Cine4Home Referenz-Preview:
Sony KD-65X9005 4K LCD TV

Der hochauflösende 4K Vorreiter!

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Cine4Home verwendet ausschließlich Kabel vom
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Das „Ultra HD“ Zeitalter hat inzwischen begonnen: Schon seit einiger Zeit sind die großen 84 Zoll 4K Geräte von Sony und LG auf dem Markt, allerdings sind sie sowohl in Hinblick auf Größe als auch Preis (€17,000.- bis €25,000.-) für die meisten nicht gerade „wohnzimmertauglich“. Dies ändert sich nun: Sony bringt mit dem Modell KDLX9005 den ersten 65 Zoll UHD TV auf den Markt, parallel dazu auch ein kleineres Modell mit 55Zoll. Mit einer nativen Auflösung von 3840x2160 (rund acht Megapixel) und spezieller Skalierelektronik sollen sie in Sachen Bildschärfe und Artefaktfreiheit neue Maßstäbe setzen. Ob die neue X9-Reihe im Vergleich zur herkömmlichen HD-Konkurrenz schon heute Vorteile bringt, werden wir in unserem großen Referenz Test näher beleuchten.


Beschreibung: E:\Download\Sony X9\45f7c92a546cb8075c6078e49f3d23f8.jpeg


Unsere Testgeräte wurden uns freundlicher Weise Lange von unserem Fachhandels Partner Heimkinoraum System GmbH zur Verfügung gestellt, damit wir frühzeitig einen Test unternehmen konnten. Alle hier dargestellen Ergebnisse zeigen den Serienschnitt und sind nicht nur mit einem einzelnen Testkandidaten ermittelt worden.

Für alle, die nicht nur gerne lesen, sondern den neuen Sony Fernseher auch in Bild und Ton erleben wollen, ergänzen wir den Test nun durch einen Videobericht. In diesem gehen wir besonders auf die Alleinstellungsmerkmale weiter ein.

 


Cine4Home Videobericht

 

Wir verweisen im Voraus auf unsere Testkriterien, die ausführlich in unserem Know How Special: " Das Warten hat endlich ein Ende, TV-Tests bei Cine4Home " beschrieben werden.



Beschreibung: Beschreibung: Beschreibung: http://www.cine4home.de/knowhow/TV-Testkriterien/Icon1.jpg
1. Gerät im Detail

Außergewöhnlich ist auch das äußere Erscheinungsbild, denn das Design des X9 mit seinen integrierten aber sichtbaren Lautsprechern polarisiert.


Die Frontplatte besteht aus Gorillaglas und geht nahtlos in die Lautsprecherpartie aus schwarz eingefärbtem Glas über. Der Fuß ist auffällig klein gehalten für einen Fernseher dieser Größe, trotzdem steht der TV sicher und fäll auch bei Erschütterungen nicht um.

Beschreibung: E:\Download\Sony X9\DSC04903.JPG
Standfuß


Das Gerät ist auf dem Fuß nicht drehbar, was (merkwürdigerweise) mittlerweile kein Standard mehr heutzutage ist. Eine etwaige Wandmontage erweist sich als unkompliziert, denn der 65X9 lässt sich mit Standard-Vesa Wandhalterungen befestigen. Ungeachtet der gewählten Montageart gilt es aber zu bedenken, dass der Fernseher aufgrund der nach vorne Gerichteten Lautsprecher eine stattliche Breite von 182cm aufweist. Damit passt er z.B. in die meisten Schrankwände nicht mehr ohne Probleme hineinen.


Beschreibung: E:\Download\Sony X9\DSC04904.JPGStandfuß Detail


Auch ist der TV etwas tiefer, als üblich, was den hinten angebrachten zusätzlichen Subwoofern geschuldet ist. Schon hier zeigt sich, dass weder in Bild und Ton Kompromisse eingegeangen werden sollen, „Form follows Function“ und nicht umgekehrt!

Beschreibung: E:\Download\Sony X9\6d20ca9f0b4b6bbd1bc467b6aa2b086f.jpeg

Seitenansicht


Die Verarbeitung ist sehr gut und der Preisklasse angemessen. Alles in allem ist der 65X9 ein sehr hochwertiges Gerät mit imposanter Optik mit leichten Einschränkungen bei der Flexibilität (aufgrund der erhöhten Breite und Tiefe gegenüber Standardmodellen).

 

Beschreibung: Beschreibung: Beschreibung: http://www.cine4home.de/knowhow/TV-Testkriterien/Icon1.jpg

Punkte max.

erreicht

Gerät im Detail

(25)

(20)

Verarbeitung

15

12

Flexibilität

10

8

 



Beschreibung: Beschreibung: Beschreibung: http://www.cine4home.de/knowhow/TV-Testkriterien/Icon2.jpg
2. Ausstattung

Die Ausstattung ist nahezu identisch zur kleineren W9-Serie, weshalb sich die Ergebnisse und Wertung hier wiederholen: Der X9 verfügt über Tuner für SAT/Kabel sowie DVB-T, sie sind ab nur einfach ausgeführt. Dies enttäuscht, denn in dieser Preisklasse hätten wir eine gute Doppeltuner-Lösung erwartet. Für die Vernetzung stehen sowohl W-Lan als auch Bluetooth zur Verfügung. Große Besonderheit ist eine zweite spezielle Fernbedienung mit NFC Unterstützung: Hält man hier ein NFC fähiges Sony-Handy gegen die Fernbedienung, wird über Wifi-Direct eine Direktverbindung zum TV hergestellt. Vorkenntnisse braucht man nicht, denn ohne langes Konfigurieren wird der Handy Bildschirm 1:1 auf dem TV gespiegelt. Auch die Wiedergabe von Fotos oder HD-Videos wird so unterstützt. Dies läuft auch sehr flüssig und intuitiv und erleichtert die Multimedianutzung ungemein (vgl. Serie W9).


Fünf HDMI Eingänge inklusive ARC und MHL Support


Weiterhin stehen drei USB Anschlüsse zur Verfügung, wovon einer für externe Festplatten reserviert ist, um Sendungen aufnehmen zu können. Die Aufnahmen klappen sehr gut und auch die Verwaltung ist gut gelöst, an den Komfort und die einfache Bedienung von hochwertigen externen Set Top Boxen kommt allerdings nach wie vor kein aktuelles TV Gerät heran, auch nicht der X9005.


Apps

Opera Browser

 

Smart TV wird mit einem freien Browser sowie diversen Apps unterstützt, Facebook und Skype sind direkt integriert. Die Sony eigenen Dienste „Music Unlimited“ und „Video Unlimited“ erfahren demnächst ein großes Rundum-Update und stellen eine sehr gute Alternative zu anderen on Demand Diensten dar, die allerdings auch vom X9 unterstützt werden. Somit hat man die freie Auswahl. ARC (Audio Return Chanel) sowie auch MHP werden von der HDMI Sektion des X9 selbstverständlich ebenfalls unterstützt, ebenso wie ein DLNA Support.


Wifi Direkt

Beschreibung: DSC04710

I-Manual, Elektronische Bedienung Anleitung

Beschreibung: DSC04741

Internet Basierter EPG

Beschreibung: DSC04744

EPG Info


Die effektivste Weiterentwicklung finden wir beim EPG (Electronic Program Guide). So kann man jetzt auch einen Internet basierten Dienst wählen, weiterhin stehen verschiedene Suchen zur Auswahl.


Media Player mit DLNA Unterstützung


Auch wenn die große X9 Serie in der Grundausstattung keine Vorteile gegenüber den kleineren Brüdern bietet, so wird sie dennoch der jetzigen Zeit und technischen Entwicklung gerecht.

Beschreibung: Beschreibung: Beschreibung: http://www.cine4home.de/knowhow/TV-Testkriterien/Icon2.jpg

Punkte max.

erreicht

Ausstattung

(30)

(28)

Tuner

20

18

Anschlüsse

5

5

Schnittstellen

5

5

 

 

 

Beschreibung: Beschreibung: Beschreibung: http://www.cine4home.de/knowhow/TV-Testkriterien/Icon3.jpg
3. Bedienung

Von Generation zu Generation bringen Fernseher neue Möglichkeiten und Standards mit, dementsprechend wächst auch die Anzahl der Funktionen in den Bildmenüs. Doch je mehr Funktionen es gibt, desto größer ist die Gefahr, dass das gesamte Bedienkonzept an Übersichtlichkeit verliert. Gerade Sony TVs waren in der Vergangenheit hier Negativ-Beispiele der verwirrenden Bedienung. In der neuen Generation hat man das System nun überarbeitet und auch verbessert, aber keineswegs perfektioniert (ebenfalls weitgehend identisch zur W9 Serie):

 

3.1 Ersteinrichtung

Bei der Ersteinrichtung erscheinen keine großen Neuerungen, außer dass jetzt auch die zusätzliche Bluetooth-Fernbedienung (s.u.) mit dem Fernseher „verheiratet“ werden muss. Für die Sortierung der Programme steht das PC basierte Programm „Sony Program Editor“ bereit: Mit ihm lädt man die Suchergebnisse des TVs auf einen USB Stick und liest diesen dann in den Programm Editor ein, mit dem man sie dann sortieren kann. Die Sortierung, Gruppierung und Löschung Einzelner Sender oder Sendergruppen funktioniert mit dieser Methode sehr gut und schnell.

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3.2 Fernbedienung

Dem X9 liegen zwei Fernbedienungen bei: Da wäre zunächst einmal die „normale“ Sony TV-Fernbedienung, die wir so bereits aus der letzten Generation kennen. Die Verarbeitung ist aus Kunststoff, es knackt oder knarzt aber zum Glück nichts und die Ränder sind sauber verarbeitet. Eine intuitive Bedienung ist nach kurzer Zeit blind möglich. Verbessert wurde gegenüber alten Generationen die Tatsache, dass man jetzt über die „Options“ Taste auch die „Szenen“ Auswahl ändern kann, ohne über das Home Menü gehen zu müssen. Unverständlich bleibt, warum Sony allen Geräten, von der Einstiegsserie W8 bis zur HighEnd Serie X9 die gleiche Fernbedienung gönnt. Beim X9005 hätten wir etwas Hochwertigeres erwartet, trotz praktischer Nutzung wird der Infrarotgeber dieser Preisklasse nicht gerecht.

Beschreibung: W9-E

Standard Fernbedienung


Die zweite beiliegende Fernbedienung wird per Bluetooth gekoppelt und beinhaltet den bereits angesprochenen NFC Sensor. Für eine unkomplizierte Kopplung reicht es, das Handy kurz an die Rückseite der Fernbedienung zu halten. Dies funktioniert derzeit aber ausschließlich mit NFC-tauglichen Handys aus dem Hause Sony, alle anderen Handys müssen herkömmlich (über das WLAN-Menü) angemeldet werden.

Beschreibung: RMF-ED003-600

Bluetooth NFC Fernbedienung mit sehr guter Reichweite und Reaktionszeit


3.3 Bedienung im Alltag

Auch der X9 hat die neuen Menüstrukturen der 2013 Modelle in identischer Form erhalten. So ist sein Hauptmenü entsprechend der W8/W9 Reihe grafisch aufgepeppt, doch auch bei ihm versteckt sich dahinter das üblich Menü-Chaos. Um z.B. die Ökofunktionen auszuschalten, muss der Anwender gleich zwei Lichtsensoren deaktivieren. Doch diese befinden sich natürlich nicht im selben Menü, sondern in ganz unterschiedlichen Abteilungen, Verwirrung ist hier im wahrsten Sinne des Wortes vorprogrammiert. Die „Szenenwahl“, die eine Form des „Über-Über Presets“ darstellt, bleibt ebenso als ewiger Kritikpunkt vorhanden. Oder Sie möchten Triluminos aktivieren oder abschalten? Dann viel Spaß beim Suchen, denn die Funktion versteckt sich im „erweiterten“ Untermenü des „Bidmenüs“, aber nicht unter dem Namen „Triluminos“, sondern „Farbbrillanz“. Die Liste der Negativbeispiele lässt sich beliebig fortsetzen, so dass ein intensives(!) Studieren aller Bedienungsanleitungen zwingend erforderlich ist. Alles in allem hätten wir beim aktuellen Referenz Modell von Sony eine bessere Bedienung erwartet, weshalb wir diesmal auch einen deutlichen Punkteabzug in der Bewertung vornehmen (siehe unten).

 

3.4 Multimedia Features

Auch in Sachen Multimedia gibt es keine Neuerungen gegenüber der W9-Serie, dem neuen Top-Modell wurde kein neues Feature spendiert. Hervorzuheben ist lediglich die Möglichkeit. Fotos in voller 4K-Auflösung und AdobeRGB Farbraum darzustellen. Auch die „Reality Creation“ ist aktivierbar, doch Achtung: Der Punkt „Foto Wiedergabe in 4K“ ist im Bildmenü zu deaktivieren, da dort keine Eingriffsmöglichkeiten mehr bestehen und die Wiedergabe auf „Pop and Flash“ (kunterbunt) und nicht auf Natürlichkeit ausgelegt ist. Der Sinn dieser Schaltung erklärt sich uns daher nicht.

 

3.5 Bedienung für Profis

Kalibrier-Fans kommen auch weiterhin bei Sony nicht auf ihre Kosten: Es gibt weder einen Gamma-Manager, noch ein Color-Managements. Lediglich der herkömmliche RGB-Weißabgleich erlaubt eine gezielte nachträgliche Kalibrierung. Man ist also auf die Genauigkeit der (zahlreichen) Werkspresets angewiesen. Auch hier gilt: In dieser Preisklasse ist dies enttäuschend und führ zu Punktabzug!

 

3.6 Fazit Bedienung und Ausstattung.

Die gebotenen Funktionen und grafische Aufbereitung der X9-Serie sind, abgesehen von ein paar Ausnahmen, identisch zu den der W8/W9 Reihen. Hier hätte eine Aufwertung dem neuen Top-Gerät besser zu Gesicht gestanden. Da Sony bei seiner chaotischen Menüführung anscheinend beratungsresistent bleibt und auch beim brandneuen X9005-Modell keinerlei Verbesserungen eingeflossen sind, werten wir den X9 im Punkt Bedienung deutlich ab!

„Referenz Modell“ bedeutet nicht nur, dass Bild und Ton hervorragend sein müssen, sondern auch Bedienung! Sie muss für den Alltag schnell und unkompliziert aufbereitet sein, gleichzeitig aber ausreichend genau konfigurierbar sein. Obwohl der Sony z.B. bei den Farben sehr nah an der Norm liegt(siehe Bildtest), erwarten wir bei einem TV dieser Preisklasse ein Kalibriermöglichkeiten wie ein Color Management. Andere Hersteller bieten dieses bereits sei Jahren auch bei Geräten, die einen Bruchteil des X9 kosten.

 

Beschreibung: Beschreibung: Beschreibung: http://www.cine4home.de/knowhow/TV-Testkriterien/Icon3.jpg

Punkte max.

erreicht

Bedienung

(75)

(36)

Einrichtung

15

12

Bedienung im Alltag

35

10

Multimedia Features

10

9

Bedienung für Profis

15

5

 

 

 

Beschreibung: Beschreibung: Beschreibung: http://www.cine4home.de/knowhow/TV-Testkriterien/Icon4.jpg
4. Bildtest

Nach bisher wenig spektakulären Wiederholungen der W9 Serie, kommen wir nun zum spannenden Bildtest. Denn der KD65X9005 wartet nicht nur mit seiner nativen 4K-Auflösung auf, sondern kombiniert diese auch mit der innovativen Triluminos-Farbtechnik, die mit der W9 Serie erstmals in die TV-Welt eingeführt wurde.

 

4.1 Farbdarstellung

Wir untersuchen die Auswirkungen der Triluminos Schaltung und überprüfen zunächst, ob auch ein Normgerechtes Preset vorhanden ist. Denn grundsätzlicher jeder aktuelle Fernsehe sollte in der Lage sein, Bilder absolut farblich neutral (gemäß Videonorm) abzubilden.


4.1.1 Farbraum
Für eine normgerechte Darstellung sind die Szenen „Anwender/Allgemein“ und „Kino“ am geeignetsten. Deaktiviert man die „Farbrrilianz“, schaltet also Triluminos komplett ab, so zeigt sich ein Farbraum, der sich vorbildlich an die Rec709 HD / sRGB Norm hält:

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Szene Kino, Farbbrillianz „Aus“


Wie die Messung beweist, sind weder in Farbton, Sättigung oder Helligkeit Nachkorrektuen notwendig, sie liegen alle ab Werk in unsichtbaren Toleranzen. Dennoch: Die Bilddarstellung könnte im Laufe der Lebenszeit evtl. „driften“ oder es müssen eventuell Anpassungen auf eine schlechet Quelle irgendwann vorgenommen werden, beides ist mangels Color-Management leider nicht möglich.



Farbbrillanz „niedrig“


Aktiviert man die Farbrrillianz, wird der Farbraum, und mit ihm die Farbenpracht (sprich die darstellbaren Farben) merklich erweitert, ohne es dabei gegenüber der Videonorm zu übertreiben. Eine intelligente und adaptive Farbprogammierung sorgt dafür, dass ausschließlich kräftige Farben merklich intensiver abgebildet werden, während blasse Farbtöne und Gesichtsfarben unverändert bleiben. So gelingt ein guter Spagat aus Kino-Farbraum und Farbtreue gegenüber der Norm.



Farbbrillanz „mittel“ (oben)
und „hoch“ (unten)


Die Farbbrillianz lässt sich mit den Einstellungen „Mittel“ und „Hoch“ noch weiter untensivieren, doch damit geht merklich die Natürlichkeit der Bilddarstellung verloren. Für Animationsfilme sind diese Presets aber alternativ ebenfalls empfehlenswert. Für alle technisch Interessierte bieten wie im Anhang dieses Tests eine ausführliche Abhandlung zum Thema Triluminos.

Auf zwei Dinge möchten wir an dieser Stelle noch hinweisen: 1) Mit dem Erscheinen der „Mastered in 4K“ Blurays wird beim Abspielen mit einem Sony BD Player oder der PS3 ein xvFlag übertragen, das einen erweiterten Triluminos-Farbraum automatisch aktiviert. Sollte einem das nicht gefallen, lässt sich die Funktion aber in den Zuspielern deaktivieren. 2) Bei einigen TV Serien sind die Farben tatsächlich auf unsere Videeonorm optimiert (es gibt ja auch kein Filmoriginal mit großem Farbraum). Hier führt Triluminos nicht unbedingt zu besseren Ergebnissen.

 

4.1.2 Farbtemperatur
Der Sony KD65 X9005 liegt in den Modi „Warm1“ und „Warm2“ mit seiner Farbtemperatur in Reichweite der Videonorm, trifft dese aber nicht genau


Warm1 mit Blauüberschuss


Das „Warm1“ Preset zeigt einen deutlichen Blauüberschuss, der zu einer deutlich kühleren Farbdarstellung führt. Für den Laien wird diese Konfiguration aber „natürlicher“ erscheinen, da unsere Umwelt im Alltag durch eine kühle Farbgebung geprägt ist.
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Warm 2 mit etwas zu wenig Blau und zu viel Grün

Aktiviert man „Warm2“, so weicht der Blauüberschuss einem leichten Blaumangel. Im Ergebnis liegt die Farbtemperatur zwar näher an der Norm, doch wird dieser leichte Blaumangel als Gelbstich deutlich.


Eine normgerechte Kalibrierung ist kein Proble


Wer eine perfekte Farbmischung wünscht, kommt um eine nachträgliche Kalibrierung mit Messinstrumenten nicht herum. Dank des effektiven RGB-Menüs läss sich der Weißabgleichaber schnell und präzise vornehmen.

 

4.1.3 Fazit Farben
Wer auf eine normtreue Farbdarstellung wert legt, ist mit der Szene „Kino“, dem Unterpreset „Kino1“ und dem Unter-Unter-Preset „Farbbrillanz Aus“ gut bedient. Auch ohne nachträgliche Kalibrierung wird der Farbraum der Norm genau eingehalten. Nicht so perfekt sieht es leider bei der Farbtemperatur aus, die ein wenig Nachhilfe durch Kalibrierung benötigt. Zum Glück bieten viele Fachhändler diesen Service inzwischen an. Richtig eingestellt, ist die Farbdarstellung des X9005 nahezu perfekt und lässt keine Wünsche offen.

Wer hingegen über den Tellerrand der veralteten Videonorm hinausschauen will, der sollte die Farbbrillanz auf „niedrig“ stellen. Mit dieser Konfiguration wird die Farbenpracht des Kino-Originals besser abgebildet, ohne große Einbußen in der Natürlichkeit hinnehmen zu müssen. Auch bei Animationsfilme überwiegen zweifelsohne die Vorteile, da diese besonders unter der Videonorm leiten.

 

4.2 Bildplastizität

Bei LCD-Fernsehern handelt es sich um hintergrundbeleuchtete Systeme. Dies impliziert bis heute, dass der perfekte Schwarzwert (aus der guten alten Röhrenzeit) bislang nicht möglich ist. Deutliche Verbesserungen kamen mit der LED-Beleuchtung, da diese in Echtzeit gedimmt werden kann und sich so adaptiv auf den Bildinhalt anpasst, effektive Programmierung allerdings vorausgesetzt. Bei einem HighEnd Fernseher wie dem X9005 setzen wir selbstredend hohe Maßstäbe.

 

4.2.1 Kontrast
Der Sony KD65X9005 verfügt über ein „Edge Lit“ Panel, das bedeutet, die Beleuchtung erfolgt ausschließlich von den Seiten. Nativ, sprich ohne jegliche adaptive Beleuchtung, erreicht der X9 ein Kontrastverhältnis von 1400:1. Dies ist zwar ein typischer Wert für diese Technologie, aber sicherlich nicht Referenz. Daher sollte die „Dynamische Beleuchtung“ auf jeden Fall auf den Wert „Standard“ aktiviert werden. Damit werden die LEDs dynamisch und zonenbasierend gesteuert: Die hellen Bildelemente werden beleuchtet, in dunklen Szenen bleiben die LEDs aus. Dadurch wird der Kontrastumfang (auch innerhalb eines Bildes) merklich gesteigert. Die Dynamische Beleuchtung des X9005 arbeitet hier sehr vorbildlich und ohne störendes Helligkeitspumpen. Damit kommt der Sony auf praxisgerechte Kontrastwerte um 25.000:1, bei günstigen Bildkonstellationen sogar auf über 100,000:1. Wie schon der W9 überzeugt der X9 mit einem guten Schwarzwert und ansprechender Bildplastizität.

 

4.2.2 Gamma
Vor eine glaubwürdige Bildkomposition ohne „Über- / Unterbelichtung“ ist ein normgerechtes Gamma unabdingbar. Dies wird, wie von Sony gewohnt, mit der Einstellung „Gamma 0“ im Bildmenü erreicht.


Gamma „0“:
Korrigieren muss man hier nichts.


Die Werkskalibrierung des X9 ist nicht nur gut, sondern absolut perfekt. Eine Nachkalibrierung ist nicht notwendig (wäre mangels Gammaequalizers aber auch gar nicht möglich). Hier wird eine absolut perfekte Bilddynamik mit sehr guter Durchzeichnung geboten. Unverständlich ist allerdings, wieso im „Kino“Preset „Gamma -2“ voreingestellt ist. Hier muss man bei der Ersteinrichtung daher unbedingt vorkorrigieren!

 

4.2.3 Tageslichttauglichkeit
Ein Fernseher muss hell genug sein, um sich gegen das Tageslicht im Wohnzimmer durchsetzen zu können. Je größer die Fläche eines TVs, desto schwieriger ist es, diese hell und gleichmäßig auszuleuchten. Der 65X9005 erreicht eine Maximalhelligkeit von 240cd/m², wovon kalibriert sehr gute 220cd/m² übrig bleiben. Der geringe Helligkeitsverlust durch die Kalibrierung zeigt, wie gut die „QuantumDots“, die kleine Kristalle, die Triluminos erst möglich machen, auf die D65-Farbtemperatur der Norm abgestimmt sind. Die gute Helligkeit auf großer Fläche erlaubt dem TV eine ansprechende Bilddarstellung, die voll alltagstauglich ist.

 

4.2.4 Sichtwinkel / Entspiegelung
Die Glasoberfläche des X9 spiegelt stark, weshalb man ihn nicht im direkten Einfallswinkel von Sonne oder künstlichen Lichtquellen aufstellen sollte. Dies hat er heute allerdings mit den meisten TV Geräten am Markt gemeinsam. Diese Spiegelung des Displays muss jeder für sich persönlich in Augenschein nehmen. Der Sichtwinkel ist für einen Edge Lit gut, erst ab Winkeln über 25 Grad weicht der X9 in den Farben und Kontrast merklich ab.

 

4.2.5 Fazit Plastizität
Auch wenn der KD65-X9005 keine Rekord-Messwerte auf dem Papier erreicht, so überzeugt er mit einem ausgewogenen Verhältnis aus gutem Schwarzwert und tagestauglicher Helligkeit. Dies alles resultiert in einem sehr plastischen Bild, das durch die Bildschärfe weiter unterstützt wird…

 

4.3 Bildschärfe

Eine Auflösung von 3840 x 2160 Pixeln ist zuerst einmal technisch beeindruckend, doch muss sie auch sinnvoll in sichtbarer Qualitätssteigerung des Bildes umgesetzt werden. Hier spielt vor allem die Signalelektronik eine große Rolle.


4.3.1 Signalverarbeitung
Zunächst muss der allgemeine Schärferegler richtig justiert werden, oder auch nicht, denn die Werkseinstellung „0“ ist gut gewählt und provoziert keine künstlich wirkenden Überschärfungen. Umsteiger von normalen FullHD TV-Geräten werden feststellen, dass die nicht mehr erkennbare Pixelstruktur dem Bildeindruck sofort entgegen kommt, „Retina Effekt“ lässt grüßen.

Doch die wesentliche Frage in Sachen UHD / 4K ist: Kann man die Vorteile schon heute nutzen? Bis die deutschen TV-Sender in nativem 4K senden, sind die Autoren wahrscheinlich bereits im Altersheim. Aus diesem Grund ist eine sehr gute Skalierung auf die Auflösung von 3840 x 2160 Pixeln eminent wichtig.

4.3.2 Skalierung
Der 65X9 bietet 3840 x 2160 Bildpunkte, dies entspricht der vierfachen(!) FullHD Auflösung herkömmlicher Fernseher. Mit anderen Worten: Man muss vier FullHD Fernseher zusammenfügen, um die Auflösung der X9 Serie zu entsprechen.



Vier FullHD TVs braucht es, um einen X9 zu simulieren!


Leider hinkt in Anbetracht dieser Auflösung die Software-Industrie (wie so oft) hinterher: Natives 4K Material gibt es bislang und bis auf weiteres nicht zu kaufen, von Digitalfotos einmal abgesehen. Kann der Fernseher sein Alleinstellungsmerkmal dann überhaupt entsprechend sinnvoll ausspielen? Dieser Problematik waren sich die Ingenieure offensichtlich bewusst, denn sie setzten im 65X9005 ein aufwändiges Trio zur Signalverarbeitung und Skalierung ein.


Beschreibung: Beschreibung: http://www.cine4home.de/tests/TVs/Sony_KD_X_9500/Sony%20KD-X-9500-4K-Test_clip_image017.jpg

 

Bereits bekannt ist die X-Reality Pro Technologie, die schon in diversen Sony-TVs zum Einsatz kam und deren Leistung in den entsprechenden Cine4Home Tests schon mit diversen Auszeichnungen gewürdigt wurde. Es gibt derzeit keine leistungsfähigere am Markt. Das System besteht aus einem Tandem an Prozessoren: Der X-Reality Prozessor übernimmt Artefakt hemmende Algorithmen, wie z.B. eine intelligente Rauschreduktion, während der „XCA7“ Prozessor (XCA steht für „Extreme Creation Architecture“) die Detaildarstellung per „Super Resolution“ Technologie verbessert. Im Falle des XCA7 arbeitet dieser Algorithmus allerdings nicht nur nach einer pixelbasierenden Gamma-Anhebung, sondern wird durch eine Datenbank unterstützt:


Beschreibung: Beschreibung: Best Matching Pattern from Database


Nach der Aufbereitung durch die X-Reality Pro Technologie ist aber noch nicht Schluss, denn nun übernimmt der „XCA8 4K“ Prozessor und skaliert das Bild auf die vierfache Auflösung hoch, wieder unter Verwendung einer speziellen Analyse-Datenbank, die seit dem VPL-VW1000 (wo sie zum ersten Mal zum Einsatz kam) unter dem Namen „Reality Creation“ von sich reden macht.


Beschreibung: Beschreibung: http://www.cine4home.de/tests/TVs/Sony_KD_X_9500/Sony%20KD-X-9500-4K-Test_clip_image019.jpg


Soweit der „Ablaufplan“ in der Signalverarbeitung, doch wie arbeitet das System nun im Detail? Ist das alles nur Marketing, oder steckt ein wirklich intelligentes System dahinter? Wie nicht selten erklären wir exklusiv die technischen Details:

Fast Fourier Transformation
Erfahrene Heimkinoexperten wissen, dass die mathematische Fast-Fourier-Transformation ein erheblicher Bestandteil der digitalen Komprimierung in Bild und Ton darstellt und diese erst möglich macht. Im Videobereich kann er dazu dienen, die Bildinformationen in ihrer Frequenzbereiche zu konvertieren und ermöglicht so eine weitere Analyse:


Beschreibung: Beschreibung: http://www.cine4home.de/tests/TVs/Sony_KD_X_9500/Sony%20KD-X-9500-4K-Test_clip_image020.jpg


Durch diese Frequenzumwandlung lassen sich z.B. die Bildpartien, die feine Details aufweisen (hohe Frequenzen) von denen unterscheiden, die nur wenig Details bieten (niedrige Frequenz). Im Beispiel oben sind diese farblich unterschiedlich markiert. Zu beachten ist, dass simple Objektkanten nicht als hoher Detailgrad eingestuft werden, sondern ausschließlich feine Strukturen.

Diese FFT- Frequenz-Analyse haben die Sony-Ingenieure für die Entwicklung ihrer Bildprozessoren mit unzähligem Bildmaterial durchgeführt und typische, sprich immer wiederkehrende, Charakteristika in einer Datenbank gesammelt. Die Datenbank ist daher nicht als simpler „Grafikspeicher“ zu verstehen, in der grafisch diverse Muster abgelegt sind, sondern vielmehr als Ansammlung mathematischer Frequenz-Konvertierungen (Konvertierung Datenbank). Dabei hilft Sonys langjährige Erfahrung im 4K-Aufnahmebereich und im Mastering selbstverständlich.


Beschreibung: Beschreibung: http://www.cine4home.de/tests/TVs/Sony_KD_X_9500/Sony%20KD-X-9500-4K-Test_clip_image021.jpg


Der Prozessor analysiert das eingehende Bild per FFT, entscheidet anschließend, ob und wenn ja, welcher Skalieralgorithmus der passende ist, und skaliert abschließend die fehlenden Pixel, drei skalierte kommen auf einen originalen.


Wie effektiv arbeitet dieses System nun? Das hängt vornehmlich von dem Bildmaterial ab: Je „schärfer“ die FullHD (oder SD) Quelle gemastert wurde, desto mehr „Spuren“ erkennt der Reality Creation Algorithmus, desto effektiver kann er seine Skalieralgorithmen zur Auflösungsergänzung einsetzen.


Beschreibung: Beschreibung: http://www.cine4home.de/tests/TVs/Sony_KD_X_9500/Sony%20KD-X-9500-4K-Test_clip_image022.jpg


Am besten kommt die Reality Creation mit FullHD Material zurecht, das aus einem 4K Master gewonnen (runterskaliert) und komprimiert wurde. Hier erkennt der Algorithmus die typischen 4K->2K Skalierungsartefakte und es kommen Bildbereiche mit hohen Frequenzen zum Vorschein.


Beschreibung: Beschreibung: http://www.cine4home.de/tests/TVs/Sony_KD_X_9500/Sony%20KD-X-9500-4K-Test_clip_image023.jpg


Bei diesem Beispielbild werden alle Frequenzbereiche abgedeckt: Der Türschatten und die Rückseite der Tafel sind großflächig (niedrige Frequenz, blau), die Mauersteine und Wiese zeigen feinere Details (mittlere Frequenzen, grün) und die Inschriften der Grabsteine sehr feine Details (hohe Frequenz, rot). Mit anderen Worten: In diesem Beispielbild arbeitet die Reality Creation besonders effektiv im Bereich der Mauern und der Inschriften.


Soweit die Theorie, es folgt der Sichttest: Und tatsächlich, das Bild wirkt auf dem 4K-Display tatsächlich wesentlich detaillierter, als im 2K-Original. Verblüffend ist dabei, dass das Bild nicht künstlich nachgeschärft wirkt, sondern die Mehr-Details tatsächlich mit mehr Bildinformationen einhergehen, die Schriften z.B. werden nahezu lesbar.

Übrigens: Bei „gut“ gemasterten BluRay muss man nicht mit der Lupe suchen, um die Skalierungsfähigkeiten der Reality-Creation zu erkennen, nahezu in jeder Szene mit Details nimmt man die verbesserte Detaildarstellung wahr, oft in Szenen, in denen man es nicht vermuten würde (z.B. n Gesichtern).


Beschreibung: Beschreibung: http://www.cine4home.de/tests/TVs/Sony_KD_X_9500/Sony%20KD-X-9500-4K-Test_clip_image024.jpg


Doch es gibt auch FullHD-Mastering, in der die Reality Creation keine solchen Wunder bewirken kann: Dies ist meist dann der Fall, wenn der Film ursprünglich nur in 2K abgetastet wurde und feine Details in ihrer Frequenz bei der Komprimierung schon entsprechend abgeflacht wurden.


Beschreibung: Beschreibung: http://www.cine4home.de/tests/TVs/Sony_KD_X_9500/Sony%20KD-X-9500-4K-Test_clip_image025.jpg


Dieses zweite Beispiel zeigt ein solches Mastering: Selbst in feinen Strukturen wie z.B. den Haaren, der Gesichtshaut oder dem Blazer wurden durch die Komprimierung bereits alle hohen Frequenzen „gefiltert“, man kann dies wie ein Bandfilter zur Erhöhung des Komprimierungseffektivität verstehen. Bei derartigem Material gelingt es der Reality Creation zwar, durch die typische „Super Resolution“ Pixelanalyse, die subjektive Schärfe merklich zu erhöhen, doch objektiv mehr Details werden nicht geweckt.


Beschreibung: Beschreibung: http://www.cine4home.de/tests/TVs/Sony_KD_X_9500/RCv2.jpg


Unser Standardbeispiel des Marcus Platzes aus „Casino Royal“ macht dies deutlich: Die vielen Details, erzeugt durch die Menschenmasse, nutzten de FullHD-Auflösung aus, bieten aber nur begrenzt Potenzial zur Auflösungsergänzung.


Beschreibung: Beschreibung: http://www.cine4home.de/tests/TVs/Sony_KD_X_9500/RCv1.jpg


Dennoch gelingt es der Reality Creation, die Kleinstdetails zu ergänzen und noch natürlich erscheinen zu lassen


Alles in allem arbeitet die Reality Creation sehr leistungsstark und vermag es, die meisten Bildszenen signifikant aufzuwerten, ohne störende Nebeneffekte zu provozieren. In Verbindung mit der nativen 4K Auflösung des 65X9005er wird der Bildeindruck fein aufgelöster und zugleich natürlicher, der „analoge Look“ steigt. Tatsächlich gelingt es der Kombination aus hoher Auflösung+intellgenter Signalaufbereitung, auch bei herkömmlichem FullHD die Stärken des 4K Panels auszunutzen und einen erheblichen Bildvorteil zu ermöglichen.

Spielt man den 65X9005 mit seiner nativen 4k-Auflösung zu, so sind die Bildschärfe und der Detailreichtum ohnehin über jeden Verdacht erhaben: Auch feinste Details sind frei von Artefakten und Ausfransungen, je nach Aufnahme wirkt das Bild fast schon surreal und begeistert nicht nur aus nächster Nähe, sondern auch aus gewohnten Sichtabständen, die natürlich beim 9005er verkürzt werden können. Die Reality Creation 4k Signalskalierung ist derzeit zweifelsohne die Hersteller- und Technikübergreifende Referenz!

Die nächste Frage, die sich stellt, ist natürlich: Bringt mir die Schaltung auch etwas bei normalen TV Betrieb? Die Antwort: Ja! Filme, die in HD übertragen werden, haben trotz der Datenreduzierung durch die TV-Anstalten immer noch für den 65X9 erkennbare Muster und Anhaltspunkte für eine intelligente Skalierung. Sie bietet auch bei normalen TV Sendungen und Sport Übertragungen einen immensen Vorteil.

Bleibt noch ein weiteres spannendes Thema: „Mastered in 4K“ BluRays. Die neuen Sony BluRays werden sowohl mit einer deutlich höheren Datenrate als die Standard-Fassungen produziert, als auch mit einem Flag ausgestattet, um Triluminos auf entsprechenden Sony Geräten zu aktivieren. Die Disks enthalten weiterhin Daten, um dem XReality Pro das Leben zu erleichtern. Die erreichte Qualität auf dem Schirm ist einfach umwerfend und bereits sehr nah an der nativen 4K Wiedergabe dran, zumindest was das Fehlen von störenden Artefakten und dem daraus resultierenden analogen Look angeht. Auch Besitzer von nicht 4K Geräten profitieren übrigens deutlich von diesen BluRays, so dass sich der hohe Anschaffungspreis rechtfertigt.


Beschreibung: E:\Download\Sony X9\DSC04910.JPG

 


4.3.3 De-Interlacing
Wer das Thema DeInterlacing bei einem modernen TV nicht berücksichtigt, verschließt die Augen vor der Realität. Denn im TV-Alltag begegnen uns die Halbbildsignale nach wie vor an voelen Stellen. Der XReality Pro Pozessor leistet sich hier keine Schwächen: Sowohl bei herkömmichen SD Material (PAL), als auch HD (1080i) rekonstruiert er zuverlässig die progressiven Originalbilder bzw. interpoliert artefaktfrei die fehlenden Zeilen. In Kombination mit der enorm hohen vertikalen Auflösung von 2160 Zeilen gehören flimmernde Kanten ein für allemal der Vergangenheit an.

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4.3.4 Bewegungsschärfe
Soweit, so scharf, doch es gibt auch Wehrmutstropfen: Sony verwendet beim 65X9005 ein 120Hz Panel. Die erreichte Bewegungsschärfe ist damit gut, kann aber mit einem 200Hz Panel wie beim Sony W9 nicht mithalten. Die Bewegungsdarstellung kann durch Zuschaltung der Zwischenbild Berechnung, bei Sony „Motionflow“ genannt, gesteigert werden. Die beste Wahl ist hier die Einstellung „Klar“. Durch Einfügen von Schwarzbildern werden zwar Helligkeit und Kontrast etwas reduziert, die Bewegungsdarstellung aber enorm erweitert. In unseren Augen stellt dies einen gesunden Kompromiss dar.


4.3.4 Fazit Schärfe
Aufgrund des exzellenten Prozessings und der Hohen Auflösung sehen aktuelle FullHD Geräte im wahrsten Sinne des Wortes „alt“ aus im vergleich zum 65X9005. Bei nativer Zuspielung sensationell detailreich sorgt seine Signalverarbeitung und Skalierung parallel dafür, dass auch bei herkömmlicher HD-Zuspielung die Detaildarstellung profitiert. Natürlich zeigt der TV nicht „mehr“ an, denn er kann die fehlenden Bildinformationen zwar annähern, aber nicht komplett ersetzen, doch das, was er darstellt, ist so frei von Artefakten, dass es fotorealitisch wirkt. Rundungen sind wirklich rund, kleine Strukturen frei von Moirée-Mustern oder anderen Interferenzen oder Zeilenflimmern. Unser Auge wird nicht mehr abgelenkt und kann sich endlich auf das wahre Bildgeschehen konzentrieren. Mehr kann man aus aktuellen Signalquellen kaum „herauskitzeln“. Nur in der Bewegungsschärfe gibt es noch Potenzial für kommende Generationen.

 


4.4 Bildfehler/Artefakte


Wie bereits erläutert, handelt es sich beim X9005 um einen Fernseher mit Seitenbeleuchtung (Sidelit). Typisch für diese Beleuchtungsart ist die Ausleuchtung nicht ganz perfekt, erstrecht nicht auf einer so großen Fläche. Bei bildfüllenden homogenen Testbildern zeigt sich ein leichter Helligkeitsabfall zu den Ecken, in überweigend schwarzen Bildern lassen sich helle Flecken ausachen, wenn an die dynamische LED-Beleuchtung deaktiviert. Bei empfohlener Konfiguration (dynamische LED Beleuchtung) und bei bewegten Bildern (TV oder Spielfilme) fallen diese Schwächen aber kaum ins Gewicht. Farbwolken (Shading) wie bei der W9-Serie sind dem X9 zum Glück fremd.

 


4.5 Fazit Bild

In der Bildqualität wird der KD65-X9005 in den meisten Belangen den Ansprüchen gerecht, die man an einen 4K HighEnd TV stellt: Er bietet eine überragende Signalverarbeitung, die den Betrachter erstmals die digitale Bild-Herkunft vergessen lässt und einen analogen Look in Perfektion bietet. Die Schärfe der Bilder erreicht bei gutem Material neue Dimensionen, so natürlich wie im Kino, nur schärfer!

Doch damit nicht genug, denn exklusiv kombiniert der X9 diese Bildschärfe auch mit erweiterten, kinoähnlicheren Farben. Mit dieser Kombination kommt er dem Kino näher, als alle anderen TVs derzeit am Markt. Wer das nicht will, kann dank entsprechender Presets aber auch absolut normkonform TV-Schauen.

Unabhängig davon ist die Schwarz-Wiedergabe sehr gut und auch die Helligkeit praxistauglich. Leichte Abstriche muss man dennoch beim Kontrast, der Bewegungsschärfe und LCD-typischer Artefakte machen, aber das ist zweifelsohne Jammern auf hohem Niveau.

 

 

Beschreibung: Beschreibung: http://www.cine4home.de/knowhow/TV-Testkriterien/Icon4.jpg

Punkte max.

erreicht

Bildqualität

 

 

 

 

 

Farbdarstellung

(30)

(25)

Farbraum

15

14

Farbtemperatur

15

11

 

 

 

Bildplastitzität

(63)

(52)

Kontrast/Gamma

25

20

Kontrast Tag

25

22

Blickwinkel

13

10

 

 

 

Bildschärfe

(82)

(78)

Signalverarbeitung

20

20

Skalierung

21

21

De-Interlacer

21

21

Bewegungsschärfe

20

16

 

 

 

Bildfehler/Artefakte

30

25

 

Beschreibung: Beschreibung: http://www.cine4home.de/knowhow/TV-Testkriterien/3d.jpg
5. Bilddarstellung in 3D

Der 65X9 arbeitet nach dem „Passiv“ Prinzip. Das bedeutet, es werden keine Shutter Brillen verwendet, sondern dieselben „Sonnenbrillen“ wie im öffentlichen Kino. Dies spart Geld (die Brillen kosten nur wenige Cent, 4 Brillen liegen direkt dem TV bei) und schont die Augen, denn das störende Flimmern von Shutterbrillen existiert nicht.

Derart passive 3D-TVs gibt es schon lange, vornehmlich aus dem Hause LG, doch waren sie bislang nicht ganz ohne Kompromisse. Hauptproblem bei passiven TV-Systemen war bis jetzt, dass die Auflösung bei 3D halbiert wurde. Ein Auge sieht nur die geraden Zeilen, das andere die ungeraden, dadurch halbiert sich die Auflösung pro Auge auf nur noch 540 sichtbare Zeilen. Ausfransungen an Kanten, Zeilenflimmern und Detailverlust sind die Folge.

Anders beim KD65X9005: Durch seine hohe 4K-Auflösung stehen jetzt nach der Polarisation immer noch 1080 Zeilen pro Auge zur Verfügung. Gleichzeitig sind die schwarzen Zeilen so dünn, dass man sie aus normalen Betrachtungsabständen nicht mehr wahrnimmt, auch hier stellt sich der „Retina Effekt“ ein.


5.1 Ausstattung 3D

Der 65X9 hat eine sehr gute 2D zu 3D Berechnung. Da das passive Panel bei 3D-Nutzung in keiner anderen Frequenz arbeitet, als bei 2D, bleiben alle Funktionen der Reality Creation und Triluminos erhalten. Auch die Zwischenbildberechnung arbeitet tadellos und lässt das Geschehen auf dem Screen so noch natürlicher erscheinen.


5.2 3D-Helligkeit

Der 65X9 stellt hinter der Brille immer noch über 100cd/m² zur Verfügung, das reicht auch für 3D-Schauen tagsüber.

 
5.3 3D-Effekt

Der 3D Effekt ist vor allem eines: Atemberaubend. Der 65X9 zeigt nicht mehr und nicht weniger als das beste momentan erhältliche 3D TV-Bild. Kein Ghosting, keine störenden Parallaxen, kein Flimmern, keine störenden schwarzen Linien, gleichzeitig eine ausreichend große Bilddiagonale, um den Betrachter ins Geschehen zu ziehen. So, und nur so, macht 3D wirklich Spaß!

 
5.4 Bildfehler 3D

Unvermeidbare Bildfehler gibt es keine, nur auf die Betrachtungshöhe sollte an achten: Optimal ist eine Augenhöhe auf Bildmitte, schaut man auf den TV herab, so funktioniert die Perspektivtrennung nicht vollkommen.


5.5 Fazit 3D

Wer das beste 3D Bild haben möchte, kommt am 65X9 derzeit nicht vorbei. Gerade auch die Möglichkeit die X-Reality Creation zu zuschalten und Triluminos zu aktivieren bringen noch einmal den Extra Kick, denn das Bild wirf noch fotorealistischer und der Helligkeitsverlust der Brille durch intensivere Farben ausgeglichen.

 

Beschreibung: Beschreibung: http://www.cine4home.de/knowhow/TV-Testkriterien/3d.jpg

Punkte max.

erreicht

3D Darstellung

(40)

(38)

 

 

 

Ausstattung

10

10

Helligkeit

10

9

3D-Effekt

10

10

Bildfehler

10

10

 

 

Beschreibung: Beschreibung: http://www.cine4home.de/knowhow/TV-Testkriterien/Icon5.jpg
6. Tonqualität

Der KD65X9005 hat wieder „Lautsprecher-Ohren“, die elegant in der Fläche integriert wurden. Die Chassis wurden dabei nicht versteckt, sondern zeigen sich selbstbewusst.

 

 

Sony verweist bei den X9 Modellen auf die Verwendung von „Magnetic Fluid“ Lautsprechern, die einmal für die NASA entwickelt wurden. Was steckt denn nun hinter Magnetic Fluid?



Die Schwingspule hat keine Dämpfung, sondern läuft in einem Bad aus Flüssigen Ferrofluid. Durch die fehlende Dämpfung verspricht sich Sony einen besseren Wirkungsgrad und eine bessere Dämpfung.


Mittelton Chassis des X9


Eine d’Áppolito Anordnung der Mittel <-> Hochton Einheit. Für „echtes“ DÁppolito hätten die Mitteltöner näher an den Hochtöner heranrücken müssen.

Kalotten-Hochtöner aus Seide. Mitteltöner aus Kunststoff.

Vorgeschalteter DSP

 

Sony verwendet im X9 nach vorne gerichtete Mittel und Hochtöner, die von zwei Subwoofern auf der Rückseite unterstützt werden. Es ist ein DSP vorgeschaltet, der sich sowohl um Phasenverschiebungen als auch um Laufzeit-Unterschiede der einzelnen Chassis kümmert.

Soweit die aufwändige Technik, doch wie klingt das ganze nun? Der 65X9005 bietet einen hervorragenden Sound, übertroffen wird er nur von seinem großen Bruder 84X9005. Es ist erstaunlich, wie gut der X9 Dialoge oder Effekte auf den Bildschirm zentriert. Von links nach rechts (oder umgekehrt) laufende Effekte kann man sehr gut nachverfolgen. Die erreichbare Lautstärke ist sehr hoch und auch bei großen Pegeln stressfrei.

Bei Musikwiedergabe verblüfft der X9 mit einer nachvollziehbaren Tiefe und Breite der Abbildung. Auch die Anbindung der Subwoofer ist gelungen. Wer mit Surround oder externen Lautsprechersystemen nichts am Hut hat, kann mit dem X9 auch ohne zusätzliche Komponenten durchaus auch bei höheren Ansprüchen glücklich werden.

 

Tonqualität

45

40


Beschreibung: Beschreibung: http://www.cine4home.de/knowhow/TV-Testkriterien/Icon6.jpg
7. Ökobilanz

Der Sony 65X9 verbraucht im Schnitt 193 Watt, wobei diese Einstufungen wie bei allen TV völlig praxisfremd sind. Bzgl. des Cadmiumanteils zitieren wir unseren W9 Test: Sony verwendet in den Beleuchtungs-Gläsern mit den Quantum Dots 0,01gr Cadmium. Diese Menge entspricht 1/500 des Cadmiums in einer herkömmlichen AA (Mignon) NiCd-Batterie. Wenn man bedenkt, wie viele Akkus und Batterien wir schon in unseren Händen hatten, die also ein Vielfaches dieser Menge enthielten, ist das zwar nicht schön, aber unbedenklich. Weiterhin ist das Cadmium nicht frei zugänglich, sondern in den Gläsern vor den LED fest eingegossen. Wenn Sie also nicht vorhaben, Ihren W905 mit einem groben Werkzeugen zu bearbeiten ist das verwendete Cadmium unbedenklich. Alle TV-Geräte sind übrigens als Sondermüll zu behandeln, auch ohne Triluminos. Quecksilber in Energiesparlampen finden wir da weitaus bedenklicher.

 

Beschreibung: Beschreibung: http://www.cine4home.de/knowhow/TV-Testkriterien/Icon6.jpg

Punkte max.

erreicht

Ökobilanz

20

15

 



Beschreibung: Beschreibung: http://www.cine4home.de/knowhow/TV-Testkriterien/Icon8.jpg
8. Bewertung und Preis- / Leistung

Ja, es gibt Fernseher, die einen besseren Schwarzwert haben. Und ja, es gibt auch ein paar TVs am Markt, die sich noch perfekter kalibrieren lassen. Doch in seiner (4K-) Gesamtheit macht der Sony KD65X9005 allerdings schon mit HD-Material ein dermaßen beeindruckendes Bild, dass wir ihm (bis zum jetzigen Stand) den Referenz Titel verleihen.

 

 

Viele werden jetzt immer noch die Frage stellen, warum man überhaupt eine 4K-Auflösung braucht, da man aus vier Metern Entfernung "eh keinen Unterschied" sehen kann, weil diese Auflösung die menschliche Sehschärfe überschreitet. Nicht selten wird mit "Bogenminuten", Winkelmaßen usw. wild argumentiert und gerechnet.

Doch all diese theoretischen Ansätze vernachlässigen die Vorteile der feineren Skalierung bei 4K Panels. Denn ein Bild, das objektiv aus nächster Nähe keine Artefakte mehr aufweist, bei dem alle Rundungen und Kanten ohne künstliche Überschärfung wie ein Foto abgebildet werden, das wirkt auch größeren Abständen wie der sprichwörtliche "Blick aus dem Fenster".

Und "last but not least": Wenn ein TV über so eine hohe Auflösung verfügt, bei der man aus kurzen Abständen keine Pixelstruktur mehr erkennen kann, dann kann man diesen Vorteil auch nutzen, um sich wirklich näher an den Fernseher zu setzen. In Kombination mit dem großen 65" Screen kommt man dem "Kino-Feeling" damit schon nahe, denn gerade die Wiedergabe von HDTV Sendern und Blurays beeindruckt beim 65X9005 sofort und nachhaltig.

Weiterhin bietet der 65X9 durch seine Triluminos Schaltung den farblichen Mehrwert, der in der Praxis über 90% der Nutzer anspricht. 3D liegt ebenfalls auf Referenz Niveau und auch die Lautsprecher sind für ein flaches TV Gerät exzellent.

Alles in allem muss man bei keinem anderen TV so wenig Kompromisse eingehen, wie bei Sonys neuem Referenz-Modell.

 

 

Ein Punkt noch zum Erwerb des Gerätes. Der 65X9 wird von diversen Fachhändlern angeboten, die das Gerät vernünftig kalibrieren und dem Kunden die vollen Möglichkeiten erklären können. Dies ist bei diesem Gerät einem "Geiz ist Geil Kauf" mit anschließender Foren-Recherche über die besten Bildeinstellungen und dann monatelangen Versuchen vorzuziehen.

 

 

Innovation Highlight

Foto Referenz Gesamt

Signalverarbeitungs Referenz Gesamt

Ton: Referenz

Gesamt: Referenz

 

 

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Punkte max.

erreicht

Preis / Leistung

30

27

 

 

Cine4Home Gesamt-Wertungsübersicht

Urteil: "Sehr gut"

 

Kategorie

Punkte max.

erreicht


Beschreibung: Beschreibung: http://www.cine4home.de/knowhow/TV-Testkriterien/Icon1.jpg

Gerät im Detail

(25)

(20)

Verarbeitung

15

12

Flexibilität

10

8


Beschreibung: Beschreibung: http://www.cine4home.de/knowhow/TV-Testkriterien/Icon2.jpg

Ausstattung

(30)

(28)

Tuner

20

18

Anschlüsse

5

5

Schnittstellen

5

5


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Bedienung

(75)

(36)

Einrichtung

15

12

Bedienung im Alltag

35

10

Multimedia Features

10

9

Bedienung für Profis

15

5


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Bildqualität

 

 

 

 

 

Farbdarstellung

(30)

(25)

Farbraum

15

14

Farbtemperatur

15

11

 

 

 

Bildplastitzität

(63)

(52)

Kontrast/Gamma

25

20

Kontrast Tag

25

22

Blickwinkel

13

10

 

 

 

Bildschärfe

(82)

(78)

Signalverarbeitung

20

20

Skalierung

21

21

De-Interlacer

21

21

Bewegungsschärfe

20

16

 

 

 

Bildfehler / Artefakte

30

25


Beschreibung: Beschreibung: http://www.cine4home.de/knowhow/TV-Testkriterien/3d.jpg

 

 

3D Darstellung

(40)

(39)

Ausstattung

10

10

Helligkeit

10

9

3D-Effekt

10

10

Bildfehler

10

10


Beschreibung: Beschreibung: http://www.cine4home.de/knowhow/TV-Testkriterien/Icon5.jpg

 

 

Tonqualität

45

40


Beschreibung: Beschreibung: http://www.cine4home.de/knowhow/TV-Testkriterien/Icon6.jpg

 

 

Ökobilanz

20

15


Beschreibung: Beschreibung: http://www.cine4home.de/knowhow/TV-Testkriterien/Icon7.jpg

 

 

Preis / Leistung

30

27


Wir weisen darauf hin, dass unsere Testgeräte deutsche Modelle waren,
bei Modellen aus anderen Ländern können Abweichungen auftreten.

 

01. Juli 2013,
Michael Schulz, Ekkehart Schmitt

 

 

Anhang: Triluminos Technologie


Sony präsentierte vor kurzem sein neues Frühlings-Lineup im TV Bereich. Neben dem „Über-Fernseher“ X9005 mit 4K Auflösung (wir berichteten) ist die neue LCD Reihe „W905“ von besonderem Interesse, dank einer vollkommen neuen Farbtechnologie.



Die Rede ist von der neuen „Triluminos“-Technik, die eine wesentlich leistungsfähigere Farbdarstellung bieten soll, als herkömmliche LED/LCD TVs. Farben sind ein beliebtes Thema für „Marketingaktionen“ der Hersteller und nicht selten verbergen sich hinter angeblichen Farbverbesserungen nichts weiter als leere Worthülsen oder praxisferne „Bildverbesserer“, die dem Bild oft schädlicher denn nützlich sind. Es gibt aber auch intelligente Farbkonzepte, die einen TV oder Projektor wesentlich vielseitiger machen (z.B. JVC DLA-X75 oder Sony VPL-VW1000).

 

 

Zu welcher Gattung gehört die neue Sony Triluminos Technologie? Wertet sie das TV-Bild tatsächlich sinnvoll auf, oder sorgt sie nur für unnatürliche „Bonbon“-Farben? Diese Frage beantworten wir in unserem exklusiven Technik-Special…

 


1. Das Problem mit den Farben

Das nach wie vor komplexeste Thema in Sachen Heimkino ist der Farbraum- oder -umfang. Er umschreibt alle darstellbaren Farben, die der Projektor praktisch auf der Leinwand erzeugen kann. Je nach Technik ergeben sich verschiedene Potentiale in Sachen Farben.

Ausgangsbasis ist das (Film)original, das eine sehr große Farbenvielfalt aufweist, die unserem Sehvermögen nahe kommt (großer Farbraum). Dem gegenüber steht die total veraltete Videonorm, deren Grundfarben relativ blass ausfallen und die daher nur einen Teilbereich aller Kino-Farben reproduzieren kann.



Farbräume:
Cinema (großes Dreieck) vs. Heimvideo (kleines Dreieck)


Obiges Diagramm macht die Unterschiede deutlich: Das bunte Hufeisen zeigt schematisch alle Farbnuancen, die unser menschliches Auge wahrnehmen kann. Das große Dreieck darin umschreibt alle Farbtöne, die ein digitales Kino reproduzieren kann. Das kleine Dreieck hingegen zeigt den relativ kleinen Farbraum unserer HD-Norm. Wie man sieht, besteht eine signifikante Abweichung zum digitalen Kino, unsere Videonorm kann leider nur wesentlich weniger Farbnuancen darstellen, als es das Kino voraussetzt. Zwangsläufig verloren gehen alle Farbnuancen, die innerhalb des großen Dreiecks, aber außerhalb des kleinen liegen (weiße Pfeile). Im Ergebnis heißt das: Sehr kräftige Kinofarben werden im Heimkino niemals so kräftig reproduziert, zumindest nicht, wenn man sich strikt an die Videonorm hält.

Eine 3D-Darstellung des Farbraumes zeigt noch anschaulicher, wie eingeschränkt unser Video-Farbraum tatsächlich ist und wie groß der „Raum“ der nicht darstellbaren Kinofarben im Heimkino ausfällt.



Der HD-Farbraum ist wesentlich kleiner,
als der des Kinos


Besonders kräftige Farbtöne des Kino-Originals leiden unter dieser Differenz, da vor allem kräftige Rot- und Grüntöne beim Mastering der Heimkino-Version in Sättigung und Farbton reduziert werden müssen. Sie werden gleichsam in den kleineren Farbraum „hineingezogen“.:


Die kräftigen Farben des Kinos werden im Heimkino blasser
und bieten bei weitem nicht mehr so viel Dynamik


Die Farbverschiebung fällt teilweise sehr groß aus, was besonders bei farbenprächtigen Animationsfilmen zum Tragen kommt. Aus diesem Grund empfehlen wir die Nutzung erweiterter Farbräume bei Animationsfilmen, auch wenn die Blu-rays hierfür nicht gemastert wurden.

In jedem Fall ist hier der Software-Industrie der Vorwurf zu machen: Mit HDMI und dem xvYCC-Videostandard sind die signalrelevanten Vorrausetzungen schon seit Jahren gegeben, die auch bei kräftigen Farben akkurate Kinoreproduktion wäre schon jetzt ohne Mehrkosten für den Konsumenten möglich. Dennoch ignorieren die Filmstudios diese Möglichkeiten bislang beharrlich, wahrscheinlich um in wenigen Jahren ein neues Verkaufsargument für Special Editions alter Ladenhüter aus dem Ärmel schütteln zu können.

In vielen Bereichen wurde diese Problematik bereits erkannt und weitgehend behoben: So existiert für digitale Fotografien schon lange der „Adobe RGB“ Standard, der vor allem im Grünbereich die Natur wesentlich besser abbilden kann. Camcorder setzen auf den xvYCC Standard mit ebenfalls erweitertem Farbraum. Allein die Kaufsoftware und das TV-Broadcastung setzen noch auf die veralteten Videonormen von HD (Rec709), sRGB oder PAL.

 


2. Die Triluminos / „Quantum Dot“ Technologie

Mit dem neuen W905 nimmt sich Sony der Farbraumproblematik „Natur/Kino vs. Videonorm“ an und verspricht einen wesentlich erweiterten Farbraum, gegenüber herkömmlichen Fernsehern. Möglich gemacht wird das durch die neue „Quantum Pixel“ Technologie als Teil der Triluminos Serie. Was ist der Unterschied zu herkömmlichen LCD-Technik?



Das Bild oben zeigt stark vereinfacht den Aufbau eines LCD-TVs: Als Lichtquelle kommen weiße LEDs zum Einsatz, die eine Diffusorscheibe gleichmäßig leuchten lässt. Auf dieser Beleuchtungsschicht befinden sich die Polarisationsfilter und die LCD-Schicht mit kleinen Flüssigkristallkammern, die die Helligkeits-Modulation durchführen.

 


LCDs arbeiten grundsätzlich monochrom (grau / farbneutral), das heißt, sie erzeugen keine Farben. Die zur Farbmischung notwendigen Grundfarben Rot, Grün und Blau entstehen einfach durch winzig kleine Farbfilter, die auf den einzelnen LCD-Kammern befestigt sind. Drei solcher farbigen „Subpixel“ (1xR,1xG,1xB), ergeben einen Pixel, die resultierenden Farbe ergibt sich aus der Mischung.

Ein Filtersystem hat grundsätzlich einen entscheidenden Nachteil: Es reduziert die Lichtausbeute! Je reiner man die entsprechende Grundfarbe aus dem weißen Licht der LED-Beleuchtung herausfiltert, desto dunkler. Ein reines Grün ist zwangsläufig dunkler, als ein Apfelgrün. Aus diesem Grund fallen die Farbfilter der Subpixel bei herkömmlichen LED/LCD TVs nur so kräftig bzw. schwach aus, wie von der Videonorm verlangt, um eine möglichst hohe Restlichtausbeute zu erhalten.

Für die Wiedergabe von Film-Konserven und TV-Serien ist daran nichts auszusetzen, denn schließlich hält sich der Fernseher an die Normen, die extra für ihn geschaffen wurden. Allerdings: Moderne Smart-TVs decken ein immer größeres Anwendungsgebiet ab: Für digitale Fotografien, selbst gemachte Filme etc. etc., und eben diese unterstützen schon längst größere Farbräume.



Wer also einen möglichst vielseitigen und zeitgemäßen Fernseher anbieten will, der muss eine Technologie finden, die einen großen Farbraum ohne starken Helligkeitsverlust erzeugt. Die Ansätze sind verschieden, von wenig aussichtsreich (Panasonics neues „Studio Master Panel“ leidet weiterhin unter den typischen sequentiellen Plasma-Artefakten) bis hin zur viel versprechenden aber immer noch nicht erhältlichen OLED-Technologie.

Sonys Ansatz liegt daher dazwischen: Statt veraltetes Plasma oder nicht marktreifes OLED konzentrierte man sich auf die etablierte LED/LCD Technologie und suchte eine Möglichkeit, diese farblich aufzuwerten. Man wurde fündig bei der Quantum Dot Technologie.

„Quantum Dots“ sind Nano-Kristalle, die durch zugeführtes Licht zum Eigenleuchten angeregt werden. Die Farbe des Eigenleuchtens kann beeinflusst werden, so dass es Quantum Dots in den benötigten Grundfarben Rot, Grün und Blau gibt. Ihr entscheidender Vorteil: Sie leuchten in sehr reiner Form, ähnlich wir farbige LEDs, und sind dennoch sehr hell. Sie kombinieren also reine Grundfarben mit hoher Helligkeit, wozu die herkömmliche "Weiß-LED" nicht in der Lage ist.



Diese Quantumdots werden in RGB-Reihenfolge auf ein Glas in TV Größe aufgetragen und dieses als Streulichtscheibe als Schicht in den TV-Screen eingefügt. Die weißen LEDs als Lichtquelle entfallen ebenfalls und werden durch blaue ersetzt. Dieses besonders energiereiche blaue LED-Licht regt die einzelnen Quantum Dots als eine Art farbiges Hintergrundlicht zum Leuchten an.



Durch die Quantum Dots wird die Farbreinheit erhöht und der Lichtverlust von „reinen“ Grundfarben minimiert. es wird kein Licht mehr „verschwendet“, denn: Das ohnehin schon reine Spektrum der Lichtquelle wird durch die Farbfilter der Subpixel-Zellen in der Helligkeit nicht so sehr reduziert, wie es bei herkömmlicher LED-Lichtquelle der Fall wäre (Farbfilter sind weiterhin existent bei Triluminos TVs.)


Originalaufnahmen der Sony Quantum Dot Subpixel


In unserer Makroaufnahme sieht man die „fertigen“ Subpixel des LCD Screens, sie sollen einen größeren Farbraum ermöglichen.

 


3. Die Farbraum-Messungen der neuen Triluminos-TVs

Soweit die Theorie und Technologie, die Sony bei seinen neuen Triluminos TVs einsetzt. Es bleibt zu überprüfen, ob die versprochene Vergrößerung des Farbraumes auch tatsächlich erreicht wird.



Im Diagramm oben sehen wir das „Versprechen“ des Herstellers, dass der native Triluminos-Farbraum gegenüber herkömmlichen LED/LCD TVs (respektive HD-Farbnorm) deutlich vergrößert ist und dem des (Film-)Originals wesentlich näher kommt. Wir haben das Anhand des KDL55-W905 Modells in der Praxis überprüft. Dafür muss man erst einmal die entsprechenden Bild-Parameter „identifizieren“, was gar nicht so einfach ist.

Im Menü findet sich eine so genannte „Szenenauswahl“ unter deren Auswahlmöglichkeiten sich die Modi „Allgemein“ sowie „Kino“ als möglichst praxistauglich erwiesen haben.



Im Grunde genommen handelt es sich bei der Szenenwahl um „Über-Presets“, sprich Speicherbänke, unter denen bestimmte Einstellungen abgelegt sind. Sie beeinflussen auch die Parameter des eigentlichen Bildmenüs:



Erst in der Kategorie „weitere Einstellungen“ (Untermenü des Bildmenüs) stoßen wir auf die Parameter, die die Farbraumdarstellung des KDL55-W905 direkt beeinflussen. Selbsterklärend ist „Weißabgleich“, mit dem wir die Farbtemperatur von neutralen Graustufen auf die von der Videonorm verlangten 6500K/D65 kalibrieren.



Mit dem Weißabgleich lässt sich die Farbtemperatur des W905 schnell und genau kalibrieren


Die Funktion „Farbbrillanz“ ist schließlich der Wahlschalter des eigentlichen Farbraumes in vier Stufen: „Aus“, „Niedrig“, „Mittel“ und „Hoch“. Im ganzen Geflecht von „Szenenwahl“, „Farbmodi“ usw. ist diese Funktion nach unserem Ermessen für den Laien zu versteckt positioniert. Selbst einem geübten Tester erschließt sich das „Mehrere Ebenen“ System nicht intuitiv. Doch wenn man es einmal verstanden hat, lassen sich die Farben schnell korrigieren.

„Farbbrllanz: Aus“ sollte folgerichtig keinen Gebrauch vom erweiterten Farbraum machen, was unsere Messung auch belegt:


Farbbrillanz: „Aus“


Der resultierende Farbraum orientiert sich am Rec709 bzw. sRGB Farbraum und trifft diesen auch gut. Die letzte Perfektion lässt sich mangels Color Management leider nicht erreichen. Wie genau der Fernseher Realbilder farblich in diesem Modus reproduziert, untersuchen wir im nächsten Kapitel.



Farbbrillanz: „Niedrig“


Mit Farbbrillanz „niedrig“ wird der Farbraum bereits merklich erweitert, allerdings noch nicht so weit, wie in den Sony-Prospektdaten abgebildet. Diesen Modus merken wir uns vor als eventuellen Kompromiss zwischen Farbenpracht und Farbgenauigkeit vor.



Farbbrillanz „Mittel“



Noch größer wird der Farbraum in der Einstellung „Mittel“. Hier erreicht der W905 deutlich eine Farbraumgröße, die von herkömmlichen TVs nicht mehr geboten wird.



Farbbrillanz „hoch“

In der Einstellung „Hoch“ erreicht der Farbraum schließlich seine maximale Größe, die es tatsächlich mit Adobe RGB, xvYCC und DCI aufnehmen kann.


Sony hat also nicht zuviel versprochen, tatsächlich bietet die neue Triluminos Technologie mit Quantum Dots einen wesentlich größeren Farbumfang als herkömmliche LED/LCD TVs oder als die Videonorm. Kein anderer Fernseher in unserem Test konnte bisher so „bunt“.

 


4. Farbgenauigkeit in der Praxis – Nur bunt oder auch authentisch?

Bis hierhin wissen wir also, dass Sonys W905 mit neuer Triluminos-Technologie zu einem sehr großen Farbraum und damit zur Darstellung besonders bunter Bilder tatsächlich in der Lage ist. Für AdobeRGB-Fotos und Camcorder mit xvYCC Aufnahme mag das auch nützlich sein, doch wie sieht es mit dem häufigsten Bildmaterial aus, mit dem es ein TV zu tun hat: Spielfilme von Blu-ray / DVD und TV-Übertragungen? Sie sind nach wie vor nach herkömmlichem Videostandard produziert und gar nicht für so große Farbräume vorgesehen. Verfälscht Sonys neuer TV hier die Farben alle in Richtung „viel zu bunt“ und provoziert damit eine unnatürliche Farbdarstellung? Dies wäre kontraproduktiv, denn Sony verspricht mit der Triluminos Technologie genau das Gegenteil, eine Verbesserung der Farben.

Um die Farbgenauigkeit eines TVs adäquat zu überprüfen, reichen herkömmliche Messprogramme nicht mehr aus. Der Grund dafür ist, dass solche Programme nur sehr wenige Farben analysieren und nicht die eigentlichen Mischfarben. Zur analogen Zeit war dies genug, doch moderne Farbalgorithmen arbeiten nicht mehr zwingend nach dem „linearen“ Mischverfahren, sondern sind nicht selten intelligent angelegt. Aus diesem Grund hat Cine4Home exklusiv auf Messverfahren umgestellt, die komplette Farbpaletten analysieren und so differenzierte Aussagen über die Farbgenauigkeit, sogar in Bezug zu Realbildern ermöglichen. Diese einzigartige Analyse haben wir angewendet, um die Farbqualität der verschiedenen Modi des W905 zu untersuchen.



Farbbrillanz „Aus“:
Der Farbraum des W905 (blau)
liegt sehr nahe der Videonorm (rot)


Zunächst untersuchen wir die Farbgenauigkeit bei abgeschalteter Farbbrillanz, bei der die erste messtechnische Untersuchung gut abgestimmte Grundfarben gemäß Videonorm aufzeigte (vgl Kapitel 3).



Auch niedrigere Farbhelligkeiten sind linear
und normgerecht


Die Farbräume (Norm vs. TV) sind fast deckungsgleich, die größte Abweichung zeigt sich in der Grundfarbe Blau, die beim W905 ein wenig in Richtung Zyan verschoben ist. Beeinträchtigt werden dadurch aber nur fast komplett gesättigte Blautöne. In dunklen Bereichen „wandert“ die Sekundärfarbe Magenta etwas in Richtung Rot.



Die DeltaE-Analyse (unten rechts) zeigt die Farbabweichungen zwischen Originalbild (oben) und TV Bild (unten links)


Grün bedeutet: Keine sichtbare Abweichung
Gelb bedeutet: Leichte Abweichung
Orange / Rot bedeuten: Deutliche Abweichung


Vergleicht man komplette Farbpaletten, so zeigen sich die Farbabweichungen in der Darstellung differenzierter ab. Nur wenige Farbtöne zeigen eine sichtbare Abweichung, in der Detla E Analyse rechts „gelb“ markiert. Betroffen sind ausschließlich Blautöne, was die Ergebnisse der Farbraummessung bestätigt.

Wie genau bildet der Sony W905 aber nun Realbilder ab? Wichtig sind zweifelsohne Hauttöne, denn auf diese ist unsere Wahrnehmung besonders geeicht und ungesunde Gesichtsfarben fallen sofort auf.



Die Farbdifferenzanalyse zeigt: Keine Abweichungen


Unser Realbildtest zeigt: Es gibt keinerlei Abweichungen in den Hauttönen und auch die Umgebung wird akkurat dargestellt. Die Farbreproduktion ist hervorragend.



Unser nächstes Beispielbild zeigt eine Mischung aus Rot- / Grün- und Blautönen, die Analyse zeigt: Lediglich in kräftigen Blaubereichen sind leichte Abweichungen zu verzeichnen.

Alles in allem ist der Sony KDL55-W905 bei abgeschalteter Farbbrillanz zu einer akkuraten Farbreproduktion gemäß Videonorm fähig, auch ohne Colormanagement zur nachträglichen Kalibrierung. Seine Triluminos Vorteile spielt er in diesem Modus allerdings nicht aus, sondern ist genauso „blass“ wie jeder andere LED/LCD TV. Interessant wird es bei aktivierter Farbbrillanz:



Farbrillanz „Niedrig“ erweitert den Farbraum in
den Grundfarben Grün und Blau


Im „Niedrig“-Setting wird der Farbraum in Richtung Grün und Rot ausgeweitet, Blau verändert sich fast nicht. Dadurch werden wesentlich kräftigere Farben möglich, als es die Videonorm vorsieht.


Linearer Grundfarbverlauf,
Cyan driftet nahe an Schwarz etwas in Richtung Grün ab


Die Analyse der Primär- und Sekundärfarben, zeigt dass die Erweiterung bei kräftigen Farben sehr linear ausfällt. Besonders profitieren hiervon Animationsfilme und Videospiele, da sie meist auf eine sehr bunte Farbdarstellung getrimmt sind.



Bunte Farben werden kräftiger dargestellt (rechts)


Die Darstellung des W905 mit erweitertem Farbraum repräsentiert die Farbenpracht wesentlich authentischer, als die zu blasse Darstellung nach Videonorm, bei der alle starken Farben in ihrer Sättigung beschnitten werden. Dieser Vorteil gilt für die meisten Systeme mit erweitertem Farbraum, die „Spreu trennt sich erst vom Weizen“, wenn man Gesichts- und Hauttöne darstellt. Sind sie ebenfalls zu bunt, ist der erweiterte Farbraum für Realfilme nicht geeignet. Wir machen den Test:




Links: Original / Mitte: Sony W905 / Rechts: Farbabweichung DeltaE


Unsere Realbild-Analysen zeigen, dass die Hautfarben trotz des erweiterten Farbraumes hervorragend abgebildet werden und nur minimal kräftiger erscheinen. Die Natürlichkeit bleibt bewahrt.



Rechts: Sony W905


Bunte Motive werden hingegen noch strahlender in ihrer Leuchtkraft mit merklich reineren Farben dargestellt. Anscheinend ist hier eine geschickt programmierte Farbmatrix am Werk. Um diesem Phänomen auf den Grund zu gehen, überprüfen wir eine entsprechend vollständige Farbpalette.



Farbgenauigkeit Farbbrillanz „niedrig“:
Orangetöne der Palette bleiben unverfälscht


Die Analyse zeigt, dass besonders kräftige Farben „bunter“ gemacht werden und gegenüber der Videonorm dies auch deutlich wird: In der DeltaE Analyse sind sie gelb markiert. Bei Hautfarben handelt es sich aber um Orangetöne und genau diese werden von dem TV weniger „nachgefärbt“. Noch genauer wird dies, wenn man gezielt eine Orangepalette analysiert:



Blassere Orangetöne entsprechen Hautfarben


Das Ergebnis ist verblüffend: Die typischen Haut-Orange-Töne werden nicht merklich verändert, das DeltaE Diagramm bleibt im „grünen“ Bereich. Dies erklärt die gesunden Hautfarben trotz erweitertem Farbraum. Den Programmierern ist hier eine sehr gute Balance aus Videonorm-Neutralität und erweiterten Grundfarben gelungen.

Noch deutlicher wird die Farbtransformation, wenn man die Farbspreizungen der drei Grundfarben analysiert:


Hier zeigt sich, dass der Sony Triluminos Farbraum im „Niedrig“-Setting nicht stur alle Farbtöne erweitert, sondern nur in ohnehin schon gesättigten Bereichen der Farbpalette tätig wird. Durch diese nicht lineare Vorgehensweise bleiben alle farblich mäßig gesättigten Bildinhalte unverfälscht (in den DeltaE-Diagrammen oben grün markiert). Damit ist ein sehr guter Kompromiss zwischen erweitertem Farbraum und Videonorm gelungen, der das Bild nicht grundsätzlich unnatürlich einfärbt.

 


Farbbrillanz „Mittel“ mit noch größerem Farbraum


Mit Farbbrillanz „Mittel“ wird der Farbraum weiter vergrößert, sowohl in Grün als auch Rot. Nun werden stark gesättigte Farben noch kräftiger abgebildet.



Unsere Farbanalyse zeigt, dass die Abweichungen von der Originalpalette noch deutlicher ausfällt, als im Modus niedrig. Allerdings leiden nun auch die relevanten Orangetöne, sie erscheinen leicht kräftiger.



Frodos Gesichtsfarben werden merklich kräftiger


In den Hautfarben wird dies mit einem zu kräftigen Teint der Protagonisten für den Betrachter merklich. Die Abweichungen bewegen sich zwar noch in einem akzeptablen Bereich, doch von perfekter Reproduktion kann keine Rede mehr sein.



Profitieren können aber durchaus noch Motive von sehr farbkräftigen Objekten, wie Obst oder Blumen. Die Farbenpracht der Natur wird besser abgebildet.

Vollkommen ausgereizt wird der Farbraum schließlich im „Hoch“ Setting:


Farbbrillanz „Hoch“ führt zu dem
größten Farbraum


Die Grundfarben Rot und Grün werden noch einmal deutlich reiner, das Bild dadurch übrigens keinesfalls dunkler. Hier ist aber nun ein Maß der Farbraumvergrößerung erreicht, das gegenüber der Videonorm nicht mehr ausgeglichen werden kann.



Nahezu alle Farben sind nun merklich übersättigt. Zwar ist die Abweichung bei Orange geringer, aber auch Hautfarben scheinen nun deutlich übersättigt.



Bei Farbbrillanz hoch werden Hauttöne zu kräftig abgebildet (Bildmitte)


Nützlich ist dieses Setting aber ebenfalls für Zeichentrick- oder CGI Filme und Videospiele. Sie erscheinen strahlend bunt und leben noch besser von ihren Farben.

Anmerkung:
Alle obigen Messungen beziehen sich auf die „Szenenwahl Allegmein/Anwender“. Bei Szene „Kino“ sind noch feinere Dosierungen des Triluminos Farbraumes möglich, da die „Farbbrillianz“ Funktion dort moderater arbeitet.

 


5. Fazit

Unser Technik-Special hat gezeigt: Die neue Sony Triluminos Technologie mit Quantum Dots ist wie vom Hersteller beworben zu einem wesentlich vergrößerten Farbraum in der Lage, ohne dass Helligkeit im Bild geopfert werden muss. Das blaue LED Licht regt die kleinen Spezialkristalle hinter dem LCD-Screen zu farbreinen Pixel mit höherem Rot- und Grünanteil, als es bei herkömmlicher Farbfilterung wäre.

Dieser erhöhte Farbumfang führt bei Bedarf zu wesentlich kräftigeren und ansprechenden Farben, vor allem Naturaufnahmen zeigen den „Postkarteneffekt“, den viele so lieben. Zum Glück haben die Ingenieure aber nicht den häufigen Fehler begangen, die vergrößerten Farbräume nicht mit einer entsprechend intelligenten Programmierung zu kombinieren.



Alle Farbräume des KDL-55 W905

Schwarzes Dreieck: Videonorm
Blaues Dreieck: Farbbrillanz „Aus“
Grünes Dreieck: Farbbrillanz „Niedrig“
Gelbes Dreieck: Farbbrillanz „Mittel“
Rotes Dreieck: Farbbrillanz „Hoch“


Mit Hilfe der Funktion „Farbbrillanz“ lässt sich eine individuelle Gewichtung aus kräftigen und glaubwürdigen Farben konfigurieren:

  • „Aus“ deaktiviert den erweiterten Farbraum und bietet eine herkömmliche Darstellung gemäß Videonorm. Allen „Videonorm Puristen“ ist dieser Modus zu empfehlen.
  • „Niedrig“ führt zu einem merklich erweiterten Farbraum, bei dem Naturmotive kräftiger und ansprechender abgebildet werden. Gleichzeitig werden blassere Farbtöne (zb. Hautfarben) akkurat dargestellt, so dass diese nicht zu kräftig erscheinen. Nach unseren Analysen ist dies die effektivste und intelligenteste Konfiguration.
  • „Mittel“ erzeugt einen großen Farbraum, bei dem Gesichtsfarben aber schon leicht überbetont werden.
  • „Hoch“ schließlich erzeugt einen beeindruckend großen Farbraum, der bei herkömmlicher HD-Zuspielung aber grundsätzlich zu übersättigten Farben führt. Für Animationsfilme und Videospiele führt er aber zu einer fantastischen Farbbrillanz. Ebenfalls nutzbar ist er bei entsprechendem Foto- und Videomaterial (AdobeRGB und xvYCC)

(Im Kino Modus sind die Farberweiterungen wesentlich moderater)


Die Kombination aus verschiedenen Presets und leistungsfähiger Farbtechnologie lässt kaum Wünsche offen, noch nie war ein Fernseher in Sachen Farben so universell einsetzbar, wie der Sony KDL55-W905. Unsere einzigen Kritikpunkte sind das verwirrende Bildmenü, in dem der unbedarfte Laie kaum die richtigen Regler findet, und das fehlende Color-Management, das eine noch weitere Verfeinerung der Farbdarstellung ermöglicht hätte.



Der Sony KDL- lässt farbtechnisch herkömmliche Plasma oder LCD TVs hinter sich und wird es sogar mit der kommenden OLED-Technologie aufnehmen können. Allen Freunden von kräftigen und dennoch glaubwürdigen Farbbildern können wir ein Probeschauen beim Fachhändler nur wärmstens empfehlen. Sony ist auf dem Weg zurück zum Technologieführer…

 

 

 

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