Licht + Schwarz = Heimkino im hellen Wohnzimmer

Erste Praxistests und Detailergebnisse
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In den letzten Specials zum Thema "schwarze Leinwand" haben wir bereits ausführlich die Idee und das Prinzip aus „viel Lumen + dunkle Leinwand“ erklärt und aufgezeigt, dass diese Methode zahlreiche Vorteile gegenüber herkömmlichen Gain-Leinwänden hat.


Großes YouTube-Special: Die Maxlum BlackScreen in Bild & Ton


Sie ist da: Die Cine4Home BlackScreen by Maxlum !!


Cine4Home Experiment: Tageslicht-Projektion in neuen Dimensionen


Mittlerweile hat eine fertige Serienleinwand der „BlackScreen“ unsere Teststudios erreicht, Grund genug, einen ersten „echten“ Praxistest zu machen. Nach all der Theorie zeigen wir auf, was bei der Installation zu beachten ist, wo die Vorteile liegen und wo die Nachteile. Los geht’s…

 


1. Der richtige Standort für die Leinwand

Zunächst gilt es, den richtigen Standort für die Leinwand zu finden. Natürlich ist es leider eine Utopie, dass man die BlackScreen überall installieren kann und sie automatisch überall einen perfekten Schwarzwert und guten Kontrast bieten kann. Wie in unserem ersten Special aufgezeigt, hat die Sonne soviel Lichternergie (Tausende von Lux), dass selbst auf einer weißen Leinwand kein Beamerlicht der Welt ausreicht, um gegen dieses anzukommen. Es gilt daher, folgende Aspekte zu berücksichtigen:

 

Das Bild, der hellste „Punkt“ im Raum

Um den Bildinhalt glaubwürdig hell für unser Auge zu übermitteln, sollte er nicht dunkler sein, als der Rest des Raumes. In der Praxis bedeutet dies, dass die (meist weißen) Wände bei Tageslicht ungefähr so hell von der Sonne erleuchtet werden sollten, wie die Leinwand. Dies gilt zumindest für die Wände, die die Leinwand direkt umgeben und sich gleichzeitig im Blickfeld befinden, was „hinter uns passiert“ darf unberücksichtig bleiben.

Das Verhältnis zwischen Bildhelligkeit hängt nicht nur von dem Sonnenlicht im Raum ab, sondern auch von der Lichtleistung des Projektors und der Bildgröße. Letztere ist durch die Blackscreen vorgegeben (2m), erstere wird vom Beamermodell bestimmt: Grundsätzlich gilt, je heller der Beamer, desto mehr Licht können wir im Raum haben. Zunächst müssen wir also erst einmal rechnen:


Lichtleistung Beamer (Lumen) / Leinwandgröße (m²) * Reflektiosnfaktor = Lux.


Kauft man z.B. einen 3000 Lumenbeamer, so ergibt dies 3000 / 2,25 * 0,25 = 333 Lux. Die Wände hinter / neben der Leinwand sollten also nicht mehr als 350 Lux abstrahlen. Bei helleren Beamer geht entsprechend mehr, bis über 600 Lux. Wie hell die Wände „leuchten“, kann man schnell mit einem Luxmeter ermitteln.

Wer den Kontrast besonders positiv beeinflussen will, wählt zudem eine „schattige“ Position für die Leinwand. Dies bedeutet messtechnisch, dass die Sonnebeleuchtung der Wand, vor der die Leinwand montiert werden soll, zwischen 50 und 190 Lux liegen sollte. Auch dies lässt sich mit einem Luxmeter schnell ermitteln.

„Last but not least“ ist natürlich drauf zu achten, dass die Leinwand gleichmäßig dem Umgebungslicht ausgesetzt ist und nicht z.B. eine Hälfte durch die Sonne oder einen Deckenstrahler angeleuchtet wird, während ei andere Hälfte der Leinwand im Schatten liegt.


Beachtet man diese paar Grundregeln, so kann man schon vor der Montage abschätzen, ob eine Installation der BlackScreen möglich und sinnvoll ist, oder nicht.

 

Anmerkungen:
Wenn die messtechnisch „Voranalysen“ Sie auf den ersten Blick verwirren sollten, keine Sorge: In Kürze veröffentlichen wir eine ausführliche „Step by Step“ Anleitung für die perfekte Positionierung der BlackScreen.


Für unseren ersten Praxistest wollten wir keine bildtechnischen Kompromisse eingehen, weshalb wir zwei der hellsten FullHD Beamer, die man „gerade noch“ daheim installieren kann, herangezogen haben: Den Epson EB-Z8000 und den Panasonic PT-DZ6700. Mit Lichtleistungen von 6000 Lumen sind diese Modelle von den größten Limitationen des Raumes befreit. Im Rahmen dieses ersten Praxistests untersuchen wir nicht nur die Bildeigenschaften der BlackScreen, sondern auch die bildtechnischen Qualitäten der beiden Lichtkanonen, sind diese überhaupt für die Kinoprojektion gut genug?

 


Die Positionierung in unserem Testraum

Trotz der immensen „LightPower“ der Beamer haben wir die Leinwand nicht „irgendwo“ aufgehängt, sondern an einen strategisch günstigen Platz in unserem Testraum 2, schließlich wollen wir in naher Zukunft auch „normale“ Projektoren in Verbindung mit der Blackscreen prüfen. Wir wollen die Leinwand vor unserer fest installierten, mattweißen Rahmenleinwand installieren. Sie befindet sich direkt neben einer Balkontür, was einer typischen, wohnzimmerüblichen Positionierung sehr nahe kommt.



Um die Lichtverhältnisse zu optimieren, befindet sich vor der Tür eine weiße Gardine. Tatsächlich sind solche Gardinen eine sehr effektive Methode, die Lichtmenge im Raum nahezu zu halbieren, ohne dass dies von unserem Auge bemerkt wird.



Die Gardine vor der Balkontür reduziert
die Sonneneinstrahlung


Einen bautechnischen Vorteil bietet der Balkon, weil er auf ca. 1m Breite überdacht ist. Dieses verhindert, dass die Sonne direkt in den Raum auf die Leinwand strahlen kann.



Auch das Vordach verhindert Direkteinstrahlung


Messtechnisch drücken sich diese Raumeigenschaften in einer Beleuchtung von 100 bis 200 Lux durch Sonnenlicht aus, also noch in dem von uns empfohlenen Rahmen. Die linke Seite ist zudem durch eine komplett durchgehende Fensterfront gekennzeichnet. Wenn die Leinwand unter diesen Bedingungen nicht überzeugen kann, kann sie es in keinem Szenario.

 


2. Die Montage

Bei den Montagemöglichkeiten ist der Hersteller keine Kompromisse eingegangen. Der Rollkasten ist kompakt und quadratisch, was in besonders flexibel in der Installation macht. So kann er z.B. komplett in einer abgehängten Decke versteckt werden und schließt im eingefahrenen Zustand bündig ab.



Die Halteschrauben werden dabei durch eine spezielle Blende elegant verdeckt. Ohne Abschlussplatte ist natürlich auch eine herkömmliche Deckenmontage mit abstehendem Kasten möglich.



Die Montagewinkel sind verschiebbar und somit ist es nicht notwendig, sie vorher in Wand oder Decke zentimetergenau zu montieren. Gerade Hobbyhandwerke werden diese möglichen Montagetoleranzen schnell zu schätzen lernen.



Farbe (weiß, RAL 9003) und Form passen sich gut an die herkömmlichen Deckenfarben an. Und sogar eine Wandmontage ist möglich, denn die in Profilschienen eingehängten Winkel können auch von hinten an dem Kasten montiert werden.


Nach der Montage verbleibt die Verkabelung, denn es handelt sich um eine voll motorisierte Leinwand. Ca. 3m Kabel sind aus dem Rollkasten ab Werk herausgeführt (rechts oben), wer längere Wege zurücklegen muss, kommt um eine Verlängerung nicht herum. Bei den passenden Schaltern hat man die freie Auswahl, auch Unterputzschalter für besonders elegante Installationen sind kein Problem.

 


3. Verarbeitung / Inbetriebnahme / Erster Eindruck

Nach der Installation, fährt die Leinwand auf Knopfdruck gleichmäßig aus der Leinwand. Der Antrieb durch den integrierten Rohrmotor ist leise und angemessen schnell. Durch Endschalter schaltet die Leinwand automatisch ab, so dass eine Automatisierung vereinfacht wird. Der gesamte mechanische Aufbau und die Verarbeitung wirken hochwertig, lediglich die weißen Endkappen aus Kunststoff an den Enden des Rollkastens hätten etwas solider ausfallen können.

Im ausgefahrenen Zustand fällt das schwere Tuch auf Gewebebasis positiv auf, es wirkt wesentlich hochwertiger als die üblichen PVC-Folien und selbst im Neuzustand ist eine Geruchsbelästigung kaum vorhanden und nach nur einem Tag komplett verflogen.

Das Tuch hängt aufgrund seiner Masse plan ohne großartige Wellenbildung, doch an den Rändern bilden sich die typischen „Ohren“, die Leinwand wellt sich leicht nach vorne.



Typische Wölbungen am Leinwandrand


Dieses Phänomen lässt sich nur durch ein spezielles Seil-Tensionzugverfahren beseitigen, doch hätte dies die Leinwand nicht unerheblich verteuert, so dass man zu Gunsten des Preises darauf verzichtet hat. Eventuell hätte man die Ohren mit einer schwarzen Einrahmung des Leinwandbildes kaschieren können und so die Leinwand optisch etwas eleganter gestaltet, allerdings ist das Tuch ja bereits eh fast „black“, so dass die nicht beleuchteten Teile sich gleichsam wie eine Maskierung verhalten. Welcher Ansatz der bessere ist, unterliegt dem persönlichen Geschmack. Ein praktischer Nebeneffekt ist auf jeden Fall, dass die Leinwand durch ihre dunkler Grundfärbung „formatneutral“ ist, das heißt, dass sie sowohl für 4:3, 16:9 und 21:9 Bildformate maskierend wirkt.



Leinwandstruktur aus der Nähe betrachtet


Objektive Negativpunkte handelt sich das Tuch in seiner dunklen Beschichtung ein: Zwar ist es absolut gleichmäßig gefärbt und ausreichend matt für eine gleichmäßige Lichtstreuung in allen Winkel, doch gegen das Licht sieht man leichte Unterschiede in der Oberflächenstruktur, sie wirkt in manchen Bereichen etwas rauer als in anderen. Ob sich das auf die Bilddarstellung auswirkt, werden wir im Bildteil noch genauer untersuchen.

 


4. Die Projektoren

Soweit der erste Eindruck, jetzt fehlt noch die Beamerseite: Um eine möglichst leistungsfähige Tageslichtprojektion zu erhalten, haben wir keine Mühen gescheut und zwei der leistungsstärksten FullHD Projektoren für die „Einweihung“ herangezogen. Um dabei auch einen Vergleich zwischen unterschiedlichen Projektionstechniken zu ermöglichen, haben wir eine LCD- und eine DLP-Variante gewählt:

Der Vertreter der LCD-Gattung stammt von dem führenden LCD-Panelhersteller Epson. Das Modell „EB-Z8000“ strahlt im wahrsten Sinne des Wortes mit bis zu 6000 Lumen. Auch die Kontrastangabe ist mit 5000:1 für einen Projektor dieser Gattung viel versprechend hoch, wenn sich dieser Praxis auch bewahrheiten sollte.



Epson EB-Z8000


Die DLP-Gattung wird vertreten durch den Panasonic PT-DZ6700. Auch seine Lichtleistung beträgt laut Hersteller 6000 Lumen, der Kontrast 2000:1.



Panasonic PT-DZ6700

 

Wir beginnen mit dem Epson Z8000: Äußerlich wirkt er wie ein Raumschiff aus einem Science Fiction und mit seinem opulenten Maßen dürfte er auch nur in sehr großen Wohnzimmern halbwegs dezent integriert werden können.



In seinem Inneren sorgt nicht nur eine UHP-Lampe für das notwendige Licht, sondern derer gleich zwei. Wo viel Licht ist, ist auch Wärme. Da aber ausgerechnet die LCDs sehr empfindlich auf zuviel Wäre reagieren, hat man sie in diesem Profi-Projektor flüssigkeitsgekühlt:



Die LCDs sind in kleine Kühlrahmen eingefasst, die mit Kühlflüssigkeit durchströmt werden und so die gefährliche Wärme vom LCD wegtransportieren. Wir wünschten, ein so effektives System würde endlich auch in herkömmliche Heimkinoprojektoren eingebaut, die Straubprobleme würden minimiert. Der Blick ins Innere hat auch gezeigt, wie die 5000:1 Kontrast in den technischen Daten möglich wurden: Eine adaptive Blende, soll die Angabe marketingwirksam nach oben schnellen lassen, ob sie aber auch so effektiv wie in einem Heimkinobeamer arbeitet, bleibt abzuwarten.

Trotz der Flüssigkeitskühlung gehört der Projektor selbstverständlich nicht zu den Leisewundern in der Projektoren Szene. Deutlich hörbar arbeiten auch in ihm Lüfter, aber er ist bei weitem nicht so laut, wie man es vielleicht vermuten würde.



Der Panasonic schöpft die angegebenen 6000 Lumen ebenfalls aus zwei UHP Lampen, deren Licht gleichzeitig in den Lichtkanal geleitet wird. Und auch er bedient sich einer Flüssigkeitskühlung, um den DMD-Chip auf moderatem Temperaturlevel zu halten.



Er ist deutlich kompakter gebaut als der Epson, was aber auch Konsequenzen hat: Nach dem Einschalten bemerkt man, dass die Lautstärkereduktion bei den Ingenieuren anscheinend keine Priorität hatte, denn man muss den Projektor schlicht und einfach als laut bezeichnen. Auch ein 6000 Lumen Beamer muss nicht so laut sein, wie zahlreiche andere Modelle zeigen.



Bei den Anschlüssen wird deutlich, dass es sich u ausgewiesene Profigeräte handelt. Die große Anzahl der Eingänge sind in höchstwertigen Formen umgesetzt, leider vermisst man dadurch Heimkino-typische Eingänge wie HDMI: Beim Panasonic fehlt ein HDMI Eingang gänzlich, man muss entsprechende Konverterstecker einsetzen, der Epson spendiert immerhin einen HDMI-Anschluss und hat daher die Nase vorn.



Bei beiden Geräten muss man davon ausgehen, dass sie nur selten den Weg ins Wohnzimmer finden, alleine schon wegen ihrer Preisklasse (ca. €10,000). Aber auch die technische Umsetzung ist in vieler Hinsicht nicht Wohnzimmertauglich: Der Epson ist zu groß, der Panasonic zu laut. Doch das war auch nicht die Priorität unseres Tests, wir wollten schließlich das maximale Bildpotenzial der Blackscreen durch die FullHD Auflösung und die 6000 Lumen ausschöpfen. Doch sind die beiden Geräte dafür überhaupt die richtigen??

 

4.1 Bildoptionen

Nach dem Einschalten aktivieren wir die Bildmenüs und werden überrascht: Das Bildmenü des Epson kommt uns zwar bekannt vor, aber nicht von den aktuellen Heimkinogeräten à la TW5500, sondern eher von der Einstiegsklasse weit unter €1000.-



Bildmenü des Epson Z8000


Tatsächlich bietet der €10,000.- Projektor nur absolut minimalistische Einflussmöglichkeiten auf das Bild, Gamma-Equalizer, getrennte RGB Regler für Gain- & Bias sowie ein vielseitiges Colormanagement sucht man vergebens.



Dafür werden immerhin verschiedene Werkspreset angeboten, von deren Abstimmung man als Anwender abhängig ist. Wie gut diese ausfallen, überprüfen wir gleich, doch zunächst schauen wir uns die Bildoptionen des Panasonic an:



Bildmenü des Panasonic 6700


Auch Panasonic bietet bei diesem Profigerät nicht so viele und detaillierte Einflussmöglichkeiten auf das Bild, wie bei dem derzeitigen Heimkino-Pendant PT-AE4000. Dennoch sind viele wichtige Funktionen mit an Bord:




Immerhin lässt sich die Farbtemperatur wie gewohnt für helle und dunkle Bereiche getrennt einstellen und auch auf die Grundfarben hat man einen direkten Einfluss.



Wie gut lassen sich die beiden Geräte nun einstellen, schließlich wollen wir die für die BlackScreen notwendige hohe Lichtleistung nicht mit eine verfremdeten Farbdarstellung erkaufen…

 


4.2 Kalibrierung

Der Epson Z8000 erreicht im Dynamikmodus mit 5700 gemessenen Lumen tatsächlich vorbildlich seine Werksangabe, doch leider mit dem UHP-Lampentypischen Grünstich.



Farbraum des "Dynamik"-Modus


Auch der Farbraum entspricht nicht dem, was die Videonorm voraussetzt, hier müssen wir nachbessern. Zunächst testen wir die anderen Presets, „Theater“ klingt da sehr vielversprechend.



Farbraum des "Theater"-Modus


Ein Farbfilter schiebt sich nach dem Vorbild der Heimkinobeamer in den Lichtweg und bewirkt einen deutlich vergrößerten Farbraum, leider wesentlich größer, als die Videonorm voraussetzt. Und noch einen Nebeneffekt hat der Filter: Er kostet 70% Licht, gerade einmal 1800 Lumen verbleiben dem Epson Z8000. Unter 2000 Lumen? Das würden wir auch mit den klassischen LightPower Editions des TW3500/4400/5500 erreichen, der Theater-Modus ist also keine Option.



Farbraum des "sRGB"-Modus


Absolut perfekt ist der Farbraum des „sRGB“ Modus abgestimmt, doch leider verwendet auch dieser den internen Farbfilter mit entsprechendem Lichtverlust also keine Option.



Kalibrierter Farbraum


Nach einigen Kalibriermaßnahmen gelingt es uns schließlich den „Benutzer“-Modus wie oben sehr gut an die Videonorm anzunähern. Zwar verbleibt eine kleine Grünschwäche, doch gerade in Anbetracht der hohen Lichtleistung ist diese wenig auffällig und daher zu vernachlässigen.



Schwierig sieht es bei der Farbtemperatur aus. Tatsächlich hat man nur einen RGB-Schieber für die Grundfarben. Auch hier ist uns letztendlich trotzdem eine gute Näherung an die D65-Norm gelungen, absolute Perfektion war aber nicht möglich.


Beim Panasonic zeigen sich schnell die Farbschwächen der Single-Chip-Technologie, wenn es um Farben + viel Licht geht. Um mehr Lumen zu erreichen, wird die Grundfarbe Grün durch die entsprechenden Farbsegmente im Farbrad in Richtung Gelb verschoben, was sich auch durch ein Color-Management nicht beheben lässt.



DLP-typischer Farbraum des Panasonic


Mit obiger Grünschwäche muss man also leben, auch wenn diese ebenfalls noch vertretbar ausfällt. Etwas Boden gut macht der Panasonic durch seine differnzierten RGB-Regler, mit denen uns eine hervorragende Abstimmung auf die D65-Farbtemperatur der Videonorm über alle Helligkeiten hinweg gelungen ist.



Die Farbtemperatur lässt sich sehr gut kalibrieren


In den Farben hat der Epson die Nase also vorn, die 3LCD-Technik ist hier der SingleChip Konkurrenz überlegen. Hätte man durch die schlechten Einstellmöglichkeiten des Bildmenüs nicht Potenzial verschenkt, wären sogar noch bessere Ergebnisse, vor allem in der Farbtemperatur, möglich gewesen.

Und auch in der Helligkeit gewinnt der Epson deutlich: nach der Kalibrierung verbleiben ihm immerhin noch ca. 4500 Lumen netto, was in Anbetracht der guten Farbdarstellung eine sehr gute Leistung darstellt.

Nicht so gut sieht es beim Panasonic aus: Schon im Dynamikmodus verfehlte unser Testgerät die angegebenen 6000 Lumen der Werksangabe, kalibriert verbleiben gerade einmal 3600Lumen netto, in Anbetracht des Dual-Lampensystems und der damit verbundenen hohen Lautstärke ist dies eher enttäuschend.

Punkten tut der DLP-Japaner dafür wiederum im Kontrast. Dem Panasonic 6700er gelingt es, die hohe Lichtleistung mit einem nativen(!) von immerhin 1100:1 und dem DLP typischen hohen ANSI-Kontrast von über 500:1 zu kombinieren.

Beim Epson sieht es in der Domäne Kontrast bescheidener aus: Nur rund 500:1 schafft er nativ, was durch die adaptive Blende auf über 3000:1 angehoben wird.


Auch in Sachen Gamma machen sich die besseren Einstellmöglichkeiten des Panasonic bezahlt. Mit ihm erhalten wir eine gleichmäßige Gammakurve, die vor allem im dunklen Bereich nahe an Schwarz genügend Durchzeichnung bietet.



Panasonic:
Gleichmäßiges 2,2 Gamma mit guter Durchzeichnung


Beim Epson ist man wieder den Werkspresets ausgeliefert. Diese bieten auch eine gute Gammaabstimmung, doch im unteren Bereich kann man nur wenig die Durchzeichnung anheben.



Epson:
Schlechtere Durchzeichnung


Gerade für die BlackScreen ist aber der dunkle Bereich nahe an Schwarz besonders wichtig, da, sie einen dunklen Grundton hat und das einfallende Fremdlicht schnell dazu beitragen kann, dass man subtile Details nicht mehr wahrnehmen kann.

 

Mit dem Epson stehen also eine sehr hohe Lichtleistung und vorbildliche Farbtreue gegen höheren Kontrast und bessere Durchzeichnung, aber weniger Licht und blassere Farben des Panasonic. Wie äußert sich das im Bild?

 


5. Bildeindruck

Im Praxistest wird erst einmal eines deutlich: beide Geräte halten, was wir uns von ihnen versprochen haben. Sie bewirken in unserer Installation mit der BlackScreen trotz des dunklen Tuches eine hervorragende Bildhelligkeit, die auf dem Niveau des restlichen Raumlichtes liegt.



Obige Aufnahme ist dabei keine "geschönte" Fotomontage, sondern spiegelt tatsächlich den wirklichen Seheindruck vor Ort wieder! Durch den dunklen Grundton erscheint der Kontrast ausgewogen, die maximale Lichtleistung entspricht dem Umgebungslicht und wirkt daher nicht zu dunkel.



Die nächste gängige Anwendung sind Videospiele. Auch hier wird der Kompromiss der Dunkelheit ungerne eingegangen, erstrecht, wenn man mit Freunden etwas gesellig zusammen spielen will.



Das Beispiel zeigt, dass die poppig bunten Farben vieler Videospiele nicht zu kurz kommen. Der Spielspaß wird durch die Kombination aus Tageslicht und im Vergleich zu herkömmlichen FlatTVs wesentlich besseren Bildgröße multipliziert!


"Last but not least" bleibt die kritischte Anwendung: Spielfilme. Sie spielen oft im Dunklen und weisen nicht selten einen schwachen Kontrast auf, aber gerade hier sind die Bildtiefe und der Schwarzwert am wichtigsten, um die gewünschte Atmosphäre zu erzeugen.



Auch hier kommt unsere Projektion der Qualität eines guten Fernsehers verblüffend nahe. Die richtige Abstimmung aus Bildbreite, Bildhelligkeit, Schwarzwert und Kontrast sorgen in fast jder Szene für beeindruckende Ergebnisse, die Vorberechnungen und Messungen bei der Installation haben sich also gelohnt.


Welcher Beamer macht nun das bessere Bild? Wie immer unterliegt dies in nicht unerheblichem Maße den persönlichen Präferenzen: Auf den ersten Blick entscheidet der Epson Z8000 das Rennen erst einmal für sich. Seine merklich höhere Lichtleistung in Verbindung mit den guten Farben sorgen für einen echten TV-Eindruck, man geht keine Kompromiss gegenüber den derzeitigen Fachbildschirmen ein. Im Gegenteil, ein trotz Tageslichtes so großes, helles und kontrastreiches Bild ist mit anderen Techniken nicht möglich, auch nicht in dieser Preisklasse.


Trotz aller Vorteile, auch das System BlackScreen ist nicht ganz frei von Nebeneffekten. Bei genauer Betrachtung fallen die bei uns schon nach der Montage aufgezeigten Schwankungen in der Oberflächenbeschaffenheit auf. Durch die dunkle Grundfärbung schleicht sich stellenweise eine Art „Glitzen“ in helle Partien des Bildes, vor allem bei Kameraschwenks wird dies deutlich, weil das Glitzern trotz der Bewegung im Bild statisch bleibt.



Glitzern in hellen, homogenen Bildteilen


Der zweite Kritikpunkt betrifft die Planlage des Bildes: Die dunkle Grundfärbung der Blackscreen reagiert auch empfindlicher auf Wölbungen, als ein weißes Tuch. Besonders augenfällig wird dies bei den seitlichen „Ohren“:



Die gebogenen Leinwandkanten kann man in
der Projektion erkennen


Im Bild oben sieht man, dass die Wölbungen auch trotz Bildinhalt an den Rändern klar zu sehen sind. Man sollte daher das Bild nicht komplett leinwandfüllend aufzoomen. Spätestens hier wird deutlich, dass eine schmale Randmaskierung der Blackscreen sinnvoll gewesen wäre.

Zurück zu unserem Bildvergleich: In der Tageslichtprojektion überzeugt der Epson durch seine hervorragende Lichtleistung und tollen Farben. Dabei kommt ihm zugute, dass die Blackscreen seinen von Haus aus schlechten Schwarzwert durch das dunkle Tuch auf ein sehr gutes Niveau „herunterzieht“, so dass der Schwarzwert unter Tageslichtbedingungen sehr gut ausfällt. Doch bei genauer Betrachtung sieht man, dass Schwarz doch leicht aufgehellt wird:


Auch die nicht perfekte Durchzeichnung in dunklen Bereichen ist zu bemängeln, ihr kann man nur mit einer Verschlechterung des Schwarzwertes (durch Helligkeitsanhebung) entgegenwirken. Wieder liegt die Schuld in den zu spartanischen Bildoptionen des Projektors.


Der Panasonic bewirkt ebenfalls ein sehr gutes „TV-Feeling“, doch seine niedrigere Lichtleistung macht sich im direkten Vergleich bemerkbar, es fehlt dem Bild etwas „Punch“. Doch seine Stunde kommt, in den Abendstunden:

Eine neue Bedeutung gewinnt der ANSI-Kontrast: Bislang war er für Wohnzimmer absolut irrelevant, weil die hellen Wände sehr viel Licht des Bildes zurückreflektieren und damit den Inbild-Kontrast deutlich verschlechtern. Die Blackscreen hingegen filtert dieses störende Streulicht zu ca. 80%, wodurch der Inbild- und ANSI- Kontrast des Beamers erstmal weitgehend erhalten werden. Das kommt dem DLP-Panasonic mit seinem höheren nativen und ANSI-Kontrast zu Gute. In der Dämmerung oder abgedunkelten Raum erreicht er eine wesentlich höhere Bildplastizität, als der Epson. Für den Spielfilmabend, bei dem die maximale Helligkeit mangels Sonnenlicht in den Hintergrund gerät, bietet er daher sichtbare Vorteile. Man wird übrigens überrascht, wie die „Rettung“ des ANSI-Kontrastes anderer Defizite des Projektors (Schwarzwert, nativer Kontrast) kompensiert. Gerade helle Szenen wirken deutlich plastischer, als mit heimkinooptimierten Geräten und herkömmlicher weißer Leinwand. Die gute Gammaeinstellung gewährleistet dabei auch eine fein nuancierte Durchzeichnung, hier punktet der Panasonic ebenfalls.

 


6. Fazit

Was sind die festzuhaltenden Ergebnisse unseres ersten ausführlichen Praxistests? Zunächst einmal hat die kompromisslose Konstellation aus lichtstarken FullHD Profibeamern, BlackScreen und gewissenhafter Installation und Raumplanung bewiesen, dass die Großbildprojektion tatsächlich auch in nicht abgedunkelten Wohnzimmern eine ernstzunehmende Alternative gegenüber Großbildfernsehern darstellen kann. Sowohl der Kontrast als auch die Helligkeit müssen sich vor den Flachmännern nicht verstecken.

Besonders ins Gewicht fällt auch die Bildgröße: Echtes Fernsehen mit 2m Bildbreiten ist mit Plasma- bzw. LCD Technik derzeit kaum möglich, noch nicht einmal in der hohen Preisklasse der hier vorgestellten Beamer. Und last but not least: Die Blackscreen ist mit ihrer geringen Dicke flacher, als jeder Fernseher.

Für ein überzeugend gutes Ergebnis ist allerdings eine gewissenhafte Raumplanung und Komponentenwahl: Die BlackScreen darf nicht in direktem Sonnenlicht stehen, und sollte gleichmäßig beleuchtet werden, um Abschattungen zu vermeiden. Da es sie derzeit auch nur in einer einzigen Größe gibt (2m Breite), muss man die Bildhelligkeit über die Lichtleistung des Projektors steuern. Erst ab 2500 Lumen werden Installationen so möglich.

Das Thema Projektor ist dabei das komplexeste und selbst in dieser Preisklasse nicht ohne Kompromisse behaftet. Die von uns getesteten Modelle sind weniger auf Kontrast und Bildperfektion getrimmt, als die aktuelle Generation von Heimkinooptimierten Geräten. Sie sind nicht so leise, nicht so schön, nicht so vielseitig, sondern vor allem nur auf eines ausgerichtet: Licht!

Die Leinwand selbst überzeugt in ihrer Installationsflexibilität und Verarbeitung, doch eine Maskierung wäre in Anbetracht der Randwölbungen wünschenswert und bei hellen Kameraschwenks wird ihre raue Oberfläche durch eine Art „Glitzern“ sichtbar. Auch sollte man darauf achten, sie absolut im Lot aufzuhängen, weil Wölbungen im Tuch auffälliger werden, als bei herkömmlich weißen Leinwänden.



Die BlackScreen eröffnet vollkommen neue Großbildintegrationen im Wohnzimmer und bietet viel Potenzial. Neben den noch derzeitigen Limitationen durch die Beamer bleibt vor allem der Preis der hier vorgestellten für die meisten das größte Negativ-Argument. Die Leinwand schlägt mit €790.- moderat zu Buche, doch die ProfiBeamer kosten ein Vielfaches der aktuellen Heimkinogeneration.

Aus diesem Grund machen wir uns für das nächste Special auf die Suche nach kostengünstigen „Lichtkanonen“, vorzugsweise mit FullHD Auflösung. Und wie gerufen erscheinen auch die ersten Kandidaten rechtzeitig zur WM: Der Mitsubishi HC3900 könnte einer der ersten bezahlbaren „Blackscreen-kompatiblen“ FullHD Beamer des Jahres werden…


Ebenfalls im nächsten Teil werden wir eine ausführliche Schritt für Schritt- Anleitung geben, wie man die optimale Positionierung der BlackScreen, wenn möglich, in jedem Wohnzimmer einfach ermittelt…


Ihr Cine4Home Team,
Ekkehart Schmitt



Wer die BlackScreen selbst in Augenschein nehmen will und sich kompetent auch von Cine4Home beraten lassen will, dem sei ein Besuch des "Tages der Tageslichtprojektion" in Köln empfohlen:



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Wir freuen uns auf Sie!

Adresse: Projektor AG
Waltherstr. 78 a
51069 Köln
Telefon: Tel: +49 (0) 221 719981-66
Fax: +49 (0) 221 719981-79
Hotline: +49 (0) 800 3232637
E-Mail: vertrieb@projektor.ag
Webseite: http://www.beamer-discount.de



Unternehmensinformation:

Die Projektor AG bietet mit www.Beamer-Discount.de und in dem eigenen Vorführraum in Köln kompetente Projektoren-Beratung sowie ein umfangreiches Sortiment an Projektionstechnik. Das Angebot umfasst eine große Auswahl an Beamern, Leinwänden, Kabeln, Deckenhalterungen, Overhead-Projektoren und Ersatzlampen.

 

 

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