Confederations Cup Special: |
Noch größeres Kino für kleines Geld? |
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Als der Mitsubishi HC900 Ende des letzten Jahres auf den Markt kam, hat er in unserem ausführlichen Test bereits bewiesen, dass auch in der Kategorie der PAL-optimierten 576p DLP-Projektoren große Fortschritte in der Bildqualität zu verzeichnen sind: Mit ansprechendem Design, einer hervorragenden Verarbeitung und vor allem einem ungemein hohen Kontrast und der damit verbundenen Bildtiefe bietet er für seinen Preis eine außergewöhnliche Leistung, die die Bildqualität aktueller PAL-DVDs sehr gut ausreizt. Im Rahmen einer großen Confederations Cup Aktion bietet Mitsubishi nun eine spezielle Heimkino-optimierte Variante an, die „Cinema Reference Fed-Cup Edition“. Sie soll eine nochmals gesteigerte Leistung und Bildqualität gegenüber der „Standard Edition“ bieten. Wir haben für Sie untersucht, was sich mit dieser Spezialvariante geändert hat:
1.1 Zusätzlicher Luft- / Lichtfilter Der HC900 zeigt eine hervorragende Verarbeitung, wie kaum ein anderer DLP Projektor in dieser Preisklasse. Eine der wenigen technischen Schwächen ist das Belüftungssystem. Zur Kühlung der Projektionslampe wurden auf beiden Seiten des Gerätes Luftschlitze im Gehäuse integriert.
So ein Aufbau ist für jeden Projektor normal, doch besonders empfindliche Heimkino-Nutzer stören sich an dem Lichtaustritt in der Nähe des Lampenschachts. Durch die Luftschlitze des Projektors gelangt auf der rechten Seite ein gelbliches Licht aus dem Projektor, das je nach Positionierung den Zuschauer stören kann.
Bei der Homecinema Reference Edition liegt dem Projektor nun ein spezieller zusätzlicher Luftfilter bei, der auch bei anspruchsvollen Heimkinofans für Abhilfe sorgt.
Der separate Luftfilter kann einfach mit einem Handgriff auf den Projektor aufgesetzt und abgenommen werden, es sind keine "Heimwerkerfähigkeiten" notwendig.
Ein weiterer Vorteil des externen Luftfilters ist die Tatsache, dass er zum Reinigen einfach abgenommen werden kann. Der Projektor selbst bleibt „unberührt“ und muss auch bei einer Deckenmontage nicht aus der Halterung gelöst werden.
1.2 Pixelfehlerfreiheitsgarantie Ein zweiter (für viele Perfektionisten störender) Umstand sind eventuelle Pixelfehler im Bild. Was viele nicht wissen: Die meisten Hersteller geben auf ihre Digital-Projektoren keine absolute Pixelfehlerfreiheitsgarantie! In der Praxis muss so der Nutzer ein paar „kaputte“ Pixel dulden. Doch gerade im DLP Bereich erscheinen solche Pixelfehler meist strahlend weiß auf der Leinwand, auch in dunklen Sequenzen. Mitsubishi wird den hohen Ansprüchen der Heimkinofans mit der Cinema Reference Edition gerecht: Hier gibt der Hersteller eine absolute Pixelfehlerfreiheitsgarantie, so kann der Käufer sich sicher sein, dass er keine ungewollten „Sterne“ in dunklen Szenen beobachten kann / muss.
1.3 Cinema Reference Filter Kernstück der HC900 Cinema Reference Edition ist ein spezieller Cinema-Filter, der die Farbdarstellung und den Bildkontrast auf ein neues Niveau heben soll. Die Idee ist nicht neu, aber technisch aufwändig und wurde daher erst bei teuren High-End Modellen wie einem Sony VW-12HT in die Tat umgesetzt. Mitsubishi hat dieses Prinzip nun auch aufgegriffen, dem Projektor liegt ein spezieller Aluminiumring mit Filtereinlage bei.
Der Ring wird einfach auf die Projektionsoptik aufgesteckt und sorgt wie ein Foto-Filter für eine spezielle Lichtfilterung.
Im Bild oben ist sehr gut die Magenta-Färbung des Filters zu erkennen, durch sie wird das kühle Licht der Projektionslampe auf die warme Videoprojektion angepasst. Ein angenehmer Nebeneffekt des Filters ist der zusätzliche Staubschutz, den er bietet. Ist er montiert, so befindet sich die eigentliche Projektionsoptik sicher dahinter und kein Staub kann sich in der empfindlichen Fokus-Mechanik absetzen. Damit wird die separate Staubschutzkappe überflüssig, die beim Einsetzen grundsätzlich ein Verstellen der Bildschärfe verursacht.
Wie wirkt sich der Cinema Filter nun auf die Bildqualität des HC900-Projektors aus? Diese Frage beantworten wir im folgenden Bildteil:
Unser Komplett-Test im Dezember 2004 hat dem HC900 bereits sehr gute Bildeigenschaften bescheinigt. Einer der wenigen Kritikpunkte war der relativ ungenaue Weißabgleich der Werkseinstellung. Unsere Messungen ergaben, dass das projizierte Bild zuwenig Rot aufweist, wodurch die Bilddarstellung sichtbar zu kühl ausfällt.
Besonders im mittleren Helligkeitsbereich ist der Rotmangel ausgeprägt (Diagramm-Mitte), in helleren Bereichen kommt ein Blaumangel hinzu, der das Bild leicht grünlich erscheinen lässt. Gerade in Gesichtsfarben sind die Abweichungen im Weißabgleich zu beobachten. Sie wirken unnatürlich blass:
Durch die Magenta-Färbung des Cinema-Filters werden die geringeren Rot- und Blauanteile des Bildes im Vergleich zu Grün angehoben und somit das farbliche Defizit der Lichtquelle ausgeglichen. Dementsprechend verbessert zeigt sich bei unseren Messungen der Weißabgleich:
Wie im Diagramm oben zu erkennen ist, wurde das Verhältnis der drei Grundfarben für nahezu alle Helligkeiten perfekt auf die 100%-Marke abgeglichen. Dies geschieht für jedes ausgelieferte Gerät individuell, im Lieferumfang ist ein Datenblatt mit den "perfekten" Werten enthalten. Die sich ergebende Farbtemperatur von neutralem Weiß liegt überall auf den von der Videonorm verlangten 6500Kelvin.
Im Filmbild wirkt sich dies positiv auf die Farbdarstellung aus. Alle Farben wirken nun stets so, wie sie von den Filmemachern beabsichtigt wurden, besonders Außenaufnahmen und Gesichter erhalten ihre gewohnte Natürlichkeit.
Ein optimierter Weißabgleich, wie ihn der HC900 in der Cinema Reference Edition bietet, ist selbst heutzutage äußerst selten und auch im High-End Bereich nicht selbstverständlich. Dem Nutzer werden aufwändige (und ohne Messinstrumente fast unmögliche) „Einstell-Orgien“ erspart. Guten Zuspieler vorausgesetzt, muss er nur den Projektor einschalten und das Bild genießen.
Auch das Kontrastverhältnis des Projektors soll durch den Cinema Filter weiter gesteigert werden. Schon in der Standardausführung zeigt der HC900 ein außergewöhnliches Kontrastverhältnis von bis zu 1900:1 bei perfekten Farben. Der Schwarzwert ist beeindruckend gut und hellt dunkle Szenen nicht störend auf. Gleichzeitig verfügt das Bild über eine sehr hohe Maximalhelligkeit. Bei höheren Kontrasteinstellungen leidet jedoch die Farbdarstellung, so dass sie nicht für den Heimkinobereich zu empfehlen ist. Durch die Farb-korrigierende Wirkung des Cinema-Filters konnte nun das maximale Kontrastverhältnis bei korrekten Farben gesteigert werden. Bei oben beschriebenem perfekten Weißabgleich erreicht die Cinema Reference Edition nun ein Kontrastverhältnis von über 2500:1. Der Schwarzwert ist gegenüber der Standard-Version noch einmal verbessert, noch mehr Gewinn zeigt aber die Maximalhelligkeit. Der Projektor erreicht eine so kräftige Ausleuchtung, dass er auch mit Restlicht im Raum problemlos betrieben werden kann. Dies ist gerade für Sportübertragungen von Vorteil, bei denen der Anwender nicht unbedingt immer optimale „Kinoverhältnisse“ einhalten will.
In Verbindung mit dem DLP-typischen In-Bild (ANSI-) Kontrast erreicht der HC900 so eine Bildtiefe, wie sie selbst von vielen HDTV (HD2+) Geräten derzeit nicht geboten wird. Das Filmbild wirkt nahezu dreidimensional und plastisch, in dunklen Szenen ist der Schwarzwert außergewöhnlich und hellt das Bild nicht störend auf. Bei hellen Szenen wiederum zeigt der Projektor sein beeindruckendes Potenzial: Die hohe Leuchtkraft lässt Außenaufnahmen gerade zu strahlend hell erscheinen, was auch einer kräftigen Farbdarstellung sehr zu gute kommt.
Mitsubishi ist es mit der „Cinema Reference Fed-Cup Edition“ gelungen, einen ohnehin schon guten Projektor mit hervorragender Verarbeitung in seiner Ausstattung, Leistung und Bildqualität noch einmal sichtbar zu steigern. Dies beginnt mit dem praktischen Zusatzfilter, der austretendes Streulicht reduziert und gleichzeitig für einen hohen Staubschutz sorgt. Die Pixelfehlerfreiheitsgarantie gibt dem Käufer ferner die Sicherheit, ein Gerät ohne jegliche „Macken“ zu erhalten. Besonders wirkungsvoll ist allerdings der Cinema-Filter. In Kombination mit der verbesserten Werks-Einstellung erreicht der HC900 eine auf den Punkt genau abgestimmte Farbkalibrierung, die eine adäquate Filmreproduktion ohne weitere Mühe gewährleistet. Hinzu kommt der sichtbar erhöhte Kontrast von ca. 2500:1, der durch einen hervorragenden Schwarzwert und starker Maximalhelligkeit erreicht wird. Ein in dieser Hinsicht derart gutes „Out of the Box“ Ergebnis erreicht derzeit kein anderer 576p-Projektor am Markt. Es ist dem Hersteller hoch anzurechnen, dass er die wachsenden Ansprüche der Heimkinofans ernst nimmt und ihnen mit dieser Reference Edition gerecht wird.
Anmerkungen:
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