbdarstellung ermöglicht hätte.



Der Sony KDL- lässt farbtechnisch herkömmliche Plasma oder LCD TVs hinter sich und wird es sogar mit der kommenden OLED-Technologie aufnehmen können. Allen Freunden von kräftigen und dennoch glaubwürdigen Farbbildern können wir ein Probeschauen beim Fachhändler nur wärmstens empfehlen. Sony ist auf dem Weg zurück zum Technologieführer…

 




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