Test: 46" LCD Fernseher Sharp Aquos LC-46LE820 Quattron LED |
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Rot, Grün, Blau... Gelb! |
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Mit einer neuen Technologie verspricht Sharp nun, einen Schritt in die Richtung originalgetreuerer Farbreproduktion zu gehen: Zu den drei Grundfarb- Pixeln (RGB) gesellt sich ein vierter hinzu: In der Sekundärfarbe Gelb. Mit dieser vom Hersteller „Quattron“ genannten Technik (abgeleitet von dem lateinischen „Quattuor“ = „vier“) soll das Fernsehbild nun bunter und zugleich realistischer werden. Wir sind gespannt, ob die Praxis diesmal hält, was die Theorie verspricht...
Der Sharp präsentiert sich mit einer durchgehenden, hochglänzenden Front, die von einer abgerundeten Kante eingefasst ist, die man auf den ersten Blick für echtes Aluminium halten könnte und die sich erst bei genauem Hinsehen und Anfassen als Kunststoff entpuppt. Auch könnte man die Front fast für Glas halten, die Spiegelungen in der Oberfläche haben kaum Wellen. Stellt man sich den Fernseher „hochkant“ vor, erinnert das Design sehr an die „i“-Produkte einer bestimmten Obstmarke mit Biss. Bei diesem Vorbild wären aber echtes Aluminium und Glas authentischer gewesen. Immerhin beim Standfuß ist man keine Kompromisse eingegangen, er besteht aus einer massiven Glasplatte mit polierten Kanten.
Zur Aufstellung: Sharp gibt in der Anleitung keine Hinweise zu Mindestabständen an, bei Wandmontage wird lediglich die Verwendung der eigenen Wandhalterung empfohlen, weil die Installation mit einer anderen Halterung „instabil“ sein kann. Der Verwendung einer besonders flachen Wandhalterung steht also anscheinend wenig entgegen, was bei diesem nur knapp 4cm tiefen Gerät natürlich eine besonders flache Installation ermöglicht. Allerdings wird dann das Einstecken eines USB Sticks vermutlich zu einer kniffeligen Angelegenheit. In Sachen Aufstellungsflexibilität sind dem Gerät insgesamt kaum Grenzen gesetzt, man kann es problemlos in jeder Schrankwand montieren, den mitgelieferten Designer-Standfuß benutzen oder es wie ein Bild an die Wand hängen, die Edge-LED Technologie macht sich in dieser Hinsicht schon jetzt bezahlt.
Der Tunerteil des LE820 ist für digitalen TV-Empfang (auch HDTV) über Kabel (DVB-C) oder Antenne (DVB-T) ausgestattet, selbst der Empfang analoger Sender ist nach wie vor möglich. Für den Empfang verschlüsselter Sender ist ein Steckplatz für ein CI / CI+ Modul vorgesehen, einen Sat Tuner gibt es allerdings nur für 100,-EUR Aufpreis in den „LE822“-Modellen. Die im Kabelnetz eingespeisten Radioprogramme werden in einer eigenen Senderliste geführt, auf die man einfach umschalten kann. Bei der Radiowiedergabe kann der Bildschirm somit abgeschaltet und Strom gespart werden. Als besonderen Luxus bietet der LE820 eine Timeshift-Funktion, die mit einem 8GB großen internen Speicher arbeitet, externe (größere) Speicher können nicht verwendet werden. Die Kapazität soll für 1 Stunde HD-Material oder 2,5 Stunden PAL ausreichen und wird somit dem Anspruch „TimeShift“ auch gerecht. Zugriff auf Musik und Fotos im lokalen Netzwerk hat man via DLNA, von USB Speichern werden auch Videodateien abgespielt, DivX und DivX HD werden ebenso unterstützt. Internetdienste wie z.B. Youtube oder Webradio sind leider nicht implementiert, hier ist man weiterhin auf externe PCs oder Laptops angewiesen.
Große Unterschiede zwischen Fernsehmodellen unterschiedlicher Hersteller zeigen sich nach wie vor in der Bedienung. Dies liegt vor allem daran, dass jeder Hersteller seine eigene Philosophie einer "einfachen Bedienung" zu haben scheint. Mal mit weniger, mal mit mehr Erfolg...
Wir haben an dieser Stelle wieder in einem kleinen kommentierten Video die Erstinstallation aufgenommen. Die ersten Schritte lassen damit sich gut ohne „Wälzen der Anleitung“ auch von Lesemuffeln durchführen.
Nach dem automatischen Sendersuchlauf kommen allerdings ein paar Stolperfallen: Vor dem Suchlauf lässt sich auswählen, ob verschlüsselte Programme gefunden werden sollen oder nicht. Wählt man hier „nein“ und es sind trotzdem verschlüsselte Kanäle „im Kabel“, erscheinen diese zwar nachher nicht in der Kanalliste, die Programmnummern sind aber auch nicht mehr fortlaufend. In unserem Fall gab es die Programme 1 und 2, dann ging es mit 10,11,12… weiter. Man kann diese Lücken in der Nummerierung auch nachträglich nicht mehr belegen. Solange man mit der Senderliste des Menüs, oder der "Auf/Ab"-Tasten umschaltet gibt es kein Problem. Die Auswahl der Programme 3-9 in unserem Beispiel über die Zifferntasten bringt aber die Fehlermeldung „verschlüsselter Dienst“. Wollten wir nicht genau das durch unsere Auswahl vor dem Suchlauf vermeiden? Solche groben Fehler sollten bei einem modernen Fernseher eigentlich nicht mehr vorkommen, offensichtlich waren die Ingenieure der Auffassung, dass ohnehin jeder verschlüsselte Programme nutzt. Daher: Beim Suchlauf die verschlüsselten Programme mitsuchen lassen und diese nachher manuell ans Ende der Senderliste verschieben, denn: Löscht man die Programme einfach, hat man wieder Lücken in der Sendernummerierung, wie hier zu sehen:
Die Fernbedienung ist recht schlank und lang. Am unteren Ende, wo sich das Batteriefach befindet, wird sie etwas dicker und liegt somit gut in der Hand. Hält man sie am unteren Ende, ist das Steuerkreuz gut mit dem Daumen zu erreichen, die Lautstärke und Programm "Rauf/Runter"-Tasten sind hingegen schon fast außer Reichweite, für die Zifferntasten muss man schließlich auf jeden Fall umgreifen. Abgesehen von diesem Manko überzeugt die übersichtliche Anordnung der Tasten, nach kurzer Gewöhnung ist eine Blindbedienung der wichtigen Funktionen kein Problem.
3.3 Bedienung im Alltag Die Einschaltzeit ist gut, auf die Schnellstartfunktion sollte aber auf jeden Fall verzichtet werden, denn die Startzeit wird unwesentlich kürzer, der Standbyverbrauch steigt aber auf ca. 30 Watt, gegenüber 0,2W ohne Schnellstart. 150-fach höherer Stromverbrauch, um 2 Sekunden zu sparen, dies ist nicht gerade zeitgemäß und umweltgerecht.
Für das EPG kann man drei verschiedene Layouts wählen, nach dem Öffnen werden immer sofort 10 oder 15 Sender angezeigt, navigiert man mit dem Steuerkreuz durch die Liste, „hängt“ das EPG manchmal für ein oder zwei Sekunden. Intuitiv würde man erwarten, mit der „OK“ Taste die Info zur ausgewählten Sendung zu sehen, doch nicht bei Sharp: Hier geht das mit der kleinen roten Taste unten links, allerdings passiert nach dem Drücken der Taste sekundenlang erst einmal gar nichts. Alles in allem funktioniert das EPG sehr träge und kostet den Nutzer auf die Dauer mehr Nerven, als ein Blick in die Programmzeitschrift oder ins Internet. Aus diesen Gründen können wir es nicht empfehlen.
3.4 Multimedia Features
Die gebotenen Möglichkeiten der Bildeinstellung sind umfangreich, so waren wir zunächst erfreut, ein Colormanagement zur Einstellung des Farbraumes zu finden. Leider funktioniert das CMS aber in der Praxis nicht ganz so, wie man es erwartet (siehe Bildteil).
Ansonsten ist im Bildmenü alles an Board, was man für eine normale Fernseh-Kalibrierung so braucht, zumindest in den gängigen Bildpresets.
Wir kommen zum Bildtest, der aufgrund der neuen Quattron Technologie besonders spannend ist: Zunächst sind wir neugierig und riskieren einen besonders genauen Blick auf die Pixel im Panel, durch ein Vergrößerungsglas:
Und mit dem Stichwort "Quattron" sind wir auch schon bei den Farben. Mit einer umfassenden Spektralanalyse sollten wir den Vor- oder Nachteilen schnell und objektiv auf die Schliche kommen. Zunächst untersuchen wir die Spektren der herkömmlichen Grundfarben Rot, Grün und Blau. Die Grundfarbe Blau hat ihren Peak bei einer Wellenlänge von 460nm und schummelt auch ein wenig grüne Anteile mit hinein. Dies ist für einen LED-beleuchteten Fernseher noch nichts Außergewöhnliches und vergleichbar mit Modellen anderer Hersteller. Bei der grünen Grundfarbe hingegen zeigt sich eine etwas eingeschränkte Farbreinheit, vor allem gelbe Anteile werden hier mit hineingemischt. Dass sich in die Grundfarbe Grün soviel Gelb hineinmischt, ist verwunderlich, schließlich soll die Quattron-Technologie die gelbe Farbe komplett in eigene Pixel auslagern. Vermutlich hat man durch diese eingeschränkte Farbreinheit von Grün die Helligkeit des Displays weiter maximieren wollen, allerdings auf Kosten der Farbgenauigkeit. Vorbildlich fällt die Analyse der Grundfarbe Rot aus: Hier zeigt sich ein breites Spektrum von roten Wellenlängen, das eine akkurate Farbmischung im Bild erlauben sollte. Bei herkömmlichen Displays würden nun alle Farben aus diesen drei nativen Spektren des Displays mittels RGB-Verfahren gemischt. Beim Sharp Quattron kommt aber die Sekundärfarbe Gelb hinzu, weshalb wir eine weitere Spektralanalyse vorgenommen haben.
Auch dieses Ergebnis ist überraschend: Statt reiner gelben Wellenlängen, werden hier zusätzlich rote und grüne Farbanteile hinzugemischt, wahrscheinlich wieder, um die Lichtausbeute zu erhöhen. Dies ist allerdings nicht von Nachteil, denn tatsächlich wird die typische Gelb-Lücke zwischen Grün und Rot effektiv gefüllt (570-580nm, siehe Pfeile) und so ein farbechteres Gelb ermöglicht.
Der Vergleich zwischen LED / Quattron und der klassischen CCFL / RGB Beleuchtung von LCD-Displays beweist: Das Gesamtspektrum ist wesentlich homogener und kommt dem des Sonnenlichtes näher, als bei der herkömmlichen RGB-Technik.
4.1.1 Farbraum Soweit die technischen Grundeigenschaften der "Quattron"-Technologie, bis hierhin sind die optischen Vorteile leicht nachzuvollziehen. Doch nun ist es Zeit, die Kompatibilität zu unseren Videostandards (PAL bzw. HDTV) in Betracht zu ziehen. Diese sind nämlich nicht für eine 4-fache Farbmischung ausgelegt, sondern auf die herkömmliche Mischung aus nur Rot, Grün und Blau. Um eine Kompatbilität des Fernsehers zu unseren Bildquellen zu gewährleisten, muss der Quattron-Fernseher um eine zusätzliche Algorithmen verfügen, die die RGB-Mischwerte in RGBY(ellow) umrechnen. Wie gut diese Transformation gelungen ist, kann man am besten mit einer herkömmlichen Farbraumanalyse überprüfen:
Das obige Messdiagramm zeigt den Farbraum des LE820 in seiner Werkseinstellung "Standard" (weißes Dreieck), gegenüber der HD-Videonorm (dunkles Dreieck). Hier bestätigen sich die Ergebnisse unserer Spektralanalyse: Blau liegt nahe beim Sollwert der Videonorm, d.h. diese Grundfarbe hat den richtigen Farbton. Grün hingegen ist ein wenig ins Gelbliche verschoben, was eine Reproduktion reingrüner Bildelemente erschwert. Rot wiederum ist vorbildlich genau abgestimmt. Interessant wird es im Gelbbereich des Farbraumes: Wie zu erwarten, wurde hier die Videonorm bewusst verlassen und ein deutlich kräftigeres Gelb realisiert, als nach bisherigen Konventionen vereinbart. Dies ist verständlich, denn genau darum ging es den Ingenieuren ja: Die Farbdarstellung zu erweitern.
. Puristen werden zu Gunsten der Farbgenauigkeit einen auf die Videonorm kalibrierten Bildmodus / Farbraum bevorzugen. Dessen waren sich auch die Ingenieure bewusst und bieten mit dem Preset "Film" eine Abstimmung der Grundfarben auf die Videonorm, wie diese Messung zeigt.
Doch zum Glück gibt es ja das komplette Color-Management im Bildmenü, mit dem man die Grundfarben in Farbton, Sättigung und Helligkeit getrennt voneinander einstellen kann.
Hier müssen selbst Perfektionisten nicht mehr selbst Hand anlegen, denn handelsübliche Messsensoren zur Kalibrierung haben auch keine geringere Genauigkeitstoleranzen.
Wem die Farbgenauigkeit gegenüber kräftigen Farben wichtiger ist, der wählt am besten das "Film" oder "PC" Preset als Basis. Leider sind hier die Werkseinstellungen nicht perfekt, weshalb ein paar zusätzliche Handgriffe im Color-Management notwendig werden. Doch einmal eingestellt, bietet der Sharp eine ausgewogen ansprechende und akkurate Farbreproduktion des Filmoriginals. Und auch hier kann er seine spektralen Vorteile dank der zusätzlichen Gelb-Subpixel ausspielen, denn sein Spektrum wirkt homogener. In Verbindung mit der hervorragend ab Werk eingestellten Farbtemperatur bleiben kaum Wünsche offen.
Interessant in Hinblick auf die Bildplastizität ist zu untersuchen, inwiefern die Edge-LED-Beleuchtung sich im Vergleich zur herkömmlichen (CCFL) Röhrenbeleuchtung von LCD-Fernsehern verhält. Wird der Kontrast auf- oder abgewertet?
Der LC 46LE820 steuert grundsätzlich durch eine schnelle adaptive Lichtregulierung der LEDs den Dynamikumfang, um einen guten Schwarzwert in dunklen Szenen und eine ansprechende Leuchtkraft in hellen Szenen zu gewährleisten. Dies gelingt ihm in der Praxis auch ohne störendes Helligkeistpumpen und führt zu einem On / Off Kontrastumfang von 4500:1 (dynamisch). Der native Kontrastanteil, sprich der Kontrast, der gleichzeitig innerhalb eines Bildes möglich ist, beläuft sich dabei auf 1600:1, was einen sehr respektablen Wert darstellt. Die Kombination aus hohem nativen Kontrast und moderat eingesetzter LED-Lichtsteuerung führt unter kontrolliertem Raumlicht zu einer sehr plastischen Bilddarstellung, die vor allem mit einem sehr hohen Kontrastübergang von hellen zu dunklen Bildelementen aufwarten kann. Allerdings sind Sitzposition und Raumlicht für diese Ergebnisse genau zu berücksichtigen (s.u.).
4.2.2 Gamma
4.2.3 Tageslichttauglichkeit Die Grundschwärze des LC 46LE820 ist auch in nicht abgedunkelten Räumen vorblildlich hoch und erlaubt so auch die Darstellung dunkler Bildinhalte in hellen Räumen. Die dem Design geschuldete Front-Glasscheibe tendiert aber dazu, das Licht teilweise direkt auf den Berachter zu reflektieren und beeinträchtigt so signifikant das Bildempfinden. Die maximal gemessene Helligkeit beläuft sich dabei auf 320cd/m², was für eine LED-Beleuchtung durchschnittlich gut ist, aber im Vergleich zu CCFL-Beleuchtungen den Kürzeren zieht. Farbkalibriert (Modus Film) verbleiben ca. 260cd/m² Helligkeit, was für ein angenehmes Bild auch unter Tageslicht mehr als ausreichend ist. Wahlweise kann die Helligkeit im Bildmenü manuell gedimmt, oder ein Atomatikmodus namens "OPC" gewählt werden, der mittels Lichtsensor die Raumhelligkeit automatisch ermittelt und die Bildhelligkeit anpasst.
Ebenfalls kritikwürdig ist der deutlich eingeschränkte Sichtwinkel: Zwar kann man grundsätzlich aus jedem Winkel das Bild des Sharp 46LE820 sehen, aber der Kontrast wird schon bei wenigen Grad Abweichungen vom Lot sichtbar schlechter: Bei einem Winkel von 25° rechts zur Achse baut z.B. der Kontrast in der linken Bildhälfte merklich ab, das Bild wirkt dort flauer und der homogene Bildeindruck geht verloren.
4.2.5 Fazit Plastizität
Bei FullHD-Fernsehern wie dem Sharp 46LE820 liegt einer der Hauptaugenmerke selbstverständlich auf der Schärfe. Hier ist es interessant, ob die zusätzlichen gelben Subpixel Einfluss nehmen:
4.3.2 Skalierung FullHD-Signale (1080p) entsprechen mit ihrer Auflösung von 1920x1080 Bildpunkten genau der des Fernsehers und sollten daher ohne jegliche Skalierung pixelgenau abgebildet werden. Daran hält sich der 46LE820 auch, weshalb er mit HD Material sehr gut zurecht kommt. Aber auch geringere Auflösungen wie 720p oder herkömmliches PAL 576 werden durch einen guten Scaler ohne große Linearitätsschwankungen abgebildet: Bei den Farben ist allerdings ein Farbverlust in kleinen Detailszu verzeichnen. Im Filmbild bedeutet dies, dass feine Strukturen nicht die optimale Farbbrillianz aufweisen.
4.3.3 De-Interlacing
4.3.4 Bewegungsschärfe Für Spielfilme und 1080/24p-Material verbirgt sich die 100Hz Zwischenbildberechnung hinter „Fortgeschritten“, zusätzlich zum Filmmode. Diese arbeitet in der Praxis sehr gut und weist neben einer merklichen Schärfeverbesserung und flüssigeren Bewegungsabläufen auch eine hohe Stabilität selbst bei schnellen Kameraschwenks auf. Eine typische Filmszene, die die meisten Zwischenbildberechnungen in ihre Schranken weist, ist der Vorspann des Filmes "Ultraviolet": Er ist animiert, hat mittelschnelle Drehbewegungen und viele symmetrische Bilddetails. In dieser Szene steigen viele Zwischenbildberechnungen stellenweise aus und berechnen einfach keine zusätzlichen Frames mehr (Ruckeln) oder erzeugen deutliche Bildfehler (zitternde Kanten). Der Sharp hingen meistert diese Szene souverän, lediglich einmal waren an einer kleinen Stelle des Bildes Fehler zu entdecken, besser haben wir es selbst bei teureren Modellen noch nicht gesehen. Zudem kann die Schaltung in zwei Stufen geschaltet werden: Hoch für den typischen Soap-Look und Niedrig für eine teilweise Erhaltung des Filmlooks. Für TV Material verbirgt sich die Zwischenbild-Funktion hinter der „Fine Motion"-Einstellung. Diese ist für Dokumentation, Sport und Shows zuständig und erfüllt ihren Zweck ebenfalls beeindruckend gut: Die Schärfe von schnell bewegten Bildinhalten wird merklich erhöht, Schriften behalten ihre Lesbarkeit, das Bild wirkt insgesamt glaubhaft natürlicher. Artefakte sind auch hier selbst bei schnellen Kameraschwenks die Seltenheit, die Vorteile überwiegen klar. Auch wenn die zwei verschiedenen, im Bildmenü zu aktivierenden, Zwischenbildfunktionen zunächst verwirrend erscheinen, bietet dieser "Dual-Modus" letztendlich mehr Flexibilität: So kann man bei der Installation also für TV-Sendungen die Zwischenbildberechnung dauerhaft einschalten und bei Filmwiedergabe getrennt ausschalten, um den original 24p „Filmlook“ zu behalten. Eine ständige Umschalterei im Alltag entfällt.
4.3.4 Fazit Schärfe Die progressive Aufbereitung von Halbbildmaterial (PAL 576i bzw. 1080i) arbeitet dabei für Videomaterial durchscnittlich gut, lässt aber die letzte Perfektion vermissen. Keinen Anlass zur Kritik gibt es bei Spielfilmen, hier werden die originalen Filmbilder akkurat wieder zusammengeflochten, ohne störendes Kantenflimmern zu provozieren. Die soliden Grundeigenschaften in Signalverarbeitung erzeugen zusammen mit einer aktivierten 100Hz-Zwischenbildberechnung eine in jeder Hinsicht hohe und zugleich natürlich wirkende Bildschärfe. Das Gerät wird seinem FullHD Label gerecht, Perfektionisten werden aber zur Leistungssteigerung von TV-Material externe Sat-Receiver heranziehen.
Auch der Sharp 46LE820 ist nicht ganz frei von LCD-typischen Artefakten, allerdings beschränken sich diese bei ihm hauptsächlich auf nur zwei Aspekte: 1) Ausleuchtung: Unser Hauptkritik trifft die LED-Edge Beleuchtung, die nur bei direkter Aufsicht eine homogene Ausleuchtung erlaubt. Schon bei geringen Abweichungen von der senkrechten Sichtachse, wird die Ausleuchtung ungleichmäßig, wie man in dem (nicht nachbearbeiteten!) Foto erkennen kann.
Durch den Wunsch nach immer flacheren Fernsehern, mit möglichst schmalem Rahmen, an dessen Front natürlich auch keine Lautsprecher sichtbar sein sollen, wird es immer schwieriger für die Hersteller, einen guten Klang aus einem Flat TV zu holen. "Optik vor Akustik" ist anscheinend bei aktuellen Flachfernsehern der Trend, dem sich die Hersteller beugen. Der Sharp bietet verschiedene Einstellmöglichkeiten sowie eine „Bassverstärkung“ und eine „Sprachverbesserung“. Mit diesen elektronischen Helferlein ist es möglich, den eingeschränkten Frequenzgang der Lautsprecher ein wenig zu verbessern. Für Nachrichten oder TV reichen die internen Lautsprecher aus, eine externe Lösung ist für den Filmgenusse aber auf jeden Fall zu empfehlen. Aus diesen Gründen bleibt der Sharp Fernsher in der Punkteskala für den Ton weit von der Maximalzahl entfernt, man muss aber fairerweise dazu sagen, dass dies bei so flachen Geräten mit integrierten Lautsprechern auch unumgänglich ist.
Auch Sharp hält sich in Anbetracht eines wachsenden Umweltbewusstseins der Käufer bemerkenswert an ehrliche Werksangaben: Im Stand-by (ohne Schnellstart) verbraucht der LE820 lediglich 0,2 Watt. Mit Schnellstart erhöht sich der Wert allerdings auf 30 Watt, hierauf sollte man daher nicht nur wegen der Umwelt, sondern auch dem eigenen Geldbeutel zuliebe, verzichten. Im normalen Tageslicht-Betrieb haben wir einen Verbrauch von ca. 85 Watt gemessen. Die automatische Helligkeitsregelung, abhängig von der Raumhelligkeit, funktioniert dabei sehr gut und effektiv. Selbst mit maximaler Helligkeit der Hintergrundbeleuchtung brauchte unser Testgerät nur 138W. Der relativ geringe Verbrauch ist natürlich der Vorteil der LED Beleuchtung, gegenüber herrkömlichen CCFL beleuchteten LCD-Fernsehern ergibt sich eine Energieersparnis von fast 50%. Ein Kritikpunkt bleibt jedoch, denn: Bei abgeschaltetem Display, also z.B. beim Radioempfang beträgt der Verbrauch immernoch 45W, hier verbleibt weiteres Optimierungspotenzial für zukünftige Gerätegenrationen.
Mit dem Sharp Aquos LC 46LE820 vereint Sharp zahlreiche technische Neuerung in einem modernen LCD-Fernseher: Die Edge LED Beleuchtung sorgt nicht nur für einen sparsamen Stromverbrauch, sondern ermöglicht dem Gerät auch eine beeindruckend dünne Bautiefe von nur 39mm. Dazu gesellt sich die derzeit Sharp-exklusive Quattron-Technologie, die über einen vierten Subpixel die Sekundärfarbe Gelb zur Farbmischung des Bildes zur Verfügung stellt. Und wie bei jeder technischen Innovation war es bei diesem Test sehr spannend, wie gut es dem Hersteller gelungen ist, diese jungen Techniken gemeinsam in einem Fernseher zu integrieren und harmonisch aufeinander abzustimmern. Für eine "erste Generation" ist diese Heirat aus LCD-Schirm, LED-Beleuchtung und Quattron-Farberzeugung gut gelungen: In den Farben bietet der LC-46LE820 eine ausgesprochen große Vielseitigkeit, die nahezu auf jeden persönlichen Geschmack (dank der Presets und zusätzlichen Einstellparametern) getrimmt werden kann. Von Postkarten-bunt bis Normengetreu hat der Quattron Fernseher so viele Gesichter und ist so manch anderem, herkömmlichem "RGB only" Gerät überlegen. Zu krisitieren ist lediglich, dass das an der Videonorm orientierte "Film"-Preset ab Werk nicht perfekt abgestimmt ist und ein wenig Nachregeln im Color Managament benötigt, was aber gerade den Laien überfordert. Daher unser Tipp: Lassen Sie sich den Fernseher beim Kauf vom Fachhändler professionell mittels Mesgeräten kalibrieren!
Und auch das edle Design unterstreicht diese gehobene Klasse optisch, obwohl es durch Reflektionen unter Umständen den Bildeindruck schmälert. Nicht ganz angemessen sind hingegen die teilweise ertwas sparsame Ausstattung (SAT Tuner nur gegen Aufpreis) und die gebotenen Multimediasunterstützungen, hier hätten wir von einem Innovationsträger etwas mehr Zukunftsorientierung gewünscht. Die gute und effektive Alltagsbedienung mit zahlreichen Features und Timeshift-Funktion stimmen aber letztendlich wieder versöhnlich, so dass unser abschließendes Urteil lautet: Der Sharp LC-46LE820 ist ein moderner, innovativer und sowohl technisch als auch optisch gelungener Fernseher, der sich besonders gut in modern hochwertigen Wohnräumen durch seine Flexibilität elegant integrieren lässt: Ein Hingucker ist der Sharp dann auf jeden Fall, sowohl ein- als auch ausgeschaltet!
Wir weisen darauf hin, dass unser Testgerät ein deutsches Modell war,
17. August 2010,
Full HD erfordert hochwertige Kabel:
- Leistungsaufnahme im Ein-Zustand (W), IEC 62087 Ed. 2.0 75.8W
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