Test: 46" LCD / LED / 3D Fernseher
Sharp Aquos LC-46 LE830

Sharps exklusive Quattron-Technologie wird günstiger...
... und gleichzeitig besser!

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Grundsätzlich mischen Fernseher ihre Farben aus den drei Grundfarben Rot, Grün und Blau. So war es schon immer und so wäre es wohl auch für immer geblieben, wenn die findigen Ingenieure des renommierten Herstellers Sharps im letzten Jahr nicht eine neue Farbdimension hinzugefügt hätten: Bei der patentierten „Quattron-Technologie“ unterstützt die zusätzliche Sekundärfarbe Gelb die Farbdarstellung und ermöglicht so kräftigere Farben bei einer größeren Lichtausbeute.

Schon in der letzten Generation wies die von Sharp erfundene und patentierte Quattron-Technologie in vielen Belangen zu überzeugen. Wie vom Hersteller versprochen kombinierten die ersten Modelle eine ungeschlagene Farbenpracht mit tageslichttauglicher Helligkeit in beeindruckender Weise, jedoch zeigten sich zumindest ohne nachträgliche Justage auch Schwächen in der Farbgenauigkeit und Natürlichkeit der Bilder.



Nun geht die Technologie in die zweite Generation: Als erstes Gerät des neuen 2011er Quattron Lineups von Sharp erschien das 46 Zoll(117cm) Bilddiagonale messende Modell LE830 bei uns im Teststudio. Schnell zeigt sich, dass es sich hierbei um eine konsequente Weiterentwicklung der ersten Generation mit alten und neuen Elementen handelt: Vieles Bewährtes, wie das „X-Gen“ Panel, und die Bildwiederholrate „FRED“, wurden von den Vorjahresmodellen übernommen, auffälligste Neuerung ist sicherlich das entspiegelte Display. Doch die größte Änderung betrifft zweifelsfrei die Farbdekodierung der Farbsignale, sprich die Umsetzung unseres alten RGB-Fernsehstandards auf die vierfarbigen Quattron-Pixel. Ob das zu einer UVP von €1.599,- erhältliche Gerät insgesamt neue Standards in seiner Preisklasse setzt, Erfahren Sie in unserem großen Test-Special.


Wir verweisen im Voraus auf unsere Testkriterien, die ausführlich in unserem Know How Special: " Das Warten hat endlich ein Ende, TV-Tests bei Cine4Home " beschrieben werden.

 



1. Gerät im Detail

Das Gerät ist mit einem hochglänzenden Kunststoff Rahmen bestückt, in den Genuss der edlen Vollglasoptik der Vorjahresmodelle kommt der Nutzer hier nicht. Beibehalten wurden aber der umlaufende silberne Rahmen und die unten angebrachten Sensor-Bedienelemente. Auf den ersten Blick erscheint das Design so zunächst als Rückschritt zu den Vorgängern, dies ist aber dem entspiegelten Panel mit seinen praktischen Vorteilen geschuldet. Anscheinend ist man diesmal der Devise „Form follows Funnction“ und nicht umgekehrt gefolgt, was wir sehr begrüßen. Dass hier zudem nicht ausschließlich Kunststoff verarbeitet wurde, merkt man bereits beim Herausheben aus dem Karton: Das Panel wirkt sehr massiv und ist auch angenehm verwindungssteif.


Der Standfuß ist aus mit hochglänzendem Kunststoff
überzogenem Aluminium gefertigt.


Auch die Anschlüsse sind gleichsam „dreidimensional“: Einige befinden sich sowohl seitlich auf der linken Seite, andere sind nach unten herausgeführt. Scart, VGA und Komponenten-Anschlüsse wiederum befinden sich direkt an der Rückseite und sind ohne Adapter zu betreiben. Bedenken sollte man aber, dass man bei Verwendung dieser Buchsen eine Aufstellung wählt, die einen entsprechenden Abstand zur Wand bietet.



Auf der linken Seite befindet sich ein SD-Karten Speicher Slot-In, der für die Verwendung der angebotenen „Video on Demand“- Dienste Verwendung findet. Daten von externen Quellen können hierüber allerdings nicht ausgelesen werden. Darunter befinden sich 4 HDMI 1.4 Buchsen, wobei die erste Buchse „HDMI 1“ zusätzlich mit einem Audio-Return-Channel versehen ist. Ein USB-Anschluss und das CI+ Common Interface für PayTV sowie der Kopfhöreranschluss vervollständigen die Sammlung.

Auf der Unterseite sind zwei weitere USB Anschlüsse, ein optischer Audioausgang, die Antennenbuchsen, Ethernet sowie ein PC-Audioeingang ausgeführt. Das klingt zwar großzügig, bedenken sollte man aber, dass bei Betrieb des mitgelieferten WiFi-Dongles und des Timeshift-USB-Sticks bereits zwei USB Anschlüsse belegt sind.



Der LE830 ist nur 34mm tief und benötigt zum Betrieb keinerlei Lüfter, was einen besonders leisen Betrieb ermöglicht. Ein zusätzlicher Abstand von 10cm zu den Seiten und nach oben sollte bei der Unterbringung mit eingeplant werden. Sofern man die Scart oder Komponenten Eingänge nicht benötigt, lassen sich auch sehr flache und handelsübliche Wandhalterungen verwenden, da bei diesem Modell der Vesa Standard 400 eingesetzt wurde.

 

Punkte Max
Erreicht
Gerät im Detail
(25)
(17)
Verarbeitung
15
9
Flexibilität
10
8

 

 


2. Ausstattung

Der LE830 ist mit Tunern für alle Empfangsarten ausgestattet, komplettiert werden sie durch einen CI+ Schacht, um Pay-TV Angebote zu nutzen. Der Speicher für die Timeshift-Funktion ist diesmal nicht eingebaut, sondern liegt als 2GB USB-Speicherstick dem TV bei. Ärgerlich ist, dass auf dem Stick auch die Bedienungsanleitung untergebracht ist, die bei Initialisierung gelöscht wird und somit für immer verloren geht.

Für die drahtlose Netzwerkverbindung liegt dem LE830 ein WIFI-Dongle bei. Der Mediaplayer ist jetzt DLNA Zertifiziert, was das Einbinden in eine Windows-Umgebung sehr einfach macht, der Player greift dabei zügig auf Medien von USB-Stick, HDD oder das Netzwerk zu. Das Internet wird, wie von Philips bekannt, von Net+ bedient: Es steht ein Browser ohne Flash-Unterstützung sowie diverse „Apps“ zur Verfügung. Sehr gut ist die Tatsache, dass die Apps fast alle auf den Deutschen Markt angepasst sind und Unsinn wie Spiele außen vor bleiben. Ganz neu ist die Einbindung von Skype: So ist es möglich, eine Comunicationcamera via USB anzuschließen und Videotelefonie direkt über den TV abzuwickeln, die Zukunft hat begonnen!



Internet Browser



Skype



Internet Applikationen

 

Punkte Max
Erreicht
Ausstattung
(30)
(28)
Tuner
20
18
Anschlüsse
5
5
Schnittstellen
5
5

 



3. Bedienung

Bei der schieren Flut der heute in TV-Geräten eingebauten Gimmicks und Anwendungen ist es unerlässlich, dass ein User diese auch schnell und intuitiv bedienen kann, ohne dabei graue Haare zu bekommen.



3.1 Ersteinrichtung

Nach Abfrage der Sprache und des Standortes kommt man zur Auswahl der Tuner-Suchläufe, wobei man hier etwas verwirrt wird: „Digital und Analog“ beziffert hier ausschließlich den Satelliten-Suchlauf. Um Kabel (analog sowie digital) zu empfangen, muss zuerst der digitale Suchlauf gestartet, die analogen Kanäle müssen dann hinterher im Menü angestoßen werden.

Nach dem Suchlauf kommt die Frage, ob die Sender alphabetisch sortiert werden sollen. Erst wenn man hier „nein“ wählt, wird eine Vorsortierung vorgenommen.



3.2 Fernbedienung

Die Fernbedienung ist wie üblich komplett aus Kunststoff gefertigt und im unteren Teil in mattem Schwarz und oberhalb in Hochglanz ausgeführt. Die Reichweite ist gut, auch unter Winkeln oder reflektierende Flächen funktioniert die Bedienung des LE830 problemlos.

Direkte Wahlttasten für Analog, Digital, Sat-TV sowie Radio und Net TV sind ebenso vorhanden, wie auch eine „Toggle“-Taste zum schnellen Umschalten zwischen zwei Sendern. Ärgerlich ist, dass es keine „Tools“-Taste gibt, um schnell in die wichtigsten Änderungsoptionen zu springen. Dies ist unverständlich, da das OSD-Menü den Unterpunkt „Werkzeuge“ bietet.

 

3.3 Bedienung im Alltag

Die Menüs wurden optisch im Vergleich zur Vorgängerversion etwas aufgepeppt, die Struktur wurde dabei aber nicht wirklich verbessert: Sie sind nach wie vor zu verschachtelt. Die Interaktion zwischen Fernbedienung und TV ist zwar merklich schneller geworden, die Umschaltzeiten zwischen einzelnen Sendern betragen aber weiterhin 3-4 Sekunden, notorische „Zapper“ sollten dies bedenken!

Das EPG gehört zu den Standardvarianten, die erst auf einem Senderkanal ihre Daten laden. Das bedeutet, um es zu nutzen, muss erst einmal durch alle(!) Programme gezappt werden, für Analog-TV funktioniert es gar nicht. Wieder einmal hervorragend gelöst ist die Link-Funktion, die mit anderen Geräten (egal welchen Herstellers) interagiert. Der Start des TVs benötigt 12 Sekunden, Ungeduldige können zudem eine Schnellstart aktivieren, dies treibt aber den Standby-Verbrauch in Schwindel erregende Höhen: 0,1 Watt im Normalmodus stehen 30 Watt im Schnellstartmodus gegenüber und lassen diese Funktion nur für Menschen mit eigener Stromerzeugung lohnenswert erscheinen.



Kanalliste / Menüstruktur



EPG




Menüstruktur Einstellung Bild

 

 

3.4 Multimedia Features

Durch die DLNA-Zertifizierung ist eine Einbindung in ein bestehendes Netzwerk sehr einfach. Ansonsten hat Sharp den Player nicht weiter aufgewertet: Bilder lassen sich nicht zoomen und besonders ärgerlich ist es, dass es auch bei Videos nur eine einzige Zoom-Option gibt, was sich in der Praxis als zu wenig erweist. Ein vollwertiger PC Ersatz wird hier somit leider nicht geboten.



Media Player

 



3.5 Bedienung für Profis

Der LE830 bietet sowohl ein 10-Punkte Weißabgleich, als auch ein vollständiges Color Management System. Es ist also mittels eines Sensors und entsprechender Kalibrier-Software möglich, den Sharp perfekt zu kalibrieren. Doch Achtung: Wie bei vielen CMS-Systemen so agieren auch beim Sharp LE830 die einzelnen Parameter untereinander, so dass viel Geduld und Erfahrung notwendig ist.



Color Management System



10 Punkte Weißabgleich



Farbraumwahl


Auch ab Werk vorkonfigurierte Farbräume kann man, ganz ohne eigene Kalibrierorgie, auswählen. Wie gut diese abgestimmt sind, zeigen wir im folgenden Bildtest auf…

 

Punkte Max
Erreicht
Bedienung
(75)
(53)
Einrichtung
15
8
Bedienung im Alltag
35
22
Multimedia Features
10
8
Bedienung für Profis
15
15

 



4. Bildtest

Alle Ausstattungs- und Bedienungsmöglichkeiten sind nur so viel Wert, wie die eigentliche Bildqualität, die durch das Gerät gewährleistet wird. Wie sich der Sharp LE830 in dieser Hauptdomäne schlägt, können Sie in unserem ausführlichen Bildtest lesen.

 

4.1 Farbdarstellung

Bei allen Möglichkeiten, die die neuen Bildtechniken auch bieten, so gilt doch eine Grundregel: Ein Fernseher sollte in der Lage sein, sich an die vorgegebenen Videonormen zu halten, dann nach ihnen werden alle Bildsignale nach wie vor aufbereitet und übertragen, auch wenn sie technisch an sich veraltet sind (PAL, NTSC, sogar HDTV). Nur wenn der Anwender sich bewusst für „postkartenbunte“ Bilder entscheidet. sollte dies in den Einstellungen zu berücksichtigen und umsetzbar sein.

 

4.1.1 Farbraum
Moderne Fernseher sind in der Lage, sehr große Farbräume zu produzieren. Leider macht die Software da aber einen Strich durch die Rechnung: So orientieren sich TV, DVD und selbst die BluRays immer noch am alten PAL-Farbraum, der sich wiederum am Phosphor alter Röhren TVs orientiert. Werden diese Signale auf einem Gerät wiedergegeben, das sich nicht an diesen Farbraum hält, sind Farbverfälschungen vorprogrammiert. Was bei Animationsfilmen noch schick aussieht, wird bei roten oder violetten Gesichtern und neongrünem Rasen bei Fußballspielen schnell nervend.

Die Vorgängerserien des 830 gaben immer wieder Anlass zur Kritik, da gerade durch den Einsatz des vierten Pixels in der Farbe Gelb (Quattro-Technologie) die Farbräume serienmäßig viel zu groß waren. In diesem Jahr haben die japanischen Ingenieure aber das „Look Up Table“ (die Matrix, nach der die Farben auf die Vierfarb-Pixeltechnologie umgerechnet werden) stark überarbeitet. Dies ist mit großem Erfolg gelungen: So erreicht der serienmäßige Farbraum („normal“) in der Einstellung „Film“ den geforderten Farbraum fast auf den Punkt.



Preset: Film
Farbtemperatur: Tief
Farbraum: Standard


Dies gilt nicht nur für Farbton und Farbsättigung, Sondern auch für die einzelnen Farbhelligkeiten. Nur wenige Modelle am Markt erreichen ab Werk ohne nachträgliche Kalibrierung eine solche Perfektion wie der Sharp LE830, so dass das Gerät sich hier besondere Pluspunkte verdient. Erstrecht wenn man berücksichtigt, dass die Quattron-Technologie noch mehr Lichtreserven freilegt, als dies bei herkömmlichen RGB-Varianten der Fall ist.


Wer es gerne etwas bunter möchte, kann den einstellbaren Farbraum im Bildmenü auf „Erweitert“ stellen. Dies führt zu einer leicht bunteren, aber nicht übertriebenen Bilddarstellung, bei der vor allem die zusätzlichen Gelbreserven noch besser genutzt werden.


Wer es ganz genau haben möchte, kann den LE830 mit dem integrierten Color Management System noch weiter optimieren. Nötig ist dies in Anbetracht der guten Werkseinstellung aber nicht!

 


4.1.2 Farbtemperatur
Auch bei der Farbtemperatur gibt es eine Norm: Film- und Fernseh-Software wird immer mit der Temperatur von 6500K(D65) aufgenommen. Also sollte auch der Fernseher diese Farbtemperatur möglichst einhalten.

Der LE 830 hält sich bereits bei der Farbtemperatur-Einstellung „Tief“ recht gut an die Vorgaben. Durch den verbauten 10-Punkte Weißabgleich ist es mit entsprechendem Equipment schnell möglich, die Temperatur auch nachträglich perfekt einzustellen.


Farbtemperatur „Tef“:
Es fällt ein leichter Blaumangel auf.


Nach der Kalibrierung.

 


4.1.3 Fazit Farben
Sharp hat überzeugend auf die Kritik zu den Vorgängermodellen reagiert. Es sind jetzt Voreinstellungen mit sehr guten Ergebnissen vorhanden. Im Filmbetrieb überzeugt der LE830 mit einer Natürlichkeit und gleichzeitigen Brillanz, wie kaum ein anderes Modell am Markt, die Quattron-Technologie weiß hier zu überzeugen.

Trotz dieser Annäherung an die realistischen Farbgebung der Videonormen stehen auch für die Fraktion „Kunterbunt“ noch genügend Möglichkeiten zur Verfügung. Farbenfrohe und nahezu Cartoonartige Bildeigenschaften besitzen die Quattron-Modelle auf Wunsch nach wie vor.

 


4.2 Bildplastizität

Mit der akkuraten Farbgebung ist schon einmal ein großer Teil der Bildgestaltung zufrieden stellend erfüllt. Nicht minder wichtig ist aber die Bildplastizität sowohl in dunklen als auch hellen Räumen.


4.2.1 Kontrast
Der Sharp LC46-LE830 erreicht in dieser Domäne exakt die gleichen Werte, wie das größere Vorjahresmodell 925. So stehen als nativer Kontrast 4000:1 zur Verfügung, die mit der Scanning Backlight Technologie und der aktiven Kontrastautomatik weiter erhöht werden auf 16.000:1. Dies geschieht ohne Helligkeits-Pumpen oder andere Artefakte, so dass die Aktivierung dieser Kontrasthelfer empfehlenswert ist. Der LE830 liegt damit auf einem sehr guten Niveau für einen Fernseher mit seitlicher LED Beleuchtung.


4.2.2 Gamma
Das Gamma ist bereits in der Grundeinstellung „0“ nahe dem idealen Wert von 2,22. Diese Helligkeitsverteilung erlaubt eine glaubwürdige und plastische Bildkomposition gemäß der Videonorm, eine nachträgliche Korrektur ist unter normalen Raumbedingungen nicht notwendig.


Gamma Film Einstellung 0

 

4.2.3 Tageslichttauglichkeit
Was nützen die schönsten Bilder im abgedunkelten Raum, wenn der TV nicht in der Lage ist, auch bei Tageslicht eine ansprechend gute und vor allem ausreichend helle Vorstellung zu liefern? Durch seine Hohe Helligkeit (dank Quattron) ist der LE830 in der Lage, auch unter Tageslicht-Bedingungen ein gutes Resultat abzuliefern. Der LE830 erreicht eine Maximalhelligkeit von 410cd/m², selbst im optimierten Film-Modus und auf D65 kalibriert bleiben noch 320cd/m2 über. Die automatische Helligkeitsregelung Namens „OPC“ stimmt zudem automatisch die notwendige Lichtausbeute auf die aktuelle Raumhelligkeit ab und geht diesem Job gut und unauffällig nach, was von uns die Empfehlung bringt, sie einzusetzen.

 

4.2.4 Sichtwinkel/ Entspiegelung
Der LE830 besitzt als Neuerung ein komplett entspiegeltes Display nach dem Vorbild hochwertiger Computermonitore. Selbst direkter Lichteinfall führte bei unseren Praxistestes nicht zu störenden Reflexionen. Dies gibt ihm einen enormen Vorteil gegenüber der meist spiegelnden Konkurrenz. Auch der Sichtwinkel wurde verbessert: So ist es jetzt problemlos möglich, auch seitlich in einem 25-30 Grad Winkel ohne Einbußen zu sehen. Kritisch ist allerdings der eingeschränkte Sichtwinkel nach oben und unten, was eine Anbringung des TV auf Augenhöhe unbedingt erforderlich macht.

 

4.2.5 Fazit Plastizität
Ein für die Bauform guter Kontrast, gepaart mit hoher Helligkeit und gut abgestimmtem Gamma, sorgen für ein plastisches Bild unter nahezu allen Raumbedingungen. Der Schwarzwert ist dabei stets gut aber nicht überragend oder auf Referenzlevel. Bei Tageslicht punktet das entspiegelte Display: Ausgeschaltet sieht es zwar nicht so edel aus, wie die spiegelnde Konkurrenz, dafür punktet es mit einer besseren und praxistauglicheren Darstellung frei von störenden Reflektionen. Beim LE830 sieht man nur das Fernsehbild, und nicht sich selbst!

 


4.3 Bildschärfe

Die Bildschärfe wird vornehmlich von der Signalverarbeitung im Allgemeinen, von der Skalierung (für PAL) und dem De-Interlacing (PAL / 1080i) im Besonderen bestimmt, wir untersuchen diese Grundaspekte gesondert und ausführlich, das es sich hierbei um die dritte große Überkategorie der Bildcharakteristik handelt.

 

4.3.1 Signalverarbeitung
Bei der Signalverarbeitung, 3D Berechnung und dem De-Interlacing vertraut Sharp auf die Chips des Herstellers „Mediatek“:



Auffallend ist hier wieder einmal, dass eine sorgsame Programmierung mehr Wert ist, als ein großer Chipname mit unoptimierter Standard-Programmierung: Der LE830 ist bereits ab Werk mit einer natürlichen Schärfe versehen. Dies ist umso bemerkenswerter, als dass die Modelle der Mitbewerber mittlerweile alle mit maßlos übertriebenr Schärfe in der Werkseinstellung ausgeliefert werden, um den Interessanten bei der Kaufentscheidung im Geschäft in die Irre zu führen. Beim LE830 kann man bei PAL-Zuspielung die Schärfe sogar auf Stufe 2-3 erhöhen, ohne dass das Bild künstlich überschärft wirkt.


 

4.3.2 Skalierung
Der LC46-LE830 erledigt die Skalierung von herkömmlichem SD-Material sehr gut. Bei HD (1080) Zuspielung wird das Bild pixelgenau abgebildet, um eine maximale Schärfe zu gewährleisten. Bei 576 Zuspielung lässt sich der Overscan allerdings nicht komplett abschalten, die Bildränder sind stets leicht beschnitten.

 

4.3.3 De-Interlacing
Der Sharp bietet ein gutes Deinterlacing (Umrechnung der eingehenden Halbbilder auf die progressive Darstellung des Displays), wenn auch das Adaptive Deinterlacing wieder einmal kleine Schwierigkeiten hat, stehende von bewegten Objekten zu unterscheiden. Gelegentliches Flackern an fein aufgelösten Details ist die Folge.

 

4.3.4 Bewegungsschärfe
Der LE 830 bietet eine „200Hz-Engine“, wobei aber nur 100Hz aus gerechneten Zwischenbildern bestehen. Die anderen 100Hz werden von der „Scanning Backlight“ Technologie erzeugt: Bei der Einstellung „Scan“, wird durch die vertikal angeordneten LED Lichtleisten das Licht an den Bildaufbau von der Linken oberen Ecke zur Rechten unteren Ecke unterstützt (wie ein Leuchtlaufband von oben nach unten). Selbst ohne aktivierte Zwischenbild Berechnung wird hier ein absolut sauberes und ruckelfreies Bild erzeugt, ohne die bei der Zwischenbildberechnung typisch entstehenden Artefakte. Die Zwischenbildrechnung selbst ist zweistufig schaltbar: In Stufe „1“ wird das Bild noch einmal flüssiger und ruhiger, ohne einen Videolook zu erzeugen. In Stufe „2“ wird das Bild völlig flüssig mit Videolook, aber trotzdem mit extrem wenigen Artefakten oder Halos um bewegte Bildelemente. Auch hier bietet der Sharp eine solide und zeitgemäße Leistung.

 

4.3.4 Fazit Schärfe
Der LE 830 bietet eine gute Skalierung und Signalverarbeitung, auch das Deinterlacing liegt auf gutem Niveau. Und so ist der LE830 uneingeschränkt als TV-Gerät zu empfehlen, da er nicht nur auf eine hochwertige HD-Zuspielung optimiert ist (wie mittlerweile viele Konkurrenzmodelle), sondern auch mit herkömmlichen (PAL interlaced) Fernsehsignalen zurechtkommt, die nach wie vor einen Großteil unseres Alltags ausmachen. Bei der Bewegungsdarstellung nimmt er dank des ScanningBacklights und der soliden Zwischenbildberechnung sogar die derzeitige Referenzposition ein.




4.4 Bildfehler/Artefakte

Bis auf leichtes „Clouding“ in dunklen Bereichen, das aber bereits Systembedingt vorkommt, produziert der LE830 keine Bildfehler. Das Clouding ist im Filmbetrieb nicht auffällig, so dass keine große Abwertung notwendig ist:

 


Punkte Max
Erreicht
Bildqualität
 
Farbdarstellung
(30)
(25)
Farbraum
15
13
Farbtemperatur
15
12
 
Bildplastitzität
(63)
(48)
Kontrast / Gamma
25
18
Kontrast Tag
25
19
Blickwinkel
13
11
 
Bildschärfe
(82)
(66)
Signalverarbeitung
20
16
Skalierung
21
16
De-Interlacer
21
16
Bewegungsschärfe
20
18
 
Bildfehler / Artefakte
30
22

 

 


5. 3D-Darstellung

Wie die meisten ConsumerTVs derzeit arbeitet auch der Sharp LC46-LE830 mit Shutterbrillen. Aber im Gegensatz zu seinen Mitbewerbern, versucht Sharp hier aber nicht die Reaktionszeiten der Brille beim Öffnen und Schließen auf Kosten von Fehlern zu verringern, sondern hat sich hingegen der Optimierung des Panels angenommen.

Das von Sharp „X-Gen 3D Quattron“ getaufte Panel wird im Nanometer-Bereich gefertigt. Dies bedeutet, dass die Leiterbahnen im Display deutlich verkleinert wurden und so weniger wertvolles Licht absorbieren. Auch der vierte Gelbe Pixel trägt zur Helligkeitssteigerung bei, da unser Auge vor allem die gelben Spektralanteile des Lichtes als besonders hell interpretiert. Zusammengenommen produziert das Sharp Panel deutlich mehr Licht als vergleichbare Produkte.


5.1 Ausstattung 3D

Der LE 830 bietet alle Spielarten der 3D Zuspielung sowie eine 2D->3D Umrechnung. Auch wenn hier nicht der Tiefeneffekt von nativem 3D-Material erreicht wird, ist sie bei der immer noch geringen Menge an 3D-Filmen gut geeignet, um die 3D-Funktion oft zu nutzen. Dem LE830 liegt bereits eine Shutterbrille bei, weitere können als Zubehör gegen Aufpreis erworben werden. Der Infrarotsender für die Brillen sitzt in der Linken unteren Ecke der Frontblende des Display und bietet einen großen Abstrahlwinkel: In unserem Praxistest gab es keine störenden Ausfälle die Signalübertragung.

 

5.2 3D-Helligkeit

160cd/m² erreicht der LE830 hinter der Brille! Dies ist ein konkurrenzlos hoher Wert. Selbst bei Tageslicht ist damit eine angenehme 3D Wiedergabe möglich. Nicht zuletzt trägt das entspiegelte Display dazu bei, dass zusätzlich störende Reflexionen ausgeblendet werden.



5.3 3D-Effekt

Ein umgangssprachliches Wort umschreibt das Ergebnis hier am prägnantesten: Wow!! Der LE830 bietet das momentan beste 3D-Bild, „Pop and Wow“-Effekte erzielen hier eine phänomenale Wirkung. Durch die sehr hohe Helligkeit von 160cd/m² (einige Plasma erreichen im 2D Betrieb bei voller Zellhelligkeit keine besseren Werte) sind die 3D Bilder auch glaubwürdig und sehen nicht aus, als wenn die ganze Welt in der Dämmerung lebt. Objekte im Hintergrund werden ebenfalls klar und ohne Verwischungen oder Verschmierungen abgebildet.



5.4 Bildfehler 3D

Hier gibt es nichts zu bemängeln. Ghosting und Übersprechen sind auf einem sehr geringen Niveau. Die Farben sind im Film Modus stimmig und die Helligkeit ist sehr gut. Ein kopfschmerzfreier Genuss der dritten Dimension wird so ermöglicht.

 

5.5 Fazit 3D

Aufmerksame Leser werden bereits festgestellt haben, dass hier die Technik unserer bisherigen 3D-Referenz Sharp LC46-LE925 verwendet wird. Aufgrund noch einmal reduziertem Ghostings und Flackerns bleibt uns hier nichts anderes übrig, als eine neue Referenz im 3D-Betrieb zu küren.

Referenz Gerät:3D Betrieb!!

 

Punkte max.

erreicht

3D Darstellung

(40)

34

 

 

 

Ausstattung

10

8

Helligkeit

10

8

3D-Effekt

10

9

Bildfehler

10

9

 



6. Tonqualität

Obwohl Sharp hier einen Subwoofer verbaut und die Lautsprecher in einem geschlossenen, akustisch entkoppeltem Gehäuse verbaut, ist das Ergebnis doch ein wenig Bassschwach und undifferenziert.


Subwoofer

Hier legt die Bauform moderner Flatpanels dem Ton nach wie vor unlösbare Steine in den Weg. Für den Alltagsgebrauch, ist der Ton völlig ausreichend, für höhere Ansprüche ist eine externe Lösung aber unabdingbar.

 


Mini Breitbänder in geschlossenem Gehäuse. Lautsprecher-Herstellern wäre diese Membran bereits als Hochtöner zu klein (amerikanische Hersteller von „Plasikböxchen“ einmal ausgenommen).

Punkte Max
Erreicht
Tonqualität
45
20

 



7. Ökobilanz

Das Panel verbraucht im normalen TV Betrieb durchschnittlich 100Watt. Über die diversen Öko-Optionen des Bildmenüs kann der Verbrauch auf ca. 70Watt gesenkt werden. Dies ist dann aber nur noch in komplett schwarzen Räumen zu empfehlen, da die Helligkeit für perfekten Filmgenuss unter Restlichtbedingungen nicht mehr ausreicht. Maximal verbraucht das Panel 159Watt, was für die Größe einen hervorragenden Wert darstellt. Einen nicht unerheblichen Anteil hieran haben die von Sharp verbauten Nextgen-Panels, die durch eine Reduzierung der Leiterbahnen und bessere Anordnung der Pixel die Lichtschluckenden Elemente im Panel reduzieren und so bei gleicher Hintergrundbeleuchtung mehr Helligkeit produzieren. Insgesamt erreicht der LE830 eine gute Ökobilanz, der zu hohe Stromverbrauch im Schnellstart-Standby führt aber zu Punktabzug.


Punkte Max
Erreicht
Ökobilanz
20
15

 




8. Bewertung und Preis- / Leistung

Aufmerksamen Lesern unserer Testberichte wird aufgefallen sein, dass Sharp hier die Kerntechnologien des letztjährigen Flaggschiffs LE925 nahezu komplett übernommen hat. So sind beide TVs in Kontrast und Helligkeit identisch gut. Aufgrund des entspiegelten Panels, der stimmigen und korrekten Farben sowie der etwas verbesserten 3D Darstellung bekommt man mit dem LE830 aber mittlerweile zum deutlich günstigeren Preis den insgesamt noch besseren Fernseher.


Verbesserungsvorschläge für die nächste Generation wären nur ein USB Recording und ein besseres und intuitiver zu bedienendes Menü. Aber wie der LE830 beweist: Sharp setzt Kritik gekonnt um.

Für jeden TV-Interessenten, der einen vielseitigen und 3D-tauglichen Allrounders für das heimische Wohnzimmer sucht, können wir bei der LE830 Serie der Firma Sharp nur den Vorschlag geben: “Kaufen, ein besseres Preis-/ Leistungsverhältnis wird man kaum finden!“

 

Punkte Max
Erreicht
Preis / Leistung
30
28

 



Cine4Home Gesamtwertungen im Detail:

Sharp LC46-LE830

 

Kategorie
Punkte Max
Erreicht


Gerät im Detail
(25)
(17)
Verarbeitung
15
9
Flexibilität
10
8



Ausstattung
(30)
(28)
Tuner
20
18
Anschlüsse
5
5
Schnittstellen
5
5

Bedienung
(75)
(53)
Einrichtung
15
8
Bedienung im Alltag
35
22
Multimedia Features
10
8
Bedienung für Profis
15
15

Bildqualität
 
Farbdarstellung
(30)
(25)
Farbraum
15
13
Farbtemperatur
15
12
 
Bildplastitzität
(63)
(48)
Kontrast / Gamma
25
18
Kontrast Tag
25
19
Blickwinkel
13
11
 
Bildschärfe
(82)
(66)
Signalverarbeitung
20
16
Skalierung
21
16
De-Interlacer
21
16
Bewegungsschärfe
20
18
 
Bildfehler / Artefakte
30
22



 

 

3D Darstellung

(40)

(34)

Ausstattung

10

8

Helligkeit

10

8

3D-Effekt

10

9

Bildfehler

10

9


Tonqualität
45
20

Ökobilanz
20
15

Preis / Leistung
30
28

 

Wir weisen darauf hin, dass unser Testgerät ein deutsches Modell war,
bei Modellen aus anderen Ländern können Abweichungen auftreten.

 

16. August 2011,
Michael Schulz, Ekkehart Schmitt

 


Technische Daten
Sharp LC46-LE830 (Herstellerangaben!)


Bildschirm

- Bildschirmdiagonale cm / zoll 117 / 46
- Auflösung 1920 x 1080
- Panel Technologie RGBY / RGB • / -
- Panel Technologie 3D / UV²A • / •
- HD ready 1080p / HD TV 1080p - / •
- HD ready / HD TV - / -
- Hintergrundbeleuchtung LED / CCFL • / -
- Hintergrundbeleuchtung Full LED / Edge LED - / •
- Scanning Backlight 200 / 100Hz • / -

Empfangssystem

- PAL / HDTV (MPEG4, H.264) • / •
- DVB-S / DVB-S2 • / •
- DVB-C / DVB-C2 • / -
- DVB-T / DVB-T2 • / -
- Analog •
- Colour system NTSC (AV In) / PAL / SECAM • / • / •

Audiosystem

- Digitaler Verstärker / 1 bit • / -
- Automatische Lautstärkenanpassung •
- Virtual / Dolby Surround • / •
- Lautsprecher Ausgangsleistung (W) 10 + 10
- Subwoofer Ausgangsleistung (W) 15
- HD Soundsystem MPEG4 AVC / MPEG4 AAC • / •


Multimedia

- AQUOS NET + / AQUOS NET • / -
- HbbTV -
- Teletext (Seitenspeicher) 2000
- Elektronische Programmzeitschrift (EPG) 7 Tage, 3 Ansichten, Genres, Timer
- Video Store (erfordert SD Karte und AQUOS NET+) •
- Kapazität interne Festplatte / interner Speicher - / -
- PVR auf internem Speicher / auf angeschlossenem USB Speichermedium - / -
- Timeshift interner Speicher / externer USB Speicher - / •
- Timeshift interner Speicher Kapazität (Std.) HD / PAL -
- DLNA Media Player für Video / Foto / Musik • / • / •
- USB Media Player für Video / Foto / Musik • / • / •
- Wiedergabe von DivX HD / DivX • / •
- Skype / Skype ready - / •


Anschlüsse

- HDMI V1.4 / HDMI V1.3 4 / -
- HDMI Features : Ethernet Channel / Audio Return Channel - / •
- AQUOS Link / standard CEC • / -
- SCART 1
- AV in / S-Video EIN / Component EIN • / - / •
- Kopfhöreranschluss / Analog Audio Ausgang • / •
- Digital Audio (Coax) / optisch - / •
- Common Interface CI+ / CI • / -
- VGA / DVI / RS-232C • / - / •
- WLAN / LAN / USB • / • / •
- SD Karten Einschub (für Inhalte aus dem Video Store) •


Eco/Energie

- 4 Primary Colour Technology •
- Auto AUS bei fehlendem Signal / keiner Bedienung •
- Netzschalter •
- Automatische Helligkeits-Anpassung (OPC) •
- ECO Taste auf Fernbedienung, ECO Menue •
- ECO Bild-Anpassung (EPC) •
- EU Ecolabel -
- EU Energieeffizienzklasse A
- Jährlicher Energieverbrauch (kWh) 111
- Leistungsaufnahme im Ein-Zustand (W), IEC 62087 Ed. 2.0 76
- Leistungsaufnahme im Ein-Zustand (W), IEC 62087 -
- Leistungsaufnahme Bereitschaft (W), IEC 62301 Ed. 1.0 0.20
- Leistungsaufnahme Aus-Zustand (W), IEC 62301 Ed. 1.0 0.01
- Verhältnis Spitzenluminanz, mit obligatorischem Menü (%) 67
- Verhältnis Spitzenluminanz, ohne obligatorischem Menü (%) -
- Quecksilbergehalt (mg) 0.0
- Vorhandensein von Blei •
- Bezugszeitraum 2010/1062 - 2011


Allgemeines

- Weitere Ausstattungen USB WLAN Stick und 1x 3D Brille inklusive. Skype Freetalk Kamera (talk7190) verfügbar auf http://freetalk.me.
- Gehäusefarbe Schwarz
- Design 2,5 cm Rahmenbreite, 2,5 cm Gehäusetiefe (ohne Standfuß)
- Bedienschalter Tasten / Touchpanel - / •
- Drehbarer Standfuss •
- Fernbedienung GA902WJSA
- Abmessungen mit Standfuss (B x H x T in mm) 1072 x 711 x 293
- Abmessungen ohne Standfuss (B x H x T in mm) 1072 x 663 x 34
- Gewicht mit Standfuss (kg) 23
- VESA Wandhalterung (mm) 400 x 400
- EAN Nummer 4974019688992

 



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